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Sarah Jane Pullman ist ein guter Cop mit komplizierter Vergangenheit. Aufgewachsen in einer Kleinstadt, bekam sie als jugendliche Ausreißerin Probleme mit dem Gesetz, wurde zwangsweise zur Army eingezogen und heiratete nach ihrer Rückkehr den absolut falschen Mann. Ihr Leben erfährt eine unerwartete Wendung, als sie in den Polizeidienst eintritt - und sich umgehend auf dem Posten des diensthabenden Sheriffs wiederfindet, nachdem dieser vermisst gemeldet wird. Sarah Jane nimmt sich des Falls an und entdeckt, dass hinter dem mysteriösen Verschwinden des Sheriffs ein ebenso mysteriöses Leben...
Sarah Jane Pullman ist ein guter Cop mit komplizierter Vergangenheit. Aufgewachsen in einer Kleinstadt, bekam sie als jugendliche Ausreißerin Probleme mit dem Gesetz, wurde zwangsweise zur Army eingezogen und heiratete nach ihrer Rückkehr den absolut falschen Mann. Ihr Leben erfährt eine unerwartete Wendung, als sie in den Polizeidienst eintritt - und sich umgehend auf dem Posten des diensthabenden Sheriffs wiederfindet, nachdem dieser vermisst gemeldet wird. Sarah Jane nimmt sich des Falls an und entdeckt, dass hinter dem mysteriösen Verschwinden des Sheriffs ein ebenso mysteriöses Leben steckt, das er Freunden und Kollegen verheimlicht hat. Während der Ermittlungen wird aber auch Sarah Jane von ihrer Vergangenheit eingeholt. Das FBI taucht auf, um den Fall eines ermordeten Cops zu untersuchen ...
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James Sallis wurde 1944 in Arkansas geboren und verbrachte dort seine Kindheit. Er studierte Literaturwissenschaften in New Orleans und arbeitete anschließend als Lektor und Drehbuchautor. Er übersetzte Raymond Queneau und Puschkin ins Englische und veröffentlichte eine Biografie von Chester Himes. Bekannt wurde er mit einer Romanreihe um den farbigen Privatdetektiv Lew Griffin. Er wurde mit dem Hammett Award und dem Grand Prix de Littérature policière ausgezeichnet. Für seinen Roman "Driver" wurde ihm 2008 der Deutsche Krimi Preis verliehen. James Sallis lebt in Phoenix, Arizona.

Produktdetails
- Verlag: Verlagsbuchhandlung Liebeskind
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 23. August 2021
- Deutsch
- ISBN-13: 9783954381401
- Artikelnr.: 62167045
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
James Sallis lässt in "Sarah Jane" vieles im Unklaren - aber niemals zu viel, findet Rezensent Hannes Hintermeier. In der Tat ist es beeindruckend, wie wenig Sallis braucht - wenig Worte, wenig Seiten, wenige Hinweise, um eine ganze Welt, ein ganzes Leben so zu skizzieren, dass man als Leser mitfühlt und versteht - vor allem jene Art der Gewalt, "die in den Eingeweiden Amerikas rumort", wie der Rezensent es ausdrückt. Sarah Jane hat diese Gewalt erlebt, erlebt sie jeden Tag: Früh verlor sie ihre Mutter, verbrachte gezwungenermaßen einige Zeit in der Armee, kämpfte im Golfkrieg, arbeitete anschließend in verschiedenen Berufen und an verschiedenen Orten an verschiedenen Beziehungen, die allesamt scheiterten - immer wieder zog sie weiter, bis sie nun endlich angekommen zu sein scheint, lesen wir. Doch die Vergangenheit holt sie erneut ein: ein Polizist verschwindet, eines anderen Leiche taucht auf. Ist sie die Täterin, fragt man sich. "Keine Erlösung" schreibt Hintermeier dazu - ob sich dies auf die Psyche der Protagonistin bezieht oder auf die Fragen der Leserschaft, bleibt konsequenterweise unklar…
© Perlentaucher Medien GmbH
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Die eigentliche Geschichte
James Sallis verwischt seine Spuren wie kaum ein anderer Krimiautor: "Sarah Jane" zeigt, dass Philosophie und Noir zusammengehen können.
Die Verluste beginnen früh. Als sie zehn ist, verschwindet ihre Mutter, warum, erfährt man nicht, vielleicht in Heimen? Der Vater ist Geflügelzüchter in einem Kaff an der Grenze zwischen Alabama und Tennessee. Er nennt die Tochter Pretty, aber sie selbst findet sich gar nicht hübsch. Und ein braves Mädchen ist sie auch nicht. Als ein Richter sie vor die Entscheidung stellt, Knast oder Armee, wählt sie Letztere und zieht in den Golfkrieg. Kehrt wieder heim, arbeitet als Köchin, studiert spät im Leben Literatur, lebt mit einem Dichter von Epitaphen, bis er
James Sallis verwischt seine Spuren wie kaum ein anderer Krimiautor: "Sarah Jane" zeigt, dass Philosophie und Noir zusammengehen können.
Die Verluste beginnen früh. Als sie zehn ist, verschwindet ihre Mutter, warum, erfährt man nicht, vielleicht in Heimen? Der Vater ist Geflügelzüchter in einem Kaff an der Grenze zwischen Alabama und Tennessee. Er nennt die Tochter Pretty, aber sie selbst findet sich gar nicht hübsch. Und ein braves Mädchen ist sie auch nicht. Als ein Richter sie vor die Entscheidung stellt, Knast oder Armee, wählt sie Letztere und zieht in den Golfkrieg. Kehrt wieder heim, arbeitet als Köchin, studiert spät im Leben Literatur, lebt mit einem Dichter von Epitaphen, bis er
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verrückt wird, schlittert in eine gescheiterte Ehe mit einem Polizisten. Ihr bevorzugtes Muster: weiterziehen, andernorts neu anfangen. So landet sie im Südwesten, in einer fiktiven Kleinstadt namens Farr und bewirbt sich bei der Polizei. Sheriff Cal Philipps erkennt ihr Potential, stellt sie umstandslos als Deputy ein. Auch er ein Veteran "aus einem dieser Kriege, an die sich keiner erinnert".
"Alle Geschichten sind Geistergeschichten über verlorene Dinge, verlorene Menschen, Erinnerungen, Heimat, Leidenschaft, Jugend, über Dinge, die darum ringen, von den Lebenden gesehen und anerkannt zu werden." - Von dieser Art sind die Geschichten des amerikanischen Autors James Sallis, Jahrgang 1944, der mit "Driver" berühmt wurde, seit jeher. Auch in seinem jüngsten, vor zwei Jahren im Original erschienenen Roman "Sarah Jane" tuscht er auf zweihundert schlanken Seiten einen ganzen Kosmos hin. Und wie er die Anfänge dieses Universums im Ungefähren belässt, kann man als Leser entweder wertschätzend konsumieren, oder man fängt an zu blättern, ob und wo man etwas überlesen hat. Oder ob es einfach nie erzählt wurde.
Die eigentliche Geschichte, so es denn eine gibt, beginnt nach einem Drittel des Buches. Cal, der Mentor Sarah Janes, ist verschwunden. Als sie mit einem Kollegen das Privathaus des Sheriffs inspiziert, finden sie nur ein Zimmer, in dem er gelebt hat, alles penibel geordnet, kein Hinweis auf sein Verschwinden. Bis er eines Tages einmal anruft, um zu fragen, wie es seiner Stellvertreterin geht - im neuen Amt als Sheriff. Und bis ein Bündel von handschriftlichen Notizen mit der Post kommt, die Cal geschrieben hat. Philosophische Betrachtungen über den Sinn des Lebens.
Da ist Jane, die extrem unzuverlässige Ich-Erzählerin des Romans, längst mittendrin im ganz normalen Leben einer Polizistin, die, wie sie dem korrupten Bürgermeister versichert, ein komplett unterbezahltes Mädchen für alles ist. Sie löst "die typischen B-Probleme einer Kleinstadt" wie häusliche Gewalt und Barstreits, sie findet Selbstmörder, regelt den Verkehr, besucht eine betagte Dame im Altersheim. Sie fahndet nach einem verschwundenen Halbwüchsigen, als sie ihn findet, stellt sich heraus, dass er eine Krebskranke pflegt. Sie besucht die High School, um Schülern von ihrer Arbeit zu berichten. Dann tritt ein Mercedes-Fahrer namens Sid in ihr Leben, ausnahmsweise gelingt es ihr, eine Beziehung aufzubauen, die ihr guttut.
Aber die Stimmen aus der Vergangenheit werden lauter. Ein FBI-Agent befragt sie wegen Cals Verschwinden. Ein ehemaliger Polizist aus New Mexico wird in der Gegend, weit weg von seiner Heimat, tot aufgefunden. Was hatte er hier zu suchen? Und hat nicht Sarah Jane früher in New Mexico gelebt, zusammen mit einem gewalttätigen Polizisten? Hat sie diesen Pryor Mills auf dem Gewissen, und wie könnte dieses Gewissen dann aussehen?
Große Themen - Schuld, Erinnerung, Wahrheit - sind im Kleinstadtleben ebenso zu Hause, wie man dort Spurenelemente von Poesie, Warmherzigkeit und Nächstenliebe findet. Sarah verlässt den Polizeidienst, kocht wie eine Besessene, sieht sich selbst scheinbar ohne Ziel beim Leben zu. Schon als Siebenjährige hat Sarah Jane Tagebuch geschrieben, in ein spiralgebundenes Heft. Als erwachsene Frau tut sie es wieder. Sie habe nicht alle Sachen gemacht, die man ihr andichtet, sagt sie. "Zumindest nicht alle."
Es gibt keine Erlösung, nur Hinweise, dass ihr Leben im Griff einer Zeit steckt, deren Folgen auf einem Plakat für Veteranen-Fürsorge formuliert sind: "In der Zeit, die Sie aufwenden, über die letzte Bauchstraffung eines Prominenten zu reden, verüben 44 Veteranen Selbstmord." Von dieser Art ist die Gewalt, die in den Eingeweiden Amerikas rumort. Sallis' atmosphärisch dichter Roman erzählt davon, ohne ein Wort zu viel. HANNES HINTERMEIER
James Sallis: "Sarah Jane". Roman.
Aus dem Englischen von Kathrin Bielfeldt und Jürgen Bürger.
Liebeskind Verlag, München 2021. 224 S., geb., 20,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Alle Geschichten sind Geistergeschichten über verlorene Dinge, verlorene Menschen, Erinnerungen, Heimat, Leidenschaft, Jugend, über Dinge, die darum ringen, von den Lebenden gesehen und anerkannt zu werden." - Von dieser Art sind die Geschichten des amerikanischen Autors James Sallis, Jahrgang 1944, der mit "Driver" berühmt wurde, seit jeher. Auch in seinem jüngsten, vor zwei Jahren im Original erschienenen Roman "Sarah Jane" tuscht er auf zweihundert schlanken Seiten einen ganzen Kosmos hin. Und wie er die Anfänge dieses Universums im Ungefähren belässt, kann man als Leser entweder wertschätzend konsumieren, oder man fängt an zu blättern, ob und wo man etwas überlesen hat. Oder ob es einfach nie erzählt wurde.
Die eigentliche Geschichte, so es denn eine gibt, beginnt nach einem Drittel des Buches. Cal, der Mentor Sarah Janes, ist verschwunden. Als sie mit einem Kollegen das Privathaus des Sheriffs inspiziert, finden sie nur ein Zimmer, in dem er gelebt hat, alles penibel geordnet, kein Hinweis auf sein Verschwinden. Bis er eines Tages einmal anruft, um zu fragen, wie es seiner Stellvertreterin geht - im neuen Amt als Sheriff. Und bis ein Bündel von handschriftlichen Notizen mit der Post kommt, die Cal geschrieben hat. Philosophische Betrachtungen über den Sinn des Lebens.
Da ist Jane, die extrem unzuverlässige Ich-Erzählerin des Romans, längst mittendrin im ganz normalen Leben einer Polizistin, die, wie sie dem korrupten Bürgermeister versichert, ein komplett unterbezahltes Mädchen für alles ist. Sie löst "die typischen B-Probleme einer Kleinstadt" wie häusliche Gewalt und Barstreits, sie findet Selbstmörder, regelt den Verkehr, besucht eine betagte Dame im Altersheim. Sie fahndet nach einem verschwundenen Halbwüchsigen, als sie ihn findet, stellt sich heraus, dass er eine Krebskranke pflegt. Sie besucht die High School, um Schülern von ihrer Arbeit zu berichten. Dann tritt ein Mercedes-Fahrer namens Sid in ihr Leben, ausnahmsweise gelingt es ihr, eine Beziehung aufzubauen, die ihr guttut.
Aber die Stimmen aus der Vergangenheit werden lauter. Ein FBI-Agent befragt sie wegen Cals Verschwinden. Ein ehemaliger Polizist aus New Mexico wird in der Gegend, weit weg von seiner Heimat, tot aufgefunden. Was hatte er hier zu suchen? Und hat nicht Sarah Jane früher in New Mexico gelebt, zusammen mit einem gewalttätigen Polizisten? Hat sie diesen Pryor Mills auf dem Gewissen, und wie könnte dieses Gewissen dann aussehen?
Große Themen - Schuld, Erinnerung, Wahrheit - sind im Kleinstadtleben ebenso zu Hause, wie man dort Spurenelemente von Poesie, Warmherzigkeit und Nächstenliebe findet. Sarah verlässt den Polizeidienst, kocht wie eine Besessene, sieht sich selbst scheinbar ohne Ziel beim Leben zu. Schon als Siebenjährige hat Sarah Jane Tagebuch geschrieben, in ein spiralgebundenes Heft. Als erwachsene Frau tut sie es wieder. Sie habe nicht alle Sachen gemacht, die man ihr andichtet, sagt sie. "Zumindest nicht alle."
Es gibt keine Erlösung, nur Hinweise, dass ihr Leben im Griff einer Zeit steckt, deren Folgen auf einem Plakat für Veteranen-Fürsorge formuliert sind: "In der Zeit, die Sie aufwenden, über die letzte Bauchstraffung eines Prominenten zu reden, verüben 44 Veteranen Selbstmord." Von dieser Art ist die Gewalt, die in den Eingeweiden Amerikas rumort. Sallis' atmosphärisch dichter Roman erzählt davon, ohne ein Wort zu viel. HANNES HINTERMEIER
James Sallis: "Sarah Jane". Roman.
Aus dem Englischen von Kathrin Bielfeldt und Jürgen Bürger.
Liebeskind Verlag, München 2021. 224 S., geb., 20,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Gebundenes Buch
"Auf jeden Fortschritt den man macht, folgt irgendwann ein Rückschritt. Und manchmal ist der Rückschritt größer als der Fortschritt." (Buchauszug)
Sarah Jane Leben beginnt mit einer komplizierten Vergangenheit. Erst reißt sie von zu Hause aus, dann kommt sie …
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"Auf jeden Fortschritt den man macht, folgt irgendwann ein Rückschritt. Und manchmal ist der Rückschritt größer als der Fortschritt." (Buchauszug)
Sarah Jane Leben beginnt mit einer komplizierten Vergangenheit. Erst reißt sie von zu Hause aus, dann kommt sie mit dem Gesetz in Konflikt und muss daraufhin zwangsweise zum Militär. Nach dem Militär arbeitet sie dann als Köchin, heiratet allerdings den falschen Mann, macht dann jedoch ihren Collegeabschluss. Eine Wende in ihrem Leben ergibt sich, als sie schließlich ein Cop in der Kleinstadt Farr wird. Als eines Tages Sheriff Cal verschwindet, übernimmt Sarah seinen Posten als Chief. Bei ihrer Suche nach ihm entdeckt sie, dass Cal ihr und seinen Freunden vieles aus seinem mysteriösen Leben verheimlicht hat. Doch dann holt Sarahs Vergangenheit sie wieder ein, als das FBI auftaucht, nachdem ein Cop ermordet wurde.
Meine Meinung:
Angekündigt wurde dieses Buch als Kriminalgeschichte und ich hatte mich schon darauf gefreut. Leider jedoch beginnen die ersten Seiten dieses Buches schon recht verwirrend für mich. Der Schreibstil ist zwar literarisch gut durchdacht und außerordentlich gut bildhaft beschrieben. Die Beschreibungen am Anfang von Sarah Janes Leben empfand ich allerdings sehr verworren und sprunghaft. Es liest sich wie eine Art Lebenslauf bzw. kurze Biografie dieser etwas chaotischen Frau. Sarah Erscheinungsbild erinnert mich ein wenig an Mildred Hayes aus "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri". Dass sie in ihrem Leben öfters falsche Entscheidungen trifft, liegt sicher an ihrem gestörten Selbstwertgefühl. Nichts scheint zu funktionieren und so ist es dann kein Wunder, dass sie von einem Problem ins nächste schlittert. Erst als sie den richtigen Mann kennenlernt, der als Polizist arbeitet, habe ich das Gefühl, dass es besser wird. Doch leider ist dies nicht lange von Dauer, den das Schicksal meint es nicht gut mit Sarah. Ab Kapitel 6 beginnt dann ihre eigentliche Geschichte in der Gegenwart und ich erhoffte, dass mich nun die Geschichte endlich begeistern könnte. Jedoch es war nicht der Fall, denn es bleibt weitestgehend eine Sammlung an bunten Beschreibungen über Sarah Pullmans Leben. Eine Kriminalgeschichte kann ich bis zum Ende nicht entdecken. Der Plot ist zäh, langweilig und plätschert ohne jegliche Spannung so vor sich hin. Während die Charaktere bis auf Sarah alle recht flach und oberflächlich bleiben. Selbst das Verschwinden von Sheriff Cal ist und bleibt mysteriös und man erfährt viel zu wenig darüber. Jede Kleinigkeit von Sarahs Leben beschreibt der Autor hier mehr als bildlich und ausführlich, was sicher dem einen oder anderen gefallen wird, doch für mich war dies nicht das, was ich von diesem Buch erhofft hatte. Dazu kommen noch die vielen unbefriedigten Charaktere, die der Autor oft nur kurz erwähnt und von denen ich danach nichts mehr erfahre. Ebenso der Ansatz, der etwas ins Mystische geht, verpufft innerhalb kurzer Zeit, sodass ich irgendwann keine richtige Lust mehr auf dieses Buch hatte. Dieses Buch ist und bleibt bis zum Ende für mich ein Rätsel, das autobiografische Format mag sicher einige faszinieren, doch für mich war es einfach zu schwerfällig. Dieses Buch mit seiner poetisch literarischen Sprache wird nicht jedermanns Sache sein besonders Leser, die nach einer schnellen Thriller-Lektüre suchen, den diese werden sicher schrecklich enttäuscht sein. Besonders nachdem der Kriminalfall hier so nebenher läuft und nie wirklich wichtig für James Sallis zu sein scheint. Deshalb würde ich dieses Buch eher als Roman als unter Krimis listen. Außerdem fehlten mir die Höhepunkte und der anschließende Abschluss dieser Geschichte. So verworren wie sie begann, endet sie dann auch am Ende. Deshalb kann ich diesem Buch leider nur 2 von 5 Sterne geben, weil es mich so gar nicht begeistern konnte.
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Gebundenes Buch
Sarah Jane erzählt ihre Geschichte: Aufgewachsen im amerikanischen Süden, die Eltern sind arm, ihre Beziehung problematisch. Die Kindheit schwierig, sie kommt mit dem Gesetz in Konflikt, hat die Wahl zwischen Gefängnis oder Armee. Also ab in den Irak. Zurück in den Staaten …
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Sarah Jane erzählt ihre Geschichte: Aufgewachsen im amerikanischen Süden, die Eltern sind arm, ihre Beziehung problematisch. Die Kindheit schwierig, sie kommt mit dem Gesetz in Konflikt, hat die Wahl zwischen Gefängnis oder Armee. Also ab in den Irak. Zurück in den Staaten heiratet sie den falschen Mann, ist wieder für sich, schlägt sich so durch, arbeitet mal hier, mal da, bis sie schließlich irgendwo im Nirgendwo in einer Kleinstadt landet und sich Cal, der dortige Sheriff, ihrer annimmt. Er bringt ihr bei, was sie in diesem Job wissen und können muss, bildet sie aus. Doch dann verschwindet er, lautlos und ohne Ankündigung. Sarah, inzwischen widerwillig auf dem Posten als seine Stellvertreterin, muss herausfinden, was mit ihm passiert ist. Sie lüftet seine Geheimnisse, aber ihre eigenen hält sie unter dem Deckel. Gibt es das einschneidende Ereignis aus ihrer Vergangenheit, mit dem sie unerwartet konfrontiert wird?
Es sind immer die Menschen, die bei James Sallis im Mittelpunkt seiner Romane stehen. Er verzichtet auf ausufernde Beschreibungen mit einer Vielzahl von Adjektiven, aber dennoch reicht ihm ein kurzer Satz, damit man eine Situation zur Gänze erfasst und ein Gefühl für den Menschen, die Situation oder die Umgebung bekommt. Bei ihm sitzt jedes Wort genau da, wo es hingehört. Kurz, knapp, präzise, kein Drumherumgerede, oft nur Andeutungen. Es ist wie es ist. Punkt. Und genau das verleiht dem Roman seine Intensität. Sallis reduziert, komprimiert, baut Momentaufnahmen, geht in der Zeit vor und zurück, Menschen tauchen auf, bleiben kurz, verschwinden wieder, kommen zurück. Bruchstücke, die aber den Lesefluss nicht hemmen, sondern sich nach und nach zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen. Brillant!
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Gebundenes Buch
Sarah Jane war Herumtreiberin, Soldatin, Köchin, Cop, Sheriff. So wie sie ihre Berufe wechselte, wechselte sie ihren Wohnsitz, auch heraufbeschworen durch unglückliche Beziehungen verschiedenster Art und Weise. Stets auf der Suche nach einem Ort, wo sie bleiben kann, sich sicher …
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Sarah Jane war Herumtreiberin, Soldatin, Köchin, Cop, Sheriff. So wie sie ihre Berufe wechselte, wechselte sie ihren Wohnsitz, auch heraufbeschworen durch unglückliche Beziehungen verschiedenster Art und Weise. Stets auf der Suche nach einem Ort, wo sie bleiben kann, sich sicher fühlt, landet sie schließlich in Farr, einer Kleinstadt „irgendwo in der Mitte des Landes“ und wird ein Cop. Als ihr Chef verschwindet, wird sie umstandslos zum Sheriff befördert und versucht neben dem Alltagsgeschäft auch das Verschwinden ihres früheren Vorgesetzten aufzuklären.
Obwohl es irgendwann noch einen Toten gibt, dessen Person vielleicht mit Sarah Janes Vergangenheit in Zusammenhang zu stehen scheint, ist das Buch kein Krimi. Es ist die Geschichte von Sarah Janes Leben, von dem sie rückblickend erzählt. Auch wenn sie praktisch ihr ganzes Leben schildert, bleibt Vieles im Ungefähren, denn immer wieder bricht sie ab, um Gedanken zu folgen, die nahezu philosophischen Charakter haben.
"Alle Geschichten sind Geistergeschichten, über verlorene Dinge, verlorene Menschen, Erinnerungen, Heimat, Leidenschaft, Jugend, über Dinge, die darum ringen, von den Lebenden gesehen und anerkannt zu werden."
Von den schlimmsten Erlebnissen scheint sie fast gleichgültig zu berichten und wirkt erst einmal nicht wie eine Protagonistin, der man gerne folgt. Doch je mehr man von ihr und über sie liest, desto näher kommt sie einem, denn hinter dieser scheinbar so leidenschaftslosen Erzählerin verbirgt sich eine intelligente und sehr empathische Person. Aufmerksam hört sie den Menschen zu, die sonst offensichtlich von niemandem Zuwendung erfahren und nimmt sich voller Respekt und Achtsamkeit Zeit für sie und ihre Anliegen.
Es ist eine Geschichte über das Leben von Menschen, die sich am Rande der Gesellschaft bewegen und trotzdem irgendwo, irgendwie dazugehören wollen. Zumindest ein bisschen.
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Gebundenes Buch
Sarah Jane Pullman ist eine junge Frau mit bewegter Vergangenheit. Als sie mit dem Gesetz in Konflikt kam, blieb ihr nur die Möglichkeit zur Army zu gehen. Dort erlebte sie Traumatisches. Danach kam sie nirgendwo an und wenn es schwierig wurde, zog sie weiter. Sie bewirbt sich dann bei der …
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Sarah Jane Pullman ist eine junge Frau mit bewegter Vergangenheit. Als sie mit dem Gesetz in Konflikt kam, blieb ihr nur die Möglichkeit zur Army zu gehen. Dort erlebte sie Traumatisches. Danach kam sie nirgendwo an und wenn es schwierig wurde, zog sie weiter. Sie bewirbt sich dann bei der Polizei in Farr und Cal, der in ihr die gleichen Verletzungen erkennt, die er selbst hat, stellt sie ein, obwohl sie keinerlei Erfahrungen hat. Er bringt ihr alles bei und ist dann eines Tages verschwunden. Während in Sarah Jane sucht, holt ihre Vergangenheit sie ein.
„Sarah Jane“ ist ein Buch, das es mir nicht einfach gemacht hat. Anfangs wurden mir viele Fragmente aus dem Leben von Sarah Jane um die Ohren gehauen und diese waren auch zeitlich wild durcheinander. Zusammenhänge konnte ich nicht erkennen, es wurde nur deutlich, dass sie kein einfaches Leben hatte und immer wieder die Flucht ergriff, wenn etwas passierte. Doch mit der Zeit ging es besser, denn es war nicht mehr ganz so sprunghaft und ich hatte mich an den Schreibstil gewöhnt.
Das Leben hat es nicht immer gut mit dieser Frau gemeint, daher fand ich es beeindruckend, wie sie versucht, etwas zu schaffen und irgendwo anzukommen. Cal gibt ihr die Möglichkeit, denn er erkennt sofort, dass sie genauso viele Wunden mit sich herumträgt wie er selbst. Sie lernt so viel von ihm und fühlt sich in dem Ort und mit ihrer Arbeit wohl. Die Menschen nehmen sie an und sie kümmert sich. Doch dann ist Cal verschwunden.
Sarah Janes Betrachtungsweisen waren fast schon philosophisch. Sie ist kein einfacher Charakter, aber ich mochte sie.
Es bleibt vieles unausgesprochen in dieser Geschichte und es ist wie so häufig im Leben, Dinge passieren und beeinflussen den weiteren Weg.
Auch wenn ich mich anfangs ziemlich schwergetan habe, so hat mich die Geschichte dann doch gepackt. Ich wollte wissen, wie alles zusammenhängt. Doch nicht alle meine Fragen wurden beantwortet. Aber das hat mich nicht enttäuscht, es ist richtig und passend.
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