Gabriel García Márquez
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Hundert Jahre Einsamkeit (Neuübersetzung) (eBook, ePUB)
Roman
Übersetzer: Ploetz, Dagmar
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Das Jahrhundertbuch in Neuübersetzung. Ein Klassiker, den zu lesen sich lohnt: immer noch und immer wieder. Mit seinem Roman »Hundert Jahre Einsamkeit«, der sich weltweit mehr als 30 Millionen Mal verkaufte, gelang Gabriel García Márquez 1967 der Durchbruch als Schriftsteller. Die Familiensaga um das kolumbianische Dorf Macondo gehört inzwischen zu den modernen Klassikern der Weltliteratur. »Hundert Jahre Einsamkeit« erzählt die Geschichte vom Aufstieg und Niedergang der Familie Buendía und des von ihr gegründeten Dorfes Macondo, das zunächst wie das Paradies erscheint. Durch Sümp...
Das Jahrhundertbuch in Neuübersetzung. Ein Klassiker, den zu lesen sich lohnt: immer noch und immer wieder. Mit seinem Roman »Hundert Jahre Einsamkeit«, der sich weltweit mehr als 30 Millionen Mal verkaufte, gelang Gabriel García Márquez 1967 der Durchbruch als Schriftsteller. Die Familiensaga um das kolumbianische Dorf Macondo gehört inzwischen zu den modernen Klassikern der Weltliteratur. »Hundert Jahre Einsamkeit« erzählt die Geschichte vom Aufstieg und Niedergang der Familie Buendía und des von ihr gegründeten Dorfes Macondo, das zunächst wie das Paradies erscheint. Durch Sümpfe und Urwald, durch eine undurchdringliche Sierra von der Außenwelt abgeschnitten, ist Macondo der einzigartige Schauplatz einer Welt, in der sich geschichtliche Entwicklungen, alle Träume, Alpträume und Entdeckungen des Menschen noch einmal wiederholen. Erzählt wird vom Leben und Sterben der Buendías, von ihrer Abenteuerlust und ihrer Erfindungsgabe, von ihren Triumphen und Niederlagen, von Wahnvorstellungen, von der unbändigen, aber auch fatalen Vitalität ihrer Männer und der Klugheit ihrer Frauen. Phantastische und realistische Elemente stehen unmittelbar nebeneinander, Mythos und Wirklichkeit verschmelzen. Im Mikrokosmos Macondo enthüllt Gabriel García Márquez die geschichtliche Wirklichkeit Lateinamerikas und die Tragödie seiner Verlorenheit und Einsamkeit. Stärker als die bisherige deutsche Fassung arbeitet die Neuübersetzung der vielfach ausgezeichneten Übersetzerin und García-Márquez-Spezialistin Dagmar Ploetz die unterschiedlichen stilistischen Ebenen des Romans heraus: pathetisch, witzig, lapidar, episch, poetisch. So gelingt ein Blick auf die Welt, der auch den Erfahrungen des 21. Jahrhunderts noch mühelos standhält.
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Gabriel García Márquez, geboren 1927 in Aracataca, Kolumbien, arbeitete nach dem Jurastudium zunächst als Journalist. García Márquez hat ein umfangreiches erzählerisches und journalistisches Werk vorgelegt. Seit der Veröffentlichung von »Hundert Jahre Einsamkeit« gilt er als einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Schriftsteller der Welt. 1982 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Gabriel García Márquez starb 2014 in Mexico City.

© Caleb Bach
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch GmbH
- Seitenzahl: 528
- Erscheinungstermin: 8. Juni 2017
- Deutsch
- ISBN-13: 9783462317077
- Artikelnr.: 47190584
»Überhaupt ist die neue Übersetzung zurückhaltender und respektiert damit die Klarheit des Erzählers García Márquez, der auch ein brillanter Journalist war. [...] In dieser Gestalt wünscht man dem Roman 47 weitere Jahre.« Paul Ingendaay FAZ 20170821
Die Nebel von Macondo
Ich habe es ja versucht. Als ich im Buch irgendwann nicht mehr weiterkam, habe ich es mir sogar vorlesen lassen, im Norddeutschen Rundfunk, immer um halb neun Uhr morgens. Aber auch das dauerte und quälte und zog sich hin. Weil der Schauspieler, der "Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel García Márquez damals vortrug, es war vermutlich Gert Westphal, die knappe halbe Stunde, die er dazu hatte, meist damit vergeuden musste, immer wieder diesen unendlichen Namen durchzubuchstabieren: José Arcadio Buendía. Noch ein José Arcadio Buendía. Und dazu ein José Arcadio Segundo Buendía. Und danach schon wieder ein José Arcadio Buendía. Dessen Schwester heißt Renata Remedios Buendía. Und deren Mutter Aureliana
Ich habe es ja versucht. Als ich im Buch irgendwann nicht mehr weiterkam, habe ich es mir sogar vorlesen lassen, im Norddeutschen Rundfunk, immer um halb neun Uhr morgens. Aber auch das dauerte und quälte und zog sich hin. Weil der Schauspieler, der "Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel García Márquez damals vortrug, es war vermutlich Gert Westphal, die knappe halbe Stunde, die er dazu hatte, meist damit vergeuden musste, immer wieder diesen unendlichen Namen durchzubuchstabieren: José Arcadio Buendía. Noch ein José Arcadio Buendía. Und dazu ein José Arcadio Segundo Buendía. Und danach schon wieder ein José Arcadio Buendía. Dessen Schwester heißt Renata Remedios Buendía. Und deren Mutter Aureliana
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Segundo Buendía. Nicht zu vergessen Santa Sofia von der Frömmigkeit. Aureliano Triste. Mauricio Babilonia. Oda-Gebbine Holze-Stäblein. Thorsten Schäfer-Gümbel. Dann waren die dreißig Minuten am Radio vorbei und Vorleser und Zuhörer gleichermaßen erschöpft.
Ich vermute, in Wirklichkeit hat dieser Amazonas von Vornamen und Nachnamen und Rängen den entrückten Zustand hervorgebracht, den man magischen Realismus nannte. Lateinamerika, das war für mich kein Geisterhaus, sondern ein Standesamt. Wenn einen aber Meisterwerke nobelpreisprämierter Großschriftsteller nerven, die andere in Wallung bringen, traut man zuerst einmal der eigenen Urteilskraft nicht mehr. Und beginnt, die Schuld bei sich selbst zu suchen: zu einsilbig. Zu kaltblütig. Zu diesseitig. Zu wenig Vornamen. Zu viel Norddeutscher Rundfunk, zu wenig Fitzcarraldo. Aber dann las ich, wie Julian Barnes in "Flauberts Papagei" eine Art Kontinentalsperre für südamerikanische Romane forderte, und war wieder beruhigt. Barnes hatte offenbar auch die Nase voll vom dampfenden Geruch des Regenwalds, von fadenscheinigen Damen mit zweitem Gesicht, Zaubervögeln (Flauberts Papagei hat damit nichts zu tun, der war ausgestopft!), flüsternden Nebeln, hellsehenden Bäumen, Dschungeldörfern, wundertätigen Wurzeln und ewigen Alten - und verlangte nach Subventionen für Romane, die am Nord- oder Südpol spielen.
Für diese Bücher wiederum könnte man mittlerweile zwar auch und mit gleichem Recht eine Kontinentalsperre fordern. Damals aber, als die Leute nicht genug vom schwülen Klima verrätselter Familiengeschichten bekommen konnten, verstand ich den Bedarf an kaltem, klarem Wasser genau. Das Fabulierpathos von "Hundert Jahre Einsamkeit", der Überdruss an Phantasie, der Aberglaube als Erzählmodus: Alles schön und gut. Aber wenn heute infantile Regression beklagt wird, weil sich Leser jenseits der mittleren Reife tief in die Welt von Harry Potter hineinfräsen, kann ich nur sagen: Da waren wir schon mal. (Barnes hat in "Flauberts Papagei" übrigens auch einen Auslieferungsstopp für englische Schuluniformromane gefordert.) Und hat man Südamerika, das in der mittleren Phase der alten Bundesrepublik als Sorgenkind und Sehnsuchtsort zugleich entdeckt wurde, eigentlich gut damit getan, es vor allem als Land exotischer Riten und Familienbünde zu genießen? Dort drüben allerdings wurde "Hundert Jahre Einsamkeit" unvorstellbar oft gelesen. Vielleicht bin ich doch das Problem.
TOBIAS RÜTHER
Gabriel García Márquez: "Hundert Jahre Einsamkeit". Fischer-Taschenbuch-Verlag, 10 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ich vermute, in Wirklichkeit hat dieser Amazonas von Vornamen und Nachnamen und Rängen den entrückten Zustand hervorgebracht, den man magischen Realismus nannte. Lateinamerika, das war für mich kein Geisterhaus, sondern ein Standesamt. Wenn einen aber Meisterwerke nobelpreisprämierter Großschriftsteller nerven, die andere in Wallung bringen, traut man zuerst einmal der eigenen Urteilskraft nicht mehr. Und beginnt, die Schuld bei sich selbst zu suchen: zu einsilbig. Zu kaltblütig. Zu diesseitig. Zu wenig Vornamen. Zu viel Norddeutscher Rundfunk, zu wenig Fitzcarraldo. Aber dann las ich, wie Julian Barnes in "Flauberts Papagei" eine Art Kontinentalsperre für südamerikanische Romane forderte, und war wieder beruhigt. Barnes hatte offenbar auch die Nase voll vom dampfenden Geruch des Regenwalds, von fadenscheinigen Damen mit zweitem Gesicht, Zaubervögeln (Flauberts Papagei hat damit nichts zu tun, der war ausgestopft!), flüsternden Nebeln, hellsehenden Bäumen, Dschungeldörfern, wundertätigen Wurzeln und ewigen Alten - und verlangte nach Subventionen für Romane, die am Nord- oder Südpol spielen.
Für diese Bücher wiederum könnte man mittlerweile zwar auch und mit gleichem Recht eine Kontinentalsperre fordern. Damals aber, als die Leute nicht genug vom schwülen Klima verrätselter Familiengeschichten bekommen konnten, verstand ich den Bedarf an kaltem, klarem Wasser genau. Das Fabulierpathos von "Hundert Jahre Einsamkeit", der Überdruss an Phantasie, der Aberglaube als Erzählmodus: Alles schön und gut. Aber wenn heute infantile Regression beklagt wird, weil sich Leser jenseits der mittleren Reife tief in die Welt von Harry Potter hineinfräsen, kann ich nur sagen: Da waren wir schon mal. (Barnes hat in "Flauberts Papagei" übrigens auch einen Auslieferungsstopp für englische Schuluniformromane gefordert.) Und hat man Südamerika, das in der mittleren Phase der alten Bundesrepublik als Sorgenkind und Sehnsuchtsort zugleich entdeckt wurde, eigentlich gut damit getan, es vor allem als Land exotischer Riten und Familienbünde zu genießen? Dort drüben allerdings wurde "Hundert Jahre Einsamkeit" unvorstellbar oft gelesen. Vielleicht bin ich doch das Problem.
TOBIAS RÜTHER
Gabriel García Márquez: "Hundert Jahre Einsamkeit". Fischer-Taschenbuch-Verlag, 10 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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100 Jahre Einsamkeit ist das bedeutendste Werk des Nobelpreisträgers Marquez. Meinen Vorschreibern kann ich mich nur anschließen, besonders was die malerische Erzählung und das mitunter amüsante Spiel mit den Namen ist. Aber auch die Kritikpunkte sehe ich ähnlich: Das Buch …
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100 Jahre Einsamkeit ist das bedeutendste Werk des Nobelpreisträgers Marquez. Meinen Vorschreibern kann ich mich nur anschließen, besonders was die malerische Erzählung und das mitunter amüsante Spiel mit den Namen ist. Aber auch die Kritikpunkte sehe ich ähnlich: Das Buch besitzt einige Längen und kann manchmal recht verwirrend sein. Auch verhindert die große und vor allem wechselnde Anzahl der Charaktere eine Identifikation mit selbigen. Dennoch ein Buch das man gelesen haben sollte!
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Mit seiner schönen bildreichen Sprache gelang es Gabriel Garcia Marquez mich erneut zu begeistern. Ich liebe seinen einzigartigen Stil, verspielt und dennoch tiefsinnig, führt er durch ein wunderbares Buch. Anfänglich wurde ich vom Ideenreichtum schier erschlagen und verwirrt , die …
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Mit seiner schönen bildreichen Sprache gelang es Gabriel Garcia Marquez mich erneut zu begeistern. Ich liebe seinen einzigartigen Stil, verspielt und dennoch tiefsinnig, führt er durch ein wunderbares Buch. Anfänglich wurde ich vom Ideenreichtum schier erschlagen und verwirrt , die Befürchtung stieg auf, der Handlung nicht mehr folgen zu können, doch nach kurzer Aufwärmphase, wollte ich nicht mehr loslassen.
Dieser Roman beschreibt den Werdegang der kolumbianischen Familie Buendia, ihr Aufstieg, ihr Macht und schließlich Niedergang. Das Dorf Macondo wird mitten im Nirgendwo aus dem Boden gestampft und wird zum Schauplatz einer phantasievollen Erzählung. Sieben Generationen kommen und gehen, tragen zur Urbanisierung bei und hinterlassen beim Leser das Gefühl dabei gewesen zu sein. Zwar erscheint vieles unglaubwürdig und überzogen, dennoch ist die Geschichte Drumherum so liebevoll und gekonnt aufgebaut, dass man gut drüber hinweg sehen kann.
Für mich ein Buch der besonderen Art und mit Sicherheit polarisierend.
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Gebundenes Buch
Die unvergleichliche Erzählkunst die diesen Roman prägt, hat mich gelehrt Romane zu lesen obwohl ich mehr der Sachbuchtyp bin. Das verwirrende Spiel mit Namen, Realitäten und Ereignissen die den Leser überfordern aber auch in den Bann ziehen sollen, begegnet einem nirgends …
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Die unvergleichliche Erzählkunst die diesen Roman prägt, hat mich gelehrt Romane zu lesen obwohl ich mehr der Sachbuchtyp bin. Das verwirrende Spiel mit Namen, Realitäten und Ereignissen die den Leser überfordern aber auch in den Bann ziehen sollen, begegnet einem nirgends woanders (auch nicht in einem anderen von Marquez), so dass das Buch mehr als ein Buch ist, nämlich ein singuläres Ereignis. Ich beneide Jeden, der die Erstlesung dieses Buches noch vor sich hat.
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Die unvergleichliche Erzählkunst die diesen Roman prägt, hat mich gelehrt Romane zu lesen obwohl ich mehr der Sachbuchtyp bin. Das verwirrende Spiel mit Namen, Realitäten und Ereignissen die den Leser überfordern aber auch in den Bann ziehen sollen, begegnet einem nirgends woanders (auch nicht in einem anderen von Marquez), so dass das Buch mehr als ein Buch ist, nämlich ein singuläres Ereignis. Ich beneide Jeden, der die Erstlesung dieses Buches noch vor sich hat.
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Selten habe ich ein lebendigeres, dynamischeres, ästhetischeres, kurz: besseres Buch gelesen. Mit dem Roman führt der Autor die Strömung des Magischen Realismus zweifellos auf ihren Höhepunkt. García Márquez hat mir gezeigt, wie viel Poesie die Welt in sich birgt. …
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Selten habe ich ein lebendigeres, dynamischeres, ästhetischeres, kurz: besseres Buch gelesen. Mit dem Roman führt der Autor die Strömung des Magischen Realismus zweifellos auf ihren Höhepunkt. García Márquez hat mir gezeigt, wie viel Poesie die Welt in sich birgt. Durch seine gewaltigen Bilder versteht er es wie kein Zweiter, die Tragödie seiner Heimat zu erzählen. Zurecht wurde ihm dafür der Literaturnobelpreis verliehen. „Hundert Jahre Einsamkeit“ – für mich eine Sternstunde der Weltliteratur.
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Das älteste Weinen der Menschheitsgeschichte
Natürlich geht es um die Liebe unter den Menschen, um alle Formen der Liebe, die ja das einzige ist, was wir suchen und erstreben – ob zu uns selbst oder zu anderen. Die Wege, die die Menschen dafür einschlagen, sind oft wirr und …
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Das älteste Weinen der Menschheitsgeschichte
Natürlich geht es um die Liebe unter den Menschen, um alle Formen der Liebe, die ja das einzige ist, was wir suchen und erstreben – ob zu uns selbst oder zu anderen. Die Wege, die die Menschen dafür einschlagen, sind oft wirr und führen eher zum Gegenteil, weil der Egoismus dies diktiert.
Der Roman hat etwas von einer Parabel und seine zeitliche Ansiedlung ist kaum feststellbar. Sicherlich Absicht des Autors, der im Blick auf die Darstellung der Gesellschaft anhand dieser Familiengeschichte und Dorfgemeinschaft von Macondo einen Spiegel vorhalten will. Dennoch beschreibt der Autor seine Protagonisten sowie ihre Verhaltensweisen ohne jede Beurteilung und stellt selbst Bösewichte oder traurige und brutale Begebenheiten völlig emotionslos dar, weshalb es dem Leser selbst überlassen bleibt, wie er diese empfindet – vielleicht weil wir als Außenstehende auch nicht über andere urteilen sollen…
Die Abgründe in der fiktiven Familie Buendía, die eigentlich die Abgründe und die Exaltiertheit in jeder Gesellschaft versinnbildlichen, halten die Neugierde des Lesers von Anfang bis Ende aufrecht. Wenn dann noch durch die bildhaften Beschreibungen dieses kolumbianischen Autors Südamerika beim Lesen im Fantasiestofflichen um den Leser herum wabert, bekommt das Buch auch noch eine träumerische Note.
Es ist ein modernes Märchen, eine Erzählung in wunderschöner Sprache, die das Thema der Einsamkeit von verschiedenen Warten aus beleuchtet: Die Einsamkeit des Todes, die Einsamkeit des Ruhms und der Macht, die Einsamkeit der nach Liebe Suchenden, die Einsamkeit die aus dem Nicht-Allein-Sein-Können resultiert, die Einsamkeit in einer falsch gelebten Liebesbeziehung, die Einsamkeit, die aus mangelnder Selbstliebe resultiert ...
Viel Geschichte Südamerikas und unterschwellige Kritik ist ebenfalls in dieser Parabel versteckt.
Der Liebesschmerz und die Melancholie der südamerikanischen Mentalität quillt aus jeder Seite des Buches. Vielleicht ist es auch eine Karikatur auf die Geschichte des Landes, wobei den Zeilen immer ein gewisses Phlegma der Einsamkeit innewohnt...
Mit der Betonung im Schlusssatz des Romans auf das Fehlen einer zweiten Chance auf Erden, mahnt der Autor den Leser, seine eigenen Chancen für eine hoffnungsfrohere, liebevollere Lebenseinstellung und Lebensweise nicht verstreichen zu lassen.
Während des Lesens habe ich festgestellt, dass dieses Buch nach der alten Rechtschreibregelung geschrieben wurde. Gefällt mir. Schön, mal wieder ein "daß" mit dem typisch deutschen scharfen S zu lesen.
Dieser Roman ist weder spannend noch emotionsgeladen, trotzdem legt man ihn nicht so einfach aus der Hand, wenn man einmal zu lesen angefangen hat – dies verbunden mit einer tadellos gewählten Sprache, darin liegt die Kunst des Schreibens.
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Gebundenes Buch
In „Hundert Jahre Einsamkeit“ erzählt Gabriel García Márquez die Geschichte der Familie Buendia, die einst das abgelegene Dorf Macondo gegründet hat, über sieben Generationen. In diesem Mikrokosmos vermischen sich Wirklichkeit und Fantasie, Mythos und Traum. …
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In „Hundert Jahre Einsamkeit“ erzählt Gabriel García Márquez die Geschichte der Familie Buendia, die einst das abgelegene Dorf Macondo gegründet hat, über sieben Generationen. In diesem Mikrokosmos vermischen sich Wirklichkeit und Fantasie, Mythos und Traum. Es ist die Geschichte Lateinamerikas, heruntergebrochen auf das Dorf Macondo und die Familie Buendia.
Es geht um Leben und Sterben, um Liebe und Hass, um Krieg und Frieden. Die Charaktere bilden die gesamte Palette menschlicher Eigenschaften ab. Der Autor bettet magische Momente in reale Handlungen ein und baut auf diese Weise Mythen auf. Er beschreibt den Aufstieg und Verfall einer Gesellschaft, ihre Konflikte, Beeinflussungen durch Wirtschaftskolonialismus und Naturkatastrophen.
Die vielen gleichartigen Namen erschweren das Lesen. Es ist daher zu empfehlen, einen Stammbaum der Familie (im Internet leicht zu finden) auszudrucken, um einen Überblick über die Protagonisten zu bewahren. Auch stören die teilweise überlangen Absätze und fehlenden Kapitelunterteilungen. Dennoch handelt es sich um ein Ausnahmewerk, in dem den Lesern die facettenreiche lateinamerikanische Kulturgeschichte vermittelt wird.
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Gebundenes Buch
Literatur als Spöttelei
Geradezu als Definition des «Magischen Realismus» kann man «Hundert Jahre Einsamkeit» des kolumbianischen Nobelpreisträgers Gabriel Garcia Marquez bezeichnen. Dieser inzwischen kanonische Roman brachte seinem Verfasser den literarischen …
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Literatur als Spöttelei
Geradezu als Definition des «Magischen Realismus» kann man «Hundert Jahre Einsamkeit» des kolumbianischen Nobelpreisträgers Gabriel Garcia Marquez bezeichnen. Dieser inzwischen kanonische Roman brachte seinem Verfasser den literarischen Durchbruch, prägte jahrzehntelang wie kein zweiter die südamerikanische Literatur und wurde in Dutzende von Sprachen übersetzt, mit einer Gesamtauflage von über 30 Millionen Exemplaren. Die Jury in Stockholm verlieh dem Laureaten 1982 die begehrte Auszeichnung «für seine Romane und Erzählungen, in denen sich das Phantastische und das Realistische in einer vielfacettierten Welt der Dichtung vereinen, die Leben und Konflikt eines Kontinents widerspiegeln». Fünfzig Jahre nach der Erstveröffentlichung ist dieser Roman 2017 in einer neuen deutschen Übersetzung erschienen, ein guter Grund für mich, dieses komplexe Werk nach fast zwei Jahrzehnten nun erneut zu lesen!
Jose Arcadio Buendia, wegen Mordes vom schlechten Gewissen geplagt, zieht mit seiner Familie in eine abgelegene, sumpfige Region Kolumbiens und gründet dort, fernab jeglicher Staatsgewalt, das Dorf Macondo. Schon bald wird es von einer Gruppe fahrender Zigeuner entdeckt, zu der auch der geheimnisvolle Melchiades gehört, der zum besten Freund des Gründervaters wird. Viele Siedler folgen und lassen sich auch dort nieder, das einsame Dorf wächst, seine Wirtschaft prosperiert. Schließlich wird es gegen erbitterten Widerstand der Einwohner der staatlichen Verwaltung unterstellt und in die Republik eingegliedert. Damit werden die Bewohner auch in den Bürgerkrieg hineingezogen, wobei Oberst Aureliano Buendia, ein Sohn des Stammvaters, zum gefeierten militärischen Führer der liberalen Partei aufsteigt. Die wirtschaftliche Blüte des Dorfes wird mit dem Bau der Eisenbahn gefördert, die Ansiedlung eines nord-amerikanischen Bananen-Konzerns schließlich bringt viele neue Arbeitsplätze nach Macondo. Irgendwann aber offenbart sich die hässliche Fratze des Kapitalismus, streikende Arbeiter samt ihren Familien werden brutal von Maschinengewehren niedergemäht, die 3000 Opfer dieses Massakers in 200 Eisenbahnwaggons verladen und ins Meer versenkt. Nach Jahren endlosen Regens fällt das Dorf allmählich in Agonie, viele Bewohner verlassen den unwirtlichen Ort, die Häuser verfallen, der Dschungel wuchert alles zu. Am Ende schließlich gelingt es Aureliano, dem letzten Sprössling aus dem Buendia-Clan, justament in seiner ebenfalls vorausgesagten Todesstunde die Aufzeichnungen von Melchiades zu entschlüsseln, die das endgültige Verschwinden des Dorfes prophezeien.
Dieses wundersame Epos einer skurrilen Familie, allesamt Archetypen, wird in vielen Vor- und Rückgriffen über sechs Generationen hinweg als Allegorie auf die Geschichte Südamerikas erzählt. Das ausufernde Figurenensemble durchlebt grotesk überzeichnet das Auf und Ab des menschlichen Schicksals, Schwächen und Unzulänglichkeiten seiner Akteure entlarvend. Wie im Märchen werden Tote wieder lebendig, andere entschweben in den Himmel oder werden unsichtbar, die Frau des Dorfgründers wird 120 Jahre alt und ist beim Tod auf die Größe eines Säuglings zusammengeschrumpft. Aureliano schließlich, der letzte Buendia, zeugt mit seiner Schwester ein Kind, das mit einem Schweineschwänzchen als einst geweissagtem Menetekel zu Welt kommt und wie die Mutter kurz nach der Geburt stirbt.
Leitmotivisch durchzieht immer wieder ein Erschießungskommando als Spannung erzeugender, chronologischer Vorgriff die in vielen, üppig ausgeschmückten Episoden erzählte Geschichte. Mit seiner überbordenden Phantasie beschreibt Garcia Marquez sein psychedelisches Urwalddorf als eine schwermütige, beklemmende Welt voller Aberglauben und Mythen, in der dem einsamen Tod die Hauptrolle zufällt. Literatur, so wird sie an einer Stelle im Buch emblematisch beschrieben, sei «das beste Spielzeug, das man erfunden hatte, um sich über die Leute lustig zu machen». Eine zulässige Deutung auch für diesen Roman?
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Broschiertes Buch
Habe mir in den Coronajahren mal wieder einige Literaturnobelpreisträger vorgenommen. Aber es ist immer das gleiche. Je höhere Lorbeeren, desto schlechter die Literatur. Eins der schlechtesten Bücher aller Zeiten. Man entwickelt keine Verbindung zu den Personen, man taucht nicht in …
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Habe mir in den Coronajahren mal wieder einige Literaturnobelpreisträger vorgenommen. Aber es ist immer das gleiche. Je höhere Lorbeeren, desto schlechter die Literatur. Eins der schlechtesten Bücher aller Zeiten. Man entwickelt keine Verbindung zu den Personen, man taucht nicht in die Geschichte ein, es ergibt sich kein Lesefluss. Nehme an für dieses Buch bin ich nicht intellektuell genug. Alleine das Lesen einiger 5 Sterne Rezensionen verschlägt mir die Sprache. Warum nur kommt mir Hurz von HaPe Kerkeling in den Sinn. Was bleibt, ah ja, langweilig von vorne bis hinten. Sorry, Gabriel Garcia
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Gebundenes Buch
Selten habe ich ein lebendigeres, dynamischeres, ästhetischeres, kurz: besseres Buch gelesen. Mit dem Roman führt der Autor die Strömung des Magischen Realismus zweifellos auf ihren Höhepunkt. García Márquez hat mir gezeigt, wie viel Poesie die Welt in sich birgt. …
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Selten habe ich ein lebendigeres, dynamischeres, ästhetischeres, kurz: besseres Buch gelesen. Mit dem Roman führt der Autor die Strömung des Magischen Realismus zweifellos auf ihren Höhepunkt. García Márquez hat mir gezeigt, wie viel Poesie die Welt in sich birgt. Durch seine gewaltigen Bilder versteht er es wie kein Zweiter, die Tragödie seiner Heimat zu erzählen. Zurecht wurde ihm dafür der Literaturnobelpreis verliehen. „Hundert Jahre Einsamkeit“ – für mich eine Sternstunde der Weltliteratur.
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