Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Leserin71
Wohnort: 
Böblingen

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2024
Faule Fische fängt man nicht / Ostfriesen-Krimi Bd.11
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Faule Fische fängt man nicht / Ostfriesen-Krimi Bd.11


ausgezeichnet

Als ein Bekannter einen Malkurs in Neuharlingersiel anbietet, meldet sich Rosa Moll an und ist mit Feuereifer dabei. Als eine Teilnehmerin ein Gemälde mitbringt, das möglicherweise van Gogh gemalt hat, ist der gesamte Kurs in heller Aufruhr. Doch dann kommt diese Teilnehmerin und später der Kursleiter um Leben. Rosa ermittelt wieder und kann ihrem Kumpel Rudi von der Polizei wertvolle Hinweise geben.

Meine Meinung

Es war nicht mein erster Krimi mit Rosa, Rudi und dem Postboten Henner und wird auch nicht mein letzter sein. Die Atmosphäre, die in dem kleinen Dorf herrscht, ist wie ein Heimkommen, obwohl ich noch nie in Neuharlingersiel war. Gerne würde ich mich auch an die Theke im Dattein setzen oder zu Mudder Steffens in die Küche und eines ihrer leckeren Gerichte verspeisen. Es ist einfach immer was los dort.

Nach einem interessanten Prolog geht es gleich mit dem Malkurs los. Gut, dass es am Ende ein Personenverzeichnis für die vielen Teilnehmerinnen gibt! (Wie übrigens auch ein paar leckere Rezepte.) Dass die erste Tote nicht gerade beliebt war, lässt Raum für Spekulationen über Täter und Motiv, erst recht als dann noch ein zweiter Toter dazukommt. Einige Möglichkeiten kamen mir während des Lesens in den Sinn, wurden verworfen oder abgeändert. Schließlich konnte ich jemanden der Tat verdächtigen, aber der Grund hat mich sehr überrascht, war aber einleuchtend.

Rosa hat mir diesmal ausnehmend gut gefallen. Die Zusammenarbeit mit der Polizei ist ihr gut gelungen. Auf Seiten der Polizei hat Schnepel - Rudis Vorgesetzter - wieder schnelle Verdächtigungen ausgesprochen und musste von Rudi gebremst werden. Aber auch Ludwig, der Verleger der online Mitmach-Zeitung war wieder sehr schnell unterwegs und hat einen gravierenden Fehler gemacht. Selbst der ruhige und bedächtige Henner konnte ihn davon nicht abhalten.

Auch dieser Krimi ist dem Autorinnen Duo wieder sehr gut gelungen und ich vergebe sehr gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 19.12.2023
Mords-Engerl
Nebl, Monika

Mords-Engerl


ausgezeichnet

Da Wasserburg am Inn zu meinen Lieblingsstädten zählt, wollte ich unbedingt den sechsten Fall der Krimi Minnie lesen. In "Mordsengerl" wird Arminia genannt "Minnie" wieder in einen Fall hineingezogen. Sie und ihr Freund werden nämlich Augenzeugen einer Schießerei mit Todesfolge. Die Geschehnisse lassen ihr keine Ruhe, zumal es am Christkindlmarkt zu Diebstählen kommt, in die Kinder verwickelt zu sein scheinen. Sollte die süße Malika eine Diebin sein?

Meine Meinung

Auch wenn ich die ersten Bände noch nicht kenne, hat mich dieser Krimi überzeugt. Nicht nur der tollen Atmosphäre wegen, die in Wasserburg zur Adventszeit herrscht, oder des sympathischen Familien- und Freundesumfeld von Minnie, sondern auch wegen des durchaus ernsten Hintergrunds der Behandlung von Kindern aus Rumänien. Der Spagat zwischen Unterhaltung und Information/Aufklärung ist Monika Nebl sehr gut gelungen.

Der Schreibstil ist leicht und zügig zu lesen. Witzige und humorvolle Szenen und Dialoge lockern die Krimihandlung auf. Die Spannung kommt dabei nicht zu kurz. Ein Glossar am Ende des Buches hilft beim Verständnis der bairischen Ausdrücke.

Sehr gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen und werde mir die Vorgängerbände zulegen.

Bewertung vom 30.08.2023
Das Glück der Geschichtensammlerin
Page, Sally

Das Glück der Geschichtensammlerin


ausgezeichnet

Sally Page hat mit der Putzfrau Janice eine Frau in den Mittelpunkt gestellt, die ihr Glück im Sammeln der Lebensgeschichten anderer sucht. Ihre eigene offenbart sich dem Lesenden erst spät und es wird klar, warum sie Trost und Aufmunterung in den kleinen Begebenheiten anderer sucht.

Sandra Voss lauschte ich sehr gerne. Obwohl ich anfangs mit Janice nicht warm geworden bin, ist sie mir spätestens seit ihrem Job bei Mrs B ans Herz gewachsen. Janice putzt in vielen Haushalten und bekommt dort sehr viel mit, aber nicht nur dort. Auch im Bus oder bei anderen alltäglichen Begegnungen sammelt sie ihre Geschichten. Dabei bleibt für sie das Leben immer gleich, aber ohne wirkliche Beziehungen. Ihr Mann Mike sieht in ihr nur die Köchin, zum Sohn hat sie kaum Kontakt, Freundinnen scheint sie nicht zu haben. Und doch will sie sich einbringen und erfährt dabei, dass sie ihr Leben verändern kann.

Für mich hat das Buch nicht nur eine Botschaft: Redet miteinander - ist die eine. Aber auch: Traut euch und vertraut einander! und: "Jeder ist seines Glückes Schmied".

Bewertung vom 30.08.2023
Österbergmord
Reinhardt, Helena

Österbergmord


ausgezeichnet

In Wildberg und Tübingen spielt dieser schwäbische Regionalkrimi. Auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes kann man "Österbergmord" gut lesen.

Meine Meinung:

Die örtlichen Gegebenheiten sind sehr gut wiedergegeben, die Charaktere haben sich weiterentwickelt und sind authentisch geblieben. Deutlich zeigt der Krimi die Vernetzungen in der globalen Welt, auch bis in den Nordschwarzwald. Das hätte ich so von einem Regionalkrimi nicht erwartet. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.08.2023
1989 - Wahrheit oder Tod
Mcdermid, Val

1989 - Wahrheit oder Tod


sehr gut

Worum geht's? Die Journalistin Allie Burns ist mit ihrer Freundin im liberalen Manchester angekommen. Ihr Arbeitgeber hat sie an die kurze Leine gelegt, aber sie stösst auf eine Geschichte, die sie nicht loslässt. Endlich hat sie die Gelegenheit, investigativ eine Story zur recherchieren, bei der es um ungeklärte Todesfälle bei Studien für ein AIDS-Medikament geht. Ihre Suche nach der Wahrheit führt sie nach Berlin, wo sie einen gefährlichen Deal eingeht.

Meine Meinung:

Wie eine Zeitreise in die eigene Jugend mutete mich dieser Krimi an. Es fängt mit dem Lockerbie-Anschlag an, geht auf die Themen Aids und Ausgrenzung Homosexueller ein, der Eiserne Vorhang mit Glasnost und Perestroika ist Hauptthema, aber auch das Stadionunglück von Sheffield. Allgegenwärtig ist die Macht der Medien und damit die von Ace Lockhart, des Verlegers. Als dieser stirbt, wird Allie von seiner Tochter Genevieve Lockhart mit privaten Ermittlungen beauftragt. Dabei muss Allie erkennen, dass nicht alles so ist wie es scheint.

Für mich war manches vorhersehbar, was dem historischen Bezug geschuldet ist, dennoch habe ich das Hörbuch als spannend und sehr abwechslungsreich empfunden. Es war nicht nur der eine Mordfall, der gelöst wurde, und das private Umfeld der Ermittlerin, sondern viele, viele Themen mehr. Das hat mich sehr angesprochen und zum Nachdenken angeregt. Gerne habe ich der Hörversion gelauscht.

Bewertung vom 28.06.2023
Mord und Biscotti: Ein Gardasee-Krimi (MP3-Download)
Horn, Elizabeth

Mord und Biscotti: Ein Gardasee-Krimi (MP3-Download)


ausgezeichnet

Dies war so ein Krimi ganz nach meinem Geschmack. Sympathische Charaktere, wunderbar beschriebener Ort und ein Rätsel kombiniert mit einer Prise Spannung.

Worum geht es in dem zweiten Gardasee-Krimi aus der Feder von Elizabeth Horn, hervorragend gelesen von Oliver Dupont?

Charlotte will nach dem Tod ihres Mannes einen Neuanfang und zieht deshalb nach Limone an den Gardasee. Das ist zwar der Ort, an dem ihr Mann umgebracht wurde, aber gerade da hat sie neue Freunde gefunden und vielleicht sogar die Liebe ihres (neuen) Lebens. Mitgebracht hat sie ihre Schneiderutensilien und viel Elan. Mit Unterstützung ihrer Freundin Rosanna kann sie schnell ein paar Kundinnen gewinnen. Schnell wird aus Charlotte die italienische Carlotta, die Lebensgefährtin des Commissarios Angelotti, der im Mordfall an einer Edelprostituierten ohne ihre Hilfe nicht mehr weiterwüsste.

Meine Meinung

Das Hörbuch ist gut zu hören, eine ideale Sommerlektüre. Die Handlung fließt in einem angenehmen Tempo dahin, auch die Nebenhandlungen sind stimmig und eine gute Ergänzung. Auch ohne Kenntnisse des ersten Teils findet man sicherlich schnell in die Geschichte, aber mit Vorkenntnissen freut man sich über alte Bekannte. Die Spannung kommt auch nicht zu kurz. Zwar habe ich schnell einen der vielen Verdächtigen im Fokus gehabt, aber lange nicht gewusst, ob und wie er jetzt tatsächlich ins Spiel kommt. Limone und die Stimmung am Gardasee werden in den schönsten Farben gemalt, sodass ich Lust auf einen Aufenthalt dort bekam. Der Sprecher Oliver Dupont hat eine angenehme Aussprache, die die Atmosphäre hervorragend wiedergibt.

Allen Liebhaber*innen von Wohlfühlkrimis kann ich dieses Hörbuch uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 14.06.2023
Todeslied (MP3-Download)
Neumann, Dieter

Todeslied (MP3-Download)


gut

Selten stehe ich vor so einem Dilemma. Anders als bei einem gedruckten Buch ist beim Hörbuch der Sprecher von entscheidender Bedeutung. H. Dieter Neumann hat mit seiner spannenden Handlung um die Journalistin Kira Lund ganze Arbeit geleistet, die leider durch den Sprecher Orlando Gzuk fast schon karikiert wird. Die beiden Protagonistinnen Kira Lund und die Kommissarin Helene Christ sind eigentlich sehr toughe Frauen, die durch den Sprecher allerdings sehr säuselnd und fast weinerlich dargestellt werden.

Worum geht es: Kira Lund bricht ihren Segelurlaub ab, weil in Dänemark eine Leiche im Meer gefunden wird. Schnell stellt sich heraus, dass es die Vermisste Solosopranistin eines bekannten norddeutschen Kammerchors ist, weshalb die dänische und die deutsche Polizei zusammen ermitteln. Kira ist an der Seite ihres großen Hundes Ditch mit Feuereifer dabei und kann ihrer Freundin Helene Christ entscheidende Hinweise geben. Ein großer Kreis an Verdächtigen macht es ihnen nicht einfach.

Fazit: Die Krimihandlung ist sehr spannend und wartet mit einigen Überraschungen auf. Ich hatte schon im ersten Teil Probleme mit dem Sprecher und hatte gehofft, er hätte im zweiten Teil etwas an seiner gezwungenen Sprechweise geändert. Dies war enttäuschenderweise nicht der Fall. Deshalb empfehle ich ganz klar die Buchfassung, auch wenn ich ein absoluter Krimihörbuchfan bin. Anscheinend wird ein anderer Sprecher den dritten Teil sprechen. Für das Buch gebe ich vier Sterne, für den Sprecher nur einen.

Bewertung vom 31.05.2023
Wahnspiel
Eisfeld, Kilian

Wahnspiel


gut

Lukas Schneider, ein Jugendlicher aus der "Incel"-Szene, saß nach einer brutalen Attacke auf eine junge Frau eigentlich für knapp zehn Jahren im Gefängnis. Wegen guter Führung kommt er nach fünf Jahren frei. Wieder bei seiner Mutter wird er sowohl von den Medien als auch in der Realität verfolgt. Eines Tages verschwindet er, nur eine seiner Hände wird aufgefunden. Die Heidelberger Polizei ruft eine Sonderkommission um die toughe Sofija Marković und den Gamer und Nerd Alex Schwerdt, der schon mit Schneiders erstem Fall betraut war.

Meine Meinung

"Wahnspiel" hat mich anfangs sehr in Bann gezogen. Auch wenn Lukas Schneider eine fürchterliche Tat begangen hatte, war es bedrückend zu lesen, wie wenig Chancen er in der "Freiheit" bekommen hat. Nach Schneiders Verschwinden und dem Auftauchen der Hand war für mich die Luft draußen. Ich hatte mir ein pointenreiches Geplänkel der beiden Protagonisten erwartet, aber die Handlung geht sehr gemächlich weiter. Wie im wirklichen Leben sicherlich zogen sich die Ermittlungen, was für mich zu einer Lesepause führte. Die letzten Seiten waren spannend und zeigten ein Motiv, das beunruhigend und beängstigend zugleich ist. Dabei erzählt der Autor durchaus flüssig und aus verschiedenen Perspektiven, was die Geschichte recht lebendig macht

Vielleicht war es nicht ganz mein Thema, vielleicht hätte ich das Buch zu einem anderen Zeitpunkt lesen sollen, auf jeden Fall bin ich zwiegespalten und vergebe deshalb drei Sterne.

Bewertung vom 31.05.2023
Die Galeristin
Schneider, Siegfried

Die Galeristin


ausgezeichnet

Commissario Farner kommt in Meran nicht zur Ruhe. Nachdem Nicole Angerer, die Inhaberin einer Galerie, tot aufgefunden wird, muss er wieder mit seinem langjährigen Bekannten von den Carabinieri Maresciallo Terranostra zusammenarbeiten - wider Willen. Schnell stellt sich heraus, dass es viele Motive für den Mord geben könnte - sowohl im Privaten als auch im Geschäftlichen. Der Geschäftspartner und ehemaliger Liebhaber gerät schnell ins Visier, aber auch der Noch-Ehemann, seine Schwester sowie diverse andere Personen haben einen Grund, das Mordopfer loszuwerden.

Meine Meinung

Auch der zweite Fall von Farner und Terranostra lebt von der gegenseitigen Hassliebe, allerdings fehlen mir ein paar (humorige) Pointen. Da die Handlung eher die Sicht der Polizei widerspiegelt, tauchen die Carabinieri nur kurz auf, wenn auch mit einigen wichtigen Informationen. In der Meraner Polizei arbeiten wieder viele Personen mit, was für den Lesenden eine Herausforderung darstellt, da alle bis auf Farner relativ blass bleiben. Hilfreich ist auf jeden Fall das Glossar am Ende des Buches, es empfiehlt sich, ein Personenverzeichnis selbst anzufertigen. Gut gefallen hat mir, wie sich die Kollegen für einen suspendierten Kollegen einsetzen.

Das Lokalkolorit von Meran finde ich sehr gut getroffen. Den Siemer kannte ich noch nicht und gerne mit ich mit Farner über die MeBo gefahren. Der Fall an sich ist gut konstruiert und die Auflösung bietet auch noch eine Überraschung.

Bewertung vom 11.05.2023
Toskanische Sünden - Ein Fall für Commissario Luca (MP3-Download)
Riva, Paolo

Toskanische Sünden - Ein Fall für Commissario Luca (MP3-Download)


sehr gut

Auch der zweite Fall für Commissario Luca spielt in Montegiardino, das der Autor Paolo Riva in der Toskana nahe Siena ansiedelt. Mit seiner Tochter war Luca nach Jahren in Venedig in diese seine Heimatstadt zurückgekehrt. Im Moment kennt er die Bewohner der Kleinstadt kaum wieder: Zank und Zwietracht herrschen, ein ominöser Unfall des neuen Markthändlers und nicht zuletzt der gewaltsame Tod eines Mitbürgers. Der Vollmond scheint die Bewohner ganz schön durcheinander gebracht zu haben - oder gibt es doch einen anderen Täter?

Meine Meinung

Paolo Riva ist ein rundherum gelungener Wohlfühlkrimi gelungen. Der Commissario ist mir sehr sympathisch. Womit er so seine Probleme hat, ist seine Anziehungskraft auf die weiblichen Protagonisten - die Dottoressa Chiara und die Vicequestora Aurora, deren Toughheit mir ein bisschen zu überzeichnet war. Auch ohne die Vorkenntnisse des ersten Teils kam ich gut in das Hörbuch, das von Frank Stöckle hervorragend eingesprochen wurde. Beim Hören hatte ich förmlich die liebliche toskanische Landschaft vor Augen, war am Markt und trank einen Espresso bei Fabio in der Bar. Der Plot ist gut ausgedacht und bot ein überraschendes Ende - gut gemacht! Jetzt hole ich mir Band 1 und warte gerne auf den dritten Teil.