Yuval Noah Harari
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Homo Deus (eBook, ePUB)
Eine Geschichte von Morgen
Übersetzer: Wirthensohn, Andreas
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Bei Anbruch des dritten Jahrtausends erwacht die Menschheit, streckt ihre Glieder und reibt sich die Augen: «Mal sehen, was heute auf der Agenda steht.» Hunger, Krankheit und Krieg, die Plagen der Vergangenheit, sind beherrschbar geworden. Wonach sollen wir als nächstes streben? Hararis brillant und kurzweilig geschriebenes Buch fragt, wie es dem Homo Sapiens ergehen wird, wenn er einen technikverstärkten Homo Deus erschafft, der sich vom heutigen Menschen deutlicher unterscheidet als dieser vom Neandertaler. Was bleibt von uns und der modernen Religion des Humanismus, wenn wir Maschinen k...
Bei Anbruch des dritten Jahrtausends erwacht die Menschheit, streckt ihre Glieder und reibt sich die Augen: «Mal sehen, was heute auf der Agenda steht.» Hunger, Krankheit und Krieg, die Plagen der Vergangenheit, sind beherrschbar geworden. Wonach sollen wir als nächstes streben? Hararis brillant und kurzweilig geschriebenes Buch fragt, wie es dem Homo Sapiens ergehen wird, wenn er einen technikverstärkten Homo Deus erschafft, der sich vom heutigen Menschen deutlicher unterscheidet als dieser vom Neandertaler. Was bleibt von uns und der modernen Religion des Humanismus, wenn wir Maschinen konstruieren, die alles besser können als wir? In unserer Gier nach Gesundheit, Glück und Macht könnten wir uns ganz allmählich so weit verändern, bis wir schließlich keine Menschen mehr sind.
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Yuval Noah Harari wurde 1976 in Haifa, Israel, geboren. Er promovierte 2002 an der Oxford University. Aktuell lehrt er Geschichte an der Hebrew University in Jerusalem mit einem Schwerpunkt auf Weltgeschichte. Sein Weltbestseller "Eine kurze Geschichte der Menschheit" wurde in fast 40 Sprachen übersetzt.
Produktdetails
- Verlag: C.H. Beck
- Seitenzahl: 593
- Erscheinungstermin: 3. Januar 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783406801976
- Artikelnr.: 67280919
Wie wird unsere Welt von morgen aussehen? Welche Probleme und welche Herausforderungen erwarten den Menschen? Das Technologie-Zeitalter schreit mit großen Schritten voran und verleiht dem Menschen ganz neue Fähigkeiten und Möglichkeiten. Doch es ergeben sich auch ganz neue Gefahren …
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Wie wird unsere Welt von morgen aussehen? Welche Probleme und welche Herausforderungen erwarten den Menschen? Das Technologie-Zeitalter schreit mit großen Schritten voran und verleiht dem Menschen ganz neue Fähigkeiten und Möglichkeiten. Doch es ergeben sich auch ganz neue Gefahren und droht der Humanismus auf der Strecke zu bleiben?
Der Autor beginnnt sein Buch mit der Erläuterung, dass die Menschheit ihre größten Feinde bereits besiegt hat: Hunger, Krankheit und Krieg. Zwar gäbe es diese zwar noch, aber im Vergleich zu früher wurden sie ordenltich in ihre Schranken verwiesen. Danach macht Harari einen Streifzug durch die Geschichte des Menschens und springt von einem Beispiel zum nächsten, um seine Hypthesen zu untermauern. Vieles von den Dingen ist einem bekannt, aber es ist dennoch interessant in welchem Kontext er seine Beispiele einfügt. Der Autor zeigt auf in wie fern sich der Mensch von den Tieren unterscheidet, was ihn so einzigartig macht. Erst im letzten, aber leider nicht größten Teil, prognostiziert er die Zukunft des Menschens. Ein Welt in der es ganz andere Wertvorstellungen und Prioritäten geben wird.
Die Hyopthesen des Autors regen sehr zum Nachdenken an. Viele Dinge waren mir so gar nicht bewusst. Er stellt interessante Zusammenhänge dar und lässt vieles in einem neuen Licht erscheinen. Der Autor verfügt über ein fundiertes Allgemeinwissen auf das er sehr kreativ zurückgreift. Allerdings empfand ich viele seine Ausführungen in die Vergangenheit als zu langatmig. Wie bereits geschrieben ist einem vieles bekannt und man lernt wenig neues, höchstens neue Zusammenhänge. Der wirklich spannende Teil, nämlich die Zukunft des Menschens, wird erst ganz zum Schluss kurz abgehandelt. Obwohl ser seine Progonosen auf einem sehr guten Fundament aufbaut, bin ich der Meinung, dass er wesentliche Punkte unberücksichtigt lässt. Es wird in Zukunft nicht nur darum gehen, ob Maschinen mit einer hohen Intelligenz in vielen Bereichen den Menschen ersetzen werden, was aus unseren Religionen wird oder ob wir unsterblich werden. Ich persönlich finde es viel spannender, wie lange es die Menschheit überhaupt noch geben wird bei der ganzen Umweltverschmutzung, Ausbeutung und der zunehmenden Fettleibigkeit und Zivilisationskrankheiten. Ich habe eher den Eindruck, dass der Mensch sich selbst ausrottet, wenn er so weitermacht. Aber das sind Themen, die der Autor gar nicht aufgreift. Mit diesem Hintergrund bröckelt die Zukunfsversion des Autors und kann nur als unvollständig bezeichnet werden.
Ein Buch, dass mit Hilfe von Allgemeinwissen seine Hyopthesen aufbaut und zum Nachdenken anregt. Der Autor zeigt eine Zukunftsversion auf, die einem Geisteswissenschaftler zu entstammen scheint. Einem Naturwissenschaflter fallen sicherlich einige andere Szenaren ein.
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Yuval Noah Harari beschäftigt sich in seinem Buch „Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen“ mit der Geschichte des Menschen, seinen gesellschaftlichen Werten und einer möglichen Weiterentwicklung. In Zeiten von Technisierung und „Dataismus“, in der jeder Organismus …
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Yuval Noah Harari beschäftigt sich in seinem Buch „Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen“ mit der Geschichte des Menschen, seinen gesellschaftlichen Werten und einer möglichen Weiterentwicklung. In Zeiten von Technisierung und „Dataismus“, in der jeder Organismus und jede Wirtschaftsordnung einen Algorithmus darstellt, glaubt er, dass die Werte von Humanismus und Liberalismus in den Hintergrund treten und einer neuen Ordnung Platz machen könnten. Er beschreibt dies ausdrücklich nicht als Prognose, sondern als eine Möglichkeit und zeigt auf, an welchen Schnittstellen sich gesellschaftliche Ordnungen ändern könnten.
Mir hat „Homo Deus“ sehr gut gefallen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich für die Lektüre sehr lange gebraucht und zwischendurch immer wieder zu „leichterer“ Lektüre gegriffen haben. Ich finde die Gedanken von Harari sehr nachvollziehbar und er beschreibt keineswegs ein gruseliges Horrorszenario, sondern argumentiert sehr logisch und nachvollziehbar, warum diese eine Variante eine Möglichkeit ist. Es gibt jedoch so viele Komponenten, dass man auf keinen Fall vorhersagen könnte, in welche Richtung sich die Gesellschaft entwickelt. Besonders positiv finde ich die zahlreichen Beispiele, die er immer wieder einbaut, um seine Erzählung nachvollziehbar zu machen. Dadurch sind auch kompliziertere Sachverhalte gut verständlich für den Leser und man kann ihm gut folgen.
Der Autor Yuval Noah Harari regt mit seinem Buch „Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen“ auf sehr interessante Weise zum Nachdenken an und man wird dazu gebracht, sein eigenes Verhalten und die Veränderung von Werten zu hinterfragen. Ich finde die Lektüre des Buches absolut empfehlenswert, da es viele Fragen aufwirft, denen wir uns in Zukunft immer wieder stellen müssen, besonders die Fragen, welche Gesellschaft wir eigentlich wollen und inwieweit wir der Technik Verantwortung überlassen wollen. Ein sehr spannendes und dennoch hochsachliches Buch, dass sich auf jeden Fall zu lesen lohnt.
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Broschiertes Buch Ich kann den Postulaten von Harari wenig bis garnicht folgen, sagt er doch „wir leben in einer Zeit, wo die Menschen immer weniger Krieg führen“. Allein diese Aussage straft die Situation in Europa, siege Ukraine und naher Osten.
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Das Hörbuch "Homo Deus" von Yuval Noah Harari hat einen Umfang von 17 Stunden und 13 Minuten und ist bei dem Hörverlag erschienen. Die Hardcoverausgabe hat einen Umfang von 576 Seiten und ist bei C. H. Beck erschienen.
Das Buch ist in Hardcover- Softcover- Ebookausgabe und als …
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Das Hörbuch "Homo Deus" von Yuval Noah Harari hat einen Umfang von 17 Stunden und 13 Minuten und ist bei dem Hörverlag erschienen. Die Hardcoverausgabe hat einen Umfang von 576 Seiten und ist bei C. H. Beck erschienen.
Das Buch ist in Hardcover- Softcover- Ebookausgabe und als Hörbuch zu erhalten. In der Hardcoverausgabe macht es einen sehr wertigen Eindruck mit mitteldicken Leseseiten und abnehmbaren Schutzumschlag, sowie Lesebändchen. Enthalten sind zu den einzelnen Kapiteln einige Fotos und Illustrationen zur Verdeutlichung des Sachtextes.
Der Hörbuchsprecher hat als Audio eine sehr angenehme Stimme, die zu dem Sachbuch sehr gut passt.
Das Werk beschäftigt sich mit der Zukunft des Menschen.
Das Hörbuch/Buch ist spannend und lehrreich. Es regt den eigenen Geist und die Vorstellungskraft an. Was könnte mit der Menschheit in der Zukunft geschehen. Welche neuen Religionen könnte es geben und werden die Menschen weiterhin die Welt beherrschen und inwiefern werden Biotechnologie und künstliche Intelligenz uns sogar bedrohen? Harari beschäftigt sich mit der Suche nach der Unsterblichkeit, grenzenlosem Glück und gottgleichen Schöpfungen. Der Autor setzt sich biologisch, wissenschaftlich, philosophisch und gesellschaftskritisch mit der Zukunftswelt und unserem Platz in dieser Welt auseinandersetzen. Er stellt viele Zusammenhänge her zwischen Sinn, Macht, Algorithmen und biometrischen Formeln. Dabei fängt er beim Urschleim an wo die Menschen den Schriften Macht verliehen haben, die Religion VS Wissenschaft bis hin zum Dataismus, einigen zukünftigen Entwicklungen, die bereits in der Herstellung sind und vielen Thesen für die Zukunft. An einigen Stellen wurde mir das Hörbuch etwas zäh und langatmig und konnte mich nicht so überzeugen wie das erste Buch "Homo Sapiens". Dennoch halte ich es für eine sehr interessante Literatur, die man sich durchaus gönnen kann, ob als Print- oder Hörbuchausgabe. Das Buch endet offen und lässt uns mit Fragen zurück, mit denen wir uns selbst beschäftigen dürfen.
Da mir das Hörbuch so gut gefallen hat, hab ich mir zur Ergänzung die Printausgabe zugelegt, in der zusätzlich noch Illustrationen und Fotos enthalten sind und mit der man das Gehörte nochmals vertiefen kann.
Fazit: Ein unglaublich spannendes und lehrreiches Hörbuch mit einem sehr angenehmen und stimmlich passenden Sprecher. Sehr spannende und lehrreiche Literatur. Es gibt viele Thesen und mögliche Entwicklungen für den Mensch in der Zukunft. Es wird sich mit einigen Themen biologisch, wissenschaftlich, philosophisch und gesellschaftskritisch auseinandergesetzt. Das Hörbuch/Buch hat einige Längen im Gegensatz zu Hararis erstem Werk. Dennoch regt es den Geist außerordentlich an. Eine absolute Hör- und Leseempfehlung.
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Ein visionäres Aufklärungsbuch
Mit dem Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ servierte Yuval Noah Harari den Lesern eine verständliche Reise durch die Menschheitsgeschichte. Angekommen in der Gegenwart, hisst Harari erneut die Segel und nimmt volle Fahrt auf in …
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Ein visionäres Aufklärungsbuch
Mit dem Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ servierte Yuval Noah Harari den Lesern eine verständliche Reise durch die Menschheitsgeschichte. Angekommen in der Gegenwart, hisst Harari erneut die Segel und nimmt volle Fahrt auf in Richtung Zukunft. „Homo Deus“ ist die Geschichte der Menschheit von Morgen.
Harari beschreibt in der Agenda das Streben nach Gesundheit, Glück und Macht, linear extrapoliert auf Grundlage der Ideen und Hoffnungen der letzten dreihundert Jahre. In dem Hauptteil des Buches, bestehend aus drei Kapiteln, geht es um Visionen auf Basis neuer Ideen und Hoffnungen des 21. Jahrhunderts. „Die wirkliche Zukunft … könnte eine völlig andere sein.“ (95)
Zu Beginn seiner Ausführungen tritt eine gewisse Ernüchterung ein, wenn der Autor die Menschen mit den Tieren vergleicht. Was macht unsere Spezies so besonders? Der Autor bezeichnet Organismen als Algorithmen, ein Vergleich, der sich durch das gesamte Buch zieht. An dieser Stelle ist die Frage erlaubt, ob der Vergleich gerechtfertigt ist. Jedenfalls arbeitet die Naturwissenschaft auf dieser Grundlage und hat große Erfolge mit dieser Prämisse.
Wenn der Mensch keine Seele hat, wie die Grundprinzipien der Evolution nahe legen, wo liegt dann der prinzipielle Unterschied zur Tierwelt? Wenn Organismen als Algorithmen beschreibbar sind, können dann nicht auch Maschinen gebaut werden, die das gleiche leisten wie Menschen? Menschen zeichnen sich durch Bewusstsein aus. Ist da nicht zu vermuten, dass Tiere ebenfalls eine Form von Bewusstsein haben?
Die Themen Geist und Bewusstsein sind mit vielen Fragezeichen verknüpft und es gilt weiterhin das, was Gerhard Roth in „Das Gehirn und seine Wirklichkeit“ dazu schreibt. Bewusstsein ist das Eigensignal des Gehirns für die Bewältigung eines neuen Problems. Wenn aber Maschinen das gleiche und künftig noch viel mehr leisten als Menschen, wozu werden dann noch Wesen mit Bewusstsein benötigt?
Im zweiten Teil des Buches thematisiert Harari die Welt, die die Menschen geschaffen haben einschließlich der Glaubenssysteme, dabei liegt der Fokus auf dem Humanismus. Deutlich wird die Kraft von Glaubenssystemen, selbst wenn die Grundlage fragwürdig ist. „Die moderne Gesellschaft glaubt an humanistische Dogmen und nutzt die Wissenschaften nicht, um diese Dogmen in Frage zu stellen, sondern um sie zu implementieren.“ (272)
Im dritten Teil erklärt der Autor, warum sich der Pakt zwischen Wissenschaft und Humanismus allmählich auflösen wird und was an seine Stelle treten wird. In diesem pessimistisch klingenden Kapitel werden nach der Seele zunächst der freie Wille und dann das Ich infrage gestellt. Was ist dann der Sinn des Lebens? Die liberale Philosophie gerät ins Wanken.
Harari beschreibt die Auswirkungen der technologischen Entwicklungen auf die Gesellschaft, wenn die technischen Systeme übermächtig werden und sich Intelligenz von Bewusstsein abkoppelt. Die Menschen werden ihren wirtschaftlichen Nutzen verlieren, Individuen werden an Bedeutung verlieren und eine elitäre Gruppe wird entstehen. Bezogen auf den Humanismus heutiger Ausprägung handelt es sich um ein Horrorszenario.
Im Zeitalter vernetzter Datenbestände wissen Computer mehr über den einzelnen Menschen als er selbst. Das ist die Geburtsstunde des Dataismus, einer Datenreligion. Wie Entscheidungen entstehen, kann nicht mehr nachvollzogen werden, Verantwortung kann nicht mehr Individuen zugeordnet werden. Es entsteht eine unkontrollierte Eigendynamik wie Schirrmacher sie in „Ego“ für die Börse beschrieben hat. Statt „Freiheit des Menschen“ heißt das neue Credo „Freiheit der Information“.
Harari schreibt geistreich, denkt selbstständig und das ist heute nicht selbstverständlich. In einer Rezension können nur Facetten dieses visionären Buches angerissen werden. Es ist als Diskussionsgrundlage sehr zu empfehlen.
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Homo Deus von Harari sticht deutlich aus der Reihe von Sachbüchern hervor, die man zum Thema Zukunft der Menschheit heute lesen kann. Auf jeden Fall ist es ein Buch, das man gelesen/gehört haben muss.
Zweifelsohne ist es kein Wohlfühlbuch. Ganz im Gegenteil. Harari hat gezielt …
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Homo Deus von Harari sticht deutlich aus der Reihe von Sachbüchern hervor, die man zum Thema Zukunft der Menschheit heute lesen kann. Auf jeden Fall ist es ein Buch, das man gelesen/gehört haben muss.
Zweifelsohne ist es kein Wohlfühlbuch. Ganz im Gegenteil. Harari hat gezielt darauf angelegt, die Leser zu provozieren, sie aus der Komfortzone zu locken, über den Tellerrand eigener Überzeugungen und Vorstellungen von Gut und Böse zu schauen, uvm. Bei vielen seiner Ausführungen lässt er bewusst einige wichtige Aspekte des Menschseins aus und hebt ganz andere hervor. So dargestellt stehen Menschen eher wie ferngesteuerte Zombies da und man fragt sich, ob das nur Hirngespinste eines „verrückten“ Professors sind oder ist da mehr dran, bzw. ob das insg. angehen kann.
Harari serviert seine Sicht der Dinge durchaus so, dass einem, je nach Gemüt und seelischer Verfassung, die Haare zu Berge stehen, man ggf. einen dicken Hals kriegt und evtl. gute Lust bekommt, das Ganze in die hinterste Ecke zu pfeffern. Aber das ist Teil seiner Show, da liegt u.a. das Geheimnis seines Erfolges. Durch gezielt provozierende Äußerungen bekommt er seine Leser aus der (antizipierten) Egal-Haltung heraus und, was noch wichtiger ist, überhaupt dazu, über solche Themen nachzudenken und sich solche Fragen zu stellen, die man sich nicht unbedingt jeden Tag stellt, wie: Was heißt es eigentlich, Mensch zu sein? Was gehört dazu? Und was nicht? Und warum? Wo geht das alles hin? Warum unbedingt so und nicht anders? Wollen wir es überhaupt? Und was ist mit ethischen Aspekten solcher Entwicklungen? Können wir uns nicht einen anderen Ausweg überlegen, andere Zukunftsvisionen entwickeln, die vllt nicht so brutal ausfallen, und uns daran machen, diese auch umsetzen? uvm. In der Hinsicht liest sich Hararis Werk wie eine düstere Dystopie.
Von der Infoseite her liefert er nicht wirklich viel Neues, vielmehr größtenteils gutes altes, bloß unter etwas anderem Blickwinkel betrachtet und recht reißerisch dargeboten. Infotainmenteinlagen gibt es reichlich, man kennt den Stoff aber auch schon von woanders, wenn man paar Sachbücher zu dem oder auch verwandten Themen gelesen hat. Das Spannendste war für mich das Wie des Erzählten.
Seine Art zu argumentieren erschien mir reichlich fragwürdig, so gar nicht professorlike. Steile Thesen wurden in den Raum geworfen und wenig bis nicht begründet dagelassen, aber immerhin eindrucksvoll zur Sprache gebracht. Zudem wiederholte er sich recht oft, er wiedersprach sich selbst auch oft genug. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist er eher ein passionierter Entertainer, ein Showman, dem die Stringenz seiner Logik, die Unerschütterlichkeit seiner Beweise nicht so wichtig erscheinen, dafür aber der Eindruck, den er mit seinem Auftritt hinterlässt, der Grad der Aufrüttelung, der Anteilnahme seiner Leser/Zuhörer und dergleichen. Polemisieren war wohl eher sein Ziel, was er auch erreicht hat.
So oder so: Harari schafft es, seinen Lesern genug Stoff zum Nachdenken und Diskutieren zu bieten. Darin sehe ich seinen Verdienst.
Bei Homo Deus muss man nicht zu allem Ja und Amen sagen, um das Buch gut zu finden, bzw. es in vollem Umfang zu schätzen wissen, aber gelesen und darüber nachgedacht haben, sollte man es.
Das Buch habe ich auch gehört. Jürgen Holdorf hat sehr gut gelesen. Gut geübte, wohlklingende Profi-Stimme, die er effektvoll einzusetzen weiß und die zu der Geschichte insg. ganz gut passt. Ich hatte keine Probleme, stundenlang zuzuhören. Seine Art vorzutragen hat die Wirkung des Harari Werkes gut verstärkt, sodass die Zukunftsvisionen&Co. so bestimmt klangen, als ob sie im Stein gemeißelt wären. Vllt war es auch eine gezielte Wirkung, die dann auch sehr gut gelungen ist.
Hörbuch, Spieldauer 17 Stunden und 13 Minuten, ungekürzte Ausgabe.
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Ein Buch mit viel Licht, aber leider auch viel Schatten.
Mir gefällt, dass der Autor sein Thema logisch mit zahlreichen Beispielen aufbaut, mir missfällt, dass er teilweise unsauber argumentiert. Ein Theologie-Studium täte dem Autor gut.
Der Reihe nach:
Das Buch beginnt mit …
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Ein Buch mit viel Licht, aber leider auch viel Schatten.
Mir gefällt, dass der Autor sein Thema logisch mit zahlreichen Beispielen aufbaut, mir missfällt, dass er teilweise unsauber argumentiert. Ein Theologie-Studium täte dem Autor gut.
Der Reihe nach:
Das Buch beginnt mit einem Kapitel zur Unsterblichkeit, wo ich wenig Neues erfahre. Ab S.46 wird es interessant: „Das Recht auf Glück.“ Der Autor zeigt auf S.49 deutlich, wie ungenau die Messung des BIP ist. In Singapur ist das BIP viermal höher als in Costa Rica, doch die Lebenszufriedenheit ist in Costa Rica höher. Ab S.64 geht es wiederum um Zukunftsphantasien und Götter.
Überzeugt hat mich die „kurze Geschichte des Rasens“ ab S.85, der Ausdruck des Reichtums war und nach und nach in die Mittelschicht einsickerte. ein bestes Beispiel von Übrigens-Kultur.
Im folgenden Kapitel über „das Anthropozän“ gibt es kein Wort, dass Erdzeitalter aus der Geologie stammen und Spuren im Erdboden hinterlassen müssen. Klar, die Tierwelt wurde dem Mensch unterworfen und ja, das Christentum spielt dabei mit, weil der Mensch schon zur Zeit des Alten Testaments vom Jäger zum Bauern, also sesshaft wurde.
Der Autor stellt auf S.116 die These „Organismen sind Algorithmen“ auf. Meinetwegen. Darwins Evolutionstheorie in Europa noch zu beweisen, halte ich für überflüssig, aber bitte. Schlimmer wirkt auf mich, dass der Autor behauptet auch der Mensch habe keine Seele.(S.142ff) Der Verfasser vergisst Seele zu definieren. Ich habe den Eindruck, er suche die Seele als Körperteil. Selbst wenn man nichts von der christlichen Theologie hält, so kann es doch etwas nach dem Tod geben, wie der Heidelberger Physiker Markolf Niemz zeigt.
Dann lieber ein Übrigens-Kapitel zur Laborratte oder anderen Tieren, noch spannender das Ende des Ceaucescu-Regimes (S.184ff), das zeigt, dass das besondere des Menschen ist, dass er sich zusammen schließen kann und wem das gelingt, der kann die Macht übernehmen. Neu und interessant für mich waren auch seine Gedanken zur Intersubjektivität. Neben der subjektiven und objektiven Wahrheit existiert auch eine intersubjektive Wahrheit, etwa ein 20 Euro-Schein, der nur solange Menschen sich darauf einigen mehr wert ist als ein Stück Papier.
Und wieder ein Übrigens-Kapitel über den portugiesischen Konsul in Bordeaux, der zur Nazi-Zeit viele Juden rettete.
Kapitel 5 beschäftigt sich dann mit Religion und Wissenschaft, wobei es lange dauert bis der Autor Religion als von Vermittlung von Werten ansieht anstatt von unsinnigen Gesetzen zu sprechen. Die Schlosskirche in Wittenberg „Allerheiligenkirche“ (S.256) zu nennen ist ungewöhnlich, aber nicht falsch, vielleicht auch nur schlecht übersetzt.
„Die Wissenschaft bedarf immer religiöser Unterstützung“ (S.258) und auf S.266 lesen wir erstmals was über Exegese. Immerhin.
Im Kapitel 6 geht es darum, dass unsere Wirtschaft auf Wachstum beruht, selbst wenn Umwelt und Klima darunter leiden. Ist das Neu? Das nächste Kapitel Humanismus lobt den freien Willen, selber denken und keinem anderen Leid antun wie die Bilder auf S.318f zeigen.
Doch Kapitel 8 stellt den freien Wille wieder in Frage, dank modernster Wissenschaft. Interessant ist auch der Unterschied zwischen "erlebtem Ich" und "erinnernden Ich", was an schönen Beispielen erläutert wird.
Danach wird es schwierig. Die Aussage das Computer immer klüger werden, wäre banal und fasst das Kapitel auch nicht zusammen. Der Satz: "Jüngste Studien vermuten, dass eine Partie Schach pro Woche den Beginn der Demenz hinauszögern kann." (S.448) ist etwas aus dem Zusammenhang gerissen.
Das menschliche Auge sieht nur einen kleinen Teil von Frequenzen bei den Lichtwellen, mit dem menschlichen Geist ist es vermutlich ähnlich.
Das Schlusskapitel geht auf die Bedeutung wachsender Datenmengen und die algorithmische Datenverarbeitung ein.
Aber gibt es nicht eine Gegenbewegung der Menschen, die nicht mehr alle Daten preisgeben und nicht bei Facebook sind? Alles in allem 3 Sterne.
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