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Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK. Stefan Zweigs Novelle lotet auf engstem Raum die Abgründe der menschlichen Seele aus. Von der Gestapo verhaftet und in ein Hotelzimmer gesperrt, flüchtet Dr. B. in die abstrakte Welt des Schachspiels, um sich so seine geistige Widerstandskraft zu bewahren. Auf einem Passagierdampfer nach Buenos Aires, begegnet Dr. B. zufällig dem Schachweltmeister Mirko Czentovic. Ein ...
Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK. Stefan Zweigs Novelle lotet auf engstem Raum die Abgründe der menschlichen Seele aus. Von der Gestapo verhaftet und in ein Hotelzimmer gesperrt, flüchtet Dr. B. in die abstrakte Welt des Schachspiels, um sich so seine geistige Widerstandskraft zu bewahren. Auf einem Passagierdampfer nach Buenos Aires, begegnet Dr. B. zufällig dem Schachweltmeister Mirko Czentovic. Ein atemberaubender Kampf beginnt, bei dem der eigentliche Gegner nicht gegenüber am Brett, sondern tief in der eigenen Seele sitzt.
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Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien geboren und lebte ab 1919 in Salzburg, bevor er 1938 nach England, später in die USA und schließlich 1941 nach Brasilien emigrierte. Mit seinen Erzählungen und historischen Darstellungen erreichte er weltweit in Millionenpublikum. Zuletzt vollendete er seine Autobiographie >Die Welt von Gestern< und die >Schachnovelle<. Am 23. Februar 1942 schied er zusammen mit seiner Frau »aus freiem Willen und mit klaren Sinnen« aus dem Leben.
Foto: Wikipedia
Produktdetails
- Verlag: FISCHER E-Books
- Seitenzahl: 111
- Erscheinungstermin: 5. Oktober 2009
- Deutsch
- ISBN-13: 9783104002507
- Artikelnr.: 37448330
Broschiertes Buch
Ich muss meinem Vorschreiber widersprechen. Dieses Buch, diese Novelle die kein Roman ist,
ist hervorragend geschrieben. Reduziert man es auf Schach, so hat man den Sinn nicht begriffen.
Diese Novelle gibt Einblicke in eine gefolterte Seele. Eine Kurzbeschreibung auf ein menschliches
Matyrium, …
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Ich muss meinem Vorschreiber widersprechen. Dieses Buch, diese Novelle die kein Roman ist,
ist hervorragend geschrieben. Reduziert man es auf Schach, so hat man den Sinn nicht begriffen.
Diese Novelle gibt Einblicke in eine gefolterte Seele. Eine Kurzbeschreibung auf ein menschliches
Matyrium, einem Menschen, dessen Geist versucht, sich selbst zu besiegen, sich am Rande der
Schizophrenie befindet. Der Leser wird mitgerissen, immer mehr, immer schneller, wird er
mit Dr. B. in diesen Strudel gezogen und erleidet eine 'Schachvergiftung', von der er fast nicht mehr loskommt.
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Broschiertes Buch
Zeitloses Lesevergnügen
Als typisches Werk der Exilliteratur wurde die «Schachnovelle» von Stefan Zweig 1942 posthum erstmals in Kleinstauflage in Buenos Aires veröffentlicht. Im argentinischen Exil geschrieben, gilt sie heute als bekanntestes Buch dieses Schriftstellers, …
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Zeitloses Lesevergnügen
Als typisches Werk der Exilliteratur wurde die «Schachnovelle» von Stefan Zweig 1942 posthum erstmals in Kleinstauflage in Buenos Aires veröffentlicht. Im argentinischen Exil geschrieben, gilt sie heute als bekanntestes Buch dieses Schriftstellers, das inzwischen weit über eine Millionen Mal verkauft wurde. Anfang der siebziger Jahre wurde diese Novelle auch in Deutschland wiederentdeckt, sie gilt seitdem als zeitloser Bestseller. Als geradezu exemplarisches Werk gehört sie mit ihrem ausgefeilten Plot inzwischen nicht nur zum literarischen Kanon, sie wird immer wieder auch als Schullektüre herangezogen, wie die vielen angebotenen Lektüreschlüssel belegen.
Auf einem Passagierdampfer nach Buenos Aires erfährt der Ich-Erzähler, ein österreichischer Emigrant, dass sich der amtierende Schachweltmeister Czentovic ebenfalls an Bord befindet. Der aus einfachen Verhältnissen stammender Waise war von einem Pfarrer großgezogen worden, blieb trotz aller Bemühungen jedoch ein ungebildeter, verstockter Bursche. Bis er sich durch Zufall als Schachgenie erweist, in kurzer Zeit bis in die Profiwelt aufsteigt und als Zwanzigjähriger sogar Weltmeister wird. Dabei zeigt er sich als besonders geldgierig, zudem ist er als Mensch schroff und unsympathisch. Ein mitreisender amerikanischer Millionär fordert den Weltmeister spontan zu einem von ihm fürstlich honorierten Spiel heraus und verliert natürlich. Es kommt zu einer Revanche, bei der jetzt jeder mit dem Millionär zusammen als Gruppe gegen den Champion antreten darf, eine große Zahl an Zuschauern verfolgt gebannt das Spiel. Nach einigen Zügen greift, als die Gruppe sich auf einen Zug geeinigt hat, unvermittelt einer der Zuschauer ein und empfiehlt einen ganz anderen Zug, der wenigstens ein Remis erzwingen würde, - und so kommt es auch! Eine weitere Partie lehnt der Unbekannte aber ab, er habe ja seit seiner Zeit als Pennäler vor keinem Schachbrett mehr gesessen.
Dem neugierig gewordenen Ich-Erzähler berichtet Dr. B. nun davon, wie er nach dem Anschluss Österreichs von den Nazis in Isolationshaft genommen wurde, um Informationen über seine anwaltliche Tätigkeit für den Klerus aus ihm herauszupressen. Um der immer unerträglicher werdenden psychischen Folter des absoluten Alleinseins und Nichtstuns zu entgehen, nutzt Dr. B. eine Gelegenheit und entwendet ein Buch, das sich als Sammlung meisterlicher Schachpartien erweist. Zunächst mit improvisiertem Brett und aus Teig gekneteten Figuren füllt er nun seine Zeit mit Schach, wobei das Spiel schon bald nur noch in seinem Kopf stattfindet. Er tritt als Ich-Schwarz gegen sich selbst als Ich-Weiß an. Mit der Zeit gerät er in einen wahnhaften Zustand, den er selbst als ‹Schachvergiftung› bezeichnet. Er erleidet durch die permanente Aufspaltung seiner Persönlichkeit schließlich einen Tobsuchtsanfall, wird wegen Unzurechnungsfähigkeit entlassen und zur Ausreise ins Exil gezwungen.
Stefan Zweig lässt in seiner spannenden Geschichte zwei Figuren aufeinander treffen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Da ist der einseitig begabte, ungehobelte, maulfaule Czentovic, der seine Tourneen als Schach-Weltmeister lediglich des Geldes wegen unternimmt, teilnahmslos am Brett sitzt und äußerst rücksichtslos und brutal seinen Vorteil sucht. Er ist ein Naturtalent, das mit seiner Inselbegabung bei gleichzeitig autistischer Unbeholfenheit typische Merkmale eines Savant aufweist. Dr. B. hingegen ist ein intelligenter, eloquenter Jurist, der sich als Anwalt des Klerus bei der Rettung von Vermögen vor den Nazis selbst in große Gefahr begibt. Die Isolationsfolter, der er ausgesetzt wird, war damals noch eher ungewöhnlich, der Autor hat damit prophetisch in die Zukunft gedeutet. Diese nach goethescher Definition geradezu archetypische Novelle ist in einer angenehm lesbaren, nüchternen Sprache geschrieben, die geschickt zwei Innengeschichten über die Figuren in die maritime Rahmenhandlung integriert. Ein zeitloses Lesevergnügen!
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Broschiertes Buch
Auf einer mehrtägigen Schiffsreise von New York nach Buenos Aires in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts, wird der österreichische Ich-Erzähler Zeuge einer beeindruckenden Schachpartie. Der an Bord weilende Schachweltmeister spielt gegen eine Gruppe Amateure, ohne dass der …
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Auf einer mehrtägigen Schiffsreise von New York nach Buenos Aires in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts, wird der österreichische Ich-Erzähler Zeuge einer beeindruckenden Schachpartie. Der an Bord weilende Schachweltmeister spielt gegen eine Gruppe Amateure, ohne dass der geringste Zweifel an dessen Sieg besteht. Doch dann mischt sich ein unbekannter Passagier ein und das Spiel endet mit einem Remis. Am nächsten Tag soll ein weiteres Spiel stattfinden und der Ich-Erzähler fordert den Unbekannten zur Teilnahme auf. Dieser sträubt sich zunächst und erzählt ihm zur Erklärung seine Geschichte.
Dieses kleine Büchlein, das gerade mal 104 Seiten mit verhältnismäßig groß gedruckten Buchstaben hat, ist sicherlich beeindruckender als viele andere Bücher, die einen drei- oder viermal so großen Umfang aufweisen. Vielleicht liegt es daran, dass Stefan Zweig viel mit Gegensätzlichkeiten gearbeitet hat, die eher im Gedächtnis bleiben. Einmal der introvertierte, ungebildete und langsame Schachweltmeister. Und der umgängliche, intellektuelle und beinahe manische 'Dilettant'. Oder der Ich-Erzähler, für den Schach 'nur' ein Spiel ist und sein Gegner, der alles als Wettkampf sieht und jede Niederlage als persönlichen Affront empfindet. Aber auch die Art, wie Zweig Schach beschreibt, wird mir im Gedächtnis bleiben. Insbesondere, weil er selbst überhaupt keinen großen Bezug dazu hatte.
Zitat: "Ist es nicht auch eine Wissenschaft, eine Kunst, schwebend zwischen diesen Kategorien wie der Sarg Mohammeds zwischen Himmel und Erde, eine einmalige Bindung aller Gegensatzpaare; uralt und doch ewig neu, mechanisch in der Anlage und doch nur wirksam durch Phantasie, begrenzt in geometrisch starrem Raum und dabei unbegrenzt in seinen Kombinationen, ständig sich entwickelnd und doch steril, ein Denken, das zu nichts führt, eine Mathematik, die nichts errechnet, eine Kunst ohne Werke, eine Architektur ohne Substanz und nichtsdestominder erwiesenermaßen dauerhafter in seinem Sein und Dasein als alle Bücher und Werke...*
Dazu die unglaublich genauen Beschreibungen der einzelnen Charaktere und Situationen, die derart zeitlos gut sind, dass Manches klingt, als wäre es eben erst geschrieben worden.
Zitat: "Nun hatten die Nationalsozialisten, längst ehe sie ihre Armeen gegen die Welt aufrüsteten, eine andere ebenso gefährliche und geschulte Armee in allen Nachbarländern zu organisieren begonnen, die Legion der Benachteiligten, der Zurückgesetzten, der Gekränkten."
Ein kleines, aber sehr feines Büchlein, das man nicht nur in der Schule lesen sollte - sofern es dort überhaupt noch im entsprechenden Kanon steht.
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Broschiertes Buch Die Schachnovelle- ein spannendes Buch, das den Leser fesselt.
Er möchte schnellstmöglich den dramatischen Ausgang der Lebensgeschichte eines brillianten Schachspielers, der dies nur durch Zwang wurde, erfahren.
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Broschiertes Buch
Dr. B. wird während der Nazi-Schreckensherrschaft von der Gestapo verhaftet und monatelang in Einzelhaft in einem Hotelzimmer festgehalten. Ohne jeden Kontakt zur Außenwelt und ohne jede Möglichkeit der Kommunikation oder der Ablenkung, droht er vollkommen irre zu werden und beginnt …
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Dr. B. wird während der Nazi-Schreckensherrschaft von der Gestapo verhaftet und monatelang in Einzelhaft in einem Hotelzimmer festgehalten. Ohne jeden Kontakt zur Außenwelt und ohne jede Möglichkeit der Kommunikation oder der Ablenkung, droht er vollkommen irre zu werden und beginnt im Kopf mehr als 150 Schachpartien blind zu spielen um sich seinen Geist und seine Widerstandskraft zu erhalten. Durch die hohe geistige Anstrengung erleidet er eine Art Schachvergiftung, ein Nervenfieber, wegen dem er schließlich aus der Haft entlassen wird.
Jahre später mischt er sich helfend in eine Schachpartie, die der Schachweltmeister Czentovic gegen alle Hobbyspieler eines Passagierdampfers spielt, ein und holt durch seine Genialität noch ein Remie aus der eigentlich schon verlorenen Partie heraus. Als er sich aber von Czentovic zu einer neuen Partie herausfordern lässt, erfasst ihn wieder das Nervenfieber. Er bricht die Partie ab und fasst nie wieder eine Schachfigur an.<br />William Somerset Maugham sagte einmal: Es gibt drei goldene Regeln, um eine Novelle zu schreiben-leider sind sie unbekannt.
Dem kann ich nicht ganz zustimmen, denn Zweig scheint sie gekannt zu haben. Eine wunderbare Novelle. Definitiv eines der 100 Bücher, die man im Leben gelesen haben sollte.
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Broschiertes Buch
Eine Novelle, die ich als 15- oder 16-Jähriger binnen eines Nachmittages verschlungen hatte. Gerade frisch in einen Schachverein eingetreten, fand ich diese Story unheimlich spannend. Jahre später - da war ich schon ein gestandener Schachstratege - sah ich auch die sehr gute …
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Eine Novelle, die ich als 15- oder 16-Jähriger binnen eines Nachmittages verschlungen hatte. Gerade frisch in einen Schachverein eingetreten, fand ich diese Story unheimlich spannend. Jahre später - da war ich schon ein gestandener Schachstratege - sah ich auch die sehr gute Schwarz-Weiß-Verfilmung mit Curd Jürgens in der Hauptrolle und war wieder begeistert. Stefan Zweigs "Schachnovelle" ist einfach nur meisterhaft erzählt und kann jeden und jede fesseln - egal, ob schachinteressiert oder nicht.
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Im Nichts, ohne Zeit und Raum zum Wahnsinn!
Auf einem großen Passagierdampfer fährt der Weltschachmeister Mirko Czentovic nach Argentinien.
Der Schreibstil ist schwierig zu lesen, aber ich habe alles verstanden und konnte es mir sehr gut vorstellen. Ein Junge ohne Intellekt, der …
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Im Nichts, ohne Zeit und Raum zum Wahnsinn!
Auf einem großen Passagierdampfer fährt der Weltschachmeister Mirko Czentovic nach Argentinien.
Der Schreibstil ist schwierig zu lesen, aber ich habe alles verstanden und konnte es mir sehr gut vorstellen. Ein Junge ohne Intellekt, der nicht richtig schreiben, lesen oder rechnen konnte und sich auch sprachlich sehr einfach ausdrückte, spielte mit 15 seine erste Partie Schach und gewann daraufhin gegen fast jeden Gegner.
Auch auf dem Dampfer hatte Czentovic keine Gegner - bis eines Tages ein Unbekannter auftauchte, der Züge vorausberechnen konnte und ihm Paroli gab. Der Leser erfuhr, wie Dr. B. unter der Herrschaft der Nationalsozialisten leiden musste und in Isolation alleine in einem leeren Raum ohne irgendetwas monatelang ausharren musste - bis er beim Warten auf das nächste Verhör in einer hängenden Jacke ein Buch ausmachen konnte. Er schaffte es, das Buch an sich zu bringen und heimlich in seine Zelle zu schmuggeln. Endlich Nahrung für sein Gehirn und ein Ausweg aus der zermürbenden Einsamkeit! Als er es endlich betrachten konnte, war die Enttäuschung groß: es war ein Schachrepetitorium, eine Sammlung von 150 Meisterpartien…
Ein Buch, dass sehr genau beschreibt, was mit der Psyche passiert, wenn das Gehirn keine Aufgabe hat. Berührend, verängstigend und erschreckend - auch wenn es nur Fiktion ist, wirkt es sehr realistisch!
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Broschiertes Buch super Geschichte - nur zu empfehlen
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Broschiertes Buch
Ich habe mal wieder eine Schullektüre meiner Kinder mitgelesen. Die Schachnovelle ist zu meiner eigenen Schulzeit an mir vorbeigegangen. Heute habe ich es mit großem Interesse gelesen.
Der Ich-Erzähler berichtet, wie auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires drei …
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Ich habe mal wieder eine Schullektüre meiner Kinder mitgelesen. Die Schachnovelle ist zu meiner eigenen Schulzeit an mir vorbeigegangen. Heute habe ich es mit großem Interesse gelesen.
Der Ich-Erzähler berichtet, wie auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires drei sehr unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen: Da ist zum einen der amtierende Schachweltmeister, ein aus einer unteren Gesellschaftsschicht stammender junger Mann, der sich nur dadurch auszeichnet, dass er mit einer unglaublichen Präzision und geradezu roboterartig Schach zu spielen vermag. Der zweite Charakter ist ein reichlich arroganter Öl-Millionär und der dritte ist ein österreichischer Emigrant namens Dr. B.
Dieser Dr. B. hat Furchtbares erlebt. Von der Gestapo wurde er einer Isolationsfolter unterzogen, in deren Verlauf er viele imaginäre Schachpartien durchspielte. Das tat er in der Hoffnung, durch die geistige Betätigung nicht dem Wahnsinn zu verfallen. Tatsächlich erleidet er eine Art Persönlichkeitsspaltung, die zu einem heftigen Nervenfieber führt. Aufgrund dessen wird er aus der Haft entlassen und des Landes verwiesen. Von einem Arzt wurde er dringend gewarnt, sich auf kein Schachspiel mehr einzulassen…
Erwartet hatte ich aufgrund des Titels, dass ein Schachspiel im Mittelpunkt der Geschichte steht. Tatsächlich geht es aber wirklich um ganz andere Dinge.
Da sind – natürlich wieder einmal – die Schrecken der Nazi-Zeit. Im aktuellen Fall geht es um die Themen Isolationsfolter und Verhöre. Beides wird sehr eindringlich beschrieben und ich konnte sehr intensiv mitfühlen, wie sich Dr. B. in seiner Gefangenschaft fühlen musste! Wie verzweifelt er sich anfangs an die Beschäftigung mit den imaginären Schachpartien klammert. Wie ihm das zunächst hilft, ihm Hoffnung verleiht! Und dann der Wandel, die sich anbahnende Persönlichkeitsspaltung!
Aber auch die anderen Charaktere sind interessant und bilden starke Kontraste zueinander. Sie verbindet eigentlich nur das Schachspiel, doch aus völlig verschiedenen Gründen. Für den Weltmeister ist es aufgrund seiner Herkunft die einzige Möglichkeit, zu Ansehen zu kommen. Und zudem auch das einzige Gebiet, auf dem er wirklich gut ist. Der Öl-Millionär sieht im Schachspiel nur einen Zeitvertreib, den er möglichst gewinnen will, weil verlieren nicht zu seinem Wortschatz gehört. Und für Dr. B. war das Schachspiel zunächst Hilfe und wird später zum Fluch.
Ein tolles Buch! Und obwohl die Personen natürlich viel Schach spielen, muss man das Spiel nicht beherrschen, um der Handlung zu folgen. Wenn ich Wikipedia Glauben schenken darf, muss Stefan Zweig selbst ein lausiger Schachspieler gewesen sein.
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Broschiertes Buch Ganz tolles Buch, sehr fesselnd.
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