-50%1)

Sofort per Download lieferbar
Gebundener Preis: 19,99 € **
**Bis zum 04.09.2025 gebundener Aktionspreis des Verlages
Alle Infos zum eBook verschenkenWeitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
**Bis zum 04.09.2025 gebundener Aktionspreis des Verlages
Ein Kind mit Wissensdurst und Erwachsene in Erklärungsnot Ich habe doch nur gefragt! Siegfried ist ein Junge, der viele Fragen an die Welt hat, die ihn umgibt. Anstatt sein Interesse wertzuschätzen, schelten ihn seine Lehrer für die Neugierde und nennen ihn frech. "Warum müssen wir die Erbsünde immer noch büßen?" oder "Was ist ein Nazi" sind Fragen, die mit einer Verwarnung oder einem Eintrag ins Klassenbuch bestraft werden. Er kann nicht nachvollziehen, wieso seine Mama unbedingt arbeiten gehen und den Führerschein machen will und wieso Papa nicht im Haushalt hilft. Wieso die Erwachse...
Ein Kind mit Wissensdurst und Erwachsene in Erklärungsnot Ich habe doch nur gefragt! Siegfried ist ein Junge, der viele Fragen an die Welt hat, die ihn umgibt. Anstatt sein Interesse wertzuschätzen, schelten ihn seine Lehrer für die Neugierde und nennen ihn frech. "Warum müssen wir die Erbsünde immer noch büßen?" oder "Was ist ein Nazi" sind Fragen, die mit einer Verwarnung oder einem Eintrag ins Klassenbuch bestraft werden. Er kann nicht nachvollziehen, wieso seine Mama unbedingt arbeiten gehen und den Führerschein machen will und wieso Papa nicht im Haushalt hilft. Wieso die Erwachsenen grundsätzlich immer sagen "das verstehst du noch nicht", wenn er es doch so gerne verstehen würde. Über das Hinterfragen von Geschlechterrollen und alteingesessenen Traditionen Siegfried wächst im Österreich der 1960er auf. In einer Zeit, wo Langhaarfrisuren wie die von den Beatles von den Maturanten in Siegfrieds Schule getragen, aber noch kritisch beäugt werden. In einer Zeit, in der Jungen wie Siegfried nicht mit der Oma zusammen kochen, Brötchen künstlerisch belegen oder Abenteuerromane lesen, sondern Fußball spielen sollen. In der sich die Frau um den Haushalt kümmert und der Mann entscheidet, ob sie arbeiten gehen darf. In der die Kriegszeit noch so präsent ist, dass nicht viel darüber gesprochen wird - besonders nicht darüber, dass ehemalige Mitglieder der Nationalsozialisten im Lehrerkollegium sitzen. Ein nostalgisch-kritischer Blick in die Vergangenheit Herbert Dutzler nimmt uns nach "Die Welt war eine Murmel" erneut mit auf eine Reise in eine Vergangenheit, die noch gar nicht so lange her zu sein scheint. Durch die Augen des Buben schwelgen wir in Erinnerungen an die ersten Erfahrungen im Gymnasium, die magischen Weihnachtsfeiertage als Kind. Gleichzeitig erleben wir Diskussionen der Eltern, den Druck gesellschaftlicher Erwartungen und Momente der Trauer. Doch gemeinsam mit dem erwachsenen Siegfried von heute erkennen wir, dass sich seitdem - glücklicherweise - einiges geändert hat.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
- Geräte: eReader
- ohne Kopierschutz
- eBook Hilfe
- Größe: 1.75MB
- FamilySharing(5)
- Text-to-Speech
- Keine oder unzureichende Informationen zur Barrierefreiheit
Herbert Dutzler, geboren 1958, ist mit seinen Krimis um den Altausseer Polizisten Gasperlmaier Autor einer der erfolgreichsten österreichischen Krimiserien. Bisher erschienen bei HAYMONtb die ersten zehn Fälle, zuletzt "Letzter Tropfen" (2023). Mit seinen Kriminalromanen "Die Einsamkeit des Bösen" (2016, HAYMONtb 2020), "In der Schlinge des Hasses" (2022) und "Am Ende bist du still" (2018, HAYMONtb 2023) zeigt er, dass es in seinen Krimis nicht nur gemütlich zugeht. Denn er nimmt uns mit in die Köpfe jener, die zu Täter*innen werden. Dass Herbert Dutzler auch abseits der Krimiwelt ein versierter Schriftsteller ist, beweist der Erfolg von "Die Welt war eine Murmel" (2020). Mit "Die Welt war voller Fragen" entführt er uns 2023 nun ein zweites Mal in die Zeit seiner Kindheit. facebook.com/pages/Herbert-Dutzler/183832498352402
Produktdetails
- Verlag: Haymon Verlag
- Seitenzahl: 270
- Erscheinungstermin: 26. September 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783709984161
- Artikelnr.: 67775949
Herbert Dutzler, selbst Jahrgang 1958, entführt seine Leser abermals in die späten 1960er und frühen 1970er-Jahre seiner Kindheit, die auch meine (Jahrgang 1960) sind, mit.
Sigis Geschichte wird vom erwachsenen Siegfried, der nach dem Tod seiner Mutter das Elternhaus ausräumt, …
Mehr
Herbert Dutzler, selbst Jahrgang 1958, entführt seine Leser abermals in die späten 1960er und frühen 1970er-Jahre seiner Kindheit, die auch meine (Jahrgang 1960) sind, mit.
Sigis Geschichte wird vom erwachsenen Siegfried, der nach dem Tod seiner Mutter das Elternhaus ausräumt, erzählt. Während der Betrachtung der alten Fotos kommen die Erinnerungen an seine Kindheit, die nicht immer nur eitel Wonne war.
Sigi, nach wie vor mit dicker Brille und lieber mit Buch in der Hand als im Turnunterricht, hat es nun ins Gymnasium geschafft. Nach wie vor ist Sigi neugierig, will wissen, was „die Welt im Innersten zusammenhält“. Doch seine ernst gemeinten Fragen, die nicht einer kindlichen Bosheit entspringen, werden nicht von allen Lehrkräften geschätzt. Diese Fragen, die die Lehrer oftmals an den Rand des eigenen Wissens und Verständnisses bringen, werden, wie es üblich war, mit Klassenbucheintragungen sowie „einer Betragensnote“ geahndet. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Das schulische Betragen aller Schülerinnen und Schüler wurde benotet, aber der Terminus „eine Betragensnote zu bekommen“, hieß etwas anderes als „sehr gut“. Mit „Befriedigend“ war schon manche Versetzung in Gefahr und manchmal drohte der Schulverweis.
Der autoritäre Unterricht und die jene Lehrer mit NS-Vergangenheit machen es dem Sigi nicht einfach, gute Leistungen zu bringen. In Deutsch ist er 1a in Leibesübungen (wie Turnen damals hieß) eine Niete.
Sigis Familienleben entspricht jenem der Zeit: autoritäre Erziehung, Ohrfeigen inklusive. Dass er gerne kocht, passt so gar nicht in das Weltbild seines Vaters.
Meine Meinung:
Herbert Dutzler beschreibt in diesem seinem zweiten Buch rund um Sigi den Mikrokosmos Familie in den späten 1960er und frühen 1970er-Jahre.
An manchen Stellen habe ich geglaubt, Herbert Dutzler beschreibt meine Kindheit, nur eben als Sohn. Ich kann hier fast alles unterschreiben. Der Kampf um den Erwerb des Führerscheins ist bei uns daheim zuungunsten der Mutter ausgegangen (O-Ton: Ich lass mich doch nicht von einer Frau umbringen.). Das Thema Zuverdienst ist bei schon ok gewesen, hat doch das Geld, das mein Vater verdient hat, nur für seinen Alkohol- und seinen Zigarettenkonsum gereicht. Und ja, die Lehrkräfte mit NS-Vergangenheit haben auch in meiner Schulkarriere eine Rolle gespielt. Ähnlich wie Sigi war ich mit Brille und ein paar Kilos zu viel auf den Rippen, in Deutsch 1a und in Turnen eine absolute Niete. (Man hat mir sogar eine Nachprüfung in Turnen angedroht.) Ich bin allerdings im Unterschied zu Sigi in Wien aufgewachsen. Das Spielen auf der „Gstätt’n“ ist mir nicht möglich gewesen.
Wie wir es von Herbert Dutzler gewöhnt sind, hat er durch seine bildhafte Erzählweise den damaligen Zeitgeist ganz wunderbar eingefangen. Man merkt sofort, dass er selbst ein Kinder dieser Zeit ist und weiß, wovon er schreibt.
Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und so lebendig gestaltet, dass sie mitten aus dem Leben gegriffen erscheinen. Großen Anteil an dem Film, der in meinem Kopfkino abläuft, hat neben dem Zeit- auch das Lokalkolorit. Das Vorgängerbuch „Die Welt ist eine Murmel“ ist schon bestellt.
Die oft gestellte Frage, ob es damals besser gewesen sei, kann nur mit „es war anders“ beantwortet werden.
Fazit:
Gerne gebe ich dem Rückblick in „meine“ Kindheit 5 Sterne.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Die Welt war voller Fragen, Roman von Herbert Dutzler, EBook erschienen im Haymon Verlag.
Siegfried ist ein aufgeweckter Junge, interessiert sich für die Wissenschaft ist gut in Deutsch und liest gerne. Vieles was in den 60er Jahren nicht für Kinderohren und Kinderaugen geeignet schien, …
Mehr
Die Welt war voller Fragen, Roman von Herbert Dutzler, EBook erschienen im Haymon Verlag.
Siegfried ist ein aufgeweckter Junge, interessiert sich für die Wissenschaft ist gut in Deutsch und liest gerne. Vieles was in den 60er Jahren nicht für Kinderohren und Kinderaugen geeignet schien, entgeht seinem wachen Verstand nicht, er beobachtet die Erwachsenen seiner Umgebung ganz genau, und so fragt er danach – ohne Argwohn und böse Gedanken einfach nur weil er es wissen will, und so kommt der Junge in Schwierigkeiten, nicht nur in der Schule.
Eine Zeitreise in die 60er Jahre, nach Österreich.
Das Buch besteht aus 15 Kapitel die Kapitelüberschriften weisen auf den Inhalt hin.
Beim Ausräumen seines Elternhauses trifft der erwachsene Siegfried auf Stücke seiner Kindheit, darauf blickt er in Erinnerungen zurück. Die Rückerinnerungen sind aus der Sicht des Protagonisten in der Ich-Form geschrieben, deshalb ist es dem Leser möglich ganz nah auch an den Gedanken des jungen Siggis „dran“ zu sein. Sehr bildhaft erzählt, ich konnte mich z.B, in sein Elternhaus prima hineinversetzen, ganz besonders ansprechend auch das Zeitkolorit, viele Dinge z.B. das Anheizen des Badezimmerofens zum samstäglichen Bad, über diverse Sendungen im Fernsehen, bis hin zu den ersten Ausfahrten mit Papas erstem Wagen, zeigen mir ganz deutlich, dass Siggi nur ein paar Jahre älter als ich sein kann. Eine Kindheit, ohne Sicherheitsbindung an den Skiern und ohne Computerspiele, mit einem Buch zu Weihnachten, welches am 2. Feiertag schon ausgelesen war. Es ein Rückblick voller Nostalgie, Emotionen und Gemütlichkeit. Ich hab mich bei der Lektüre so wohl gefühlt und in die gute alte Zeit versetzt, sogar meine Oma hat so ähnliche Gerichte gekocht, natürlich auf ihrem Holzofen. Auch an die Szenen der Übertragung der Mondlandung kann ich mich noch gut erinnern, nur ist bei uns die gesamte Familie vor dem Fernseher gesessen, drei Generationen, aber keiner hat diese wichtigen Schritte verschlafen.
Mir haben aber auch die Szenen gefallen, die die Anfänge der moderne Zeit beschreiben, die Mutter will auch ohne die Zustimmung des Vaters arbeiten, die ersten langen Haare bei Männern, Miniröcke und die Beatles. Sehr gut nachvollziehbar und real beschrieben. Immer wieder habe ich vor Situationskomik geschmunzelt, oder vor mich hin gelächelt. Der Siegfried ist einfach zum Liebhaben. Deshalb ist er auch meine Lieblingsfigur im Buch. Alle Figuren sind hervorragend charakterisiert und richtig „echt“.
Erst nach der Lektüre habe ich erfahren, dass es auch ein weiteres Buch über die Familie Niedermayr gibt. „Die Welt war eine Murmel“, das will ich unbedingt auch lesen.
Wer in den 60ern geboren und aufgewachsen ist, wird an diesem Buch Freude haben, die anderen können darin entdecken wie es damals war. Von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Zeitgeist der 60er-Jahre
Nach „Die Welt war eine Murmel“ nimmt Herbert Dutzler mit „Die Welt war voller Fragen“ die Leser wiederum mit auf eine Zeitreise in die 60er-Jahre.
Worum geht es?
Der erwachsene Siegfried räumt nach dem Tod der Mutter das Elternhaus. …
Mehr
Zeitgeist der 60er-Jahre
Nach „Die Welt war eine Murmel“ nimmt Herbert Dutzler mit „Die Welt war voller Fragen“ die Leser wiederum mit auf eine Zeitreise in die 60er-Jahre.
Worum geht es?
Der erwachsene Siegfried räumt nach dem Tod der Mutter das Elternhaus. Anhand von Fotos, Spielsachen und Ziergegenständen erinnert er sich an Begebenheiten aus seiner Kindheit, an schulische Probleme ebenso wie Familienstreitigkeiten, an die technischen Errungenschaften sowie die damals geltenden Benimmregeln und Rollenbilder.
Wie Band 1 ist auch dieses Buch eine edel ausgeführte Hardcover-Ausgabe mit Lesebändchen. Am Cover ist ein Junge teilweise abgebildet, in für die 60er Jahre typischer Schiausrüstung. Das Buch erschien 2023 und ist in 15 kurze Kapitel mit Überschriften unterteilt. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll. Es wechseln sich die Erzählungen aus der Kindheit mit den Gedanken bzw. der heutigen Meinung des zurückblickenden erwachsenen Siegfried ab, letztere sind in Kursivschrift gehalten. Ich kannte bereits Band 1, doch sind die Bücher jeweils unabhängig voneinander lesbar.
Der 13-jährige Siegfried, mittlerweile im Gymnasium, ist ein aufgeweckter Junge, der lieber liest als Sport zu betreiben, der nicht nur gerne isst, sondern sich auch fürs Kochen interessiert, was dem damaligen Rollenbild so gar nicht entspricht. Wissensdurstig wie er nun mal ist, hinterfragt er in seiner kindlichen Neugier auch manches, worauf die Lehrer keine Antwort wissen oder geben wollen, sich sogar provoziert fühlen. Er gilt als vorlaut und frech. So kassiert er statt Anerkennung negative Klassenbucheintragungen. Nicht nur im Gymnasium gibt es Probleme, auch zuhause hängt der Haussegen schief, als die Mutter darauf drängt, arbeiten zu gehen und den Führerschein zu machen, sehr zum Verdruss des Vaters.
Die handelnden Personen wirken generell sehr lebendig, gut vorstellbar und authentisch, auch Nebenfiguren wie Großeltern, Lehrkörper oder Schulkameraden. Sigi steht natürlich im Mittelpunkt. Und Sigi hat auch mein Herz erobert, insbesondere auch durch seine aufmerksame Art der Mutter gegenüber, der er im Haushalt hilft, so gut er kann. Er ist der einzige, der anerkennt, was sie für die Familie leistet. Auch seine Art, mit all den Ungerechtigkeiten zurechtzukommen; sich zurücknehmen und zu schweigen statt aufzubegehren, ist beeindruckend.
Ich (Jahrgang 1953) bin wieder in meine Jugendzeit eingetaucht, erinnerte mich an viele der genannten Fernsehsendungen, noch in Schwarz-weiß, natürlich daran, wie aufregend die Mondlandung war, aber auch an die langen Haare mancher Burschen und die negativen Reaktionen darauf. Auch ich war immer eine Leseratte und las gerne Karl May, ebenfalls die Donauland-Ausgabe. Ganz nostalgisch wird einem zumute, liest man die Autotypen von damals: Opel Rekord, VW Käfer, Ford Taunus. Ich finde, es ist dem Autor ausgezeichnet gelungen, die Gedankenwelt und die Ereignisse dieser Zeit aufleben zu lassen und zu vermitteln, insbesondere die weiblichen und männlichen Rollenbilder, das Schulwesen und das Tabuthema Nazi-Vergangenheit. Menschen, die in dieser Zeit aufwuchsen, werden wie ich das Déjà-vu genießen und für jüngere, denke ich, sollte es nicht uninteressant sein, etwas darüber zu erfahren, in welchem Umfeld ihre Großeltern aufwuchsen.
Eine unbedingte Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Während Siegfried das Haus seiner verstorbenen Mutter aufräumt fallen ihm viele Dinge aus seiner Kindheit in die Hände und die Erinnerungen an damals nehmen seinen Lauf.
In dem Roman ,, Die Welt war voller Fragen“ begleitet der Leser zum zweiten Mal den jungen Sigi, der in …
Mehr
Während Siegfried das Haus seiner verstorbenen Mutter aufräumt fallen ihm viele Dinge aus seiner Kindheit in die Hände und die Erinnerungen an damals nehmen seinen Lauf.
In dem Roman ,, Die Welt war voller Fragen“ begleitet der Leser zum zweiten Mal den jungen Sigi, der in Österreich in den 60iger Jahren aufwächst, auf einer spannenden, humorvollen und vor allem sehr emotionalen Reise wie seines Aufstiegs ins Gymnasium und der Erkenntnis, dass es nicht immer erwünscht ist, wenn man Erwachsene etwas fragt.
Obwohl ich den ersten Teil nicht kenne, lässt sich der Roman von Herbert Dutzler problemlos lesen.
Die Geschichte ist geprägt vom ausgeprägten Rollenbild, dass die Frau weder den Führerschein machen sollte, da ihr das Autofahren nicht zugetraut wird, sowie der Annahme, dass eine Frau nicht arbeiten gehen soll, da ja der Mann dafür zuständig ist. Sehr schön ist darin beschrieben, wie schwer es für Sigis Mutter ist, sich ständig gegen ihren Mann durchsetzen zu müssen um ihn bewusst zu machen, dass sie selbst über ihr Leben und ihrem Wunsch nach Selbständigkeit und Selbstverwirklichung bestimmen möchte.
Der Roman ist ein Eintauchen in eine längst vergessene Zeit, wo mir selbst als ,,Kind“ der 60iger, vieles wieder in Erinnerung tritt und so manche Szenen wie die Dame von Donauland oder das Kopieren mit Blaupapier mir ein Schmunzeln entlockt haben.
Der Roman zeigt aber auch auf, dass auf politischer Ebene noch viele Menschen mit der Nazi Zeit noch nicht wirklich abgeschlossen haben und so manche Probleme, besonders in der Schule mit alten Lehrern immer wieder für Zündstoff sorgen.
Sigi ist in der Geschichte wirklich nicht zu beneiden, der so viele Fragen im Kopf hat die ihn beschäftigen und er mit der Zeit merkt, dass sein Wissensdurst nicht immer gut ankommt. Er tut einem wirklich Leid, wenn er ganz unschuldig etwas fragt, es bei seinem Gegenüber aber als provokant rüber kommt und er sogar dafür immer wieder einen Eintrag ins Klassenbuch bekommt.
Die Szenen wechseln ständig zwischen humorvoll und witzig, wenn er z.b sein Benimm Handbuch zu Rate zieht und er damit aber auch nicht wirklich erfolgreich ist aber auch mit recht unschönen Szenen, wenn sein Vater ständig Alkohol trinkt und Sigis Mutter um ihren Platz in der Familie kämpfen muss, wo nicht nur einmal Tränen der Verzweiflung fließen.
Es ist ein schöner Roman wo man eintauchen kann in die Vergangenheit und wo sicher viele Leser Erinnerungen an ihre eigene Kindheit wieder finden und man sich gut unterhalten fühlt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Wieso ? Weshalb? Warum ? - Siggi fragt...
Siggi sichtet den Nachlass seiner Mutter und soll binnen 4 Wochen die Spuren eines gelebten Lebens aufräumen. Klingt nach einer Aufgabe, die an und für sich machbar ist. Aber je mehr Siggi in den alten Büchern, Heften und Alben …
Mehr
Wieso ? Weshalb? Warum ? - Siggi fragt...
Siggi sichtet den Nachlass seiner Mutter und soll binnen 4 Wochen die Spuren eines gelebten Lebens aufräumen. Klingt nach einer Aufgabe, die an und für sich machbar ist. Aber je mehr Siggi in den alten Büchern, Heften und Alben stöbert, desto mehr schweifen seine Gedanken ab in seine Kindheit, in der nicht immer alles leicht gewesen ist....
Herbert Dutzler dreht erneut das Rad der Zeit zurück und lässt mit seinem Alter Ego Siggi die 1960er-Jahre wieder aufleben. Siggi hat es nicht leicht, denn er interessiert sich zwar für Karl May und Abenteuerbücher, aber mit seiner Vorliebe fürs Kochen und Anrichten stößt er beim Vater auf Unverständnis. Ob Siggi gar aus der Art schlägt ?
Solche und andere Voruteile der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, die Stellung der Frau in der Gesellschaft und politischeThemen finden isich m Roman wieder, die von Dutzler sehr gut beobachtet und mit feinem Humor belegt sind. Es ist ein Wiedersehen mit alten TV-Bekannten (u. a EWG mit Kulenkampff), Schlagern von Heintje, fetzigen Klängen der Beatles und der doch eher noch sehr einfachen Lebensweise.
Siggi strotzt nur so vor Wissensdurst und seine Fragen können schon mal den ein oder anderen wunden Punkt treffen. Aber genau das ist es , wo Dutzler uns den Spiegel vorhält: die engstirnige Denke, freie Entfaltung der Persönlichkeit, Ewiggestrige. Auch wenn die Handlung vor 60 Jahren angesiedelt ist, hat sie in manchen Teilen doch an Aktualität nichts eingebüßt.
Es ist eine humorvolle Reise, die von regionalen Schmankerln über Schulaufgaben bis hin zur Mondlandung reicht und in gewohnter Dutzler-Manier für gute Unterhaltung sorgt. Wunderbares Kopfkino, aromatische Düfte und den ein oder Seitenhieb inklusive, blättern sich die Seiten wie von selbst um, wenn Siggi in seinen Erinnerungen kramt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Zeitreise
"Die Welt war voller Fragen" von Herbert Dutzler ist der Nachfolger von „Die Welt war eine Murmel“, das man zum Verständnis aber nicht unbedingt vorher gelesen haben muss. Nach der Lektüre möchte man das aber unbedingt.
Erzählt wird hier die …
Mehr
Zeitreise
"Die Welt war voller Fragen" von Herbert Dutzler ist der Nachfolger von „Die Welt war eine Murmel“, das man zum Verständnis aber nicht unbedingt vorher gelesen haben muss. Nach der Lektüre möchte man das aber unbedingt.
Erzählt wird hier die Geschichte vom erwachsenen Siegfried, der sein Elternhaus ausräumt. Beim sortieren treffen ihn viele Erinnerungen und Rückblicke, lustige, emotionale und auch schwierige. Damit taucht er dann in die Vergangenheit ein.
Siegfried ist ein aufgeweckter, kluger Junge, der eine scharfe Beobachtungsgabe hat. Ihm entgeht nicht viel, obwohl er einiges noch nicht einordnen und verstehen kann.
Durch seine Augen erleben wir die sechziger Jahre in Österreich, die rasante Entwicklung, die in vielen Gebieten stattfand, Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und für Siegfried wichtig, die Raumfahrt.
Die Mutter emanzipiert sich langsam und will arbeiten und sogar Autofahren, der Vater säuft, aber besteht auf seiner Rolle als Familienoberhaupt, Kriegsgeschehnisse müssen verarbeitet werden und die Oma versucht zu vermitteln.
Siegfried selbst bringt sich durch ehrliche Fragen und seine etwas vorlaute Art in so manche Bedrängnis. Vieles ist zum schmunzeln, durch die Erzählweise und den Betrachter, obwohl es teils bitterböse Wahrheit ist.
In diesem Buch geht man auf eine ganz humorvolle und auch intime Weise auf Zeitreise und erinnert sich an viele Dinge, die nicht immer nur gut waren. Super und sehr interessant geschrieben.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Unterhaltsame Reise ins Österreich der sechziger Jahre
In seinem neuen Buch "Die Welt war voller Fragen" erzählt der österreichische Autor Herbert Dutzler die Geschichte des kleinen Siegfried Niedermayr im Österreich der sechziger Jahre. Das Buch knüpft an den …
Mehr
Unterhaltsame Reise ins Österreich der sechziger Jahre
In seinem neuen Buch "Die Welt war voller Fragen" erzählt der österreichische Autor Herbert Dutzler die Geschichte des kleinen Siegfried Niedermayr im Österreich der sechziger Jahre. Das Buch knüpft an den Vorgängerroman "Die Welt war eine Murmel" an, als Siegfried gerade die Volksschule beendet hat und sich aufs Gymnasium freut. Beide Bücher können gut unabhängig voneinander gelesen werden.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Im Hier und Jetzt begleiten wir den erwachsenen Siegfried, der nach dem Tod seiner Mutter das Elternhaus ausräumt, was in ihm viele Erinnerungen weckt.
Auf der Vergangenheitsebene beschreibt der 10-jährige Ich-Erzähler Siegfried seinen Alltag in der Schule und das Zusammenleben mit seiner Familie. Gemeinsam mit seinen Eltern Adolf und Edeltraud sowie der jüngeren Schwester Uschi lebt er in einem alten Bauernhaus. Das Obergeschoss des Hauses bewohnen Adolfs Eltern.
Siegfried ist ein pfiffiger und wissbegieriger Junge, der beim Kochen hilft, leidenschaftlich gern die Bücher von Karl May liest und der Mondlandung entgegenfiebert. Er erlebt sein erstes Schuljahr auf dem Gymnasium und muss die bittere Erfahrung machen, dass sein Wissensdurst nicht bei allen Lehrern gut ankommt, dass er sich sogar großen Ärger damit einhandelt.
Auch innerhalb der Familie gibt es Probleme, als Siegfrieds Mutter den Wunsch äußert, wieder arbeiten zu gehen, ein Ding der Unmöglichkeit für Adolf. Und obendrein wünscht sie sich nicht nur ein Auto für die Familie, sondern will sogar den Führerschein machen ...
Es hat mir sehr gut gefallen, in die mir vertraute Welt der sechziger Jahre einzutauchen, als der Haushalt noch Frauensache und es verpönt war, dass Frauen einen Beruf ausübten und sogar den Führerschein machten. Die Erziehung sowohl zuhause als auch in der Schule war autoritär, ein Kind hatte folgsam zu sein und den Mund zu halten. Sehr zum Schmunzeln gebracht hat mich die Beschreibung des Weihnachtsfestes im Hause Niedermayr. In dem Buch geht es neben der Emanzipation der Frauen auch um ein Familiengeheimnis und den Umgang mit Lehrern, die eine Nazivergangenheit hatten.
Der Lesefunke ist bereits auf der ersten Seite auf mich übergesprungen, ich war sehr angetan von dem schönen Sprachstil und der Geschichte, die mit viel Herz und Humor erzählt wird. Dem Autor ist es gelungen, die Charaktere bildhaft und authentisch zu skizzieren. Ich habe den kleinen, pfiffigen Siegfried sofort ins Herz geschlossen, und ich mochte den erwachsenen Siegfried, der sich viel Zeit für das Ausräumen seines Elternhauses nimmt und dabei seinen Erinnerungen nachhängt. Der Wechsel von der Vergangenheit in die Gegenwart ist durch die Kursivschrift gut zu erkennen.
5 Sterne von mir und absolute Leseempfehlung für diese großartige und wunderbar erzählte Geschichte!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für