
Asako Yuzuki
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Butter (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 813 Min.
Sprecher: Bergner, Madiha Kelling
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Ein universeller Roman über Genuss, Lebenskunst und die Geschichte einer weiblichen Befreiung Für alle LeserInnen von Han Kangs "Vegetarierin", Sayaka Muratas "Ladenhüterin" und Mieko Kawakamis "Brüste und Eier" Rika, eine junge Journalistin in Tokio, recherchiert über die Serienmöderin Manako Kajii, die Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haben soll. Manako behauptet, sie verabscheut nichts mehr als "Margarine und Feministinnen" und hat eine ausgeprägte Leidenschaft für hemmungslosen Genuss und insbesondere Butter. Jetzt, wo sie im Gefängnis sitzt, e...
Ein universeller Roman über Genuss, Lebenskunst und die Geschichte einer weiblichen Befreiung Für alle LeserInnen von Han Kangs "Vegetarierin", Sayaka Muratas "Ladenhüterin" und Mieko Kawakamis "Brüste und Eier" Rika, eine junge Journalistin in Tokio, recherchiert über die Serienmöderin Manako Kajii, die Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haben soll. Manako behauptet, sie verabscheut nichts mehr als "Margarine und Feministinnen" und hat eine ausgeprägte Leidenschaft für hemmungslosen Genuss und insbesondere Butter. Jetzt, wo sie im Gefängnis sitzt, empfängt sie Rika, unter der Bedingung, nur über ihre Kochkünste zu reden. Für Rika werden die Begegnungen mit Manako zu einer Meisterklasse der Lebenskunst. Ein Roman, der Genuss, Essen und Trinken feiert, vor allem aber die unmöglichen Erwartungen thematisiert, die an Frauen in patriarchalen Gesellschaften heute gestellt werden. "Ein Buch, das einen sofort in seinen Bann zieht. Mann kann nicht anders, als es zu verschlingen." Yomiuri Shinbun "Ein sinnlicher Roman über Verlangen, Freundschaft und die Geschichte einer Befreiung." Booklog Japan
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Asako Yuzuki wurde 1981 in Tokio geboren. Sie wurde für ihr Schreiben vielfach ausgezeichnet. Ihr Roman 'Butter' ist in Japan ein Bestseller und verkaufte 200 000 Exemplare. Er erscheint weltweit in zahlreichen Sprachen und gewann 2025 den British Book Award. Ursula Gräfe hat Japanologie, Anglistik und Amerikanistik in Frankfurt am Main studiert. Seit 1989 arbeitet sie als Literaturübersetzerin aus dem Japanischen und Englischen und hat neben zahlreichen Werken Haruki Murakamis auch Sayaka Murata und Yukiko Motoya ins Deutsche übertragen.
Produktdetails
- Verlag: Aufbau Audio
- Gesamtlaufzeit: 813 Min.
- Altersempfehlung: ab 16 Jahre
- Erscheinungstermin: 29. April 2022
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783961056811
- Artikelnr.: 63749160
»Kein Kochbuch, keine leichte Kost, vielmehr ein Buch über eine weibliche Befreiung, dennoch: einfach köstlich.« OÖ Nachrichten 20240413
„Butter“ geht zwar nicht runter wie Öl, ist aber schmierig genug, um durch die Geschichte zu gleiten.
Es geht um die Journalistin Rika, die ihre nächste Story rund um über die Serienmöderin Manako Kajii aufbauen möchte. Letztere soll etliche Männer mit …
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„Butter“ geht zwar nicht runter wie Öl, ist aber schmierig genug, um durch die Geschichte zu gleiten.
Es geht um die Journalistin Rika, die ihre nächste Story rund um über die Serienmöderin Manako Kajii aufbauen möchte. Letztere soll etliche Männer mit ihrer buttrigen Kochkunst verführt und anschließend ermordet haben.
Dem Leser wird ziemlich schnell und oft verdeutlicht, dass Butter in Japan Mangelware zu sein scheint. Und es stimmt: 2015 wurde in unseren Medien bekannt, dass Butter importiert wurde, da der Nachwuchs in der Landwirtschaft fehle.
Ich habe das Hörbuch gehört, welches von Madiha Kelling Bergner angenehm eingesprochen wurde. Dennoch schweifte ich beim Hören häufig ab, was sehr wahrscheinlich an einer der viel zu langen kulinarischen Beschreibungen lag und nicht an der Sprecherin. Was ich schade fand, war, dass die Kapitel nicht beziffert wurden. Da war das „Zurückspulen“ komplizierter und zeitaufwendiger als es hätte sein müssen.
Inhaltlich war es wieder ein gesellschaftskritischer Roman, wie man es von asiatischer Literatur mittlerweile gewohnt ist, der Kriminologie mit Kulinarik miteinander verbindet. Prinzipiell hat es mir ganz gut gefallen, allerdings wurde meines Erachtens zu viel Gewicht auf die Kochkunst gelegt. Anfangs war es total interessant wie Rika und Manako kommunizierten, es hätte aber auf Dauer nicht so ausschweifend sein müssen.
Ansonsten eine tolle Idee, mehr als drei Sterne kann ich dennoch aus besagtem Grund nicht geben. Wer aber gerne über Kulinarisches liest, kommt definitiv auf seine Kosten und wird das Buch lieben!
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Rika ist eine junge Journalistin, die den Ehrgeiz hat, von der wegen mehrfachem Mordes an ihren Verehrern angeklagten Manako Kajii ein Interview zu bekommen. Manako stimmt einem Treffen schließlich zu, aber nur unter der Voraussetzung, dass nur über ihre Kochkunst, nicht über den …
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Rika ist eine junge Journalistin, die den Ehrgeiz hat, von der wegen mehrfachem Mordes an ihren Verehrern angeklagten Manako Kajii ein Interview zu bekommen. Manako stimmt einem Treffen schließlich zu, aber nur unter der Voraussetzung, dass nur über ihre Kochkunst, nicht über den Fall gesprochen wird. Während der Treffen im Gefängnis gerät Rika immer mehr in den Bann der charismatischen Frau, fängt an, ihr nachzueifern und Aufgaben zu erfüllen, die Manako ihr stellt. Erst als Rika durch ihre Recherchen beginnt, hinter die Fassade Manakos zu blicken, hat sie eine Chance, sich aus deren Bann zu lösen. Und sich selbst neu zu definieren.
Asako Yuzuki ist in Japan nicht unbekannt. Einige ihrer Romane wurden verfilmt und sie wurde mehrfach für literarische Preise nominiert. Alleine für den Naoki-Preis war sie fünfmal gelistet. Was das qualitativ über sie aussagt, ist mir allerdings unklar. Wikipedia erklärt den Naoki-Preis zum populär-unterhaltsamen Gegenstück des Akutagawa-Preises, der wiederum der Prix Goncourt Japans sein soll. Ihr Roman „Butter“, der lose auf der wahren Geschichte einer Frau namens Kanae Kijima basiert, erhielt jedenfalls eine solche Nominierung.
Diesen halbherzigen Ausflug über Yuzukis Bekanntheitsgrad und Anerkennung mache ich nur, weil mir sonst nicht viel Positives zu diesem Roman einfällt. Als leidenschaftliche Nicht-Köchin war ich wohl von Anfang an nicht die passendste Leserin für dieses Buch.
Schon bei der Thematik ist mir nicht wirklich klar, was die Autorin im Sinn hatte. Eine Gesellschaftskritik zur Rolle der Frau in Japan? Einen Krimi? Einen Selbstfindungsroman? Ein Kochbuch? Es spricht ja überhaupt nichts dagegen, mehrere Themen in einen Roman zu packen, aber dann muss es auch funktionieren. Bei Yuzuki ertrinkt alles im wahrsten Sinne des Wortes in Butter. Die Geschichte dümpelt wenig aussagekräftig vor sich hin, etwa zur Hälfte denkt man, jetzt kommt Fahrt rein, jetzt wird es spannender, aber schon plätschert es weiter mit unbekanntem Ziel. Auch die Figuren bleiben, vielleicht mit Ausnahme von Manako Kajii, farblos und langweilig. Ohne Namen hätte ich sie vermutlich nicht auseinanderhalten können. Und schließlich die Verknüpfung des Ganzen mit kulinarischen Aspekten, das hat für mich gar nicht funktioniert. Es hat die Geschichte nur noch mehr verwässert, andere Themen, die für sich durchaus interessant, wenn nicht sogar spannend hätten sein können, verdrängt.
Die Hörbuchversion wurde von Madiha Kelling Bergner eingelesen. Und auch hier kann ich leider nicht aufhören, zu kritisieren. Abgesehen davon, dass die Stimme viel zu jung war, fand ich das Vorgelesene auch eintönig und den Tonfall merkwürdig gequetscht. Amüsanter Weise wurde dadurch meine Einstellung zum Buch durchaus unterstrichen. Also doch irgendwie passend.
„Butter“ und ich haben sich also nicht gesucht und gefunden. Und ich bedaure das wirklich, weil ich fand, dass Yuzuki sehr spannende Ansätze bietet. Die Manipulation Rikas durch Manako, der Druck auf Frauen, für die die Wahl zwischen schlank sein oder genießen und einsam bleiben zu liegen scheint, die vielen Schichten der Figur Manakos, bei der nicht immer klar ist, was Realität und was ihre Erfindung ist, ihre Härte und gleichzeitige Verletzbarkeit... Das alles hätte wirklich fesseln können. Und tut es andere Leser vielleicht auch. Aber bei mir reicht es bedauerlicherweise nicht für eine Lese- bzw. Hörempfehlung.
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Butter erzählt die Geschichte der Frauen Japans im Einklang mit Genuss und der Notwendigkeit, dem Schönheitsideal zu entsprechen. Dem Schönheitsideal von Frauen und Männern. Denn eine Frau, die über ein paar Gramm zu viel verfügt, gilt in der Gesellschaft sogleich als …
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Butter erzählt die Geschichte der Frauen Japans im Einklang mit Genuss und der Notwendigkeit, dem Schönheitsideal zu entsprechen. Dem Schönheitsideal von Frauen und Männern. Denn eine Frau, die über ein paar Gramm zu viel verfügt, gilt in der Gesellschaft sogleich als eine Frau, die "sich gehen lässt" und "nicht auf sich achtet". Doch ist das so?
Die Autorin Asako Yuzuki greift in Butter auf die Geschichte einer Frau zurück, die vor etwa zehn Jahren inhaftiert wurde. Eine Frau, die übergewichtig ist und als unattraktiv gilt und an dem Tod mehrerer Männer zur Verantwortung gezogen werden soll. - Ein Urteil wurde bislang nicht vollstreckt.
Asako Yuzuki gibt ihrer Akteurin den Namen Manako Kajii. Manako Kajii ist Foodbloggerin und hat der Anklage zufolge den Tod mehrerer Männer zu verantworten. Sie ist übergewichtig, unattraktiv und kocht für ihr Leben gern. Gutes Essen gehört bei ihr zum Leben dazu. Darauf hat sie ihr Dasein ausgerichtet. Und darauf, älteren Männern ein genussvolles Leben zu bieten. - Doch nur für kurze Zeit.
Der "Fall" Manako Kajii sorgt in der Bevölkerung und damit auch bei der Presse für große Aufmerksamkeit. Manako Kajii bleibt jedoch hartnäckig und gibt keinerlei Interviews.
Die Reporterin Rika schafft es jedoch, sich über entsprechend formulierte Briefe Zugang zu Manako Kajii zu verschaffen. Rikas Freundin Reiko hat ihr, getreu dem Motto "mit Speck fängt man Mäusen" geraten, Manako über ihre Leidenschaft - das Essen- zu befragen.
Und so treffen die spannenden Themen "Mordserie in Tokio", "Gourmet Lifestyle Blog" und "Schönheitsideal japanischer Frauen" aufeinander. Während Manako dick und unattraktiv ist, ist an Rika nicht ein Gramm zu viel. Über die französische Küche und Rezeptideen von Madame Pompadour nähern sich Rika und Manako an. Und so gerät Rika immer mehr in den Strudel von zerlassener Butter und Manakos Einfluss.
Obwohl ich wohlschmeckenden Speisen nicht abgeneigt bin, so ist mir doch der opulente Schreibstil beim Beschreiben der Kochkünste und köstlichen Zutaten zu viel des Guten.
Die Geschichte ist so ausladend, wie die Hüften von Manako und so geschmeidig in der Ausdrucksweise wie zerlassene Butter. Die Gerichte und das Schönheitsideal der Frauen werden durchexerziert, so dass auch die voranschreitende Weiterentwicklung der Charaktere keine Spannung mehr erzeugen kann.
Ich hätte mir mehr Spannung aufgrund der Mordserie gewünscht, oder tolle Rezepte. Auch die Freundschaft zwischen Rika und Reiko bringt zwar zunächst etwas Leben in die Geschichte, schwelt dann aber vor sich hin. Irgendwie blieb all das mir in dieser Geschichte Versprochene auf der Strecke. Dabei hatte ich bei Hörbuchbeginn gar keine großen Erwartungen. Diese wurden erst im Laufe der Geschichte geschürt - um dann zu vergehen. Wie sprudelndes Wasser, das am Ende verdampft.
Ein großes Kompliment an die Hörbuchsprecherin Madhia Kelling Bergner, die mich - trotz der Längen in der Geschichte und des opulenten Schreibstils - bis zum Ende der Geschichte mit ihrer Stimme gut unterhalten hat.
Fazit
Butter ist für alle, die philosophische Leseerlebnisse mit zuckrig, buttrigen Ergüssen bei Essensbeschreibungen der japanischen Küche genießen können.
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„Butter“ - Ein kulinarischer und literarischer Hochgenuss
Rika ist eine junge Journalistin in Tokio, die über ihre Recherchen mit der angeblichen, in Haft sitzenden, Serienmörderin Manako Kajii in Kontakt kommt. Kaji wird vorgeworfen, ältere, wohlhabende Männer …
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„Butter“ - Ein kulinarischer und literarischer Hochgenuss
Rika ist eine junge Journalistin in Tokio, die über ihre Recherchen mit der angeblichen, in Haft sitzenden, Serienmörderin Manako Kajii in Kontakt kommt. Kaji wird vorgeworfen, ältere, wohlhabende Männer erst mit ihren Kochkünsten verführt und dann umgebracht zu haben. Bei Rikas Versuch ein Exklusivinterview mit der Beschuldigten zu bekommen, wird sie auf eine kulinarische und genussvolle aber auch verwirrende Reise zu sich selbst geschickt.
Dieser Roman ist etwas ganz Besonderes. Vor allem die erste Hälfte ist voller ausführlicher Beschreibungen verschiedener Rezepte, Gerichten und kulinarischer Erlebnisse - es ist praktisch unmöglich keinen Appetit (auf die japanische Küche) zu bekommen. „Butter“ ist keine Plot getriebene oder rasante Lektüre, entwickelt es sich dennoch im Laufe immer mehr zu einer psychologischen und gesellschaftskritischen Erzählung. Die Autorin greift viele wichtige Themen wie Schönheitswahn, die (Un-)Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Einsamkeit in patriarchalisch geprägten Gesellschaften auf. So wird Rikas wird Entdeckung von guten Essen, aber auch ihre damit verbundene Gewichtszunahme, als Auflehnung gegen die unmöglichen Erwartungen und Standards, mit denen Frauen in Japan konfrontiert sind, erzählt.
Während Rikas Begegnungen mit Kajii zunächst im Fokus zu stehen scheint, sind es Rikas Beziehungen zu ihrer Freundin Reiko, ihrem Kollegen Shinoi oder ihrem Freund Makoto, die für mich das Herzstück bilden und sehr behutsam und einfühlsam erzählt werden.
Der Erzählstil ist zunächst ungewohnt, vor allem wenn man bisher wenig Berührung mit japanischer Literatur hatte - umso mehr lohnt es sich aber diesem Roman eine Chance zu geben. Kenntnisse über japanische Traditionen und Normen helfen sicherlich die ein oder andere Pointe besser zu verstehen - auch ich habe erst durch Recherche den „Tabubruch“ der letzten Szene verstanden.
Ich kann „Butter“ allen empfehlen, die Lust auf eine etwas andere Erzählung (abseits der europäischen oder nordamerikanischen Sichtweise) haben und vielleicht auch einen Startpunkt suchen um sich mehr mit diesem faszinierendem Land, seinen Strukturen aber auch seinem kulinarischen Genüssen zu beschäftigen.
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"Wenn ich gute Butter esse, habe ich das Gefühl zu fallen. Ich werde nicht hinaufgewirbelt oder in die Höhe getragen, sondern ich falle. Sacht, wie man in einem Aufzug eine Etage tiefer sinkt. Mein ganzer Körper fällt, von der Zungenspitze an." (S. 34)
Butter …
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"Wenn ich gute Butter esse, habe ich das Gefühl zu fallen. Ich werde nicht hinaufgewirbelt oder in die Höhe getragen, sondern ich falle. Sacht, wie man in einem Aufzug eine Etage tiefer sinkt. Mein ganzer Körper fällt, von der Zungenspitze an." (S. 34)
Butter (mittelhochdeutsch buter, althochdeutsch butera) ist ein meist aus dem Rahm von Milch hergestelltes Streichfett - und für die Köchin Manako Kajii der höchste aller Genüsse. Doch schon lange ist sie nicht mehr nur für die Rezepte und Restaurantbewertungen auf ihrem Blog "Kajiimama" bekannt: Sie sitzt im Gefängnis. Anklagepunkt: Mord in vier Fällen. Sie soll Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haebn. Die junge Journalistin Rika Machida ist fasziniert von den "Verführungsmorden" und beginnt zu recherchieren, denn sie möchte ein Exklusivinterview mit ihr führen - und vielleicht endlich die erste Frau sein, die einen Text in ihrer Zeitung veröffentlicht. Lange bemüht sich um einen Besuchstermin und als Manako schließlich zusagt, ist ihre Freude groß. Aber sie hat eine Bedingung: Sie würden nur über ihre Kochkünste reden. Was Rika nicht ahnt: Mit jeder Aufgabe, die Manako ihr stellt, mit jedem Gericht, dass sie ihr aufträgt, nachzukochen, um sich dessen Geschmack detailliert beschreiben zu lassen, schärfen sich nicht nur ihre Sinne für außergewöhnliche Genüsse, nein, ihr komplettes Arbeitsumfeld und ihr Privatleben, insbesondere die Beziehungen zu ihrer besten Freundin Reiko und ihrem Geliebten Makoto, drohen unter ihrer inneren und äußerlichen Veränderung zu zerbrechen. Und das nur, weil sie dem Zauber Manakos immer mehr erliegt. Kann sie sich von den Fesseln befreien?
Stünde nicht klein "Roman" über dem Titel, könnte man meinen, man halte eine Familienpackung Butter im Retrodesign in der Hand. Und liegt damit gar nicht mal so verkehrt, denn darum geht es in Asako Yuzukis Roman "BUTTER" (OT: バター, Batā, aus dem Japanischen von Ursula Gräfe) allemal: die Butter in all ihren Erscheinungsformen und Bedeutungen, im physischen wie im übertragenen Sinne. Sie ist nicht nur Geschmacksträger, Basis jeglicher kulinarischer Exzesse, sondern steht auch für die wirtschaftliche Situation eines Landes, in der es immer weniger Milchbauern gibt und in Folge dessen zu Lieferengpässen; für Maßlosigkeit und mangelnde Selbstdisziplin; für Wohlstand und Leidenschaftlichkeit.
Eindrücklich beschreibt die Autorin die gegenwärtige Gesellschaftsstruktur Japans, in der das Patriachart im privaten und öffentlichen Raum den Ton angibt. Anhand verschiedenster Situationen, vor allem aber der offensichtlichen Veränderungen Rikas durch ihre neuen Essgewohnheiten sowie ihrer sich sehnlichst ein Kind wünschenden Freundin Reiko deutlich, wie konservativ und oberflächlich die Traditionen und Wertevorstellungen doch noch sind: Es gilt, den Männern den Vortritt zu lassen, der allgemeinen Norm zu entsprechen, dünn zu sein, denn alles andere würde mangelnde Selbstbeherrschung bedeuten. Rika muss schmerzhaft lernen, dass ihr Äußeres Auswirkungen auf ihr Leben und ihre Beziehungen hat. Und: dass sie abhängig geworden ist von Manako, jedem Wort von ihr blind Folge leistete, ohne den Sinn und Zweck zu hinterfragen. Von ihr, die das Bild der konservativen, heimeligen Frau (und Mutter) auskleidet. Denn Rika wollte unbedingt einen eigenen Artikel veröffentlichen, sie wollte herausstechen, denn sie hat den Willen und die naive Chuzpe, dass sie es schaffen kann.
Teilte man den Roman in Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise auf, wäre ersteres wohl mein Favorit. Das erste Drittel des Romans gefiel mir unglaublich gut, all die Beschreibungen des Essens, das Zusammenspiel und die Beziehungsgefüge der einzelnen Charaktere, das war wie das Gleiten durch Butter. Doch allmählich merkte ich, dass ich Butter doch eigentlich gar nicht so gerne mag: Das wiederholte Aufkommen von Fatshaming und insbesondere die mit Essstörungen assoziierten Beschreibungen waren grenzwertig, die Passagen wurden immer
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Rika ist als weibliche Journalistin deutlich in der Minderheit in ihrem Beruf. Umso größer ist der Druck, eine gute Story aufzutischen. Inspiriert von ihrer besten Freundin Reiko gelingt es ihr, Kontakt zu einer Serienmörderin hinter Gittern aufzunehmen. Die Inhaftierte kocht und …
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Rika ist als weibliche Journalistin deutlich in der Minderheit in ihrem Beruf. Umso größer ist der Druck, eine gute Story aufzutischen. Inspiriert von ihrer besten Freundin Reiko gelingt es ihr, Kontakt zu einer Serienmörderin hinter Gittern aufzunehmen. Die Inhaftierte kocht und isst für ihr Leben gern. Die besondere Beziehung der beiden Frauen wächst, und diese Entwicklung geht nicht spurlos an Rika vorbei. Vorher stets auf Perfektion bedacht, dem Schönheitsideal hinterhereifernd, befreit sie sich mit und mit aus den gesellschaftlichen Fesseln.
Die Kombination der Themen in diesem Buch hat mich von Anfang an angesprochen. Ich habe mich von Beginn an gut in Rika hineinversetzen können, auch wenn sie vom Typ her ein ganz anderer Mensch ist als ich. Ihre persönliche Reise war spannend zu verfolgen. Für mich persönlich war das Buch teils etwas zu sehr auf das Essen fokussiert, aber das ist sicher Geschmackssache.
Alles in allem ein gelungener Roman über Essen, Freundschaft und das Befreien aus dem Zwang der Gesellschaft.
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ein kulinarischer Genuss mit überraschenden Noten in Richtung Traditionen, Freundschaft, Feminismus und Befreiung
Thematisch ist es ein großartiges Buch, dass wirklich alles von Traditionen, Feminismus, patriarchalen Rollen- und Geschlechterzuschreibungen, Aufbruch, Freundschaft, …
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ein kulinarischer Genuss mit überraschenden Noten in Richtung Traditionen, Freundschaft, Feminismus und Befreiung
Thematisch ist es ein großartiges Buch, dass wirklich alles von Traditionen, Feminismus, patriarchalen Rollen- und Geschlechterzuschreibungen, Aufbruch, Freundschaft, Gesellschaftskritik, etwas Spannung und eine Auseinandersetzung mit dem Spruch "alles eine Frage der Perspektive" bereithält. Kajii steht für mich für die alten Traditionen, die frisch entdeckt sehr toll, anziehend und aufregend sein können, aber rückblickend betrachtet auch sehr starr, aufdrängend und festgefahren. Manchmal führt dies dann sogar so weit, dass Menschen unglücklich werden oder wie in diesem Fall sterben. Und so ergeht es dann auch Rika im Verlauf des Romans. Nach anfänglicher Begeisterung fürs Essen und insbesondere für Butter, sowie Kajiis Anziehung, zahlreichen Gesprächen, die nicht unbedingt so laufen, wie sie sich das wünscht, findet sie irgendwann ihren eigenen Weg und muss sich mit dem gesellschaftlichen Druck auseinandersetzen. So geht es zeitweise z.B. um die Optik, dass sehr dünn als das Schönheitsideal Japans gilt und Normalgewichtig/'der gesunden Norm entsprechend' als liederlich und verkommend. Auch, dass es scheinbar fast nur Margarine zu kaufen gibt und kaum jemand Butter und andere Milchprodukte zu schätzen weiß oder sich Zeit für aufwändige, traditionelle Gerichte nimmt, gibt so einen gewissen Blick auf diese sehr schnelllebige, nicht ganz gesunde Gesellschaft. Oder dann gibt es noch ganze Abschnitte über das Beziehungsgefüge, während ihre Freundin unbedingt ein Kind will und dafür alles zurückstellt, gibt Rika alles um mit der berühmten Serienmörderin ein exklusives Interview führen zu können. Ihre Partner finden sich nicht wirklich in ihren Lebensvorstellungen wieder, sie beschreiten verschiedene Wege und das klassische Familienbild wird durch eine große, befreundete Gruppe ersetzt. Und das scheint in diesem Roman schon etwas ganz besonderes für das traditionelle Japan zu sein. Auch in den Morden, den Beziehungen, die verschiedenen Typen von Männern, Kajiis Sinneswandel und Co kann man noch wahnsinnig viel reininterpretieren, Anmerkungen finden oder so wie ich, ständig begeistert sein. Und ich warne schon vor, trotz einiger kleinerer Längen, macht dieser Roman unglaublich Appetit. Reis mit Butter und Sojasoße hat es mir zum Beispiel sehr angetan und immer wenn ich an dieses Buch denke, denke ich automatisch an dieses simple Rezept. Und so ist es dann insgesamt eine etwas skurrile Geschichte, die die verschiedensten Sinne anregt, zum Nachdenken einlädt, sehr viel Spaß macht und über das eigene Leben nachdenken lässt. Mehr möchte ich dann auch noch nicht vorweg nehmen, ich finde diesen Roman jedenfalls sehr besonders und für mich ist es schon jetzt ein Highlight des Jahres.
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So richtig weiß ich auch nach dem Lesen immer noch nicht, was mir dieses Buch sagen will.
"Ein universeller Roman über Genuss, Lebenskunst und die Geschichte einer weiblichen Befreiung".
Vielleicht ist es das Universelle, das mir hier die Lesefreunde nahm? So viel und das dann …
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So richtig weiß ich auch nach dem Lesen immer noch nicht, was mir dieses Buch sagen will.
"Ein universeller Roman über Genuss, Lebenskunst und die Geschichte einer weiblichen Befreiung".
Vielleicht ist es das Universelle, das mir hier die Lesefreunde nahm? So viel und das dann so zäh?
Es geht um Rika. Sie ist Journalistin und nimmt Kontakt zu einer inhaftierten Serienmörderin auf, die sie in die Welt des Kochens und des Genusses einführt. Gleichzeitig gelten aber nur die Regeln der Inhaftierten und sie ist höchst manipulativ.
Dann gibt es da noch Rikas beste Freundin, die unter einem unerfüllten Kinderwunsch leidet, Rikas väterlichen Freund, ihre Beziehung zu ihrer Mutter und natürlich die Beziehung zu ihrem Freund plus weitere Charaktere darum herum.
Ich habe mich mit den japanischen Namen unheimlich schwer getan und über lange Strecken des Buches immer wieder kurz innhalten müssen, wer denn nun wer ist.
Die ständigen Schilderungen über die Zubereitung von Lebensmitteln hat mich auch nicht interessiert, ich fand die Beschreibungen auch nicht appetitanregend, nur ständig wiederholend und eher störend in der Ausbreitung.
Es plätscherte so vor sich hin - ich fand es sehr zäh und ohne Spannungsaufbau. Und irgendwann war es dann zu Ende. Welch Glück.
Was ich schon interessant fand, war der Einblick in die japanische Lebensweise, die im wesentlichen aus Arbeit besteht und in der Frauen in einem noch mal ganz anderen Spannungsfeld stehen.
Aber auch die Männer in der Geschichte sind alles andere als glücklich, der Fokus liegt aber auf den Frauenschicksalen.
Retten konnte das für mich das Buch aber nicht, die Aufbereitung war einfach nicht meines.
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Charakter- oder Gesellschaftsstudie?
Eine junge Journalistin bekommt die Chance eine mutmaßliche Serienkillerin zu interviewen. Allerdings darf sie mit ihr nur über deren Kochkünste reden. Wenn das kein kreativer Ansatz ist, weiß ich auch nicht. Mittlerweile gibt es diese …
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Charakter- oder Gesellschaftsstudie?
Eine junge Journalistin bekommt die Chance eine mutmaßliche Serienkillerin zu interviewen. Allerdings darf sie mit ihr nur über deren Kochkünste reden. Wenn das kein kreativer Ansatz ist, weiß ich auch nicht. Mittlerweile gibt es diese Bücher, bei denen jemand im Gefängnis sitzt, interviewt wird und seine Unschuld beteuert ja zuhauf. Darum fand ich den neuen Ansatz, die Person und die Gesellschaft genauer zu beleuchten, und das Verbrechen in den Hintergrund zu verdrängen, genial.
Was als spannende Charakterstudie beginnt, entwickelt sich Seite für Seiten zu einer Gesellschaftsstudie, bei der die Erwartungen, die an Frauen gerichtet werden, ihr Wert und die gesellschaftlichen Normen, die die Welt scheinbar am Laufen halten, hinterfragt werden.
Manako war wirklich eine spannende Figur. Sie war mir tief unsympathisch, unbequem, hat sich deutlich von den typischen Frauencharakteren abgehoben und ich konnte und wollte sie lange nicht verstehen. Dadurch war sie immer für eine Überraschung gut und ich habe lange gebraucht, um sie zu durchschauen. Wobei für mich noch immer viele Fragen offen sind.
Mit Rika konnte ich mich allerdings sehr gut identifizieren, auch wenn es eindeutig kulturelle Unterschiede zwischen uns gibt. Sie handelt reflektiert, wächst über sich hinaus, lernt sich selbst und ihre Gesellschaft besser kennen und gibt nicht auf.
Der Schreibstil ist eher distanziert und ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mich daran zu gewöhnen, aber sobald ich einmal drin war, war der Text sehr flüssig lesbar.
Die Handlung ist auch vielschichtig und, abgesehen von ein paar Längen in der Mitte, mitreißend, unvorhersehbar und voller Wendungen.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass mir das Ende ein wenig zu schnell kam. Ich persönlich hätte noch ein paar Seiten gebraucht, um mit der Geschichte abzuschließen.
Nichtsdestotrotz ist das Buch ungewöhnlich und um Welten innovativer, als die meisten Bücher und das, obwohl die Themen der Geschichte schon häufig bearbeitet wurden. Mir hat das Buch sehr viel Freude bereitet und ich kann es zu 100% empfehlen!
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Das ansprechende und augenfällige Cover sowie der Klappentext haben mich veranlaßt, mich dem Buch zu widmen. Manako Kajii, eine junge Japanerin, sitzt im Gefängnis und wartet auf ihren Prozeß. Sie soll mit ihren Kochkünsten drei Männer verführt und umgebracht …
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Das ansprechende und augenfällige Cover sowie der Klappentext haben mich veranlaßt, mich dem Buch zu widmen. Manako Kajii, eine junge Japanerin, sitzt im Gefängnis und wartet auf ihren Prozeß. Sie soll mit ihren Kochkünsten drei Männer verführt und umgebracht haben, wobei nicht klar ist, ob die Männer nicht evtl. Selbstmord begangen haben. Alle Anfragen von Journalisten auf ein Interview lehnt Kajii ab. Nur der jungen Journalistin Rika gelingt es, Kajii im Gefängnis zu besuchen, da sie vorgibt, mit ihr lediglich über ihre Kochkünste reden zu wollen. Kajii lehnt alle Feministinnen und das japanische Frauenbild ab, sie hat sich komplett dem Genuß ihrer Speisen verschrieben, wodurch sie etliche Pfunde zuviel hat und so nicht dem japanischen Frauenbild entspricht. Rika beginnt, alle Speisen nachzukochen und legt auch einiges an Gewicht zu, was in ihrem Umfeld argwöhnisch betrachtet und kommeniert wird. Hierbei spielt "Butter" die wichtigste Rolle, weil Kajii ihre Gerichte nur mit Butter zubereitet hat. Margarine hat sie abgelehnt.
Rika betreibt einen ungeheuren Aufwand, um ihre Speisen zubereiten zu können und die Beschreibung ihrer Geschmacksempfindungen nehmen einen großen Teil des Buches ein.
Der Schreibstil ist nach meinem Empfinden zäh und schwierig zu lesen. Ich hatte eine andere Vorstellung von der Geschichte. Rika läßt sich von Kajii manipulieren und bringt über die Vorwürfe gegen sie nichts Entscheidendes heraus. Ich hätte mir gewünscht, mehr Wahrheiten über Kajii zu erfahren, was ist mit ihren Opfern wirklich geschehen und wie wird die Verurteilung aussehen?
Großes Interesse konnte ich dem Buch nicht entgegenbringen. Mit den Protagonisten konnte ich mich nicht identifizieren, sie waren mir alle nicht sehr sympathisch.
Fazit: Das Buch konnte mich nicht begeistern, was wohl daran lag, daß ich mir eine andere Geschichte vorgestellt habe.
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