Andrea Hirata
Audio-CD
Die Regenbogentruppe
432 Min.. CD Standard Audio Format.Lesung.Gekürzte Ausgabe
Übersetzung: Sternagel, Peter;Gesprochen: Rudolph, Sebastian
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Wenn der Morgen auf der indonesischen Insel Belitung graut, kann sie nichts aufhalten, weder Hitze noch Regen, kein auf dem Weg lauerndes Krokodil. Sie wollen nicht eine Schulstunde bei Bu Mus und Pak Harfan verpassen, die mit grenzenlosem Idealismus ihre »Regenbogentruppe« unterrichten: Söhne und Töchter von Fischern und Minenarbeitern, für die die Schule die einzige Möglichkeit ist, der Armut zu entkommen. In Die Regenbogentruppe erzählt Andrea Hirata seine bewegende Lebensgeschichte und eröffnet uns damit tiefe Einsichten in ein zerrissenes Land.
Andrea Hirata wurde auf der Insel Belitung, Indonesien geboren, wo er auch heute lebt. Er absolvierte ein Wirtschaftsstudium an der University of Indonesia und setzte seine Ausbildung mit einem Stipendium in Paris und Sheffield fort. 2010 nahm er Teil am renommierten International Writer's Program der University of Iowa. Mit Die Regenbogentruppe wurde er zum meistgelesenen Schriftsteller Indonesiens. Der Roman wurde 2008 in Indonesien verfilmt, in 25 Sprachen übersetzt und mit dem ITB Book Award 2013 ausgezeichnet.Sebastian Rudolph, geboren 1968, spielte nach seinem Schauspielstudium an verschiedenen Bühnen, darunter das Schauspielhaus Zürich. Weitere Engagements führten ihn nach Basel, Wien, Hamburg und Berlin. Seit 2009 ist er festes Ensemblemitglied am Hamburger Thalia Theater. »Theater heute« kürte ihn 2012 zum »Schauspieler des Jahres«.
Produktdetails
- Verlag: Hörbuch Hamburg
- Gesamtlaufzeit: 432 Min.
- Altersempfehlung: ab 12 Jahren
- Erscheinungstermin: 2. Juni 2015
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783869091754
- Artikelnr.: 41779507
Herstellerkennzeichnung
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wie gemacht zum Vorlesen und Anhören erscheinen Sabine Berking Andrea Hiratas Texte. Wenn der indonesische Literaturstar vom Willen nach Bildung und sozialem Aufstieg erzählt, anekdotenreich, bildstark und einfach linear, fühlt sich Berking gut aufgehoben. Der simplen Erzähllogik, derzufolge der Held jede noch so schwere Hürde auf dem Weg zur Erfüllung seines Traumes nimmt, folgt Berking gern. Ein modernes Märchen, meint sie, munter und auch ein bisschen naiv.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Bildung - die Chance auf ein besseres Leben
Der auf Belitung , einer kleinen indonesischen Insel, geborene Autor schildert in diesem autobiographischen Roman eindringlich die Lebensverhältnisse, in denen große Bevölkerungsteile hier aufwachsen und leben müssen.
Die Insel …
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Bildung - die Chance auf ein besseres Leben
Der auf Belitung , einer kleinen indonesischen Insel, geborene Autor schildert in diesem autobiographischen Roman eindringlich die Lebensverhältnisse, in denen große Bevölkerungsteile hier aufwachsen und leben müssen.
Die Insel ist zwar reich an Bodenschätzen, aber hiervon profitieren nur einige wenige, die " Herrschenden " . Der überwiegende Teil der einheimischen Bevölkerung lebt unter sehr schwierigen und ärmlichsten Bedingungen. Schon die Kinder der Minenarbeiter, Fischer, Lastenträger etc. sind dazu gezwungen, zum Lebensunterhalt der Familien beizutragen und müssen schon in jungen Jahren arbeiten und Geld verdienen. Es scheint kaum ein Entrinnen aus diesem ewigen Kreislauf zu geben. Und so ist Bildung und ein Schulbesuch ein wahrhaftes Privileg. Aber ohne entsprechende Kenntnisse , ohne Schreiben, Lesen und Rechnen zu können, gibt es keine Chance auf Verbesserung. Doch immer wieder gibt es auch hier Menschen, die darum kämpfen, etwas zu ändern, etwas zu verbessern. Zu diesen gehört die junge Bu Mus. Mit ihren gerade mal 15 Jahren ist sie eine engagierte Lehrerin an der örtlichen Armenschule. Hier unterrichtet sie mit viel Enthusiasmus, auch wenn die Zustände noch so primitiv sind, die sogenannte Regenbogentruppe, eine Gruppe von Kindern aus ärmlichsten Verhältnissen verschiedener Bevölkerungsgruppen, so bunt wie ein Regenbogen. Alle haben die unterschiedlichsten Begabungen, aber alle haben eins gemeinsam: alle Kinder sind stolz und unglaublich glücklich, zur Schule gehen zu dürfen. Sie nehmen dafür gerne so einige Strapazen und Gefahren auf sich. Weder extrem weite Wege, Monsunregen oder sonstige Unbillen können sie davon abhalten, zum Unterricht zu erscheinen. Auch um das Fortbestehen der Schule - die Behörden wollen sie immer wieder schließen - bangen und kämpfen alle gemeinsam.
Es ist schon beeindruckend, mitzuerleben, mit welch großer Zuversicht , mit welch großen Hoffnungen und Träumen diese Menschen ihr Ziel verfolgen, auch wenn letztendlich nur wenige diese auch erreichen und sich bei weitem nicht jeder Traum erfüllt.
Zu dieser lern- und wissbegierigen Gruppe gehört u.a. auch Ikal, der Autor dieses eindrucksvollen Buches. Er schildert seine Zeit hier in anschaulichen Bildern und vermag den Leser mit auf eine gedankliche Reise in diese für uns so fremde und andersartige Kultur mitzunehmen. Eine Welt voller Gegensätze ,wie bitterste Armut , aber auch Reichtum , einer Welt zwischen strengen religösen Grundsätzen und tiefen Aberglauben.
Insgesamt ist das Buch flüssig geschrieben und lässt sich in der Regel gut lesen. Allerdings erscheinen besonders am Anfang einige der geschilderten Episoden manchmal eher wahllos aneinandergereiht und man fragt sich, warum der Autor gerade diese Begebenheit bzw. Beobachtung erzählt und was er damit bezweckt. Dadurch wird der Lesefluss meines Erachtens doch hin und wieder gehemmt. Schade fand ich auch, dass die Berichte aus der Schulzeit recht abrupt und plötzlich enden. Der Autor überspringt dann einen Zeitraum von 12 Jahren und gibt nur noch eine eher kurze Zusammenfassung darüber , was aus den Mitgliedern der Regenbogentruppe geworden ist. Hier hätte ich gerne noch Genaueres erfahren.
" Die Regenbogentruppe" ist alles in allem ein lesenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt . Es zeigt auf, wie wichtig Bildung ist und dass man damit viel erreichen kann. Aber es verdeutlicht auch, dass Wissen allein -leider- nicht immer zum Ziel führt bzw. führen kann.
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In seinem autobiographischen Roman "Die Regenbogentruppe" erzählt Andrea Hirata in einzelnen Episoden von Ereignissen aus seiner Schulzeit in einer ärmlichen muslimischen Dorfschule auf Belitung, Indonesien. Der Autor ist einer von 11 Schülern dieser Klasse, die unter …
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In seinem autobiographischen Roman "Die Regenbogentruppe" erzählt Andrea Hirata in einzelnen Episoden von Ereignissen aus seiner Schulzeit in einer ärmlichen muslimischen Dorfschule auf Belitung, Indonesien. Der Autor ist einer von 11 Schülern dieser Klasse, die unter widrigen Umständen von hoch motivierten und engagierten Lehrern unterrichtet werden. Die Lehrer verzichten auf eigene Annehmlichkeiten, um ihren Schülern eine Chance zu geben, da diese aus ärmsten Verhältnissen stammen und sich den Besuch einer staatlichen Schule nicht leisten könnten. Der Enthusiasmus insbesondere ihrer jungen Lehrerin überträgt sich auch auf die ihre Schüler.
Der Autor gibt nicht nur einen Einblick in einen Teil des Lebensweges der Schüler der Regenbogentruppe, sondern vermittelt in einer einfachen und doch oft blumigen Sprache viele Informationen über die Lebens- und Denkweise der verschiedenen Volksgruppen in Indonesien mit einem Schwerpunkt auf der Benachteiligung bestimmter Gruppen. Insbesondere am Anfang des Buches wirken die Episoden jedoch auseinander gerissen, wenn Hirata wiederholt umfangreiche Erläuterungen über die sozialen Strukturen und Besonderheiten Indonesiens einfließen lässt. Die Geschichte wirkt zusammen gestückelt und kommt nicht wirklich in fluss. Mehrfach werden am Ende eines Kapitels Ereignisse angekündigt , auf die er dann im nächsten Kapitel nicht weiter eingeht, sondern in Erläuterungen oder andere Anekdoten abschweift. Erst in der zweiten Hälfte des Romans kommt etwas mehr Spannung auf, und es gibt einen roten Faden, um den sich die Ereignisse spinnen. Das Buch endet dann jedoch sehr abrupt mit einem Zeitsprung und einem Resümee des Autors.
Die Kinder der Regenbogentruppe stammen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen und sind auch von ihrem Charakter her sehr verschieden. Hirata schildert sehr anschaulich die Besonderheiten und Beziehungen seiner Mitschüler, trotzdem bleiben sie mir eher fremd, einen wirklichen Einblick in das Leben der Menschen habe ich nicht bekommen.
Die Geschichte hat mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen. Die Zuversicht und Willensstärke der Kinder spiegeln ihre Hoffnung auf ein besseres Leben und ein Entkommen aus den vorgeschriebenen Wegen der Armut aus. Am Ende bleibt davon nicht viel übrig. Andrea Hirata fügt am Ende als Credo an, mit genügend gutem Willen und Durchhaltevermögen habe jeder die Chance, seinem Schicksal zu entkommen. Für ihn persönlich mag das stimmen, der Lebenslauf einiger seiner Mitschüler drückt etwas ganz anderes aus und widerspricht seinen Ausführungen. Das Thema des Romans ist interessant, die Ausführung erklärt, warum Ikal mit seinem "Plan A" gescheitert ist.
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Der Wert der Bildung
Bildung erlangen um der Bildung willen, Wissen um des Wissens willen - das ist es, was die wenigen Schüler der armen Schule Muhammadiyah im indonesischen Belitung erreichen wollen. Es ist ihnen klar, dass all ihr Lernen ihnen keinen anderen als den vorgezeichneten Weg …
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Der Wert der Bildung
Bildung erlangen um der Bildung willen, Wissen um des Wissens willen - das ist es, was die wenigen Schüler der armen Schule Muhammadiyah im indonesischen Belitung erreichen wollen. Es ist ihnen klar, dass all ihr Lernen ihnen keinen anderen als den vorgezeichneten Weg erschließen kann: Von morgens bis abends harte, körperliche Arbeit mit dem Ziel, das absolute Minimun für den Lebensunterhalt erwirtschaften zu können. Ein Ausbruch aus dem vorgezeichneten Muster ist nicht möglich, da es keine Möglichkeit gibt, nach dem Abschluss an dieser Schule weiterzulernen.
Und trotzdem gehen sie nicht nur mit Begeisterung ans Werk, überwinden immer wieder die schlimmsten Widerstände um zu lernen. Jedes neu erworbene Wissen macht sie reicher, jede überwundene Schwierigkeit schweißt sie fester zusammen. Die Klasse selbst setzt sich aus verschiedenen Charakteren zusammen, die man so ähnlich auch in Deutschland finden könnte: Zwei Hochbegabte, einen unterdurchschnittlich begabten, einen Redner, mehrere Mitläufer mit unterschiedlichen Begabungsschwerpunkten. Zusammengeschweißt durch die Energie ihrer beiden Lehrer, die fest daran glauben, dass Bildung einen Wert hat.
Dieses Buch sollte an deutschen Schulen Pflichtlektüre werden! Hier wird anschaulich erzählt, gegen welche Widerstände sich Kinder in Indonesien einen regelmäßigen Schulbesuch erkämpfen müssen und wollen. Den bitterarmen Familien fällt es schwer, die Kinder zu verlieren, die mit kleineren Arbeiten gelegentlich auch in jungen Jahren schon zum Familienunterhalt beitragen können und müssen. Selbst ohne jegliche schulische Bildung fällt es ihnen auch schwer, den Nutzen zu verstehen. Ein Ende der Schullaufbahn ist abzusehen, denn spätestens bei der Mittelschule wird Schulgeld erhoben und das kann niemand aufbringen. Und trotzdem finden sich zu Beginn des Schuljahres die zehn Kinder, die erforderlich sind, um die Schule vor der Schließung zu bewahren.Weder ein Schulweg von 40 km Länge, noch ein Krokodil auf dem Weg noch eine kaputte Fahrradkette hält die Schüler ab, in der Schule zu erscheinen und sich von der 15jährigen (!) Lehrerin unterrichten zu lassen. Ganz spannend und auch humorvoll geschrieben regt dieses Buch zum Nachdenken an. Obwohl es aussichtlos zu sein scheint, kämpfen diese Kinder um Bildung. Wie ganz anders geht es doch hier zu! Auf diese Art wird ein tieferer Einblick in die indonesische Welt gewährt, als es jeder Reiseführer kann.
Andrea Hirata hat eine ungewöhnliche Lebensgeschichte und auch ein ungewöhnliches Buch geschrieben. Ohne erhobenen Zeigefinger, ohne Mitleid heischen zu wollen, schildert er die Geschichte der Regenbogentrupp, die auch ein Teil seines Lebens ist. Diese Kinder hätten unser Mitleid verdient, wenn es um die äußeren Lebensumstände ginge, denn bittere Armut ist Teil ihres Lebens. Trotzdem steckt darin so viel Lebensfreude, soviel Durchsetzungskraft, dass man durchaus auch Neid empfinden kann. Wie viel wertvoller sind doch Dinge, die man sich erkämpfen muss!
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"Die Regenbogentruppe" zeichnet sich dadurch aus, das sie wahr ist oder es zumindest so gewesen sein könnte, das eine bunt gemischte Gruppe von Kinder sich in einem windschiefen Gebäude trifft um dort Unterricht zu haben. Ein Gebäude das krumm und schief und den …
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"Die Regenbogentruppe" zeichnet sich dadurch aus, das sie wahr ist oder es zumindest so gewesen sein könnte, das eine bunt gemischte Gruppe von Kinder sich in einem windschiefen Gebäude trifft um dort Unterricht zu haben. Ein Gebäude das krumm und schief und den Anforderungen an eine Schule auch nicht entspricht. Es bewegt sehr zu sehen, wie die Kinder kämpfen und wie wichtig es ihnen ist zu lernen. Besonders einprägsam ist hier auch der Zusammenhalt, das Ergänzen der jeweiligen Gaben. Wir haben hier keine Abenteuergeschichte, obwohl ich manche Rituale und Glaubensdinge der Malaien schon sehr abenteuerlich empfand.
Am meisten motivierte mich das Cover, das Buch unbedingt lesen zu müssen, denn diese beiden Jungen, die gemeinsam auf dem Fahrrad sitzen, haben eine gewaltige Aussage in meinen Augen und das Fahrrad wird im Buch auch mit der Story verknüpft. Schaut mal genauer hin, seht ihr die Freude in dem Gesicht des Jungen auf dem Gepäckträger? Es ist etwas besonderes zur Schule gehen zu können, zu lernen und daher fand ich das Cover sehr passend zur Handlung.
Dieses Buch kann man nicht einfach nur weglesen, sondern erkennt recht bald, das es schon sehr große Unterschiede zu den Armen der Welt und uns gibt. Wir, die wir Bildung einfach so genießen können, ohne uns besonders anzustrengen hat jedes Kind in Deutschland das Recht auf Bildung. Diese Kinder aber, die uns im Buch begegnen, deren Väter und Mütter eigentlich darauf angewiesen sind, das die Kinder arbeiten gehen um die Familien zu unterstützen verzichten auf dieses und schicken ihre Kinder zur Schule. Ich begann mich zu schämen und vielleicht sollte ich meinen beiden Teens das Buch unter die Nase halten und sie zwingen es zu lesen, wenn morgens beim Wecken wieder nur rumgemeckert wird: "Kein Bock!" "Schule ist Scheixxe!" Ob es etwas ändern wird? Wahrscheinlich nicht.
Jungs / Mädchen die kämpfen und gewinnen. Es hat mir sehr gefallen, auch wenn ich mir das Ende gerade für Lintang anders gewünscht hätte, aber vielleicht ist es auch das, was das Buch dann eben so glaubwürdig macht. Die Tatsache, das es eben nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist und das Leben andere Wege für uns plant. Dennoch tat es weh zu lesen, das Kinder / Jugendliche die wirklich mit sehr vielen Gaben und einer Klugheit beschenkt wurden, das es ein Staunen ist, dieses nicht auslebe können und in die Fußstapfen ihrer Familie treten müssen, weil es eben Tradition ist.
Ein Buch geschrieben für Bu Mus und für mich!
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In Belitung, auf einer indonesischen Insel gelegen, versuchen die fünfzehnjährige Bu Mus als Junglehrerin und der schon ältere Pak Hafran, 10 Schüler für die Muhammadiyah, der staatlich islamischen Schule, zu bekommen. Zehn ist die Mindestzahl, sonst muss die Schule …
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In Belitung, auf einer indonesischen Insel gelegen, versuchen die fünfzehnjährige Bu Mus als Junglehrerin und der schon ältere Pak Hafran, 10 Schüler für die Muhammadiyah, der staatlich islamischen Schule, zu bekommen. Zehn ist die Mindestzahl, sonst muss die Schule schließen. Für die ärmsten der Bevölkerung ist es nicht leicht, ein Kind in die Schule zu schicken. Alle nehmen große Entbehrungen auf sich, Schüler, die täglich 40 km Schulweg zu bewältigen haben, die junge Bu Mus, die kein Geld für ihre Lehrtätigkeit bekommt und sich ihrem Lebensunterhalt durch Näharbeiten bis in die Nacht verdient, die Eltern, denen eine Arbeitskraft fehlt. Besonders glücklich ist Lintang, dass er die Schule besuchen kann. Er lernt außergewöhnlich schnell und kann innerhalb kürzester Zeit die schwierigsten mathematischen Aufgaben lösen.
Die Schwierigkeiten um den Erhalt der Schule reißen nicht ab. Der Schulinspektor hat so einiges zu bemängeln. Die Schule ist nur ein zusammen gezimmerter Raum, das Dach ist defekt, eine Toilette nicht vorhanden und auch das Bild des Präsidenten ist nicht aufgehängt. Einige Zeit später ist die Bergwerksgesellschaft dabei, Zinn direkt an dem Schulgebäude abzubauen. Die schweren Maschinen wollen das Haus platt walzen. Die kostenlose Schule steht mal wieder vor der Schließung. Doch keiner hat mit der Kampfkraft der kleinen und jungen Lehrerin gerechnet.
Andrea Hirata schreibt den Roman seines Lebens auf, als Lockenkopf Ikal war er einer der zehn Schüler Bu Mus. Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, bis auf die teils schwierig für uns zu lesenden Namen, doch er berührt gerade durch die Einfachheit. In unserer Gesellschaft haben wir verlernt, dass das Lernen für uns selbst wichtig ist, nicht zur Erlangungen eines Berufes oder um Geldverdienen, sondern dafür da ist, unser Leben zu bereichern. Ein Roman, der uns die Augen für andere Kulturen und Lebensweisen öffnet. Ein Buch zum Weiterempfehlen!
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Ikal lebt auf einer kleinen indonesischen Insel, auf der Bergbaufirmen Zinn schürfen und verkaufen und damit Millionen scheffeln, nur die einheimische Bevölkerung hat davon nichts. Die meisten Einwohner der Insel Leben in Armut oder an der Armutsgrenze, jeder muss arbeiten um zu …
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Ikal lebt auf einer kleinen indonesischen Insel, auf der Bergbaufirmen Zinn schürfen und verkaufen und damit Millionen scheffeln, nur die einheimische Bevölkerung hat davon nichts. Die meisten Einwohner der Insel Leben in Armut oder an der Armutsgrenze, jeder muss arbeiten um zu überleben.
Doch Ikal darf eine kleine Schule besuchen, etwas, was für die meisten Kinder der Fischer und Arbeiter auf der Insel nicht normal ist, denn eigentlich ist ihr Leben vorgezeichnet und Bildung hat dabei keine Bedeutung. Doch Ikal und 10 weitere Kinder, die Regenbogentruppe, haben die Möglichkeit und besuchen die einfache Dorfschule. Lintang z.b. kommt jeden Tag 40 km alleine auf dem Fahrrad durch teils gefährliches Gebiet gefahren, um die Schule besuchen zu dürfen, und er ist immer derjenige, der als erstes da ist.
Dieses Buch hat mich vom Titel und von der kurzen Inhaltsangabe anfangs nur mäßig interessiert, aber schon die Leseprobe und hinterher das ganze Buch haben mich eines besseren belehrt. Es ist ein bewegendes Buch über eine ganz andere Kindheit, als die, die wir hier kennen. In farbenprächtigen und aufrührenden Bildern erzählt Andrea Hirata nicht nur eine Geschichte, nein, er erzählt seine eigene Geschichte, seine Kindheit, seine Jugend und die seiner Lehrer und seiner Mitschüler. Ein Buch, dass man gelesen haben muss.
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