Han Kang
Audio-CD
Die Vegetarierin
Roman Nobelpreis für Literatur 2024. 280 Min.. Lesung.Ungekürzte Ausgabe
Übersetzung: Lee, Ki-Hyang;Gesprochen: Loibl, Thomas; Schmid, Rike; Striesow, Devid
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Nobelpreis für Literatur 2024Ein hypnotisierendes Hörbuch über eine Frau, die laut ihrem Ehemann an Durchschnittlichkeit kaum zu übertreffen ist - bis sie eines Tages beschließt, kein Fleisch mehr zu essen.Yong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht seinem Bürojob nach und hegt keine Ambitionen. Sie ist eine leidenschaftslose, pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt wirft. »Ich hatte einen Traum«, so ihre einz...
Nobelpreis für Literatur 2024
Ein hypnotisierendes Hörbuch über eine Frau, die laut ihrem Ehemann an Durchschnittlichkeit kaum zu übertreffen ist - bis sie eines Tages beschließt, kein Fleisch mehr zu essen.
Yong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht seinem Bürojob nach und hegt keine Ambitionen. Sie ist eine leidenschaftslose, pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt wirft. »Ich hatte einen Traum«, so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Und bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet.
Ein hypnotisierendes Hörbuch über eine Frau, die laut ihrem Ehemann an Durchschnittlichkeit kaum zu übertreffen ist - bis sie eines Tages beschließt, kein Fleisch mehr zu essen.
Yong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht seinem Bürojob nach und hegt keine Ambitionen. Sie ist eine leidenschaftslose, pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt wirft. »Ich hatte einen Traum«, so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Und bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet.
Han Kang wurde 1970 in Gwangju, Südkorea, geboren und ist die wichtigste literarische Stimme Koreas. 1993 debütierte sie als Dichterin, ihr erster Roman erschien 1994. Für ihr literarisches Schreiben wurde sie mit dem Yi-Sang-Literaturpreis, den Today's Young Artist Award und dem Manhae Literaturpreis ausgezeichnet. Für Die Vegetarierin erhielt sie gemeinsam mit ihrer Übersetzerin 2016 den Man Booker International Prize, Menschenwerk erhielt den renommierten italienischen Malaparte-Preis. Weiß war ebenfalls für den Booker Prize nominiert. 2024 erhielt Han Kang den Nobelpreis für Literatur. Sie lebt in Seoul. Ki-Hyang Lee, geboren 1967 in Seoul, studierte Germanistik in Seoul, Würzburg und München. Sie lebt in München und arbeitet als Lektorin, Übersetzerin und Verlegerin. Für ihre Übersetzungen wurde sie 2024 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Rike Schmid ist neben ihrer Schauspiel- und Sprecherinnentätigkeit studierte Diplom-Soziologin und Autorin, u. a. des Buchs Nimm mich mit nach Gestern. Devid Striesow, gebürtiger Rügener, wurde auf den Bühnen von Hamburg und Düsseldorf zum umjubelten Theaterschauspieler. Auf der Leinwand glänzte der Grimme-Preisträger in Filmen wie Yella oder So glücklich war ich noch nie. Als Tatort-Kommissar ist er ab 2013 regelmäßiger Gast in vielen deutschen Wohnzimmern.

© Yeseul Jeon
Produktdetails
- Verlag: Argon Verlag
- Anzahl: 5 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 280 Min.
- Erscheinungstermin: 29. November 2024
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783839821725
- Artikelnr.: 71902204
Herstellerkennzeichnung
Argon Verlag AVE GmbH (7%)
Waldemarstr. 33a
10999 Berlin
www.argon-verlag.de
»Han Kang hat ein zartes, leises, surreales Widerstandsbuch von ungeheuerlicher Kraft geschrieben. Einer Kraft, die langsam wirkt, dann aber gewaltig.« DIE ZEIT 20250523
Irritierend und intensiv
Eine überaus durchschnittliche Frau beschließt plötzlich, sich vegetarisch zu ernähren. Als Erklärung gibt sie an, einen Traum gehabt zu haben. Ihr Umfeld, allen voran ihr Mann und ihr Vater, reagiert irritiert. Und dann eskaliert das ganze …
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Irritierend und intensiv
Eine überaus durchschnittliche Frau beschließt plötzlich, sich vegetarisch zu ernähren. Als Erklärung gibt sie an, einen Traum gehabt zu haben. Ihr Umfeld, allen voran ihr Mann und ihr Vater, reagiert irritiert. Und dann eskaliert das ganze irgendwie ziemlich schnell.
Es fällt mir richtig schwer eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben. Es war schockierend, es hat mich zum Weinen gebracht und ich habe einiges wahrscheinlich überhaupt nicht verstanden.
Wenn ich es richtig interpretiert habe, geht es um Machtverhältnisse, Kontrolle, die Frage darüber was normal ist, um Formen der Menschlichkeit, Selbstbilder und auch ein bisschen viel um Wahnsinn.
Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob ich das Hörbuch mochte. Die Sprache war blumig und sehr angenehm, die Geschichte unvorhersehbar und ich habe wie gebannt zugehört, aber es war sehr irritierend, unzufriedenstellend und ich weiß auch nicht wirklich, was ich jetzt damit anfangen soll.
Ich hatte nach dem Lesen zwei große Fragen: Hä? Und WAS???
Die Geschichte hat mich zum Nachdenken angeregt, aber Antworten habe ich noch keine gefunden.
Also Spaß hat die Geschichte keinen gemacht, aber ich verstehe, dass es künstlerisch sehr wertvoll ist.
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Interessante Einblicke ins koreanische Familienleben
Die Vegetarierin von Han Kang, gelesen von Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl. Erschienen im Finch&Zebra als ungekürzte Hörbuchausgabe am 09 Dezember 2016.
Yong-Hye ist laut ihrem Ehemann eine unscheinbare und …
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Interessante Einblicke ins koreanische Familienleben
Die Vegetarierin von Han Kang, gelesen von Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl. Erschienen im Finch&Zebra als ungekürzte Hörbuchausgabe am 09 Dezember 2016.
Yong-Hye ist laut ihrem Ehemann eine unscheinbare und durchschnittliche Frau, deren große Leidenschaft Bücher sind und die ihm den Haushalt führt, gut kocht und zum Familieneinkommen durch zwei Jobs beiträgt. Der Ehemann ist eher oberflächlich, im Aussehen eher unterdurchschnittlich und versucht mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu erreichen. Als Yong-Hye eines Morgens vor dem Kühlschrank sitzt und alle tierischen Lebensmittel wegwirft, ist er erbost. Sie wird Vegetarierin. In Korea ist diese Art der Ernährung nicht angesehen. Yong-Hyes einzige Begründung für die Abkehr vom Fleisch ist, dass sie einen Traum hatte.
Es gibt drei Abschnitte, die hauptsächlich aus der Sicht vom Ehemann, dem Schwager und der Schwester erzählt werden. Yong-Hyes eigene Geschichte ist in diesem Buch nur in Spuren zu finden. Ich denke aber, dass diese geistige Metamorphose in eine Pflanze ausreichend beschrieben ist.
Das Buch zeigt wie die Umgebung auf eine koreanische Frau die unerwartet und außerhalb der engen Normen für Frauen leben möchte reagiert. Vermutlich sehen wir ein genaues Gesellschaftsbild, da sich der Roman erst als er ins Englische übersetzt wurde und den Man Booker Prize gewonnen hat zum Bestseller entwickelte.
Ich bin ausgesprochen froh, dass ich das Hörbuch gehört habe. Die Erzähler lassen die Protagonisten lebendig werden und man kann sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen.
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Ungewöhnlich umgesetzt, macht betroffen
Yong-Hue führt ein langweiliges Leben. Doch dann hat sie einen Traum, dem sie nachgeht. „Es ist mein Herz, das schmerzt“ und „es sind Schreie und Gebrülle, und das kommt vom Fleisch“. Sie wird Vegetarierin. Doch das …
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Ungewöhnlich umgesetzt, macht betroffen
Yong-Hue führt ein langweiliges Leben. Doch dann hat sie einen Traum, dem sie nachgeht. „Es ist mein Herz, das schmerzt“ und „es sind Schreie und Gebrülle, und das kommt vom Fleisch“. Sie wird Vegetarierin. Doch das ist erst der Anfang. Yong-Hues Weg sich der sie umgebenden Unterdrückung durch Verwandlung zu entziehen beschreibt Han Kang.
Dieses Hörbuch ist in drei Akte unterteilt. Das Geschehen aus Sicht des Ehemannes, des Schwagers und der Schwester. Alle drei zeigen ihre eigene Einstellung auf die sie umgebende Welt und beleuchten die Protagonistin Yong-Hue auf sehr unterschiedliche Art.
Die Geschichte ist erst einmal irritierend, vielleicht auch für das europäische Verständnis, vielleicht auch durch das Groteske der Schilderung. Doch sie verliert nicht den Realitätsbezug und zeigt eine Situation auf, die den familiären Zusammenhalt der angepasst und gewohnten Art auseinanderbrechen lässt durch eine Person, die die bekannte Realität im Laufe der Geschichte verweigern wird, sozial sowie psychisch.
Die Sprecher der drei Akte, Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl, können die einzelnen Charaktere einfühlsam ins Leben rufen; es ist ein Vergnügen zuzuhören!
Die Sprache Han Kangs ist schön, einfach, verständlich in einem komplex aufgebauten Roman. Ein Roman, der Einblicke in die südkoreanische Kultur gibt und auch übertragbar auf den Westen ist. Der Schamanismus und die Verehrung von Tieren, Bergen und Pflanzen ist in Südkorea nicht unüblich und in der Kultur verwoben.
Er hat mir sehr gut gefallen – absurd, überspitzt und durch den Bezug zur Realität eindringlich. Ich war hin und her gerissen zwischen Abstand und Betroffenheit. Der Roman ist spannend und hallt lange nach.
„Die Vegetarierin“ erschien erstmals 2007 in Südkorea und wurde 2016 ins Deutsche übersetzt, 2016 geehrt mit dem britischen Man Booker International Prize.
Han Kang ist Literaturnobelpreisträgerin 2024 mit der Begründung:“für ihre intensive Prosa, die sich historischen Traumata stellt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens aufzeigt“. Für mich absolut passend zu diesem Roman „die Vegetarierin“.
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Broschiertes Buch
Überraschung
Ich leihe mir ein fast 10 Jahre altes Buch aus der Bücherei aus und während ich es lese, wird die Autorin Literaturnobelpreisträgerin. Da sag ich nur richtiger Riecher.
Doch deswegen gibt es keinen Extrastern, ganz im Gegenteil: Die Latte liegt höher.
Mag …
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Überraschung
Ich leihe mir ein fast 10 Jahre altes Buch aus der Bücherei aus und während ich es lese, wird die Autorin Literaturnobelpreisträgerin. Da sag ich nur richtiger Riecher.
Doch deswegen gibt es keinen Extrastern, ganz im Gegenteil: Die Latte liegt höher.
Mag ja sein, dass es am Alter des Buches liegt, mag ja sein, dass wir uns in Korea befinden, dass aber wegen des Verzichtes von Fleisch eine Ehe zugrunde geht, mag ich nicht glauben, selbst wenn das Geschäftsessen mit viel Fleisch wohl zum Statussymbol gehört.
Gerade als die unglaubwürdigen Gewaltorgien des Ehemanns überhand zu nehmen drohten, begann ein neues Kapitel: Der Ehemann hat die Scheidung eingereicht, der künstlerische Schwager übernimmt die Regie. Und wir erleben mit, wie die Vegetarierin immer mehr zur Pflanzen wird und glaubt mit ihren Brüsten Photosynthese zu betreiben.
Als der Schwager auch noch verrückt wird, landen beide in der Psychatrie aus der der Mann aber fliehen kann und spurlos verschwindet. Die Vegetarierin wird von der Ärzten und ihrer Schwester gepflegt. Mehr verrate ich nicht.
Mehr als 3 Sterne erteile ich trotz Nobelpreises nicht. Dafür ist das erste Kapitel zu unglaubwürdig und das letzte zu langatmig. Ich kenne andere, die dieses Bändchen beiseite gelegt haben, aber für meine neutrale Bewertung spielt das natürlich keine Rolle.
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Broschiertes Buch
„Die Vegetarierin“ von Han Kang wurde in 5 Stunden und 32 Minuten sehr authentisch von Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl gelesen.
Verlag: Finch & Zebra /argon edition
Mit diesem Roman zeigt uns die Autorin die Zerbrechlichkeit der Psyche und des Körpers auf. Mit …
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„Die Vegetarierin“ von Han Kang wurde in 5 Stunden und 32 Minuten sehr authentisch von Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl gelesen.
Verlag: Finch & Zebra /argon edition
Mit diesem Roman zeigt uns die Autorin die Zerbrechlichkeit der Psyche und des Körpers auf. Mit ihrer intensiven Wortwahl, ihrem ungewöhnlichen Schreibstil und ihrer poetischen, freien Sprache nimmt uns Han Kang mit in eine unvorstellbare Welt.
Yong-Hye träumt einen sehr seltsamen, grausigen Traum und kann ab diesem Zeitpunkt kein Fleisch essen; noch schlimmer, sie erträgt es nicht mehr in ihrem Kühl-/Gefrierschrank und beginnt alles wegzuwerfen. Ihr Mann versteht die Welt nicht mehr und schon gar nicht seine doch sorgsam, ausgesuchte Frau. Was ist passiert? Auch will sie keinen Sex mehr mit ihm, angeblich riecht er aus allen Poren nach Fleisch.
Niemand kann sie dazu bewegen Fleisch zu essen und als ihr Vater übergriffig wird und ihr das Fleisch zwanghaft zuführen möchte, versucht sie, sich das Leben zu nehmen. Auf dem Weg zur „Metamorphose“ bzw. ihrem Ziel eine Pflanze zu werden, zerstört sie nicht nur sich selbst.
Ihr Schwager, ein Künstler, sieht in ihr ein Projekt und beginnt Yong-Hye für seine Kunst zu erwärmen. Blumen möchte er auf ihren Körper malen und strebt die Vereinigung der Pflanzen als Kunstwerk an.
Der ungewöhnliche Schreibstil der Autorin fesselt mich und stösst mich als Leser-/Hörbuchhörer:in in gleichen Teilen ab.
Die selbstzerstörerischen, schrecklichen Szenen verstören und die skurrile Vorstellung der Protagonistin, ohne Nahrungsaufnahme weiterhin zu leben und zur Pflanze zu mutieren ist skurril und nicht nachvollziehbar. Wahnsinn?
In-Hye, die Schwester von Yong-Hye, versucht, Verständnis für die Jüngere aufzubringen. Auch wenn ihr Mann ein schlimmes Vergehen an der physisch labilen Frau begangen hat, um seine „Kunst“ auszuleben. Und dadurch auch das Familienleben von In-Hye zerstört hat.
Die Geschichte der Vegetarierin wird aus drei Perspektiven erzählt. Durch den Perspektivenwechsel hat die Hörbuchhörer:in einen guten Blick auf das Leben der jungen Frau. Die Geschichte lässt sich dadurch immer wieder neu bewerten.
Das Buch regt zum Nachdenken an. Die Nahrung wird verweigert, der Ehemann lässt seine Frau in die Psychiatrie einsperren und verlässt sie; der Schwager vergeht sich an der Frau und nutzt diese für seine Zwecke aus. Auch die Eltern wenden sich ab, weil es unvorstellbar scheint, dass man kein Fleisch ist. Und ein solches Verhalten wird nicht hinterfragt, es wird nicht geduldet.
Nur ist es nicht das vegetarische Essen, dass die Psyche der Frau verändert. Es geht um Leben und Tod. Oder ist es Wahn, eine stille Revolution um Aufmerksamkeit in dieser Welt, in der Familie oder der Ehe?
Die Krankheit von Yong-Hye wird nicht richtig behandelt, keine Ursache gesucht und kein Verständnis für die Frau aufgebracht.
Nur die Schwester In-Hye sieht in ihrer jüngeren Schwester ein Abbild. Der Wahnsinn sucht sich verschiedene Wege und der Verstand kann versuchen, ihn in Schach zu halten. Wird es wirklich gelingen? Gibt es etwas im Leben, das den Ausbruch verhindert?
Ein verstörendes Buch, welches eine große Bandbreite an Interpretationen zulässt. Leider klärt sich vieles nicht auf, als Hörer:in habe ich viele offene Fragen.
Sprachlich ein sehr anspruchsvolles Werk, als Hörer:in konnte ich mich in die Protagonisten sehr gut hineinversetzen, sprachgewandt und bildlich wurden mir alle Charaktere sehr gut näher gebracht.
Auch wenn die Autorin mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, bin ich nicht sicher, ob ich ein weiteres (Hör-) Buch erwerben würde. Persönlich ist es mir zu verstörend.
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eBook, ePUB
Ich hatte mich riesig darüber gefreut, dass der Literaturnobelpreis 2024 endlich einmal nach Ostasien vergeben wurde und meine Neugier, einen Roman von Han Kang zu lesen, war umso größer. Enttäuscht wurde ich nicht. "Die Vegetarierin" ist sinnlich, verstörend, …
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Ich hatte mich riesig darüber gefreut, dass der Literaturnobelpreis 2024 endlich einmal nach Ostasien vergeben wurde und meine Neugier, einen Roman von Han Kang zu lesen, war umso größer. Enttäuscht wurde ich nicht. "Die Vegetarierin" ist sinnlich, verstörend, fesselnd. Die Handlung bewirkt eine Achterbahn der Gefühle, der Sprachstil ist atemberaubend. Lesenswert für alle, die schon Werke wie "Die Verwandlung" von Kafka mochten.
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Broschiertes Buch
Irgendwie macht die Beschreibung zu diesem Buch schon neugierig auf die Geschichte und dennoch habe ich mich ziemlich lange dagegen gewehrt, es zu lesen. Im Endeffekt hat mich das Buch ziemlich verwirrt zurückgelassen, spielt aber auch auf recht ungewöhnliche, teilweise schon exzessive Art …
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Irgendwie macht die Beschreibung zu diesem Buch schon neugierig auf die Geschichte und dennoch habe ich mich ziemlich lange dagegen gewehrt, es zu lesen. Im Endeffekt hat mich das Buch ziemlich verwirrt zurückgelassen, spielt aber auch auf recht ungewöhnliche, teilweise schon exzessive Art mit einem ernsten Thema.
Die Veränderung von Yong-Hye beginnt schon recht schnell am Anfang des Buches und ist an sich erst einmal nicht unbedingt ungewöhnlich. Was ist schon so schlimm daran, wenn man sich entscheidet, kein Fleisch mehr zu essen? Allerdings sind die Hintergründe zu dieser Entscheidung wirklich verstörend, ebenso die Reaktion ihres Ehemanns und auch ihrer Familie, welche dies absolut nicht verstehen, sie sogar zum Fleischessen zwingen wollen. Und auch die weiteren Entwicklungen sind alles andere als normal und bald wird klar, dass Yong-Hye psychisch krank ist und dringend Hilfe braucht.
Erzählt wird die Geschichte sehr schlicht und emotionslos, ließ sich leicht weglesen. Außerdem gibt es drei verschiedene Perspektiven, angefangen mit der von Yong-Hyes Ehemann, der mich von Anfang an einfach nur wütend gemacht hat, denn dieser ist extrem ignorant und egoistisch. In keiner Minute geht es ihm um seine Frau, sondern nur ums eigene Ansehen. Danach wird die Geschichte aus der Sicht von Yong-Hyes Schwager erzählt, welcher sich von ihrem Mongolenfleck angezogen fühlt und sie aus meiner Sicht für seine schon fast perverse Kunst ausnutzt. Am Ende verfolgt man Yong-Hyes Schwester, welche selbst mit den Auswirkungen derer Veränderungen zu kämpfen hat und sich dennoch als letzte noch um sie kümmert, sich dabei aber schon fast selbst verliert.
Interessant sind dabei die Reaktionen der verschiedenen Charaktere, die mit Yong-Hye Umgang haben und, bis auf ihre Schwester, nicht einmal versuchen, sie zu verstehen, mal ganz abgesehen davon, hinter ihr Verhalten zu schauen. Dabei fällt auf, wie einflussreich das Patriarchat in Korea teilweise noch ist und was mit Frauen in konservativen Familien geschehen kann, wenn sie sich auflehnen, wozu noch die psychischen Erkrankungen kommen, die sich immer mehr in Yong-Hye Bahn brechen.
Insgesamt bekommt man hier alles andere als einen Unterhaltungsroman, nämlich vielmehr eine Aufzeichnung des tragischen Ablaufs eines Verfalls und das ungeschönt, verstörend und teilweise sogar echt ekelhaft geschildert. So etwas muss man auf jeden Fall mögen, ich aber finde den Roman, so interessant er auch ist, echt grenzwertig.
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eBook, ePUB
Verstörend gut;
Dieses Buch hat drei große Kapitel, von denen man jedes einzelne auch als Kurzgeschichte lesen könnte. Da jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive und in einer anderen Erzählzeit geschrieben ist, ist es ein jeweils in sich abgeschlossener Text. Durch die …
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Verstörend gut;
Dieses Buch hat drei große Kapitel, von denen man jedes einzelne auch als Kurzgeschichte lesen könnte. Da jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive und in einer anderen Erzählzeit geschrieben ist, ist es ein jeweils in sich abgeschlossener Text. Durch die Zusammenschau wird die Geschichte der Vegetarierin erst umfassend geschildert. Mir gefällt dieser Aufbau sehr gut, ebenso wie der Schreibstil, der sich gut und flüssig lesen lässt. Inhaltlich ist das Buch mal verstörend, mal erotisch, mal traurig und macht einen auch nachdenklich. Die Geschichte der Vegetarierin hat mich berührt und endet ganz anders, als ich es erwartet hatte. Für mich hat die Erzählung eine große Kraft, da sie sehr geradlinig ist und ohne nebensächliche Details auskommt. Das haben alle drei Kapitel gemeinsam und bilden im Ganzen einen überzeugenden Text, so dass man nachvollziehen kann, warum die Autorin den Literatur-Nobelpreis bekommen hat.
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Gebundenes Buch
Patientin: Yeong-Hye, weiblich, ehemals Hausfrau, 30er.
Diagnose: Akuter psychischer Zerfall infolge einer ungewöhnlichen Ernährungsentscheidung und unerklärlicher Träume.
Anamnese:
Die Patientin gab an, keinen Fleischkonsum mehr zu tolerieren. Begründung: „Ich …
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Patientin: Yeong-Hye, weiblich, ehemals Hausfrau, 30er.
Diagnose: Akuter psychischer Zerfall infolge einer ungewöhnlichen Ernährungsentscheidung und unerklärlicher Träume.
Anamnese:
Die Patientin gab an, keinen Fleischkonsum mehr zu tolerieren. Begründung: „Ich hatte einen Traum.“ Dieser Entschluss löste tiefgreifende Konflikte innerhalb ihres sozialen Umfelds aus. Ihr Verhalten eskalierte: Entblößungen, Ablehnung von Nahrung und der Wunsch, sich in eine Pflanze zu verwandeln.
Befund:
Das Werk, bestehend aus drei Erzählperspektiven, beschreibt den Zerfall der Patientin durch die Augen anderer, während ihre eigene Stimme verstummt. Leider bleiben die Hintergründe ihrer Träume und ihres Verhaltens unklar und der Kern der Aussage leer. So viel inhaltliche Leere kam mir noch nie vor.
Behandlung:
Keine klaren Ansätze möglich, da weder Sinn noch Ziel der Handlung eindeutig erkennbar sind. Vielleicht hätte eine tiefere Kenntnis der Kultur einen mögliche Behandlung erleichtert.
Prognose:
Für manche mag der Fall faszinierend sein. Im aktuellen Status bleibt es mir persönlich jedoch fremd und verwirrend.
Empfehlung:
Ratlosigkeit. "Ist das Kunst, oder kann das weg?"
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Hörbuch-Download MP3
Meine Meinung
Hörbuch Rezension
Eine Geschichte wie ein Autounfall
Man will es eigentlich gar nicht, schaut aber trotzdem immer wieder hin.
Ich habe ja schon viel gelesen und gehört, wie Frauen sich bei ihren Männern behaupten. Yong-Hye hat da eine ganz besondere Methode. …
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Meine Meinung
Hörbuch Rezension
Eine Geschichte wie ein Autounfall
Man will es eigentlich gar nicht, schaut aber trotzdem immer wieder hin.
Ich habe ja schon viel gelesen und gehört, wie Frauen sich bei ihren Männern behaupten. Yong-Hye hat da eine ganz besondere Methode. Sie wird Vegetarierin und ihrem Mann gefällt überhaupt nicht mehr, was sich nun im Kochtopf befindet.
Yong-Hye mag keinen BH tragen, da er sie einengt. Damit bringt sie ihren Mann in peinliche Situationen.
Das Buch ist total anders, als ich erwartet hatte. Die Beweggründe, warum Yong-Hye geheiratet wurde, sind für mich nicht nachvollziehbar. Sinnliche Szenen, in denen Körper mit Blumen bemalt werden, verleihen der Geschichte die Anmut eines lebendigen Stilllebens, voller Intensität und Bewegung.
Ich habe Yong-Hye mit großem Interesse auf ihrem außergewöhnlichen Weg begleitet, der sehr traurig und intensiv anmutet. Jeweils aus der Perspektive von Yong-Hye und ihrem Mann erleben wir einen großen Teil des Geschehens. Im späteren Verlauf lernen wir Yong-Hyes Schwager, den Körperbemaler kennen.
Yong-Hyes Familie findet sich mit dem Vegetarismus ihrer Tochter nicht ab. Es gab Szenen, die mich fassungslos gemacht haben. Einzig ihre Schwester versucht ihr zu helfen. Sie wird von Yong-Hye schwer enttäuscht ...
Yong-Hye geht körperlich und seelisch durch die Hölle. Sie hatte immer wieder einen Traum, der den Genuss von tierischen Lebensmitteln in Frage gestellt hat.
Ob mir das Hörbuch gefallen hat? Ich brauche normalerweise für ein Hörbuch ein paar Wochen, da ich immer vor dem Einschlafen höre. Die Vegetarierin hatte ich in vier Tagen durch. Die Protagonisten wirkten völlig exzentrisch und stellenweise unberechenbar. Die verschiedenen Ansichten zu Vegetarismus sind teilweise sehr verstörend. Sie vermitteln den Eindruck, als wäre er eine Krankheit.
Danke Hang Kang.
Ein großes Dankeschön an die Sprecher Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl. Ihr habt das Hörbuch zu einem großen Hörerlebnis gemacht.
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