Tommie Goerz
Audio-CD
Im Schnee
248 Min.. CD Standard Audio Format. Lesung. Ungekürzte Ausgabe
Gesprochen: Loibl, Thomas
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Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern. Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen Glück. Und vom Schorsch. Aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen. Erst im Morgengrauen kehrt der...
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern. Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen Glück. Und vom Schorsch. Aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen. Erst im Morgengrauen kehrt der Max heim. Im Licht des neuen Tages ist ihm klar: Nichts davon wird wiederkommen. Nur die Erinnerungen an dieses Leben bleiben, so lange er da ist ...
Thomas Loibl intensiviert mit seiner Lesung die atmosphärische Erzählung und gibt den originellen Figuren eine Stimme.
Thomas Loibl intensiviert mit seiner Lesung die atmosphärische Erzählung und gibt den originellen Figuren eine Stimme.
Tommie Goerz ist gebürtiger Erlanger. Über Jahre machte er sich als mehrfach ausgezeichneter Krimiautor einen Namen. Auch sein literarisches Debüt 'Im Tal' (2023) wurde von Lesern und Kritik begeistert aufgenommen. Goerz war Langzeitstudent, Hüttenwirt, Automatenwart und Schallplattenvertreter, Lehrbeauftragter, Almknecht, erfolgreicher Werber und mehr. Bis heute wohnt er in Erlangen. Thomas Loibl hatte nach seinem Studium an der Schauspielschule Bochum verschiedene Engagements in Düsseldorf, München, Zürich und Stuttgart. Darüber hinaus ist er aus Film und Fernsehen bekannt und las bereits zahlreiche Hörbücher ein, darunter Werke von Orhan Pamuk, James Joyce und Giuseppe Tomasi di Lampedusa.
Produktdetails
- Verlag: Osterwoldaudio
- Anzahl: 4 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 248 Min.
- Erscheinungstermin: 10. Januar 2025
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783869526164
- Artikelnr.: 71844886
Herstellerkennzeichnung
OSTERWOLDaudio
Paul- Nevermann-Platz 5
22765 Hamburg
info@hoerbuch-hamburg.de
Tommie Goerz, eigentlich erfolgreicher Franken-Krimi-Autor, wagt mit 71 Jahren seinen zweiten Roman, freut sich Rezensent Andreas Platthaus. Die Geschichte ist ein tiefgründiges Porträt des dörflichen Lebens im fiktiven Austhal im Fichtelgebirge. Im Mittelpunkt steht Max Malter, der während der Totenwache seines Freundes Georg Wenzel auf das frühere Dorfleben zurückblickt: einst von Vertrautheit geprägt, heute von Neubürgern und Veränderungen geprägt, resümiert der Kritiker. Goerz erzählt unprätentiös und intensiv von Tradition, Verlust und Wandel, ohne nostalgisch oder reaktionär zu wirken. Wie große Schneebücher der Weltliteratur (zum Beispiel der "Zauberberg") nutzt er das Motiv des Schneetreibens als Symbol für die Vergänglichkeit menschlichen Strebens. Goerz gelingt ein literarisches Glanzstück, das Provinz und Menschlichkeit in den Fokus rückt, schließt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Marie Schmidt hält den neuen Roman von Tommie Goerz für ziemlichen Kitsch. Vielleicht hätte Goerz lieber bei seinen erfolgreichen Franken-Krimis bleiben sollen, meint sie. Die Story um einen alten Mann im Fichtelgebirge, der wegsterbenden Freunden und Sitten nachtrauert, der über alte Apfelsorten, Pilze und Kräuter salbadert und urige Heimeligkeit ausstrahlt, nimmt Schmidt genau bis zu dem Punkt mit, wo die Romantik erdrückend wird. Schmidt ist dieser "genießerische Abgesang" auf eine vermeintlich heile alte Welt nicht so ganz geheuer, mit so viel "Wohligkeit" wird einem hier die Weltabkehr dargebracht, dass alle schmerzhafte "Erkenntnis", die generiert werden könnte, unterdrückt wird.
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Perfekt erzähltes einfaches Leben
Im Schnee von Tommie Goerz, gelesen von Thomas Loibl, erschienen im OSTERWOLDaudio Verlag am 10. Januar 2025.
Max steht am Fenster und sieht dem Schnee zu, der das Dorf einhüllt. Die Totenglocke durchbricht die Stille im Dorf. Sie erzählt …
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Perfekt erzähltes einfaches Leben
Im Schnee von Tommie Goerz, gelesen von Thomas Loibl, erschienen im OSTERWOLDaudio Verlag am 10. Januar 2025.
Max steht am Fenster und sieht dem Schnee zu, der das Dorf einhüllt. Die Totenglocke durchbricht die Stille im Dorf. Sie erzählt davon, dass sein lebenslanger Freund nun verstorben ist. Nach alter Sitte wird die Nacht Totenwache im Haus des Verstorbenen gehalten. Erst die alten Männer bis Mitternacht, dann die alten Frauen bis zum Morgen.
Wir sitzen n den Gedanken von Max, die er manchmal unsortiert in der Zeit hat, wie wir alle so denken. Mal etwas sprunghaft, mal etwas wehmütig.
Max und Schorsch sind immer im Dorf gewesen, Haben ein ruhiges Leben gelebt und sind füreinander da gewesen. Das Dorf hat sich gewandelt, eine Siedlung für Neubürger ist entstanden, die es mit den Eingesessenen schwer haben, die Alten wollen sich den neuen Zeiten aber auch eher langsam, wenn überhaupt anpassen.
Man könnte meinen, dass man einen Robert Seethaler Roman vor sich hat. Die Ruhe, die der Protagonist ausstrahlt, die Einfachheit seines Lebens und die Akzeptanz, dass das Leben halt nicht immer das bereit hält, was man gerne hätte. Die Beschreibungen der Landschaft und Ereignisse. Einfach nur grandios einfach und auf den Punkt erzählt.
Thomas Loibl hat dieses Hörbuch perfekt eingelesen. Man hört fast den Schnee fallen und mit seiner Stimme haucht er den Protagonisten zusätzlich Leben ein.
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IM SCHNEE
Tommie Goerz
Der Schorsch ist tot - die Totenglocke hat für ihn geläutet.
Jahrelang haben sie sich begleitet - der Schorsch, der eigentlich Georg hieß - doch so nannte ihn keiner - und der Max. Im selben Dorf aufgewachsen, gemeinsam die Schulbank gedrückt - sogar …
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IM SCHNEE
Tommie Goerz
Der Schorsch ist tot - die Totenglocke hat für ihn geläutet.
Jahrelang haben sie sich begleitet - der Schorsch, der eigentlich Georg hieß - doch so nannte ihn keiner - und der Max. Im selben Dorf aufgewachsen, gemeinsam die Schulbank gedrückt - sogar auf dieselbe Frau hatten sie ein Auge geworfen. Doch sie entschied sich für Schorsch, und Max blieb allein.
Eigentlich hätte es ein schöner Wintertag werden können, mit glitzerndem Schnee und klarer Luft. Doch ausgerechnet heute holte der Tod den Schorsch.
Und so begleiten wir Max zur Totenwache. Die Männer dort erzählen Geschichten aus dem Dorf - über die, die gegangen sind, und die, die geblieben sind. Über alte Fehden, die selbst nach vierzig Jahren noch schwelen. Über die „Neuen“, die vor 30 Jahren hergezogen sind und noch immer „Neubürger“ genannt werden, aber nie wirklich dazugehören. Sie erinnern sich gemeinsam. Sie hielten zusammen und schwiegen, denn Geheimnisse blieben im Dorf, auch wenn jeder sie kannte.
Doch das Dorf verändert sich. Die Jungen verkaufen die Höfe, das Land. Und die Neuen? Sie wollen keine Bauern sein, keine Felder bestellen. Sie wollen spazieren gehen und das Leben genießen.
Was wird aus dem Dorf, wenn bald auch für sie die Totenglocke läutet?
Tommie Goerz hat ein leises, eindringliches Buch geschrieben - eine Momentaufnahme des Dorflebens, das zwischen Tradition und Veränderung schwankt. Ein Ort, an dem jeder jeden kennt, an dem man seit Generationen zusammenlebt und füreinander einsteht.
Gerne habe ich den Anekdoten und Erzählungen gelauscht. Die Stimme von Thorsten Loibl hat dazu beigetragen, dass ich mich fühlte, als säße ich selbst in einem kleinen Dorf, während es draußen stürmt und schneit.
4½/5
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Gebundenes Buch
»Manche rief man hier noch nach ihren Höfen, egal wie ihre Namen waren. Wenn man aus dem Dorf war, wusste man Bescheid, und wenn nicht, ging es einen auch nichts an. Das war schon immer so.« (Seite 12)
Ein Dorf stirbt aus, früher war es einmal lebendig und wach. Der Schorsch …
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»Manche rief man hier noch nach ihren Höfen, egal wie ihre Namen waren. Wenn man aus dem Dorf war, wusste man Bescheid, und wenn nicht, ging es einen auch nichts an. Das war schon immer so.« (Seite 12)
Ein Dorf stirbt aus, früher war es einmal lebendig und wach. Der Schorsch ist tot und Max, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband, sinniert leise über Gott und die Welt. Er erinnert sich an alte Geschichten, an Menschen, die gingen, aber auch solche, die da sind. Noch.
„»Dieses Dorf«, sagte er schließlich, nachdem er eine Zeit lang hin und her gedacht hatte, »ist wie jedes Dorf. Da wohnen Leute, und da gibt es Misthaufen. Und je näher man herankommt, desto mehr stinkt es.« Er ließ die Worte verklingen und lauschte ihnen hinterher. Sie gefielen ihm.“ (Seite 159
Wenige Tage lang lässt Tommie Goerz mich teilhaben an den Gedanken von Max, wenige Tage, die mir vorkommen wie ein ganzes Jahr. Da passiert eigentlich nicht viel, aber ganze Biografien laufen vor meinen Augen ab, passieren Dramen, ereignen sich Tragödien, werden Kinder geboren und Menschen verlieren ihr Leben. Ein leises Buch, das dennoch laut ist, in einer Sprache, die eine Vergangenheit aufleben lässt, die mich nostalgisch macht. Früher war auch nicht alles besser, es war einfach anders, aber dadurch nicht weniger lebenswert. Danke für diesen Einblick, der mich nachdenklich und zufrieden zurücklässt. Lesenswert!
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Gebundenes Buch
Tommie Goerz schildert hier ein Dorfleben. Es befindet sich im ländlichen Bereich und viele, jedenfalls die älteren, leben hier ein einfaches Leben wie aus der Zeit gefallen.
Der alte Schorsch ist gestorben. Erzählt wird aus dem Blickwinkel von Max, selbst über 80 und er war …
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Tommie Goerz schildert hier ein Dorfleben. Es befindet sich im ländlichen Bereich und viele, jedenfalls die älteren, leben hier ein einfaches Leben wie aus der Zeit gefallen.
Der alte Schorsch ist gestorben. Erzählt wird aus dem Blickwinkel von Max, selbst über 80 und er war Schorsch Freund.
In winterlicher Umgebung geht er zu Schorsch Haus. Von der Totenwache bis zum Begräbnis wird gezeigt, wie die Dorfgemeinschaft zusammenfindet.
Der Autor lässt den Leser so teilhaben, das man sich fühlt, als würde man selbst bei der traditionellen Totenwache dabei sitzen.
Und es werden Geschichten erzählt, die Vergangenheit ist nie ganz vorbei, solange die Alten sich noch daran erinnern können.
Das Dorfleben wirkt auf den ersten Blick wie ein Idyll, doch wenn man genauer hinblickt sieht man gutes wie schlechtes. Max ist ein einfacher Mann, aber sein Blick auf die Gesellschaft ist unbestechlich und enthüllt auch Ungerechtigkeiten.
Tommie Goerz verklärt nichts, findet aber dennoch Respekt und fast poetische Sätze für die Leute, die im Dorf ein konstantes Leben und Gemeinschaft finden.
Es ist ein Buch, in das man abtauchen kann.
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Gebundenes Buch
Mir wurde dieses Hörbuch auf Social Media angepriesen als geeignet für Hörer, die „25 letzte Sommer“ liebten. Und tatsächlich geht der Schreibstil und die Tiefe in eine ähnliche Richtung. Max ist einer der alteingesessenen Bewohner eines langsam aussterbenden …
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Mir wurde dieses Hörbuch auf Social Media angepriesen als geeignet für Hörer, die „25 letzte Sommer“ liebten. Und tatsächlich geht der Schreibstil und die Tiefe in eine ähnliche Richtung. Max ist einer der alteingesessenen Bewohner eines langsam aussterbenden Dorfes. Er scheint hier verwurzelt, aber vom Charakter her in sich gekehrt und reflektierend. Als Hörer begleiten wir ihn durch wenige Tage im Winter, in denen er die Zeit und das Dorfleben Revue passieren lässt und Abschied von seinem Freund nimmt.
Wunderschön ergreifend und tiefgründig. Ich hab mich sehr verbunden mit diesem alten Mann gefühlt.
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Gebundenes Buch
Der Schorsch ist tot. Der alte Max blickt aus dem Fenster und denkt an seinen Freund seit Kindertagen. „Im Herbst hat sich der Schorsch dort noch seine Äpfel geholt, da konnte er sich schon kaum mehr bücken. Den Martini hat er geliebt, weil der so schön rund ist und saftig und …
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Der Schorsch ist tot. Der alte Max blickt aus dem Fenster und denkt an seinen Freund seit Kindertagen. „Im Herbst hat sich der Schorsch dort noch seine Äpfel geholt, da konnte er sich schon kaum mehr bücken. Den Martini hat er geliebt, weil der so schön rund ist und saftig und sich bis Weihnachten hält.“
Max trauert. Und wir begleiten ihn dabei. Am Abend treffen sich die Alten im Dorf zur Totenwacht Der Weisels Paul und der Lehnerts Gustl, der Angermann und der alte Gobertn, alle kommen, um sich vom Max zu verabschieden. Geschichten von früher machen die Runde. Manchmal sitzen sie aber auch nur da und schweigen, weil das Schweigen für die Alten genauso dazugehört wie das Reden.
Tommie Görz hat einen unglaublich authentischen Roman geschrieben. Mit seiner einfachen Sprache trifft er genau den richtigen Ton und mich mitten ins Herz. Gut fand ich, dass auch das Schweigen über das, was nicht sein darf, thematisiert wird.
Die Geschichte ist durchgängig aus Max‘ Sicht erzählt. Der Totenwacht folgt am nächsten Tag die Beerdigung. Zum Schluss gibt es eine unerwartete Wendung, die richtig unter die Haut geht. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Ein ruhiger, authentischer Roman über Trauer und Freundschaft, über Verbundenheit und Schweigsamkeit. Sehr wertvoll!!!
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eBook, ePUB
Ein Freund
Der Schorsch ist tot und Max begibt sich zur Totenwacht, die auch immer seltener so abgehalten wird wie früher, wie es sich gehört, wie man es gewohnt ist. Bis Mitternacht die Männer, danach bis zum Morgengrauen die Frauen. Max bleibt die ganze Nacht bei seinem Freund, …
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Ein Freund
Der Schorsch ist tot und Max begibt sich zur Totenwacht, die auch immer seltener so abgehalten wird wie früher, wie es sich gehört, wie man es gewohnt ist. Bis Mitternacht die Männer, danach bis zum Morgengrauen die Frauen. Max bleibt die ganze Nacht bei seinem Freund, lauscht den alten Schwänken und schildert selbst die ein oder andere Begebenheit.
Ruhig wie das Titelbild erscheint auch die Geschichte vom Leben und vom Sterben. Einen Tag und eine Nacht begleiten wir den alten Max, der schon über achtzig ist und das Totenglöckchen hört, als er stumm am Fenster steht und in die friedliche weiße Schneelandschaft hinausblickt. Wer wird es diesmal sein? Wer wird künftig nicht mehr ins Wirtshaus kommen? Es ist Schorsch, der nur im Pass und beim Pfarrer Georg Wenzel hieß, ansonsten stets der Schorsch war, ein angenehmer Nachbar, Maxens Freund seit Kindertagen.
In einfachen Sätzen und knappen Bildern schildert Tommie Goerz das Dorfleben einst und jetzt. Die Alten werden immer weniger, die gute alte Zeit immer blasser, wahrscheinlich war nicht immer alles so gut, wie es später scheinen mag. Durch einen hervorragenden Schreibstil wird die Atmosphäre der Totenwacht ebenso gut eingefangen wie der Blickwinkel der Zugezogenen und der Durchreisenden, die Dinge sehen, die man gar nicht sehen kann. Wie tief ist denn der Teich und was verbirgt sich wohl auf dessen Grund? Austhal als Stellvertreter für Dörfer, die aussterben, Gedanken bei der Totenwacht über Erlebnisse, die bald keiner mehr teilt, Hofnamen und Gewerke, an die sich niemand von den Neubürgern in der abseits liegenden Siedlung erinnert.
Ein Roman, der nicht nur erzählen, sondern auch schweigen kann, der mehr zwischen als mit den Zeilen sagt und den Leser mit seiner melancholisch-friedvollen Stimmung abholt. Ich bin gerührt ob der Macht von weniger als 200 Seiten. Absolute Empfehlung!
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Gebundenes Buch
Ein melancholisches Buch über Freundschaft und das Sterben der Dörfer!
Im Piper Verlag erscheint der Roman Im Schnee von Tommie Goerz.
Tommie Goerz entführt uns in die verschneite ländliche Idylle eines kleinen Dorfes. Das arbeitsame Leben der Bewohner ist schwer, doch …
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Ein melancholisches Buch über Freundschaft und das Sterben der Dörfer!
Im Piper Verlag erscheint der Roman Im Schnee von Tommie Goerz.
Tommie Goerz entführt uns in die verschneite ländliche Idylle eines kleinen Dorfes. Das arbeitsame Leben der Bewohner ist schwer, doch im Winter verschwindet alles unter einer Schneedecke und es kehrt Ruhe ein. Junge Leute schreckt die harte Arbeit ab, sie ziehen in die Städte, deshalb gibt es keine Geschäfte mehr und das alte Handwerk stirbt aus. Die alten Bewohner pflegen aber weiterhin ihre Traditionen wie das Läuten der Totenglocke und die Leichenwache. So ehren sie sich nach dem Tod.
"Wenn man schweigt, kommt man sehr gut miteinander aus. Worüber man nicht spricht, das gibt es nicht." Zitat
Der alte Max erzählt diese Geschichte, er lebt bescheiden und genießt, während die Natur im Schnee versinkt, die Wärme seine Häuschens und die winterliche Ruhe. Doch dann schreckt ihn das Läuten der Totenglocke auf und wenig später erfährt er, dass sein bester Freund Schorsch gestorben ist, er trauert um einen langjährigen Gefährten. Die Bewohner erweisen dem Toten ihre letzte Ehre, indem sie dem aufgebahrten Toten mit einer Nachtwache ehren. Dabei erzählen Freunde, Nachbarn und Weggefährten und Dörfler von ihren unterschiedlichen Erlebnissen mit dem Verstorbenen. Diese Tradition zeigt die Verbundenheit und die Kameradschaft der Bewohner. Es ist ein einfühlsames und achtsames Abschiednehmen.
Die Geschichte klingt wie aus einer anderen Zeit entsprungen. Die leise Erzählweise und die tiefen Einblicke in menschliche Schicksale haben melancholische Wirkung, hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und es haben sich viele Dramen abgespielt.
Der Tod seines alten Freundes lässt in Max die Erinnerungen an gemeinsame Stunden und Erlebnisse aufsteigen, die ihn mit seinem besten Freund Schorsch verbunden haben. Es gab freudige Momente, genau wie leidvolle. Jedes Jahr holte sich Schorsch ein paar Eimer voller Äpfel aus Max Garten, wenn es ans Ernten der Apfelbäume ging. Aber er bekam auch die Frau, die sich Max ausgesucht hatte.
Im Verlauf der Geschichte zeigt sich, dass die ländliche Idylle täuscht, bei näherem Eintauchen sieht man die harte Arbeit und Einsamkeit und es werden immer mehr Probleme der Menschen untereinander sichtbar. Häusliche Gewalt, ein behindertes Kind, das irgenwann verschwindet und Alkoholsucht sind die schlimmen Dinge, an die sich Max bei der andächtigen Totenwacht zurück erinnert und die er als Kind kaum beeinflussen konnte. Je mehr er nachdenkt, enthüllen sich immer mehr Dramen mit menschlichem Leid. Doch es gibt auch lichte Momente, wenn es um den Charakter Schorsch geht, der mit dem Menschen gut auskam und den viele mochten.
Die Geschichte hat mich durch die ruhige Erzählweise und die menschlichen Dramen immer mehr gepackt und festgehalten. Max hat kein einfaches Leben, sondern harten Arbeitsalltag, nur im Winter kann er sich ausruhen. Doch wie die Natur einem ewigen Kreislauf folgt, so folgt auch der Tod als Ende des Lebens.
Ein eindringlicher Roman, der das dörfliche Leben auf dem Land zeigt, mit tiefen Einblicken in alte Denkmuster, gelebte Traditionen und das Abschiednehmen von Freunden.
Hoffnung entsteht, wenn die Erinnerungen und Geschichten von den Lebenden weiter getragen werden.
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Gebundenes Buch
Klappentext:
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht …
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Klappentext:
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern.
Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen Glück. Und vom Schorsch. Aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen. Erst im Morgengrauen kehrt der Max heim. Im Licht des neuen Tages ist ihm klar: Nichts davon wird wiederkommen. Nur die Erinnerungen an dieses Leben bleiben, solange er da ist.
Meine Meinung:
Es ist ein Buch der leisen Töne, das aber trotzdem sehr sprachgewaltig herüberkommt.Die Themen,welche in der kleinen Dorfgemeinschaft besprochen werden ,sind nicht neu und passen in ähnlicher Konstellation auch in einen größeren Rahmen. Wenn man gerade denkt, in dem kleinen Dorf ist die Zeit stehen geblieben, geht es wieder um ganz aktuelle Themen (Flüchtlingsproblematik) und man erkennt, dass die Bewohner durchaus über das Zeit Geschehen informiert sind.Ein Buch ,was noch etwas nachhallen wird.Der Sprecher Thomas Loibl hat das Hörbuch sehr gut präsentiert.
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Hörbuch-Download MP3
Idylle oder Rattenhaus
Ich habe das Hörbuch gehört, das von Thomas Loibl absolut hervorragend gelesen wurde – seine klare, angenehme Stimme mit stets angemessenem Tempo und Betonung trägt maßgeblich zur gelungenen Atmosphäre bei.
Schorsch ist gestorben. Wir …
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Idylle oder Rattenhaus
Ich habe das Hörbuch gehört, das von Thomas Loibl absolut hervorragend gelesen wurde – seine klare, angenehme Stimme mit stets angemessenem Tempo und Betonung trägt maßgeblich zur gelungenen Atmosphäre bei.
Schorsch ist gestorben. Wir begleiten nun seinen Freund Max, den der plötzliche Tod sehr getroffen hat. Wir begleiten ihn 3 Tage. Eine Nacht lang wird Totenwacht gehalten, zuerst die Männer, dann die Frauen. Max bleibt die gesamte Wacht.
Die Geschichte wird ruhig erzählt, was dem 80-jährigen Max zugeschrieben werden kann, dessen Perspektive wir folgen. Obwohl ruhig erzählt, teilweise auch ganz erdend und besinnlich, sind seine erinnerten Erzählungen sehr bewegend und teilweise schockierend. Man erhält tiefe Einblicke in das dörfliche Leben der vergangenen 100 Jahre, in denen sich vieles im Verlauf der Zeit eklatant verändert hat. Es wird vom harten Bauernleben berichtet, aber auch vom Leben ganz nah an der Natur. Von einengenden Regeln und Konventionen, die manche traurige Realität schufen. Es werden Themen wie der Umgang mit Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen, zerrüttete Familien, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit besprochen.
Philosophisch sinnierend über die stetigen Veränderungen und poetisch Bilder beschreibend, entsteht insgesamt eine sehr spezielle Atmosphäre – traurig, aber auch tröstend, besinnlich und im Kreislauf des Lebens. Alles wird stets mit viel Respekt und Wertschätzung erzählt.
Besonders berührend fand ich die Darstellung der Freundschaft bzw. Liebe zu Schorsch, die mir das Herz erwärmte.
Ein Kritikpunkt bleibt jedoch: Ich fand am Ende die Gestalt des Fotografen etwas unnütz. Hier hatte ich den Eindruck, dass der Autor sicherstellen wollte, und es im Dialog mit dem Fotografen aussprechen liess, dass die Lesenden wirklich das verstanden, was er aufzeigen wollte. Das fand ich schade, da er es doch im Verlauf schon wunderbar schaffte, die Thematiken und Fragen herauszuarbeiten, so dass der Lesende durchaus angeregt wurde, über die Veränderlichkeit der Zeit, über das dörfliche und auch städtische Leben, mit all seinen Widersprüchen, Vor- und Nachteilen nachzudenken. Bezüglich des Endes bin ich daher etwas zwiegespalten.
Ansonsten aber: große Hörempfehlung mit Nachhalleffekt! Es hat mir zudem so gut gefallen, dass ich es definitiv noch einmal hören werde.
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