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Winniccxx

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2023
Unter falscher Flagge / Polizeitaucherin Svea Roth Bd.1
Jansen, Marc

Unter falscher Flagge / Polizeitaucherin Svea Roth Bd.1


gut

In diesem Kriminalroman von Marc Jansen - dem ersten einer neuen Reihe - geht es um Svea Roth, Polizeitaucherin in Hamburg. Nach einem Mordanschlag auf einen Hamburger Unternehmer nimmt sie die Ermittlungen auf.

Insgesamt handelt es sich um einen soliden Krimi und auch einen guten Fall. Es ist schön geschrieben, gerade die Protagonistin war mir auch sympathisch. Es finden auch Perspektivwechsel statt, die einem ein allgemeineres Bild der Geschehnisse ermöglichen. Das Tauchen nimmt dabei aber eher eine untergeordnetere Rolle ein, als durch den Titel suggeriert wird. Es handelt sich für mich vielmehr um einen normalen Krimi, bei dem auch getaucht wird.

Leider hat das Buch jedoch auch einige Schwächen. Es stehen für meinen Geschmack die privaten Probleme der Ermittlerin viel zu stark im Vordergrund. Der eigentliche Fall erhält dadurch nicht den Raum, den er benötigt. Auch die Aufklärung des Anschlages geschieht für mich viel zu schnell, so ist der Polizei eigentlich schon bei der Hälfte des Buches klar, wer der Täter ist. Zwar gibt es zum Ende hin noch einige Wendungen gab, wurde der eigentliche Fall viel zu schnell gelöst.

Insgesamt bleibt ein solider Auftakt für die Reihe. Für die Zukunft würde ich mir weniger private Probleme und mehr Polizeiarbeit, vor allem auch unter Wasser, wünschen. Eine gute Basis ist schon gelegt. Drei von Fünf Sternen.

Bewertung vom 28.08.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


gut

Das Buch "Die Akte Madrid" ist das zweite Band aus der Reihe um den Kunstermittler Lennard Lomberg, der dieses Mal hauptsächlich in Granada ermittelt.

Das Buch startet äußerst interessant, ein wertvolles Gemälde, das als verschollen gegolten hat, ist gestohlen worden. Lomberg wird beauftragt, das Gemälde wiederzufinden und schließlich auch seinen rechtmäßigen Eigentümern wiederzubringen. Dazu ermittelt er hauptsächlich in Granada. Das Buch ist sehr detailreich beschrieben, wodurch ich mir die wunderbaren Haupthandlungsorte Granada, Bonn und Mallorca sehr gut vorstellen konnte. An einigen Stellen sind die Beschreibungen allerdings für meinen Geschmack zu detailliert.

Das Buch spielt auf verschiedenen Zeitebenen zwischen dem Jahre 1928 und der Gegenwart. Dabei hat der Autor gerade in den historischen Kapiteln sehr gut recherchiert, man erfährt vieles und kann sich gut in die Zeit hineinversetzen. Gerade die Zeitebene 1928 hat mir besonders gut gefallen, in dieser entsteht das später gestohlene Gemälde. Durch die vielen Zeitsprünge leidet die Haupthandlung aus der Gegenwart allerdings und man hat das Gefühl, in der Ermittlungssache nicht sonderlich schnell voranzukommen. Die Haupthandlung wirkt insofern ein wenig dünn, was jedoch auch durch die interessanten historischen Kapitel zumindest teilweise wieder wettgemacht wird.

Gegen Ende des Buches verstrickt sich der Autor mehr und mehr in einem verwirrenden Beziehungsgeflecht, in dem Gefühlt jeder Charakter mit einem anderen auf einer anderen Zeitebene irgendwie verwandt oder zumindest bekannt ist, was dann natürlich Auswirkungen auf die Haupthandlung der Gegenwart hat. Dieses Geflecht ist verwirrend und hilft dem Roman nicht weiter. Ein Personenregister am Ende des Buches hilft zwar ein wenig, ist aber auch nicht die Lösung des Problems. Da scheint es, als hätte der Autor zu viel gewollt, was sehr schade ist.

Alles in allem war es so für mich ein interessantes Buch, das historisch gut recherchiert ist, durch die Sprünge zwischen den verschiedenen Zeitebenen leidet allerdings die Haupthandlung in der Gegenwart und durch ein sehr kompliziertes Beziehungsgeflecht zwischen den Charakteren wird das Verständnis nochmal erschwert. So gibt es von mir 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.06.2023
Spielende Götter
Reß, Alessandra

Spielende Götter


ausgezeichnet

Spielende Götter spielt in einer dystopischen Welt. Lucie, die Protagonistin, wird von einem Mitschüler schikaniert. Daraufhin beschließt sie, Rache zu nehmen, und zwar in Holus, einem Computerspiel, das in dieser Gesellschaft eine extrem wichtige Rolle einnimmt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, der Schreibstil ist angenehm zu lesen und spannend geschrieben. Besonders faszinierend fand ich die Gesellschaft, in die der Roman gebettet ist: Ein deutliches Klassensystem, bei dem die Oberschichten durch ein Computerspiel der Realität entfliehen. Es ist durchaus schockierend zu sehen, wie viel Zeit die handelnden Personen in diesem Spiel verbringen. Besonders gut fand ich die Verknüpfung von Primärrealität und Holus, also der Rahmenhandlung und der Computerspielwelt. Dazu gibt es viele spannende Charaktere. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 20.05.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


gut

Dieser Roman beschreibt einen Ausschnitt des Lebens von Hedy Lamarr. Dabei startet er im Alter von 19 Jahren, als Hedy Theaterschauspielerin in Wien ist, und endet im Alter von 27 Jahren, als sie bereits ihren Durchbruch in Hollywood gefeiert hat. Die Autorin schafft es, einen gut mitzunehmen, und im ersten Teil auch echt Spannung aufzubauen. Insgesamt ist der Roman wirklich gut geschrieben.

Allerdings habe ich mir von dem Roman etwas anderes erwartet. Ich habe erwartet, dass es viel mehr um ihren Erfindergeist geht, das ist aber nicht der Fall. In den ersten etwa 60 % des Buches geht es vornehmlich um ihre erste Ehe mit dem Waffenhersteller Fritz Mandl, und dessen Beziehungen zu Mussolini und nach Nazideutschland. Erst in den hinteren 40 % wird sich dann der Hollywoodkarriere gewidmet, ihr Erfindergeist findet gar erst in den letzten 20 % Erwähnung. Das habe ich ganz anders erwartet und war auch echt enttäuscht über die Fokussetzung, gerade weil ich schon fand, dass durch das Cover und den Klappentext das eigentlich anders wirkt.

Auch sonst ging mir der zweite Teil allerdings viel zu schnell. Da ist meiner Meinung deutlich Potential verschenkt worden. Ihre Hollywoodkarriere, ihre zweite Ehe, die Adoption ihres ersten Kindes und auch die Flucht ihrer Mutter, alles Dinge, die am Rande erzählt werden, keine aber den Umständen entsprechend ausreichend Erwähnung findet. Gerade wenn man das mit dem ersten Teil vergleicht. Gerne hätte der Roman bei entsprechender Ausweitung des zweiten Teils auch länger sein dürfen.

Zusammenfassend lässt sich der Roman denjenigen empfehlen, die sich vor allem für ihre schreckliche Ehe zu sehr schwierigen Verhältnissen in Österreich interessieren, und wie ihre Hollywoodkarriere danach begonnen hat. Wer sich allerdings für den Erfindergeist interessiert, der wird enttäuscht. Deswegen insgesamt 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 01.05.2023
Garten der Engel
Hewson, David

Garten der Engel


ausgezeichnet

Garten der Engel handelt vom jungen Paolo Uccello, der in Venedig im Jahre 1943 zwei jüdische Partisanen Unterschlupf gewährt. Dabei sind die deutschen Besatzer gerade nach den beiden auf der Suche, da sie zuvor einen Anschlag verübt hatten. Autor David Hewson erzählt eine sehr spannende Geschichte aus einer sehr schwierigen Zeit. Der Schreibstil ist sehr gut, und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Neben Paolo werden auch einige weitere Schicksale aus der Zeit beleuchtet, von Kollaborateuren bis zu Widerstandlern. Auch das hat mir sehr gut gefallen, es wird eine Geschichte erzählt, man gewinnt aber dazu eben auch noch weitere Perspektiven. Die Hauptcharaktere Paolo sowie das Geschwisterpaar Mika und Vanni sind sehr gut beschrieben, und man kann gut nachempfinden, wieso die Figuren so handeln, wie sie handeln. Das Buch ist eigentlich fast durchweg spannend und kurz vor dem Ende kommt es noch zu einer überraschenden Wendung. Insgesamt also sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 14.04.2023
Der König von Tiers
Dark, Simone

Der König von Tiers


gut

Bei diesem Krimi von Simone Dark handelt es sich um den zweiten Fall des Ermittlerduos Magnabosco und Pasqualina. Obwohl ich den ersten Fall nicht gelesen hatte, kam ich sehr gut in der Buch und fand das Ermittlerduo direkt sehr sympathisch, man kann mit ihnen gut mitfühlen. Diese Meinung hat sich auch im Verlauf des Buches nicht geändert. Die beiden ermitteln im wunderschönen Südtirol, und beim Lesen habe ich direkt Sehnsucht dorthin bekommen. Das Buch ist sehr gut zu lesen und wunderbar geschrieben - an der ein oder anderen Stelle hätte es für meinen Geschmack sogar noch ausführlicher sein können, dies wäre einerseits gut für die Story gewesen, andererseits hätte ich gerne noch mehr Zeit mit den Ermittlern verbracht.

Leider hat mir der Schluss überhaupt nicht gefallen. Der ist leider sehr unrealistisch und überzogen. Außerdem gab es einige Logikfehler, oder zumindest Dinge, die sich mir soweit nicht erschlossen haben, am Ende. Auch ein Mordfall bei etwa der Hälfte des Buches, der eigentlich Potential zu mehr gehabt hätte, wird sehr schnell gelöst und irgendwie passte das alles für mich nicht zusammen. So gibt es insgesamt, nach reiflicher Überlegung, drei von fünf Sternen. Aber durchaus mit Interesse am nächsten Fall!