Simon Strauß
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Sieben Nächte (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 159 Min.
Sprecher: Tambrea, Sabin
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Schließt die Augen und zerbrecht das Glas Es ist Nacht, ein junger Mann sitzt am Tisch und schreibt. Er hat Angst. Davor, sich entscheiden zu müssen. Für eine Frau, einen Freundeskreis, einen Urlaubsort im Jahr. Er hat Angst, dass ihm das Gefühl abhandenkommt. Dass er erwachsen wird. Doch ein Bekannter hat ihm ein Angebot gemacht: Sieben Mal um sieben Uhr soll er einer der sieben Todsünden begegnen. Er muss gierig, hochmütig und wollüstig sein, sich von einem Hochhaus stürzen, den Glauben und jedes Maß verlieren. Sieben Nächte ist ein Streifzug durch die Stadt, eine Reifeprüfung, di...
Schließt die Augen und zerbrecht das Glas Es ist Nacht, ein junger Mann sitzt am Tisch und schreibt. Er hat Angst. Davor, sich entscheiden zu müssen. Für eine Frau, einen Freundeskreis, einen Urlaubsort im Jahr. Er hat Angst, dass ihm das Gefühl abhandenkommt. Dass er erwachsen wird. Doch ein Bekannter hat ihm ein Angebot gemacht: Sieben Mal um sieben Uhr soll er einer der sieben Todsünden begegnen. Er muss gierig, hochmütig und wollüstig sein, sich von einem Hochhaus stürzen, den Glauben und jedes Maß verlieren. Sieben Nächte ist ein Streifzug durch die Stadt, eine Reifeprüfung, die vor zu viel Reife schützen soll, ein letztes Aufbäumen im Windschatten der Jugend. Simon Strauß erzählt von einem jungen Mann an der Schwelle, der alles aufbringt, um sich Gewohnheit und Tristesse zu verwehren. Er muss gierig, hochmütig und faul sein, neiden und wüten, Völlerei und Wollust treiben. Sich dem Leben preisgeben, um sich die Empfindung zu erhalten. Im Schutze der Nacht entwickelt er aus der Erfahrung der sieben Todsünden die Konturen einer besseren Welt, eines intensiveren Lebens.
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Simon Strauß, geboren 1988 in Berlin, studierte Altertumswissenschaften und Geschichte in Basel, Poitiers und Cambridge. Hospitanzen und eine Gastdramaturgie am Theater. Mitorganisator des Jungen Salons in Berlin. 2017 promovierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer althistorischen Arbeit über »Konzeptionen römischer Gesellschaft bei Theodor Mommsen und Matthias Gelzer«. Er lebt in Frankfurt, ist Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Produktdetails
- Verlag: Buß und Thielen GbR
- Gesamtlaufzeit: 159 Min.
- Erscheinungstermin: 27. Oktober 2017
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 4251234398227
- Artikelnr.: 49471569
» Schon wenn man dieses Buch in die Hand nimmt, spürt man, dass es für Furore sorgen wird: es ist klein und kompakt und doch seltsam warmblütig, ein Manifest, schnell zu lesen, schwer zu vergessen. « DIE ZEIT 20170713
Broschiertes Buch
Sieben Nächte Schaum vorm Mund
Dieses Buch ist die trotzige Antwort auf die Verhaltensweisen des wohlmeinenden deutschen Durchschnittsmenschen: der Autor möchte anders sein, mutig sein, männlich sein, die Gefahr nicht scheuen, Gefühle kultivieren. Das ist nichts Neues, …
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Sieben Nächte Schaum vorm Mund
Dieses Buch ist die trotzige Antwort auf die Verhaltensweisen des wohlmeinenden deutschen Durchschnittsmenschen: der Autor möchte anders sein, mutig sein, männlich sein, die Gefahr nicht scheuen, Gefühle kultivieren. Das ist nichts Neues, erinnert an die romantische Sturm und Drang Attitüde, ins 21.Jahrhundert transponiert. Allerdings mit einem modernen Sound, der aggressiv-pointiert-boshaft die Lächerlichkeiten aufspießt, denen nicht nur der Autor, sondern wir alle auf der Straße, in den Geschäften, in den Netzen und den Bars, sofern wir letztere aufsuchen, Tag für Tag begegnen. Ja, das Buch hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Der Ton ist das Beste daran.
Alles andere halte ich für wenig geglückt. Allem voran die ungeschickte Dramaturgie um die sieben Totsünden, den Pakt mit dem Teufel (?), der nicht aufgeht – eine blasse Konstruktion, die dem Buch eher schadet als nützt.
Im Übrigen: hier schreibt ein Privilegierter über seinen Traum, ein Ungebändigter zu werden, der stark genug ist, um sein eigenes, von Vorschriften freies Leben zu führen. Würde es Realität, würde dieser schon jetzt Gebändigte davor flüchten. Das gibt er freimütig zu. Also alles nur geschrieben, um Aufsehen zu erwirken? Ja und nein. Immerhin habe ich, ein eher alter Mann, das Buch des eher jungen Mannes mit Vergnügen gelesen.
Anders sein, mutig werden, die Gefahr nicht scheuend, wem daran wirklich gelegen ist, wird sich Ernsthafterem zuwenden, wie etwa dem „Empört Euch“ von Stephane Hessel.
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Simon Strauß' spezielle Reifeprüfung hat mich stark an Fausts Pakt mit Mephisto erinnert. Kurz vor dem Dreißigsten will der Protagonist noch einmal das echte Leben kennen lernen. Dafür stellt er sich der Herausforderung eines Freundes und durchlebt in 7 Nächten die 7 …
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Simon Strauß' spezielle Reifeprüfung hat mich stark an Fausts Pakt mit Mephisto erinnert. Kurz vor dem Dreißigsten will der Protagonist noch einmal das echte Leben kennen lernen. Dafür stellt er sich der Herausforderung eines Freundes und durchlebt in 7 Nächten die 7 Todsünden am eigenen Leib. Dafür verschlägt es Simon in die eigenen vier Wände, zu einem Maskenball, aber auch auf eine Pferderennbahn. Das Besondere an dieser mehr als bizarren Geschichte ist der Hauptcharakter selbst, der nihilistisch, Peter Pan gleich in den Alltag hineinlebt und alle Verbindlichkeiten meidet. Denn er möchte sich auf keinen Fall wie seine Altersgenossen von Familie, Reihenhaus und Festanstellung einengen bzw. ausbeuten lassen. Er liebt seine Freiheiten und hasst den privaten Stillstand bzw. festgefahrene Strukturen. Er will kein Ja-Sager und Angepasster sein. Denn für ihn ist ein es armselig, ein Sympathiesüchtiger zu sein, "der sich leichtfertig zu vielem bekennt, von dem er eigentlich nichts weiß." "Davor später nur auf graue, gerade Linien zurückzuschauen, habe [er] Angst." Simon Strauß' Zynismus und Nonkonformismus scheint grenzenlos zu sein. Seine Gedankenspiele a la "Was wäre wenn?", sind es auch und dabei ungemein unterhaltsam. Er ist kein einfacher, aber ein streitbarer Zeitgenosse, der nun in 7 Nächten beweisen muss, dass er auch einmal aus der Deckung kommen kann und "erwachsen" ist. Doch das ist alles andere als einfach. Denn Simon hat es sich bequem in seiner selbst gewählten Einsamkeit gemacht. Die Auseinandersetzung mit sich, der Vergangenheit (meist Antike) und großen Literaten helfen ihm auf seiner Sinnsuche nur bedingt. Letztendlich bleibt er ein Gefangener im eigenen Denken. Aber seinen Gedankengängen, mögen sie auch noch so ungewöhnlich sein, zu folgen, bereitet Freude und kurbelt das Nachdenken übers eigene Sein ordentlich an.
FAZIT
Ein Roman, der perfekt in die heutige schnelllebige Zeit passt und dabei die Angst, etwas Wichtiges zu verpassen, herrlich skurril demaskiert.
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Sieben Nächte auf dem Weg zur Selbstfindung
Simon Strauss ist von vielen Zweifeln geplagt, viele Ängste manifestieren sich in seinem Kopf. Ständig treibt ihn sein Verstand zwischen Abgrund und Hoffnung hin und her. Als nun an jedem Abend um 7 ihn jemand aufsuchen wird, um ihm die …
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Sieben Nächte auf dem Weg zur Selbstfindung
Simon Strauss ist von vielen Zweifeln geplagt, viele Ängste manifestieren sich in seinem Kopf. Ständig treibt ihn sein Verstand zwischen Abgrund und Hoffnung hin und her. Als nun an jedem Abend um 7 ihn jemand aufsuchen wird, um ihm die Chance zu geben sich für oder gegen das zu entscheiden was er dort kennenlernen wird, beginnt eine Reise der der des Mister Scrooge nicht gänzlich unähnlich ist, auch an Mephisto musste ich dabei kurz denken. Im Nachhinein könnte man aber eher sagen, dass es eine Vorbereitung aufs Leben ist.
An jedem der sieben Nächte befasst Simon sich mit einer der 7 Todsünden. Hierbei offenbart er in Monolog-Form seine Sorgen, Ängste und beschreibt Dinge die ihm widersprüchlich erscheinen, wiegt pro und contra gegeneinander auf. Interessant war hierbei, wie er den Bezug zur jeweiligen Todsünde stellte.
Die Sprache ist sehr gewählt und es liest sich nicht leicht, der Leser muss sich schon auf die Gedankenwelt von Strauss einlassen, denn einiges wirkte auf mich sehr bizarr aber auch surreal. Hinter allem ist aber immer die Angst vor dem scheitern greifbar, die Angst vor der Zukunft. Bei einigen Passagen war ich mir allerdings selbst nicht ganz sicher, was mir der Autor Simon Strauss eigentlich nun mitteilen wollte.
Der Roman umfasst knapp 150 Seiten, war somit gut in einem Tag zu schaffen, dennoch schwirrt er mir noch nachhaltig im Kopf herum. Bin unschlüssig, was ich vom Buch halten soll. Zum einen ist es interessant das Gefühl zu haben, quasi in den Kopf und in die Gedanken eines anderen zu schauen, andererseits war es für mich schwierig, da ich vieles nicht nachvollziehen konnte.
Bei der Leseempfehlung möchte ich unbedingt erwähnen, dass dieser Roman sehr speziell ist. Vielleicht ist es ratsam im Vorfeld eine Leseprobe zu nutzen, um einen Eindruck zu bekommen, was einen erwartet. Erst war ich der Meinung ich komme über 2 Sterne nicht hinaus, aber nachdem ich alles etwas sacken lassen konnte bin ich der Meinung das Buch hat doch mehr verdient. Als Erklärung kann ich nur anführen, dass der Autor es geschafft hat, dass es mir nicht aus dem Kopf geht, und das schaffen nicht ganz so viele Bücher......
Das Buch wurde mir von Netgalley zur Verfügung gestellt.
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Der Debütroman des Sohnes des bekannten, aber auch umstrittenen Schriftstellers Botho Strauss, behandelt ein Thema, das in letzter Zeit relativ selten in der deutschen, zeitgenössischen Literatur vorkommt. Der Identitätsfindung der Menschen der heutigen Generation!
Dabei ist gerade …
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Der Debütroman des Sohnes des bekannten, aber auch umstrittenen Schriftstellers Botho Strauss, behandelt ein Thema, das in letzter Zeit relativ selten in der deutschen, zeitgenössischen Literatur vorkommt. Der Identitätsfindung der Menschen der heutigen Generation!
Dabei ist gerade das ein wichtiges Thema.
Um sich auszuloten beginnt der Icherzähler ein ungewöhnliches Projekt um die 7 Todsünden.
Superbia - Hochmut; Gula - Völlerei; Acedia - Trägheit; Avaritia - Geiz; Invidia - Neid; Luxuria - Wollust, Genussucht; Ira - Zorn
In sieben Nächten begegnet er jeweils einer Todsünde. Das wirkt leicht altmodisch.
Simon Strauss versucht sprachlich einiges, muss sich da aber an einen hohen Maßstab messen. Das ging schon anderen Autoren so, die berühmte Väter haben. Doch auch Simon Strauss Prosa ist trotz Rätselhaftigkeit an einigen Stellen wirklich interessant!
Das Problem am Roman ist dann doch, dass Simon Strauss’ Ich-Figur zu wenig wagt und keine der durchexerzierten Todsünden wirklich genießen kann. Meiner Auffassung nach gibt er nur vor, sich die Sinnfragen des Lebens zu stellen, bewegt sich aber doch immer in den sicheren Gefilden. Nicht umsonst werden immer wieder kulturelle Topics (James Dean in Giganten, Bunuel, Visconti …) und bekannte Autoren erwähnt (Karl Kraus, Beckett, Rilke etc). Das überintellektuelle Gebahren kann auch nerven und wirkt banal!
Der Ausbruch gelingt nicht. Wenigstens im Roman könnte man doch mehr riskieren.
Dennoch halte ich das Buch für lesenswert und nicht komplett misslungen. Der Autor streift auch wesentliches, leider zu thesenhaft! Ein zweites Lesen ist denkbar!
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Das Buch "Sieben Nächte" von Simon Strauss ist 144 Seiten lang und bei Blumenbar erschienen.
Das Hardcover kommt in einer sehr guten Qualität und das Cover wirkt passend zur Thematik, sehr interessant.
Der noch junge Protagonist, steht kurz davor 30 Jahre alt zu werden und …
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Das Buch "Sieben Nächte" von Simon Strauss ist 144 Seiten lang und bei Blumenbar erschienen.
Das Hardcover kommt in einer sehr guten Qualität und das Cover wirkt passend zur Thematik, sehr interessant.
Der noch junge Protagonist, steht kurz davor 30 Jahre alt zu werden und sieht in dem Alter eine Schwelle, vor der er Angst hat. Er denkt er muss nun den jugendlichen Anteil völlig abstreifen und erwachsen werden. Doch bevor ihn der Alltag und ein vorgefertigtes Leben im Griff hat, möchte er dem gefürchteten Trott entfliehen. Ein Bekannter macht ihm ein Angebot. An sieben Nächten, soll er jeweils eine der sieben Todsünden begehen und dann darüber schreiben. Der Protagonist zögert nicht und stellt sich Hochmut, Völlerei, Habgier, Neid, Faulheit, Wollust und Jähzorn, um der Tristesse des Alltags zu entfliehen.
Das Buch beginnt mit einer sehr schönen Sprache und einem unglaublich tollen Ausdruck. Leider schrammt das Werk jedoch völlig am Thema vorbei. Die Todsünden werden nur angekratzt, sind teilweise nicht gut durchdacht und langweilig in Szene gesetzt. Mir fehlt die Dramatik und die Aussagekraft. Der Protagonist versinkt ständig in Gedanken und erstickt im Selbstmitleid. Er verteufelt die Technik, jammert in einem Stück darüber, dass früher alles besser war und er das Heute hasst. Wut und Verbitterung durchziehen das Werk. Mich erinnert der Protagonist, zu dem ich einfach keinen Zugang gefunden habe, eher an einen alten verbitterten Mann, der mitten in der Midlife Crisis steckt, anstatt in einer Selbstfindungsphase zum Übergang ins erwachsen sein. Es bleibt unklar, was die Todsünden, die er begeht wirklich bringen, da er voller Depression in die Zukunft blickt und dem Leser auf den Weg mitgegeben wird, dass man eh nichts am Alltag ändern kann. Alles ist vorherbestimmt und vorgefertigt. Jeder wird heiraten, Kinder bekommen und in der Langeweile des Alltags gefangen sein, während er nur noch die Erinnerung an eine gute Vergangenheit hat, bis er irgendwann stirbt. Um depressiv zu werden, ist das Buch durchaus geeignet. Um eine wirkliche Aussage mit tiefgehendem Inhalt zu finden, mit dem Hintergrund der sieben Todsünden, die vielleicht prägen und erleuchten, wird vergeblich in diesem Werk suchen.
Fazit: Am Thema der Todsünden völlig vorbeigeschrammte Geschichte, mit einem Protagonisten der sich ständig selbst bemitleidet und keinen Weg aus dem vorgefertigten Alltagstrott findet. Ein sehr verbittertes Werk über das Leben. Sehr schöne Sprache und Ausdrucksform des Autors, jedoch ohne Tiefgang und tatsächlicher Aussage. Für mich absolut nicht empfehlenswert!
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Schon immer sind junge Menschen ein Sinnbild für die Lust an Neuem und dem Willen, Althergebrachtes in Frage zu stellen und dagegen zu revoltieren. Dafür stehen auch ganze Epochen wie beispielsweise Sturm und Drang oder die '68er. Doch während es in der Vergangenheit noch …
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Schon immer sind junge Menschen ein Sinnbild für die Lust an Neuem und dem Willen, Althergebrachtes in Frage zu stellen und dagegen zu revoltieren. Dafür stehen auch ganze Epochen wie beispielsweise Sturm und Drang oder die '68er. Doch während es in der Vergangenheit noch vergleichsweise leicht fiel, sich gegen die vorhergehenden Generationen aufzulehnen und voller Inbrunst für eine andere und bessere Zukunft zu kämpfen, tun sich die heutigen Jungen eher schwer. Die Eltern sind die besten Freunde; wo man hinkommt, kann man dem umfassenden Verständnis für alles und jeden kaum entkommen - und das Leben der Alten ist ja auch gar nicht so schlecht. Wogegen also seine Energien einsetzen?
Doch genau dieses Lebensgefühl verursacht dem Protagonisten dieses schmalen Büchleins ein enormes Unwohlsein. Wo ist die Intensität des Lebens, die überschäumende Energie mit der man für die Umsetzung seiner Ideale kämpft? Als ihm in Aussicht gestellt wird, genau dies kennenzulernen, indem er sich in sieben Nächten den sieben Todsünden stellt und deren Erlebnisse schriftlich festzuhalten, nimmt er dieses Angebot freudig an.
Wer sich nun auf eine ausdruckvolle, bilderreiche Schilderung intensiv durchlebter Nächte freut, dürfte ziemlich enttäuscht werden. Es sind Gedankenfetzen, die hier notiert sind; die deutlich machen, was zu diesen Nächten führte. Einzelne Bilder, was sich in diesen Nächten abspielte, die jeweils fünf bis sieben Seiten umfassen, aber keine zusammenhängenden Beschreibungen. Doch die Sprache des Autors ist eindringlich und faszinierend. Ihm gelingen beeindruckende Sätze, die die Unzufriedenheit und Angst des Ich-Erzählers den Lesenden nahe bringen: "In dieser Wohnung, die niemand mehr mit besonderen Erwartungen betritt. Die bis oben hin zugestellt war mit Gewohnheit." oder "Kenne nicht einmal meine Nachbarn. Als ich hier eingezogen bin, haben die sich mir nicht vorgestellt. Und ich klingele grundsätzlich nicht an fremden Wohnungstüren." Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man lachen ;-)
Aber im Ernst: Wenn dieses Büchlein tatsächlich das Lebensgefühl der Unterdreißiger darstellt (wie in einer Kritik behauptet wurde), dann haben sie mein volles Mitgefühl. Vielleicht kann ihnen ja diese Leküre helfen - bei was auch immer.
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