Louise Nealon
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Snowflake (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 499 Min.
Sprecher: Hrdina, Lisa / Übersetzer: Kroll, Anna-Nina
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Am ersten Tag ihres Studiums in Dublin möchte Debbie nur eins: sich in den nächsten Zug setzen, der sie zurückbringt auf die Milchfarm, auf der sie großgeworden ist. Doch dort erwarten sie ein melancholisch- trunksüchtiger Onkel und eine depressive Mutter. Debbie bleibt keine Wahl – sie muss sich ins Unileben werfen und tut dies mit Wucht. Bis die Geschehnisse auf dem Hof sie einholen und die Fragen, wohin sie gehört und wie sie leben will, so dringlich werden wie nie zuvor. Nealon verhandelt ernste Themen auf berührende Weise: Trauma, Leid, Sex, Selbsttäuschung und die Angst davor, ...
Am ersten Tag ihres Studiums in Dublin möchte Debbie nur eins: sich in den nächsten Zug setzen, der sie zurückbringt auf die Milchfarm, auf der sie großgeworden ist. Doch dort erwarten sie ein melancholisch- trunksüchtiger Onkel und eine depressive Mutter. Debbie bleibt keine Wahl – sie muss sich ins Unileben werfen und tut dies mit Wucht. Bis die Geschehnisse auf dem Hof sie einholen und die Fragen, wohin sie gehört und wie sie leben will, so dringlich werden wie nie zuvor. Nealon verhandelt ernste Themen auf berührende Weise: Trauma, Leid, Sex, Selbsttäuschung und die Angst davor, wozu man fähig sein könnte …
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Louise Nealon, geboren 1991, wuchs auf einer Farm in der Grafschaft Kildare, Irland, auf. Sie studierte Englische Literatur am Trinity College in Dublin und Kreatives Schreiben an der Queen's University Belfast. 2017 gewann sie den Seán Ó Faoláin International Short Story-Wettbewerb und wurde mit dem Francis Ledwidge Creative Writing Award ausgezeichnet. »Snowflake« ist ihr erster Roman. Anna-Nina Kroll, 1988 geboren, studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf und Cádiz und übersetzt seit 2012 Romane, Sach- und Kinderbücher aus dem Englischen, zuletzt u.a. Werke von Carmen Maria Machado, Donal Ryan und Anna Burns. 2020 war sie Translator in Residence am Trinity College Dublin. Sie lebt in Essen.
Produktbeschreibung
- Verlag: Der Audio Verlag
- Erscheinungstermin: 20. Juli 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783742424211
- Artikelnr.: 68145883
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Brigitte Neumann erklärt die Doppelbödigkeit von Louise Nealons autobiografischem Roman über eine Depression. Die Story der aus einfachen, aber schwierigen Verhältnissen stammenden Literaturstudentin Deborah erzählt die Autorin laut Neumann trotz eines dramatischen Plots in angenehm schwereloser Sprache und mit dialogischem Witz. Mehr als eine "feelgood" novel wird der Text für Neumann, als sie die Gefühllosigkeit der Protagonistin erkennt. In der leeren Mitte des Romans steht für Neumann schließlich die Diagnose Depression, auch wenn davon nie explizit die Rede ist, wie sie verblüfft feststellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein beeindruckend vollendeter, melancholischer und zugleich wahnsinnig komischer Roman.« IrishCentral
Gebundenes Buch
Debbie ist ein junges Mädchen, das mit ihrer Familie in einem kleinen irischen Dorf auf einer Milchfarm lebt. Genauer gesagt, gehören zur Familie nur ihre Mutter Maeve und deren Bruder Billy, Debbies Onkel.
Die Kühe werden noch mit der Hand gemolken. Bei Maeve habe ich schnell das …
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Debbie ist ein junges Mädchen, das mit ihrer Familie in einem kleinen irischen Dorf auf einer Milchfarm lebt. Genauer gesagt, gehören zur Familie nur ihre Mutter Maeve und deren Bruder Billy, Debbies Onkel.
Die Kühe werden noch mit der Hand gemolken. Bei Maeve habe ich schnell das Gefühl, sie lebt in einer Scheinwelt und nur für ihre Träume, die sie alle aufschreibt. Auch Billy scheint ein Sonderling zu ein. Er lebt in seinem Wohnwagen auf dem Hof, trinkt gern mal einen Schluck und liebt die griechische Mythologie. Vor allem, wenn er mit Debbie in den Sternenhimmel schaut und sie sich gegenseitig Geschichten erzählen, komme ich mir vor, als wäre die Zeit stehen geblieben.
Louise Nealon ist mit ihrem Romandebüt „Snowflake“ ein großartiges Werk gelungen. Sehr einfühlsam beschreibt sie die Welt, in der Debbie lebt, mit all ihren Schönheiten, aber auch mit vielen Problemen. Erst zwischen den Zeilen und in kleinen Schritten entdecke ich die Liebe und den Zusammenhalt, den die Familie und gerade auch Billy bereit ist zu geben.
Auch wenn Debbie, mit Selbstzweifeln und Ängsten belegt, ein Studium in Dublin beginnt, in Xanthe eine wunderbare Freundin findet, so habe ich die Zeit und das Leben in ihrem Zuhause mit all seinen Entwicklungen doch am meisten genossen.
Das qualitativ hochwertige Buch aus dem Verlag mare ist sehr empfehlenswert!
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Gebundenes Buch
Die junge Debbie White wuchs auf einer Milchfarm auf dem irischen Lande auf - mit ihrem Onkel Billy, der auf dem Grundstück in einem Wohnwagen haust und dem Alkohol viel mehr zuspricht, als ihm gut täte, ihrer psychisch kranken Mutter, die sich den ganzen Tag lang im Schlafzimmer einsperrt …
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Die junge Debbie White wuchs auf einer Milchfarm auf dem irischen Lande auf - mit ihrem Onkel Billy, der auf dem Grundstück in einem Wohnwagen haust und dem Alkohol viel mehr zuspricht, als ihm gut täte, ihrer psychisch kranken Mutter, die sich den ganzen Tag lang im Schlafzimmer einsperrt und Träume niederschreibt, die in ihren Augen Prophezeiungen sind, und deren deutlich jüngerem Liebhaber.
Dann beginnt sie, in Dublin zu studieren. Sie pendelt, und so ist sie täglich in beiden Welten und spürt mit aller Deutlichkeit, wie verschieden und unvereinbar diese beiden Welten sind.
Die Jahre als Außenseiterin haben ihre Wirkung getan, ihr Selbstwert ist gering, sie kennt die Welt eigentlich gar nicht, und so fällt es Debbie sehr schwer, an der Uni Anschluss zu finden. Dies wird dadurch erschwert, dass sich die Verhältnisse zu Hause immer mehr zuspitzen.
Wo gehört Debbie wirklich hin, wo will sie wirklich sein?
******
"Snowflake" ist ein Buch der leisen Töne, das zutiefst berührt. Der Roman besticht durch seinen poetischen, zarten, bildhaften Stil, der sich absolut genussvoll lesen lässt, sowie die herrlich verschrobenen Figuren, die man sehr ins Herz schließt.
Louise Nealon hat ihre Figuren wundervoll gezeichnet, sie werden sehr lebendig, man lebt und fühlt mit ihnen. Auch die mal tiefgründigen, mal schlagfertigen und humorvollen Dialoge sind ein Genuss.
Die Figuren sind nicht nur ein wenig seltsam, sondern nahezu alle von ihnen haben mit ernsten Problemen zu kämpfen, die ihr Leben bestimmen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Fehlende Kenntnis seiner Wurzeln, psychische Krankheiten, Alkoholismus, Suizid(-versuche), Tod von Familienmitgliedern, kaum bzw. kein Kontakt zu den Eltern, Minderwertigkeitskomplexe und ähnliche Dinge sind zentrale Themen des Werkes.
In diesem Ausmaß hätte ich das nicht erwartet - dennoch habe ich "Snowflake" sehr gerne gelesen, denn Louise Nealon versteht es hervorragend, einen guten Ausgleich zu finden. Es ist nie so, dass der Leser das Gefühl hat, diesen Stoff nicht mehr zu ertragen, sondern der Stil, der Humor, die Dialoge, die immer perfekt passen, lockern das Ganze immer wieder auf und sorgen dafür, dass der Leser niemals schwermütig wird, sondern im Gegenteil oft lächeln oder gar lachen muss.
Wir konnten Debbie über ein Jahr lang beim Erwachsenwerden, bei ihrem Spagat zwischen Dorf und Stadt, Landei und Universität begleiten, auch ihre Familie sehr gut kennenlernen.
Das war trotz der ernsten Themen eine große Freude. Trotzdem habe ich das Gefühl, noch nicht alles über Debbie und ihre Familie und enge Freunde wie Xanthe erfahren zu haben, bzw. wäre ich gerne noch länger in Irland geblieben und hätte ich Debbie und die Menschen um sie herum gerne noch länger begleitet.
Fest steht, dass Louise Nealon eine junge Autorin ist, deren Namen man sich unbedingt merken sollte, da sie viel Potenzial hat. Ich möchte unbedingt mehr von ihr lesen und freue mich schon jetzt auf ihren nächsten Roman. Bis dahin sei "Snowflake" allen ans Herz gelegt!
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Gebundenes Buch
Schon in den ersten Kapiteln bemerkt man die schrulligen Charaktere und dass immer wieder so treffende und witzige Sätze eingestreut werden.
Das hatte mich direkt und so habe ich unsere Protagonistin gerne begleitet und ihr schrulliges Umfeld irgendwie gehasst und irgendwie lieb gewonnen. …
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Schon in den ersten Kapiteln bemerkt man die schrulligen Charaktere und dass immer wieder so treffende und witzige Sätze eingestreut werden.
Das hatte mich direkt und so habe ich unsere Protagonistin gerne begleitet und ihr schrulliges Umfeld irgendwie gehasst und irgendwie lieb gewonnen.
Die Geschichte hat keinen wirklichen roten Faden und ist zwar chronologisch geschrieben, wirkt manchmal trotzdem sehr episodisch. Das war cool, aber hat mich auch gestört, da so die Charaktere weiter weg bleiben.
Auch wird so zwar vieles super passend beschrieben und manche Episoden fand ich so wichtig, schräg und haben mir total Freude bereitet. Aber dafür wurden einige Themen nur angerissen und fühlten sich nicht auserzählt an. Was aber für die ganze Geschichte zutrifft, die sich wie ein kleiner Einblick in Debbie’s Leben anfühlt. Dadurch erinnerte es mich sehr an how to be famous von Caitlin Moran.
Im Mittelteil geht es kurz mal um sehr düstere Themen und da hat mich das Buch unvorbereitet getroffen und sehr mitgenommen. Hier wäre eine Triggerwarnung sinnvoll!
Diese lösen sich für mein Gefühl dann zu schnell und einfach auf, so dass es am Ende fast kitschig wirkt, aber da es sich treu bleibt und schrullig endet, hat es mir das Leseerlebnis nicht komplett zerstört.
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Gebundenes Buch
Anders als erwartet
Der Titel und Klappentext machen neugierig und lassen eine Coming of Age Geschichte hoffen. Debbie lebt auf einer Milchfarm in Irland und beginnt ihr Studium am Trinity College in Dublin und pendelt täglich. Das birgt viel Potential, denn zum einen muss Debbie sich …
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Anders als erwartet
Der Titel und Klappentext machen neugierig und lassen eine Coming of Age Geschichte hoffen. Debbie lebt auf einer Milchfarm in Irland und beginnt ihr Studium am Trinity College in Dublin und pendelt täglich. Das birgt viel Potential, denn zum einen muss Debbie sich selbst finden in der neuen Umgebung und sich dann noch an die Großstadt gewöhnen, die sie nur von jährlichen Ausflügen mit ihrem Onkel kennt. Leider konnte die Geschichte mich aber nicht wirklich überzeugen. Der Anfang hat mir gut gefallen, aber dann ging es doch anders weiter als erwartet. Debbie ist sehr unsicher, was aus meiner Sicht zur Story passt aber dann kommt ihre etwas verrückte Mutter noch dazu und ein Großteil der Story dreht sich eben um ihre Mutter. Klar macht das ein Kind auch aus aber es überschattet Debbies Selbstfindungsphase doch sehr. Ich habe mir daher im Mittelteil recht schwer getan und kam nicht so richtig in einen Lesefluss. Der letzte Teil des Buches wurde dann aber noch mal besser, wobei das Ende für mich etwas zu abrupt kam. Gefallen hat mir aber dass die Kapitel alle eine Überschrift hatten, die teilweise neugierig gemacht haben.
Alles in allem war es daher in Ordnung, daher gibt es von mir drei Sterne. Aber richtig überzeugen konnte es mich leider nicht.
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Gebundenes Buch
In Snowflake wird der Leser mitgenommen auf die Reise in ein scheinbar neues Leben. Debbie zieht vom Leben auf einem Milchhof nach Dublin, um dort ihr erstes Hochschulsemester anzutreten. So, wie sie mit dem Zug pendelt, so pendelt sich auch zwischen den Welten, die unterschiedlicher nicht sein …
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In Snowflake wird der Leser mitgenommen auf die Reise in ein scheinbar neues Leben. Debbie zieht vom Leben auf einem Milchhof nach Dublin, um dort ihr erstes Hochschulsemester anzutreten. So, wie sie mit dem Zug pendelt, so pendelt sich auch zwischen den Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
In beiden Welten steht sie ausserhalb und kommt nicht wirklich an. Die innere Zerrissenheit, der Wunsch dazu zu gehören und das Gefühl von "Anderssein" zieht sich durch den Roman. Die Beziehungen innerhalb der Familie werden ausführlich beschrieben, sodass ein konkretes Bild der Strukturen entsteht. Die Wortwahl ist in den Dialogen spritzig und stellt so einen guten Kontrast zum eher melancholischen Rest der Geschichte dar. Ein Roman, der sicher die jüngeren Erwachsenen Leser anspricht, die den Weg der Selbstfindung selbst noch gehen. Trotzdem eine Leseempfehlung an alle Leser, die keine seichte Unterhaltung suchen, sondern reflektiert Lesen und auch das Ungesagte zwischen den Zeilen erkennen.
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MP3-CD
Jahreshighlight: "Snowflake" war für mich ein richtiges Jahreshighlight. Das Buch hat mich in einen Bann gezogen und ich bin völlig in die Welt von Debbie eingetaucht. Die Geschichte behandelte viele Themen mit überraschender Tiefgründigkeit. Allem voran ging es um …
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Jahreshighlight: "Snowflake" war für mich ein richtiges Jahreshighlight. Das Buch hat mich in einen Bann gezogen und ich bin völlig in die Welt von Debbie eingetaucht. Die Geschichte behandelte viele Themen mit überraschender Tiefgründigkeit. Allem voran ging es um Familie, aber auch um Erwachsenwerden und Freundschaften und Liebe. Dies wurde auf eine ganz authentische Art und Weise erzählt, ganz fein aber zugleich auch rau, so wie das Leben auf dem Land eben auch ist. Vielleicht war es dieser Schreibstil, der "Snowflake" letztendlich zu einem Jahreshighlight für mich gemacht hat. Debbie war eine spannende und vielschichtige, sehr liebenswerte und authentische Protagonistin.
Auch die Gestaltung des Buchcovers gefällt mir sehr gut, ich habe es gerne im Regal stehen. Den Vergleich mit Sally Rooney kann ich nachvollziehen, wobei Louise Nealon ihre ganz eigene Stimme hat. Diese Autorin werde ich sicherlich im Auge behalten.
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Gebundenes Buch
Ein Roman voller Psycho-Klatschen
Debbie beginnt ein Studium und pendelt zwischen Uni und Milchbauernhof. Sie versucht, in der für sie neuen Welt Fuß zu fassen. Das wird wohl unterhaltsam und humorvoll und sicher findet sich auch ein wenig Stoff zum Nachdenken.
Das war mein erster …
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Ein Roman voller Psycho-Klatschen
Debbie beginnt ein Studium und pendelt zwischen Uni und Milchbauernhof. Sie versucht, in der für sie neuen Welt Fuß zu fassen. Das wird wohl unterhaltsam und humorvoll und sicher findet sich auch ein wenig Stoff zum Nachdenken.
Das war mein erster Eindruck nach kurzem Anlesen dieses Buches. Der Schreibstil der Autorin hatte mich gleich gepackt: sehr lebendig und den Charakteren angemessen. Das sind die Hauptfigur Debbie, deren Onkel Billy und diverse Mitstudent*innen in Dublin.
Davon blieb über den Verlauf allein der Schreibstil. Der war es, der mich bei Laune hielt. Bei der erwarteten Handlung hatte ich mich gründlich geirrt. Hier folgte Überraschung auf Überraschung, und die waren meistens nicht positiv.
Nach der Hälfte des Buches dachte ich mir: Wie viele Psycho-Dinger kommen denn noch? Ja, es sind alles wichtige Themen: Depressionen, versuchter Selbstmord, bipolare Störung, Alkoholsucht, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und so weiter und so fort – alles, was sich denken lässt. Muss man die aber alle in einem einzigen Roman unterbringen? Für meinen Geschmack nicht.
Diese ganzen Klatschen waren es, die den Roten Faden ausmachten. Leider war das von Anfang an nicht zu erahnen. Ich möchte mich beim Lesen von Belletristik vor allem entspannen, vielleicht auch etwas lernen, aber nicht so viel auf einmal. Hätte ich vorher gewusst, was mich erwartet, hätte ich es bestimmt nicht gelesen.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich dennoch nicht gelangweilt habe. Das lag – wie am Anfang festgestellt – am Schreibstil der Autorin.
Dieses Buch wird zwar nicht zu meinem Lieblingsbuch, aber ich halte es dennoch für gut. Jedoch ist es wohl nichts für psychisch zart besaitete Leser*innen.
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Gebundenes Buch
Kennt ihr diese Bücher, in die man so sehr versunken ist, dass man nicht aus ihnen auftauchen mag, die nicht enden sollen? Solch ein Buch ist „Snowflake“ von Louise Nealon für mich. Die letzten 100 Seiten habe ich sehr langsam gelesen und immer wieder nachgeschaut, wie viele …
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Kennt ihr diese Bücher, in die man so sehr versunken ist, dass man nicht aus ihnen auftauchen mag, die nicht enden sollen? Solch ein Buch ist „Snowflake“ von Louise Nealon für mich. Die letzten 100 Seiten habe ich sehr langsam gelesen und immer wieder nachgeschaut, wie viele Seiten mir noch in dieser Welt bleiben. Die Welt von Debbie, ihrer Mutter Maeve, ihrem Onkel Billy, ihrer Freundin Xanthe, Debbie´s Leben auf einem Milchbauernhof auf dem Land und ihrem Stundentenleben in Dublin. Zwei Welten die sich überschneiden, sich nicht trennen lassen. So wie sich die Herkunft nicht von der Zukunft trennen lässt, so sehr man es auch anstrebt.
„Snowflake“ ist eine Geschichte von liebenswerten und eigenwilligen Menschen mit Problemen, Lebensunmut, Melancholie und trotzdem sehr viel Lebensfreude. Es sind unangepasste Charaktere die mir sehr nahe gegangen sind, mit denen ich mitfühlte. Es sind die kleinen Leseglücksmomente, solche Menschen in den Geschichten kennenlernen zu dürfen und sie ein Stück weit ihres Lebens zu begleiten.
Bei „Snowflake“ hatte ich das Gefühl immer nur einen kleinen, aber dafür einen um so kostbareren Einblick in das Leben der Charaktere zu bekommen. Das Buch ist in eher kurze Kapitel unterteilt, jedes Kapitel trägt eine eigene Überschrift. Es kam mir beim Lesen oft vor, als läse ich einzelne Episoden, die zwar zusammenhängen, aber auch unabhängig voneinander gelesen werden könnten, was das Leseerlebnis für mich intensiv werden ließ. Fast so als tauche man einmal kurz im Meer mit dem Kopf unter eiskaltes Wasser. Und das Meer spielt in diesem Roman auch eine Rolle, genauso wie am Strand gefundene Muscheln und Schnecken. Teilweise eine Traumwelt und die Frage wie viel von unseren Träumen findet sich in der Realität wieder, können Ereignisse geträumt werden, die dann Realität werden? So wie es Maeve erlebt, die sehr viel schläft, weil sie der Meinung ist, nur im Schlaf, in ihren Träumen lebendig zu sein. So wie es auch Debbie erfährt, als sie etwas träumt, dass in dem Moment des Traumes Realität wird. Die Frage, wäre es nicht geschehen, wenn sie es nicht geträumt hätte und wie viel Einfluss kann man auf´s Leben nehmen, was entzieht sich der eigenen Kontrolle? Wie sehr kann man geliebte Menschen schützen und wie viel darf das einem selbst abverlangen?
Auch Themen wie Freundschaft, Tod, Krankheit, Trauer kommen in diesem Roman vor. Themen die das Leben ausmachen. Begebenheiten mit denen jeder Mensch im Laufe seines Lebens in Berührung kommt, die jeder auf seine Weise erlebt, verarbeitet und hoffentlich dann auch überlebt.
Manche Szenen in diesem Buch habe ich so intensiv gefühlt, dass sie sogar den Weg in meine Träume gefunden haben. Kleine Motive, die ich sofort „Snowflake“ zu ordnen konnte. Dazu geführt hat sicherlich auch die Sprache, in der Louise Nealon diesen Roman schrieb. Ich habe die Sprache teilweise sehr direkt empfunden, dann wieder zurückhaltend, auch poetisch. Fast so als passte sich die Sprache den Charakteren und ihren Befindlichkeiten an. Sehr authentisch wie ich fand, sehr überzeugend.
„Snowflake“ von Louise Nealon möchte ich jedem empfehlen, der gerne tief in Geschichten eintaucht, der vielschichtige Charaktere mag, vor bewegenden Themen des Lebens nicht zurück schreckt, der einen Hang zum Träumen mit bringt und sich einer Geschichte, genauso wie dem Leben mit allen Höhen und Tiefen hingeben möchte.
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Gebundenes Buch
Wo komme ich her, wo will ich hin? Wer bin ich, und wer will ich werden? Das sind die zentralen Fragen in Louise Nealons „Snowflake“, einem Coming-of-Age Roman.
Debbie White, wächst auf einer Milchfarm im irischen Kildare auf. Die Lebens- und Familienverhältnisse sind …
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Wo komme ich her, wo will ich hin? Wer bin ich, und wer will ich werden? Das sind die zentralen Fragen in Louise Nealons „Snowflake“, einem Coming-of-Age Roman.
Debbie White, wächst auf einer Milchfarm im irischen Kildare auf. Die Lebens- und Familienverhältnisse sind instabil und nicht unbedingt das, was für eine Heranwachsende hilfreich ist, die ihren Platz im Leben sucht. Mit ihr auf der Farm leben ihre Mutter Maeve, die psychische Probleme hat und davon überzeugt ist, dass ihre Träume Prophezeiungen sind, weshalb sie tagsüber entweder schläft oder damit beschäftigt ist, diese aufzuschreiben und zu analysieren. Und dann gibt es noch Onkel Billy, den melancholischen Alkoholiker, der auf dem Grundstück in einem Wohnwagen und auf dessen Dach haust, Sternbilder nachzeichnet und Geschichten erfindet, in denen griechische Götter die Hauptrolle spielen.
Ländliche Idylle sucht man vergebens, auch wenn der Umgang miteinander durchaus als liebevoll bezeichnet werden kann. Dennoch, Debbie möchte diesem Leben entfliehen, studieren. Sie bewirbt sich am Trinity College in Dublin und wird auch angenommen. Die nächste Herausforderung, vor der sie steht. Und hier kommt eine weitere wichtige Facette ins Spiel, nämlich die Herkunft. Sich im universitären und zwischenmenschlichen Leben zurecht zu finden, stellt Debbie vor große Herausforderungen. Gleichzeitig sind da aber auch noch ihre familiären Verpflichtungen, ein Spagat, der ihr kaum gelingen kann und sie extrem belastet.
Es sind viele Themen, die ihren Platz in diesem Roman finden. Natürlich geht es um Familiendynamik, um Emotionen, um Depression und Alkoholismus, aber auch um Verluste, Identität, die Wurzeln, um die Bewältigung von Herausforderungen, um Freundschaft und um das Leben. Wunderschön geschrieben, in einer teilweise fast schon lyrischen Sprache, dann wieder rau und direkt, aber auch mit sehr humorvollen Passagen, die berühren und mitten ins Herz treffen.
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Gebundenes Buch
Irland mal anders
Die Geschichte der jungen Debbie vom Bauernhof, die sich fortan in einer großen Uni in Dublin zurechtfinden muss, wirkt zunächst etwas klischeebehaftet. Sie bildet aber glücklicherweise nur den groben Rahmen für den Hauptbestandteil dieses Buches: Denn …
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Irland mal anders
Die Geschichte der jungen Debbie vom Bauernhof, die sich fortan in einer großen Uni in Dublin zurechtfinden muss, wirkt zunächst etwas klischeebehaftet. Sie bildet aber glücklicherweise nur den groben Rahmen für den Hauptbestandteil dieses Buches: Denn vielmehr stehen hier die Charaktere aus Debbies näherem Umfeld im Vordergrund, welche zugegebenermaßen eigentlich alle mehr oder weniger psychische Krankheitsbilder verkörpern. Die Protagonisten wirken irgendwie schrullig und ausgefallen, aber durchaus authentisch. Bis etwa zur Hälfte des Buches hat mir persönlich ein bisschen der rote Faden im Plot gefehlt, jedoch wartet die Story insbesondere im letzten Drittel des Buches mit unerwartet viel Tiefgang auf, was mir besonders gut gefallen hat. So hat sich Snowflake letztendlich doch noch als echter Pageturner erwiesen.
Der Schreibstil der Autorin ist außerdem hervorzuheben: Frisch, witzig und direkt.
Fazit: Ein gelungener Debütroman mit außergewöhnlichem Schreibstil, der zum Nachdenken anregt und gerade zum Ende hin unerwartet tiefgründig wird.
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