David Hewson
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Garten der Engel (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 825 Min.
Sprecher: Grimm, Mathias
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Vor der einzigartigen Kulisse Venedigs erzählt David Hewson eine mitreißende Geschichte von Widerstand, Liebe und Zivilcourage. Als der fünfzehnjährige Nico Uccello seinen Großvater Paolo im Krankenhaus besucht, vertraut ihm der todkranke Mann ein Manuskript an, das Nicos Leben und seinen Blick auf den geliebten "Nonno" radikal verändern wird. Im Herbst 1943 ist Venedig von deutschen Truppen besetzt. Der junge Paolo Uccello kämpft nach dem Tod seiner Eltern um den Erhalt des Familienunternehmens, einer traditionsreichen Seidenweberei. Nur widerwillig bietet er im heruntergekommenen Pala...
Vor der einzigartigen Kulisse Venedigs erzählt David Hewson eine mitreißende Geschichte von Widerstand, Liebe und Zivilcourage. Als der fünfzehnjährige Nico Uccello seinen Großvater Paolo im Krankenhaus besucht, vertraut ihm der todkranke Mann ein Manuskript an, das Nicos Leben und seinen Blick auf den geliebten "Nonno" radikal verändern wird. Im Herbst 1943 ist Venedig von deutschen Truppen besetzt. Der junge Paolo Uccello kämpft nach dem Tod seiner Eltern um den Erhalt des Familienunternehmens, einer traditionsreichen Seidenweberei. Nur widerwillig bietet er im heruntergekommenen Palazzo der Familie dem jüdischen Geschwisterpaar Mika und Giovanni Unterschlupf. Beide gehören dem italienischen Widerstand an und sind auf der Flucht vor den Nazischergen. Bald aber droht die Deportation der gesamten jüdischen Gemeinde Venedigs und Paolo muss eine Entscheidung treffen. Wird er den Mut aufbringen, das Richtige zu tun? Könnten wir es? Vom Autor der Bücher zur TV-Serie "Kommissarin Lund - Das Verbrechen". "Eine der Fragen, die ich beantworten wollte, war: Was bringt einen ganz normalen, nicht besonders heldenhaften Bürger dazu, sein Leben und das seiner Familie zu riskieren, um sich dem Terror entgegenzustellen? Woher kommt dieser Mut?"
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David Hewson, geboren 1953, lebt in Kent. Er hat zwölf Romane geschrieben, die in Italien spielen. Mit 17 verließ er die Schule und arbeitete von da an als Reporter, u. a. für The Times, The Sunday Times und The Independent. Bekannt wurde er durch die Krimiserie um den römischen Kommissar Nic Costa und seine Roman-Adaption der dänischen TV-Serie Das Verbrechen. Venedig besucht er seit 30 Jahren.
Produktdetails
- Verlag: Hörbuch München von RBmedia Verlag
- Erscheinungstermin: 27. Juli 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783987851681
- Artikelnr.: 68778389
Nazis am Canal Grande
Filmreif: Der Engländer David Hewson führt mit '"Garten der Engel" in ein vergessenes Kapitel der deutsch-italienischen Geschichte.
Von Hannes Hintermeier, Venedig
Ein Grau liegt über der Lagune, das alle Farbe aus der Welt saugt. Der böige Wind peitscht dunkle Schraffuren aufs Wasser. Es ist einer jener Wintertage, an denen Venedig nicht als Postkarte daherkommt, sondern als Schimäre. Den ewigen Zug der dunklen Daunenjacken stört das nicht. Die Touristen ziehen über Brücken, schieben sich durch Gassen, wie sie es immer tun. Als wäre es ihre Stadt. Dabei ist Venedig gar keine Stadt, behauptet David Hewson: "Venedig ist eine kleine Welt."
Der britische Schriftsteller, Jahrgang
Filmreif: Der Engländer David Hewson führt mit '"Garten der Engel" in ein vergessenes Kapitel der deutsch-italienischen Geschichte.
Von Hannes Hintermeier, Venedig
Ein Grau liegt über der Lagune, das alle Farbe aus der Welt saugt. Der böige Wind peitscht dunkle Schraffuren aufs Wasser. Es ist einer jener Wintertage, an denen Venedig nicht als Postkarte daherkommt, sondern als Schimäre. Den ewigen Zug der dunklen Daunenjacken stört das nicht. Die Touristen ziehen über Brücken, schieben sich durch Gassen, wie sie es immer tun. Als wäre es ihre Stadt. Dabei ist Venedig gar keine Stadt, behauptet David Hewson: "Venedig ist eine kleine Welt."
Der britische Schriftsteller, Jahrgang
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1953, kennt diese Welt aus drei Jahrzehnte währender Beschäftigung gut. Für seinen neuen Roman "Garten der Engel" hat er drei Jahre recherchiert und geschrieben. Es sei sein "wichtigstes Buch" - und sein bislang aufwendigstes. Nach seiner Zeit als Journalist für die "Times", "Sunday Times" und den "Independent" hat sich der im ländlichen Kent lebende Autor Mitte der Neunzigerjahre dem Bücherschreiben zugewendet. Und seinem Lieblingsland: Zwölf seiner gut dreißig Romane spielen in Italien.
Der hochgewachsene Schlaks mit dem zurückweichenden Haar führt bei einem Ortstermin durch die entlegeneren Winkel der Stadt. Die Via Garibaldi im Viertel Castello etwa war einst ein Kanal, den man zugeschüttet hat. Hier nahm Hewson Witterung auf, stieß auf Denkmäler und Gedenktafeln von Widerstandskämpfern, fragte sich, welche Geschichten hinter den Namen stecken. Er tat es, als Trump in Amerika Präsident und dessen Lügen Staatsräson wurden. Damals habe ihn das Gefühl befallen, die Menschheit habe nichts aus ihrer Geschichte gelernt oder, schlimmer noch, diese schon wieder vergessen.
In "Garten der Engel" kombiniert Hewson diese Empfindung mit wahren Begebenheiten aus der jüngeren venezianischen Geschichte und verpackt das Ergebnis in einem handwerklich soliden historischen Kriminalroman. Der spielt im Herbst 1943. Venedig ist von Nazi-Deutschland besetzt, zweihunderttausend Menschen drängen sich in der Stadt, Geflüchtete und Fluchtbereite, italienische Faschisten, Nationalsozialisten, Partisanen. Ein junges jüdisches Geschwisterpaar, Mika und Giovanni, das im Widerstand aktiv ist, findet Unterschlupf in einer Seidenweberei, die der unlängst zum Vollwaisen gewordene Paolo Uccello weiterführen will. Während der verletzte Giovanni die Zeit im Versteck zum Erlernen des Handwerks nutzt, plant seine Schwester Mika Attentate. Paolo bringt sich durch seine Hilfsbereitschaft in akute Lebensgefahr, denn Faschisten und Nazis bedienen sich vieler Spitzel.
Einer der Schauplätze des Romans ist die Basilika San Pietro di Castello mit ihrem schiefen, freistehenden Turm, einst die wichtigste Kirche der Stadt; ein anderer das Ospedale SS Giovanni e Paolo. Die ehemalige Scuola Grande di San Marco gilt mit ihren Prunksälen aus der Frührenaissance als schönstes Krankenhaus der Welt. Hier wirkt in den Vierzigerjahren der Vorsteher der jüdischen Gemeinde, Guiseppe Jona, als Direktor. Er wird abgesetzt, als die Nationalsozialisten die Stadt Anfang September 1943 besetzen. Sie fordern von Jona eine Liste aller Juden der Stadt, damit sie ihr Vernichtungswerk fortsetzen können. Jona, der im Roman Aldo Diamante heißt, warnt seine Gemeinde, aber viel Zeit bleibt nicht. Auch ihm selbst nicht: Er vernichtet die Liste und begeht Selbstmord. Die meisten Juden werden deportiert und in Auschwitz ermordet - überall auf den Straßen der Serenissima findet man Stolpersteine mit diesem Todesort.
Gerahmt wird die historische Ebene des Romans durch eine Erzählebene in der Gegenwart. Der kranke, alte Paolo Uccello, Patient im Ospedale, übergibt seinem halbwüchsigen Enkel Nico ein Manuskript, in dem er berichtet, was sich damals zugetragen hat. Dass Hewson den Protagonisten der Geschichte nach einem Renaissancemaler benennt, ist kein Zufall - die großformatigen Schlachtengemälde Paolo Uccellos können als Folie eines epischen Abwehrkampfes gelesen werden. Denn nach einem Anschlag auf eine Festivität der Besatzer kippt die Lage ins Apokalyptische. Für jeden getöteten Deutschen werden zehn Venezianer hingerichtet.
David Hewson hatte schon Auftritte auf dem deutschen Buchmarkt bei Ullstein und Zsolnay, eine durchgesetzte Marke ist er hierzulande nicht. Er schrieb unter anderem eine zehnteilige Serie um den römischen Kommissar Nic Costa, für die dänische Fernsehserie "Kommissarin Lund - Das Verbrechen" besorgte er die Romanadaption. Die deutsche Ausgabe von "Garten der Engel" in der Übersetzung von Birgit Salzmann - auch sie eine langjährige Venedig-Verliebte - ist soeben bei Folio erschienen (386 S., geb., 27,- Euro). Hewson lobt den sorgfältig gestalteten Band als "schönste Ausgabe", die je einem seiner Bücher zuteilwurde.
Schauplatzwechsel ins Viertel Cannaregio. Auf dem Campo di Ghetto Nuovo vor dem Jüdischen Museum erzählt David Hewson vom ersten Ghetto der Welt, von den im Inneren der Häuser verborgenen Synagogen. Von den vielen Juden, die versuchten, sich in der Schweiz in Sicherheit zu bringen. Von Mussolini, der als "Puppe Hitlers" 1943 in Salò sitzt. Von den Partisanenzellen, Kommunisten, Christdemokraten, die operierten, ohne voneinander zu wissen. Hewson: "Damals wurden viele Venezianer ungewollt zu Helden, weil sie menschlich handelten." Heute erinnerten sich die Venezianer kaum noch an diesen Teil ihrer Geschichte.
Man kann dank einer Karte im Buch die Orte der Handlung erwandern. Der Höhepunkt ist ohne Zweifel die Seidenweberei Luigi Bevilacqua, in der Nachbarschaft des Amtsgerichts am Canal Grande gelegen. Als er hier das erste Mal durch die Tür ging, sei ihm klar gewesen, dass diese Werkstatt das Zentrum des Romans sein würde, sagt der Autor.
Eine Zeitreise. An hölzernen Webstühlen aus dem achtzehnten Jahrhundert arbeiten fünf Frauen mit vollem körperlichen Einsatz, um eine exklusive Ware herzustellen. Dreißig Zentimeter Samt schafft eine Weberin am Tag, bis zu 3500 Euro kostet ein Meter. Der Stoff verzaubert mit einem schimmernden 3-D-Effekt, den man "soprarizzo" nennt. Auf der Kundenliste stehen das Weiße Haus, der Kreml, berühmte Modeschöpfer und Nobelmarken. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden orderten vor zehn Jahren gleich 740 Meter roten Samt für die Wandbespannung im Westflügel. Der Schauraum hat eine Tür zur privaten Anlegestelle am Canal Grande.
David Hewson transportiert eine politische Botschaft,weshalb er dem Roman ein Zitat von Angela Merkel vorangestellt hat: "Wenn die Generation, die den Krieg überlebt hat, nicht mehr da ist, wird sich zeigen, ob wir aus der Geschichte gelernt haben." Der Autor ist sicher, die Antwort schon zu kennen, wenn er sagt: "Wir haben die Lektionen des Zweiten Weltkriegs nicht gelernt. Stattdessen neigen wir heute dazu, die Dinge schwarz und weiß zu sehen." Dabei eigne sich kein Ort besser als Venedig, um zu begreifen, dass dies die falsche Herangehensweise sei.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der hochgewachsene Schlaks mit dem zurückweichenden Haar führt bei einem Ortstermin durch die entlegeneren Winkel der Stadt. Die Via Garibaldi im Viertel Castello etwa war einst ein Kanal, den man zugeschüttet hat. Hier nahm Hewson Witterung auf, stieß auf Denkmäler und Gedenktafeln von Widerstandskämpfern, fragte sich, welche Geschichten hinter den Namen stecken. Er tat es, als Trump in Amerika Präsident und dessen Lügen Staatsräson wurden. Damals habe ihn das Gefühl befallen, die Menschheit habe nichts aus ihrer Geschichte gelernt oder, schlimmer noch, diese schon wieder vergessen.
In "Garten der Engel" kombiniert Hewson diese Empfindung mit wahren Begebenheiten aus der jüngeren venezianischen Geschichte und verpackt das Ergebnis in einem handwerklich soliden historischen Kriminalroman. Der spielt im Herbst 1943. Venedig ist von Nazi-Deutschland besetzt, zweihunderttausend Menschen drängen sich in der Stadt, Geflüchtete und Fluchtbereite, italienische Faschisten, Nationalsozialisten, Partisanen. Ein junges jüdisches Geschwisterpaar, Mika und Giovanni, das im Widerstand aktiv ist, findet Unterschlupf in einer Seidenweberei, die der unlängst zum Vollwaisen gewordene Paolo Uccello weiterführen will. Während der verletzte Giovanni die Zeit im Versteck zum Erlernen des Handwerks nutzt, plant seine Schwester Mika Attentate. Paolo bringt sich durch seine Hilfsbereitschaft in akute Lebensgefahr, denn Faschisten und Nazis bedienen sich vieler Spitzel.
Einer der Schauplätze des Romans ist die Basilika San Pietro di Castello mit ihrem schiefen, freistehenden Turm, einst die wichtigste Kirche der Stadt; ein anderer das Ospedale SS Giovanni e Paolo. Die ehemalige Scuola Grande di San Marco gilt mit ihren Prunksälen aus der Frührenaissance als schönstes Krankenhaus der Welt. Hier wirkt in den Vierzigerjahren der Vorsteher der jüdischen Gemeinde, Guiseppe Jona, als Direktor. Er wird abgesetzt, als die Nationalsozialisten die Stadt Anfang September 1943 besetzen. Sie fordern von Jona eine Liste aller Juden der Stadt, damit sie ihr Vernichtungswerk fortsetzen können. Jona, der im Roman Aldo Diamante heißt, warnt seine Gemeinde, aber viel Zeit bleibt nicht. Auch ihm selbst nicht: Er vernichtet die Liste und begeht Selbstmord. Die meisten Juden werden deportiert und in Auschwitz ermordet - überall auf den Straßen der Serenissima findet man Stolpersteine mit diesem Todesort.
Gerahmt wird die historische Ebene des Romans durch eine Erzählebene in der Gegenwart. Der kranke, alte Paolo Uccello, Patient im Ospedale, übergibt seinem halbwüchsigen Enkel Nico ein Manuskript, in dem er berichtet, was sich damals zugetragen hat. Dass Hewson den Protagonisten der Geschichte nach einem Renaissancemaler benennt, ist kein Zufall - die großformatigen Schlachtengemälde Paolo Uccellos können als Folie eines epischen Abwehrkampfes gelesen werden. Denn nach einem Anschlag auf eine Festivität der Besatzer kippt die Lage ins Apokalyptische. Für jeden getöteten Deutschen werden zehn Venezianer hingerichtet.
David Hewson hatte schon Auftritte auf dem deutschen Buchmarkt bei Ullstein und Zsolnay, eine durchgesetzte Marke ist er hierzulande nicht. Er schrieb unter anderem eine zehnteilige Serie um den römischen Kommissar Nic Costa, für die dänische Fernsehserie "Kommissarin Lund - Das Verbrechen" besorgte er die Romanadaption. Die deutsche Ausgabe von "Garten der Engel" in der Übersetzung von Birgit Salzmann - auch sie eine langjährige Venedig-Verliebte - ist soeben bei Folio erschienen (386 S., geb., 27,- Euro). Hewson lobt den sorgfältig gestalteten Band als "schönste Ausgabe", die je einem seiner Bücher zuteilwurde.
Schauplatzwechsel ins Viertel Cannaregio. Auf dem Campo di Ghetto Nuovo vor dem Jüdischen Museum erzählt David Hewson vom ersten Ghetto der Welt, von den im Inneren der Häuser verborgenen Synagogen. Von den vielen Juden, die versuchten, sich in der Schweiz in Sicherheit zu bringen. Von Mussolini, der als "Puppe Hitlers" 1943 in Salò sitzt. Von den Partisanenzellen, Kommunisten, Christdemokraten, die operierten, ohne voneinander zu wissen. Hewson: "Damals wurden viele Venezianer ungewollt zu Helden, weil sie menschlich handelten." Heute erinnerten sich die Venezianer kaum noch an diesen Teil ihrer Geschichte.
Man kann dank einer Karte im Buch die Orte der Handlung erwandern. Der Höhepunkt ist ohne Zweifel die Seidenweberei Luigi Bevilacqua, in der Nachbarschaft des Amtsgerichts am Canal Grande gelegen. Als er hier das erste Mal durch die Tür ging, sei ihm klar gewesen, dass diese Werkstatt das Zentrum des Romans sein würde, sagt der Autor.
Eine Zeitreise. An hölzernen Webstühlen aus dem achtzehnten Jahrhundert arbeiten fünf Frauen mit vollem körperlichen Einsatz, um eine exklusive Ware herzustellen. Dreißig Zentimeter Samt schafft eine Weberin am Tag, bis zu 3500 Euro kostet ein Meter. Der Stoff verzaubert mit einem schimmernden 3-D-Effekt, den man "soprarizzo" nennt. Auf der Kundenliste stehen das Weiße Haus, der Kreml, berühmte Modeschöpfer und Nobelmarken. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden orderten vor zehn Jahren gleich 740 Meter roten Samt für die Wandbespannung im Westflügel. Der Schauraum hat eine Tür zur privaten Anlegestelle am Canal Grande.
David Hewson transportiert eine politische Botschaft,weshalb er dem Roman ein Zitat von Angela Merkel vorangestellt hat: "Wenn die Generation, die den Krieg überlebt hat, nicht mehr da ist, wird sich zeigen, ob wir aus der Geschichte gelernt haben." Der Autor ist sicher, die Antwort schon zu kennen, wenn er sagt: "Wir haben die Lektionen des Zweiten Weltkriegs nicht gelernt. Stattdessen neigen wir heute dazu, die Dinge schwarz und weiß zu sehen." Dabei eigne sich kein Ort besser als Venedig, um zu begreifen, dass dies die falsche Herangehensweise sei.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Gebundenes Buch
Ein historischer Roman, der bewegt, berührt und nachwirkt
"Garten der Engel" von David Hewson ist ein historischer Roman, der in Venedig während der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielt. Ich wusste vor der Lektüre nur wenig über Italien zu dieser Zeit allgemein und …
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Ein historischer Roman, der bewegt, berührt und nachwirkt
"Garten der Engel" von David Hewson ist ein historischer Roman, der in Venedig während der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielt. Ich wusste vor der Lektüre nur wenig über Italien zu dieser Zeit allgemein und über Venedig im Speziellen. David Hewson füllt mit seinem Roman diese historischen Lücken und zeichnet ein berührendes Porträt einer Stadt und eines Landes im Ausnahmezustand. Dabei ist sein Schreibstil einfach, aber nicht simpel. Der Geschichte konnte ich gut folgen. Zudem berührten mich seine Erzählungen so stark, dass ich nach manchen Kapiteln zunächst eine Lesepause brauchte, um das Gelesene zu verarbeiten und die Geschichte auf mich wirken zu lassen.
"Garten der Engel" ist ein hervorragendes Buch für alle, die historische Romane mögen und mehr über die Zeit des Zweiten Weltkriegs in Italien erfahren möchten. Außerdem ist der Roman hilfreich, um mehr über die Gesellschaft und die Rollen, die Personen zu dieser Zeit darin eingenommen haben, zu erfahren. Eine wichtige und empfehlenswerte Lektüre!
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Gebundenes Buch
Garten der Engel handelt vom jungen Paolo Uccello, der in Venedig im Jahre 1943 zwei jüdische Partisanen Unterschlupf gewährt. Dabei sind die deutschen Besatzer gerade nach den beiden auf der Suche, da sie zuvor einen Anschlag verübt hatten. Autor David Hewson erzählt eine sehr …
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Garten der Engel handelt vom jungen Paolo Uccello, der in Venedig im Jahre 1943 zwei jüdische Partisanen Unterschlupf gewährt. Dabei sind die deutschen Besatzer gerade nach den beiden auf der Suche, da sie zuvor einen Anschlag verübt hatten. Autor David Hewson erzählt eine sehr spannende Geschichte aus einer sehr schwierigen Zeit. Der Schreibstil ist sehr gut, und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Neben Paolo werden auch einige weitere Schicksale aus der Zeit beleuchtet, von Kollaborateuren bis zu Widerstandlern. Auch das hat mir sehr gut gefallen, es wird eine Geschichte erzählt, man gewinnt aber dazu eben auch noch weitere Perspektiven. Die Hauptcharaktere Paolo sowie das Geschwisterpaar Mika und Vanni sind sehr gut beschrieben, und man kann gut nachempfinden, wieso die Figuren so handeln, wie sie handeln. Das Buch ist eigentlich fast durchweg spannend und kurz vor dem Ende kommt es noch zu einer überraschenden Wendung. Insgesamt also sehr zu empfehlen!
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eBook, ePUB
Nico besucht den geliebten Großvater im Krankenhaus. Der alte Mann hat ihn aufgezogen, er ist sein moralischer Kompass, sein Vertrauter. Von ihm bekommt er eine Art Tagebuch zu lesen. Es beschreibt die Zeit in Venedig als Mussolini herrschte und die schwarzen Brigaden durch die Stadt …
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Nico besucht den geliebten Großvater im Krankenhaus. Der alte Mann hat ihn aufgezogen, er ist sein moralischer Kompass, sein Vertrauter. Von ihm bekommt er eine Art Tagebuch zu lesen. Es beschreibt die Zeit in Venedig als Mussolini herrschte und die schwarzen Brigaden durch die Stadt patrouillierten. Es erzählt von dem jungen Paolo der zwei Flüchtlinge vor diesen Brigaden und den deutschen versteckt. Immer in der immensen Gefahr verraten zu werden. Es ist die Zeit wo viele für einen kleinen Vorteil oder für Rache wegen vermeintlichen Unrechts zum Verräter werden.
Das Buch beschreibt zwei Zeitstränge, die Gegenwart mit ihren drängenden Fragen zu dem Umgang mit Flüchtlingen und Menschen die hier nicht geboren sind aber schon länger hier leben. In der Vergangenheit geht es um die Verfolgung von Juden und Partisanen. Die willkürlichen Morde und wie die Menschen in der Zeit agiert haben.
Der Autor hatte anscheinend die gleichen Fragen wie ich zu dieser schlimmen, grausamen Zeit. Warum gab es den Widerstand, warum gab es Verräter, warum gab es Helfer und was war für alle ihre Beweggründe. Und die aller wichtigste Frage: Wie hätte ich mich verhalten. Auf die letzte Frage gibt es keine Antwort. Aber David Hewson hat eine Figur mit Paolo erschaffen die auf diese Frage passt. Er will seine Ruhe haben, um seine Eltern trauern, sein Auskommen haben, ein paar Freunde das ist alles.
Ein Ereignis rüttelt ihn auf. Er hinterfragt die Tatsachen die er sonst hingenommen hatte. Er handelt trotz der großen Gefahr.
Alle anderen Fragen werden durch großartige Recherche beantwortet. Es ist ein Roman der in Italien spielt, Ein neues altes Setting,
Es wurde ohne Punkt und Komma erzählt, das machte das Lesen anstrengend. Es gab keine Pausen in dem Thema die wären ab und zu aber notwendig gewesen.
Für die heutige Zeit gilt als Lehre aus dem Buch, früher war es das Wegschauen, heute ist es das Zuschauen und nichts tun, was der größte Fehler ist den wir Menschen machen können.
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Gebundenes Buch
Der Autor David Hewson, erzählt in seinem neuen Roman „Garten der Engel“ eine bewegende fiktive Geschichte über Widerstand, Liebe und Zivilcourage, während des Nazi-Regimes vor der einzigartigen Kulisse Venedigs
Inhalt:
Als der fünfzehnjährige Nico Uccello …
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Der Autor David Hewson, erzählt in seinem neuen Roman „Garten der Engel“ eine bewegende fiktive Geschichte über Widerstand, Liebe und Zivilcourage, während des Nazi-Regimes vor der einzigartigen Kulisse Venedigs
Inhalt:
Als der fünfzehnjährige Nico Uccello seinen Großvater Paolo im Krankenhaus besucht, vertraut ihm der todkranke Mann ein Manuskript an, das Nicos Leben und seinen Blick auf den geliebten „Nonno“ radikal verändern wird. Im Herbst 1943 ist Venedig von deutschen Truppen besetzt. Der junge Paolo Uccello kämpft nach dem Tod seiner Eltern um den Erhalt des Familienunternehmens, einer traditionsreichen Seidenweberei. Nur widerwillig bietet er im heruntergekommenen Palazzo der Familie dem jüdischen Geschwisterpaar Mika und Giovanni Unterschlupf. Beide gehören dem italienischen Widerstand an und sind auf der Flucht vor den Nazischergen. Bald aber droht die Deportation der gesamten jüdischen Gemeinde Venedigs und Paolo muss eine Entscheidung treffen. Wird er den Mut aufbringen, das Richtige zu tun? Könnten wir es?
„Eine der Fragen, die ich beantworten wollte, war: Was bringt einen ganz normalen, nicht besonders heldenhaften Bürger dazu, sein Leben und das seiner Familie zu riskieren, um sich dem Terror entgegenzustellen? Woher kommt dieser Mut?“
(David Hewson)
Meine Meinung:
Das edel gestaltete Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches überhaupt, haben mir ausgesprochen gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf eine bewegende Geschichte aus der Vergangenheit, gemacht.
Im Juni 1999 besucht der nervöse und schlaksige fünfzehnjährige Nico seinen todkranken Großvater Paolo im Krankenhaus. Paolo liebt seinen Enkel über alles und nur ihm will er seine Lebensgeschichte anhand von fünf Manuskripten, die in braunen Umschlägen stecken, anvertrauen. Nico soll jeden Tag einen Umschlag erhalten und am nächsten Tag die Gelegenheit nutzen, seinem Großvater, Fragen zu stellen. Nico, scheint zuerst mehr als genervt zu sein aber je tiefer er in die Vergangenheit Venedigs und dem Lebensweg seines Großvaters dringt, umso mehr stellen sich ihm Fragen!
Der Lebensweg des damals 18jährigen Paolo Uccello, beginnt im Herbst 1943. Venedig ist geprägt von Gewalt in einer dunklen Zeit. Paolo, hat seine Eltern bei einem Bombenangriff verloren und lebt nun alleine in der abseits gelegenen Seidenweberei. Mit dem letzten Auftrag seiner Eltern versucht er mit Hilfe von Chiara, Geld zu verdienen um sich über Wasser zu halten.
Die Nazis übernehmen die Macht und die Lage der Juden wird deutlich spürbarer. Paolo, erlebt den tragischen Tod einer Jüdin und sieht die Verachtung der Deutschen, was ihn wütend macht. Der Geistliche bittet daraufhin Paolo, zwei flüchtigen, jüdischen Partisanen einen Unterschlupf zu gewähren. Paolo ahnt nicht, in welche Gefahren die Partisanen ihn bringen und wie sich sein Leben schlagartig verändern wird.
Paolo trifft zum Ende eine schwere Entscheidung mit einer unglaublichen Wendung, die Nico beim Lesen des Manuskripts, den Atmen nimmt …
Fazit:
Dem Autor ist mit seinem flüssigen und ausgesprochen einfühlsamen Schreibstil eine unglaublich berührende und emotionale fiktive Geschichte, eingebunden vor dem historischen Hintergrund der von den Nazis besetzten Venedigs gelungen, die mich von der ersten Seite an, einfach nur fesseln konnte. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr gut ausgearbeitet und halten bis zum Ende viele Überraschungen und Wendungen bereit.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!
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eBook, ePUB
Der fünfzehnjährige Nico besucht seinen schwer kranken Großvater Paolo Uccello im Krankenhaus und erhält von ihm die Aufzeichnungen seines langen Lebens. Nicht die ganze Geschichte auf einmal, sondern peu à peu. Dieses Manuskript ändert Nicos Leben und die Sicht auf …
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Der fünfzehnjährige Nico besucht seinen schwer kranken Großvater Paolo Uccello im Krankenhaus und erhält von ihm die Aufzeichnungen seines langen Lebens. Nicht die ganze Geschichte auf einmal, sondern peu à peu. Dieses Manuskript ändert Nicos Leben und die Sicht auf seinen geliebten Nonno.
Die Geschichte beginnt im Herbst des Jahres 1943: Venedig ist, obwohl Hitler und Mussolini Verbündete sind, von deutschen Truppen besetzt. Das Leben läuft auf Sparflamme und der junge Paolo Uccello kämpft nach dem Tod seiner Eltern um den Erhalt des Familienunternehmens, einer traditionsreichen Seidenweberei. Als der Pfarrer, den ein wenig weltfremd wirkenden Paolo, bittet, in seinem in die Jahre gekommenen Palazzo das jüdische Geschwisterpaar Mika und Giovanni zu verstecken, nimmt er die Geschwister nur widerwillig auf. Beide gehören dem italienischen Widerstand an und sind auf der Flucht vor den Nazischergen. Während Mika versucht, weiterhin Anschläge auf die Deutschen zu verüben, findet der verletzte Giovanni Gefallen an der Weberei. Bald aber droht die Deportation der gesamten jüdischen Gemeinde Venedigs und Paolo muss eine Entscheidung treffen.
Wird er den Mut aufbringen, das Richtige zu tun? Könnten wir es?
Meine Meinung:
Autor David Heswon erzählt einfühlsam und mitreißend von einem Venedig, das, obwohl die beiden Diktatoren „befreundet“ sind, unter der Schreckensherrschaft der Nazis leidet. Die Venezianer sind ohnehin ein Menschenschlag, der gerne nur in sich zusammenhält. Man spricht nicht italienisch sondern venezianisch und schätzt Fremde, auch wenn sie nur aus Padua oder Mailand kommen, nicht besonders. Allerdings, die seit Hunderten Jahren ansässige jüdische Gemeinde mag man auch nicht, lässt sie aber in Ruhe. Als dann die Deutschen gnadenlos Jagd auf Juden machen, beteiligt sich so mancher Veneziano.
Der Leser erhält einen Einblick in die Welt des besetzten Venedigs, in den Mikrokosmos der Weberei sowie in die Gedankenwelt der Widerstandskämpfer. Die Bedrohung durch die Schwarzen Brigaden (also der SS) ist deutlich spürbar und steigert sich bis zu einem furiosen Finale.
Gut ist die tiefe Verbundenheit der Venezianer in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart mit der Serenissima herausgearbeitet.
Den Charakteren nimmt man ihre Stärke(n) und Schwäche(n) sehr gut ab. Der Leser schwankt zwischen Hoffen und Bangen. Mehrmals stehen die Protagonisten vor Wahl dieses oder jenes zu tun. Jede Entscheidung hat ihre Konsequenzen.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem vielschichtigen Roman mit seinem überraschenden, aber stimmigen Ende 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
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Gebundenes Buch
Das von den Deutschen besetzte Venedig im Jahre 1943, ist der Schauplatz des Roman von David Hewson . Ein einfühlsam geschriebene Geschichte, die emotional unter die Haut geht, und mich nicht das Buch aus der Hand legen ließ. Doch danach traurig war, daß es zu Ende war. Nico …
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Das von den Deutschen besetzte Venedig im Jahre 1943, ist der Schauplatz des Roman von David Hewson . Ein einfühlsam geschriebene Geschichte, die emotional unter die Haut geht, und mich nicht das Buch aus der Hand legen ließ. Doch danach traurig war, daß es zu Ende war. Nico fünfzehnjährig, besucht seinen Großvater im Krankenhaus, der unheilbar krank ist. Der Nonno übergibt ihm einen Briefumschlag, der nur für ihn bestimmt ist. Nach dem lesen bekommt er weitere Briefe, die ihm die Geschichte seines Großvaters im Krieg darlegt. Es ist die Geschichte Venedigs in einer düsteren, von Gewalt geprägte Zeit. Der Schreibstiel ist mitreißend und sehr gut zu lesen. Spannend geschrieben geht es zu einem überraschenden Ende, das man nicht erwartet hatte. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Es gibt Personen die tun was man erwartet hat, doch auch Menschen, die überraschen, und über sich hinaus wachsen. Ich gebe dem Buch 5 Sterne und empfehle es mit gutem Gewissen. Es war für mich überraschenden und neu, die Ereignisse in Italien während des Krieges.
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Gebundenes Buch
1943,Venedig, Italien, auch hier bestimmt der Krieg das Leben
Paolo, inzwischen ein alter Mann, liegt in einem Hospital. Etwas Wichtiges muss er noch tun, bevor er diese Welt verlässt. Er übergibt seinem bei ihm wachenden Enkel Nico 'sein Vermächtnis'. Er hat es aufgeschrieben, …
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1943,Venedig, Italien, auch hier bestimmt der Krieg das Leben
Paolo, inzwischen ein alter Mann, liegt in einem Hospital. Etwas Wichtiges muss er noch tun, bevor er diese Welt verlässt. Er übergibt seinem bei ihm wachenden Enkel Nico 'sein Vermächtnis'. Er hat es aufgeschrieben, diese entscheidenden, schweren, alles prägenden Jahre, damals 1943, als er selbst, ein junger Mann, versuchte, das Familienerbe, eine Seidenweberei, durch den Krieg zu bringen. Venedig, Italien, der 2. Weltkrieg bestimmt das Leben der gesamten Bevölkerung. Für das Land scheint der Krieg schon jetzt verloren, die geplante Deportation der jüdischen Bevölkerung steht bevor. Und doch lassen sich die Menschen nicht brechen. Sie begehren auf, formieren sich im Widerstand. Eine große Gefahr aus Sicht der deutschen Besatzer. Zwei Partisanen, ein jüdisches Geschwisterpaar, sucht ein Versteck, um sich nach einem Anschlag deren Zugriff zu entziehen. Und Paolo nimmt sie, wenn auch wiederstrebend, auf, was zu einer zumehmenden Gefährdung für ihn und sein Umfeld führt.
Diese Geschichte eröffnet uns einen Einblick in eine Zeit, die auch heute noch, trotz so viel Wissens und Aufarbeitung, eine Fassungslosigkeit erzeugt und die mit so intensiven Gefühlen einhergeht, wie man es für sich selbst kaum für möglich gehalten hätte. Paolos Vermächtnis rüttelt am dem, was sein junger Enkel wohl als sein bisheriges Fundament bezeichnen würde und lässt auch uns Leser berührt und auch ein wenig verzweifelt zurück, darüber, dass man, bis heute, nichts daraus gelernt hat. 'Krieg hat keine Gewinner'.
Ein starkes Stück persönlicher Kriegsgeschichte und ein enorm starker Roman dazu.
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