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fraedherike

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Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2024
Leute von früher
Höller, Kristin

Leute von früher


sehr gut

"Es war ein Wetter ohne Jahreszeit: vierzehn Grad und ein schwerer Himmel. ... Es war, als hielte alles hier die Luft an, oder vielmehr: als würde vorher nochmal Luft geholt. Marlene schaute aufs Wasser, in der Erwartung, dass es etwas in ihr auslösen würde. Aber das Meer glich dem Himmel darüber, bloß auf den Kopf gestellt." (S. 9)

Nach dem Abschluss ihres Studiums sehnt Marlene sich nach Halt, doch in ihr ist eine große Leere: Sie fühlt sich eingeengt von den Erwartungen der Gesellschaft an sie als junge Frau, und gleichzeitig verloren in ihrer Erwartungslosigkeit an eine mögliche Zukunft. Sie braucht Abstand. Von den fragenden Blicken, von ihrem Leben und beschließt daher, für den Sommer in einem Erlebnisdorf im nordfriesischen Wattenmeer zu arbeiten. 

Auf der Insel Strand scheint die Zeit stillzustehen: In altertümlichen Trachten, die sie innerhalb der „Kostümgrenze“ zu tragen haben, bewirten die zahlreichen Saisonkräfte die Urlaubsgäste, verkaufen authentische Handwerkskunst und frisch geräucherten Fisch. Marlene ist für die Zeit ihres Aufenthalts im Hofladen eingeteilt; jeden Morgen versteckt sie ihre Haare unter einer Spitzenhaube, bindet sich die schweren Schnürstiefel, streift Bluse und Rock über, und verkauft Kekse, Inselhonig und Sanddornbonbons, bis die Abenddämmerung den Horizont färbt. Bald lernt Marlene Janne kennen, die auf der Insel aufgewachsen ist. Es kribbelt in ihrer Brust, wenn sie an sie denkt, ihr Herz klopft schneller, wenn sie sie unter der Traufe der Räucherei stehen sieht. Je näher sie einander kennenlernen, ihre Geschichten und Körper erkunden, desto mehr verändert sich Marlenes Wahrnehmung der Insel und ihrer Bewohner:innen. Sie beginnt, sich für das Unsichtbare zu interessieren, das, was hinter alldem liegt, was den Urlauber:innen tagtäglich vorgespielt wird. Aber auch Janne hat Geheimnisse, die sie nicht greifen.

„[Durch die Glasscheibe sah Marlene] eine in Packpapier eingewickelte Makrele [auf der Fensterbank liegen]. Auf dem Papier stand mit Edding ‚Bis nächste Woche‘ geschrieben. Nervös zählte sie an den Fingern die Nächte bis Johannisnacht ab: Es waren sechs.“ (S. 180)

Diese ersten Seiten, das fühlte sich an wie das Betreten einer anderen Welt, wie Urlaub: salziger Wind, Sand zwischen den Zehen, Wellenrauschen. Am liebsten wäre ich direkt in die Bahn gestiegen und ab ans Meer, im Handgepäck: „Leute von früher“ von Kristin Höller. Von Urlaub kann Marlene in diesen ersten Tagen auf Strand nur träumen. Ihre Gedanken wiegen schwer, der Geburtstagskuchen knistert in der Plastikfolie, als sie ihr Zimmer für den Sommer bezieht, doch die Neugier über das, was sie erwartet, tritt mit jedem Schritt in den Vordergrund. Und mit der Neugier auch die Beklemmung. 

Ich lerne Marlene als eine rastlose, emphatische junge Frau kennen, die zuhört und anpackt, uneitel und pragmatisch ist, und von sich selbst sagt, dass sie „absichtlich unachtsam“ sei, und nie gelernt hätte, in sich hineinzuhören. Eng an ihrer Seite: ihre besten Freund:innen Luzia und Robert. Sie hatten sich zu Beginn des Studiums kennengelernt und sind einander Ohr und Schulter. Und Kühlpack-Halter, Wartezimmer-Begleitung, In-den-Schlaf-gleit-Beschützer. Wir alle brauchen einen Robert in unserem Leben. Das Verhältnis zu ihren Eltern hingegen ist distanziert, angespannt; wie ihre Großmutter, der sie jede Woche eine Postkarte schreibt, wissen sie nichts von Marlenes Sommerjob. 
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"Die tun ja nichts. Das sind nur Leute von früher." (S. 301)
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Als Marlene Janne kennenlernt, verändert sie sich. Sie wird offener, sich selbst und ihrer Gefühle bewusster, verletzlicher. Ihre Beziehung beginnt leise, ein heimliches Kribbeln wird zu einem klopfen Herzen, zärtlich schwebend ist ihre Annäherung, gewinnt immer mehr an Konturen, bis auch diese unter der Anziehung verschmelzen. Sie sind fühlbar aufregend wärmend und gleichermaßen subtil tastend neugierig, diese Blitze zwischen ihnen, die Worte, die Kristin Höller für das Zwischenmenschliche findet, beklemmend die Atmosphäre, die auf der Insel vorherrscht. Immer satter wird das Bild des Urlaubsdorfes und seiner Schausteller:innen, der Strukturen des Tourismus und die Auswirkungen des Klimawandels auf das Inselleben und seine Menschen. Doch kein Licht ohne Schatten. Vielleicht wollte ich festhalten an dem Zauber, diesem Leben in der Schwebe, denn, nachdem ich mich auf den ersten zweihundert Seiten komplett verloren habe, quasi auf der Insel gelebt habe, hat mich das Ende verloren. Something was off, die Magie war weg. Und ich ziemlich gefrustet. Vielleicht kam es zu schnell, vielleicht habe ich es auch einfach nicht verstanden? In meinem Kopf bleibt das Bild der schwankenden Fähre, der ersten unsicheren Schritte auf dem sandigen Boden - und diese zarte Liebe.

Bewertung vom 25.03.2024
Geordnete Verhältnisse
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


ausgezeichnet

Philipp hatte es in seiner Kindheit nicht einfach: feuerrotes Haar, eine alkoholkranke Mutter - er war ein Außenseiter. Sein einziger Wunsch war es, einen besten Freund zu finden, nicht mehr alleine sein zu müssen. Eines Tages betritt Faina das Klassenzimmer. Sie anderen beäugen sie argwöhnisch, ihre Haare, ihren scheuen Blick; sie kommt aus der Ukraine, traut sich nicht, den Lehrer zu verbessern, weil sie die Sprache nicht gut spricht und nimmt stumm seinen Irrtum hin. Kurze Zeit später werden sie Freunde.

Einige Jahre später ist alles anders. Gemeinsam hatten sie die Schule abgeschlossen, studiert, wohnten in einer WG zusammen. Sie liebten sich, wie Freunde einander lieben können, erhaben jeder partnerschaftlichen Beziehung, doch an einem Punkt überschreitet Philipp eine Grenze und Faina zieht plötzlich aus. Ihre Wege trennen sich, verlaufen im Sand, die Rollen tauschen sich. Plötzlich ist Philipp der reiche Typ mit Eigentumswohnung und fester Freundin, während Faina von ihrem Freund sitzen gelassen wurde. Schwanger. Kurzzeitig findet sie Zuflucht bei ihren Eltern, doch ihr Verhältnis zu ihnen ist schon seit Jahren angespannt. Und noch ahnen sie nicht, dass zwei Herzen in ihr schlagen. Sie entschließt sich, Philipp um Hilfe zu bitten. Er lässt sie wieder in sein Leben, es gibt kein Zurück.

Lana Lux schafft es immer wieder, Worte wie Zuckerstreusel in die Luft zu werfen, die sich im Fall in Dornen verwandeln, mit jedem Satz, jedem Atemzug entlang meiner Arme kratzen. Unheimlich intensiv beschreibt sie das toxische Verhältnis, das sich zwischen den ehemals besten Freundin entspannt, ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis, das bald in Sucht, blinden Hass und dunkle Wut umschlägt, in Kontrollsucht. Bis zum Äußersten. Niemals hätte ich diesen Verlauf vorhergesehen, kam das Ende dann doch auch sehr plötzlich über mich hereingebrochen. Damn, Lana. What a tough gem.

Bewertung vom 14.03.2024
Ein falsches Wort
Hjorth, Vigdis

Ein falsches Wort


ausgezeichnet

„Die Gegenwart meiner verlorenen Kindheit, die ewige Rückkehr dieses Verlustes machte mich zu der, die ich war, es war ein Teil von mir, es durchdrang selbst das schwächste Gefühl in mir.“ (S. 395)
 
Alte Wunden reißen auf, sie zittert. Dunkelheit in ihren Träumen, ein fünfjähriges Kind - sie wacht auf. Alles beginnt mit einem Anruf von Astrid. Bergljot ist überrascht. Schon lange hatte sie nichts mehr von ihrer jüngeren Schwester gehört, obgleich sie die einzige Familienangehörige war, zu der sie flüchtigen Kontakt hielt, seit sie mit ihrer Familie gebrochen hatte. Dreiundzwanzig Jahre ist es her, dass sie aus dem Schatten getreten ist, doch die Stricke sind geblieben. Ebenso wie die Erinnerungen, die Berührungen, die Angst. Und ihre Wahrheit, über die sie nicht spricht. Von der auch Astrid nicht weiß. Es geht um den Familienbesitz, die beiden Hütten auf Hvaler, die - ihre Eltern sind nicht mehr die Jüngsten - im Stillen den beiden jüngsten Schwestern überschrieben wurden, ohne Bergljot und ihren Bruder Bård zu berücksichtigen. Was zunächst nach einem Erbstreit unter Geschwistern aussieht, entwickelt sich für Bergljot zu einem emotionalen Kampf um die Wahrheit ihrer Kindheit. Als kurze Zeit später ihr Vater bei einem Unfall stirbt, scheint die Welt stillzustehen; sie weint, doch anders als ihre Geschwister verspürt Bergljot keine Trauer. 

„Vielleicht war die Angst vor Vater in mir immer lebendig gewesen. Deine Angst vor einem unberechenbaren aggressiven Löwen ist schwer zu besiegen, solange er lebt, aber jetzt war der Löwe tot.“ (S. 148)

Die Angst vor dem, was die erzwungene Annäherung mit ihrer Familie hervorzubringen droht, lässt Bergljot die Bodenhaftung verlieren. Wie betäubt scheint sie, die Protagonistin des Romans „Ein falsches Wort“, der in Übersetzung von Gabriele Haefs bereits 2019 unter dem Titel „Bergljots Familie“ im Osburg Verlag erschien, immer wieder sucht sie in den Wäldern Zuflucht, um zumindest räumlichen Abstand zu gewinnen. Diese emotionalen Nuancen und die Unsicherheit wird durch den besonderen Rhythmus des Textes unheimlich gut eingefangen: Wieder und wieder umkreist sie in denselben Satzphrasen einen Gedanken, wiederholt ihn selbstversichernd, schöpft immer mehr Erinnerungen an die Oberfläche. Im Gespräch mit ihrer besten Freundin Klara, mit der sie eine bewegte Vergangenheit teilt, seit sie sich an der Universität kennenlernten, und in den Sitzungen mit ihrem Psychoanalytiker lernt sie, wie sie mit der Vergangenheit umgehen und ihrer Familie entgegentreten sollte, um selbst nicht daran zu zerbrechen. Dazwischen: Bilder einer Freundschaft, die auf verbotener Liebe zu verheirateten Männern fußt; kindliche Freuden, Erinnerungen an Ausflüge mit ihrem Vater, den Süßigkeitenladen, an - der Körper vergisst nie, was war, während andere die Augen vor der Wahrheit verschließen, wegsehen. Oder, so war es doch? Bergljot beginnt sich mit Bier zu betäuben, der Alkohol macht es erträglich, doch sie verliert nie die Kontrolle. Nur ihre Träume entgleiten ihr immer wieder.

„Ich hatte früh geheiratet und früh Kinder bekommen, um Mutter zu sein und nicht länger Tochter sein zu müssen, dachte ich, als ich anfing zu denken und mein Leben zu verstehen, jetzt betrog ich meinen Mann und meine Kinder, und ich schämte mich.“ (S. 37)

Am Anfang fiel es mir schwer, in den Text zu finden, vor allem der Sprache wegen, die aufgrund der Wiederholungen sehr sperrig daherkommt, doch je weiter sich der Streit um Erbe und Anerkennung verdichtet, desto gebannter war ich und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen - insbesondere ab dem Zeitpunkt, als klar wird, was wirklich passiert ist, damals, und inwiefern sich das, was sie erlebt, erlitten und gelernt hat auf ihre Persönlichkeitsentwicklung und ihr erwachsenes Ich auswirkt. Eben diese zugrundliegenden Mechanismen blitzen immer wieder auf, indem Hjorth den Bogen zu der Lehre des Schweizer Psychoanalytikers Carl Gustav Jung spannt, der in der Traumdeutung den Schlüssel zum Ich und frühen Erinnerungen sieht - und eben damit auch zum Vater, der Schlüsselfigur des Romans, der sich damit eingehend beschäftigte. Mir haben die gleichermaßen sensible wie konsequente Erzählstruktur, die beeindruckend komplexe Herausarbeitung der Beziehungsgeflechte und die Entwicklung dieser von Bergljots Kindheit bis in die Gegenwart und - ja, letztlich auch - die Sprache sehr gefallen, einzelne Sätze, die sich wie Schläge in die Magengrube aus dem Nichts entluden und ich für mich immer noch und Immer wieder im Herzen bewege. Eine nachhaltig beeindruckende und bewegende Geschichte, große Empfehlung!

Bewertung vom 10.03.2024
Leuchtfeuer
Shapiro, Dani

Leuchtfeuer


ausgezeichnet

„Es sieht aus, als wäre das Meer mit Abertausenden flimmernden Sternen gefüllt. Vielleicht ist jeder einzelne das, was von jeder Seele bleibt, die je gelebt hat; vielleicht ist Zeit kein Kontinuum, sondern Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft entfalten sich immer und ewig.“ (S. 282)

Mit jeder Entscheidung verändern sich die Schleifen unseres Lebens - und unserer Zukunft; jeden Tag schreiben wir den Verlauf unsere Geschichte von Neuem, nur das, was hinter uns liegt, kann nicht mehr ungeschehen gemacht werden.

Niemals wird Theo Wilf das Geräusch zerberstenden Metalls vergessen, den Schrei des Mädchens; das letzte Mal, das ihre Stimme in der Welt der Lebenden zu hören ist. Mehr als zwanzig Jahre ist es her, dass das Auto, in dem er mit seiner Schwester Sarah und dem Mädchen saß, gegen einen Baum prallte, und das Leben seiner Familie für immer verändern würde. Während Theo sich schon immer im Schatten seiner Schwester aufhielt und wohlfühlte, war Sarah in allem, was sie machte, ein Goldkind: selbstbewusst, talentiert, die Welt stand ihr offen. Doch unter der Last des Geheimnisses, das sie seit der Nacht des Unfalls im Jahr 1985 trägt, verliert sie ihr Strahlen; niemand ahnt, dass sie stets nur wenige Schritte vom Abgrund entfernt ist. Sie hält die Fassade aufrecht, betäubt ihre Gefühle mit Alkohol, verliert sich in der Wärme flüchtiger Küsse, fremder Hände an ihrem Gesicht. Theo hingegen war fortgegangen, um zu vergessen, füllt die Leere in seiner Brust mit Arbeit, etwa dem Kreieren neuer Gerichte. Sein Restaurant „Twelve Tables“ ist schon längst kein Geheimtipp mehr, jede Nacht sind alle Tische restlos belegt. Aber weder das Knistern britzelnden Öls noch das Zischen der Kaffeemaschine können das Gesehene und Gehörte in der Tonspur seines Lebens überschreiben; er entkommt ihm nicht. Ein unerwarteter Anruf seiner Schwester lässt ihn jäh aus der Zeit fallen, und bringt ihn zurück an den Ort seiner Kindheit. Den Ort, an dem die Geister warten.

„Änderst du ein Element, ändert sich alles. Eine Erschütterung hier verursacht ein Erdbeben dort. Eine Bruchlinie vertieft sich. Ein Schalter wird umgelegt.“ (S. 9)

Als ich noch klein war, liebte ich es, nachts in den Sternenhimmel zu gucken, mich in den leuchtenden Flecken zu verlieren; ungreifbar, ihre Entfernung, und das machte mir Angst. Wir, kleine Staubkörner in der Galaxie, suchend, umeinander kreisend und doch in unseren eigenen, kleinen Universen gefangen. Und so auch die Protagonist:innen in Dani Shapiros Roman „Leuchtfeuer“: Über die Jahrzehnte verstreut berühren ihre Leben einander flüchtig, ihre Bahnen kreuzen sich und aus jeder Begegnung gehen sie als Andere hervor. Empathisch zeichnet Shapiro polyphon die Wege nach, die hinter ihnen liegen, und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert haben, die Last der Sommernacht und die Bürde der Familie auf dem Herzen tragend. Die Vergegenwärtigung der Flüchtigkeit des Lebens durch jede noch so kleine, alltägliche Entscheidung und die Tragweite und emotionale Schwere von Erinnerung haben mich ein ums andere Mal über mein bisheriges Leben reflektieren lassen, über die Dinge, für die ich dankbar bin, die ich bereue; sie alle sind Teil meines Lebens und Teil meiner Geschichte.
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So mitreißend die Geschichte begonnen hat, hat sie mich ehrlicherweise schon nach kurzer Zeit verloren. Ich konnte keine:n der Protagonist:innen wirklich greifen, sie waren zu kantig, teilweise überladen bis abstrakt, der Ton pathetisch, der Verlauf vorhersehbar. Vielleicht war der Zeitpunkt für diese Geschichte nicht der richtige, aber dennoch habe ich einige wertvolle Gedanken mitnehmen können.

Bewertung vom 28.02.2024
Krummes Holz
Linhof, Julja

Krummes Holz


ausgezeichnet

Fünf Jahre ist es her, dass er gegangen ist. Dass er den alten Gutshof hinter sich gelassen hat und mit ihm einen Teil von sich. Das Scheppern des Bestecks, wenn Georg wütend war; den Hall des Schusses, als er den Hund - hör auf, atme. Vor fünf Jahren ist Jirka aufs Internat gegangen, geflüchtet an einen Ort, an dem sein Inneres wieder zusammengewachsen konnte. Papa nannte er Georg damals schon nicht mehr, das Wort hatte für ihn jegliche Emotion verloren. Es tat weh, es auszusprechen; eh war er nie der richtige Sohn gewesen, wie seine Schwester Malene nicht die richtige Tochter war für dieses Erbe.

Die Hitze liegt schwer über den Feldern, als Jirka sein Elternhaus betritt. Die Stille ist ohrenbetäubend, seine Mutter schon lange tot. Niemand wartet auf ihn, niemand ist da, nur die Erinnerungen an seine Kindheit warten an jeder Ecke: die Gewalt seines Vaters, die Erniedrigungen seiner Schwester, die Bewegungslosigkeit seiner Mutter. Und: der Geruch von Zuhause, auch wenn es das schon lange nicht mehr war. Er war zurückgekommen wegen des Musterungsbescheids, über Wochen und Monate hatte er es aufgeschoben, hatte angerufen, doch das Klingeln ging ins Leere. Leer auch der Blick seiner Schwester, als er sie nach all den Jahren das erste Mal wiedersieht, wirsch und traurig; leer der Blick seiner Großmutter, gefangen in der Demenz. Vom Vater keine Spur, kein Wort. Nur Leander redet mit ihm. Leanders Vater Vilém war der letzte Verwalter des Gutshofs gewesen, da war Jirka noch klein, ein stolzer Mann, jedes seiner Worte warm wie ein Karamellbonbon. Bei ihnen fühlte er sich sicher und geliebt, all das, was er von seiner Familie nicht erfuhr. Aber mit Leander verbindet auch noch andere, intensivere Momente, die er lange verdrängte, aber nun mit jedem neuen Tag immer mehr zutage treten.

„Weißt du, Jirka, über den Tod sollte man nicht allzu lange weinen. Er ist das Einzige, was uns allen sicher ist, und daran ist nichts Schlimmes. Daran bemisst sich das Leben.“ (S. 67)

Es liegt eine eigentümliche Schwere auf den ersten Seiten des Debütromans von Julja Linhof, in Erwartung eines warmen Sommergewitters, das über das Krumme Holz hinwegbrechen soll. Und wärmend ist sie allemal, die Atmosphäre, die sie mit poetischen, betäubt-verträumten Bildern, durchbrochen nur von lakonischen Dialogen, erzeugt, und doch ist da eine gewisse Beklemmung, die von den Protagonist:innen ausgeht. Vom Körper erinnerte Angst, Schattenspiele dessen, was einst war: Erinnerungen an seine Kindheit diffundieren in Jirkas Gegenwart, ein Augenschlag, und sie verflüchtigen sich im Knarren des Gebälks. Schon früh bekommt man einen Eindruck davon, unter welchen Bedingungen die Familie auf dem Gutshof wohnte, welche Schmerzen sie einander zufügten, die Narben noch immer da. Alles fühlt sich seltsam nah an, jeder abschätzige Blick trifft auch mich, kühles Holz unter meinen Füßen, die Angst vor Gefühlen, vor dem jugendlichen Körper. Mitreißend beschreibt Linhof, wie sich die Dynamik zwischen den Geschwistern allmählich verändert, sie, um die Gunst der:s jeweils anderen buhlend, auseinanderbrachen, sich aber nun zaghaft anzunähern versuchen, und auch, einander wieder Familie zu sein, und diese Abschnitte haben mir wirklich gut gefallen. Doch ab dem letzten Drittel verlor mich die Geschichte. Vage Ahnungen manifestierten sich allmählich, überdrehten und brachen an der bis dahin so elektrischen Atmosphäre träge ab. Die Handlung verlief sich in eine etwas absurde, unglaubwürdige Richtung, was arg schade ist, waren die ersten zwei Drittel wirklich toll. Dennoch: ein starkes Debüt und große Freude auf mehr von Julja Linhof!

Bewertung vom 26.02.2024
Weiße Wolken
Seck, Yandé

Weiße Wolken


ausgezeichnet

„Diese weißen Wolken haben also nichts mit Weißsein zu tun? – Doch, aber nicht nur. Ich würde sagen, es sin die Spuren, die unsere sogenannte Identität bei uns hinterlässt.“ (S. 98)
Im Frankfurter Nordend wohnt Dieo mit ihren drei Söhnen und ihrem Mann Simon, ihr Leben ein Spagat zwischen Patchwork und Arbeit, doch Ruhe findet sie auf dem Balanceakt nicht. Sie versucht, den Erwartungen der Gesellschaft an sie als Mutter gerecht zu werden, den Erwartungen, die von ihrer Mutter an sie herangetragen wurde, die, einstmals alleinerziehend und ebenfalls Psychologin wie ihre älteste Tochter, sie nicht schont, zu kritisieren. Aber es ist auch ihre jüngere Schwester Zazie, die sie mürbe macht, obgleich sie sie unendlich liebt. Zazie hat gerade ihre Masterarbeit abgegeben, die Welt steht ihr offen, aber die Frage um ihre Identität, ihr Schwarz-Sein wird lauter, der Rassismus der Gesellschaft, der Sexismus, der allgegenwärtig ist, macht sie wütend. Und: ihre Angst, sich ihrem Freund Max zu öffnen. Dieos Mann Simon wird zunehmen von seiner Schwägerin unter Beschuss genommen. Simon ist weiß, arbeitet bei einem Start-Up und die Arbeit frisst sein Leben; während seine Frau Haushalt und Kinder managet, ist er ständig in Meetings, ständig am Arbeiten, ständig beschäftigt. Anders Max: Er kämpft um Zazies Liebe.

Yandé Seck hat mit „Weiße Wolken“ einen Debütroman vorgelegt, der mich umgehauen hat. Ihre Sprache ist schnörkellos und sanft, die Dialoge dynamisch, ihre Charakterzeichnungen lebendig und liebevoll. Spielerisch wechselt sie die Perspektiven zwischen den drei handelnden Personen, gibt ihnen eine eigene Tonalität und Atmosphäre, als wechselte das Bild in einem Film. Apropos: all ihre Beschreibungen, die Handlungen wirken so filmisch, bunt, als gucke man eine Netflix-Serie – und dieses Pontential hat die Geschichte allemal. Mit kritischem Blick skizziert sie verschiedene Perspektiven auf die Themen Identität, Mutterschaft und das Patriarchat, beschreibt das Leben und Erleben als Schwarze Person in einer überwiegend weißen, westlichen Gesellschaft, die Vorurteile, die damit einhergehen, und den offenen und versteckten Rassismus, der den Protagonistinnen alltäglich begegnet. Insbesondere die Entwicklung der Beziehung zwischen Zazie und Max hat mir sehr gefallen, wie sie einander auffangen und auf Ungerechtigkeiten hinweisen, voneinander lernen, sich lieben; Zazies Selbstermächtigung und wie sie wächst. Das Ende kam mir ein wenig schnell daher, ein wenig platt, aber insgesamt: ein Jahreshighlight!

Bewertung vom 26.02.2024
Die Hoffnung der Chani Kaufman
Harris, Eve

Die Hoffnung der Chani Kaufman


ausgezeichnet

"Die Hoffnung der Chani Kaufman" ist die Fortsetzung des bereits 2015 erschienenen Romandebüts von Eve Harris, lässt sich jedoch unabhängig davon lesen.

Mit gleichermaßen zärtlicher wie intensiver Sprache verflicht Eve Harris die Leben zweier Frauen miteinander: Chani Kaufman und Rivka Zilberman. Mehr als ein Jahr ist der Hochzeit von Chani und Baruch vergangen. Ein Jahr, und noch immer ist sie nicht schwanger - sehr zur Freude ihrer Schwiegermutter, Mrs Levy. Ihr Sohn, der seine Ausbildung zum Rabbi absolviert, ist hin- und hergerissen zwischen den beiden Frauen in seinem Leben, weiß er um den Groll, den seine Mutter seiner Frau gegenüber hegt. Er schlägt vor, dass Chani sich in einer Kinderwunschklinik in London vorstellt, doch die Empfehlungen der Ärztin widersprechen den jüdischen Gesetzen, an die er sich strikt zu halten hat. Ihr gemeinsames Leben steht vor der Wand. Zur gleichen Zeit flieht Rivka aus dem Leben, das sie bislang führte: Sie tritt aus der jüdischen Gemeinde aus, sehr zum Missfallen ihres Mannes. Er verurteilt ihre Entscheidung. Rivka reist nach Jerusalem, wo ihr ältester Sohn an der Talmudschule lernt, und findet bei ihm Halt, denn auch er steht auf unserem Fuß und trifft eine Entscheidung, die sein Leben verändern würde.

Mit Leichtigkeit ob der schwermütigen Thematik verflicht Eve Harris die Geschichten der beiden Frauen, die sich ähnlicher sind als auf den ersten Blick ersichtlich, zeigt klaren Wortes die veralteten Ansichten und Gesetze der ultraorthodoxen Rabbiner auf, die die vollkommene Unterwerfung der Frauen einfordern. Es hat mich ungemein aufgewühlt, all diese Dinge zu lernen, die mir bis dahin unbekannt waren, und der Gedanke daran hat mich noch lange bewegt. Zeitweise zog sich die Erzählung ein wenig, doch insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen - bis auf das Ende, das hat mich taumelnd zurückgelassen.

Bewertung vom 12.02.2024
Klarkommen
Hartmann, Ilona

Klarkommen


sehr gut

Hätte ich mitgezählt, wie oft ich mich in diesem Text wiedergefunden habe, ich hätte meine Socken ausziehen müssen zum Zählen, denn beide Händen hätten nicht gereicht. Ich musste so oft peinlich berührt bis melancholisch verträumt grinsen oder lauthals auflachen, gegen den Kloß im Hals anschlucken oder stumm nicken ob der Erlebnisse und Erinnerungen der Protagonist:innen, die Ilona Hartmann so lebensnah, klar und präzise eingefangen hat. Ihre Sprache ist lakonisch, humorvoll und frech, bisweilen von einer intensiven, verlangsamenden Stille, die Höhen und Tiefen auslotend. Ich musste immer an diesen einen Song von Nina Nesbitt denken, in dem sie singt: My life's uncertain and sometimes it's strange / But one thing I've learned is it won't stay the same / Even in the darkness, I'll be okay / The sun will come up, the seasons will change - und so findet auch die namenlose Protagonistin ihren Weg, unmerklich, die Rollen kehren sich um. Ein:e jede:r von uns. Ein wundervoller Text, der von Freundschaft erzählt, vom Kindsein und Erwachsenwerden, von Abschieden und Neuanfängen und dieses besondere Lebensgefühl wie kein anderes einfängt. Große Empfehlung!
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Bewertung vom 15.01.2024
Lichtungen
Wolff, Iris

Lichtungen


ausgezeichnet

Zärtlich und unendlich behutsam zeichnet Iris Wolff in „Lichtungen“ die Bande einer Freundschaft, die von den Jahreszeiten geformt wurde, aber noch die kältesten Winter überdauert hat. Lev und Kato kennen sich bereits seit ihrer Kindheit, gingen gemeinsam zur Schule. Sie ist ein Samstagskind, wie ihre Mutter sagte, neugierig und klug, doch in den Augen der anderen eine Außenseiterin. Kato hatte einen eigenen Zugang zur Welt, erfuhr sie mit ihren Sinnen, ihrer Fantasie, um dem Jetzt zu entfliehen, denn ihr Vater war Alkoholiker, ihre Mutter nicht mehr da; wann immer möglich, war sie bei Lev zu Hause, um dem Zorn des Vaters zu entfliehen. Lev hingegen ist still und pflichtbewusst, bedacht mit seinen Worten und Handlungen; ein Beobachter. Einer, der bleibt, der festhält an Erinnerungen. An Gefühlen. An drei Worten, die ein Anfang, ein Aufbruch sein können. 
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Zunächst nur vage Pinselstriche, Schattenwurf auf weißem Papier, gibt Iris Wolff Lev und Kato und ihrer Umgebung immer mehr Tiefe, Konturen, Merkmale, die sie besonders machen - den suchenden, unsicheren Blick; lockig-glattes Haar; raue Gebirgszüge, karges Land. Beginnend in der Gegenwart, fernab ihrer beider Heimat, bewegt sich die Handlung der Vergangenheit entgegen, in die Maramuresch im Norden Rumäniens. Szenen eines Lebens ziehen vorbei: Grenzen verändern ihre Linienführung, aus einem Land wird ein anderes, aus einer Staatsform eine andere. Angst weicht Erleichterung, Krankheit wird zu Gesundheit, Menschen kommen, bleiben - und sie gehen, flüchten, träumen von einem besseren Leben, von Freiheit, von Geborgenheit. Welchen Sinn und Zweck haben Grenzen, haben Staatsangehörigkeit in diesen Zeiten?
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Es ist magisch, wie geschickt Iris Wolff die einzelnen Versatzstücke aufeinander aufbaut, mit dem Innen und Außen, der Dynamik zwischen Lev und Kato, ihrer Familie und ihrer Umwelt spielt, und vermeintliche Lücken in der Erzählung, sind sie für die handelnden Personen bereits bekannt, mit jedem Schritt der Vergangenheit entgegen schließt. Die Geschichte entwickelt so eine ganz besondere Dramaturgie, die ich bis dahin noch nicht in der Form erlebt habe: unaufgeregt und subtil, aber doch so kraftvoll, unterschwellig drängend, vorantreibend. Einfach richtig gut. Jeder Atemzug, jedes Wort ist poetisch, wärmend, legt sich wohltuend um Herz und Seele. Und dort behalte ich Lev und Kato, ihre Geschichte, diese zarte Flamme tiefer Freundschaft. 

Bewertung vom 07.11.2023
Kontur eines Lebens
Robben, Jaap

Kontur eines Lebens


ausgezeichnet

„Weiße Wände, nahezu leuchtend. Ich betastete meinen Bauch. Aus der Ferne drangen Stimmen zu mir. Ein Laken, das fest um mich gespannt war, hielt mich in dem Bett gefangen. Mein Kopf war unnatürlich schwer. Wo ist mein Kind?, fragte ich mit heiserer Stimme.“ (S. 260)

Es war Anfang März 1963, als sie sich kennenlernten; die Waal war von einer dicken Eisschicht überzogen. Nie wird die junge Floristin Frieda den Moment vergessen, als er plötzlich vor ihr stand, mehr Mantel als Mann: Otto. Noch Tage, Wochen nach ihrer Begegnung denkt sie an ihn, Ot-to, Ot-to skandiert sie in Gedanken, schilt sich, ihm nicht einmal ihren Namen genannt zu haben – wie soll er sie so jemals wiederfinden? –, doch da steht er eines Tages plötzlich vor ihr im Blumenladen, ihr Otto – und eben auch nicht, denn er ist verheiratet. Dennoch lassen sie einander nicht mehr los, begehren einander stürmisch, Mund und Wangen rot vor Liebe. Ihre Veränderung ist vor den Eltern nicht unbemerkt geblieben; Frieda merkt, wie sich das Band ihres streng katholischen Elternhauses immer enger um sie schlingt, zu ersticken droht. Dann bleibt ihre Periode aus. Tausende Fragen und keine Antworten, nur Einsamkeit und Angst, die wie ein Stein auf ihrer Brust liegen. Denn eine uneheliche Schwangerschaft, das war ein Skandal. Ihre Eltern verweisen sie des Hauses, versagen ihr jegliche Liebe und Fürsorge, versagen ihr, noch länger Teil der Familie zu sein. Aber auch ihrem heimlichen Kind würde sie nie Mutter, nie Familie sein.

„Ich hatte das große Bedürfnis, alles zu erzählen, wusste aber nicht, wem.“ (S. 85)

Niemals wird sie den Anblick der kleinen Füßchen vergessen, die Stille. Umso mehr schmerzt es, dass nun, sechzig Jahre später, seine Füße das letzte waren, was sie von ihrem Ehemann gesehen hat. All die stille Traurigkeit, die sie ihr Leben lang in sich trug, tritt wieder zu Tage, hallt umso lauter wider zwischen den Wänden des Zimmers der Seniorenresidenz, in der sie nun wohnt. Frieda ist inzwischen einundachtzig Jahre alt, das Laufen fällt ihr schwer, aber die Erinnerung an den Schmerz und die Ungewissheit, die der Anblick der stillen Füße in ihr wachgerufen hat, bringt sie dazu, sich ihre Geschichte zu stellen und sie zu teilen.
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Manchmal kann man nichts dagegen tun, es übermannt einen einfach. Mein Herz ist gebrochen und gleichzeitig seltsam ruhig. Tränen tanzen auf den Wimpern, der Nasenspitze, tropfen auf die Seiten, auf die "Kontur eines Lebens", die niemals ausgefüllt werden durfte, immer nur als blinder Schemen dessen, was hätte sein können, gegen die Brust pocht. Über diese stille Traurigkeit, den Verlust eines möglichen Lebens, das geheim gehalten werden musste, bedeutete eine Schwangerschaft ohne den heiligen Bund der Ehe für viele Frauen Mitte des 20. Jahrhunderts (und ganz sicher auch davor - und jetzt noch) den Ausschluss aus der (gläubigen) Gesellschaft, erzählt Jaap Robben in seinem Roman, der von Birgit Erdmann aus dem Niederländischen übertragen wurde. Zärtlich und gefühlvoll skizziert er das Leben der Protagonistin Frieda in ihrer Adoleszenz in den 60er Jahren und gegenwärtig als alte, hilfsbedürftige Dame, arbeitet die für die jeweilige Zeit und das Alter entsprechenden Charakterzüge, Eigenheiten - und Traumata - sensibel heraus, und lässt sie zu jeder Zeit so nahbar und echt erscheinen. Umso stärker traf mich ihr Schicksal: wie die Gesellschaft und ihre Eltern mit ihr umgingen, und was sie erleiden musste - während der Schwangerschaft, unter der Geburt und danach. Leer und einsam, abgeschnitten. Währenddessen kam Otto ungescholten davon, obgleich er: A) seine Ehefrau betrog, B) ein uneheliches Kind zeugte, C) sogar noch sagte, er habe genug Liebe für sie beide, wo sei da das Problem. Seriously? Aber leider nichts Neues, damals wie heute. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie es all den Frauen ihr Lebtag ergangen sein mag, die sie all die Jahre dieses unaussprechliche Packerl mit sich tragen, die Bilder vor Augen, der Schatten einer Berührung auf der Haut. Und dennoch ein "normales Leben" weiterführen mussten.
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Ich habe wahrlich nur warme Worte für diese große, intensive Geschichte, die kritische Betrachtung einer Gesellschaft im 20. Jahrhundert. Von Beginn an hat mich die Erzählung von Friedas Leben in den Bann gezogen, diese kluge und stringente Komposition aus den jeweiligen Zeitsträngen mein Herz erwärmt. Einzig Tobias, der Sohn Friedas, ging mir zeitweise auf den Geist mit seiner teils herabwürdigen Art. Geschenkt. Nein, ich bin selig. Und zerstört. Ein unbedingtes Jahreshighlight!