Tore Renberg
eBook, ePUB
Die Lungenschwimmprobe (eBook, ePUB)
Verteidigung einer jungen Frau, die des Kindsmords bezichtigt wurde - Roman
Übersetzer: Kronenberger, Ina; Hippe, Karoline
Sofort per Download lieferbar
Statt: 26,00 €**
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Alle Infos zum eBook verschenkenWeitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Leipzig/Sachsen im Jahre 1681: die fünfzehnjährige Anna Voigt steht vor Gericht, sie soll ihr neugeborenes Baby getötet haben. Die Obrigkeit will sie verurteilt sehen, es droht ihr der Tod - wie vielen anderen Mädchen und Frauen in dieser Zeit, die des gleichen Verbrechens bezichtigt werden. Aber dieser Fall ist anders: Sie hat nicht nur einen mächtigen Vater, der sich für sie einsetzt. Sondern es findet sich auch ein Arzt, der etwas spektakulär Neues wagt und ein wissenschaftliches Verfahren entwickelt, das in die Medizingeschichte als "Lungenschwimmprobe" eingehen wird. Durch dieses s...
Leipzig/Sachsen im Jahre 1681: die fünfzehnjährige Anna Voigt steht vor Gericht, sie soll ihr neugeborenes Baby getötet haben. Die Obrigkeit will sie verurteilt sehen, es droht ihr der Tod - wie vielen anderen Mädchen und Frauen in dieser Zeit, die des gleichen Verbrechens bezichtigt werden. Aber dieser Fall ist anders: Sie hat nicht nur einen mächtigen Vater, der sich für sie einsetzt. Sondern es findet sich auch ein Arzt, der etwas spektakulär Neues wagt und ein wissenschaftliches Verfahren entwickelt, das in die Medizingeschichte als "Lungenschwimmprobe" eingehen wird. Durch dieses soll nachgewiesen werden, dass es tatsächlich eine Totgeburt war, wie Anna hartnäckig versichert, und kein Mord. Kann sie gerettet werden?
In Renbergs brillantem historischen Roman folgen wir dieser Geschichte durch die Augen verschiedener, unverwechselbarer, historisch belegter Charaktere - da ist der Arzt, der sich der Wissenschaft verpflichtet fühlt und das Neugeborene untersucht; da ist der kontroverse und progressive Anwalt, der sich entscheidet, diesen nahezu aussichtslosen Fall zu übernehmen; und da ist Annas Vater, ein wohlhabender, einflußreicher Mann, der sich sofort auf die Seite seiner jungen Tochter schlägt und alles daran setzt, damit ihr Gerechtigkeit widerfährt, dessen Hass auf ihre Widersacher so groß ist, dass er sich schon bald auf einen unerbittlichen Rachefeldzug begibt. Demgegenüber stehen die Köchin aus seinem Haushalt, die gegen Anna aussagt - und vor allem der erbarmungslose Ankläger, der das Mädchen durch grausame Folter zum Geständnis bringen will. Inmitten all dessen befindet sich die blutjunge Anna, verzweifelt und verängstigt, aber standhaft in ihrem Beharren darauf, unschuldig zu sein.
Die Lungenschwimmprobe ist ein packender historischer Roman über das Zusammenprallen zweier Welten: die Ausläufer des Mittelalters treffen auf die ersten Ansätze der frühen Aufklärung, dies alles vor dem dramatischen Hintergrund einer barocken Lebenswelt - basierend auf wahren Begebenheiten, die der Autor akribisch recherchiert hat, die Lungenschwimmprobe selbst gilt als Beginn der modernen Rechtsmedizin.
In Renbergs brillantem historischen Roman folgen wir dieser Geschichte durch die Augen verschiedener, unverwechselbarer, historisch belegter Charaktere - da ist der Arzt, der sich der Wissenschaft verpflichtet fühlt und das Neugeborene untersucht; da ist der kontroverse und progressive Anwalt, der sich entscheidet, diesen nahezu aussichtslosen Fall zu übernehmen; und da ist Annas Vater, ein wohlhabender, einflußreicher Mann, der sich sofort auf die Seite seiner jungen Tochter schlägt und alles daran setzt, damit ihr Gerechtigkeit widerfährt, dessen Hass auf ihre Widersacher so groß ist, dass er sich schon bald auf einen unerbittlichen Rachefeldzug begibt. Demgegenüber stehen die Köchin aus seinem Haushalt, die gegen Anna aussagt - und vor allem der erbarmungslose Ankläger, der das Mädchen durch grausame Folter zum Geständnis bringen will. Inmitten all dessen befindet sich die blutjunge Anna, verzweifelt und verängstigt, aber standhaft in ihrem Beharren darauf, unschuldig zu sein.
Die Lungenschwimmprobe ist ein packender historischer Roman über das Zusammenprallen zweier Welten: die Ausläufer des Mittelalters treffen auf die ersten Ansätze der frühen Aufklärung, dies alles vor dem dramatischen Hintergrund einer barocken Lebenswelt - basierend auf wahren Begebenheiten, die der Autor akribisch recherchiert hat, die Lungenschwimmprobe selbst gilt als Beginn der modernen Rechtsmedizin.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
- Geräte: eReader
- ohne Kopierschutz
- eBook Hilfe
- Größe: 4.69MB
- FamilySharing(5)
- Text-to-Speech
- E-Mail des Verlags für Barrierefreiheitsfragen: barrierefreiheit@penguinrandomhouse.de
- Link zur Verlagsseite mit Barrierefreiheitsinformationen: https://www.penguin.de/barrierefreiheit
- Entspricht WCAG Level AA Standards
- Entspricht WCAG 2.1 Standards
- Alle Texte können hinsichtlich Größe, Schriftart und Farbe angepasst werden
- Grundlegende Landmark-Navigation für einfache Orientierung
- ARIA-Rollen für verbesserte strukturelle Navigation
- Navigation über vor-/zurück-Elemente ohne Inhaltsverzeichnis
- Kurze Alternativtexte für nicht-textuelle Inhalte vorhanden
- Text und Medien in logischer Lesereihenfolge angeordnet
- Keine Einschränkung der Vorlesefunktionen, außer bei spezifischen Ausnahmen
- Entspricht EPUB Accessibility Specification 1.1
Tore Renberg (geb. 1972) nimmt in der norwegischen Literatur einen außergewöhnlichen Platz ein, sein literarisches Werk umfasst eine große Spannbreite. Er ist einer von Norwegens populärsten und erfolgreichsten Autoren, vielfach preisgekrönt, seine Bücher erscheinen in 23 Ländern. Die Lungenschwimmprobe ist sein erster historischer Roman, für den er mehrmals vor Ort in Sachsen war, um in Archiven, Museen und Kirchenbüchern Anregungen und Anhaltspunkte für seine Geschichte zu finden.
Produktdetails
- Verlag: Penguin Random House
- Seitenzahl: 704
- Erscheinungstermin: 23. Oktober 2024
- Deutsch
- ISBN-13: 9783641323790
- Artikelnr.: 70299209
»Vielschichtige Geschichtsstunde und ein toller Schmöker!« Peter Twiehaus / ZDF - Morgenmagazin
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Insgesamt gern liest Rezensentin Katharina Granzin Tore Renbergs Buch, das einen historischen Prozess gegen eine vermeintliche Kindsmörderin im 17. Jahrhundert und dessen Nachspiel zum Thema hat. Die Angeklagte heißt Anna Voigt, so Granzin mit Renberg, es spricht vieles dafür, dass das Kind, um das es geht, schon tot geboren wurde, später weigert sich ein Arzt, Anna Voigt zu entlasten, sie selbst wird im Gefängnis vergewaltigt und noch einmal schwanger. Auch ihr Vater, heißt es weiter, der sich an ihren Peinigern rächen will, sowie der Jurist Christian Thomasius, der sie im Prozess verteidigte kommen vor, insgesamt baut Renberg die Geschichte klug zu einem historischen Panorama der frühen Neuzeit aus. Auch sich selbst lässt Renberg laut Granzin auftreten, außerdem verleiht er auch Anna Voigt selbst eine literarische Stimme, wodurch klar wird, dass es sich letztlich um ein fiktionales Buch handelt. Dass teils etwas arg ausführlich historische Argumente im Original in das Buch einfließen, gefällt der Rezensentin nicht gar so sehr. Wer solche Passagen überblättert, liest jedoch einen spannenden Roman über die Vergangenheit, so das Fazit.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Sehr interessant & lesenswert
Titel & Cover haben mein Interesse an "Die Lungenschwimmprobe" von Tore Renberg geweckt. Die Geschichte um die junge Anna Voigt, die 1681 beschuldigt wird, eine Kindsmörderin zu sein, basiert auf einem wahren Fall. Ebenfalls reale Personen …
Mehr
Sehr interessant & lesenswert
Titel & Cover haben mein Interesse an "Die Lungenschwimmprobe" von Tore Renberg geweckt. Die Geschichte um die junge Anna Voigt, die 1681 beschuldigt wird, eine Kindsmörderin zu sein, basiert auf einem wahren Fall. Ebenfalls reale Personen sind der Advocatus Christian Thomasius, der versucht, ihre Unschuld zu beweisen, und der Doktor Johannes Schreyer, der anhand der Lungenschwimmprobe beweisen wollte, das ein Kind bereits tot zur Welt gekommen ist.
Der Autor hat akribisch recherchiert und einen sehr interessanten & durchaus auch spannenden historischen Roman geschrieben, den ich angenehm zu lesen fand - und der viel über das damalige Leben, die Rechtsprechung, die Religion & die Anfänge der Rechtsmedizin vermittelt.
Die Geschichte ist auf 700 Seiten sehr ausführlich erzählt, trotzdem bin ich in sie eingetaucht und fühlte mich in die Zeit um 1681 zurückversetzt. Mich hat lange kein historischer Roman so beeindruckt und so zum eigenen Recherchieren gebracht.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Außergewöhnlich
Das Cover sieht zunächst einmal sehr außergewöhnlich aus. Es gleicht eher einem medizinischen Sachbuch, als einem Roman. Es sprach mich überhaupt nicht an.
Beim Durchlesen der Inhaltsangabe war ich dann doch an diesem Buch interessiert.
Das …
Mehr
Außergewöhnlich
Das Cover sieht zunächst einmal sehr außergewöhnlich aus. Es gleicht eher einem medizinischen Sachbuch, als einem Roman. Es sprach mich überhaupt nicht an.
Beim Durchlesen der Inhaltsangabe war ich dann doch an diesem Buch interessiert.
Das Buch handelt 1681. Anna, ein junges Mädchen aus Sachsen, wird beschuldigt, ihr neugeborenes Baby getötet zu haben. Der jungen Frau droht der Tod.
Ihr liebender Vater beauftragt Christian Thomasius, das Gegenteil zu beweisen. Er ist ein junger Rechtsgelehrter und späterer Gründer der Universität von Halle an der Saale.
Eigentlich gefallen mir historische Romane im allgemeinen sehr gut. Jedoch konnte mich dieser Roman nicht wirklich überzeugen. Ich fand den ganzen Roman mit seinen vielen Nebenrollen enorm verwirrend und ich fand irgendwie nicht den roten Faden, den man sich bei dem Buch gewünscht hätte.
Das Buch ist wirklich sehr außergewöhnlich und nicht so meines.
Ich kann für dieses Buch leider nur zwei Sterne vergeben. Es gefiel mir leider gar nicht. Zeitweise wollte ich es gar nicht mehr zu Ende lesen.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
In seinem historischen Roman „Die Lungenschwimmprobe“ nimmt Tore Renberg den Leser mit in die 1680er Jahre nach Leipzig und erzählt von der Verteidigung der 15-jährigen Anna Voigt, die beschuldigt wurde, ihr Kind nach der Geburt ermordet zu haben.
Dieser Roman ist anders, …
Mehr
In seinem historischen Roman „Die Lungenschwimmprobe“ nimmt Tore Renberg den Leser mit in die 1680er Jahre nach Leipzig und erzählt von der Verteidigung der 15-jährigen Anna Voigt, die beschuldigt wurde, ihr Kind nach der Geburt ermordet zu haben.
Dieser Roman ist anders, als ich erwartet hatte. Im Klappentext heißt es „Erzählt nach wahren Begebenheiten“ - eine Anmerkung, die mich immer anlockt. Meist wird dann ein historisches Ereignis mit reichlich stimmiger Fiktion verknüpft. Ich mag solche Geschichten sehr. Renberg hat mir ein etwas anderes Leseerlebnis beschert: hier steht die Historie dominant im Vordergrund, Fiktion scheint nur schmückendes Beiwerk. Ein Lückenfüller. Renbergs Schreibstil wirkt dadurch sehr sachlich. Wer hier eine emotionale und zu Herzen gehende Geschichte rund um Anna und ihr Schicksal erwartet hat, wird von diesem Roman enttäuscht sein. In der „Lungenschwimmprobe“ geht es um das Rechtssystem im ausgehenden 17. Jahrhundert und um den Beginn der modernen Gerichtsmedizin. Renberg hat mehrere Jahre intensiv recherchiert und aus den unzähligen Fakten über die damaligen Ereignisse und Persönlichkeiten ein sehr umfassendes und vor allen Dingen äußerst glaubwürdiges Bild von Zeit und Ort gezeichnet.
Bei einer Lungenschwimmprobe handelt es sich um ein rechtsmedizinisches Verfahren, mit dem überprüft wurde, ob ein verstorbenes Neugeborenes womöglich nach der Geburt getötet wurde. Im Rahmen einer Obduktion wird ein Teil der Lunge in Wasser gelegt und beobachtet, ob diese sinkt oder schwimmt. Schwimmt die Lunge, so enthält sie bereits Luft in den Lungenbläschen und das Kind hat geatmet. Eine nicht belüftete Lunge von tot geborenen Kindern sinkt dagegen ab.
Im Jahr 1681 führte der belesene Stadtphysikus Johannes Schreyer als erster Mediziner überhaupt diese Probe durch und erbrachte damit den Nachweis, dass Annas Kind tot zur Welt gekommen war. Doch die Stadtoberen hielten Anna weiterhin für schuldig und ein langjähriger Prozess nahm seinen Anfang.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht nicht - wie ich eigentlich vermutet hatte - die junge Anna, sondern der damals 26-jährige aufstrebende Jurist Christian Thomasius. Dieser hatte sich auf Bitte von Annas Vater bereiterklärt, die Verteidigung der Familie Voigt zu übernehmen. Im Verlauf der Handlung wird schnell klar, dass es dem Anwalt nicht nur darum ging, Annas Unschuld zu beweisen und sie vor der Todesstrafe zu bewahren. Thomasius, der heute als Wegbereiter der Frühaufklärung in Deutschland gilt, wollte die in den 1680er Jahren noch vorherrschenden mittelalterlichen Strukturen aufbrechen, für frischen Wind in Leipzig sorgen und Reformen durchsetzen. Besonders die miserable Verfassung des Gerichtswesens war ihm ein Dorn im Auge. Obwohl er großen Mächten gegenüberstand, scheute er sich nicht, die gesellschaftlichen Institutionen aufzurütteln und wissenschaftliche Neuerungen voranzutreiben, doch die Welt um Thomasius schien zu träge für sein Tempo und wehrte sich gegen Veränderungen und Umbrüche.
Renberg erzählt die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei erfahre ich gefühlt einfach alles über jede einzelne der handelnden Personen. Eine wahre Flut an Details. Auch viele Anmerkungen und Erläuterungen, die mit der eigentlichen Handlung und dem Gerichtprozess wenig bis gar nichts zu tun haben. Aber es sind gerade diese Nebensächlichkeiten und zusätzlichen Einblicke in die Historie, die mir die Möglichkeit gegeben haben, mich tief in die barocke Welt einzufühlen. Die damalige Stimmung zu spüren. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Renberg jede Kleinigkeit recherchiert hat, damit jede einzelne Szene historisch korrekt dargestellt wird.
Obwohl das Buch anders war, als ich es erwartet hatte, bleibe ich nach dem Lesen fasziniert zurück. Es war für mich äußerst spannend, das Miteinander und Gegeneinander an der Schwelle zu einer neuen Zeit zu beobachten und habe es als sehr gut gelungen empfunden, wie Renberg das Gerangel zwischen denen, die am Althergebrachten festhalten und denen, die Neuerungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen die Tür öffnen wollten, dargestellt hat.
Es gibt eine Kleinigkeit, die mir nicht gefallen hat - statt eines gewohnten Anhanges am Ende des Buches, wird hier ein Link zum Download bereitgestellt. Ein kurzer Blick auf eine Karte oder mal eben eine Info zu den historischen Persönlichkeiten nachschlagen ist damit nicht möglich. Kein Beinbruch, dennoch hat es mich gestört.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Das war ein außergewöhnlich tolles Leseerlebnis, Tore Renberg hat hier einen äußerst bemerkenswerten historischen Roman geschrieben, der nicht nur akribisch recherchiert wurde, sondern auch noch mit ausgesprochen detailverliebten Figuren gefüllt, die für mich …
Mehr
Das war ein außergewöhnlich tolles Leseerlebnis, Tore Renberg hat hier einen äußerst bemerkenswerten historischen Roman geschrieben, der nicht nur akribisch recherchiert wurde, sondern auch noch mit ausgesprochen detailverliebten Figuren gefüllt, die für mich lebendiger nicht sein hätten können.
Und dabei ist das Barock nicht einmal annähernd meine bevorzugte historische Zeit, beim Lesen.
Der Klappentext und die guten Rezensionen hatten mich neugierig gemacht, das Buchcover fand ich extrem ansprechend und so wagte ich mich noch einmal aus meiner Komfortzone und bin begeistert in die 700 Seiten starke Lektüre abgetaucht.
Wir erfahren nicht nur über den Gerichtsfall Anna Voigts, sondern erhalten ein Sittenbild der damaligen Zeit: biedere Bigotterie wurde langsam von wissenschaftlichen Erkenntnissen überrollt.
Wenn wir heute von damaligen Gerichtsurteilen lesen, dann wissen wir, dass sie "im Namen Gottes" ausgeführt wurden, mehr Aberglaube als Logik und wir wissen, dass es immer brutal und grausam war. Aber Renberg haucht Anna Voigt so viel Leben ein, dass wir die Angst und Verzweiflung beim Lesen spüren und das lässt Geschichte lebendig werden.
Der Autor schreibt aber nicht ohne Humor, den merkt man besonders in den Dialogen.
Und dann ist es auch ein feministisches Buch, denn Renberg macht uns einmal mehr bewusst, wie sehr Frauen leiden müssen - nein, sogar doppelt und dreifach bestraft werden - dafür, dass Männer ihren Hosenstall nicht geschlossen halten können, während letztere zumeist keine Konsequenzen tragen müssen.
Diese Lektüre hätte furztrocken sein können, Tore Renberg hat aus der Materie ein kluges, witziges und erschütterndes Buch mit vielen lebendigen Charakteren gemacht. Großartig!
Karoline Hippe und Ina Kronenberger haben eine wunderbare Übersetzungsarbeit geleistet
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Beeindruckend recherchiert
„Die Lungenschwimmprobe“ von Tore Renberg ist ein fesselnder historischer und medizinischer Roman, der die düstere Atmosphäre des 19. Jahrhunderts eindrucksvoll einfängt. Der Autor bietet nicht nur einen spannenden Einblick in die …
Mehr
Beeindruckend recherchiert
„Die Lungenschwimmprobe“ von Tore Renberg ist ein fesselnder historischer und medizinischer Roman, der die düstere Atmosphäre des 19. Jahrhunderts eindrucksvoll einfängt. Der Autor bietet nicht nur einen spannenden Einblick in die medizinischen Praktiken dieser Zeit, sondern würdigt auch die Ursprünge der modernen Rechtsmedizin. Die Geschichte folgt einem Protagonisten, der sich mit den Herausforderungen und ethischen Dilemmata der damaligen Medizin auseinandersetzt.
Renbergs präziser Schreibstil und die vielschichtigen Charaktere machen das Buch zu einer bewegenden Lektüre, die sowohl informativ als auch emotional berührend ist.
Insgesamt ist „Die Lungenschwimmprobe“ nicht nur eine fesselnde Erzählung über die Anfänge der Rechtsmedizin, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über das menschliche Leid und die Suche nach Wahrheit. Ein Muss für alle, die sich für die Schnittstellen von Geschichte, Medizin und Recht interessieren!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Tore Renberg legt mit Die Lungenschwimmprobe einen historischen Roman vor, der nicht nur spannend erzählt, sondern auch tief in die Abgründe einer Zeit eintaucht, in der Wissenschaft gegen Aberglauben, Gerechtigkeit gegen Machtmissbrauch und Menschlichkeit gegen Fanatismus kämpft. Die …
Mehr
Tore Renberg legt mit Die Lungenschwimmprobe einen historischen Roman vor, der nicht nur spannend erzählt, sondern auch tief in die Abgründe einer Zeit eintaucht, in der Wissenschaft gegen Aberglauben, Gerechtigkeit gegen Machtmissbrauch und Menschlichkeit gegen Fanatismus kämpft. Die Geschichte um die junge Anna Voigt, die im Leipzig des Jahres 1681 des Kindsmords beschuldigt wird, ist spannend erzählt und entfaltet sich zu einem vielschichtigen Gesellschaftsbild des 17. Jahrhunderts. Wer an historischen Stoffen interessiert ist, hat hier einen Volltreffer!
Was dieses Buch ausmacht, ist seine kluge Mischung aus historischer Genauigkeit und erzählerischer Kraft. Der Norweger Tore Renberg versteht es, authentische Figuren zum Leben zu erwecken – der fortschrittliche Arzt, der mit seiner bahnbrechenden Methode den Grundstein für die moderne Rechtsmedizin legt, der mutige Anwalt, der gegen alle Widerstände kämpft, und der unbarmherzige Ankläger, der mehr einem Inquisitor als einem Richter gleicht. Doch auch die Nebenfiguren haben Gewicht und machen die Erzählung noch glaubhafter. Besonders gelungen ist die Art, wie er die barocke Welt mit all ihren Widersprüchen und Grausamkeiten einfängt – vom Rechtssystem, das Frauen wie Anna schutzlos zurücklässt, bis hin zur Allgegenwärtigkeit der Kirche, die nicht nur Trost, sondern auch unbarmherzige Kontrolle ausübt.
Das Buch liest sich trotz seiner über 700 Seiten flüssig, denn Tore Renbergs Sprache ist direkt, klar und gleichzeitig voller Atmosphäre. Er vermeidet blumige Übertreibungen und setzt stattdessen auf eine Bildkraft, die das Geschehen fast greifbar macht. Man riecht förmlich den modrigen Kerker, spürt die Kälte der Folterkammer und das beklemmende Gefühl der Ohnmacht, das Anna und viele andere Frauen ihrer Zeit durchleben mussten.
Außerdem ist der Roman sehr gut übersetzt von Karoline Hippe und Ina Kronenberger, wie ich finde, auch wenn ich es mangels Norwegischkenntnissen nur aus Laienperspektive beurteilen kann.
Besonders gelungen ist die Verknüpfung von historischem Geschehen mit emotionaler Tiefe. Hier wird nicht nur ein Prozess erzählt, sondern das Schicksal eines Mädchens, das sich in einer Welt behaupten muss, die ihre Stimme nicht hören will. Und damit wird das Buch auch über seine Zeit hinaus relevant – es zeigt, wie schwer es ist, gegen festgefahrene Strukturen anzukämpfen und wie kostbar jedes bisschen Fortschritt ist.
Sehr gern gelesen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Ein wirklich außergewöhnlicher historischer Roman
„Die Lungenschwimmprobe“ ist der erste historischer Roman des norwegischen Autors Tore Renberg
Die 15-jährige Anna Voigt ist Tochter eines Gutsbesitzers und soll ihr Baby direkt nach der Geburt getötet haben. …
Mehr
Ein wirklich außergewöhnlicher historischer Roman
„Die Lungenschwimmprobe“ ist der erste historischer Roman des norwegischen Autors Tore Renberg
Die 15-jährige Anna Voigt ist Tochter eines Gutsbesitzers und soll ihr Baby direkt nach der Geburt getötet haben. Nun soll sie verurteilt werden. Bei der Untersuchung der Leiche wird die Lungenschwimmprobe nach Dr. Schreyer angewendet, die besagt, dass das Baby tot zur Welt gekommen ist, wenn die Lunge im Wasser direkt auf den Boden sinkt.
Die Handlung ist in Leipzig im 17. Jahrhundert angesiedelt und kombiniert historische Fakten und den Kriminalfall rund um Anna. Diese wird vor Gericht durch Christian Thomasius vertreten, der die juristischen und medizinischen Fakten dargelegt.
Die Sprache passt in das 17. Jahrhundert und ist nicht immer leicht zu lesen. Dadurch wird die Atmosphäre der damaligen Zeit ganz hervorragend vermittelt. Allerdings sind die gerichtlichen Maßnahmen, um einen Beschuldigten zum Geständnis zu bringen, nichts für zarte Gemüter.
Es ist zu merken, dass der Autor ausgiebig recherchiert haben muss. Er gibt tiefe Einblicke in das damalige Leben, vermittelt interessante Fakten über das Rechtssystem und das rechtsmedizinisches Verfahren zur Überprüfung von Totgeburten - eben jener Lungenschwimmprobe, die zunächst höchst umstritten ist.
Das Werk ist in sechs Bücher und 41 Kapitel unterteilt. Es ist gleichermaßen interessant, komplex und spannend, so dass es mich beim Lesen gefesselt und gefordert hat.
Durch sein Nachwort rundet Tore Renberg sein Buch gelungen ab.
Abschließend gibt es einen QR-Code mit einem ausführlichen Register der historischen Personen, Karten und Illustrationen sowie ein Literatur- und Quellenverzeichnis.
Insbesondere das Personenverzeichnis und die Karten fand ich interessant und hätte mich gefreut, wenn sie im Buch enthalten gewesen wären.
Mich hat dieser historische, sehr detaillierte Gesellschaftsroman gefesselt und ich habe mich keinen Moment gelangweilt, obwohl er sicherlich an einigen Stellen etwas straffer sein könnte.
Hier werden wissenschaftliche und gesellschaftliche Umbrüche unterhaltsam und nachvollziehbar dargelegt. Ich kann das Buch allen historisch und gesellschaftlich interessierten Lesern empfehlen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Stellt euch vor, es ist dunkel um jegliches Wissen, weil das vorhandene Wissen nicht wachsen darf und sowieso nur Männern vorbehalten ist. Die Kirche noch stark ist, nicht nur den Menschen im Glauben zu helfen und Halt zu geben, sondern eben auch die Allmacht des Wissens in sich hat. Die …
Mehr
Stellt euch vor, es ist dunkel um jegliches Wissen, weil das vorhandene Wissen nicht wachsen darf und sowieso nur Männern vorbehalten ist. Die Kirche noch stark ist, nicht nur den Menschen im Glauben zu helfen und Halt zu geben, sondern eben auch die Allmacht des Wissens in sich hat. Die Gesetze sind mehr als 100 Jahre alt und wurden nicht neuen Gegebenheiten und Denkstrukturen angepasst, sondern sind immer noch ein Sammelsurium aus Angst, Schrecken und Schmerz. Das ist so ungefähr dort, wo der Roman "Die Lungenschwimmprobe" beginnt. Zugegeben, ganz so wie das finstere Mittelalter war es ausgangs des 17ten Jahrhunderts nicht mehr, aber Neues wurde misstrauisch beäugt und meistens nicht beachtet. Ich wusste vor "Die Lungenschwimmprobe" nicht einmal was das ist - noch das dieses Verfahren, um festzustellen, ob ein Neugeborenes geatmet und somit lebend geboren wurde oder nicht, auch heute noch Anwendung findet! Außerdem hat mich der Roman auch immer wieder zum Nachdenken angeregt und zum gucken in Wikipedia oder Google. Was ist eine Lungenschwimmprobe, wer waren der Arzt Schreyer oder der Anwalt Thomasius, warum handelte ein Carpzov so altbacken, wusste er es nicht besser, oder war er einfach nur engstirnig? Tore Renberg hat den Fall der Anna Voigt aus dem Jahre 1681 als Hintergrund eines Romanes über die ersten Gehversuche der Aufklärung genommen - ein klassisches Beispiel für die Rollenverteilung im 17ten und 18 ten Jahrhundet, die Frau hat nichts zu sagen, ist für die Küche und den Haushalt zuständig und hat wenig Rechte. Das Sagen haben Männer. Anna muss hier mit dem schlimmsten rechnen, denn sie wird von einem engstirnigen Amtmann eines bösen Vergehens angeklagt: Sie soll ihr Neugeborenes getötet haben, darauf steht die Todesstrafe. Vor diesem Hintergrund spinnt Tore Renberg einen außerordentlich gut strukturierten Roman, versucht die damalige Sprache und Satzgestaltung in den Text mit einfließen zu lassen. Das macht es nicht immer einfach der Handlung zu folgen, denn so wie Thomasius oder Voigt oder Carpzov ihre Briefe schrieben, würde heute jeder fast nur noch Bahnhof verstehen. Aber der Roman ist eine klasse herausgearbeitete und aufgrund der historischen Begebenheiten sehr schön unterfütterte Berichterstattung über die Zeit, als die Aufklärung laufen lernte und Männer wie Thomasius und Schreyer sich für ihren Mut, Dinge offen anzusprechen, noch rechtfertigen und sogar fliehen mussten, um ihr Leben oder ihre Ehre zu retten. Mich hat der Roman sehr imponiert, wenngleich ich auch länger gebraucht habe, um ihn zu lesen. Er ist nicht immer einfach, deshalb sollte man sich die Zeit nehmen. Dann wird man mit einer sehr schönen Lese Spaß belohnt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Geschichtsstunde mit Schwächen
In "Die Lungenschwimmprobe" wird ein realer Fall aus Leipzig erzählt, der im Jahr 1681 seinen Lauf nimmt: die erst 15-jährige Anna Voigt wird beschuldigt, ihr Neugeborenes getötet zu haben. Ein Vorwurf, der damals zahlreichen jungen …
Mehr
Geschichtsstunde mit Schwächen
In "Die Lungenschwimmprobe" wird ein realer Fall aus Leipzig erzählt, der im Jahr 1681 seinen Lauf nimmt: die erst 15-jährige Anna Voigt wird beschuldigt, ihr Neugeborenes getötet zu haben. Ein Vorwurf, der damals zahlreichen jungen Frauen zum Verhängnis wurde und oft in grausamen Verurteilungen endete. In Annas Fall allerdings steht ihre Familie hinter ihr; ihr Vater hat die Mittel, um einen Anwalt zu engagieren. Glücklicherweise fällt seine Wahl auf einen Wegbereiter der Aufklärung, der sich für eine Trennung von Rechtsprechung und Religion einsetzt. Ein weiterer „Pionier“, ein Arzt, führt eine neue forensische Untersuchung durch, die sogenannte Lungenschwimmprobe, mit der man eine Totgeburt nachweisen kann. Wie nicht wenige wissenschaftlichen Erkenntnisse, wird diese nicht nur angezweifelt, sondern teils sogar verteufelt.
Der norwegische Autor Tore Renberg hat jahrelang recherchiert, um Annas Geschichte zu rekonstruieren. Im Mittelpunkt der Erzählung steht ihr Anwalt, Christian Thomasisus, ein Gegner von damals gängigen Praktiken wie Hexenprozessen und Folter – eine faszinierende Figur der Zeitgeschichte.
Doch bedauerlicherweise tritt Anna, die zentrale Figur, in den Hintergrund. Während Thomasisus im Mittelpunkt steht, bleibt die junge Frau oft im Schatten, was in einem Roman, der sich mit dem Unrecht an Frauen auseinandersetzt, schon ein wenig enttäuschend ist. Da hatte ich definitiv andere Erwartungen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Länge des Werkes. Renbergs akribische Recherche zeigt sich in einem Übermaß an Details und oft wirkte es so, dass sie alle ihren Weg in den Roman finden sollten, was den Lesefluss gelegentlich hemmt (v.a. bei 700 Seiten). Manchmal hatte ich den Eindruck, der Roman hätte als Sachbuch besser funktioniert.
Die Geschichte und das Thema sind zweifellos fesselnd und teilweise erschreckend aktuell, doch als Roman blieb „Die Lungenschwimmprobe“ hinter meinen Erwartungen zurück. Daher nur eine eingeschränkte Empfehlung: Wer sich an den teils zähen Passagen nicht stört und darüber hinwegsehen kann, dass die weibliche Hauptfigur nicht die gebührende Aufmerksamkeit erhält, wird diesen historischen Roman sicherlich mehr genießen als ich.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Gut recherchiert
Der Roman von Tore Renberg beruht auf einer wahren Begebenheit. 1681 wird Anna Voigt angeklagt ihr Kind nach der Geburt getötet zu haben. Der Arzt Johannes Schreyer kann dies mit der nach ihm benannten Lungenschwimmprobe entkräften und die drohende …
Mehr
Gut recherchiert
Der Roman von Tore Renberg beruht auf einer wahren Begebenheit. 1681 wird Anna Voigt angeklagt ihr Kind nach der Geburt getötet zu haben. Der Arzt Johannes Schreyer kann dies mit der nach ihm benannten Lungenschwimmprobe entkräften und die drohende Todesstrafe zunächst abwenden. Annas Vater bemüht den Leipziger Rechtsanwalt Christian Thomasius die Verteidigung seiner Tochter zu übernehmen. Das Gerichtsverfahren wird jedoch zu einem Politikum und zieht sich über mehrere Jahre hin.
Dies alles beschreibt der Autor ausführlich und sehr gut recherchiert auf knapp 700 Seiten und gibt dem Leser damit Einblick in die Rechtswissenschaft und Medizin zu der Zeit nach dem dreißigjährigen Krieg. Er wählt dabei einen Schreibstil, der der damaligen Zeit angepasst ist. Das fand ich beim Lesen aber durch passend. Neben Anna Voigt sind die Hauptfiguren in diesem Buch der Arzt Johannes Schreyer und der Rechtsanwalt Christian Thomasius, beides historische Persönlichkeiten, die Einfluss in ihrer Zeit hatten.
Ich fand die Schilderung des bürgerlichen Lebens in Leibzig sehr interessant, auch wenn das Buch an einigen Stellen dann doch etwas langatmig und ausufernd ist. Manche Szenen waren mir beim Lesen dann auch zu brutal, da hätte man meines Erachtens nicht so ins Detail gehen müssen.
Es ist kein Buch das man schnell liest, ich fand es aber durchweg sehr spannend in die damalige Zeit einzutauchen. Für mich ein sehr akribisch recherchierter historischer Roman der mir neue Einblicke in die Zeit kurz nach dem dreißigjährigen Krieg gegeben hat.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für