Caroline Criado-Perez
eBook, ePUB
Unsichtbare Frauen (eBook, ePUB)
Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert
Übersetzer: Singh, Stephanie
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Ein kraftvolles und provokantes Plädoyer für Veränderung! Unsere Welt ist von Männern für Männer gemacht und tendiert dazu, die Hälfte der Bevölkerung zu ignorieren. Caroline Criado-Perez erklärt, wie dieses System funktioniert. Sie legt die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Erhebung wissenschaftlicher Daten offen. Die so entstandene Wissenslücke liegt der kontinuierlichen und systematischen Diskriminierung von Frauen zugrunde und erzeugt eine unsichtbare Verzerrung, die sich stark auf das Leben von Frauen auswirkt. Kraftvoll und provokant plädiert Criado-Perez für einen...
Ein kraftvolles und provokantes Plädoyer für Veränderung! Unsere Welt ist von Männern für Männer gemacht und tendiert dazu, die Hälfte der Bevölkerung zu ignorieren. Caroline Criado-Perez erklärt, wie dieses System funktioniert. Sie legt die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Erhebung wissenschaftlicher Daten offen. Die so entstandene Wissenslücke liegt der kontinuierlichen und systematischen Diskriminierung von Frauen zugrunde und erzeugt eine unsichtbare Verzerrung, die sich stark auf das Leben von Frauen auswirkt. Kraftvoll und provokant plädiert Criado-Perez für einen Wandel dieses Systems und lässt uns die Welt mit neuen Augen sehen.
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Caroline Criado Perez, 1984 geboren, ist Autorin und Rundfunkjournalistin. Sie publiziert u.a. im New Statesman und im Guardian und hält regelmäßig Vorträge. Ihr erstes Buch »Do it Like a Woman« wurde von den Medien als »ein eindringlicher journalistischer Text« und zu einem der »Bücher des Jahres« des Guardian gekürt, »alle jungen Mädchen und Frauen sollten ein Exemplar besitzen«. Als eine der international bedeutendsten feministischen Aktivistinnen ihrer Zeit wurde Criado Perez mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Zu ihren bekanntesten Kampagnen-Erfolgen gehören die Mitfinanzierung der Website Women's Room, der Abdruck einer Frau auf britischen Banknoten, die Verpflichtung von Twitter, seinen Umgang mit dem Thema Missbrauch zu ändern, und die Aufstellung einer Statue der Frauenrechtlerin Millicent Fawcett auf dem Parliament Square. 2013 wurde Caroline Criado Perez zum Human Rights Campaigner of the Year ernannt. Seit 2015 ist sie Officer of the Order of the British Empire (OBE). Sie lebt in London.
Produktdetails
- Verlag: Penguin Random House
- Seitenzahl: 496
- Erscheinungstermin: 10. Februar 2020
- Deutsch
- ISBN-13: 9783641223779
- Artikelnr.: 55925824
Wie die Hälfte der Bevölkerung ignoriert wird
Caroline Criado-Perez' Buch "Unsichtbare Frauen"
Warum kann eine Frau nicht mehr so sein wie ein Mann?", beschwert sich Henry Higgins im Musical "My Fair Lady" von 1956. Er soll die Blumenverkäuferin Eliza Doolittle zu einer Dame ausbilden und kommandiert sie dabei herum, bis sie sich wehrt - was ihn zu dieser Frage veranlasst: Ja, warum kann sie eigentlich nicht mehr sein wie er, "eternally noble and historically fair"?
Diese Szene nimmt die britische Journalistin Caroline Criado-Perez in ihrem Buch "Unsichtbare Frauen - Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert" zum Anlass, um einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Missstand
Caroline Criado-Perez' Buch "Unsichtbare Frauen"
Warum kann eine Frau nicht mehr so sein wie ein Mann?", beschwert sich Henry Higgins im Musical "My Fair Lady" von 1956. Er soll die Blumenverkäuferin Eliza Doolittle zu einer Dame ausbilden und kommandiert sie dabei herum, bis sie sich wehrt - was ihn zu dieser Frage veranlasst: Ja, warum kann sie eigentlich nicht mehr sein wie er, "eternally noble and historically fair"?
Diese Szene nimmt die britische Journalistin Caroline Criado-Perez in ihrem Buch "Unsichtbare Frauen - Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert" zum Anlass, um einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Missstand
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zu benennen: der "Henry-Higgins-Effekt" tritt für sie dann ein, wenn Frauen sich an eine Welt anpassen sollen, die ganz und gar auf Männer ausgerichtet ist. In sechs Teilen arbeitet sich Criado-Perez durch diese männliche Welt und beweist, wie Frauen im Alltagsleben, in der Arbeitskultur, im Design, in der Medizin, im öffentlich-politischen Leben und bei Katastrophen systematisch ausgeklammert werden.
Die Geschichte der Frauen, schreibt sie, ist "eine Geschichte der Abwesenheit". Denn in nahezu allen Bereichen der Forschung gibt es "Leerstelle(n) in wissenschaftlichen Daten" - entweder wurden Daten über das weibliche Geschlecht nie erhoben, oder es wurde nicht nach Geschlecht unterschieden. Diese Datenlücken sind so groß, dass sie historisch nicht zu schließen sind. Schlimmer jedoch ist, und das betont Criado-Perez, dass das jetzige wie zukünftige menschliche Zusammenleben von Daten beherrscht wird. Wenn sich aber zukünftige Algorithmen aus Big Data speisen, die vor allem auf Daten über Männer basierten, wie sollen diese Algorithmen dann für die andere Hälfte der Menschheit nützlich sein?
Von dieser beunruhigenden Annahme ausgehend, zeichnet Criado-Perez mit Studien, Artikeln, Berichten in 1331 Fußnoten eindrücklich die bisherigen Folgen der Leerstellen nach. Da geht es zunächst um bekannte Streitthemen wie Sprache und Repräsentation: Frauen werden nicht abgebildet und folglich auch nicht mitgedacht. (Dass die Übersetzerin selbst nur sehr inkonsequent die weibliche oder beide Formen benutzt, ist vor diesem Hintergrund natürlich besonders schade.) Frauen fehlen zudem, das ist bekannt, im Kanon der Kunst, im Fernsehen, in den Medien. Auch in Schul- und Studienbüchern sind Frauen wenig zu finden, genauso wenig wie auf Geldscheinen und Denkmälern.
In den folgenden Kapiteln zeigt Criado-Perez, dass sich dieses Fehlen überall sichtbar machen lässt. Beispielsweise, wenn es darum geht, dass Medikamente bei Frauen anders oder sogar gar nicht wirken, weil sie nur an männlichen Probanden oder männlichen Tieren getestet wurden. Manchmal sind die Zahlen erschreckend: Sie zeigen, dass Menschen, die in der Krankenpflege arbeiten (größtenteils Frauen) häufiger gewalttätig attackiert werden als Menschen, die in Haftanstalten und bei der Polizei arbeiten. Oder dass Frauen eine 47 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, bei einem Autounfall schwer verletzt zu werden, weil das Auto für einen durchschnittlichen männlichen Körper entworfen wurde. Manche Beobachtungen wiederum sind banal: dass Virtual-Reality-Brillen nicht funktionieren, wenn man Make-up trägt, oder dass Glasarchitektur für Rockträgerinnen ungeschickt ist. Sie zeigt aber auch, dass unser Blick auf die globale Wirtschaft verzerrt ist, weil für das Bruttoinlandsprodukt (als "vielleicht größte geschlechterbezogene Datenlücke") die unbezahlte Care-Arbeit von Frauen nicht berechnet wird und hierzu nur geschätzt werden kann, dass sich dieses in einkommensstarken Ländern um fünfzig Prozent steigern würde. Geschätzt, weil es, so die britische Politikerin Diane Coyle, "für die Datenerhebung zu schwierig werden würde".
Weil die Welt vor allem von Männern gestaltet wurde, werden die Bedürfnisse der Frauen ausgeblendet. Das ist, so bewertet es Criado-Perez, teils ignorant und naiv und geschieht, weil es "billiger" und "einfacher" erscheint. Es ist vor allem aber zum Nachteil aller, weil es verhindert, unsere Welt innovativer zu gestalten. Dass Criado-Perez diese (fehlenden) Daten auflistet, ist wichtig. Und die Informationen, die sie liefert, sind aufschlussreich. Leider handelt sie die Ergebnisse in ihrer Fülle aber nur knapp ab. Und anstatt sie in allgemeinere Zusammenhänge zu stellen, erzählt sie dazu persönliche Anekdoten oder kommentiert sie zynisch. Auch ist problematisch, dass sie die Entstehungsumstände der vielen Studien nicht ausreichend erläutert. Schließlich sind diese nicht unerheblich, um über ihre Aussagekraft entscheiden zu können (wenigstens in den Fußnoten wäre das hilfreich gewesen).
Immer wieder kritisiert Criado-Perez zu Recht einen männlichen Universalitätsanspruch. Allerdings zieht sie daraus selbst keine Konsequenz für ihre Vorgehensweise, wenn sie immer wieder von "den Frauen" spricht. Sie erwähnt zwar vereinzelt Hautfarbe und Status, Intersektionalität aber klammert sie weitgehend aus: also inwieweit Menschen nicht nur aufgrund ihres Geschlechts, sondern auch aufgrund ihrer sozialen Klasse, ethnischen oder religiösen Herkunft, sexuellen Orientierung oder körperlichen Einschränkungen benachteiligt oder nicht beachtet werden. Auch bleibt die Männlichkeitsforschung unerwähnt, die versucht, Männer nicht als universell anzusehen. Das wäre erwähnenswert gewesen, denn so verkürzt ihr Buch auch weibliche Realitäten.
Deutlich wird diese Verkürzung beispielsweise, wenn sie Firmen lobt, die angestellten Frauen Putzkräfte und Babysitter zahlen, um den Frauen die Karriere zu ermöglichen. Eine Angestellte passt sich in diesem Szenario doch wieder einer männlichen Welt an - nur dass zu Hause eben nicht sie selbst unbezahlt den Haushalt verwaltet, sondern wahrscheinlich eine schlechter bezahlte Frau, deren Haushalt wiederum ein Familienmitglied unbezahlt führt. Wenn sie an anderer Stelle schreibt: "Es tut mir leid, dass das weibliche Geschlecht so geheimnisvoll ist, aber wir können eben nicht wie Männer sein", dann stimmt das so nicht. Enttäuschend ist, dass sie schließlich nur kurz ausführt, wie sich die Gender Data Gap nun auf Big Data und Algorithmen auswirkt: nämlich in der Arbeitswelt (Zitierweisen in der Wissenschaft bevorzugen männliche Autoren) und im Design (Sprachassistenz reagiert besser auf tiefe Stimmen; Textkorpora für Übersetzungsprogramme sind männlich dominiert). Sie stellt darüber hinaus keine weiterführenden Überlegungen an, die interessant gewesen wären - nicht nur, um ihrem einleitenden Dringlichkeitsanspruch gerecht zu werden.
CAROLINE JEBENS
Caroline Criado-Perez: "Unsichtbare Frauen. Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert". Aus dem Englischen von Stephanie Singh. btb Verlag, 496 Seiten, 15 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Geschichte der Frauen, schreibt sie, ist "eine Geschichte der Abwesenheit". Denn in nahezu allen Bereichen der Forschung gibt es "Leerstelle(n) in wissenschaftlichen Daten" - entweder wurden Daten über das weibliche Geschlecht nie erhoben, oder es wurde nicht nach Geschlecht unterschieden. Diese Datenlücken sind so groß, dass sie historisch nicht zu schließen sind. Schlimmer jedoch ist, und das betont Criado-Perez, dass das jetzige wie zukünftige menschliche Zusammenleben von Daten beherrscht wird. Wenn sich aber zukünftige Algorithmen aus Big Data speisen, die vor allem auf Daten über Männer basierten, wie sollen diese Algorithmen dann für die andere Hälfte der Menschheit nützlich sein?
Von dieser beunruhigenden Annahme ausgehend, zeichnet Criado-Perez mit Studien, Artikeln, Berichten in 1331 Fußnoten eindrücklich die bisherigen Folgen der Leerstellen nach. Da geht es zunächst um bekannte Streitthemen wie Sprache und Repräsentation: Frauen werden nicht abgebildet und folglich auch nicht mitgedacht. (Dass die Übersetzerin selbst nur sehr inkonsequent die weibliche oder beide Formen benutzt, ist vor diesem Hintergrund natürlich besonders schade.) Frauen fehlen zudem, das ist bekannt, im Kanon der Kunst, im Fernsehen, in den Medien. Auch in Schul- und Studienbüchern sind Frauen wenig zu finden, genauso wenig wie auf Geldscheinen und Denkmälern.
In den folgenden Kapiteln zeigt Criado-Perez, dass sich dieses Fehlen überall sichtbar machen lässt. Beispielsweise, wenn es darum geht, dass Medikamente bei Frauen anders oder sogar gar nicht wirken, weil sie nur an männlichen Probanden oder männlichen Tieren getestet wurden. Manchmal sind die Zahlen erschreckend: Sie zeigen, dass Menschen, die in der Krankenpflege arbeiten (größtenteils Frauen) häufiger gewalttätig attackiert werden als Menschen, die in Haftanstalten und bei der Polizei arbeiten. Oder dass Frauen eine 47 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, bei einem Autounfall schwer verletzt zu werden, weil das Auto für einen durchschnittlichen männlichen Körper entworfen wurde. Manche Beobachtungen wiederum sind banal: dass Virtual-Reality-Brillen nicht funktionieren, wenn man Make-up trägt, oder dass Glasarchitektur für Rockträgerinnen ungeschickt ist. Sie zeigt aber auch, dass unser Blick auf die globale Wirtschaft verzerrt ist, weil für das Bruttoinlandsprodukt (als "vielleicht größte geschlechterbezogene Datenlücke") die unbezahlte Care-Arbeit von Frauen nicht berechnet wird und hierzu nur geschätzt werden kann, dass sich dieses in einkommensstarken Ländern um fünfzig Prozent steigern würde. Geschätzt, weil es, so die britische Politikerin Diane Coyle, "für die Datenerhebung zu schwierig werden würde".
Weil die Welt vor allem von Männern gestaltet wurde, werden die Bedürfnisse der Frauen ausgeblendet. Das ist, so bewertet es Criado-Perez, teils ignorant und naiv und geschieht, weil es "billiger" und "einfacher" erscheint. Es ist vor allem aber zum Nachteil aller, weil es verhindert, unsere Welt innovativer zu gestalten. Dass Criado-Perez diese (fehlenden) Daten auflistet, ist wichtig. Und die Informationen, die sie liefert, sind aufschlussreich. Leider handelt sie die Ergebnisse in ihrer Fülle aber nur knapp ab. Und anstatt sie in allgemeinere Zusammenhänge zu stellen, erzählt sie dazu persönliche Anekdoten oder kommentiert sie zynisch. Auch ist problematisch, dass sie die Entstehungsumstände der vielen Studien nicht ausreichend erläutert. Schließlich sind diese nicht unerheblich, um über ihre Aussagekraft entscheiden zu können (wenigstens in den Fußnoten wäre das hilfreich gewesen).
Immer wieder kritisiert Criado-Perez zu Recht einen männlichen Universalitätsanspruch. Allerdings zieht sie daraus selbst keine Konsequenz für ihre Vorgehensweise, wenn sie immer wieder von "den Frauen" spricht. Sie erwähnt zwar vereinzelt Hautfarbe und Status, Intersektionalität aber klammert sie weitgehend aus: also inwieweit Menschen nicht nur aufgrund ihres Geschlechts, sondern auch aufgrund ihrer sozialen Klasse, ethnischen oder religiösen Herkunft, sexuellen Orientierung oder körperlichen Einschränkungen benachteiligt oder nicht beachtet werden. Auch bleibt die Männlichkeitsforschung unerwähnt, die versucht, Männer nicht als universell anzusehen. Das wäre erwähnenswert gewesen, denn so verkürzt ihr Buch auch weibliche Realitäten.
Deutlich wird diese Verkürzung beispielsweise, wenn sie Firmen lobt, die angestellten Frauen Putzkräfte und Babysitter zahlen, um den Frauen die Karriere zu ermöglichen. Eine Angestellte passt sich in diesem Szenario doch wieder einer männlichen Welt an - nur dass zu Hause eben nicht sie selbst unbezahlt den Haushalt verwaltet, sondern wahrscheinlich eine schlechter bezahlte Frau, deren Haushalt wiederum ein Familienmitglied unbezahlt führt. Wenn sie an anderer Stelle schreibt: "Es tut mir leid, dass das weibliche Geschlecht so geheimnisvoll ist, aber wir können eben nicht wie Männer sein", dann stimmt das so nicht. Enttäuschend ist, dass sie schließlich nur kurz ausführt, wie sich die Gender Data Gap nun auf Big Data und Algorithmen auswirkt: nämlich in der Arbeitswelt (Zitierweisen in der Wissenschaft bevorzugen männliche Autoren) und im Design (Sprachassistenz reagiert besser auf tiefe Stimmen; Textkorpora für Übersetzungsprogramme sind männlich dominiert). Sie stellt darüber hinaus keine weiterführenden Überlegungen an, die interessant gewesen wären - nicht nur, um ihrem einleitenden Dringlichkeitsanspruch gerecht zu werden.
CAROLINE JEBENS
Caroline Criado-Perez: "Unsichtbare Frauen. Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert". Aus dem Englischen von Stephanie Singh. btb Verlag, 496 Seiten, 15 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Es geht um vermeintlich banale Dinge, die jedoch Frauen auf der ganzen Welt benachteiligen: etwa das Fehlen von sicheren Herden in Küchen, der mangelnde Zugang zu Toiletten, die Temperatur in Büroräumen, die Erprobung von Medikamenten vorwiegend an Männern. Das Buch von Caroline Criado-Perez enthält viele Daten und ist gleichwohl ein Pageturner.« Aus der Jurybegründung zum NDR Kultur Sachbuchpreis 2020
Broschiertes Buch
Die Hälfte der Menschheit sind Frauen, soweit klar, aber wie sieht es aus mit unserer Stellung in sozialen, politischen, und wirtschaftlichen Bereichen, sowie im Alltagsleben? Die Autorin hat Unmengen an Daten gesammelt und in diesem Buch an unzähligen Beispielen verdeutlicht, wie die …
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Die Hälfte der Menschheit sind Frauen, soweit klar, aber wie sieht es aus mit unserer Stellung in sozialen, politischen, und wirtschaftlichen Bereichen, sowie im Alltagsleben? Die Autorin hat Unmengen an Daten gesammelt und in diesem Buch an unzähligen Beispielen verdeutlicht, wie die Wirklichkeit aussieht. Ein Buch, dass erstaunt, wütend und fassungslos -, gleichzeitig aufrüttelt und nachdenklich macht! Ein Buch, das leicht zu lesen ist, durch die Gliederung der einzelnen Themenbereiche findet man auch nach einer längeren Lesepause schnell wieder „Anschluss“. Die aufgeführten Beispiele sind hervorragend recherchiert und geben hochinteressante Einblicke. Ich hätte niemals gedacht, dass so die Realität aussieht! Ein Buch, dass unbedingt lesenswert ist, nicht nur für Frauen!
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Broschiertes Buch
Ein unglaublich wichtiges Buch, das Erkenntnisse oder auch Nicht-Erkenntnise zur Hälfte der Weltbevölkerung systematisch aufarbeitet. Von der Klärung der Frage, wie Schneeräumen sexistisch sein kann über das Problem, dass der weibliche Körper in der Medizin oft nicht …
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Ein unglaublich wichtiges Buch, das Erkenntnisse oder auch Nicht-Erkenntnise zur Hälfte der Weltbevölkerung systematisch aufarbeitet. Von der Klärung der Frage, wie Schneeräumen sexistisch sein kann über das Problem, dass der weibliche Körper in der Medizin oft nicht vorkommt hin zum Bauen von Unterkünften ohne Küchen in von Umweltkatastrophen getroffenen Regionen, gibt es eine wahre (Nicht-)Datenflut in diesem Buch nachzulesen. Absolute Leseempfehlung. Man kann dadurch nur klüger werden!
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Broschiertes Buch
Ein Buch, das nicht leicht zu lesen ist.
Immer wieder musste ich innehalten, um den Kontext mit meinem antrainierten Wissen zu vereinen, zumindest in den ersten Kapiteln. Als ich mich von allen konservativen Glaubenssätzen befreien konnte, wurde mir durch das Lesen immer mehr bewusst, welch …
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Ein Buch, das nicht leicht zu lesen ist.
Immer wieder musste ich innehalten, um den Kontext mit meinem antrainierten Wissen zu vereinen, zumindest in den ersten Kapiteln. Als ich mich von allen konservativen Glaubenssätzen befreien konnte, wurde mir durch das Lesen immer mehr bewusst, welch Ungleichgewicht immer noch vorherrscht.
Die Autorin gibt für all ihre Thesen genaustens recherchierte Belege an. Das hilft nicht nur dazu die Problematik zu erkennen, sondern zeigt ebenfalls an, wie fest verankert unser ganzes Sein ist.
Empfehlenswert!
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Broschiertes Buch
Die Autorin des Buches „Unsichtbare Frauen“ beschreibt, wie sich durch Vorurteile, Geschichte, Sprache und Kultur ein unsichtbarer Fleck in der Big Data Welt auftat, in dem das Wissen um Frauen hätte sichtbar sein sollen. Mit ihrem beeindruckend intensiven Werk schafft sie ein neues …
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Die Autorin des Buches „Unsichtbare Frauen“ beschreibt, wie sich durch Vorurteile, Geschichte, Sprache und Kultur ein unsichtbarer Fleck in der Big Data Welt auftat, in dem das Wissen um Frauen hätte sichtbar sein sollen. Mit ihrem beeindruckend intensiven Werk schafft sie ein neues Mindset für viele Leser. Das Format war äußerst originell und hat so den Lesefluss angeregt. Und obwohl das Buch, trotz einer umfassenden Fachkompetenz, so flüssig zu lesen war, musste ich das Buch zwischendurch absetzen und aufatmen, um die Angst und Wut für alle Frauen zu zügeln. Das Buch hat die Sachverhältnisse sehr präzise und mit über 1300 Quellen äußerst ausführlich dargestellt. Sprachlos, überwältigt und (be-) getroffen treffen es wohl am meisten.
Auf jeden fall empfehlenswert!
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Broschiertes Buch
Macht nachdenklich
Rezension zu Unsichtbare Frauen am 15.03.2020
Der Buchtitel hat mich sehr neugierig gemacht, da wir doch alle eigentlich sichtbar sind. Mir hat dieses Buch die Wahrheit über Frauen geöffnet - habe dabei auch sehr gestaunt und es ist teilweise auch schockierend, was …
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Macht nachdenklich
Rezension zu Unsichtbare Frauen am 15.03.2020
Der Buchtitel hat mich sehr neugierig gemacht, da wir doch alle eigentlich sichtbar sind. Mir hat dieses Buch die Wahrheit über Frauen geöffnet - habe dabei auch sehr gestaunt und es ist teilweise auch schockierend, was ich da las. Es macht wirklich sehr wach, was die weibliche Natur angeht. Und - es rüttelt auf.
Es bekommt daher auch ganz klar heute von mir die vollen 5 Sterne. Plus ein grosses Lob dazu an die liebe Autorin und allen mit daran Beteiligten.
Herzlichst empfehlen kann ich es jedem von Euch.
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Broschiertes Buch
Das Buch handelt, wie der Titel erahnen lässt, von Frauen, die in der Gesellschaft nicht beachtet werden bzw. deren Bedürfnisse sich hinter denen der Männer anstellen müssen.
Dabei hat mir das Buch mehrmals Kopfschütteln beschert, da ich den Inhalt einfach unglaublich …
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Das Buch handelt, wie der Titel erahnen lässt, von Frauen, die in der Gesellschaft nicht beachtet werden bzw. deren Bedürfnisse sich hinter denen der Männer anstellen müssen.
Dabei hat mir das Buch mehrmals Kopfschütteln beschert, da ich den Inhalt einfach unglaublich fand: Wir leben im 21. Jahrhundert und trotzdem gibt es immer noch solche Unterschiede zwischen den Geschlechtern - und das weltweit, die den meisten Menschen einfach nicht bewusst sind.
Daher sollte das Buch auch von Männern gelesen werden, um ihnen diese Diskrepanz klar zu machen und ein Umdenken in der Gesellschaft zu schaffen.
Leider sind wir von Gleichberechtigung noch sehr weit entfernt, auch wenn dies von verschiedensten Seiten immer wieder angestrebt oder gar behauptet wird, dass wir schon längst eine Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern erreicht haben.
Das genau das nicht der Fall ist wird auf jeder Seite dieses Buches eindrucksvoll geschildert.
Auch das Cover finde ich sehr gut gelungen, da es Männer darstellt und die Frauen durch die Farbgebung schwach zu erkennen sind: Genau das wird im Buch sehr gut thematisiert, da Männer die Vorlage / Orientierung für sehr viele Bereiche darstellen und Frauen sich daran anpassen bzw. diese Tatsache akzeptieren und einfach hinnehmen sollen, weil sue weniger Beachtung erfahren.
Durch den klaren Schreibstil und die vielen Beispiele liest es sich sehr gut und ich bin sehr beeindruckt, welche und vor allem wie viele Quellen die Autorin für das Schreiben gelesen hat. Nur dadurch ist das Buch so reich an Informationen und ein Sachbuch mit Fakten entstanden, die jeder kennen sollte.
Denn nur, wenn diese bekannt sind, kann daran etwas geändert werden.
Eine echte Leseempfehlung für alle, die nicht die Augen vor der Wahrheit verschließen möchten.
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Broschiertes Buch
Ich habe mir das 'Unsichtbare Frauen' gekauft, weil ich bereits einige kritische abr zumeist empfehlenswerte uund lobende Rezensionen dazu gelesen hatte. Bevor ich das Buch selbst gelesen habe, bin ich davon ausgegangen viel über die Stellung der Frau im gesellschaftlichen, beruflichen und …
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Ich habe mir das 'Unsichtbare Frauen' gekauft, weil ich bereits einige kritische abr zumeist empfehlenswerte uund lobende Rezensionen dazu gelesen hatte. Bevor ich das Buch selbst gelesen habe, bin ich davon ausgegangen viel über die Stellung der Frau im gesellschaftlichen, beruflichen und alltäglichen Bereich zu wissen. Doch mein Wissen bis dahin beschränkte sich auf einen Bruchteil der Thematik, die die Autorin beweiskräftig anführt.
Die Fülle der Ungleichheiten und die konsequente Resistenz zur Behebung, die noch heute im 21. Jahrhundert herrscht und das weltweit, haben mich überrascht und stimmen mich nachdenklich.
Dieses Buch sollte von jedem Gelesen werden der sich für die Rechte der Menschen einsetzt. Es sollte von jedem gelesen werden, der glaubt die Gesellschaft tue schon genug oder gar zu viel um Frauen zu fördern. Dieses Buch sollte von jedem Gelesen werden!
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Broschiertes Buch
Caroline Criado-Perez schreibt in ‚Invisible Woman‘ über die bestehende Datenlücke zu Frauen, der Gender Data Gap, die dazu führt, dass unser alltägliches Leben nicht auf die Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet ist. Dies führt zu Benachteiligungen in jedem …
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Caroline Criado-Perez schreibt in ‚Invisible Woman‘ über die bestehende Datenlücke zu Frauen, der Gender Data Gap, die dazu führt, dass unser alltägliches Leben nicht auf die Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet ist. Dies führt zu Benachteiligungen in jedem Lebensbereich: Gesundheit, Infrastruktur, Politik, Gesetzgebung, Steuersystem, Design von Produkten und Dienstleistungen, Bezahlung und und und.
Trotz des wissenschaftlichen Inhalts ist das Buch nicht langatmig sondern lebensnah geschrieben. Man lernt viel Neues, wird auf Dinge aufmerksam und merkt, wie viel noch zu tun ist, bis sich Geschlechtergerechtigkeit einstellen wird.
Ich kann dieses Buch auf jeden Fall empfehlen!
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Broschiertes Buch
"Unsichtbare Frauen - Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert" von Caroline Criado-Perez ist ein feministisches Werk über das Fehlen der Frauen in nahezu allen wichtigen Bereichen.
Criado-Perez geht hierbei auf wissenschaftlich fundierten …
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"Unsichtbare Frauen - Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert" von Caroline Criado-Perez ist ein feministisches Werk über das Fehlen der Frauen in nahezu allen wichtigen Bereichen.
Criado-Perez geht hierbei auf wissenschaftlich fundierten Fakten voran. Mit jedem fortschreitenden Kapitel erfährt man so viel Neues, das man bisher gar nicht bedacht hatte. Es gibt viel mehr Gebiete auf denen es gewaltigen Nachholbedarf gibt, das einem vor dem Lesen des Buchs gar nicht bewusst war.
Inhaltliche Themen, die sie anspricht sind unter anderem:
MeToo. Denn das geschieht nicht nur in der Schauspiel- und Modelbranche, sondern in jeder Branche. Frauen werden öfter nicht ernst genommen, belächelt, stummgeschaltet, als pure sexuelle Objekte wahrgenommen, sexistisch behandelt, erniedrigt...
Care-Arbeit: Aufgrund von Care Arbeit sind Frauen meist doppelt belastet und das auch noch unbezahlt und haben meist durch mehreren flexiblen Minijobs einen schlechteren steuerlichen Stand.
Fehlen von Frauen in allen Bereichen: Durch ihr Fehlen kommt es immer wieder zu Problemen, denn Männer denken meist gar nicht daran, was Frauen brauchen. Beispielsweise, dass es Frauen schwer fällt mit einem hochschwangeren Bauch einen langen Weg zurückzulegen, Treppen zu steigen, etc. Um noch ein Beispiel zu nennen: Nach einer Katastrophe wurden mehrfach Häuser errichtet ohne Küche! Einfach, weil in der Planung keine einzige Frau im Team war. Kaum zu fassen, dass man so etwas Wichtiges außer Acht lassen kann! / Autos werden nur mit männlichen Dummies getestet, sodass Männer eine viel höhere Chance haben lebend aus dem Wrack zu kommen als Frauen - die meist kleiner, zierlicher gebaut sind und weniger wiegen. Das ist ein Spiel mit dem Leben der Hälfte der menschlichen Bevölkerung der Welt!
Fazit: Das aufschlussreichste Buch, das ich je gelesen haben. Sehr empfehlenswert. Es klärt Frau und Mann auf, wie sehr die Welt von Männern auf die falsche Art und Weise dominiert wird und dabei ihnen gravierende Fehler unterlaufen - auf Kosten der Frauen. Für alle FeministInnen ein Muss.
Kleiner Kritikpunkt: Obwohl mein Wissenszuwachs enorm war, war ich auch ein wenig enttäuscht darüber, dass sie manche Punkte nicht bedacht hatte. Beispielsweise die Branche der Flugbegleiterinnen: Hier ist es für sie Pflicht High Heels und Bleistiftröcke zu tragen - was unbequem ist und zu Verletzungen führen kann aufgrund von Stolpern und Fallen und gar Knochen brechen, aber auf jeden Fall einer Fehlstellung der Zehen. Außerdem müssen sie Make-Up auftragen, lackierte Nägel (was hochgiftig ist) etc. Dieser Aufwand, der Zeit in Anspruch nimmt, wird nicht bezahlt, obwohl es Arbeit ist. Den Männern bleibt diese unbequeme Kleidung, das Verletzungsrisiko und das "Aufmachen" erspart.
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