Agneta Pleijel
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Doppelporträt (MP3-Download)
Ein Roman über Agatha Christie und Oskar Kokoschka Ungekürzte Lesung. 243 Min.
Sprecher: Kaempfe, Peter
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Eine intensive Begegnung zweier ungleicher Künstler: London, April 1969. Die Krimikönigin Agatha Christie – wiederverheiratete Mrs Mallowan – hat widerwillig zugestimmt, dass zu ihrem 80. Geburtstag ein Porträt von ihr gemalt wird. Der Künstler ist der berühmte 85-jährige Oskar Kokoschka, dessen Kunst sie nicht kennt und dessen Selbstsicherheit sie persönlich abstoßend findet. In den sechs vereinbarten Sitzungen prallen zwei unterschiedliche Kunstauffassungen und Persönlichkeiten aufeinander. Kunst, Liebe, Ängste, Leidenschaften – und die dunkelsten Winkel ihrer Biografien werd...
Eine intensive Begegnung zweier ungleicher Künstler: London, April 1969. Die Krimikönigin Agatha Christie – wiederverheiratete Mrs Mallowan – hat widerwillig zugestimmt, dass zu ihrem 80. Geburtstag ein Porträt von ihr gemalt wird. Der Künstler ist der berühmte 85-jährige Oskar Kokoschka, dessen Kunst sie nicht kennt und dessen Selbstsicherheit sie persönlich abstoßend findet. In den sechs vereinbarten Sitzungen prallen zwei unterschiedliche Kunstauffassungen und Persönlichkeiten aufeinander. Kunst, Liebe, Ängste, Leidenschaften – und die dunkelsten Winkel ihrer Biografien werden thematisiert. Was entsteht, ist ein faszinierendes Doppelporträt.
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Agneta Pleijel gehört zu den etabliertesten Schriftstellerinnen Schwedens. Seit ihrem Debüt 1970 hat sie Romane, Gedichte und Dramen veröffentlicht und ist mit zahlreichen Preisen dafür ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Nordischen Preis der Schwedischen Akademie und dem Övralids-Preis. Ihre beiden autobiografischen Romane der letzten Jahre und ihr jüngster Roman über Agatha Christie und Oskar Kokoschka wurden in Schweden von den Kritikern gefeiert.
Produktdetails
- Verlag: Audiolino
- Gesamtlaufzeit: 243 Min.
- Erscheinungstermin: 16. März 2022
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 4066338501936
- Artikelnr.: 63419030
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Alexander Kosenina freut sich über das witzig und hingebungsvoll von Peter Kaempfe gelesene "Doppelporträt" der schwedischen Erfolgsautorin Agneta Pleijel. Darin erzählt sie auf der Grundlage intensiver Recherche und anhand von einem Wechselspiel aus Fakt und Fiktion von der Schriftstellerin Agatha Christie und dem Maler Oskar Kokoschka, die während einer Porträt-Sitzung miteinander ins Gespräch kommen. Die deutsche Audioversion ist beinahe genau so lang wie das schwedische Original, doch die Stimme von Kaempfe ist ruhig, dunkler und lässt die ZuhörerInnen erkennen, wenn der Leser schmunzelt oder die Augenbraue hochzieht, beschreibt der Rezensent. Das passt ihm zufolge ideal zu der feinen Ironie und Verschmitztheit des Textes. Und auch, wenn das natürlich häufig historisch nicht ganz korrekt sei, erfreut sich Kosenina durchaus an den bizarren Geschichten und der während des Gesprächs entstehenden Freundschaft der beiden Charaktere, resümiert er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Zwiegespräch unter Künstlern
Ein Zusammentreffen von Schriftstellerin und Maler mit interessanter Vita führt die Leser durch Details der Biographien.
Aus Anlass ihres 80. Geburtstag wünscht ihre Familie, dass sie ein Porträt malen lässt, von keinem geringeren als …
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Zwiegespräch unter Künstlern
Ein Zusammentreffen von Schriftstellerin und Maler mit interessanter Vita führt die Leser durch Details der Biographien.
Aus Anlass ihres 80. Geburtstag wünscht ihre Familie, dass sie ein Porträt malen lässt, von keinem geringeren als dem 5 Jahre älteren Oskar Kokoschka. Agatha Christie stimmt nur widerwillig zu. In sechs Sitzungen, die in sechs Kapiteln münden, kommen sich die beiden faszinierenden Künstlerpersönlichkeiten intellektuell näher; in ihren Gesprächen vertrauen sie sich Details aus ihrer jeweiligen Vita an.
Mir gefällt die Idee, die Lebensgeschichten von zwei Künstlern auf diese Art und Weise miteinander zu verbinden. Die Herangehensweise an die Entstehung eines Werkes wird durch die Erzählungen von Oskar Kokoschka eindrucksvoll beschrieben. Und auf der anderen Seite ist es auch interessant, von der Entwicklung der Romane von Agatha Christie zu erfahren und was für sie wichtig ist. Als Leser lernt man beide Charaktere auch von unerwarteter Seite kennen.
Ein angenehmer Sprachstil hat mich das Buch schnell lesen und dem nächsten Kapitel entgegenfiebern lassen. Der Übergang von erzählerischer Freiheit und Realität lässt sich nur schwer finden, so dass die Lektüre äußerst anregend ist und mich dazu verleitet hat, die Biographien der beiden Protagonisten näher zu betrachten.
Dieser auf einer wahren Begegnung basierender Roman ist absolut lesenswert. Gerne empfehle ich ihn denjenigen, die sich mit den beiden Persönlichkeiten vertraut machen möchten und deren Leben in Rückblenden folgen möchten.
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Gebundenes Buch
Doppelporträt ein Roman über Agatha Christie und Oskar Kokoschka war für mich mal etwas völlig anderes.
Bisher kannte ich Agatha Christie als Krimiautorin und der Maler Oskar Kokoschka war mir völlig fremd. Der Aufbau des Buches hat mich sofort überzeugt, die beiden …
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Doppelporträt ein Roman über Agatha Christie und Oskar Kokoschka war für mich mal etwas völlig anderes.
Bisher kannte ich Agatha Christie als Krimiautorin und der Maler Oskar Kokoschka war mir völlig fremd. Der Aufbau des Buches hat mich sofort überzeugt, die beiden Persönlichkeiten ihrer Zeit treffen zusammen, da Oskar Kokoschka den Auftrag bekommt ein Porträt über Agatha Christie zu malen. Beide sind von dieser Idee nicht begeistert und für Kokoschka ist es wichtig die Geschichte von der Person die er porträtieren soll zu kennen. Daher fangen die beiden an, sehr unwillig, die Lebensgeschichte des anderen zu erfragen. Jeder hat seine Geheimnisse und bloss nicht all zu viel von sich preisgegeben.
Ein Buch das mich gefesselt hat und sofort überzeugt. Man hat viel über zwei interessante Persönlichkeiten erfahren.
Da es dieses Porträt tatsächlich gibt, würde ich mich freuen, die beiden hatten wirklich so interessante Gespräche.
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Gebundenes Buch
Ein schöner historischer Roman!
Agneta Pleijel schreibt in diesem Buch über zwei ungeheuer faszinierende und ungleiche historische Persönlichkeiten: Agatha Christe und Oskar Kokoschka. Es geht um das berühmte Porträt, dass Kokoschka von Christie machte und diesem Prozess …
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Ein schöner historischer Roman!
Agneta Pleijel schreibt in diesem Buch über zwei ungeheuer faszinierende und ungleiche historische Persönlichkeiten: Agatha Christe und Oskar Kokoschka. Es geht um das berühmte Porträt, dass Kokoschka von Christie machte und diesem Prozess haucht Pleijel hier Leben ein, indem sie die beiden aus ihrem Leben plaudern lässt, in Rückblenden das Geschehene aufleben lässt und auch die beiden Familien einbezieht. Dabei erleben wir das spannende 20. Jahrhundert mit beiden Weltkriegen aus zwei sehr unterschiedlichen Sichtweisen kennen.
Pleijel gelingt es diese kurze Zeit episodenhaft und fantasievoll zu gestalten, so dass sich ihr Roman durchaus kurzweilig liest und auch wenn es eigentlich nicht viel an direkter Handlung gibt, ist es dennoch immer wieder äußerst spannend. Die beiden Portagonisten wachsen einem durch ihre interessante Lebhaftigkeit und Ehrlichkeit ans Herz und boten mir die willkommene Gelegenheit mich mit dem Leben und Werk beider Künstler zu beschäftigen.
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Gebundenes Buch
Ein berühmter Maler malt ein Porträt einer berühmten Krimiautorin. Beide sind schon lange auf der Welt und haben so ihre Eigenarten. Ihre Partner haben die Aufgabe ausgleichend nach außen zu wirken. So zu mindestens ist bei mir der Eindruck entstanden. Nach dem man sich auf …
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Ein berühmter Maler malt ein Porträt einer berühmten Krimiautorin. Beide sind schon lange auf der Welt und haben so ihre Eigenarten. Ihre Partner haben die Aufgabe ausgleichend nach außen zu wirken. So zu mindestens ist bei mir der Eindruck entstanden. Nach dem man sich auf sechs Sitzungen geeinigt hat. Müssen sich die beiden allein zusammen raufen. Es kommt zu sehr intensiven Gesprächen, über das Leben, die Kunst und über sehr besondere Menschen und Ereignisse in beider Leben.
Agatha Christie von dieser Frau hat jeder gehört und die meisten auch etwas gelesen. Oskar Kokoschka ist ein sehr bekannter Maler, berühmt für seine Porträts bekannter Menschen. Auf mich wirken seine Bilder nicht wie gemalt sondern eher gespachtelt, die Farbe sehr dick und grob aufgetragen, daher entsteht der Eindruck von Tiefe, dreidimensional und Lebendigkeit.
Beim Lesen war das Gefühl ich wäre ein Mäuschen mit im Zimmer und kann ungesehen den Gesprächen dieser beiden grantelnden Personen folgen. Einerseits will jeweils der andere das sie/er redet, aber selber lieber schweigen. Dann, als sie reden, erfährt man aus Sicht der Protagonisten sehr intensive Meilensteine aus ihrem Leben. So als ob sie noch nie mit jemand anderen über dieses persönliche Thema gesprochen haben. Es wirkte sehr intim, im Gegensatz dazu sind die Szenen mit den Angehörigen leicht und locker, vertraut und liebevoll.
Es ist diese Mischung die das Buch lesenswert macht. Wie ein hüpfender Stein auf dem Wasser.
Die Protagonisten machen neugierig, das Buch berührt, dann dankbar das man bekannte Persönlichkeiten näher kennengelernt hat.
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Gebundenes Buch
Ein magisches Buch
Es gibt Bücher, die werden wie Freunde, wenn man sie zu Ende gelesen hat, möchte man sie in den Arm nehmen, an sich drücken und flüstern, Du bist wunderbar. Doppelporträt ist eines dieser seltenen Bücher. Es hat auf mich magisch gewirkt, wie ein …
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Ein magisches Buch
Es gibt Bücher, die werden wie Freunde, wenn man sie zu Ende gelesen hat, möchte man sie in den Arm nehmen, an sich drücken und flüstern, Du bist wunderbar. Doppelporträt ist eines dieser seltenen Bücher. Es hat auf mich magisch gewirkt, wie ein warmer Wind am Mittelmeerstrand, wie ein Sonnenstrahl im Winter.
Oskar Kokoschka, hochbetagt, berühmt, wird um ein Porträt von Agatha Christie gebeten. Sie mag es nicht, angestarrt zu werden, schon gar nicht gemalt zu werden. Sie findet sich mit ihren knapp achtzig Jahren vielleicht auch nicht mehr schön und attraktiv genug. Trotzdem gibt sie nach, ihrem Enkel Matthew und ihrem Mann Max zuliebe wird sie sich zu sechs Sitzungen mit Kokoschka entscheiden, nicht mehr nicht weniger.
Es ist ein Vergnügen, zu lesen, wie der alte Maler sich aus dem Taxi windet und mit seiner Frau Olda und allen Malutensilien, wozu natürlich auch Whiskey gehört, und bei Agatha Christie zur ersten Sitzung erscheint. Olda macht sich schnell aus dem Staub und es beginnt das äußerst schwierige Kennenlernen. Oskar ist derjenige, der spricht, Agatha hält sich zurück, sie redet nicht gern, sie schreibt lieber. Aber dieser Oskar Kokoschka bringt es doch fertig, sie wie eine verklemmte Auster Stück für Stück zu öffnen. Er breitet vor ihr sein Liebesdrama mit Alma Mahler aus, erzählt von Kindheit und Krieg, und er lässt nicht ein bisschen locker. Agatha scheint reserviert, aber sie hat längst Feuer gefangen und fast am Ende der Sitzungen entblößt auch sie ihr Innerstes, erzählt wie in Trance von ihrem Verschwinden für einige Wochen, das nicht nur ihren Ehemann, sondern ganz England damals in Unruhe versetzte. Diese beiden alten Künstler entwickeln ein so inniges Verhältnis, dass es zu Tränen rührt. Aber noch immer weigert sich Agatha standhaft, das Porträt anzusehen, das nun in der sechsten Sitzung tatsächlich fertig geworden ist, das mit keinem Pinselstrich mehr verbessert werden könnte, das so sehr Agatha ist, dass jeder, der es sieht, fasziniert ist. Kokoschka hängt seine schmutzige Malerschürze darüber und es muss bis zur „Einweihung“ warten. Als Agatha es sieht, moniert sie nur die Nase, mehr nicht.
Aus diesen sechs Sitzungen und dem Porträt ist eine Freundschaft entstanden, die bis zum Tod der beiden Künstler und darüber hinaus reicht. Aber sie sehen sich nie wieder, nur Briefe werden gewechselt, diese aber anrührend und von großer Menschlichkeit geprägt.
Kokoschka schreibt, was er heute nicht schreiben könnte angesichts der Katastrophe, die in der Ukraine geschieht: „Alt zu werden, …, ist nicht so übel. Erst da kann man die Struktur erkennen. Lass uns übrigens einander gratulieren, dass kein Krieg herrscht. Hast du daran gedacht, Agatha, dass jetzt mehr Jahre vergangen sind, als zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg lagen?“ Agatha, die Skeptikerin, fragt zurück. „Soll das eine Garantie sein?“
Für mich eines der schönsten Bücher der letzten Zeit, wundervoll geschrieben und übersetzt, stilvoll bis zur letzten Zeile. Das Original ist schwedisch, ich bin froh, dass es eine so schöne deutsche Entsprechung gefunden hat. Die Typographie angemessen großzügig und edel.
Ich habe nur eines vermisst, das Porträt von Agatha Christie, das es ja tatsächlich gibt, auch wenn die Geschichte der sechs Sitzungen und der dabei geführten Gespräche fiktiv sind. Ich habe mir das farbenfreudige Bild im Internet angeschaut. Eine alte Frau schaut den Maler an, etwas irritiert, wie es scheint, sitzt sie vor ihrem Bücherschrank in einem großen Sessel, harrt der Dinge, die da kommen. Das Bild hat eine beachtliche Größe von 112 mal 81 cm und befindet sich nach wie vor in Privatbesitz, vermutlich in der Familie. Die Glücklichen!
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eBook, ePUB
Agatha Christie wird 80 und ein passendes Geschenk muss her. Ihr Enkel Mathew gibt ein Porträt in Auftrag, welches von keinem Geringeren als Oskar Kokoschka gemalt werden soll. Zunächst sträubt sich der Künstler, sagt dann aber zu. Viel schwieriger für den Enkel ist es, …
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Agatha Christie wird 80 und ein passendes Geschenk muss her. Ihr Enkel Mathew gibt ein Porträt in Auftrag, welches von keinem Geringeren als Oskar Kokoschka gemalt werden soll. Zunächst sträubt sich der Künstler, sagt dann aber zu. Viel schwieriger für den Enkel ist es, seine Großmutter für diese Aktion zu überreden. Aber auch das schafft er.
Nach langem Zureden steht also fest, dass Agatha Modell und Oskar Kokoschka der Maler, sich treffen. Das Portrait soll nach 6 Sitzungen fertig gestellt sein. Es kann übrigens im Internet bewundert werden. Nicht das Gemälde steht im Vordergrund der Geschichte. Es sind die Unterhaltungen der beiden Hauptdarsteller.
Vor wenigen Wochen las ich einen Roman, der das Verschwinden der Krimiautorin im Jahr 1926 zum Thema hatte. Das gab den Ausschlag für meinen Wunsch, auch „Doppelporträt“ zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Sehr lebendig geschrieben und jederzeit dem Wahrheitsgehalt standhaltend, ist es so viel mehr als schlichte Unterhaltung. Beide, sowohl Christie als auch Kokoschka geben Dinge preis, die sie über Jahrzehnte verbargen. Ein hochwertiges Buch für aufmerksame Leser.
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Gebundenes Buch
Ein besonderes Aufeinandertreffen
Agneta Pleijel legt mit „Doppelporträt“ eine Art Kurzbiographie von Agatha Christie und Oskar Kokoschka vor. Auf (nur) 221 Seiten breitet sie einen kleinen Teil der vielfältigen Informationen über diese beiden Persönlichkeiten aus …
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Ein besonderes Aufeinandertreffen
Agneta Pleijel legt mit „Doppelporträt“ eine Art Kurzbiographie von Agatha Christie und Oskar Kokoschka vor. Auf (nur) 221 Seiten breitet sie einen kleinen Teil der vielfältigen Informationen über diese beiden Persönlichkeiten aus – von meiner Seite aus hätten es ruhig mehr Seiten sein können.
Anlass des (fiktiven?) Aufeinandertreffens ist der Wunsch des Ehemannes und des Enkels von Agatha Christie, ein Porträt der inzwischen alten Dame zu erhalten. Und dies soll eben der berühmte und ebenfalls in die Jahre gekommene Oskar Kokoschka erstellen. Dieser wehrt sich zunächst, lässt sich dann aber überzeugen, 6 Sitzungen mit der Krimischriftstellerin zu absolvieren.
Diese 6 Sitzungen sind es dann auch, die das kleine Büchlein unterteilen – in jedem der Kapitel erfährt der/die Leser:in etwas mehr über die Lebensgeschichten der Protagonist:in.
Neben der übersichtlichen Seitenzahl, wobei die wenigen Seiten auch noch übersichtlich bedruckt sind, ist es vor allem die Beliebigkeit, die mich an diesem Romanporträt stört. Es gibt keinerlei Hinweise auf genutzte Quellen, auf die Überprüfbarkeit allgemein. Ich möchte kein umfangreiches Quellenverzeichnis, aber ein paar Hinweise wären doch ganz angenehm gewesen. Sicherlich könnte jede:r Leser:in weiter recherchieren, aber ehrlich gestanden, ist es mein Anspruch an einen solchen Roman, dass hier auch entsprechende Hinweise auftauchen.
Stilistisch ist „Doppelporträt“ gut gelungen, die Lektüre ist insgesamt angenehm, aber auch nicht berauschend – ein gutes Buch, aber die zitierten Lobeshymnen kann ich nicht nachvollziehen. Ich fühlte mich gut unterhalten, hätte aber gerne mehr und ausführlicher gelesen. Und falls es das dem Roman und der Treffen von Christie und Kokoschka zugrunde liegende Porträt wirklich gibt, hätte ich mich sehr gefreut, es auch abgedruckt zu sehen. Vielleicht anstelle des – ganz ansehnlichen – Covers mit dem über die Schulter schauenden Foto von Agatha Christie sowie den dominierenden Sesseln.
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Gebundenes Buch
Agatha Christie ist eine Institution. Und es ist jedes Mal eine Freude Bücher von ihr oder über sie zu lesen. In diesem Buch tritt aber neben Christie nun noch eine weitere Person ins Rampenlicht. Der Maler Oskar Kokoschka. Ich muss zugeben, der Name war mir vorab kein Begriff, aber das …
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Agatha Christie ist eine Institution. Und es ist jedes Mal eine Freude Bücher von ihr oder über sie zu lesen. In diesem Buch tritt aber neben Christie nun noch eine weitere Person ins Rampenlicht. Der Maler Oskar Kokoschka. Ich muss zugeben, der Name war mir vorab kein Begriff, aber das Bild, dass diese Buch von beiden schafft, von ihren Gespräche und der gemeinsamen Zeit, war einfach fantastisch, sodass ich hoffe, dass ähnlich intime Dialoge tatsächlich stattgefunden haben.
Zum Inhalt: anlässlich ihres 80. Geburtstagstags soll ein Porträt der Krimikönigin Agatha Christie in Auftrag gegeben werden. Zeichnen soll dieses Porträt der österreichische Maler Oskar Kokoschka, der erst widerwillig, dann neugierig zustimmt. In sechs Sitzungen soll das Werk vollendet werden, in denen Kokoschka Christie ein paar Geheimnisse entlocken will. Dabei gibt er unwillkürlich sehr viel von sich selbst preis und es entstehen intime Gespräche über Liebe, Ehe, Ängste, Sorgen und Frieden.
Ich habe das Buch als Ebook gelesen, das mit seinen knapp 130 Seiten recht kompakt ist und wirklich nur die kurze Bekanntschaft des Malers und der Autorin umreißt. Nach Abschluss der Sitzungen gibt es noch einen kurzen Epilog, der sowohl über das Ableben der Autorin, als auch des Malers berichtet und sowohl die Bekanntschaft der beiden als auch das Buch abschließt.
Die Gespräche der beiden habe ich mit Faszination und Erheiterung verfolgt. Beide sind bemüht den anderen auszuhorchen und bloß nicht zu viel über sich selbst preiszugeben, erzählen dann aber doch ein paar skurrile Anekdoten aus ihrem Leben. Und obwohl beide anfangs nicht unbedingt angetan von der Zusammenarbeit waren, so erkennen sie doch Gemeinsamkeiten und bleiben auch nach Fertigstellung des Porträts in Kontakt.
Mir hat das Buch gut gefallen und gerne wäre ich noch für ein paar Seiten länger verweilt. Die Kürze ist aber durchaus passend für dieses Buch und hat ausgereicht zwei sehr faszinierende Persönlichkeiten zu zeichnen.
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Gebundenes Buch
Dieser Roman ist außergewöhnlich, denn zwei höchst unterschiedliche Persönlichkeiten werden miteinander porträtiert: Die Doyenne der Kriminalromane Agatha Christie und der Maler Oskar Kokoschka, dessen Porträts manchmal für Kontroversen sorgen.
Mathew …
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Dieser Roman ist außergewöhnlich, denn zwei höchst unterschiedliche Persönlichkeiten werden miteinander porträtiert: Die Doyenne der Kriminalromane Agatha Christie und der Maler Oskar Kokoschka, dessen Porträts manchmal für Kontroversen sorgen.
Mathew Prichard, Agatha Christies Enkelsohn und ihr Ehemann Max Mallowan finden, dass Agatha zu ihrem 80. Geburtstag mit einem Porträt beschenkt werden soll. Der Künstler soll ausgerechnet der 83-jährige Oskar Kokoschka sein.
Agatha Christie weigert sich anfangs, überhaupt porträtiert zu werden, lässt sich allerdings breitschlagen, Kokoschka einmal kennenzulernen.
Die beiden höchst unterschiedlichen Charaktere begegnen sich vorerst abwartend. Da Christie nichts über sich selbst erzählen will, beginnt Oskar Kokoschka. Er gibt einige zutiefst private Dinge aus seinem Leben preis, wie seine Obsession zu Alma Mahler-Werfel, die darin gipfelt, dass er eine lebensgroße Puppe von ihr anfertigen hat lassen, nachdem Alma ihn für einen anderen Mann verlassen hat.
In sechs Sitzungen kommen Agatha Christie und Oskar Kokoschka näher.
Meine Meinung:
Mir hat dieses ungewöhnliche Buch sehr gut gefallen. Obwohl ich üblicherweise mit jenem Schreibstil, der bei der direkten Rede die Redezeichen weglässt, hadere, stört es mich diesmal nicht. Diesmal weiß ich ja, wer gerade spricht, da ich „echte“ Biografien beider Künstler kenne und mich auf die Darbietung konzentrieren kann. Der Schreibstil ist lebendig. Ich kann förmlich die beiden sprechen (und denken) hören. Die Sprache mutet poetisch an.
In diesem Dialog kommen bekannte und weniger bekannte Details aus dem Leben von Agatha Christie (z.B. die elf Tage ihres Verschwindens) und von Oskar Kokoschka ans Tageslicht.
Fazit:
Blitzlichter zweier höchst unterschiedlicher Künstlerleben. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.
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Gebundenes Buch
Die Sepia-Fotografien auf beiden Seiten des Schutzumschlags!
Vorne SIE, Agatha Christie, die sich aus schwach beleuchtetem Hintergrund eines Zimmers (ihres Arbeitszimmers?), an einem Schreibtisch arbeitend, dem Betrachter mit scharfem, etwas nach links gerichteten Blick zuwendet. Rückseitig …
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Die Sepia-Fotografien auf beiden Seiten des Schutzumschlags!
Vorne SIE, Agatha Christie, die sich aus schwach beleuchtetem Hintergrund eines Zimmers (ihres Arbeitszimmers?), an einem Schreibtisch arbeitend, dem Betrachter mit scharfem, etwas nach links gerichteten Blick zuwendet. Rückseitig ER, Oskar Kokoschka, platziert als Brustportrait auf der Seite links unten, in Jackett, weißem Hemd und dunkler Krawatte, nach rechts blickend. Über den Buchschnitt hinweg scheint er ihren Blick wie horchend zu kreuzen, ihn wie mit dem Rauch seiner (zwischen Daumen und Zeigerfinger der linken Hand gehaltenen) Zigarette tief zu inhalieren.
Die Genialität dieser Umschlaggestaltung erschließt sich nur genauem Betrachten; Agatha's Schärfe im Hinsehen ist vonnöten. Von dieser und vielem anderen erfahren wir in den hervoragend übersetzten acht Kapiteln des Buches, einladend klar und überschaubar gegliedert in einen umfänglichen Prolog ('Aufwärmen'), einen Hauptteil mit 6 Kapiteln ('Erste bis sechste Sitzung') und einen knapp gehaltenen Abschluss ('Vernissage und kurzer Epilog').
Was wird erzählt? Agatha's Enkel Mathew und ihr Gatte Sir Max möchten sie zu ihrem achtzigsten Geburtstag porträtieren lassen - von Oskar, der mit seinen 85 Jahren gerade zum letzten Mal in London weilt. Weder der Maler noch die Kriminal-Autorin, die sich bis dato persönlich nicht kennen, sind von dieser Idee begeistert.
In den sechs Sitzungen ergreift hauptsächlich Oskar des Wort, wiewohl er eigentlich Agatha zum Reden bringen will, um dadurch ihrer Persönlichkeit näher kommen und sie malerisch einfangen zu können. Doch sie, die Vielschreiberin, ist scheu, was Sprechen betrifft, und schon gar nicht geht es über sich selbst. Die wachsende Spannung zwischen dem Freimütigen und der Reservierten führt fast zum Abbruch der Arbeit. Auf dem Höhepunkt der Krise aber wendet sich das Blatt.
So betagt die beiden Akteure sind, als Kinder lernt der Leser sie kennen - und als Liebende, beide fast zerbrechend am Verlassenwerden in der Blüte ihrer Jahre.
So gar nichts Seniles, vielmehr pralle, skurile und mitreißende Offenbarungen aus der Lebensbewältigung der beiden Koriphäen packen den Lesenden am Seelen-Schopf und schleifen ihn im Schwunge bis zum letzten Satz.
Sprachliche Präzision, Reduktion und Trockenheit bringen hin und wieder überraschend lyrische, bisweilen sogar fast märchenhafte Stimmung durch die Hintertür. Ebenso unauffällig, fast unerwähnt entsteht während der Einblicke in das seelische Gefüge der Protagonisten das Porträt, eigentlicher Dreh- und Angelpunkt dieser meisterlichen literarischen Komposition. Dessen Enthüllung im letzten Kapitel erfolgt ohne großes Aufheben. Agatha findet, sie habe eine immens große Nase bekommen.
Abgebildet im Buch ist das Ölgemälde nicht. Dem Leser obliegt es selbst, sich auf die Suche danach zu begeben, oder auch nicht.
Halten wir uns also an die beiden Fotografien auf dem Schutzunschlag: Über den Buchschnitt hinweg ist den beiden am Lebensabend Stehenden zuletzt eine Begegnung von enormer seelischer Intimität und Dichte gelungen. Die gut zweihundert Seiten zwischen den Buchdeckeln legen davon Zeugnis ab. Sie sind pures Lese-Geschenk.
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