Jarka Kubsova
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Bergland (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 400 Min.
Sprecher: Steffenhagen, Britta
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Die bewegende Geschichte einer Bauernfamilie in den Alpen über drei Generationen Südtirol in den vierziger Jahren: Im abgelegenen Tiefenthal staunen selbst gestandene Bauern, als ihnen eine junge Frau vormacht, wie man einen Hof ganz alleine durchbringt. Rosa heißt die Frau, die die Natur versteht und lenkt, als habe sie nie etwas anderes getan. Mit aller Macht stemmt sie sich gegen den Fortschritt, der ihr kleines Reich in den Bergen bedroht. Zwei Generationen später sind Rosas Enkel Hannes und seine Frau Franziska auf Feriengäste angewiesen, um den Hof zu halten. Als nach einem Unglück...
Die bewegende Geschichte einer Bauernfamilie in den Alpen über drei Generationen Südtirol in den vierziger Jahren: Im abgelegenen Tiefenthal staunen selbst gestandene Bauern, als ihnen eine junge Frau vormacht, wie man einen Hof ganz alleine durchbringt. Rosa heißt die Frau, die die Natur versteht und lenkt, als habe sie nie etwas anderes getan. Mit aller Macht stemmt sie sich gegen den Fortschritt, der ihr kleines Reich in den Bergen bedroht. Zwei Generationen später sind Rosas Enkel Hannes und seine Frau Franziska auf Feriengäste angewiesen, um den Hof zu halten. Als nach einem Unglück ihre Zukunft auf dem Spiel steht, erweist sich Rosas Vermächtnis als aktueller denn je. Ungekürzte Lesung mit Britta Steffenhagen 6h 40min
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Jarka Kubsova wurde 1977 in Tschechien geboren, seit 1987 lebt sie in Deutschland. Nach Studium und Volontariat in Hamburg arbeitete sie bei der Financial Times Deutschland, beim Stern sowie bei der ZEIT. Sie ist Ghostwriterin und Co-Autorin mehrerer erfolgreicher Sachbücher. Für ihr Romandebüt 'Bergland' lebte sie sieben Monate lang auf einem Bauernhof in Südtirol.
Produktdetails
- Verlag: Der Hörverlag
- Gesamtlaufzeit: 400 Min.
- Erscheinungstermin: 24. Mai 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844541380
- Artikelnr.: 64074951
»Im Zentrum der atmosphärisch dichten Handlung stehen starke Frauen, die sich trotz widrigster Umstände nicht unterkriegen lassen. Lesenswert!« Bergsteiger
Gebundenes Buch
“... am Ende schaffen wir das immer alles irgendwie... Fragt sich nur, wer oder was dabei auf der Strecke bleibt.”
Ich habe das Buch ein bisschen sacken lassen, kann aber immer noch nicht wirklich in Worte fassen, wie grandios ich es fand. Es kam einfach zur richtigen Zeit, hat …
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“... am Ende schaffen wir das immer alles irgendwie... Fragt sich nur, wer oder was dabei auf der Strecke bleibt.”
Ich habe das Buch ein bisschen sacken lassen, kann aber immer noch nicht wirklich in Worte fassen, wie grandios ich es fand. Es kam einfach zur richtigen Zeit, hat einen Nerv getroffen.
Drei Generationen einer Bauernfamilie auf einem abgelegenen Hof in Südtirol erzählt der Roman. Auf knapp 300 Seiten gelingt es der Autorin Jarka Kubsova viel hineinzupacken: ausgefeilte Figuren (grandios gezeichnet sowohl Rosa als auch Franziska!) und große Themen wie die Veränderung in der Land- und Viehwirtschaft, Fortschritt(szwang), Generationenkonflikte, Care Arbeit (auch wenn der Begriff nie fällt), mentale Gesundheit. Besonders diesen letzten Aspekt, der perfekt eingebettet ist die restliche Erzählung, fand ich sehr spannend und authentisch umgesetzt, ebenso den Umgang der verschiedenen Generationen damit. Ich glaube, das Buch hat mich deshalb so sehr berührt, weil mir vieles sehr bekannt vorkommt, ich vieles davon selbst erlebt habe. Auch wenn ich nie auf einem Bergbauernhof gelebt habe, ich komme aus einem kleinen Dorf in Bayern, aus einem Hof der über 300 Jahre in Familienbesitz war, heute aber keiner mehr ist, habe den Wandel miterlebt, kenne die Generationenkonflikte, kenne das Fortgehen, das Zurückkehren, kenne sogar das Specksteinschleifen in Rehaeinrichtungen – kurz gesagt: it hit home. Obwohl es viele gewichtige, teils schwere Themen sind, die im Roman behandelt werden, verliert er nie wirklich die Leichtigkeit, die auch dazu beigetragen hat, dass ich mich manchmal an “Ein ganzes Leben” von Robert Seethaler oder “Bergsalz” von Karin Kalisa erinnert fühlte. Gleichzeitig wird aber das einfache Leben, die Naturverbundenheit nie romantisiert, selbst dann nicht, wenn vom Aufspüren von Sehnsüchten die Rede ist. Das Ende, das mich dann tatsächlich so berührte, dass Tränchen geflossen sind, ist eine fast märchenhafte Mischung aus Utopie und Hoffnung. “Bergland” ist eines meiner Jahreshighlights, eine absolute Leseempfehlung.
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Gebundenes Buch
---- Südtirol ist mein heimlicher Sehnsuchtsflecken. Ich liebe die Natur, die Berge, die Menschen und wenn ich könnte, wäre ich oft dort oben, um abzuschalten und zu genießen. Deshalb musste ich diesen Roman unbedingt lesen und wurde nicht enttäuscht. …
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---- Südtirol ist mein heimlicher Sehnsuchtsflecken. Ich liebe die Natur, die Berge, die Menschen und wenn ich könnte, wäre ich oft dort oben, um abzuschalten und zu genießen. Deshalb musste ich diesen Roman unbedingt lesen und wurde nicht enttäuscht. ----
Generationsübergreifender Überlebenskampf auf einem Bergbauernhof
Die "Innerleit-Rosa" bewirtschaftet in den Vierzigerjahren auf 1670 m Höhe allein einen Bergbauernhof. Ihre Familie wird durch den Krieg zerstört und aus ihrer Ehe bleibt nur ihr Sohn. Hart und einsam ist der Kampf mit der Natur, den Rosa auf sich nimmt. Traditionen sind ihr wichtig und der viel gerühmte Fortschritt, den ihr Sohn Sepp so gern durchsetzen möchte, ist ihr ein Dorn im Auge. Jahre später hat der Tourismus auf dem Hof Einzug gehalten und Rosas Enkel Hannes und dessen Frau müssen sich anderen, aber genauso harten Herausforderungen stellen.
Jarka Kubsova, bekannt durch Sachbücher und Reportagen hat ihren ersten Roman veröffentlicht. Deutlich spürbar ist, wie intensiv sie sich auf dieses Bergabenteuer vorbereitet hat. Man fühlt sich sofort mitten im Geschehen und sieht die Natur und die darin hart arbeitende Rosa vor sich. Besonders die Naturbeschreibungen die ans Herz gehen und nachspürbar sind, haben mir besonders gefallen.
"Mit zunehmender Kälte stellten die kleinen Pflanzen das Wachstum ein, zitterten in dem heulenden Wind, der jetzt wieder über die Kämme strich und vor dem sich aes Schwache beugen musste. In Rosa stieg die Furcht vor dem nahenden Winter auf, weil im Winter das Hofherz langsamer schlug."
Drei Generationen werden im Wechselspiel der Perspektiven dargestellt. Rosa ist ein sehr starker Charakter, der sich trotz aller Widrigkeiten durch Krieg, Tod und Unerfahrenheit nicht davon abhalten lässt, den Bergbauernhof durchzubringen. Zwei Generationen später kämpft Franziska auf dem "Innerleit-Hof" darum, den Standard als Ferien-Bauernhof aufrecht zu halten. Wie hart es ist, die pure Landlust für Feriengäste vorzuspielen, wird hier schonungslos und offen wiedergegeben. Die vermeintliche Idylle entpuppt sich als fast unmöglich umzusetzende Vorgabe des Bauernverbands.
Frauen stehen in diesem Roman im Vordergrund. Mal als hart arbeitende Bäuerin, mal als Familien- und Vermietungs-Managerin, die auf die eine oder andere Weise an ihre Grenzen gelangen. Man spürt, wie zerrissen die Frauen sind und wie viel ihnen abverlangt wird.
Besonders die aktuelle Zeitschiene, die den Ferienbauernhof betrachtet, stimmt sehr nachdenklich. Der Einblick hinter die Kulissen der vermeintlichen Landidylle zeigt, welche hohen Kriterien an einen touristisch genutzten Bauernhof gestellt werden. Die Verbindung zur Großmutter mit ihrer naturbelassenen Acker- und Gemüsebewirtschaftung zeigt einen neuen Weg auf, der Hoffnung auf ein neues Zeitalter gibt. Sanfter Tourismus, der teilnimmt und nicht zerstört.
Für mich ein Lesehighlight.
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Gebundenes Buch
Mich hat das Cover direkt angesprochen. Die Aussage des Bildes trifft es genau.
Eine Geschichte zweier starker Frauen am Innerleitner Hof im südtiroler Tiefenthal, die in zwei Zeiten spielt.
Die eine hundert Jahre zurück: Rosa kämpft gegen die Widrigkeiten einer alleinstehenden …
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Mich hat das Cover direkt angesprochen. Die Aussage des Bildes trifft es genau.
Eine Geschichte zweier starker Frauen am Innerleitner Hof im südtiroler Tiefenthal, die in zwei Zeiten spielt.
Die eine hundert Jahre zurück: Rosa kämpft gegen die Widrigkeiten einer alleinstehenden Frau in einer harten Zeit und ihr Sohn Sepp erschwert mit seiner Art und seinem Tun das Leben ungemein.Louis, der Bruder ihres verstorbenen Mannes verliebt sich in Rosa, doch trotz der Erwiderung der Gefühle kann Rosa den Hof nicht allein lassen. Also geht er -allein .
Die zweite Zeit, zu der der Roman immer wieder mal springt, beschreibt Hannes, den Enkelsohn von Rosa, seine Frau Franziska . Der Innerleitner Hof wurde zu einer Pension umgwandelt und die Sorgen und Probleme der Gegenwart sind Auszeichnungen die folglich mehr Gäste anlocken. Nach Franziskas vierter Geburt bricht sie wegen Überlastung zusammen und muss behandelt werden. Hannes spielt immer öfter mit dem Gedanken alles auszugeben, doch während der Behandlung merken beide was im Leben wichtig ist.
Ein toller, ganz klarer und umverschnörkelter Roman, der einem das harte Leben in den Bergen aufzeigt und den Leser mitnimmt.
Ich fand die Geschichten und Leben der unterschiedlichen Zeiten wirklich spannend und mir bot sich ein interessanter Einblick.
Ich kann eine klare Kaufempfehlung geben.
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Broschiertes Buch
"Es war alles noch kein Plan, es war nur ein Anfang, es war Wünsch dir was. Das Aufspüren von Sehnsüchten, von dem, was fehlte oder etwas, das verloren gegangen war und wonach sich zu suchen lohnte. [...], auch auf den anderen Höfen suchten sie neue Wege und stellten …
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"Es war alles noch kein Plan, es war nur ein Anfang, es war Wünsch dir was. Das Aufspüren von Sehnsüchten, von dem, was fehlte oder etwas, das verloren gegangen war und wonach sich zu suchen lohnte. [...], auch auf den anderen Höfen suchten sie neue Wege und stellten erstaunt fest, dass diese manchmal zurückführten. Und trotzdem richtig waren." (Seite 260)
Wir begleiten die Entwicklung des Innerleithofs über 3 Generationen hinweg.
Zuerst erfahren wir wie Rosa als alleinige Besitzerin des Hofes aller Anstrengung, Wetterlagen und persönlichen Niederlagen zum Trotz den Hof erfolgreich führt. Rosa versteht wie niemand sonst, ihr Land zu lesen; sie weiß wie die Erde beschaffen sein muss, damit auf ihr die Pflanzen wachsen und gedeihen.
Später übernimmt ihr Sohn Sepp den Hof, der ihn durch die Umnutzung in einen Milchbetrieb wirtschaftlicher und rentabler gestalten möchte. Rosa und Sepp sind in ihren Ansichten, den Hof in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, so unterschiedlich, dass sich unausgesprochene Konflikte zwischen ihnen bilden. Obwohl Sepp voller Tatendrang und Optimismus ist, kann er sich seinen Traum nicht erfüllen.
Als dann Sepps Sohn Hannes zusammen mit seiner Frau Franziska den Innerleit zu einem Ferienhof umwandelt, werden auch sie vor Herausforderungen gestellt, die fast unmöglich erscheinen, um sie bewältigen zu können.
Jarka Kubsova beschreibt das Leben auf und die Bewirtschaftung eines Hofes - egal in welcher Generation - sehr eindrücklich und nachvollziehbar. Rosa mit ihrer Beobachtungsgabe und ihrem Gespür für die Natur haben mich besonders beeindruckt. Das Ende des Buches empfand ich als sehr stimmig und optimistisch. Leseempfehlung für all diejenigen, die sich in den Bergen zu Hause fühlen.
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Gebundenes Buch
Ein wunderbares Buch
Erzählt werden die Geschichten von Rosa und Franziska. Beide stecken all ihre Energie und Herzblut in den Erhalt vom Innerleitner Hof, der hoch in den Tiroler Bergen liegt. Während Rosa Anfang des Jahrhunderts alleine als Frau und mit den Widrigkeiten ihrer Zeit um …
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Ein wunderbares Buch
Erzählt werden die Geschichten von Rosa und Franziska. Beide stecken all ihre Energie und Herzblut in den Erhalt vom Innerleitner Hof, der hoch in den Tiroler Bergen liegt. Während Rosa Anfang des Jahrhunderts alleine als Frau und mit den Widrigkeiten ihrer Zeit um den Erhalt des Hofes kämpft, so muss sich Franziska den nicht weniger widrigen Herausforderungen der Gegenwart stellen. Dazwischen Sepp, der Sohn von Rosa und Schwiegervater von Franziska, der mit seinem „Dazutun“ nicht immer klug handelt und beiden Frauen - zur jeweiligen Zeit- das Leben ein wenig erschwert.
Das Buch ist wunderbar geschrieben, nicht langatmig, nicht ausschweifend und nicht gefühlsbetont. Aber dennoch machte es mich betroffen und nachdenklich, dennoch entlockte es mir oftmals auch ein Schmunzeln - Für mich alles, was ein gutes Buch braucht.
Es wird zwar die Geschichte zweier Frauen erzählt, aber dennoch ist es kein „Frauenbuch“ (die Protagonistinnen hätten leicht durch Männer ersetzt werden können) – Augenmerk liegt in den oftmals schwierigen Umständen der jeweiligen Zeit, denen es sich zu stellen galt und gilt.
Der harmonische Wechsel der Kapitel von Vergangenheit und Gegenwart, hielt mich in einem wunderbaren Fluss, der mich daran hinderte, das Buch aus den Händen zu legen.
Meinen nächsten Urlaub in den Bergen werde ich mit anderen Augen sehen.
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Gebundenes Buch
Der Innerleithof in den Südtiroler Bergen trägt viele Geschichten in sich. In den Stuben versteckt sich so manches Geheimnis. Ein Blick hinein offenbart nicht nur das lauschige Plätzchen auf der Ofenbrücke. Rosa übernimmt in den 40er Jahren den Hof von ihrem Vater. Die …
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Der Innerleithof in den Südtiroler Bergen trägt viele Geschichten in sich. In den Stuben versteckt sich so manches Geheimnis. Ein Blick hinein offenbart nicht nur das lauschige Plätzchen auf der Ofenbrücke. Rosa übernimmt in den 40er Jahren den Hof von ihrem Vater. Die Brüder sind im Krieg geblieben, die Schwestern in die Stadt und die Mutter früh gestorben. Niemand aus Tiefenthal glaubt daran, dass sie es schaffen kann. Doch Rosa lässt sich nicht beirren und geht ihren ganz eigenen Weg.
Später ist aus dem Hof ein kleines Ferienidyll für Urlauber geworden. Hannes, Rosa‘s Enkel, und seine Frau Franziska haben alle Hände voll zu tun. Es ist doch Einiges zu tun, um dem zu entsprechen, was verlangt wird. Ob sie alle Kriterien erfüllen, um auch endlich mit fünf Küken vom Dachverband ausgezeichnet zu werden? Die Gäste sind schließlich auf Händen zu tragen. Kaum sind die einen Feriengäste weg und die Wohnungen geputzt, stehen die Nächsten auf der Matte. Man kann ja mal probieren, ob man eher rein kann. Sepp, Hannes‘ Vater, kann sich damit nicht wirklich anfreunden. Die Touristen kommen und denken, die Berge gehören ihnen. Sie quetschen sich in Plastik-Outdoor-Kleidung, kaufen die schrägsten Gletschersonnenbrillen und hinterlassen ihren Müll überall, nur nicht dort, wo er hingehört. Die Natur muss Hotels und Skipisten weichen, im Tal werden die Höfe immer größer und moderner. Ärger und Frust sind vorprogrammiert. Wut und Selbstzweifel und vor allem Verzweiflung gehören genauso zum Puls der Zeit wie die Liebe zur Natur und zu den Tieren. Damals wie heute. Fortschritt? Rückschritt? Wer weiß das schon. Die Zeit ist im Wandel. Alles hat seine guten und seine schlechten Seiten.
Die kantigen und unnahbaren Figuren Rosa und Sepp hatten sich sehr bald in mein Herz geschlichen. Die Entwicklung der Beiden, das Herausarbeiten ihrer Charakterzüge, das nach und nach Freilegen ihrer Gefühle hat mir sehr gut gefallen. Die Mutter-Kind-Beziehung ist anfangs vor allem durch vermeintlich fehlende Zuneigung geprägt. Seite um Seite wird klarer, dass Rosa wusste, was sie mit ihren Händen schaffen kann, aber nicht, was sie mit der Liebe anfangen soll. Geprägt von Missverständnissen leben Sepp und Rosa nebeneinander und erst zu spät verstehen sie, miteinander richtig umzugehen. Dass das Leben auf einem Hof sowie der mit der Zeit einhergehende Wandel schwierig sein kann, zeigt sich, als Franziska nicht mehr kann. Vier Kinder, Touristen und ein unglücklicher Mann. Ob sie zusammen die Kurve kratzen?
Ein schöner, authentischer, trauriger und warmer Landroman. So mitten aus dem Leben mit Schicksalsschlägen, Träumen und Wünschen. #lesenistankommen passt hier ganz wunderbar! Eintauchen, begeistern lassen und zufrieden sein. Keine Seite war zu viel. Danke für diesen Lesegenuss!
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Gebundenes Buch
Wer kennt sie nicht, die Anzeigen "Ferien auf dem Bauernhof"? Dazu noch ein paar schöne Bilder von glücklichen Kühen und fröhlichen Schweinen und selbstverständlich steht die happy Bauernfamilie daneben und freut sich auf die Gäste. Die Werbung funktioniert …
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Wer kennt sie nicht, die Anzeigen "Ferien auf dem Bauernhof"? Dazu noch ein paar schöne Bilder von glücklichen Kühen und fröhlichen Schweinen und selbstverständlich steht die happy Bauernfamilie daneben und freut sich auf die Gäste. Die Werbung funktioniert gut, denn die Städter lieben den "ursprünglichen" Urlaub in der Natur und so nah am "einfachen" Leben. Wer das Buch gelesen hat, wird diese Anzeigen mit ganz anderen Augen sehen und vielleicht auch anders an einen solchen Urlaub herangehen.
Erzählt wird die Geschichte einer Familie, die in einem Bergdorf lebt und arbeitet. Drei Generationen, ein Hof und viele ähnliche Probleme. Die Charaktere werden von der Autorin so glaubhaft und realistisch beschrieben, dass es schmerzt, wenn Rosa gegen den Berg und die Natur ankämpft, sich abrackert, schuftet von morgens bis abends, um den Hof allein durch den Krieg und die Nachkriegszeit zu bringen. Ihr Sohn muss zu Hause bleiben, vermisst sie, fühlt sich vernachlässigt und wird aggressiv, was sie noch mehr auf die Felder und in ihren Garten treibt. Sie erzielt Erfolge und zeigt den Menschen im Dorf, dass eine Frau den Hof allein stemmen kann. Doch mit welchen Konsequenzen?
Franziska ist am Ende. Mit den Nerven, der Geduld, den Gästen, mit ihren überzogenen Ansprüchen und den Kindern, die immer etwas wollen. Dazu ist sie hochschwanger und der Tourismusverein zwängt sie immer mehr ein, um noch profitabler zu werden. Das Geld ist knapp, trotz Schufterei und guter Gästezahlen. Die Familie droht an der Situation zu zerbrechen.
Die Autorin hat die Leben der drei Generationen so gut beschrieben, dass ich beim Lesen Gänsehaut bekommen habe. Ich ziehe den Hut vor Rosa und ihrer Kraft, ihrem Willen und den Mut. Ich habe mich immer wieder gefragt, würde ich das schaffen? Wahrscheinlich nicht. Zu weich, zu verwöhnt und zu wenig Ahnung von der Natur. Aber auch vor Franziska habe ich Respekt und konnte ihren harten Weg gut nachvollziehen.
Höher, schneller, weiter ist nur für wenige wirklich gut und lohnenswert. Viele bleiben auf der Strecke und werden krank, sind ausgelaugt und resignieren, wenn sie den Berg an To-Dos sehen. Jarka Kubsova baut auch schwere und aktuelle Themen mit in die Geschichte. Sie zeigt dem Lesenden an einem Beispiel, was passieren kann, wenn man sich ständig verbiegen muss und wirft indirekt Fragen auf, die jeder für sich reflektieren kann.
Es war ein wahres Lesehighlight für mich.
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Gebundenes Buch
!ein Lesehighlight 2021/2022!
!eine zeitlose Geschichte, die fest in meiner Bibliothek verankert sein wird!
Klappentext:
„Südtirol in den vierziger Jahren: Im abgelegenen Tiefenthal staunen selbst gestandene Bauern, als ihnen eine junge Frau vormacht, wie man einen Hof ganz …
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!ein Lesehighlight 2021/2022!
!eine zeitlose Geschichte, die fest in meiner Bibliothek verankert sein wird!
Klappentext:
„Südtirol in den vierziger Jahren: Im abgelegenen Tiefenthal staunen selbst gestandene Bauern, als ihnen eine junge Frau vormacht, wie man einen Hof ganz alleine durchbringt. Rosa heißt die Frau, die die Natur versteht und lenkt, als habe sie nie etwas anderes getan. Mit aller Macht stemmt sie sich gegen den Fortschritt, der ihr kleines Reich in den Bergen bedroht.
Zwei Generationen später sind Rosas Enkel Hannes und seine Frau Franziska auf Feriengäste angewiesen, um den Hof zu halten. Als nach einem Unglück ihre Zukunft auf dem Spiel steht, erweist sich Rosas Vermächtnis als aktueller denn je.“
Es gibt manchmal Bücher die muss ich mehrfach lesen um für mich selbst zu erfahren ob sie beim nächsten Mal wieder so begeisternd sind wie zu Beginn. Dieses Buch hier gehört dazu. Ich heule jedes Mal an der selben Stelle wahrlich Rotz und Wasser, lache immer an den selben Stellen und denke mir, immer an den selben Stellen: Genau so war es und so wird es kommen. Dieses Buch ist grandios, ein Meisterwerk, denn es ist nicht das was der Buchtitel erstmal erahnen lässt. Hier wird keine Bergdoktor-Idylle vorgegaukelt, hier wird kein Heimatroman erzählt, hier wird die Vergangenheit mit der Gegenwart und der Zukunft beleuchtet. Eine große Gabe der Autorin, diese Zeiten so genau zu betrachten und sie zu analysieren. Hier wird Klartext geredet, hier wird keine heile-Welt vorgespielt, hier geht es um genau das Bild, was vielen von uns verloren gegangen ist.
Erzählt wird zu Beginn in zwei Generationszeiten und ab der Hälfte des Buch bis zum Schluss sogar in drei. Macht das Sinn? Und ob. Auch hier mal wieder ein Buch wo man genau lesen muss, sich Namen merken muss, Obacht geben muss, das man nicht vom Berg fällt, weil er immer steiler wird beim lesen. Als Leser ist man hier stiller Beobachter. Zuerst erfahren wir die Geschichte von Franziska und dem dem Innerleit-Hof. Wir erlesen ihre Arbeit, ihr Seelenleben, ihre verhasste und doch geduldete „Liebe“ zu „goldenen Küken“. Ferienvermietung, Kinder, Tiere, Alm, harte Zeiten. Auf dem Hof lebt auch Franziskas Schwiegervater Sepp…seine bzw. die Geschichte seiner Mutter Rosa ist der feste, dicke rote Faden und um diesen winden sich Hannes und Franziska mit ihren Kindern und dann später auch eben Sepp. Der Wechsel zwischen damals und heute wirkt zu Beginn völlig normal, so wie man das aus einer der unzähligen geschönten Landhauszeitungen kennt. Doch schnell merkt man als Leser, die Vergangenheit ist immer präsent, zeigt sich überall, manchmal muss sie halt erst wieder entstaubt werden. Alles von damals ist nicht immer schlecht gewesen und das Heute und die Zukunft versichern uns auch nicht immer das gelbe vom Ei. Man muss als junger Mensch Erfahrungen machen. Das hat Rosa gemacht, Sepp ebenfalls und Hannes und Franzi taten dies ebenfalls. Drei Generationen haben gelernt, dass das von damals alles Hand und Fuß hatte und die Zeit und die Technik damals ebenfalls das erreicht hat, um zu Leben mit dem was notwendig war. Hart war es damals, hart ist es heute. Wir sind unser eigener Schmied des Glücks und dürfen auch gern das vergangene aufleben lassen und uns zu Nutze machen. Reden hilft gegen Kummer. Auch das war damals schon so, nur muss man die Zähne erstmal dafür auseinander bekommen….klappt aber irgendwann…
Kubsova‘s Schreibstil ist für diese „Geschichte“ perfekt gewählt. Kurz, prägnant, klare Worte ohne Geschwurbel. Sie ist treffsicher in allem und zeigt, man benötigt nicht immer Phrasen oder Schöngerede um zu verstehen. Dieses Buch beschäftigt mich schon lange und ist ein echter Schatz der Erzählkunst. Ich hoffe das von der Autorin noch mehr kommt! Der Roman könnte auf den Halligen „spielen“, in alten Dörfern in Bayern oder dem Erzgebirge, er könnte überall dort spielen, wo die Zeit sich mit der Natur verklebt hat und untrennbar geworden ist - ein gewaltig
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