Nathan Winters
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Das Geheimnis der Madame Yin (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 699 Min.
Sprecher: Bärbig, Jürgen
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1877: Die Pinkerton Detektivin Celeste Summersteen reist mit der jungen Dorothea Ellingsford von Chicago nach London. Vordergründig soll sie das Mädchen zu ihrer Familie zurückbringen, doch ihr wirklicher Auftrag ist heikler: Eine von Dorotheas Freundin¬nen wurde ermordet und die Detektivin soll nun den Mörder finden, da Dorothea selbst in Gefahr sein könnte. Allerdings gestalten sich die Ermittlungen schwierig: Das Mädchen schweigt beharrlich und die einzigen Hinweise auf den Mörder sind ein Stück Stoff und eine Haarlocke, die im Mund der Toten gefun¬den wurden. Dann findet man die ...
1877: Die Pinkerton Detektivin Celeste Summersteen reist mit der jungen Dorothea Ellingsford von Chicago nach London. Vordergründig soll sie das Mädchen zu ihrer Familie zurückbringen, doch ihr wirklicher Auftrag ist heikler: Eine von Dorotheas Freundin¬nen wurde ermordet und die Detektivin soll nun den Mörder finden, da Dorothea selbst in Gefahr sein könnte. Allerdings gestalten sich die Ermittlungen schwierig: Das Mädchen schweigt beharrlich und die einzigen Hinweise auf den Mörder sind ein Stück Stoff und eine Haarlocke, die im Mund der Toten gefun¬den wurden. Dann findet man die Leiche der Opium¬königin des East End in der Themse.
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Hinter dem Pseudonym Nathan Winters, steht der Autor Jürgen Bärbig. Der gelernte Maler wurde 1971 in der Nähe von Aachen geboren. In seiner Freizeit geht er gern zum Bogenschießen und beschäftigt sich ausgiebig mit Geschichte und Archäologie. Daher rührt auch seine Vorliebe für Romanstoffe mit vorzugsweise historischem Hintergrund. Jürgen Bärbig war 2014 Stipendiat der Bastei Lübbe Masterclass in deren Verlauf die Kurzgeschichte: Die Mauern von Ronwick Abbey entstand, die in der Horror-Anthologie Angel Island veröffentlicht wurde. 2016 erschien unter dem Pseudonym Dan Adams die Westernserie Three Oaks, als e-book und Hörbuch bei Bastei Entertainment. Zusammen mit seinem guten Freund, dem Musiker Werner Wieczorek, veranstaltet Jürgen Bärbig atmosphärische Hörspiellesungen mit passender klanglicher und musikalischer Begleitung. Mehr über den Autor finden Sie auf seiner Webseite: featherminds.de
Produktdetails
- Verlag: Hörbuchmanufaktur Berlin
- Gesamtlaufzeit: 699 Min.
- Erscheinungstermin: 20. Dezember 2019
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 4251625974139
- Artikelnr.: 62380426
Broschiertes Buch
Celeste Summersteen ist als Detektivin bei der Pinkerton Agentur in Chicago angestellt, aber außer Briefe schreiben und Akten sortieren traut man ihr dort nichts zu. Da kommt der Auftrag der reichen Mrs. Roover, ihre Nichte Dorothea nach London zu begleiten gerade recht. Vordergründig …
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Celeste Summersteen ist als Detektivin bei der Pinkerton Agentur in Chicago angestellt, aber außer Briefe schreiben und Akten sortieren traut man ihr dort nichts zu. Da kommt der Auftrag der reichen Mrs. Roover, ihre Nichte Dorothea nach London zu begleiten gerade recht. Vordergründig soll das junge Mädchen zu seiner Familie zurück gebracht werden, doch der eigentlich Auftrag ist wesentlich komplizierter. Vor ihrem Aufenthalt in Amerika war Dorothea Opiumsüchtig und nun wurde ihre engste Freundin erwürgt und ermordet aufgefunden, Celeste soll Dorothea beschützen und wenn möglich den Mörder ausfindig machen. Doch der Auftrag gestaltet sich reichlich kompliziert, kurz vor der Ankunft der beiden jungen Frauen wurde eine weitere Tote gefunden, auf die selbe Art ermordet wie Dorotheas Freundin. Doch was haben ein junges Mädchen aus gutem Hause und eine Opiumkönigin und Bordellchefin gemeinsam? Als Celeste anfängt zu ermitteln zieht sie sich den Unmut von Inspektor Robert Edwards von Scotland Yard zu, der nichts davon hält, mit einem privaten Ermittler, noch dazu einer Frau, zusammen zu arbeiten.
Mit "Das Geheimnis der Madame Yin" ist Autor Nathan Winters ein erstklassiger viktorianischer Krimi gelungen, der von Anfang bis Ende spannend ist und neben einem kniffligen Krimifall nicht nur ein tolles Setting hat, sondern auch interessante Charaktere und viel viktorianische Gaslichtatmosphäre bietet. Wunderbar gelingt es dem Autor das London Ende des 19. Jahrhunderts zum Leben zu erwecken. Egal ob in den noblen Häuser der Reichen und Adligen, oder im schmutzigen, herunter gekommenen East End, den Docks, Whitechapel oder der beklemmenden Irrenanstalt Bedlam, es gelingt dem Autor durchweg einen stimmigen historischen Hintergrund zu schaffen, der einen wunderbar dichten Schauplatz für den Krimifall bietet.
Mit den beiden Charakteren Inspektor Robert Edwards von Scotland Yard und der Privatdetektivin Celeste Summersteen ist dem Autor ein interessantes Ermittlerduo gelungen, dass sich erst nach und nach zusammenraufen muß, deren Zusammenspiel alles andere als reibungslos funktioniert und auch für einige unterhaltsame Szenen sorgt. Eine weibliche Privatermittlerin ist ja für diese Zeit eher ungewöhnlich, trotzdem gelingt es dem Autor, die Figur kaum anachronistisch für ihre Zeit erscheinen zu lassen, in dem er ihr einen ungewöhnlichen Hintergrund verschafft, der z.B. ihre Fähigkeit im Umgang mit Waffen erklärt. Da es niemand für möglich hält, das eine weibliche Person als Ermittlerin arbeiten könnte, hat Celeste bei ihren Ermittlungen im East End zudem auch einen großen Vorteil, da ihr niemand zutraut, dass sie in der Lage ist sich zu wehren. Mit viel Charme und Cleverness, gelingt es Celeste aber, sich in der Männerwelt durchzubeißen, sich Respekt zu verschaffen und die Spur des Mörders aufzunehmen.
Die Ermittlungsarbeit des ungleichen Duos wird jeweils im Wechsel aus Sicht der beiden Protagonisten erzählt, so dass man als Leser beide Ermittlungsansätze mit verfolgen kann, die dann gegen Ende langsam zusammengeführt werden und zur Entlarvung des Mörder führen.
Der Krimifall ist zunächst sehr undurchsichtig, was haben junge Mädchen aus der besseren Gesellschaft mit einer Opiumkönigin zu tun, warum schweigt Dorothea so vehement und was haben die Machtkämpfe zwischen verschiedenen Verbrecherbanden mit der Sache zu tun? Fragen über Fragen, die nur langsam entwirrt werden und am Ende eine sehr traurige und tragische Geschichte enthüllen. Alles wird zum Schluß stimmig aufgelöst, es bleiben keine Fragen offen und Celeste kehrt nach Amerika zurück. Bleibt zu hoffen, dass es mit einem oder beiden Protagonisten ein Wiedersehen gibt!
FaziT: ein viktorianischer Krimi der mir ausnehmend gut gefallen hat u.der neben einem spannenden u.kniffligen Krimifall interessante Charaktere u.ein tollen historischen Hintergrund bietet,in den man beim Lesen förmlich eintauchen kann.Flott geschrieben kann man sich hier bestens unterhalten u.miträtseln.
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eBook, ePUB
Generell mag ich viktorianische Krimis sehr gerne. Vor allem die Charlotte-Pitt-Romane von Anne Perry habe ich sehr gerne gelesen. "Das Geheimnis der Madame Yin" ist ihnen sehr ähnlich.
Eine selbstbewusste Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist (weil sie es wagt, zu denken und eine …
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Generell mag ich viktorianische Krimis sehr gerne. Vor allem die Charlotte-Pitt-Romane von Anne Perry habe ich sehr gerne gelesen. "Das Geheimnis der Madame Yin" ist ihnen sehr ähnlich.
Eine selbstbewusste Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist (weil sie es wagt, zu denken und eine eigene Meinung zu haben), lässt sich nicht in die engen chauvinistischen Grenzen der viktorianischen Gesellschaft zwängen.
Celeste Summersteen, eine Detektivin der amerikanischen Detektei Pinkerton, will ein junges Mädchen aus gutem Hause beschützen. Dabei überschneiden sich ihre Bemühungen mit der Arbeit des Scotland Yard Inspectors Edwards, der einige Zeit braucht, um Vorurteile und persönlichen Stolz abzubauen, bevor er Summersteens Leistungen zu würdigen weiß. Nur im gemeinsamen Handeln können sie die geheimnisvollen Morde an jungen Mädchen aufklären und eine aufstrebende Gangsterorganisation zerschlagen.
Sehr schön ist die Handlung in das alte London eingebettet. Neblig, dunkel und stinkend ist es fern jeder romantischen Verklärung. Der Leser wird mit dem Schmutz der Straße und den allgegenwärtigen schlechten Lebensbedingungen der Stadtbevölkerung konfrontiert.
Auf der anderen Seite ist das Leben der Privilegierten gezeichnet von schöner Kleidung, geschmackvollen Häusern und teuren Festivitäten. Natürlich handelt es sich hier um einen Krimi und nicht um eine Sozialstudie, aber dennoch fällt der krasse Unterschied ins Auge, während man der Handlung mit Spannung folgt. Das Geschehen bleibt lange undurchsichtig. Keine Person rückt in den Fokus als möglicher Täter, geschweige denn das Tatmotiv. Erst als Dorothea, Summersteens Schützling, sich ihr anvertraut, kommt die Ermittlung in Fahrt. Sowohl Edwards als auch Summersteen kommen einige Male nur knapp mit dem Leben davon. Es gibt also neben der kniffligen Mördersuche auch einiges an Action, was mit dazu beiträgt, dieses Buch mit 4 Lesesternen zu bewerten.
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Broschiertes Buch
Ehre und Verbrechen
Zum Inhalt:
Celeste – Mitarbeiterin der amerikanischen Detektei Pinkerton – wird als Begleitung der jungen Dorothea nach London engagiert. Dort stellt sie fest, dass Dorothea und ihre Mädchenclique in Machenschaften rund um Opium und Pornographie verwickelt …
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Ehre und Verbrechen
Zum Inhalt:
Celeste – Mitarbeiterin der amerikanischen Detektei Pinkerton – wird als Begleitung der jungen Dorothea nach London engagiert. Dort stellt sie fest, dass Dorothea und ihre Mädchenclique in Machenschaften rund um Opium und Pornographie verwickelt sind, die schon mehreren Frauen das Leben und/oder den guten Ruf gekostet haben. Um ihren Schützling vor der Gefahr für Leben und gesellschaftliche Stellung zu bewahren, mischt sich Celeste in die Ermittlungen von Scotland Yard ein, - zuerst zum Verdruss, später aber auch zur Freude von Inspector Edwards, dem verantwortlichen Beamten.
Mein Eindruck:
Insbesondere die sehr humorvollen Beschreibungen der kleinen Scharmützel zwischen Celeste und Edwards sind das Lesen des Krimis wert. Aber auch die Beschreibungen des viktorianischen Londons wissen den Leser zu vereinnahmen. Kutschen, schöne Kleider, Armut, Spelunken und Verbrecher werden so deutlich geschildert, dass man das Hufgetrappel hören, den Dreck sehen und die Angst spüren kann. Standesdünkel und die Stellung der Frauen, die noch sehr vom guten Willen der Männer – sei es Väter, Vorgesetzte oder Gatten – abhängig sind und wozu diese Abhängigkeit im schlimmsten Falle führen kann, nehmen ebenfalls einen großen Raum in diesem Roman ein.
Mir hat gefallen, dass die Menschen in diesem Buch – gute wie böse – echte Typen sind, die Frauen ihren Mann stehen und die Männer das verkraften können.
Eines ist jedoch zu bekritteln: Die titelgebende Madame Yin spielt eine eher untergeordnete Rolle in dem ganzen Drama. Dafür wird man – hoffentlich – noch Einiges von Edwards und Celeste hören, in London oder in Amerika…
Mein Fazit:
Ein schönes Setting und gut eingeführte Charaktere bereiten einigen Spaß
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Broschiertes Buch
Ein erstklassiger viktorianischer Krimi, der neben einem spannenden Fall interessante Charaktere, tolle Schauplätze und ein hervorragendes Bild der damaligen Zeit präsentiert. Eine Geschichte, die meinetwegen ruhig noch ein paar hundert Seiten hätte andauern …
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Ein erstklassiger viktorianischer Krimi, der neben einem spannenden Fall interessante Charaktere, tolle Schauplätze und ein hervorragendes Bild der damaligen Zeit präsentiert. Eine Geschichte, die meinetwegen ruhig noch ein paar hundert Seiten hätte andauern dürfen.
Inhalt:
Celeste Summersteen arbeitet für eine Chicagoer Detektei und erhält den Auftrag, die junge Dorothea Ellingsford 1877 nach London zu begleiten. Dorothea kehrt nach einem längeren Aufenthalt bei ihrer Tante zu ihrer Familie zurück. Da jedoch eine ihrer Freundinnen ermordet wurde, soll Celeste Dorothea beschützen und herausfinden, wer der Mörder war.
Wenig später wird die Leiche einer Größe aus dem Londoner Untergrund aus der Themse gefischt, die die gleichen Todesmerkmale wie Dorotheas Freundin aufweist.
Celeste bleibt nichts anderes übrig, als mit Inspector Robert Edwards vom Scotland Yard zusammenzuarbeiten. Eine Zweckverbindung, die auf wackeligen Beinen steht, doch das gemeinsame Ziel, weiteres Morden zu verhindern, kann einiges an Unterschieden überbrücken.
Setting und Stil:
Nathan Winters gelingt es hervorragend, das viktorianische London in seiner vollen Bandbreite für die Leser zum Leben zu erwecken. Von den adeligen Häusern voller Dienstboten und Reichtum, bis hin zu den dunkelsten, schlecht riechenden Ecken der Stadt. Von den Docks über Whitechapel bis in die besseren Wohngegenden. Jeder Ort ist belebt mit passenden Charakteren und Umgebungsbeschreibungen.
Die Handlung können wird vor allem aus Sicht der beiden Hauptcharaktere miterleben.
Charaktere:
Eine weibliche Detektivin scheint besonders für den viktorianischen Londoner eine Weltneuheit zu bedeuten. So muss sich Celeste ihren Respekt ziemlich hart erkämpfen, hat aber auch dank dieser Position viele Möglichkeiten, die sich den strengen Londoner Strukturen entziehen. Eine ideale Identifikationsmöglichkeit, die mit Charme und Gewitztheit der Männerwelt zeigt, dass man mit ihr Rechnen sollte.
Zu dieser Männerwelt gehört Inspector Edwards, der von der Zusammenarbeit mit einer Frau so gar nichts hält. Es dauert, bis sie sich einigermaßen auf Augenhöhe gegenübertreten können, doch da er als Polizist eh etliche andere Ermittlungsansätze hat, nutzen die Parallelermittlungen eher als dass sie schaden. Auf seine eigene, etwas spröde und eigensinnige Art ist mir Edwards trotzdem schnell ans Herz gewachsen.
Beide passen perfekt in ihre Zeit und sind umgeben von Charakteren, die ebenfalls viktorianischer kaum sein könnten.
Täter muss es bei einem Krimi natürlich auch geben. Und diesmal sind es nicht zu wenige, da sich dank der verschiedenen Schauplätze und den dahinter steckenden Verbindungen doch viel Gesindel herumtreibt, das es den Ermittlern schwer macht. Auch für das titelgebende Geheimnis gibt es einen würdigen Drahtzieher, über den ich hier natürlich stillschweigend hinweggehe.
Geschichte:
Ein Fall, der in die Opiumhölle Londons führt, Machtkämpfe zwischen Verbrecherbanden beinhaltet und umgeben von einer traurigen Geschichte ist, die tragischer kaum sein könnte. Alles perfekte Zutaten, um den Leser zu fesseln und mitzureißen. Alles ist logisch nachvollziehbar und stimmungsvoll passend erzählt. Es fällt schwer, das Buch zur Seite zu legen, da man einfach wissen will, wie es mit Celeste und Robert weitergeht. Umso besser, dass die Chance auf weitere Geschichte der beiden gewahrt bleibt.
Fazit:
Ein Krimi, der mich perfekt in eine spannende Zeit in der britischen Geschichte entführt hat. Ich kann ihn ohne weiteres an Geschichts- und Krimifans weiterempfehlen. Eine Handlung, die in Spannung und Dichte mit allem mithalten kann, was sonst so zu dieser Zeit spielt. Ich freue ich schon auf die nächste 400seitige Begegnung mit den Charakteren.
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Broschiertes Buch
Da ich noch nie einen historischen Krimi gelesen hatte, habe ich mich auf „Das Geheimnis der Madame Yin“ von Nathan Winters gefreut.
Wir schreiben das Jahr 1877. Celeste Summersteen soll im Auftrag von Anette Roover deren 16jährige Nichte Dorothea auf dem Heimweg von Chicago nach …
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Da ich noch nie einen historischen Krimi gelesen hatte, habe ich mich auf „Das Geheimnis der Madame Yin“ von Nathan Winters gefreut.
Wir schreiben das Jahr 1877. Celeste Summersteen soll im Auftrag von Anette Roover deren 16jährige Nichte Dorothea auf dem Heimweg von Chicago nach London begleiten. Eigentlich ist Celeste Sekretärin in einer Detektei, würde aber lieber selbst ermitteln. Und da kommt der Auftrag genau richtig, denn sie soll außerdem im Mordfall von Estelle, einer engen Freundin von Dorothea, ermitteln. Ist die junge Frau auch in Gefahr? Schließlich war sie selbst opiumsüchtig. Sind die Kreise, in denen sie sich bewegte auch schuld am Tod ihrer Freundin? Und dann wird Madame Yin, Londons Opiumkönigin, tot aufgefunden. In ihrem Mund ist ein Stück Stoff und eine Haarlocke. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Morden? Die Ermittlungen übernimmt Inspector Robert Edwards von Scotland Yard. Zumindest so lange, bis sich Celeste in seine Arbeit einmischt.
Das Buch ist voller spannender (aber oft klischeehaft beschriebener) Gegensätze, unter anderem: Männer – Frauen, Amerika – Großbritannien, behütete Welt der wohlhabenden Bürgerschaft – kriminelles Milieu mit Drogen und Prostitution. Damit hat der Autor eine sehr spezielle Atmosphäre geschaffen.
Die Rolle der Frau, ganz besonders die von Frauen in (damals) Männerdomänen, arbeitet er sehr gekonnt heraus, auch arrangierte Ehen lässt er nicht aus („Dorothea muss sich endlich wie eine Dame benehmen und lernen, was eine gute Ehefrau zu tun hat. Ich habe ihr viel zu lange, zu viele Freiheiten gelassen .“) Besonders Celeste hat es als Frau nicht leicht, sich gegen die männlichen Polizisten zu behaupten, zudem kommt sie aus Amerika („Er sprach das Wort „Amerikaner“ aus, als wäre es eine ansteckende Krankheit“). Dazu übermächtiges Patriarchat, Kompetenzstreitigkeiten zwischen uniformierter Polizei und Scotland Yard, arrogante Ärzte und die damals beliebte Diagnose „Hysterie“ – eine explosive Mischung.
Inwieweit der historische Aspekt des Buchs korrekt ist, kann ich nicht beurteilen. Aus meiner laienhaften Sicht ist einiges allerdings sehr gut umgesetzt. Beispielsweise beschreibt der Autor die Umgebung und die Stimmung im London der damaligen Zeit sehr gut, die „Unterschicht“ spricht eine Art Slang, an die man sich erst gewöhnen muss während die Angehörigen der höheren Schichten sich teils sehr gewählt ausdrücken. Die Charaktere hat der Autor sehr gekonnt und facettenreich dargestellt. Celeste als selbstbewusste, emanzipierte Frau, die ihrer Zeit voraus ist, fand ich von der ersten Seite an sympathisch. Insgesamt fand ich die weiblichen Charaktere im Buch angenehmer als die männlichen.
Das Buch hat eine subtil aufgebaute, unterschwellige Spannung, gegen Ende wird die Spannungskurve steiler und insgesamt wird die Handlung etwa ab der Mitte, mit tieferem Eintauchen in die Ermittlungsarbeit, brutaler. Ein bisschen Sprach- und Wortwitz gibt dem ganzen etwas Würze und macht das Buch nett und unterhaltsam aber über weite Teile plätschert die Handlung eher dahin. Die Handlung selbst ist in zwei Strängen erzählt, einerseits die Ermittlungen von Celeste, andererseits die von Inspector Edwards, am Schluss und mehrere Morde später finden beide zusammen – leider weiß man als Leser schon sehr früh, wer der Täter ist und die Auflösung führt eher zu einem Kopfnicken und einem „ich wusste es!“ als zu einer Überraschung.
Sehr störend fand ich allerdings die Schreibfehler. („Celeste nahm es in den Schoss und betrachtete es.“ Schoß schreibt man nach wie vor mit ß. „Die Stimme erschrak ihn“ – nein, da wäre „erschreckte ihn“ auch laut Duden richtig.) Es ist aufgrund der Fehler sicher kein gutes Buch, manchmal liest es sich wie ein Übungsstück für den nächsten Teil (die Fortsetzung heißt „Der Zug aus Enfield“ und ist 2019 erschienen). Es ist aber auch kein schlechtes Buch – es ist leicht, teils aber auch seicht zu lesen. Von mir für die gute Idee und die mangelhafte Umsetzung 2 Sterne.
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eBook, ePUB
Dieses Buch habe ich eine ganze Weile vor mir hergeschoben. Leider, muss ich sagen, denn es hat mir sehr gut gefallen!
Man liest die Geschichte im Wechsel von Celeste Summersteen, der Pinkerton und dem Inspektor Edwards, was wirklich Leben in die Geschichte bringt. Man bekommt ein vollumfassendes …
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Dieses Buch habe ich eine ganze Weile vor mir hergeschoben. Leider, muss ich sagen, denn es hat mir sehr gut gefallen!
Man liest die Geschichte im Wechsel von Celeste Summersteen, der Pinkerton und dem Inspektor Edwards, was wirklich Leben in die Geschichte bringt. Man bekommt ein vollumfassendes Bild und ich musste mehr als einmal schmunzeln, wenn der Inspektor die liebe Celeste unterschätzt hat. Die Geschichte selbst lässt sich locker und leicht lesen und es machte Spaß tiefer in die Zeit und die Verstrickungen einzutauchen. Da es auch mein erster Krimi seit langem war, war es natürlich toll wieder dieses Genre zu erkunden. Celeste selbst ist für diese Zeit eine starke, selbstbewusste Frau, die sich nicht unterkriegen lässt und auch den „Männerberuf“ der Detektivin souverän meistert. Der Inspektor Edwards arbeitet für Scotland Yard und muss noch so einiges über die Frauenwelt lernen, ist aber ein sympathischer Kerl, wenn man ihn besser kennenlernt. Er ist direkt, aber auch hilfsbereit und ich mochte ihn recht gern. Die Zeit, in der das Buch spielt (1877) war für Frauen eine schwierige Zeit, sie wurden unterdrückt und waren nichts wert und gerade wie sich Celeste in dieser Welt zurechtfindet, hat mir richtig gut gefallen. Die Ermittlungsarbeiten haben mir auch gefallen, gerade da ja beide eigentlich gemeinsam ermitteln sollen, das aber eher auf der Strecke bleibt und die beiden in eine viel größere Sache als vermutet hineingeraten.
Ein wirklich spannendes Buch, das mir sehr gefallen hat.
4,5 Sterne
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Broschiertes Buch
Chicago 1877. Die Detektivin Celeste Summersteen soll die junge Dorothea Ellingsford zurück nach London begleiten. Dort wird Dorothea von ihren Eltern erwartet. Dorotheas Freundin Estelle wurde ermordet, Celeste soll Dorothea beschützen und nach dem Mörder suchen.
Estelle bleibt …
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Chicago 1877. Die Detektivin Celeste Summersteen soll die junge Dorothea Ellingsford zurück nach London begleiten. Dort wird Dorothea von ihren Eltern erwartet. Dorotheas Freundin Estelle wurde ermordet, Celeste soll Dorothea beschützen und nach dem Mörder suchen.
Estelle bleibt nicht das einzige Opfer, das Scottland Yard ermittelt ebenfalls.
Ich mag Krimis, die in der Viktorianischen Zeit in London spielen. "Das Geheimnis der Madame Yin " musste ich deshalb unbedingt lesen.
Der Schreibstil ist sehr bildhaft, das düstere London mit seinen schummrigen Ecken und seinen Bewohnern konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Die Geschichte ist spannend, lässt den Leser aber auch ab und an schmunzeln.
Die Figuren wurden sehr liebevoll gezeichnet, jede hat ihre Facetten.
Die Nachforschungen des ungleichen Ermittlerteams fand ich sehr unterhaltsam zu lesen.
Leider war mir schon recht schnell klar, bei wem es sich um den Täter handelt. Das fand ich etwas schade, die Hinweise waren so offensichtlich, dass ein Mitraten eigentlich nicht mehr nötig war.
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