Ayelet Gundar-Goshen
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Ayelet Gundar-Goshen inszeniert einen inneren Konflikt, der die Figuren und Lesenden gleichermaßen in seinen Bann zieht. Und sie schafft davon ausgehend ein packendes Psychodrama über Schuld und Rache, über die Flucht vor Verantwortung und über Mitgefühl, das sich an unerwarteten Orten zeigt.Naomi ist nicht begeistert, als sie sich allein mit ihrem einjährigen Sohn Uri und einem arabischen Handwerker in ihrer Wohnung in Tel Aviv wiederfindet. Ihr Mann Juval hat ihn mit der Renovierung ihres Balkons beauftragt, während er selbst bei der Arbeit ist. Sie fühlt sich unwohl in der Präsenz ...
Ayelet Gundar-Goshen inszeniert einen inneren Konflikt, der die Figuren und Lesenden gleichermaßen in seinen Bann zieht. Und sie schafft davon ausgehend ein packendes Psychodrama über Schuld und Rache, über die Flucht vor Verantwortung und über Mitgefühl, das sich an unerwarteten Orten zeigt.
Naomi ist nicht begeistert, als sie sich allein mit ihrem einjährigen Sohn Uri und einem arabischen Handwerker in ihrer Wohnung in Tel Aviv wiederfindet. Ihr Mann Juval hat ihn mit der Renovierung ihres Balkons beauftragt, während er selbst bei der Arbeit ist. Sie fühlt sich unwohl in der Präsenz des fremden Mannes, zumal Uri eigentlich seinen Vormittagsschlaf halten sollte und allmählich quengelig wird. Während sie Kaffee zubereitet, entsteht plötzlich auf der Gasse vor dem Haus ein Aufruhr, ein Teenager ist von einem herabstürzenden Hammer erschlagen worden. Naomi wird schnell klar, dass ihr Sohn den Hammer in einem unbeaufsichtigten Moment vom Balkon gestoßen haben muss. Doch der Verdacht fällt nicht auf die israelische Familie, sondern auf den arabischen Arbeiter. Als er wenig später zum Verhör abgeführt wird, ist Naomi wie gelähmt, es gelingt ihr nicht, die Wahrheit zu sagen.
Eine Geschichte, die mit einer harmlosen Tasse Kaffee beginnt, wird zu einer gefährlichen Tour zwischen Stadt und Dorf, bei der keiner der Beteiligten so bleibt, wie er war.
Naomi ist nicht begeistert, als sie sich allein mit ihrem einjährigen Sohn Uri und einem arabischen Handwerker in ihrer Wohnung in Tel Aviv wiederfindet. Ihr Mann Juval hat ihn mit der Renovierung ihres Balkons beauftragt, während er selbst bei der Arbeit ist. Sie fühlt sich unwohl in der Präsenz des fremden Mannes, zumal Uri eigentlich seinen Vormittagsschlaf halten sollte und allmählich quengelig wird. Während sie Kaffee zubereitet, entsteht plötzlich auf der Gasse vor dem Haus ein Aufruhr, ein Teenager ist von einem herabstürzenden Hammer erschlagen worden. Naomi wird schnell klar, dass ihr Sohn den Hammer in einem unbeaufsichtigten Moment vom Balkon gestoßen haben muss. Doch der Verdacht fällt nicht auf die israelische Familie, sondern auf den arabischen Arbeiter. Als er wenig später zum Verhör abgeführt wird, ist Naomi wie gelähmt, es gelingt ihr nicht, die Wahrheit zu sagen.
Eine Geschichte, die mit einer harmlosen Tasse Kaffee beginnt, wird zu einer gefährlichen Tour zwischen Stadt und Dorf, bei der keiner der Beteiligten so bleibt, wie er war.
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Ayelet Gundar-Goshen, geboren 1982, studierte Psychologie in Tel Aviv, später Film und Drehbuch in Jerusalem. Für ihre Kurzgeschichten, Drehbücher und Kurzfilme wurde sie bereits vielfach ausgezeichnet. Ihrem ersten Roman Eine Nacht, Markowitz (2013) wurde der renommierte Sapir-Preis für das beste Debüt Israels zugesprochen, 2015 folgte der Bestseller Löwen wecken, für den, genauso wie für Lügnerin (2017), eine Filmadaption in Planung ist. Zuletzt erschien bei Kein & Aber Wo der Wolf lauert (2021). Ayelet Gundar-Goshen lebt in Tel Aviv.
Ruth Achlama, 1945 in Deutschland geboren, übersetzt hebräische Literatur renommierter Autorinnen und Autoren ins Deutsche. Für Kein & Aber hat sie mehrere Romane von Ayelet Gundar-Goshen, Yishai Sarid, Dori Pinto sowie Daria Shualy ins Deutsche übertragen. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Ruth Achlama lebt in Tel Aviv.
Ruth Achlama, 1945 in Deutschland geboren, übersetzt hebräische Literatur renommierter Autorinnen und Autoren ins Deutsche. Für Kein & Aber hat sie mehrere Romane von Ayelet Gundar-Goshen, Yishai Sarid, Dori Pinto sowie Daria Shualy ins Deutsche übertragen. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Ruth Achlama lebt in Tel Aviv.
Produktdetails
- Verlag: Kein + Aber
- Seitenzahl: 306
- Erscheinungstermin: 14. Juni 2025
- Deutsch
- ISBN-13: 9783036995212
- Artikelnr.: 72197446
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Eine treffende, aber beunruhigende Bestandsaufnahme der Dynamiken in der israelischen Gesellschaft findet Kritiker Carsten Hueck hier vor. Winzige Entscheidungen lösen bei Ayelet Gundar-Goshen schicksalhafte und tragische Handlungen aus, weiß Hueck und auch hier verändert ein Moment das Leben einer Familie von Grund auf. Zunächst ereignet sich ein tragischer Unfall: Ein Kleinkind stößt einen Hammer vom Balkon, ein Teenager stirbt. Verdächtigt wird ein palästinensischer Handwerker, die jüdische Mutter Naomi verschweigt aus Angst und Schuldgefühlen die Wahrheit. Am Ende gesteht Naomi ihrem Mann, was wirklich passiert ist, aber der Vorfall wird noch jahrelange Folgen für die Familie haben, lesen wir. "Lässig", aber mit "der Mechanik eines automatischen Uhrwerks" baut die Autorin hier von Seite zu Seite Spannung auf, meint Hueck. Ihr gelingt damit ein psychologisches Kammerspiel, in dem Schweigen, Projektion und Alltagsrassismus eine explosive Atmosphäre schaffen, die die Spannungen zwischen Arabern und Juden in der israelischen Gesellschaft gut sichtbar machen, wie der Kritiker versichert.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Gundar-Goshens Art, von ihnen zu erzählen, ist beeindruckend intensiv und voller Wucht.« Nürnberger Nachrichten/Nürnberger Zeitung, 31.07.2025 Nürnberger Nachrichten 20250731
Intensiver Roman
"Ungebetene Gäste" ist der erste Roman, den ich von Ayelet Gundar-Goshen lesen durfte und der mir intensive Lesestunden beschert hat.
In dem Buch geht es um die Jüdin Naomi, die einen arabischen Arbeiter bei sich im Haus hat. Sie fühlt sich permanent …
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Intensiver Roman
"Ungebetene Gäste" ist der erste Roman, den ich von Ayelet Gundar-Goshen lesen durfte und der mir intensive Lesestunden beschert hat.
In dem Buch geht es um die Jüdin Naomi, die einen arabischen Arbeiter bei sich im Haus hat. Sie fühlt sich permanent unwohl im Beisein des Arbeiters, sie hat Angst vor ihm und scheut den Kontakt, obwohl dieser ihr und ihrem Sohn freundlich begegnet. Dann kommt es zu einem schwerwiegenden Unfall als Naomis kleiner Sohn Uri einen Hammer vom Balkon stößt, der einen Nachbarsjungen tödlich trifft. Die jüdische Nachbarschaft ist sich sicher, dass es sich um einen Terroranschlag seitens des arabischen Arbeiters handeln muss. Dieser wird festgenommen und drei Tage gefangen gehalten, bis Naomi sich entschließt die Wahrheit zu sagen.
Diese Zusammenfassung ist auch das, was der Klappentext zu dem Roman preisgibt. Allerdings bildet dieses Szenario nur den Auftakt der Geschichte im ersten Teil des Buches. Danach geht es für Naomis Familie nach Nigeria. Es ist ihre Flucht vor den Geschehnissen in Israel, doch auch unzählige Kilometer von der Heimat entfernt, haften die Geschehnisse und die Frage der Schuld an ihr und ihrer Familie.
Ayelet Gundar-Goshen hat ein intensives, vielschichtiges Psychodrama gezeichnet, das mit dem Handlungsstrang in Nigeria einen anderen Verlauf nimmt, als ich es zuvor erwartet hätte. Den ersten Teil des Buches fand ich großartig! Die Autorin verwebt hier eine spannende und packende Geschichte mit den Themen von Schuld, Rassismus, Ängsten und einer zerrissenen Gesellschaft. Und so hätte ich mir zwar gewünscht, dass der Handlungsstrang um den Unfall den Hauptschwerpunkt bildet (ich hätte z.B. gerne über den Gerichtsprozess gelesen), aber auch den Orts- und Schwerpunktwechsel nach Nigeria habe ich mit Spannung gelesen. Ayelet Gundar-Goshen hat es geschafft, dass der Roman eine konstant bedrückende Stimmung beibehielt und ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Fazit: Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine große Leseempfehlung! Ich werde definitiv mehr von der Autorin lesen.
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Gebundenes Buch
UNGEBETENE GÄSTE
Ayelet Gundar-Goshen
Naomi und Juval leben mit ihrem eineinhalbjährigen Sohn Uri in einem Hochhaus in Tel Aviv.
Während Juval arbeitet, kümmert sich Naomi um das Kind. Sie ist eine ängstliche Mutter, stillt Uri noch immer – sehr zum Unmut ihres …
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UNGEBETENE GÄSTE
Ayelet Gundar-Goshen
Naomi und Juval leben mit ihrem eineinhalbjährigen Sohn Uri in einem Hochhaus in Tel Aviv.
Während Juval arbeitet, kümmert sich Naomi um das Kind. Sie ist eine ängstliche Mutter, stillt Uri noch immer – sehr zum Unmut ihres Mannes – und nutzt jede Gelegenheit, ihn hochzunehmen, zu trösten oder zu stillen.
Eines Tages führt ein arabischer Arbeiter Reparaturen am Balkon durch. Naomi begegnet ihm mit Misstrauen und fragt sich, wie ihr Mann es zulassen konnte, dass sie und Uri mit einem Araber allein sind.
Naomi beobachtet den Arbeiter nervös, bietet ihm Kaffee und Plätzchen an – doch Uri, der ihre ungeteilte Aufmerksamkeit gewohnt ist, beginnt zu quengeln.
Dann passiert es: Ein Moment der Unachtsamkeit.
Uri greift nach dem Hammer, den der Arbeiter liegen gelassen hat, und wirft ihn vom Balkon. Der Hammer trifft nicht den Boden, sondern tötet einen Jugendlichen – den Sohn des Kaufmanns gegenüber, der eigentlich in der Schule hätte sein sollen.
Unter dem Balkon bildet sich schnell eine Menschenmenge. Der Verdacht fällt nicht auf Naomi oder Uri, sondern auf den arabischen Arbeiter.
Als die Polizei eintrifft, könnte Naomi die Wahrheit sagen – doch sie schweigt. Der Arbeiter wird festgenommen und kommt in Untersuchungshaft.
Die Lage spitzt sich weiter zu, als der Sohn des Arbeiters nach seinem Vater sucht. Der Mob vermutet sofort einen weiteren Anschlag.
Wie das Drama weitergeht – und ob Naomi den Mut findet, die Wahrheit zu sagen – solltet ihr selbst lesen.
Ich habe bereits Gundar-Goshens Vorgänger "Wo der Wolf lauert" mit großer Begeisterung gelesen – und auch ihr neues Buch steht dem in nichts nach.
Die Autorin hat ein vielschichtiges, politisches Psychodrama geschrieben, ganz ohne erhobenen Zeigefinger oder moralische Belehrung.
Ich durfte das Buch lesen und hören – und wie schon beim letzten Hörbuch hat mich die Stimme von Milena Karas vollkommen in ihren Bann gezogen.
Fazit:
Ein spannendes, hochbrisantes Psychodrama, das ich euch unbedingt empfehlen möchte.
4½|5
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Tsunami der Gefühle
Ungebetene Gäste von Ayelet Gundar-Goshen , gelesen Milena Karas, erschienen im Argon Verlag als ungekürztes Hörbuch am 14.06.2025.
Naomi ist zurzeit nicht berufstätig da sie auf ihren einjährigen Sohn Uri aufpasst. Als ihr Mann die …
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Tsunami der Gefühle
Ungebetene Gäste von Ayelet Gundar-Goshen , gelesen Milena Karas, erschienen im Argon Verlag als ungekürztes Hörbuch am 14.06.2025.
Naomi ist zurzeit nicht berufstätig da sie auf ihren einjährigen Sohn Uri aufpasst. Als ihr Mann die Renovierung ihres Balkons zu einem Zeitpunkt beauftragt, wo sie mit dem Kind allein daheim ist, ist Naomi wütend auf ihren Mann. Sie fühlt sich von dem arabischen Mann bedroht, obwohl dieser hebräisch spricht und angibt selbst eine kleine Tochter zu haben. Uri soll eigentlich schlafen, ist dementsprechend quengelig und dann wagt es der Mann auch noch an die Türe zum Kinderzimmer zu klopfen, hinter der sie dem Kind die Brust gibt. Während Naomi dem Handwerker einen Kaffee kocht, kommt es auf der Straße zu Unruhen. Da der Mann zu dem Zeitpunkt auf der Toilette war, hat wohl Uri den liegengelassenen Hammer von der Balkonbrüstung geworfen, der dann einen jungen Mann getroffen und getötet hat. Naomi schweigt als die herbeigeeilte Polizei den Handwerker verhaftet.
Ayelet Gundar-Goshen verarbeitet hier z.T. ihre eigenen Erlebnisse und kriecht mit ihrer unaufgeregten Schreibweise in unser Hirn und lässt uns unsere eigenen Vorurteile und Erwartungshaltungen kosten. Da wird ein Mann zu Bedrohung für Mutter und Kind, der einfach bestellt wurde, um eine Arbeit zu erledigen. Für mich ist so etwas normaler Alltag. In einer aufgeheizten Umgebung, wo es Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen gibt, ist das aber wohl normaler Alltag. Jeder Mann arabische Herkunft ist für Naomi eine Bedrohung, ein möglicher Attentäter.
Im Hörbuch geht es um Verantwortung, Mitgefühl und Gerechtigkeit. Naomi nimmt ihren Sohn mit in die Küche, um ihre Familie zu schützen, ist dann aber völlig gelähmt. Sie befürchtet als Mutter zur Rechenschaft gezogen zu werden und es ist für sie einfacher, wenn ein Außenstehender, ein Fremder der als Araber im israelischen Staat eh immer verdächtig ist, zur Rechenschaft gezogen wird. Erst im laufe des Romans erfahren wir, wie die Sache ausgegangen ist.
Die Autorin drückt wohl auf blutende Wunden, was das Verhältnis der Religionen und der Umgang mit Menschen die verschiedene Werte verfolgen und man sich über viele Beweggründe überhaupt nicht informiert betrifft. Milena Karas hat das Hörbuch eindrucksvoll zum Leben erweckt und ich habe ihr fasziniert gelauscht.
Ich war vom Klappentext und der Hörprobe sofort begeistert, zögerte aber etwas, weil man sich mit der Auseinandersetzung zwischen Israel und der arabischen Welt ziemlich schnell in ein Steppenfeuer begibt. Ayelet Gundar-Goshen hat es fertig gebracht ihren Mitmenschen ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu zeigen, ohne dass man sich da raus winden möchte. Man hört und lernt. Danke.
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Gebundenes Buch
Es ist nur ein kurzer Moment, in dem Naomi nicht auf ihren kleinen Sohn Uri aufpasst, doch er reicht, um zu einer Katastrophe zu führen. Uri stößt einen Hammer vom Balkon, der einen Teenager unten auf der Straße tödlich trifft. In Verdacht gerät aber nicht das …
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Es ist nur ein kurzer Moment, in dem Naomi nicht auf ihren kleinen Sohn Uri aufpasst, doch er reicht, um zu einer Katastrophe zu führen. Uri stößt einen Hammer vom Balkon, der einen Teenager unten auf der Straße tödlich trifft. In Verdacht gerät aber nicht das israelische Kind, sondern der arabische Handwerker, der bei Naomi tätig war, und sofort als Attentäter verhaftet wird. Und Naomi schweigt …
So die Ausgangssituation in Ayelet Gundar-Goshens neuem Roman „Ungebetene Gäste“, und mehr möchte ich eigentlich auch nicht verraten. Ich hatte von dieser Autorin bisher noch nichts gelesen, aber sie hat mich sofort in ihre Geschichte hineingezogen. Besonders hat mich dabei die Vielschichtigkeit ihres Romans gefesselt, die Tragik, die gleich drei Familien betrifft: Naomis, die des Handwerkers und die des erschlagenen Jungen. Die Komplexität durch den politischen Hintergrund, den seit Ewigkeiten verfestigten Alltagsrassismus, das Misstrauen und die Vorurteile. Dabei wird uns Lesern die Thematik trotz aller Dramatik eher subtil vermittelt, jede Partei ist auf ihre Weise im Recht und im Unrecht, die moralische Antwort wird uns nicht unmittelbar serviert.
Ein kleiner Schwachpunkt war für mich der mittlere Teil. Er ist für sich genommen durchaus auch interessant und lesenswert, aber ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, vom eigentlichen Weg abgekommen zu sein. Ich habe den dunklen Verdacht, dass Gundar-Goshen hier einen neuen Aspekt einbringen und die Positionen verschieben wollte, aber für mich hat der Vergleich – so der denn einer sein sollte – gehinkt.
Aber dieser gefühlte kleine Schönheitsfehler hatte auf meinen Gesamteindruck nur wenig Einfluss. „Ungebetene Gäste“ ist ein Roman, der sich am Ende rund anfühlt, den ich sehr gerne gelesen habe, von einer Autorin, von der ich nun noch mehr lesen möchte. Eine ganz eindeutige Leseempfehlung.
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Gebundenes Buch
Ein kleine Junge wirft der Hammer aus der Balkon, der Hammer trifft ein Teenager im Kopf, der Teenager ist tot. Die Mutter verschweigt dass für das Unfall ihre Sohn verantwortlich ist , der Handwerker welchen der Hammer gehört wird festgenommen ....doch die Mutter findet keine Ruhe …
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Ein kleine Junge wirft der Hammer aus der Balkon, der Hammer trifft ein Teenager im Kopf, der Teenager ist tot. Die Mutter verschweigt dass für das Unfall ihre Sohn verantwortlich ist , der Handwerker welchen der Hammer gehört wird festgenommen ....doch die Mutter findet keine Ruhe ...
Wow, das Buch ist ein perfekt geschriebenes Psychodrama über Schuld und moralische Zweifeln , die Autorin weiß ganz genau wie mit den Gefühlen zu spielen ist, sie schreib ruhig aber der Text ist mit Emotionen voll geladen , sie beschreibt sehr glaubwürdig die innere Konflikten von die Protagonisten, sie "legt direkt die Finger in der Wunde " und darum die Geschichte berührt so sehr, und für mich unvergesslich ist.
Der Roman hinten der psychologischer Tiefe bietet auch ein Blick in politische Hintergrund, wo die Misstrauen , Hass und Rassismus in Alltag herrschen , wo der Mensch zu den anderen Menschen ein Monster ist, wo der menschliche Leben nichts wert ist - beklemmend und schwer und trotzdem ein unheimlich große Lesevergnügen.
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#UngebeteneGäste beginnt mit der Schilderung von Vorurteilen, die Juden gegenüber Arabern haben. Was sich aus diffusen Ängsten entwickeln kann, erlebt die junge Mutter Naomi eindrücklich. Ihr Ehemann beauftragte einen arabischen Arbeiter, den Balkon zu renovieren. Was dann …
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#UngebeteneGäste beginnt mit der Schilderung von Vorurteilen, die Juden gegenüber Arabern haben. Was sich aus diffusen Ängsten entwickeln kann, erlebt die junge Mutter Naomi eindrücklich. Ihr Ehemann beauftragte einen arabischen Arbeiter, den Balkon zu renovieren. Was dann geschah, lässt sich kaum nachvollziehen. Zeigt aber deutlich, wie tief die Gräben zwischen der Bevölkerung Israels sind.
D a s war mal wieder ein Buch so ganz nach meinem Geschmack. Dass die Autorin auch Psychologin ist, merkt der Leser an ihren kenntnisreichen Ausführungen. Nein, die sind keineswegs so geschrieben, dass nur Fachleute sie verstehen. Nach dem Unfall, bei dem ein Unschuldiger verurteilt wird, zeigt sich, was es heißt, mit einer Schuld umzugehen. Alle, sowohl die Familie um Naomi als auch um den palästinensischen Arbeiter, kommen mit der Situation nicht zurecht. Die einen haben ein schlechtes Gewissen, die anderen sinnen auf Rache.
Zu ihrem Buch sagt die Autorin, dass sie eine ähnliche Situation erlebte und daraus dann die Idee zu diesem Roman entstand. Sie merkt auch an, dass seit dem 07. Oktober 2023 eine latente Furcht zwischen den Menschen in Israel herrscht. Wer kann darüber besser berichten als Ayelet Gundar-Goshen? Wohl niemand.
Nicht nur Inhalt und Sprachstil haben mich beeindruckt. Auch die Lesung durch Milena Karas fand ich äußerst gelungen. Von mir gibt es einen Sternenregen und eine ausdrückliche Lese- oder Hörempfehlung. #NetGalleyDE
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Gebundenes Buch
Psychologisch ausgefeilt
Neben Zeruya Shalev und Lizzie Doron gibt es noch eine weitere bedeutende Autorin aus Israel, die man auf keinen Fall unterschätzen darf: Ayelet Gundar-Goshen, die mit ihren Büchern ohne Furcht Löwen weckt.
Ungebetene Gäste ist ein dichter, …
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Psychologisch ausgefeilt
Neben Zeruya Shalev und Lizzie Doron gibt es noch eine weitere bedeutende Autorin aus Israel, die man auf keinen Fall unterschätzen darf: Ayelet Gundar-Goshen, die mit ihren Büchern ohne Furcht Löwen weckt.
Ungebetene Gäste ist ein dichter, psychologisch ausgefeilter Roman über ein Paar mit Kind, deren Leben durch einen tragischen Vorfall aus dem Gleichgewicht kommt.
Sie ziehen schließlich nach Afrika, ohne dem Druck aus dem Vorfall gänzlich entfliehen zu können. So wird man eine israelische Perspektive von außen wie von innen betrachten können.
Obwohl „Wo der Wolf lauert“ lauert für mich das überzeugendste Buch der Autorin bleibt, ist auch Ungebetene Gäste ein wirklich starkes Buch.
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Gebundenes Buch
Während ein arabischer Handwerker den Balkon renoviert, ist Naomi mit ihrem einjährigen Sohn Uri allein in der Wohnung in Tel Aviv. Sie fühlt sich unwohl, spürt, dass sie Vorurteile gegenüber dem Mann hat und versucht, diese durch besondere Freundlichkeit zu kompensieren. …
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Während ein arabischer Handwerker den Balkon renoviert, ist Naomi mit ihrem einjährigen Sohn Uri allein in der Wohnung in Tel Aviv. Sie fühlt sich unwohl, spürt, dass sie Vorurteile gegenüber dem Mann hat und versucht, diese durch besondere Freundlichkeit zu kompensieren. Als der Arbeiter kurz die Toilette aufsucht und Naomi in der Küche abgelenkt ist, entwischt Uri auf den Balkon, stößt den auf der Brüstung liegenden Hammer vom Balkon und trifft damit einen jungen Mann tödlich. Auf der Straße kommt es zum Tumult, sofort wird ein Anschlag des arabischen Arbeiters vermutet, und die Polizei nimmt diesen fest. Naomi steht völlig neben sich und ist nicht in der Lage, das Missverständnis aufzuklären.
Ayelet Gundar-Goshen ist studierte Psychologin, und dies spürt man an den fein ausgearbeiteten Charakteren und der psychologischen Tiefe der Erzählung. Naomi und ihr Mann Juval sehen sich als moderne, aufgeklärte Menschen und sind doch selbst gefangen in einem Strudel aus Sprachlosigkeit, tradiertem Rassismus, Schuld, Angst und schlechtem Gewissen.
„Ungebetene Gäste“ besteht aus drei Teilen, wobei der erste und letzte in Tel Aviv spielen und der zweite in Lagos, wohin die Familie noch während des Gerichtsprozesses übersiedelt, da Juval dort eine zeitlich befristete Arbeit im Umfeld des israelischen Militärs annimmt. Auch in Lagos verfolgen die Schatten des Unglücks die Familie, die inneren Konflikte belasten Naomis und Juvals Beziehung, und auch Uri spürt die Spannungen zwischen seinen Eltern.
Vor allem im zweiten Teil führt die Autorin eine ganze Reihe weiterer Figuren wie die Psychologin Noga ein, schildert kleine Episoden, deren Bedeutung für die Handlung oder das Figurenprofil mir sich nicht immer erschließt. Hierzu gehören beispielsweise der verhaltensgestörte Junge Liam und der Anruf eines merkwürdigen Mannes, der um einen Termin bei Noga bittet, aber nie wieder in Erscheinung tritt.
Nahezu allen Figuren gemeinsam ist eine gewisse Unfähigkeit, miteinander zu kommunizieren, man schweigt oder redet aneinander vorbei. Persönliche Traumata vermischen sich mit gesellschaftlichen, und die Figuren sind teils wie gelähmt in ihrer Hilflosigkeit. Das Ende kam für mich etwas (zu) plötzlich, und ich hätte sehr gerne noch weitergelesen.
Sehr interessant fand ich einen Betrag in der ARD Mediathek der Sendung „titel thesen temperamente“, in dem die Autorin davon erzählt, inwiefern die Geschichte ihres eigenen Großvaters sie zu der politischen Ebene im Lagos-Teil inspiriert hat.
Auch wenn „Ungebetene Gäste“ speziell den jüdisch-arabischen Konflikt behandelt, sind einige Grundthemen auch auf unsere Gesellschaft übertragbar, und ich habe mich immer wieder gefragt, wie ich an Stelle von Naomi, Juval oder Noga handeln würde. Mich hat „Ungebetene Gäste“ sehr berührt und ich empfehle es unbedingt weiter. Nun bin ich neugierig auf weitere Werke der Autorin, und „Wo der Wolf lauert“ liegt schon bereit.
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Gebundenes Buch
Erschütternd
Ich durfte die Autorin im Rahmen einer Doppel-Leserunde kennenlernen und war gleich gepackt von ihrer sehr dichten Erzählweise. Ich hatte dabei das Gefühl ihre Geschichten folgen einem Schema, was einerseits Wiedererkennungswert schafft und andererseits den Leser …
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Erschütternd
Ich durfte die Autorin im Rahmen einer Doppel-Leserunde kennenlernen und war gleich gepackt von ihrer sehr dichten Erzählweise. Ich hatte dabei das Gefühl ihre Geschichten folgen einem Schema, was einerseits Wiedererkennungswert schafft und andererseits den Leser vorbereitet, auf das was kommt.
Die Geschichte startete unmittelbar vor dem Vorfall, der den Verlauf der Handlung bestimmen soll. Es gibt kein Vorgeplänkel, jeder Satz ist gezielt platziert, es wird keine Zeit verschwendet. Im Zentrum der Geschichte steht eine Schuldfrage und wie sie das Leben der beteiligten Personen beeinflusst. Obwohl es ein Gesellschaftsroman ist, liest es sich teilweise packend und spannend wie ein Krimi bzw. Justizroman.
Neben der Handlung erfährt der Leser auch viel über die israelische Gesellschaft. Für mich war vieles davon neu, weshalb ich gespannt den Handlungsverlauf verfolgte.
Ich fand zwar keine der Personen per se sympathisch, aber doch zumindest einnehmend, die Gewissenskonflikte durchaus nahbar.
Für mich ein sehr gelungener Roman.
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Gebundenes Buch
Wieder einmal bringt uns Ayelet Gunnar-Goshen dazu in die dunklen Ecken zu blicken. Jeder ihrer Roman bietet eine Reise in menschliche Abgründe. Hier beginnt die Szenerie sofort beklemmend. Eine junge Mutter ängstigt sich, weil sie mit einem arabischen Arbeiter allein mit ihrem Kleinkind …
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Wieder einmal bringt uns Ayelet Gunnar-Goshen dazu in die dunklen Ecken zu blicken. Jeder ihrer Roman bietet eine Reise in menschliche Abgründe. Hier beginnt die Szenerie sofort beklemmend. Eine junge Mutter ängstigt sich, weil sie mit einem arabischen Arbeiter allein mit ihrem Kleinkind in der Wohnung ist. Der Arbeiter gibt ihr keinerlei Anlass zur Sorge, doch die junge Frau ist durchdrungen von rassistischen Vorurteilen. Dabei ist es eigentlich ihr kleiner Sohn, der einem Angst macht. Das Kind kontrolliert die Mutter komplett und sie ist überfordert mit den Bedürfnissen ihres Sohnes, dem keine Grenzen gesetzt werden.
Als dieser einen Hammer vom Balkon wirft und dabei einen vorbeilaufenden Teenager am Kopf trifft, entspinnt sich eine Tragödie, bei der mehrere Menschen zu Schaden kommen. Ich fühlte massive Beklemmung bei der Lektüre, doch die Autorin versteht es, mit den Gefühlen zu spielen. Das anfängliche Schweigen der Frau ist natürlich verwerflich, doch dann versucht sie das Richtige zu tun und entlastet den Arbeiter. Der Schaden ist allerdings schon angerichtet. Als Terrorverdächtiger wurde er nicht gut behandelt bei den Verhören und die drei Tage des Schweigens haben Auswirkungen auf die Familie. Die Ehe scheint kaum zu retten und auch das Kind kämpft mit Problemen.
Auch der Neustart in einem anderen Land scheint nicht so recht zu gelingen. Die Probleme und Sorgen verfolgen die Familie genauso, wie die Frage nach Schuld und Sühne. Gut und Böse verschwimmt hier. Die Figuren reüssieren in ihren Grauschattierungen und wirken dadurch sehr lebendig und realitätsgetreu. Immer wieder werden sie gezwungen sich ihren Gespenstern zu stellen. Das macht den Roman sehr eindrücklich.
Ungebetene Gäste ist bestimmt kein schönes Buch, aber definitiv lesenswert. Daher ein klare Leseempfehlung von mir.
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