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Eine vergessene Insel, ihr stiller König und die Sehnsucht nach einem Leben abseits der Welt. »Der Inselmann« ist das ebenso berührende wie sprachmächtige Porträt eines Außenseiters und eine Hymne auf den Eigensinn. Anfang der Sechziger in einem entlegenen Teil Deutschlands. Das Ehepaar Roleder zieht auf eine unbewohnte Insel inmitten eines großen Sees. Es ist eine Flucht nach innen, vor der Stadt und der Wirklichkeit. Mit dabei ist ihr Sohn Hans, der auf der Insel ein neues Zuhause findet. Und noch so viel mehr. Denn mit der Zeit scheint der schüchterne Junge geradezu mit der Insel, ...
Eine vergessene Insel, ihr stiller König und die Sehnsucht nach einem Leben abseits der Welt. »Der Inselmann« ist das ebenso berührende wie sprachmächtige Porträt eines Außenseiters und eine Hymne auf den Eigensinn. Anfang der Sechziger in einem entlegenen Teil Deutschlands. Das Ehepaar Roleder zieht auf eine unbewohnte Insel inmitten eines großen Sees. Es ist eine Flucht nach innen, vor der Stadt und der Wirklichkeit. Mit dabei ist ihr Sohn Hans, der auf der Insel ein neues Zuhause findet. Und noch so viel mehr. Denn mit der Zeit scheint der schüchterne Junge geradezu mit der Insel, den Bäumen, dem Laub, dem Moos und dem Gestein zu verwachsen. Hans wird zum König der Insel. Bis, mit dem Bescheid der Schulbehörde, die Realität in seine kleine große Traumwelt einbricht und ihn von Insel und Eltern trennt. Es ist der Beginn einer beschwerlichen Odyssee, gelenkt zunächst von gnadenlosen Institutionen des Staates und schließlich dem einen großen, pochenden Wunsch: zurückzukehren auf seine Insel, in die ersehnte Einsamkeit im Schatten der Welt. Doch: Wie wird die Insel, wie werden die Eltern ihn empfangen? Dirk Gieselmanns Debüt ist die faszinierende literarische Studie eines Insellebens und erzählt von der Sehnsucht nach Einsamkeit in einer Gesellschaft, die das Individuum niemals alleine lässt, im Guten wie im Schlechten. »Der Inselmann« ist ein Roman, der nachhallt, voller berückender Bilder, leuchtender Sätze und magischer Kulissen. Stimmen zum Buch »Dirk Gieselmann hat einen wunderbaren, melancholischen Roman geschrieben. Er errichtet mit Worten eine ganze Welt, einfach und stark und wahr. Mit welcher Neugier und Zärtlichkeit er die inneren Kämpfe seines heranwachsenden Protagonisten schildert, das ist das Gegenteil von Zynismus. Ich habe Der Inselmann geliebt.« Matthias Brandt »Dirk Gieselmann erzählt die Geschichte eines außergewöhnlichen Menschen, der in seiner ganz eigenen Zeit gelebt hat. Immer verbunden mit seiner Insel. Ein Buch wie ein Schallverstärker. Man taucht ein in eine scheinbar leise Welt, hört dann aber jedes Geräusch, jeden Wellenschlag. Und alles stößt auf Resonanz in einem selbst. Ich empfehle, alle elektronischen Geräte auszuschalten und sich einzulassen auf diese Reise durch ein ganzes Leben.« Anna Brüggemann
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Dirk Gieselmann, geboren 1978, wurde für seine Texte mit dem Henri-Nannen- und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihm, in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Armin Smailovic, der »Atlas der Angst«. Das gleichnamige Theaterstück wurde im Thalia Theater Hamburg aufgeführt. Gieselmann lebt mit seiner Familie in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch GmbH
- Seitenzahl: 176
- Erscheinungstermin: 9. Februar 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783462301311
- Artikelnr.: 66112715
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Der Roman von Dirk Gieselmann ist ein einziger Seufzer, schreibt Rezensent Dirk Knipphals. Die Geschichte spielt, mutmaßt er, in der DDR der frühen 1960er Jahre und drehe sich um die "mächtige" Hauptfigur Hans Roleder, der als 10-Jähriger mit seinen Eltern abgeschieden auf einer Insel lebt, weil die Stadt nicht glücklich gemacht hat. Gieselmann beweise in seinem Debüt, dass er im Hauptberuf Journalist ist, lobt Knipphals, denn er könne Geschichten mit langer Nachwirkzeit "aufblitzen" lassen. Ansonsten nutze der Autor die Chance, den Weg des einsamen Schulschwänzers in ein berüchtigtes Erziehungsheim zu einem Ausreißerroman zu machen leider nicht, findet der Rezensent und bedauert, dass Gieselmann sich stattdessen mit ziemlich "gedrechselten" Sätzen auf eskapistische Naturschilderungen gestürzt hat. Deshalb sei an diesem Roman nur wirklich gut, mit welcher Konsequenz der Wunsch durchgespielt werde, die Gesellschaft komplett zu verlassen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»'Der Inselmann' ist das ebenso berührende wie sprachmächtige Porträt eines Außenseiters und eine Hymne auf den Eigensinn« Buch-Magazin 20230308
Sehr sprachgewaltig zeichnet der Autor das Portrait eines Mannes, der als Kind, durch das mehrmalige Herausreißen aus dem gewohnten Leben zum Außenseiter wird. Es stimmt nachdenklich, was selbst kleine Entscheidungen anderer, im Leben eines Menschen anrichten können. Das Buch …
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Sehr sprachgewaltig zeichnet der Autor das Portrait eines Mannes, der als Kind, durch das mehrmalige Herausreißen aus dem gewohnten Leben zum Außenseiter wird. Es stimmt nachdenklich, was selbst kleine Entscheidungen anderer, im Leben eines Menschen anrichten können. Das Buch begleitet Hans von der Kindheit bis zum Tod, wobei der Fokus auf die Kindheit und Schulzeit des Protagonisten gelegt wird und das restliche Leben eher als Abspann dient. Durch den bildhaften Schreibstil konnte man sich die Szenen richtig gut vorstellen und nachvollziehen, was in Hans vorging. Dirk Gieselmann schafft es sehr gut, die verschiedenen Stimmung einzufangen und zu transportieren. Obwohl dies eigentlich eine eher traurige, melancholische Geschichte ist, fand ich die Handlung interessant und sehr gut dargestellt. Ich war begeistert von dem Mut und der Zuversicht, die Hans trotz der widrigen Umstände an den Tag gelegt hat. Er wurde dadurch getrieben, dass er nie die Hoffnung aufgab, irgendwann wieder auf seine Insel zurückzukehren. Ein sehr lesenswertes, nachdenklich stimmendes Werk!
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Zum Inhalt:
Anfang der sechziger Jahre zieht das Ehepaar Roleder auf eine unbewohnte Insel auf einer Art Flucht vor der Stadt, der Wirklichkeit, zu sich selbst. Ihr Sohn Hans, blüht auf. Er wird förmlich eins mit der Natur auf der Insel, bis die Schulbehörde wieder die Realität …
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Zum Inhalt:
Anfang der sechziger Jahre zieht das Ehepaar Roleder auf eine unbewohnte Insel auf einer Art Flucht vor der Stadt, der Wirklichkeit, zu sich selbst. Ihr Sohn Hans, blüht auf. Er wird förmlich eins mit der Natur auf der Insel, bis die Schulbehörde wieder die Realität bringt und Hans von den Eltern trennt. Aber Hans hat nur einen Wunsch: er will zurück.
Meine Meinung:
Das ist so ein Buch, dass was besonderes hat ohne dass man ganz genau sagen kann, was das eigentlich ist. Wenn man bedenkt, dass das ein Erstlingswerk ist, finde ich das Buch noch bemerkenswerter, denn es hat was poetisches, einen Schreibstil, der richtig gut ist und eine ungewöhnliche Story. Anfangs habe ich ein wenig mit der Geschichte gefremdelt doch irgendwann war ich nur noch fasziniert. Wer ein besonderes Buch lesen möchte, sollte hier zugreifen.
Fazit:
Eindrucksvoll
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„Vater kann gut werfen, dachte der Junge, hoch und weit… Eines Tages werfe ich auch so hoch und so weit wie er. Dann sind wir glücklich, dann sind wir frei.“
Noch warten sie darauf, dass sie auf die Insel übersetzen können. Vater wird ungeduldig, Mutter sitzt da …
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„Vater kann gut werfen, dachte der Junge, hoch und weit… Eines Tages werfe ich auch so hoch und so weit wie er. Dann sind wir glücklich, dann sind wir frei.“
Noch warten sie darauf, dass sie auf die Insel übersetzen können. Vater wird ungeduldig, Mutter sitzt da in der Kälte und rührt sich nicht und da ist noch er, der Junge von gerade mal zehn Jahren. Anfang der 60er Jahre zieht es die Roleders auf eine unbewohnte Insel, sie liegt inmitten eines großen Sees.
Dirk Gieselmann erzählt von Hans, dem Inselkönig, dem Unverwechselbaren, in einer sehr zarten, poetischen und doch bildgewaltigen Sprache. Von einer Welt zwischen Traum und Wirklichkeit, von einem stillen Helden, der eher in sich selbst seinen Frieden findet. Auf seiner Insel ist er glücklich, das Schicksal lässt ihn dennoch nicht hierbleiben, die Schule fordert ihren Tribut und auch danach kehrt er lange nicht zurück. Die Insel jedoch vergisst er nie, er trägt sie in seinem Herzen und sieht sie in den herrlichsten Farben, hört seinen Hund bellen, die Schafe blöken. Die Sehnsucht treibt ihn irgendwann zurück, auf diese von ihm nie vergessene Insel.
Hans hat sein Paradies schon lange gefunden. Auf der Insel im See. In sich selbst. Allen Widrigkeiten zum Trotz war sie immer sein Zufluchtsort. „Ist diese Geschichte traurig? Ist sie schön?“ Ja, sie ist beides – traurig, melancholisch und doch wunderschön. Ein behutsam erzähltes Porträt um einen, der sich selbst genug ist, der ungestört und frei das Inselleben schon lange verinnerlicht, der nie ein anderes gewollt hat. Ein berührendes Debüt, das lange nachklingt.
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Gebundenes Buch
Der zehnjährige Hans zieht mit seinen Eltern auf eine Insel, in die Einsamkeit Mitten auf dem See. Dort kümmert sich der Vater um die Schafe, die Mutter ums Haus und Hans hilft beiden dabei. Als der Schiffer mit den Vorräten kommt und ein amtliches Schreiben mitbringt, wonach Hans in …
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Der zehnjährige Hans zieht mit seinen Eltern auf eine Insel, in die Einsamkeit Mitten auf dem See. Dort kümmert sich der Vater um die Schafe, die Mutter ums Haus und Hans hilft beiden dabei. Als der Schiffer mit den Vorräten kommt und ein amtliches Schreiben mitbringt, wonach Hans in die Schule muss, wird es ernst für das Kind. Die Schikanen in der Schule und die Sehnsucht nach der Insel bringen Hans auf dumme Gedanken, das Unheil nimmt seinen Lauf.
„Auch diese Geschichte breitet sich aus in konzentrischen Kreisen, im Verschwinden begriffen, in ihrer Mitte ein versunkener Stein. Ist sie traurig? Ist sie schön? Ist sie beides?“ (Seite 23)
Die Handlung spielt vor unserer Zeit, was ich aus verschiedenen Anmerkungen schließe, wobei der Klappentext verrät, dass die Überfahrt Anfang der Sechziger stattgefunden hat. Warum genau die Familie auf die Insel zieht, bleibt im Dunkeln verborgen, ist aber auch nicht wichtig. Die schönen Sätze, einer Poesie gleich, zogen mich schon bald in ihren Bann. Manche Absätze las ich mehrmals, so gefesselt war ich von ihrem Charme. Es ist eine melancholische Erzählung, die Hoffnung nach Liebe und Glück tränkt die Seiten; nass von Tränen, gedacht und ungeweint. Familie, Freundschaft, Heimat sowie die Suche nach Zugehörigkeit und Einsamkeit, zusammengefasst in einen Roman, der mir schöne Lesestunden beschert hat und mich hoffen lässt auf viele weitere Werke nach diesem großartigen Debüt. Lesenswert!
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Gebundenes Buch
Bedrückende Einsamkeit in Sprache gefasst
Der erste Satz empfängt den Leser sofort und zieht ihn in eine tiefe Sprache - „Es war so kalt, dass selbst der Wind fror“…
So geht es weiter und man liest beeindruckende Sätze, die zwar einfach gehalten sind, die aber …
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Bedrückende Einsamkeit in Sprache gefasst
Der erste Satz empfängt den Leser sofort und zieht ihn in eine tiefe Sprache - „Es war so kalt, dass selbst der Wind fror“…
So geht es weiter und man liest beeindruckende Sätze, die zwar einfach gehalten sind, die aber durch ihren umfangreichen Wortschatz klare, ausdrucksstarke Bilder entstehen lassen. Immer wieder wird man von markanten Sätzen eingeholt, für die man innehalten muß, und die es wert sind, in ein kleines Notizbuch geschrieben zu werden, um sie immer wieder auf sich wirken lassen zu können.
Vater, Mutter, Sohn steigen aus – aus aus dieser Gesellschaft – und ziehen auf eine einsame Insel. Abseits dieser Welt leben, ein reizvoller und auch nachvollziehbarer Gedanke.
Der zehnjährige Sohn Hans muß den Umzug auf die Insel erst einmal verstehen und findet alles spannend und neu, doch es gibt immer wieder Erschütterungen in seinem Leben und ein bedrückender Beigeschmack bleibt.
Das Cover übermittelt diese Stimmung durch die überwiegend dunklen Farben der Insel, die aber im Kontrast einen hellen Lichtblick im See in sich bergen. Die Geschichte um Hans ist mehr als nur die einsame Insel. Ein faszinierender Roman mit ganz viel „hinter der Kulisse“…
Auch wenn das Büchlein nur 170 Seiten hat, war es doch eine charmante Lesezeit – ein leiser eindringlicher Roman mit so kraftvollen Worten, die nachwirken. Meine Empfehlung!
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Gebundenes Buch
“Alle, die kamen auf der Insel lebten und starben, waren ihr so gleich wie der Sand, den der Wind zu ihr trägt. Wie der Halm, der darin wächst und schließlich unter der Sonne verdorrt. Wie der Wind selbst, die Sonne, der Regen, der Schnee.”
In „Der …
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“Alle, die kamen auf der Insel lebten und starben, waren ihr so gleich wie der Sand, den der Wind zu ihr trägt. Wie der Halm, der darin wächst und schließlich unter der Sonne verdorrt. Wie der Wind selbst, die Sonne, der Regen, der Schnee.”
In „Der Inselmann“ geht es um eine Familie, die am Anfang der 60er Jahre ihre Stadtwohnung verlässt und auf eine abgelegene Insel zieht. Zwischen den Wellen des aufreibenden Sees, Flora und Fauna – wartend auf ein Boot, das sie zur Insel bringt, um dort zu heilen. Der Neuanfang ist für deren Sohn Hans eher beschwerlich und er sieht dem Neuanfang mit gemischten Gefühlen entgegen.
Seine Eltern interessiert das nicht, denn sie sind kälter als der Wind selbst, der über die Insel seinen Atem bläst. Doch Hans kommt gegen die Entscheidung seiner gefühlskalten Eltern nicht an und geht auf der Insel seinen Weg. Er lernt die Tiere, die Jahreszeiten und Flora und Fauna kennen. Er beobachtet und studiert – er wird eins mit ihr. Zudem kann er seinen Freund Kalle nicht mehr sehen, da das Wasser sie trennt. Das Gute daran ist, dass er nicht zur Schule muss.
Im Vordergrund der Geschichte steht immerzu Hans, der die Stille der Insel liebt, den Wind in seinen Haaren und den Duft der Natur. Je wird er herausgerissen, als es für ihn in die Schule geht. Ich konnte spüren, wie schlecht es ihm damit ging, denn er war der Außenseiter, der, der anders war. Der, der den Lehrern strotzte. Aber auch in seiner Familie war er ein Außenseiter, einer der keine Kindheit genießen konnte, da seine Eltern nicht wirklich anwesend waren. Körperlich, ja, aber nicht geistig. Es gab Hans und es gab ihn nicht – er war wie ein kalter Lufthauch, an dem sich seine Eltern nicht hätten wärmen können. Er war wie ein Schatten. Ein Schatten, der sich einen Weg sucht, der die Insel lieben lernt.
Eines Tages taucht der Hund eines früheren Schäfers aus – Bull. Ein Freund, wenngleich er keine Antworten auf seine Fragen hat. Doch er ist präsent, sein kleines Glück.
Bis er sich eines Tages dem Schulsystem beugen muss und deren Härte, Strenge und Konsequenz. Hans lernt sich selbst zu behaupten, gewinnt durch jegliche Situationen an Selbstbewusstsein und Stärke. In seinen Gedanken bleibt aber stets die Insel, die er vermisst. Sein Zuhause. Sein Safe-Space.
Die Geschichte ist langsam und still, aber beeindruckend. Der Schreibstil ist so wunderbar, dass man in jede Zeile eintaucht und nicht wieder auftauchen möchte. Metaphern setzen dem Geschriebenen noch die Krone auf. Emotionen, Bilder vor den Augen ist nicht alles, was der Autor einem beim Lesen von „Der Inselmann“ schenkt. Er inspiriert, bringt einen zum Nachdenken. Allein die Einsamkeit von Hans ist förmlich spürbar, dass man denkt, man säße bei ihm und beobachte ihn – wie er die Natur. Stille und Zeit, die stillsteht, sich dann wiederholt und uns von Jahreszeit zu Jahreszeit trägt. Hans wirkt immerzu gefasst, gewinnt seinem Leben – jeder bescheidenen Situation nahezu ein Lächeln ab. Er streut Hoffnung, seine Gedanken tun es ebenso. Er nimmt uns mit auf seine Lebensreise, mit einem Ende, das Spuren hinterlässt und Hoffnungsflecke am Herzen. Hoffnung darauf, dass jener Abschied auch ein Anfang sein kann.
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Gebundenes Buch
Ein Buch mit Nachklang
Der Titel "Der Inselmann" lässt den Leser gleich vermuten, dass sich in dieser Geschichte die Einsamkeit breit machen wird. Das Cover verrät dadurch viel, indem es nur eine verschwommene im Dunklen aus dem Wasser ragende Insel zeigt. Dort gibt es nichts, …
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Ein Buch mit Nachklang
Der Titel "Der Inselmann" lässt den Leser gleich vermuten, dass sich in dieser Geschichte die Einsamkeit breit machen wird. Das Cover verrät dadurch viel, indem es nur eine verschwommene im Dunklen aus dem Wasser ragende Insel zeigt. Dort gibt es nichts, was das typische Leben an Land normalerweise hergibt. Auf diese Insel ziehen die Eltern eines kleinen Jungen, der sich seinem Schicksal fügt und das Beste aus dem macht, was die Insel ihm schenkt. Kinder, die noch über eine freie Phantasie verfügen, haben diesen großen Vorteil. Und der Junge in dieser Geschichte findet seine Freunde in der Natur, macht sich zum König in dieser Einsamkeit. Dass er dann doch irgendwann aus seinem Königreich gerissen wird, um den Weg in die offizielle Bildung zu gehen, in die Schule, wird mit dieser besonderen lyrischen Sprache wunderbar beschrieben. Die nachvollziehbare Sehnsucht auf die Insel zurück zu dürfen, bewegt das Gemüt.
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Gebundenes Buch
Irgendwo in der DDR zu Beginn der 1960er-Jahre: Der zehnjährige Hans ist ein Träumer und Einzelgänger. Sein einziger Freund ist Nachbarsjunge Karl-Georg und auch seine Eltern scheinen eher mit sich und ihren Problemen beschäftigt, als sich liebevoll um ihr einziges Kind …
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Irgendwo in der DDR zu Beginn der 1960er-Jahre: Der zehnjährige Hans ist ein Träumer und Einzelgänger. Sein einziger Freund ist Nachbarsjunge Karl-Georg und auch seine Eltern scheinen eher mit sich und ihren Problemen beschäftigt, als sich liebevoll um ihr einziges Kind kümmern zu können. Als der Vater beschließt, unter den vage bleibenden gesellschaftlichen Bedingungen nicht mehr weiterleben zu wollen, ändert sich für Hans alles. Denn von der Stadt ziehen sie auf eine Insel mitten in einem See. Während der Junge anfangs nur mit dem verwilderten Hund Bull Freundschaft schließt, fühlt er sich nach und nach eins mit der ansonsten unbewohnten Insel. Doch gerade, als er sein persönliches Paradies gefunden zu haben scheint, meldet sich die Schulbehörde und bestellt ihn zum Besuch der Volksschule ein...
Dirk Gieselmann machte sich bislang vor allem als Journalist einen Namen und wurde unter anderem für seine humorvolle Live-Berichterstattung des Fußball-Magazins "11 Freunde" mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet. Überraschend ernst und gefühlvoll präsentiert sich sein Debütroman "Der Inselmann", der nun bei Kiepenheuer & Witsch erschienen ist. Es ist eine poetische Reise in die Seele eines jungen Individualisten, der irgendwie nicht in die Gesellschaft zu passen scheint. Gieselmann beobachtet und begleitet seinen kleinen Protagonisten mit großer Empathie und scheint immer eine schützende Hand über ihm ausbreiten zu wollen. Da überrascht es nicht, dass er Hans in einem Interview mit Radio Eins kürzlich als Freund bezeichnete. Für Hans ist diese Freundschaft überlebenswichtig, denn ohne seinen Förderer Gieselmann könnte er in doppeltem Sinne nicht in dieser Welt existieren.
Ganz unmittelbar springt den Leser:innen die Schönheit des Textes ins Auge und ins Herz. Gleich zu Beginn legt der Autor damit den Grundstein für eine hochpoetische Reise seiner Hauptfigur und kreiert eine dichte Atmosphäre, in der Gieselmann zahlreiche wundervolle Bilder und Metaphern gelingen. Insbesondere die Naturbeschreibungen, aber auch Hans' Empathie mit den Tieren erinnern in diesen Momenten an Florian Knöpplers "Kronsnest", dem vielleicht bewegendsten Coming-of-Age-Roman der jüngsten Vergangenheit, auch wenn dieser handlungsorientierter und dialoglastiger war. Und im Finale tauchen sogar Bezüge zum jungen Aussteiger Christopher McCandless auf und Jon Krakauers dazugehöriges Buch "In die Wildnis". Denn letztlich ist Hans' Kampf nach persönlicher Freiheit auch immer ein Zwiestreit zwischen Kultur und Natur, zwischen Gesellschaft und Individuum.
Zentrales Thema ist nämlich immer wieder die Individualität, die Freiheit des Einzelnen in einem nie explizit genannten Land, das doch so sehr auf das Kollektiv setzte. Doch auch die Stille hat für den Roman eine immense Bedeutung. So wird Hans an einer Stelle als "Gebieter der Stille" bezeichnet. Allerdings könnte man Dirk Gieselmann auch selbst als einen solchen bezeichnen. Denn ihm gelingt es, mit seinem erstaunlich leisen Roman, den kurzen, pointierten Sätzen und der großen Melancholie so viel im Leser zum Schwingen zu bringen, dass einen die vielen offenen Fragen letztlich gar nicht stören.
Insgesamt gelingt Gieselmann ein bemerkenswerter und sprachlich innovativer Debütroman, dessen großer Pluspunkt die Atmosphäre ist, hinter die die eigentliche Handlung manchmal ein wenig zurücktritt. Hans ist ein liebenswerter Protagonist, dessen innere Entwicklung beeindruckt und unvergessen bleibt. Mit Gieselmann meldet sich eine weitere aufregende Stimme in der jüngeren deutschen Literatur zu Wort, von der wir hoffentlich noch viel hören werden.
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Gebundenes Buch
Der Roman der Inselmann von Dirk Gieselmann ist berührend und etwas lyrisch, was vor allem an dem Schreibstil liegt. Dies tut der Lesbarkeit aber keinen Abbruch. Hans' Leben steht hier im Vordergrund. Da überwiegend aus seiner Perspektive berichtet wird, bleiben auch einige Fragen offen. …
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Der Roman der Inselmann von Dirk Gieselmann ist berührend und etwas lyrisch, was vor allem an dem Schreibstil liegt. Dies tut der Lesbarkeit aber keinen Abbruch. Hans' Leben steht hier im Vordergrund. Da überwiegend aus seiner Perspektive berichtet wird, bleiben auch einige Fragen offen. Hans' Leben ist überwiegend negativ behaftet. Es durchlebt verschiede Schicksalsschläge, die sich durch den ganzen Roman ziehen. Insbesondere die Abschnitte, in denen Hans in der Schule oder im Internat geqüalt wird, sind sehr ergreifend. Auch die Sprachlosigkeit zwischen ihm und seinen Eltern, die sich dann auch auf alle seine menschlichen Kontakte auswirkt, ist bedrückend. Man kann sich gut in Hans hineinversetzen und hofft, dass ihm endlich etwas gutes widerfahren wird. Sein Eigensinn und Wunsch nach Einsamkeit wird durch die Darstellungen verständlich. Dieser Roman hinterlässt bei mir einen traurigen und melancholischen Eindruck.
Ich war wirklich überrascht, wie sehr dieses Buch mich berührt hat.
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Gebundenes Buch
Bereits von der ersten Seite an hat mich "Der Inselmann" in den Bann gezogen. düster und atmosphärisch beschrieben nimmt einen der Autor hier in das Leben eins Jungen mit, welcher heranwächst. Eine traurige, aber auch gleichzeitig erwärmende Geschichte über einen …
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Bereits von der ersten Seite an hat mich "Der Inselmann" in den Bann gezogen. düster und atmosphärisch beschrieben nimmt einen der Autor hier in das Leben eins Jungen mit, welcher heranwächst. Eine traurige, aber auch gleichzeitig erwärmende Geschichte über einen Außenseiter, der nirgends richtig dazugehört und schon als kleiner Junge seine Heimat auf einer einsamen Insel findet.
Die Grundstimmung ist eher düster, dafür die Naturbeschreibungen umso schöner! Die Sprache in dem Roman ist sehr poetisch, faszinierend und zieht einen sofort in das Buch hinein. Die Protagonisten sind außergewöhnlich- sehr unterschiedlich und toll gezeichnet. Man kann sich sehr gut in die Geschichte und auch die Protagonisten hineinfühlen.
Der Aufbau des Romans ist außergewöhnlich- in kleine Sequenzen strukturiert und es gibt nur wenige Kapitel. Man muss sich daran gewöhnen, aber es passt hervorragend zur Geschichte.
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