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Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 15.04.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


sehr gut

Krimi mit dem Mensch im Vordergrund
DER BLAUE SALAMANDER von Luca Ventura ist der 5. Kriminalroman aus dieser Reihe. Der Capri-Krimi schließt in sich ab, so dass hier keinerlei Vorkennnisse notwendig sind, um sich der spannenden Story hingeben zu können. Das Cover, klassisch à la Diognes mit weißer Umrahmung, wird von einem Eyecatcher geziert: eine Dame liegt im blauen Wasser mit einem roten Badeanzug, um sich herum nur ein paar Felsen. Die Arme weit über sich ausgestreckt, wirkt diese Szene befreiend, da nichts anderes stört.
Die Ermittlungen beziehen sich auf einen Todesfall auf der beschaulichen Insel Capri. Commissario Enricco Rizzi und seine Kollegin Antonia Cirillo ermitteln auf ihre Charakter-bezogene Weise. Rizzi, kennt seine Mitmenschen auf der Insel und arbeitet mit besonderem Feingefühl. Cirillo ist eher die Fakten-bezogene Ermittlerin in diesem Team.
Das Menschsein steht im Vordergrund dieser Geschichte, die nicht den üblichen Spannungsbogen eines Krimis in sich birgt. Dennoch macht der Schreibstil es dem Leser angenehm, sich zügig durch diese gelungene Geschichte zu bewegen.

Bewertung vom 19.11.2023
Alles Zufall im All?
Bertram, Erik;Wylezalek, Dominika

Alles Zufall im All?


sehr gut

Wissenschaft, gepaart mit Philosophie und einer Prise Humor

Dr. Erik Bertram und Dr. Dominika Wylezalek haben sicherlich nach vielen wissenschaftlichen - mit Humor und Philosophie gespickten - Diskussionen dieses Buch „Alles Zufall im All?“ mit dem Untertitel „Das geheime Rezept des Universums“ verfasst.

Schon das Cover lässt darauf schließen, dass es in diesem Buch nicht um eine quälende wissenschaftliche Abhandlung geht, die nur Fachleute verstehen.


Die beiden Autoren sitzen entspannt auf dem Saturn, hinter sich das dunkle, teerhafte All.

Der Kosmos Verlag hat seinen Schwerpunkt im Bereich der Naturwissenschaften. Für alle Neugierigen bietet er mit seinen Naturführern, Ratgebern und Experimentierkästen ein großes Angebot, was jeder Generation den Zugang zur Wissenschaft ohne Studium ermöglicht.

Und dieses Buch passt daher so wunderbar zu diesem bekannten Verlag, da darin vieles bedient wird, was die Neugierde ein wenig besänftigt.

Bewertung vom 16.10.2023
Ich träumte von einer Bestie
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


sehr gut

Fantasy mit Moral der Geschicht'
Ich träumte von einer Bestie von Nina Blazon ist ein Buch mit wichtigem Hintergrund. Das Cover, aufwändig gestaltet mit bunten schön gezeichneten Blumen lädt zum Träumen ein. Zu welcher Art von Träumen, entpuppt sich erst beim Lesen. Das versteckte, aber doch brüske Auge, stört ein wenig bei der blumigen Betrachtung, ist aber vielleicht der Fingerzeig der Moral, die der Geschicht' beiwohnt. Zumindest habe ich es so empfunden.

Die Protagonistin bewegt sich auf die Wege, die sie nie genommen hätte, wäre da nicht das Wesen der Vergangenheit, dem es sich zu stellen gilt.

Wunderbar bildreich beschrieben sind die diversen Begegnungen, so dass ich als Leser mit in diese Fantasie entführt wurde.

Titel mit "Ich träumte von..." gibt es ähnlich, wie von Afrika, bunten Blumen etc. Da geht man eher von etwas Wunderbarem aus. Aber hier soll die häufig falsch verstandene Andersartigkeit zu einer Gleichbereichtigten werden. Was ich als wichtig empfinde, solange diese nicht andere verletzt. Wie z. B. die Andersartigkeit von Pädophilen, was auch ein Thema in dieser Geschicht' ist.

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Bewertung vom 23.09.2023
Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
Marly, Michelle

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent


gut

Die Modewelt in den 50ern
Das Buch mit dem Titel „Der Glanz der Zukunft“ von Michelle Marly mit dem Untertitel „Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent“ reizt bestimmt Modeinteressierte, vor allem, bei diesem aufwändigen Cover. Eine Frau, deren Augen nicht zu sehen sind, trägt eine auffällige Bluse und einen dazu passenden Rock in Regenbogenfarben. Ein absoluter Hingucker, der zum Nachahmen anregen kann, wenn man mal auffallen will. Dass es sich um die Geschichte von Loulou mit Yves Saint Laurent handelt, ist als Untertitel vorangekündigt, dennoch bewegt sich Yves hier eher als eine Figur im Hintergrund. Das Paris der fünfziger Jahre wird gut eingefangen, so wie die damals funktionierende Modewelt. Loulou wird als Muse von Yves Saint Laurent dargestellt, was sicherlich als Kompliment zu betrachten ist; sie das selbst aber so eher nicht sah. Der Schreibstil ist für diese Geschichte passend. Ein bisschen aufgeregt. Die Figuren sind so dargestellt, dass man sich ein gutes Bild von ihnen machen kann. Insgesamt eine nette Geschichte in der Modewelt.

Bewertung vom 26.03.2023
Der weiße Fels
Hope, Anna

Der weiße Fels


sehr gut

Vier verschiedene Geschichten, aus unterschiedlichen Zeiten - an einem Ort
Das Cover von Anna Hopes Buch „Der weiße Fels“ zeigt eine charakteristische Zeichnung eines Meeres, vermutlich Öl auf Leinwand. Kein Foto, nein ein durchdachtes Gemälde. Die tosende Brandung mit ihren weißen, blauen und smaragdgrünen Farben sticht sofort in das Auge. Mehr unscheinbar im Hintergrund - der besagte weiße Fels - liegt dagegen eher im dunkelblauen Gewässer, da, wo das Meer ruhiger ist, aber deutlich tiefer und schwerer zu erreichen. Der große Felsbrocken wirkt unwirtlich, im Gegensatz zu seinem stark wirkenden Charakter, allein durch seine Imposanz.
Um dieses Gestein ranken sich vier Geschichten, die eine Verbindung innehaben. Sie haben diesen Schauplatz als Start und Ankerpunkt gemeinsam; dennoch spielen die Geschichten in verschiedenen Zeiten. Er, der Fels, bleibt und wartet auf die nächste Geschichte, die es zu erzählen gibt.
Diese vier voneinander unabhängigen Geschichten beziehen sich auf eine Schriftstellerin, einen Sänger, ein Mädchen und einen Leutnant. Sie tragen keinen Namen, vielleicht als Stellvertreter für andere so bedacht. Fast jedes Kapitel trägt auf der letzten Seite eine Zeichnung des Felsens, immer von einer anderen Perspektive aus gesehen.
Mit viel Raffinesse geschildert, gelingt es der Autorin den Leser in die verschiedenen Zeiten mit eintauchen zu lassen und die somit entstandenen Perspektiven auf den Fels als Stellvertreter für so vieles zu betrachten.

Bewertung vom 26.03.2023
Die Magdalenenschwestern. Das gestohlene Leben (eBook, ePUB)
Vanek, Tereza

Die Magdalenenschwestern. Das gestohlene Leben (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine Geschichte, die kaum vorstellbar ist, dass das eine Seele ertragen kann.
Wenn man das Cover dieses Buches betrachtet, rechnet man nicht unbedingt mit solch einer tragischen Geschichte. Ein abgeschiedenes Kloster, inmitten einer wundervollen Natur, der mit feiner Schrift aufgedruckte Titel, eingerahmt von lilafarbenen Fliederblüten und unten im dichten grünen saftigen Gras weitere liebliche Blümchen in der Farbe Lila. Der Himmel wirkt vielleicht etwas einschüchternd, denn hier könnte sich noch etwas Bedrohliches zusammenbrauen. Wenn man dann in dieses Buch eintaucht, das das große Leid der Figuren in dieser Geschichte mit sehr viel Feingefühl und ehrlichem Blick offenbart, ist man geschockt gebannt. Dieses Thema, das leider bis in die Siebziger Jahre aktuell war, ist kaum begreifbar. Daher bin ich froh, dass diese Geschichte Gehör bei Lesern findet, denn die Betroffenen und deren Kinder, erbten ein Stück dieser Vergangenheit. Für die, die das Leid erleben mussten, haben sich die unterschiedlichsten Wege gezeigt, wie sie damit leben. Es ist kaum vorstellbar, dass man das mit sich tragen kann.

Bewertung vom 12.03.2023
Das Tierheim der seltsamen Wesen (Band 1) - Das Geheimnis der Harpyie
Sabbag, Britta

Das Tierheim der seltsamen Wesen (Band 1) - Das Geheimnis der Harpyie


sehr gut

Modern und doch für Kinder
Ein Buch, welches sich schön mit Kindern lesen lässt. Entweder man liest vor, oder man liest zusammen mit einem Kind oder Kindern. Die Schrift ist groß und auch für Anfänger gut geeignet. Die Geschichte ist spannend und schließt in sich ab. Man bekommt Appetit, den nächsten Band zu lesen, da man schnell zum Fan wird. Die vielen bunten Illustrationen lassen einen gut in die Geschichte eintauchen, ohne dass die Phantasie dadurch eingeschränkt wird.

Bewertung vom 27.02.2023
Lichte Tage
Winman, Sarah

Lichte Tage


sehr gut

Warm und schön
Van Goghs Sonnenblumen zieren das Cover dieses Buches von Sarah Winman. Das besondere Gelb weist dem Leser gleich die Stimmung, durch die ihn das Buch führen wird. Warm und wohlig erzählt Sarah Winman die Freundschaft zwischen Michael und Ellis. Zwei Menschen, die Sorgen und Nöte haben, deren Schwere durch ihre Beziehung zueinander weniger wiegt. Dem Leser wird bewusst, wie schön es ist, wenn man eine gute Freundschaf hat und vielleicht investiert er durch diese Geschichte auch mehr in eigene Freundschaften. Der Schreibstil gibt so viel an Inspiration, dass der Leser die Charaktere als Figuren im Buch betrachtet; sich aber dennoch Parallelen zu den eigenen Beziehungen eröffnen. Das ist sehr gekonnt. Das wunderbare Bonbon für mich, dass Michael und Ellis ihre Freundschaft in Frankreich vertiefen. Wer Frankreich so sehr mit seinem besonderen Licht mag wie ich, dem wird dieser Roman genau so gut gefallen wie mir, da Frankreich allein schon eine Atmosphäre bietet, die offen für alles Schöne ist.

Bewertung vom 20.02.2023
Jetzt ist Sense
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


ausgezeichnet

Feinzüngiger Humor
Das Cover allein ist schon originell. Auch wenn schon oft in irgendeiner Form das Gemälde „Nighthawks“ von Edward Hopper irgendwie verändert und genutzt wurde - mir gefällt das. Diese Bekanntheit lässt einen schon gleich nach diesem Buch greifen, ob in der Buchhandlung oder online vorgestellt und man erwartet bereits einen gewissen Humor. Und so ist die Story: köstlich von Anfang an. Das Genervtsein der Psychologin ist so wunderbar nachvollziehbar und rundet den Sinn in sich wunderbar ab. Kleine Spitzen werden hin und her jongliert, so dass man sich in die Geschichte fast involviert fühlt und mitmachen möchte. Mir hat das Buch viele Schmunzler bereitet; ich denke, so war es auch vom Autor erwünscht. Ein gelungenes ideenreiches Buch für Leute, die nicht alles Bierernst nehmen. Einige Pointen habe ich mir notiert, um sie bei guter Gelegenheit nutzen zu können und die Lacher auf meiner Seite zu haben. Ich würde auch erwähnen, woher ich die Ideen geklaut habe.

Bewertung vom 05.02.2023
Der Inselmann
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


sehr gut

Ein Buch mit Nachklang
Der Titel "Der Inselmann" lässt den Leser gleich vermuten, dass sich in dieser Geschichte die Einsamkeit breit machen wird. Das Cover verrät dadurch viel, indem es nur eine verschwommene im Dunklen aus dem Wasser ragende Insel zeigt. Dort gibt es nichts, was das typische Leben an Land normalerweise hergibt. Auf diese Insel ziehen die Eltern eines kleinen Jungen, der sich seinem Schicksal fügt und das Beste aus dem macht, was die Insel ihm schenkt. Kinder, die noch über eine freie Phantasie verfügen, haben diesen großen Vorteil. Und der Junge in dieser Geschichte findet seine Freunde in der Natur, macht sich zum König in dieser Einsamkeit. Dass er dann doch irgendwann aus seinem Königreich gerissen wird, um den Weg in die offizielle Bildung zu gehen, in die Schule, wird mit dieser besonderen lyrischen Sprache wunderbar beschrieben. Die nachvollziehbare Sehnsucht auf die Insel zurück zu dürfen, bewegt das Gemüt.