Susan Choi
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Vertrauensübung (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 693 Min.
Sprecher: Körber, Katja; Puder, Charlotte; Grist, Felicity / Übersetzer: Handels, Tanja; Martl, Katharina
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Freundschaft, Liebe, Sex und Macht: Vertrauensübung ist ein intensiver Roman, der mutmaßliche Wahrheiten erdrutschartig mit sich reißt. Sarah und David gehören zu den Auserwählten, die an der Elite-Schauspielschule CAPA aufgenommen werden. Sarah stammt aus einfachen Verhältnissen, David aus reichem Elternhaus. Wie ihre Mitschüler:innen konkurrieren sie um die Sympathien ihres Lehrers Mr Kingsley, dem eigentlichen Star der Schule. Kingsley ist ein Charismatiker, der jeden Raum zum Leuchten bringt und dann durchschneidet wie eine Messerklinge. Selbst die Eltern haben keinen Einfluss darau...
Freundschaft, Liebe, Sex und Macht: Vertrauensübung ist ein intensiver Roman, der mutmaßliche Wahrheiten erdrutschartig mit sich reißt. Sarah und David gehören zu den Auserwählten, die an der Elite-Schauspielschule CAPA aufgenommen werden. Sarah stammt aus einfachen Verhältnissen, David aus reichem Elternhaus. Wie ihre Mitschüler:innen konkurrieren sie um die Sympathien ihres Lehrers Mr Kingsley, dem eigentlichen Star der Schule. Kingsley ist ein Charismatiker, der jeden Raum zum Leuchten bringt und dann durchschneidet wie eine Messerklinge. Selbst die Eltern haben keinen Einfluss darauf, was innerhalb der Schulmauern geschieht. Als Sarah und David ihren Unterschieden zum Trotz eine Beziehung anfangen, ziehen sie alle Aufmerksamkeit auf sich - und setzen damit eine Dynamik in Gang, die der Welt außerhalb der Schule über Jahre Rätsel aufgibt. Bis zwei Außenseiterinnen sich Gehör verschaffen und unseren Blick auf das, was damals geschah, auf Intimität und Inszenierung, Fakt und Fiktion, Geltung und Gewalt radikal verändern. Ein möglichst nachhaltiger Genuss dieses Hörbuches ist uns ein besonderes Anliegen. Bitte höre deshalb nach Möglichkeit über eine WLAN-Verbindung und verringere die Audioqualität.
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Susan Choi, 1969 geboren, lebt mit ihrer Familie in Brooklyn, New York. An der Yale University unterrichtet sie Kreatives Schreiben. "Vertrauensübung" ist ihr fünfter Roman.
Produktdetails
- Verlag: argon
- Erscheinungstermin: 24. Juli 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783732409662
- Artikelnr.: 68259302
»Ich habe dieses Buch an einem einzigen Tag verschlungen. Es nimmt einen richtig gefangen, wie man die Geschichte in jedem Teil noch einmal neu für sich aufrollt, um die Wahrheit herauszufiltern.« Frank Menden, stories! Buchhandlung Hamburg
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Olga Hochweis empfiehlt diesen Coming-of-Age-Roman nachdrücklich. Es geht um eine Schauspielschule im Süden der USA, an der Teenager aus allen Schichten lernen. Dabei werden sie von ihrem sonstigen sozialen Umfeld praktisch abgekapselt, denn, so das Konzept der Schule, sie sollen sich wie "blinde Neugeborene" begegnen, erzählt Hochweis. Genau dies führt jedoch am Ende zu sexuellem wie emotionalem Machtmissbrauch, den Autorin Susan Choi mit viel Einfühlungsvermögen beschreibt, so die Kritikerin, die daneben aber auch die komplexe Schachtelstruktur des Romans lobt. "Erkenntnisreich", lobt sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Dieses Buch hat mich sehr verwirrt zurückgelassen.
Es ist in mehrere Teile geteilt, die sich alle vom Schreibstil sehr unterschiedlich anfühlen. Vielleicht ist das gewollt, aber mir hat es überhaupt nicht gefallen!
Ich denke, ich habe verstanden, um was es der Autorin ging, aber …
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Dieses Buch hat mich sehr verwirrt zurückgelassen.
Es ist in mehrere Teile geteilt, die sich alle vom Schreibstil sehr unterschiedlich anfühlen. Vielleicht ist das gewollt, aber mir hat es überhaupt nicht gefallen!
Ich denke, ich habe verstanden, um was es der Autorin ging, aber ich konnte nicht wirklich etwas mit der Geschichte anfangen. Zuerst die Jugendlichen in der Theaterschule, wo sich alles irgendwie um Vertrauensübungen, Sex und Machtmissbrauch eines Lehrers drehte. Später dann ein Perspektivwechsel und ein Rückblick auf diese Zeit. Der zweite Teil hat mir vom Schreibstil mehr zugesagt, aber wirklich gerne habe ich auch diesen nicht gelesen.
Der Schreibstil der Autorin ist sicherlich künstlerisch wertvoll, aber für mich war er nichts. Alles irgendwie zu oberflächlich, zu gewollt und zu künstlich. Aber vielleicht ist es für mich auch einfach zu anspruchsvolle Literatur.
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Gebundenes Buch
Man mag es...oder eben nicht
Die CAPA ist der Traum all jener, denen die Bretter, die die Welt bedeuten, von Grund auf kennenlernen wollen. Wer in der Schauspielschule aufgenommen wird, der hat es geschafft. Sarah und David können ihren Traum leben, denn ab sofort öffnen sich …
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Man mag es...oder eben nicht
Die CAPA ist der Traum all jener, denen die Bretter, die die Welt bedeuten, von Grund auf kennenlernen wollen. Wer in der Schauspielschule aufgenommen wird, der hat es geschafft. Sarah und David können ihren Traum leben, denn ab sofort öffnen sich tagtäglich für sie die Türen der CAPA. Mr. Kingsley heißt der Schlüssel, der gleichzeitig für Erfolg und Verderben steht und es gilt, seine Gunst zu gewinnen. Aber können die Schüler:innen diese Kampf um ein kleines Lob, ein winziges Erfolgserlebnis auch wirklich gewinnen ? Denn es gilt der Grundsatz, dass alle Mittel erlaubt sind, um das hochgesteckte Ziel zu erreichen...
Susan Choi holt die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts auf den Stundenplan und wer wie ich, in dieser Zeit Teenie gewesen ist, kennt die Serie "Fame". Meine Vorstellung vom Buch ist eben jene gewesen, dass sich Teile dieser Serie der Autorin als Grundgerüst dienen, um die Handlung in Gang zu bringen. In gewisser Weise stimmt es auch, aber das, was ich hier lese, ist manchmal mehr als verstörend.
Teenies, die die Taktik des gezielt eingesetzten Sex beherrschen, um Erfolg zu haben ? Manipulation durch vorgespielte Gefühle, Machtmissbrauch und falsche Freundschaften ? Klingt alles nach #Metoo und dadurch bekommt das Buch einen sehr bitteren Beigeschmack. Geht es wirklich nur noch darum, Menschen gefügig zu machen ? Ist die Welt des Theaters/Schauspiels darauf ausgerichtet, mit Macht und Manipulation gesteckte Ziele zu erreichen ?
Mit der ersten Einschätzung der Figur des Mr Kingsley habe ich mich auch sehr vertan, denn dieser Mensch ist ein manipulativer Feldherr, der das Schachspiel der psychologischen Kriegsführung beherrscht wie kein Zweiter. Er weiß um seine Fähigkeiten, kann diese auch gewinnbringend einsetzen und es gelingt ihm dadurch, die Jugendlichen nach seinen Vorstellungen zu formen. Mitunter habe ich das Gefühl, dass er sie als seine Marionetten betrachtet....
Es ist so schwer, dieses Buch richtig einzuschätzen und das Gelesene zu beurteilen, denn es besteht eigentlich aus drei Teilen, die mich mal mehr, mal weniger verwirrt haben. Ich habe das Buch immer wieder zur Seite gelegt, neu angefangen zu lesen und gehofft, einen Zugang zum Inhalt zu finden. Es ist der Autorin aber nicht gelungen, mich für die Thematik zu begeistern, sondern ich gehe immer wieder ein Stückchen mehr auf Abstand, weil ich eben nicht genau weiß, wie ich alles einzuordnen habe.
Es finden sich einige gute Ansätze im Buch, aber vieles ist kryptisch und die Figuren wirken fremdbestimmt. Es wird Leser:innen geben, die den vollen Durchblick bei diesem Buch haben und es mögen, aber bei mir reicht es nur für neutrale 3 Sternchen.
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Gebundenes Buch
Die CAPA ist eine beliebte Talentschmiede und nur die begabtesten Jugendlichen ergattern einen Platz in der berüchtigten Highschool. Vor allem der Unterricht bei Mr. Kingsley fordert die Kids und alle wollen dem Lehrer gefallen. Besonders Sarah will unbedingt zum Inner Circle gehören und …
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Die CAPA ist eine beliebte Talentschmiede und nur die begabtesten Jugendlichen ergattern einen Platz in der berüchtigten Highschool. Vor allem der Unterricht bei Mr. Kingsley fordert die Kids und alle wollen dem Lehrer gefallen. Besonders Sarah will unbedingt zum Inner Circle gehören und erkennt schnell, dass ihre Tränen bei ihm Interesse auslösen.
So findet sie sich immer wieder in seinem Büro, nach den Taschentüchern greifend, denn zum Heulen hat sie genug. Sie hat eine stürmische Beziehung zu einem Mitschüler in den Ferien angefangen, die gleich zu Schulanfang in die Brüche geht, obwohl sich beide lieben. Die Menge an Missverständnissen sind typisch Teenagerkram.
Mr. Kingsley scheint sich darin zu weiden und ruft beide immer wieder zu seinen berüchtigten Vertrauensübungen, die die Schüler*innen ihr Innerstes nach außen stülpen lässt. Dieses ganze Gefühlschaos wurde mir streckenweise etwas zu langatmig, aber dann wechselt der Ton abrupt.
Zwanzig Jahre später erzählt uns eine andere Person die Geschichte der Highschoolclique aus einer anderen Perspektive. Meine Neugierde war plötzlich wieder geweckt, doch auch hier wurde es mir etwas zu viel. Die Autorin gibt manchen Dinge zu viel Gewicht und manche Protagonisten sind so stark in ihrer Vergangenheit verhaftet, dass mir hier die Entwicklung fehlte.
Außerdem hat sie ihre Geschichte ausgesprochen literarisch verfasst. Mir persönlich ist es fast ein bisschen zu intellektuell. Es fordert die Leser*innen stilistisch, aber nicht inhaltlich. Auch der Schluss konnte mich nicht wirklich überzeugen. Der wirkte irgendwie komplett losgelöst vom Rest der Geschichte. Deshalb habe ich misch schlußendlich für 3 Sterne entschieden, obwohl ich das Buch streckenweise sehr gerne gelesen habe.
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Elitäre Bruderschaft der Künste
Vertrauensübung zeigt eine Reihe von Schauspielschüler, ganz zentral Sarah und David, und ihren übergriffigen Lehrer Mr. Kingsley. Der Lehrer wird überall als charismatisch bezeichnet, ich halte ihn aber für eine schwache Figur, …
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Elitäre Bruderschaft der Künste
Vertrauensübung zeigt eine Reihe von Schauspielschüler, ganz zentral Sarah und David, und ihren übergriffigen Lehrer Mr. Kingsley. Der Lehrer wird überall als charismatisch bezeichnet, ich halte ihn aber für eine schwache Figur, kaum mehr als nur angedeutet,
Der Romanbeginn ist anscheinend in den frühen Achtziger Jahren angelegt, es gibt aber kaum ein Zeitgefühl. Die Autorin meidet Verweise wie z.B. auf die Popkultur dieser Zeit.
Susan Choi macht dann einiges mit Erzählperspektiven. Das wirkt zu angestrengt.
Der Roman ist kein einfaches Buch, der Aufwand ist groß. Einige exzellent erzählte Passagen entschädigen dafür.
Der Originaltitel lautet Trust exercise. Susan Choi hat damit den National Book Award gewonnen.
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Gebundenes Buch
Eine Schauspielschule, eine Eliteschule in den 80er Jahren im ländlichen Süden der USA, die ihren Schülern den Sprung auf die großen Bühnen der Welt ermöglicht: so sieht sich die Schule. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus, und darum geht es in diesem Roman.
Die …
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Eine Schauspielschule, eine Eliteschule in den 80er Jahren im ländlichen Süden der USA, die ihren Schülern den Sprung auf die großen Bühnen der Welt ermöglicht: so sieht sich die Schule. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus, und darum geht es in diesem Roman.
Die Autorin nutzt konsequent die Elemente von Theater und Bühne für ihr Erzählen.
Im I. Akt lernt der Leser eine Anfängerklasse kennen, die stolz darauf ist, von Mr. Kingsley unterrichtet zu werden. Mr. Kingsley ist ein charismatischer Lehrer, ein Freund seiner Schüler, fordernd und auch fördernd, das Aushängeschild der Schule. Mit seinen Schülern veranstaltet er sog. Vertrauensübungen. Solche Vertrauensübungen sind tatsächlich die Basis jedes kreativen Prozesses, und gerade die Theaterarbeit erfordert ein hohes Maß an Angstfreiheit und Vertrauen des einzelnen Spielers zu seinen Mitspielern. Mr. Kingsleys Übungen jedoch führen weder zu Angstfreiheit noch zu gegenseitigem Vertrauen. Im Gegenteil. Sie gleiten sofort ins Übergriffige ab und zeigen bedrohliche Elemente sexueller Aggression. Damit wird ein Grundakkord dieses Romans angeschlagen: Sexualität als lebensbestimmendes Handlungsstimulans dieser jungen Leute.
Die erzählten Szenen wirken wie Theaterszenen. Sie spielen auch großenteils auf der Bühne, und auch für Intimes und Privates wird die Öffentlichkeit als Bühne gesucht. Unter der Regie von Mr. Kingsley spielt sich auch ein Liebesdrama auf der Bühne ab, wenn der Lehrer seine Schüler mit seinen manipulativen an ihre emotionalen Grenzen bringt, ohne dass sie aber ihr Inneres öffnen können. In quälend langen Konfrontationen behalten sie ihre Fassaden bei, es entsteht kein Vertrauen, und man fragt sich als Leser, inwieweit die eigenen Wahrnehmungen belastbar sind: stimmt das alles, was wir lesen?
Der II. Akt wird belebt durch eine Theatergruppe aus England, die die Klasse aufmischt. Sie bieten eine Vorstellung von „Candide“, die durch eine Fülle an sexuellen Provokationen nicht wiederholt werden darf. Und die sexuelle Erhitzung, die sich hier auf der Bühne zeigte, wird anschließend in das wirkliche Leben übertragen. Die Grenzen zwischen Schülern und Lehrern verwischen sich, sexuelle Abhängigkeiten entstehen, die Außenwelt wie z. B. die Eltern haben kaum mehr Zugriff auf die Schüler.
Im II. Akt tritt eine bisherige Nebenfigur ins Rampenlicht. Sie relativiert alles bisher Geschehene. Die bisher aufgetretenen Personen werden als Konstrukte entlarvt. Die Wahrnehmungsebenen werden vermischt, die Wirklichkeit wird als „Theater“, d. h. als Simulation enttarnt, und als Leser weiß man nicht mehr, welchen Wahrnehmungen man Glauben schenken darf, v. a. auch deshalb, weil sie die Erzählerin als unzuverlässig entpuppt.
Eines aber wird dem Leser klar: diese Person erlebt sich als Opfer und ist schwer traumatisiert. Sogar in der Sprache spürt sie Doppeldeutigkeiten und dem Verhältnis von Täter und Opfer nach. Überhaupt versichert sie sich ständig der Wirklichkeit, wie sie sich daran erinnert, indem sie Begriffe präzise definiert.
Die Autorin spielt hier souverän mit dem Wesen des Theaters: der Erzeugung von Illusion. Dieses Spiel mit verschiedenen Wirklichkeitsebenen ist durchaus kunstvoll, aber für den Leser sehr schwierig. Er kann das bisher Gelesene nicht überprüfen, aber er muss es vollständig in Frage stellen. Damit wird der Leser so wie die Schüler einer besonderen Form von Vertrauensübung unterzogen.
Zugleich wird der Leser einer Geduldsübung unterzogen. Akribisch lange Beschreibungen bringen die Handlung nicht voran, und der Roman hätte durch rabiate Kürzungen nur gewinnen können.
Was aber bleibt, ist ein wirres Spiel von sexuellen Beziehungen unterschiedlichster Intensität, die Manipulation von Heranwachsenden und v. a. der nach wie vor existente Machtmissbrauch in hierarchischen Strukturen.
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Das Gestern und das Heute
Sarah und David und das Spiel um Freundschaft, Sex und Liebe. Sarah und David gehören zu den Glücklichen, die auf der Elite-Schauspielschule CAPA aufgenommen werden. Sie lernen dort die Feinheiten der Schauspielkunst. Aber nicht nur das. Sie lernen auch die …
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Das Gestern und das Heute
Sarah und David und das Spiel um Freundschaft, Sex und Liebe. Sarah und David gehören zu den Glücklichen, die auf der Elite-Schauspielschule CAPA aufgenommen werden. Sie lernen dort die Feinheiten der Schauspielkunst. Aber nicht nur das. Sie lernen auch die Feinheiten des Zwischenmenschlichen. Also ein Coming of age Roman, der im ersten Teil im Jahre 1982 angesiedelt ist. Erinnert mich stark an „Fame – der Weg zum Ruhm“, der mich in den vergangenen Jahren stark beschäftigte. Die Süße der Jugend, die Unbedarftheit, die auf die Realität trifft. Man will gefallen, will alles richtig machen, will gut sein und dazu kommen dann die Gefühlsstürme, die gerade in der Jugend das Einzige, einfach Alles sind. In diesen Gefühlsstürmen verkennt man die Realität und macht Fehler. Aus denen man vielleicht, aus denen man hoffentlich etwas lernt. Aber nicht nur das Erwachsenwerden der beiden Hauptfiguren wird in diesem ersten Teil des Buches thematisiert. Auch ihre Ankunft in der Realität, in der CAPA mit ihren Machtfiguren, den Lehrern, die schlussendlich mit ihren Urteilen das weitere Leben der jungen Probanden bestimmen. Dies zum Titel des Buches, „Vertrauensübung“, in einen Kontext zu bringen erklärt so einiges über unsere Welt. Denn wenn man mit diesen Machtpersonen übereinkommt, kann dies sehr gehaltvoll sein. Dies lernen die jungen und neuen Mitglieder unserer Gesellschaft in diesen Schulen, wenn sie es nicht schon vorher verinnerlicht haben. Und so kommt eine Gesellschaftskritik in diese Coming of age Story. Dies zum ersten Teil des Buches.
Der zweite Teil des Buches lässt die Geschichte zwanzig Jahre später aus der Sicht einer anderen Erzählerin ganz anders wirken. Was ist die Wahrheit? Jeder hat bekanntlich eigene Wahrheiten zu vergangenen Dingen. So auch hier. Was man sich als Leserin hier herausnehmen kann, bleibt auch dem bisherigen eigenen Erleben unserer Welt überlassen. Denn sicher spielt das Erleben der Leserschaft hier eine große Rolle. Wo stand man selbst irgendwann? Was kann man daher in diese Geschichte spiegeln? Wo sind die eigenen Vertrauensübungen? Und was haben sie mit einem selbst gemacht. Welche Teile dieser Reise kennt man eigentlich? Bewusst und unbewusst. Was können einem eigene Vergangenheiten darüber mitteilen?
Aus dieser Sicht heraus finde ich das Buch recht gelungen, auch wenn mich die Schreibe hier doch nicht vollkommen erreicht hat und die Charaktere für mich doch etwas blass blieben. Aber auch das hat sicher einen Grund, wenn ich noch einmal darüber resümiere.
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