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»Wie Patricia Hempel über den Verlust der Unschuld und über die Nachwendezeit schreibt, ist ein Ereignis.« Florian ValeriusSommer 1992 im ehemaligen Elbe-Grenzgebiet. Pilly ist dreizehn und sehnt sich nach Zugehörigkeit. Aber auch zwei Jahre nach der Wiedervereinigung hängt ihre Familie noch immer an den Idealen von Gestern. Der Vater flüchtet in die Gaststätte, die Tanten träumen vom Goldenen Westen und von Pillys Mutter fehlt nach wie vor jede Spur. Halt findet Pilly nur in der älteren Mitschülerin Katja. Ein Trugschluss. Sie ahnt nicht, dass am Ende dieses Sommers ihre Welt aberm...
»Wie Patricia Hempel über den Verlust der Unschuld und über die Nachwendezeit schreibt, ist ein Ereignis.« Florian Valerius
Sommer 1992 im ehemaligen Elbe-Grenzgebiet. Pilly ist dreizehn und sehnt sich nach Zugehörigkeit. Aber auch zwei Jahre nach der Wiedervereinigung hängt ihre Familie noch immer an den Idealen von Gestern. Der Vater flüchtet in die Gaststätte, die Tanten träumen vom Goldenen Westen und von Pillys Mutter fehlt nach wie vor jede Spur. Halt findet Pilly nur in der älteren Mitschülerin Katja. Ein Trugschluss. Sie ahnt nicht, dass am Ende dieses Sommers ihre Welt abermals eine andere sein wird.
Die Mischanlagen und Fließbänder des Betonwerks stehen still. Ebenso wie das Leben der Menschen in dem fiktiven Planort an der Elbe. Während Pilly um jeden Preis versucht, die Aufmerksamkeit der älteren Schulkameradin Katja zu gewinnen, trinkt ihr Vater gegen die Erinnerungen an. Die Mutter ist schon lange weg, angeblich im Westen, auch wenn darüber eisernes Schweigen herrscht. Die Tanten wollen sich den Traum vom Goldenen Westen verwirklichen und setzen dabei ihre Lebensgrundlage aufs Spiel. Der Sommer nimmt eine drastische Wende, als eines Tages die Gärten der vietnamesischen Vertragsarbeiter abbrennen und Pilly plötzlich einer Frau gegenübersteht, die behauptet, ihre Mutter zu sein.
»Patricia Hempel ist eine Meisterin des Untergründigen. Lebenslust und Lebenslügen verwachsen in diesem Roman zu einem beängstigenden Gestrüpp.« Katja Kullmann
Sommer 1992 im ehemaligen Elbe-Grenzgebiet. Pilly ist dreizehn und sehnt sich nach Zugehörigkeit. Aber auch zwei Jahre nach der Wiedervereinigung hängt ihre Familie noch immer an den Idealen von Gestern. Der Vater flüchtet in die Gaststätte, die Tanten träumen vom Goldenen Westen und von Pillys Mutter fehlt nach wie vor jede Spur. Halt findet Pilly nur in der älteren Mitschülerin Katja. Ein Trugschluss. Sie ahnt nicht, dass am Ende dieses Sommers ihre Welt abermals eine andere sein wird.
Die Mischanlagen und Fließbänder des Betonwerks stehen still. Ebenso wie das Leben der Menschen in dem fiktiven Planort an der Elbe. Während Pilly um jeden Preis versucht, die Aufmerksamkeit der älteren Schulkameradin Katja zu gewinnen, trinkt ihr Vater gegen die Erinnerungen an. Die Mutter ist schon lange weg, angeblich im Westen, auch wenn darüber eisernes Schweigen herrscht. Die Tanten wollen sich den Traum vom Goldenen Westen verwirklichen und setzen dabei ihre Lebensgrundlage aufs Spiel. Der Sommer nimmt eine drastische Wende, als eines Tages die Gärten der vietnamesischen Vertragsarbeiter abbrennen und Pilly plötzlich einer Frau gegenübersteht, die behauptet, ihre Mutter zu sein.
»Patricia Hempel ist eine Meisterin des Untergründigen. Lebenslust und Lebenslügen verwachsen in diesem Roman zu einem beängstigenden Gestrüpp.« Katja Kullmann
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Patricia Hempel, geboren 1983 in Berlin, studierte erst Ur- und Frühgeschichte, bis es sie von der Archäologie zum Studium Literarisches Schreiben/Lektorat an die Universität Hildesheim zog. 2017 erschien bei Tropen/Klett-Cotta ihr erster Roman "Metrofolklore¿. Sie ist seit 2020 Redaktionsmitglied des queeren Literaturmagazins GLITTER und setzt sich in der Queer Media Society (QMS) als Netzwerkerin für queere Sichtbarkeit und Diversität in Literaturbetrieb und Buchhandel ein. Sie ist Gründungsmitglied des PEN Berlin und beteiligt sich an der AG Diversität. Ihre Texte erschienen in diversen Magazinen und Anthologien, zuletzt in "Neue Schule - Prosa für die nächste Generation" Claassen/Ullstein (2021) und im Literaturboten 141 - Writing with Care (2023). Ihr aktueller Roman "Verlassene Nester" wurde von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt mit dem Stipendium für deutschsprachige Literatur gefördert und war für den Alfred-Döblin-Preis 2023 nominiert.
Produktdetails
- Verlag: Klett-Cotta
- 1. Auflage 2024
- Seitenzahl: 304
- Erscheinungstermin: 17. August 2024
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 151mm x 30mm
- Gewicht: 434g
- ISBN-13: 9783608502237
- ISBN-10: 3608502238
- Artikelnr.: 73463206
Herstellerkennzeichnung
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Anfang der 90er Jahre ist Patricia Hempels Protagonistin Pilly dreizehn Jahre alt und lebt in der ehemaligen DDR "am Rande der Verwahrlosung" mit ihrem alkoholkranken Vater, beschreibt Rezensentin Renate Kraft die Prämisse des Romans in ihrer knappen Besprechung. In einer "psychologisch genauen und stellenweise poetischen Sprache" erzähle Hempel von den Folgen des Zusammenbruchs der DDR, vom Erwachsenwerden, von Macht und Mütterlichkeit, aber auch davon, wie Pilly schwanger sitzen gelassen wird. Angereichert wird das laut Kraft durch die Perspektiven der Lehrerin Klinge und der Tante Fuchs. Insgesamt ein "psychologisch genauer" Roman", so die Kritikerin, der das Leben in der DDR in seinen verschiedenen Facetten gut darstellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Anfang der 90er Jahre ist Patricia Hempels Protagonistin Pilly dreizehn Jahre alt und lebt in der ehemaligen DDR "am Rande der Verwahrlosung" mit ihrem alkoholkranken Vater, beschreibt Rezensentin Renate Kraft die Prämisse des Romans in ihrer knappen Besprechung. In einer "psychologisch genauen und stellenweise poetischen Sprache" erzähle Hempel von den Folgen des Zusammenbruchs der DDR, vom Erwachsenwerden, von Macht und Mütterlichkeit, aber auch davon, wie Pilly schwanger sitzen gelassen wird. Angereichert wird das laut Kraft durch die Perspektiven der Lehrerin Klinge und der Tante Fuchs. Insgesamt ein "psychologisch genauer" Roman", so die Kritikerin, der das Leben in der DDR in seinen verschiedenen Facetten gut darstellt.
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»Sehr einfühlsam hat Patricia Hempel ein Zeitbild erschaffen und gleichzeitig einen Coming-of-Age-Roman, der berührt.« Sylvia Paschert, Recklinghäuser Zeitung, 28.Dezember 2024 Sylvia Paschert Recklinghäuser Zeitung 20241228
Gebundenes Buch
"Verlassene Nester" von Patricia Hempel
Titel und Cover: Das Cover fand ich in Bezug auf den Osten, gemeinsam mit dem Titel, schon sehr passend. Viele Menschen haben mit der Grenzeröffnung ja bereits ihre Nester verlassen und sich den Westen angeschaut und sind sogar dort …
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"Verlassene Nester" von Patricia Hempel
Titel und Cover: Das Cover fand ich in Bezug auf den Osten, gemeinsam mit dem Titel, schon sehr passend. Viele Menschen haben mit der Grenzeröffnung ja bereits ihre Nester verlassen und sich den Westen angeschaut und sind sogar dort geblieben. Doch dann kam noch zusätzlich der Inhalt des Buches dazu, der die Thematik der Nester, in Bezug auf Vögel die reisen, immer wieder aufgegriffen hatte und das habe ich persönlich als nahezu perfekt empfunden. Sehr gut.
Schreibstil und Inhalt: Die Autorin schreibt ihren Roman auf 295 Seiten in 27 Kapiteln. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und der Lesefluss ist sehr nett. Bei einigen Kapiteln benötigt der Leser ein paar Sätze um zu wissen, bei welcher Handlung er sich gerade befindet. Inhaltlich lernen wir Pilly kennen, eine Jugendliche, die nach Grenzeröffnung von ihrer Mutter verlassen worden ist und nun von ihrem Vater und ihrer Tante groß gezogen wird. Der Leser wird alles rund um die Siedlung, um Pilly und um die Familiengeschichte erfahren und wer wissen möchte, was mit Pillys Mutter passiert ist, der muss dieses Buch gerne lesen :-)
Fazit: Den Leser erwartet hier ein unfassbar atmosphärisches und authentisches Buch. Die Momente, die die Autorin beschreibt, können vom Leser nachempfunden werden und ich hatte dauerhaft das Gefühl, mich direkt vor Ort zu befinden. Ich komme allerdings persönlich auch aus dem ehemaligen Osten und bin mir daher nicht ganz sicher, ob jemand, der nicht von dort kommt, alles so spüren würde, wie ich es in diesem Buch getan habe. Die Begrifflichkeiten, die verwendet werden, werden nicht gesondert erklärt und so kann es zu einigen Sprachbarrieren vielleicht kommen. Insgesamt wird hier eine Geschichte verkörpert, die nicht einmal fiktiv sein müsste, sondern genauso passiert sein hätte können. Es werden viele kritische Themen angesprochen und viele Stellen waren auch unfassbar traurig. Es gab Wendungen, die ich nicht kommen sehen habe.
Für mich ist das Buch absolut lesenswert, auch wenn ich nicht unbedingt glaube, dass es dauerhaft in meinem Kopf bleiben wird. Ich habe mich ein wenig an den vielen verschiedenen Charakteren gestört, die nicht unbedingt alle notwendig gewesen sind und der Start hätte für mich ein wenig schneller voran gehen können. Die erste Hälfte war doch sehr erklärend und die Spannung setzte erst danach ein. Das hätte für meinen Geschmack etwas schneller gehen können. Alles in allem sind es hier aber souveräne 3,5 Sterne!
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Gebundenes Buch
Die 13-jährige Pilly wächst Anfang der 1990er-Jahre irgendwo in der Nähe von Magdeburg im ehemaligen Elbe-Grenzgebiet auf. Die DDR spukt den Menschen noch in den Köpfen herum, während Industriebauten brach liegen und Investoren aus dem Westen schon bereitstehen. Wie soll man …
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Die 13-jährige Pilly wächst Anfang der 1990er-Jahre irgendwo in der Nähe von Magdeburg im ehemaligen Elbe-Grenzgebiet auf. Die DDR spukt den Menschen noch in den Köpfen herum, während Industriebauten brach liegen und Investoren aus dem Westen schon bereitstehen. Wie soll man da erwachsen werden, wenn die Mutter verschwunden ist und der Vater ein passionierter Trinker? Als Pilly Anschluss an die etwas älteren Freundinnen Katja und Bine findet, spürt sie endlich so etwas wie Nähe. Gerade bei Katja fühlt sie sich geborgen. Aber wird das Mädchen die Gefühle erwidern?
Über zarte queere Liebe, die Probleme des Erwachsenwerdens und einen untergegangenen Staat schreibt Patricia Hempel in ihrem zweiten Roman „Verlassene Nester“, der bei Tropen erschienen ist. Er beginnt wie ein typischer Coming-of-Age-Roman mit jugendlich-sexualisierten Machtspielchen, Tierquälereien und ähnlichen Dingen, die man wohl schon hundertfach gelesen hat. Das Besondere an „Verlassene Nester“ ist eher das Setting. Und tatsächlich ist dieses Setting mit seinen Beschreibungen auch die Stärke des Romans.
Denn Patricia Hempel gelingt es immer wieder, die verlassenen Nester des Ortes atmosphärisch in Szene zu setzen. In einem besonders bemerkenswerten Moment blickt Pilly beispielsweise an einem verregneten Tag auf ihre Umgebung, die von einer gewissen Trostlosigkeit, aber auch Melancholie überzogen wird. Industrieromantik at its best. Dazu passt dann auch der sachliche, bisweilen etwas nüchterne Ton der Sprache.
Schnell klar wird auch die Mehrdeutigkeit des gelungenen Buchtitels. Nicht nur die Menschen verlassen ihren Ort, auch die Mädchen werden langsam erwachsen. Zudem gibt es zahlreiche Anspielungen auf Vögel, da eine zentrale Figur – die von fast allen als Stasispitzel geächtete Frau Klinge – eine große Naturliebhaberin und Kennerin der Verhaltensweisen der Vögel ist. Doch diese Frau Klinge ist vor allem für Pilly und ihren Vater Martin mehr, springt sie doch an den Nachmittagen als eine Art Ersatzmutter ein, da Pillys Mutter selbst das Nest schon vor langer Zeit verlassen hat.
Die Schwäche des Buches ist letztlich die Erzählstruktur. Hempel verheddert sich in ihren zahlreichen Perspektiv- und Erzählstimmenwechseln und der Unmenge an Einzelthemen, die sie in die knapp 300 Seiten packen möchte. Da sind Pillys queere Gefühle, da ist ihr lesbisches Tantenpaar, das kurz vor dem Verkauf ihres einst so beliebten Hexengartens steht, da ist ein Brandanschlag in einer Datscha, in der Vietnames:innen leben, da sind Verdächtigungen und Spitzeleien, da sind die Alkoholprobleme Martins und das Rätsel um das Verschwinden von Pillys Mutter, da ist generell das zentrale Thema der Mutterschaft und den überall fehlenden Mutterfiguren, das dem Roman letztlich seine Struktur geben könnte. Macht es aber nicht, weil Hempel keinen der Erzählstränge auserzählt, plötzlich Figuren einführt, die der Leserschaft unbekannt bis völlig egal sind und am Ende auf eine dem Roman unangemessen hohe Prise Dramatik setzt.
Und auch die Figuren bleiben eher blass, selbst Protagonistin Pilly, die sich im gesamten Roman eigentlich kaum entwickelt. Am interessantesten ist da noch die Figur ihres Vaters Martin, der trotz seiner Alkoholprobleme und seiner Zweifel an der Vaterschaft immer wieder sein Bestes versucht, um Pilly ein guter Vater zu sein – und doch gnadenlos scheitert.
So bleibt „Verlassene Nester“ insgesamt ein eher unbefriedigender Versuch, die gesellschaftliche Relevanz eines untergegangenen Staates mit der Coming-of-Age-Geschichte eines Mädchens zu vereinen, wie es beispielsweise Anne Rabe in „Die Möglichkeit von Glück“ deutlich besser gelang. Schade, denn gerade im Mittelteil blitzt das Potenzial des Romans immer wieder auf.
2,5/5
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Gebundenes Buch
Vor allem die Sprache und der Stil des Buches haben mich überrascht, überzeugt und mitgenommen- die Autorin vermag es, dass ich Aludosen-Mobiles höre, Tannenwald-Düfte auf Haarbändern rieche und ganz genau spüre, was mit einem „Sommerkopf“ gemeint ist. Eine …
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Vor allem die Sprache und der Stil des Buches haben mich überrascht, überzeugt und mitgenommen- die Autorin vermag es, dass ich Aludosen-Mobiles höre, Tannenwald-Düfte auf Haarbändern rieche und ganz genau spüre, was mit einem „Sommerkopf“ gemeint ist. Eine so bildlich schöne Sprache habe ich selten in dieser Klarheit gelesen. Inhaltlich muss man definitiv am Ball bleiben, es gibt verschiedene Perspektiven und Zeitsprünge, die mich herausgefordert haben. Ich habe es gerne gelesen und dennoch hallt es wahrscheinlich leider nicht nach, da ich vor allem das Ende zu abrupt und etwas unglaubwürdig fand.
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Gebundenes Buch
Verlassene Nester – die kleine, zurückgebliebene Stadt, die verlassen wird, die Jungen, die flügge werden und das Nest und ihre Heimat verlassen möchten – darum geht es unter anderem in dem neuen Roman von Patricia Hempel.
Eine Stadt im Grenzgebiet, irgendwo im nirgendwo, …
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Verlassene Nester – die kleine, zurückgebliebene Stadt, die verlassen wird, die Jungen, die flügge werden und das Nest und ihre Heimat verlassen möchten – darum geht es unter anderem in dem neuen Roman von Patricia Hempel.
Eine Stadt im Grenzgebiet, irgendwo im nirgendwo, im ehemaligen Osten, es ist das Jahr 1992, die Zeit der Wende, aber in diesem Ort hat die neue Zeit noch nicht begonnen, die Menschen leben in Plattenbauten, sind z.T. arbeitslos, machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Vieles läuft wie immer, allerdings eher mit Abstrichen, das Geld ist knapp und die Möglichkeiten zur Veränderung sind eher gering. Die Wiedervereinigung kommt nur schleppend dort an, die Aufarbeitung der Vergangenheit ebenso. Es gibt Vermutungen, wer war auf welcher Seite stand, wer zu den Guten und wer zu den Spitzeln gehörte. Aber viele dieser Fragen werden letztendlich nicht geklärt, denn das Leben geht ja weiter.
Im Zentrum steht die 13-jährige Pilly, von ihrer Mutter verlassen, von ihrem alkoholkranken, desillusionierten Vater Martin, der die meiste Zeit in seiner Stammkneipe verbringt, mehr schlecht als recht großgezogen. Sie sehnt sich - wie jede Jugendliche - nach Freunden, nach Zugehörigkeit, und schließt sich in ihrer Bedürftigkeit einem zweifelhaften Freundeskreis an, verliebt sich unglücklich, ist auf der Suche. Der Leser ahnt Schlimmes. Und auch die Ereignisse im Ort sind dem wahren Leben abgeschaut und auch leider immer noch aktuell – es geht um Rassismus, Diskriminierung, Neid und Eifersucht, Freundschaft, Feindschaft, einen Brandanschlag. Wir erleben verschiedene Perspektiven, verschmelzen allerdings mit den Figuren nicht, eine Distanz bleibt immer vorhanden.
Die Autorin ist eine gute Beobachterin, die mit wenigen Sätzen so viel andeuten bzw. aussagen kann, die Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit der Figuren, die gefühlte Übermacht Westdeutschlands und die arroganten und erfolgreichen, z.T. überzogenen Westdeutschen, die verunsicherten Ostdeutschen, aber sie zeigt auch Leichtigkeit, Situationskomik, groteske Momente. Die Mutter, die wie Lady Di in die Gartenkolonie gestöckelt kommt, die westlichen Heuschrecken mit ihren modischen Accessoires und großen Autos, die sich die Datschen und Kleingärten günstig unter den Nagel reißen wollen, die voyeuristischen Blicke Pillys bei dem Liebesspiel ihrer besten Freundin Katharina mit ihrem neuen Macho-Freund, das Spiel auf dem Spielplatz mit den typischen Gemeinheiten der Großen gegenüber den Kleinen, der heimliche Fischverkauf unter der Hand. Das Lebensgefühl der Bewohner dieser kleinen, verlassenen Nester im Osten kommt zum Tragen, viele verlassen die Heimat in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Aber werden sie das Glück finden? Können sie die Vergangenheit hinter sich lassen?
Die Themen sind vielfältig, leider bleiben einzelne Stränge unverknüpft und viele Fragen bleiben offen. Der rote Faden ist nicht stringent erkennbar und der Roman hinterlässt zu viele Leerstellen. Aber durch und durch sympathisch ist der Teenager und Hoffnungsträger Pilly und sie hat noch die Chance auf Veränderung – wünschen wir ihr viel Glück im neuen Lebensabschnitt und beim Weg in die Erwachsenenwelt.
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Gebundenes Buch
Ein Stück Nachwendezeit
„Verlassene Nester“ ist ein Roman der Autorin Patricia Hempel, in dem sie das Lebensgefühl der Menschen im Grenzgebiet in der Zeit nach der Wende darstellt.
Die Handlung beginnt im Sommer 1992 im ehemaligen Elbe-Grenzgebiet. Die …
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Ein Stück Nachwendezeit
„Verlassene Nester“ ist ein Roman der Autorin Patricia Hempel, in dem sie das Lebensgefühl der Menschen im Grenzgebiet in der Zeit nach der Wende darstellt.
Die Handlung beginnt im Sommer 1992 im ehemaligen Elbe-Grenzgebiet. Die dreizehnjährige Pilly lebt mit ihrem Vater in einem trostlosen Wohnkomplex zwischen einem stillgelegtem Betonwerk und einer Kaserne. Ihre Mutter ist verschollen.
Philly fehlt der Halt und den sucht sie auf dem Spielplatz bei Katja und Bine, die ein wenig älter sind als sie. Die beiden lassen sie mitspielen, aber von wirklicher Freundschaft kann hier keine Rede sein, es ist vielmehr ein Machtspiel.
Aber nicht nur Pilly sucht Halt, auch die Erwachsenen sind so kurz nach der Wende entwurzelt.
Der Schreibstil der Autorin ist schnörkellos und authentisch. Sie versteht es die Atmosphäre und das Lebensgefühl der Menschen gut darzustellen. Da die Anzahl der Charaktere von Beginn an recht hoch ist, habe ich ein wenig gebracht, um in die Handlung hineinzukommen.
Die Handlungsstränge wechseln von Kapitel zu Kapitel. Diese haben eine angenehme Länge, es sind 27 auf nur 304 Seiten.
Auch wenn das Buch weniger historisches Hintergrundwissen vermittelt als ich erwartet habe, fängt es den Zeitgeist und das Leben der Menschen im Grenzgebiet gut ein. Verstärkt wird dies durch typische ostdeutsche Begriffe, die ich allerdings nachschlagen musste, da sie für mich nicht selbsterklärend waren.
Mir gefiel, dass hier insgesamt viele verschiedene gesellschaftskritische Themen und Konflikte angesprochen wurden und auch mit ihren Wendungen in der Handlung konnte mich die Autorin überraschen. Einige Stellen habe ich als ein wenig langatmig empfunden und ziehe deswegen bei meiner Bewertung einen Stern ab.
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Gebundenes Buch
Dieser Roman schildert einen Sommer der 13jährigen Pilly. In den frühen 90er Jahren lebt Pilly zusammen mit ihrem Vater im Osten Deutschlands. Ihre Mutter ist in den Westen gezogen. Genaueres weiß Pilly nicht über sie und die Umwelt hält sich bedeckt. Viel passiert nicht in …
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Dieser Roman schildert einen Sommer der 13jährigen Pilly. In den frühen 90er Jahren lebt Pilly zusammen mit ihrem Vater im Osten Deutschlands. Ihre Mutter ist in den Westen gezogen. Genaueres weiß Pilly nicht über sie und die Umwelt hält sich bedeckt. Viel passiert nicht in Pillys Kleinstadt und sie versucht mit Katja und Bine Freundschaft zu schließen. Schnell wird ihr klar, dass die beiden sie zu Beginn ausnutzen, doch dann entwickelt sich zwischen Katja und Pilly eine Zuneigung. Bine wird eifersüchtig. Das Blatt wendet sich, als Katja eine Beziehung zu einem älteren Mann beginnt und Bine den Kontakt zu Pilly sucht. Das Schicksal nimmt seinen Lauf und für Pilly wird nach diesem Sommer vieles anders werden.
Auch wenn ich mit Patricias Hempels Roman „Verlassene Nester“ nicht richtig warm geworden bin, so muss ich sagen, dass es ihr hervorragend gelingt, die trostlose Stimmung der Menschen und ihrer Umgebung abzubilden. Ich komme aus dem Westen und hatte keine Berührungspunkte zum Osten. Umso wichtiger sind diese Romane, denn sie helfen uns, dass Menschen einander besser verstehen können. Patricia Hempel bringt die Stimmung der Bevölkerung genau auf den Punkt. Einerseits wird dem Verlorenen nachgetrauert, anderseits ist da diese Neugierde auf die Zukunft. Und die Jugend, so wie hier Pilly, Katja und Bine, steht verloren dazwischen. Die drei genießen eine völlig andere Kindheit. Kein Vergleich zu meiner in den 1970/80er Jahren oder der Kindheit meiner Kinder in den 2000/10 er Jahren. Pillys Schrei nach Liebe hat mich berührt und fassungslos gemacht. Niemand scheint sie zu hören und zu verstehen. Sind alle nur mit sich selbst beschäftigt? Ist es ein Selbstschutz? Diese Fragen werden leider nicht geklärt und so lässt mich dieser Roman ein bisschen ratlos zurück. Sprachlich macht die Autorin alles richtig, sie passt sich an und lässt den Zeitgeist aufleben. Doch der Roman hat seine Längen und schweift hier und da ab, hier hätte ich mir mehr Struktur gewünscht.
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Gebundenes Buch
Der Roman „Verlassene Nester“ von Patricia Hempel spielt in der Nachwendezeit, 1992, in einer ländlichen Gegend. Die 13jährige Pilly wurde von ihrer Mutter verlassen und lebt seitdem mit ihrem (inzwischen) alkoholkranken Vater, der sich mehr schlecht als recht um sie …
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Der Roman „Verlassene Nester“ von Patricia Hempel spielt in der Nachwendezeit, 1992, in einer ländlichen Gegend. Die 13jährige Pilly wurde von ihrer Mutter verlassen und lebt seitdem mit ihrem (inzwischen) alkoholkranken Vater, der sich mehr schlecht als recht um sie kümmert.
Spannend fand ich vor allem die Dreiecksbeziehung/-freundschaft von Pilly, Katja und Bine; diese Romanteile sind meiner Meinung nach am besten geschrieben.
Den Perspektivwechsel der Autorin fand ich grundsätzlich gelungen. Dennoch hat mir persönlich ihr Schreibstil insgesamt nicht so zugesagt. Das ist ja immer Geschmackssache. Sie hat zwar die dörfliche Atmosphäre und die Charaktere gut beschrieben, aber mich konnte sie mit ihrem Erzählstil einfach nicht berühren. Das mögen andere Leser*innen gerne ganz anders empfinden.
Somit kann ich sagen, dass ich ganz gut unterhalten wurde, mich das Buch aber nicht komplett überzeugen konnte. Nicht schlecht, aber auch nicht herausragend (für mich).
"Es war alles andere als verwunderlich, dass der Einzug in ein Hospiz auf einen großen Tag fiel und dass das Wort mit einem "z" abschloss, dachte Hedwig. Ein Ort, an den man zum Sterben verfrachtet wurde, konnte ja nur mit dem letzten Buchstaben des Alphabets Enden. Viele unbequeme Dinge endeten auch "z". Schmerz. Sturz. Distanz. Rollstuhlsitz. Grabkranz. Auch ein Herz konnte zu etwas Unbequemen werden."
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Gebundenes Buch
Ein Ort im Osten nach der Wende
Das Buch „Verlassene Nester“ von Patricia Hempel stimmt schon mit dem Titel-Foto auf den Inhalt ein: ein Blick auf Balkons eines Mehrgeschossers.
Es beschreibt die Menschen und ihre Umgebung in einem besonderen Zeitraum in der Geschichte Deutschlands. …
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Ein Ort im Osten nach der Wende
Das Buch „Verlassene Nester“ von Patricia Hempel stimmt schon mit dem Titel-Foto auf den Inhalt ein: ein Blick auf Balkons eines Mehrgeschossers.
Es beschreibt die Menschen und ihre Umgebung in einem besonderen Zeitraum in der Geschichte Deutschlands. Es geht hier um eine ländliche Gegend östlich der Elbe, in den sogenannten „neuen“ Bundesländern, die kurz nach der Wende zahlreiche Veränderungen erlebte.
Da wurde die Fabrik geschlossen, da schossen neue Geschäfte aus dem Boden, da war das Einfache und Bewährte von gestern nicht mehr das Gefragte von heute.
In diesem Roman lernen wir Pilly kennen. Pilly, zwölf Jahre alt, die vor drei Jahren von ihrer Mutter verlassen wurde und nun bei ihrem Vater lebt, der die Zeit und die Situation mit Alkohol zu bewältigen hofft.
Sehr genau hat die Autorin die Situation dieser Zeit beschrieben. Das Land befand sich im Umbruch und die Menschen wussten nicht, was die Zukunft bringt.
Pilly verlebt ihre Sommerferien in ihrem Heimatort und freundet sich mit Katja und Bine, zwei älteren Mädchen aus ihrer Schule, an.
Die Beschreibung der Landschaft als auch der Personen hat mich gefangen genommen. Das alles war von so einer Trägheit und Schwere geprägt und dennoch wunderbar beschrieben. Hin und wieder schlichen sich dennoch einige Längen in die Geschichte.
Ein wenig gestört hat mich, dass einige Themen ins Buch integriert, aber nach meinem Empfinden nicht auserzählt wurden. So ging es u. a. um Ausländerhass, hier gegen Vietnamesen, eine Brandstiftung und das Wirken der Stasi.
Das hat es unbestritten alles gegeben. Leider waren das Erzählstränge, die irgendwie versandeten und das Buch im Rückblick überfrachteten.
Insgesamt hat mich das Buch stark berührt, hat es doch auch bei mir Erinnerungen an diese Zeit geweckt. Ich finde, es ist ein wunderbares Zeitdokument.
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Gebundenes Buch
Patricia Hempel hat mich mit ihrem neuen Buch Verlassene Nester mit einer starken atmosphärischen Gestaltung und interessanten, teilweise sogar originellen, Charakteren berührt.
Der Roman setzt sich im Wesentlichen mit den Herausforderungen einer jungen Protagonistin auseinander, die nach …
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Patricia Hempel hat mich mit ihrem neuen Buch Verlassene Nester mit einer starken atmosphärischen Gestaltung und interessanten, teilweise sogar originellen, Charakteren berührt.
Der Roman setzt sich im Wesentlichen mit den Herausforderungen einer jungen Protagonistin auseinander, die nach der Wende 1992 mit Erwachsenen aufwächst, die die Veränderungen noch nicht bewältigt haben.
In gewisser Weise, könnte man vlt auch sagen, geht es sowohl um die Coming-of-Age-Geschichte der gerade 13 Jahre alt gewordenen Pilly, als auch des wiedervereinten Ostdeutschlands und seiner Bewohner, über die gerade die Westkultur auf verschiedenen Ebenen hereinbricht.
Meines Erachtens präsentiert die Geschichte dabei prägnante Charaktere, typische Menschenbilder, die mit wenigen Pinselstrichen gezeichnet sind, und einen detaillierten Einblick in die damalige Zeit, was dem Buch eine hohe Authenzität und Nachvollziehbarkeit verleiht.
Die Atmosphäre der (Nach-) DDR-Zeit wie der verunsicherten Jugendlichen in diesem Alter, aber auch in dieser Wendezeit, wird eindrucksvoll eingefangen, ohne zu viel Emotionalität, und die Autorin schafft es, die damaligen Gegebenheiten so darzustellen, dass, Westdeutsche zumindest, Gewinn herausziehen können - ich habe das Buch rundum wirklich gerne gelesen. Ein bisschen Kenntnis der Geschichte, oder auch von DDR-typischen Begrifflichkeiten, wird allerdings vorausgesetzt. Es wird nicht so viel erklärt und nacherzählt, sondern die Geschehnisse sprechen für sich, für meine Begriffe gutes show-not-tell.
Vielleicht bleibt der Ton deshalb für einige eher sachlich, und literarisch gibt es vielleicht auch ein paar Dinge zu beanstanden. So gelingt es einerseits, in eher kurzen Sätzen oder griffigen Wortschöpfungen viel zu sagen und durchaus Tiefe zu zeigen. Es gibt zum Beispiel ein „Mahngesicht“, elterliche „Schreitage“ oder einen „Kummerfuß“ oder ein Temperament ist etwas „windig“ u.v.m. Dem Volk wird gut aufs Maul geschaut, und die Autorin bietet auch eine Menge interessanter Details an.
Der Ton ist insgesamt leicht, und trotzdem schafft sie es, dass die Schwere der Aufgabe wie die belastete Atmosphäre immer wieder zu spüren ist. Denn Pillys Mutter ist z.B. verschwunden und niemand weiß, ob in den Westen oder was sonst passiert ist, und das Mädchen hat mit ihrer erwachenden Sexualität und in der Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen ohnehin schon viele Herausforderungen zu bewältigen.
Die Art, wie die Autorin hier nach und nach alle Geheimnisse erzählt und die Hintergründe erschließt, hat mir sehr gut gefallen.
Sie bemüht viele Bilder und Metaphern, aus der Natur, aus der Vogelwelt u.a., s. auch Titel, und das wurde mir manchmal ein bisschen zu viel. Der Ton gegenüber Tieren ist im ländlichen Raum, wie oft, nämlich rauh, und mitunter geht es auch nicht ganz ohne Tierquälerei. Das sollte man vorher wissen. Ich sehe den Umgang mit den Tieren symbolisch, hätte mir aber auch ein bisschen weniger davon gewünscht.
Etwas kritisch sehe ich auch Konstruktion und Ausbau der Geschichte. Nicht wirklich alle Erzählstränge werden konsequent zu Ende erzählt, Motiven wie die Hakenkreuz-Schmierereien oder Erwähnungen wie Hoyerswerda werden leider nicht vertiefend in die Geschichte eingearbeitet, sondern eher oberflächlich erwähnt - das wirkt ein wenig künstlich und vorbeugend. Im Falle der Schmierereien auch unausbalanciert, denn obwohl davon viel und detailliert die Rede ist, wird am Ende wenig aufgeklärt.
So kann es geschehen, dass die Geschichte am Ende sehr spannend, sogar ein bisschen überdramatisch wirkt, aber leider am Schluss auch ein bisschen schnell zusammengezimmert. Das offene Ende stört mich nicht, eher im Gegenteil.
Fazit: Verlassene Nester ist kein gänzlich unanspruchsvoller Roman, der mit authentischer Atmosphäre, vielen kleinen Details und authentischer Typisierung von Land und Leuten durchaus in der Lage ist, eine interessante, unterhaltsame, und gegen Ende sogar spannende, Geschichte zu erzählen, die mir nicht nur Spaß beim Lesen - vor allem durch die interessanten Satz- und Wortfindungen - gemacht hat, sondern durchaus auch als erkenntnisreich empfunden wurde. Obwohl literarisch nicht perfekt, empfehle ich das Buch sehr gerne weiter.
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Gebundenes Buch
Bedrückende Erzählung
Ich bin zwar in der DDR geboren, doch war ich erst 4 als die Mauer fiel und somit habe ich kaum Erinnerungen an die Zeit. Dennoch beschäftigt es mich ab und zu und daher lese ich gern Bücher und um das Thema.
Als ich dann “Verlassene …
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Bedrückende Erzählung
Ich bin zwar in der DDR geboren, doch war ich erst 4 als die Mauer fiel und somit habe ich kaum Erinnerungen an die Zeit. Dennoch beschäftigt es mich ab und zu und daher lese ich gern Bücher und um das Thema.
Als ich dann “Verlassene Nester” entdeckt habe, war es wieder genau das, was mich angezogen hat. Aufwachsen rund um die Wende. Nicht nur man selbst verändert sich - auch alles, was man bisher kannte, ist im Umsturz. Das komplette Leben wird durcheinandergewirbelt.
Wir begleiten Pilly im Jahr 1992. Zu dem Zeitpunkt war sie 13 und mitten in der Pubertät. Ihre Mutter ist verschwunden und auch ihr Vater ist eher in der Kneipe zu finden als zu Hause.
Auch wenn sich der Klappentext erstmal etwas düster und traurig anhört, wollte ich doch wissen, was es mit der Geschichte auf sich hat. Doch war es mir dann tatsächlich wirklich zu bedrückend. Der Schreibstil war für mich fast durchgängig beklemmend. Wenn die Natur beschrieben wurde, wurde es kurz besser. Aber sonst hatte ich das Gefühl, es muss einfach nur alles “doof” sein. Ich hätte so gern Pilly durch eine kurze Zeit begleitet, aber am Ende hat mich die Geschichte bzw. die Beschreibungen eher runter gezogen und ich habe es zwar zu Ende gelesen, aber leider mit keinem guten Gefühl.
ISBN: 978-3608502237
Umfang: 304 Seiten
Verlag: Tropen
Erscheinungsdatum: 17.08.2024
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