Jean-Louis Fournier
Broschiertes Buch
Wo fahren wir hin, Papa?
Ausgezeichnet mit dem Prix Femina, Kategorie französische Literatur 2008. Deutsche Erstausgabe
Übers. v. Nathalie Mälzer-Semlinger
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Wer hat schon die Kinder, die er sich erträumt hat?Wie gerne hätte der Vater seinen Söhnen 'Tim und Struppi' geschenkt - aber leider können sie nicht lesen. Wie gerne wäre er mit ihnen auf Berge gestiegen, hätte mit ihnen Musik gemacht, hätte mit ihnen Volleyball gespielt - aber leider können sie immer nur mit Holzklötzchen spielen. Thomas und Mathieu sind behindert und waren nie das, was sich der Vater gewünscht hätte: normale Kinder. Pointiert und mit überraschendem Witz schildert Fournier das Leben mit seinen Söhnen, die zu lieben nicht leicht war. Für die beiden wäre eine En...
Wer hat schon die Kinder, die er sich erträumt hat?
Wie gerne hätte der Vater seinen Söhnen 'Tim und Struppi' geschenkt - aber leider können sie nicht lesen. Wie gerne wäre er mit ihnen auf Berge gestiegen, hätte mit ihnen Musik gemacht, hätte mit ihnen Volleyball gespielt - aber leider können sie immer nur mit Holzklötzchen spielen. Thomas und Mathieu sind behindert und waren nie das, was sich der Vater gewünscht hätte: normale Kinder. Pointiert und mit überraschendem Witz schildert Fournier das Leben mit seinen Söhnen, die zu lieben nicht leicht war. Für die beiden wäre eine Engelsgeduld nötig gewesen, doch Fournier, so bekennt er offen, war kein Engel.
Der französische Bestseller des Jahres 2008!
"Man sollte dieses Buch nicht nacherzählen. Das würde ihm nicht gerecht werden. Der Einzige, der die richtigen Worte für diese Geschichte finden kann, ist Jean-Louis Fournier." Le Monde
Wie gerne hätte der Vater seinen Söhnen 'Tim und Struppi' geschenkt - aber leider können sie nicht lesen. Wie gerne wäre er mit ihnen auf Berge gestiegen, hätte mit ihnen Musik gemacht, hätte mit ihnen Volleyball gespielt - aber leider können sie immer nur mit Holzklötzchen spielen. Thomas und Mathieu sind behindert und waren nie das, was sich der Vater gewünscht hätte: normale Kinder. Pointiert und mit überraschendem Witz schildert Fournier das Leben mit seinen Söhnen, die zu lieben nicht leicht war. Für die beiden wäre eine Engelsgeduld nötig gewesen, doch Fournier, so bekennt er offen, war kein Engel.
Der französische Bestseller des Jahres 2008!
"Man sollte dieses Buch nicht nacherzählen. Das würde ihm nicht gerecht werden. Der Einzige, der die richtigen Worte für diese Geschichte finden kann, ist Jean-Louis Fournier." Le Monde
Fournier, Jean-Louis
Jean-Louis Fournier, am 19. Dezember 1938 in Arras geboren, ist Schriftsteller und Humorist und arbeitet zudem als Regisseur für das Fernsehen. Er hat eine Vielzahl von Büchern veröffentlicht. Sein Buch 'Wo fahren wir hin, Papa?' wurde 2008 zum Nr. 1-Bestseller in Frankreich, mit dem renommierten Prix Femina ausgezeichnet und für den Prix Goncourt nominiert.
Jean-Louis Fournier, am 19. Dezember 1938 in Arras geboren, ist Schriftsteller und Humorist und arbeitet zudem als Regisseur für das Fernsehen. Er hat eine Vielzahl von Büchern veröffentlicht. Sein Buch 'Wo fahren wir hin, Papa?' wurde 2008 zum Nr. 1-Bestseller in Frankreich, mit dem renommierten Prix Femina ausgezeichnet und für den Prix Goncourt nominiert.
Produktdetails
- dtv Taschenbücher Bd.24745
- Verlag: DTV
- Originaltitel: Où on va, papa?
- Seitenzahl: 160
- Erscheinungstermin: 23. Oktober 2009
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 135mm x 15mm
- Gewicht: 264g
- ISBN-13: 9783423247450
- ISBN-10: 3423247452
- Artikelnr.: 26361027
Herstellerkennzeichnung
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"Ein berührendes Buch, das einen hin und herwirft zwischen Gänsehaut und feuchten Augen."
Ursula Czerlinski, Lesart Nr. 9/2009
Ursula Czerlinski, Lesart Nr. 9/2009
Einen Vater ereilt das Schicksal ein behindertes Kind in die Welt gesetzt zu haben. Unter großen Mühen findet er sich damit ab und stellt sich den enormen Herausforderungen im Alltagsleben.
Doch kann das Schicksal so grausam sein und ein zweites Mal zuschlagen? Es kann. Auch der …
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Einen Vater ereilt das Schicksal ein behindertes Kind in die Welt gesetzt zu haben. Unter großen Mühen findet er sich damit ab und stellt sich den enormen Herausforderungen im Alltagsleben.
Doch kann das Schicksal so grausam sein und ein zweites Mal zuschlagen? Es kann. Auch der zweite Sohn, Thomas, kommt mit den selben Behinderungen auf die Welt. In kleinen Episoden erzählt der Autor aus dem Leben des Vaters mit seinen behinderten Söhnen und wie er fast daran zerbricht.
Bis zum Schluss konnte ich bei diesem Roman nicht eindeutig feststellen, ob es sich nun um eine autobiografische Erzählung des Autors handelt oder er „nur“ eine Geschichte erzählt. Bei der Eindringlichkeit der Betrachtungsweise ist ersteres anzunehmen.
Das Buch hat nur wenige, teils halbleere Seiten und ist daher schnell ausgelesen. Aber es wirkt um so länger nach. Der teils rabenschwarze Humor ist die einzige Möglichkeit des Erzählers mit seinem Schicksal umzugehen. Das mag für manche, die das Thema gern totschweigen möchten, etwas zu weit gehen. Jedoch kann man beim aufmerksamen Lesen, vor allem zwischen den Zeilen, die tiefe Liebe des Vaters empfinden, die er dennoch gegenüber seinen Söhnen hegt, die so anders als die anderen sind.
Klar hadert er mit seinem Schicksal, gibt sich ein ganzes Leben lang die Schuld, kann sich selbst nicht verzeihen. Doch wem würde es anders gehen, wenn er ehrlich mit sich selbst ist. Schonungslos offen, bis an die Schmerzgrenze sarkastisch – so verpackt der Autor eine bewegende Lebensgeschichte, die Betroffenen dennoch Mut machen kann.
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Ein Erfahrungsbericht?
Ich habe eine Situation im Kopf behalten, nicht nur, daß die Jungs nur Stroh im Kopf haben, sondern eine Begebenheit als Thomas versucht sich anzuziehen. Er versucht seinen Kopf nicht durch den Ausschnitt zu stecken, sondern durch ein winzig kleines Löchlein im …
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Ein Erfahrungsbericht?
Ich habe eine Situation im Kopf behalten, nicht nur, daß die Jungs nur Stroh im Kopf haben, sondern eine Begebenheit als Thomas versucht sich anzuziehen. Er versucht seinen Kopf nicht durch den Ausschnitt zu stecken, sondern durch ein winzig kleines Löchlein im Pullover und er schafft es auch und hinterher ist er nach aller Anstrengung sehr, sehr stolz. Dieses könnte auch eine Begebenheit sein, die ein gesundes Kind erlebt hat, aber da wir wissen, daß Thomas behindert ist, ist diese Begebenheit etwas ganz besonderes. Leider bleibt es bei dieser einen und es wird mehr aufgezeigt, was die beiden nicht können und auch niemals können werden. Wäre ich ihr Vater wäre ich auch traurig, wütend und würde mit dem Schicksal hadern, aber auf Kosten der Kinder würde ich kein Buch schreiben und daher vergebe ich auch nur einen gut gemeinten Stern, denn mich hat das Buch leider nicht angesprochen! Vielleicht siehst du es als Betroffener doch anders, aber ich bitte dich darum, mir meine Meinung und meine Empfindungen zu lassen! Vieles ist einfach nur unheimlich traurig und das Schicksal der beiden Jungs bewegt mich zutiefst! Das eine Ehe scheitert ist für mich mehr als nachvollziehbar, denn man verbraucht denke ich gerade bei 2 kranken Kindern all seine Energie für die Kinder. Leider sucht das Schicksal sich die Menschen aus, die ein besonderes Kind bekommen, aber vergibt es auch genügend Energie und Kraft? Wir haben im Bekanntenkreis eine Familie, die ein Mädchen haben mit Rett-Syndom, d.h. sie kann gar nichts und braucht Intensivstpflege, die man wirklich nur leisten kann, wenn man Unterstützung hat. Alleine wirst du es kaum schaffen ein ausgewachsenes Kind zu baden, zu wickeln, zu füttern, anzuziehen ......... Es ist ein wirklich hartes Los und ich ziehe meinen Hut vor Eltern, die ihr tägliches Leben mit einem schwerstbehinderten Kind meistern müssen! Das die Gedanken dabei bestimmt nicht immer schön sind und man auch mal wütend ist auf das Schicksal und noch schlimmer auf Gott, kann ich von menschlicher Sicht natürlich vollkommen nachvollziehen. Dennoch empfinde ich manche Aussagen in dem Buch einfach als falsch und flach und kann die Begeisterung vieler einfach nicht teilen. Tut mir aufrichtig leid!
Auf dem Cover finden wir folgenden Text:
"Wenn man über behinderte Kinder spricht, macht man meist ein betretenes Gesicht. Wenigstens dieses eine Mal möchte ich versuchen, mit einem Lächeln über euch zu reden. Ihr habt mich oft zum Lachen gebracht - nicht immer unabsichtlich."
Erst auf dem 2. Blick ist mir aufgefallen, daß der abgebildete Teddy schielt!
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Schonungslos ehrlich
In dieser ziemlich kurzen Geschichte berichtet ein Vater in knappen Momentaufnahmen über seine Beziehung zu seinen sowohl körperlich ,als auch geistig behinderten Kindern. Er schildert seine Gefühle und Gedanken. Häufig ist sein Ton ironisch und …
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Schonungslos ehrlich
In dieser ziemlich kurzen Geschichte berichtet ein Vater in knappen Momentaufnahmen über seine Beziehung zu seinen sowohl körperlich ,als auch geistig behinderten Kindern. Er schildert seine Gefühle und Gedanken. Häufig ist sein Ton ironisch und sarkastisch. Manchmal wirken seine Äußerungen ein wenig beklemmend, so ehrlich und schonungslos sind sie. Als Leser bleibt man dann wirklich betroffen zurück. Er beschönigt nichts, er schildert Ängste , Sorgen, Schwierigkeiten und Verzweiflung. Er leidet wegen seiner Kinder , aber auch mit seinen Kindern. Aber gerade dadurch wird auch die große Liebe des Vaters zu diesen "besonderen " Kindern deutlich. Er zeigt, dass man auch auf " solche " Kinder stolz sein kann , und dass es auch immer wieder Glücksmomente gibt.
Diese erggreifende Geschichte ist meines Erachtens ein Eingeständnis verzweifelter Hilflosigkeit und ein Aufruf an unsere Gesellschaft sich gegenüber behinderten Mitmenschen und deren Familien verständnisvoller zu zeigen .
Mich hat dieser Erfahrungsbericht bereichert.
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Kinder sind ein Geschenk des Himmels - wer es wagt diesem Satz zu widersprechen, sollte damit rechnen zumindest scheel angeblickt zu werden. Klar, so etwas kann nur aus dem Munde eines/r Kinderlosen kommen, Egoisten, Hedonisten oder dergleichen. Doch ein Elternteil das einen solchen Widerspruch …
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Kinder sind ein Geschenk des Himmels - wer es wagt diesem Satz zu widersprechen, sollte damit rechnen zumindest scheel angeblickt zu werden. Klar, so etwas kann nur aus dem Munde eines/r Kinderlosen kommen, Egoisten, Hedonisten oder dergleichen. Doch ein Elternteil das einen solchen Widerspruch äußert? Undenkbar!
Jean-Louis Fournier riskiert es, 156 Seiten lang (wobei man es durchaus auf die Hälfte zusammenrücken könnte, soviel Leerraum beinhaltet dieses Buch). Er ist Vater zweier Söhne, zweier schwerstbehinderter Söhne, die 'nichts als Stroh im Kopf haben'. Und nie käme es ihm in den Sinn zu sagen, er ist ein 'stolzer Vater'. Fournier leidet: Leidet an dem Unglück das über ihn hereinbrach, das es ihm unmöglich macht, sein Wissen und seine Erfahrungen weiterzugeben, nie Enkelkinder an der Hand zu halten, nie stolz sein zu können auf seine Nachgeborenen. Er leidet auch mit, nein, für seine Söhne: dass ihnen so viele Dinge unbekannt bleiben, so viel Schönes und Gutes. Es ist ein einziger Schmerz der aus ihm spricht und dem er offenbar nichts entgegenzusetzen hat als seinen zynischen Humor.
Er liebt seine Kinder, doch es ist keine selbstlose Liebe wie sie Müttern vielleicht leichter fällt. Für ihn sollte es eine Liebe auf Gegenseitigkeit sein: Er würde ihnen das Fundament für ein eigenständiges selbstverantwortliches Leben vermitteln und im Gegenzug würde es ihn mit Stolz erfüllen. Er gibt ihnen Zärtlichkeit und Zuwendung und erhielte Gleiches zurück. Er 'opfert' ihnen einen Abschnitt seines Lebens und bekäme dafür von ihnen (oder deren Kinder) gemeinsame Zeit in der Zukunft. Doch nichts davon wird geschehen. Seine Liebe ist vertane Liebe, denn es kommt nichts (oder so gut wie nichts) zurück - so ist seine Sicht.
Fournier schildert zu kurzen Momentaufnahmen aus dem Zusammenleben mit seinen Söhnen seine Gedanken und Überlegungen, die locker leicht daher kommen und durchaus ein Schmunzeln bei den Lesenden erzeugen, aber die Unzufriedenheit und das Hadern mit seinem Schicksal nicht verbergen können. Interessant ist ein Blick auf die Website seiner Exfrau, die im Gegensatz zum ihm durchaus einen Sinn in der Liebe zu ihren Söhnen sieht (http://wherearewegoingmum.monsite.orange.fr/).
Fazit: Ein sehr ehrliches und offenherziges Buch, das einem eine völlig neue Sicht auf die Belastung der Eltern behinderter Kinder eröffnet.
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Ich habe das Buch innerhalb einer Stunde am Stück gelesen, weil es mich sehr fasziniert hat. Trotzdem fält es mir wirklich schwer, etwas zu diesem Buch zu sagen.
Zum Inhalt: Der Autor und seine Frau bekommen hintereinander zwei sowohl körperlich als auch geistig behinderte …
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Ich habe das Buch innerhalb einer Stunde am Stück gelesen, weil es mich sehr fasziniert hat. Trotzdem fält es mir wirklich schwer, etwas zu diesem Buch zu sagen.
Zum Inhalt: Der Autor und seine Frau bekommen hintereinander zwei sowohl körperlich als auch geistig behinderte Söhne: Mathieu und Thomas. Mit einem behinderten Kind zu leben, ist ja schon unglaublich schwer. Aber gleich zwei? Und der Vater schreibt nun über sein Leben mit seinen beiden Kindern.
Am Anfang habe ich gedacht, dass dieses ein sehr mutiges Buch ist, weil der Vater mit einem Tabu bricht: er gibt ganz ehrlich zu, dass er seine Söhne manchmal lieber tot gesehen hätte. Er schreibt schonungslos offen, und teilweise mit einem ganz grimmigen, bösen Humor; gleichzeitig spürt man jedoch in jeder Zeile die Liebe, die er trotz allem für sie empfindet. Er schämt sich für diese Gefühle, aber er steht dazu. Und er straft damit alle Eltern behinderter Kinder Lügen, die immer nur sagen, dass ihr Kinder trotz allem das größte Glück ihres Lebens sind. Er gibt sich auch selbst die Schuld am Zustand seiner Kinder, hat er sie doch gezeugt. Und so ist er hin- und her gerissen zwischen Liebe, Hass, Glück und Schuldgefühlen.
Doch je weiter ich gelesen habe, desto mehr musste ich feststellen, dass der Autor doch auch etwas in Selbstmitleid versinkt. Er zählt beispielsweise immer nur auf, was seine KInder alles nicht können. aber erwähnt überhaupt nicht, wie sie sich entwickeln und was sie lernen zu tun. Man erfährt auch sehr wenig über die Beziehungen innerhalb dieser Familie. Fournier erzählt kurz, dass er auch noch eine gesunde Tochter bekommen hat. Aber der Leser erfährt nichts darüber, wie z. B. seine Frau oder seine Tochter zu den behinderten Familienmitgliedern stehen. Mathieu und Thomas werden in einem Heim untergebracht, und der Vater sieht sie nur am Wochemende. Es wird aber nicht erklärt, wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist. Das Buch ist mir einfach zu kurz geraten, und es fehlen mir ganz wichtige Aspekte.
Nichtsdestotrotz halte ich es für ein lesenswertes Buch, da es bisher noch nie jemand gewagt hat, in so einer Weise über behinderte Kinder zu schreiben. Und es hält einem wunderbar vor Augen, wie dankbar man dafür sein sollte, gesunde Kinder zu haben.
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Jean-Louis Fournier legt in seinem Buch "Wo fahren wir hin, Papa" mit schonungsloser Offenheit sich selbst und anderen gegenüber seine Gefühle und Empfindungen seinen beiden körperlich und geistig schwerstbehinderten Söhnen gegenüber dar. Dies ist ein freudloses …
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Jean-Louis Fournier legt in seinem Buch "Wo fahren wir hin, Papa" mit schonungsloser Offenheit sich selbst und anderen gegenüber seine Gefühle und Empfindungen seinen beiden körperlich und geistig schwerstbehinderten Söhnen gegenüber dar. Dies ist ein freudloses Buch: der Autor hadert mit dem Schicksal seiner Söhne und auch mit seinem eigenen. Fournier schildert auch heitere Szenen, in denen er über und – aus seiner Sicht zu selten – mit seinen Söhnen lachen kann: bspw. als einer der Jungen einen Pullover anziehen möchte und versucht, den Kopf durch ein Loch zu stecken: nicht jedoch das dafür vorgesehene, sondern eine kaputte Stelle. Trotzdem ist es eine traurige Geschichte: auch wenn der Vater die Heiterkeit nicht aus seinem Leben verdrängen will, wirkt diese auf andere oft zynisch und macht ihn einsam. In Gedanken und Träumen konstruiert sich Fournier gelegentlich ein anderes Leben mit gesunden Söhnen – das machen sicher viele, die in einer ähnlichen Situation sind, doch die wenigsten sprechen es offen aus.
Dies ist ein sehr individuelles, subjektives und mutiges Buch, das aufgrund seiner Ungeschminktheit sicher nicht unumstritten sein wird. Der Autor achtet nicht auf politische bzw. soziale Korrektheit, sondern schreibt frei von der Leber weg - der Leser sollte dies als Geschenk betrachten - egal, ob als willkommenes oder unwillkommenes! So klar und offen äußert sich zu diesem Thema kaum jemand.
Mich hat dieses Werk sehr beeindruckt: der Autor findet ehrliche und knappe Worte, um sein Anliegen auszudrücken und schont damit niemanden: weder seine Kinder, noch die Umwelt und am wenigsten sich selbst. Das Buch wird verletzen, es wird anrühren, es wird abstoßen und auch betroffen machen: nur eines wird es nicht: den Leser gleichgültig und unbeteiligt lassen.
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Jean-Louis Fournier schreibt in seinem Buch „Wo fahren wir hin, Papa?“ über das wahre Leben mit seinen beiden behinderten Söhnen Mathieu und Thomas. Dieses Leben ist, wie sich der Leser schon vor Beginn der Lektüre vorstellen kann, nicht immer einfach und diese Tatsache …
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Jean-Louis Fournier schreibt in seinem Buch „Wo fahren wir hin, Papa?“ über das wahre Leben mit seinen beiden behinderten Söhnen Mathieu und Thomas. Dieses Leben ist, wie sich der Leser schon vor Beginn der Lektüre vorstellen kann, nicht immer einfach und diese Tatsache drückt der Autor auch immer wieder voller Ehrlichkeit aus, was dem Leser manchmal lieblos vorkommen kann. Es ist aber eher die tiefe Verzweiflung und Enttäuschung von Fournier, die zum Ausdruck kommt, wenn er schreibt, wie gerne er gesunde und „normale“ Kinder gehabt hätte, um stolz auf sie zu sein und um ihre Entwicklung beobachten zu können. Aber seine Kinder entwickeln sich nicht weiter. Thomas, der zweitälteste, küsst mit 18 Jahren noch seinen Teddybären und Mathieu schafft noch nicht mal etwas zu malen. Sie besuchen keine Schule, keine Universität und einer Arbeit können sie ebenso wenig nachgehen. Alles Dinge, die für die meisten Eltern mit gesunden Kindern normale Alltäglichkeiten sind, kann Fournier mit seinen beiden Söhnen nicht erleben. Er versucht nichts zu beschönigen, sondern erzählt dem Leser die Wahrheit, auch wenn diese nicht immer bequem zu sein scheint. Negative oder „böse“ Gedanken in Bezug auf seine Söhne werden ebenso angesprochen, die einerseits hart sind, aber andererseits auch nachvollziehbar. Mit Ironie und Sarkasmus versucht Fournier die Realität zu entschärfen und erträglicher zu machen und er bemüht sich ein guter Vater zu sein. Dies kommt immer wieder zum Ausdruck, auch, wenn er es nicht immer schafft, denn er ist nun mal kein Engel. Dafür ist er aber ein Vater, der nicht aufgibt.
Das Buch und die Gliederung, die episodenhaft Fourniers Leben mit seinen behinderten Söhnen erzählt, haben mir sehr gut gefallen. Besonders wegen den offenen und ehrlichen Worten, die sicherlich zur persönlichen Verarbeitung vom Autor benutzt wurden. Eltern, die selbst mit behinderten Kindern zusammenleben, kann dieses Buch zeigen, dass sie nicht alleine sind, sondern dass viele ihr Schicksal teilen. Und den Eltern mit gesunden Kindern wird dieses Buch vielleicht zu mehr Dankbarkeit verhelfen. Ein lesenswertes Buch, nicht nur für Eltern.
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Jean-Louis Fournier schreibt in diesem Buch einen Brief an seine beiden behinderten Söhne, Mathieu und Thomas, auch wenn sie diesen Brief nie lesen werden. Er beschreibt seine Eindrücke und seine Erfahrungen, die er mit seinen Kindern gemacht hat und schreibt ihnen auch was er vermisst …
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Jean-Louis Fournier schreibt in diesem Buch einen Brief an seine beiden behinderten Söhne, Mathieu und Thomas, auch wenn sie diesen Brief nie lesen werden. Er beschreibt seine Eindrücke und seine Erfahrungen, die er mit seinen Kindern gemacht hat und schreibt ihnen auch was er vermisst hat. Im Grunde schreibt er alles nieder was ihn beschäftigt und wie er das Leben mit zwei behinderten Kindern empfindet bzw empfunden hat.
Der Autor widmet sich einem Thema, das eigentlich nicht so offen besprochen wird, auch wenn es eigentlich allgegenwärtig sein sollte. Er hat das 'Schicksal', zwei behinderte Söhne zu haben und diese großzuziehen und genau darum geht es in dem Buch, um das Leben mit einem solchen Schicksal. Er schreibt von vielen Situationen, die er mit seinen Kindern erlebt hat, die zum Teil witzig, aber auch oft nervenaufreibend waren. Natürlich stellt er auch Vergleiche auf, wie es gewesen wäre, wenn die beiden nicht behindert auf die Welt gekommen wären. Doch ich bin der Meinung bei allem negativen, das der Autor zum Ausdruck bringt, dass er doch irgendwo stolz auf seine Kinder war und ist und das Leben mit ihnen nicht missen möchte. Es ist für ihn nun einmal etwas anderes vorgesehen und so versucht er sich auch mit dieser Situation zu arrangieren.
Teilweise ist das was er schreibt schon sehr an der Grenze, aber ich habe das Gefühl, dass der Autor versucht in diesem Buch seine Gefühle zu kompensieren und so versucht mit der Situation klar zu kommen, eben dadurch, dass er sich weitesgehend über sie lustig macht.
Von der Idee her, die Geschichte als Brief an seine Söhne darzustellen, finde ich es sehr gelungen, die Ausführung dahingegen jedoch weniger. Dass eine Seite oft nur ein paar Zeilen beinhaltet empfinde ich zum Teil als störend, da es den Lesefluss stoppt und manchmal die Zusammenhänge etwas verschwimmen.
Der Schreibstil an sich ist in Ordnung, aber meiner Meinung nach nun nicht unbedingt herausragend.
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