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FrancieNolan

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 09.09.2022
Einfach bestickt. Kreative Ideen für eine individuelle Garderobe
Schumi, Lisa

Einfach bestickt. Kreative Ideen für eine individuelle Garderobe


ausgezeichnet

Der Stiebner-Verlag hat mit Lisa Schumi ein interessantes Stickbuch, Kreative Ideen für eine individuelle Garderobe, aufgelegt, das sich gleichermaßen an Anfänger wie an Fortgeschrittene wendet.

Per deutlicher Bebilderung plus anschaulicher Videos wird dem Anfänger jeder Stich verständlich vermittelt, die Optik und der Aufbau des Buches sind sehr gelungen, es ist in DinA-4-Größe, wertig, stabil, mit durchdachtem Farbkonzept und einem raffinierten Cover-Umschlag. (Dieser ermöglicht, dass man den Stich für das gewählte Projekt gleich bei der Anleitung dabei hat, so dass der Umschlag des Covers quasi Lesezeichen wie Erinnerungshilfe für den Stich in einem ist.) Das Buch bleibt dadurch aufgeschlagen auch gut liegen.

Die Kapitel des Buches bieten Materialkunde, z.B. auch Infos für das Besticken von Jeans- oder Wollstoffen, Tipps für optimales Arbeiten, die Techniken im Einzelnen (elf Stiche), Motiv-Übertragung (mehrere Möglichkeiten inkl. Backpapier z.B.), Fehlerhilfe, Bezugsquellen und Vorlagen in Originalgröße, was das Durchpausen sehr vereinfacht. Die Projekte sind mit Schwierigkeitsgraden versehen, was ich immer sehr wichtig finde. Es sind 85 Seiten mit kleineren und größeren Projekten, die meines Erachtens vielseitig verwendbar sind, nicht nur auf Kleidungsstücken, wie es im Buch mehrheitlich vorgeschlagen wird.

Motive sind immer Geschmackssache, ich meine aber, dass hier für jeden, vom Kind bis zu den Senior:innen, ein hübsches Motiv dabei ist. (Beispiele: Regenbogen, Kussmund für Anfänger, Katze, Pfoten, Muscheln, Lavendel, Kakteen, aber auch eine komplette Waldszene, Schriftzüge oder ein wunderschöner Anker für Beutel/Seesack)

Meinung: besonders gut finde ich die verschiedenen Tipps, wie zum Beispiel ein Ausblut-/Farbtest für die Stickgarne oder das Versiegeln des Anfangsfadens. Im Gegensatz zu anderen Büchern, die ich kenne, wird hier keine komplizierte oder teure Erstausstattung vorgeschlagen. Das Sticken ist auf vielen Stoffen möglich, auch im Rahmen des Upcyclings zum Beispiel.
Kritik: Einzig vielleicht ein bisschen zu kurz abgehandelt finde ich den Punkt T-Shirt-Stoff, da gerade mit dem dickeren Plattstich im Buch viel gearbeitet wird. Es gibt schon Kapitel wie über dünne oder dehnbare Stoffe, aber hier hätte ich vielleicht ein Extra-Video oder Bildmaterial wünschenswert gefunden, denn ich finde schon das Einspannen solcher Stoffe für Anfänger schwierig.

Fazit: Man bekommt hier ein komplettes Einsteiger-Buch, mit dem man tatsächlich sofort loslegen kann. Aber auch Fortgeschrittene finden hier schöne, abwechslungsreiche Motive, mal andere Stiche (kein Kreuzstich - dazu gibt es genug andere Bücher) und auch den ein oder anderen Tipp.
Ich bin hochzufrieden und fühle mich als fortgeschrittener Anfänger durch dieses Buch hochmotiviert, demnächst einiges in meiner Umgebung mit neuen Motiven zu verschönern.

Bewertung vom 03.08.2022
Eine Feder auf dem Atem Gottes
Nunez, Sigrid

Eine Feder auf dem Atem Gottes


sehr gut

Sigrid Nunez hat diesmal eine eindeutig autobiografische Geschichte in vier Kapiteln, vier wichtigen Lebensstationen, vorgelegt: Vater - Mutter - Berufstraum - Liebhaber. Ein erstes Memoir also, wie es nur die Amerikaner*innen, und Nunez im Besonderen, können: melancholisch, analytisch, philosophisch, dabei menschelnd und fast immer schonungslos offen.

Der typische Nunez-Sound, ihr besonderer Erzählklang, ist schon spürbar, wenn vlt auch sprachlich dieses Debüt nicht ganz an die letzten Werke heranreicht, denn die besondere Atmosphäre, die Nunez mit ihrer Sprache schaffen kann, ist noch nicht durchgängig spürbar. (Evtl. liegt das auch an der deutlichen Einteilung in vier Abschnitte.)

Es geht diesmal um ihre Kindheit, um Herkunft, um Immigration und die Eltern, um das Aufeinandertreffen der verschiedenen Kulturen, um das besondere „psychische Familienerbe“ und den Weg zum Erwachsenwerden. Um Identität und was einen prägt, am Ende ausmacht.

Die Beziehungen zu den Eltern sind dabei herausragend geschildert, insbesondere die zur deutschen Mutter. Sie sind nachvollziehbar, sehr bildhaft und charakterisierend, gleichermaßen schonungslos wie respektvoll.

Es wird sofort greifbar, was die Vergangenheit der Erwachsenen und ein innerfamiliärer Kulturenmix für Kinder bedeuten, und wie eine derart belesene Autorin wie Nunez ohne bildungsbürgerlichen Hintergrund dennoch einen Weg aus ihrer Herkunft herausgefunden hat. Das Kapitel über ihre Affäre „Vadim“ zeigt dabei, wie anders solche Entwicklungen auch verlaufen können. Während wohlmeinende Freundinnen vermuten, dass die Ich-Erzählerin hier dem „Gangster-Charme“ eines gutaussehenden Mannes erliegt, ist ihr selbst sehr klar, dass es durchaus Gemeinsamkeiten gibt, warum sie sich mit diesem „Exoten“ versteht. Als Leser*in die verschiedenen Lebens-Stationen mitzubegleiten, ist einfach bis zum Ende spannend.

Kritik: Wer einen autobiografischen Text einer Lieblingsautorin zu lesen bekommt, will wahrscheinlich immer auch wissen, wie es nun zum Berufsweg der Schreiberin kam. Ich war schon überrascht, dass Nunez hier nur von ihrer frühen Faszination vom Ballett berichtet - die „Feder auf dem Atem Gottes.“ Das hat mich doch etwas enttäuscht. Auch mehr zum Lesen hätte ich erwartet, denn sie muss ja eine passionierte Leserin sein.

Abgesehen von meinen eigenen Erwartungen gibt es noch einen kleinen Einwand bezüglich ihrer Darstellung der Ballett-Welt: sie meint es nicht so, sie schildert ihre eigene Unbedarftheit, denke ich, aber ich fand die Anmerkungen zur Berufskrankheit Magersucht hier stellenweise zu verharmlosend, bis hin zur Nennung von Abführ-Methoden. Das war mir schlicht zu viel.

Fazit: Erneut und auch schon in diesem Debüt war Nunez eine lohnende Lektüre, die mit einem ganz besonderen Schreibstil aufwartet. Ihre Spezialität ist das Wissenwollen, das schonungslose Durchdringen, das aber nie verstört, sondern immer einen angenehmen Lesesog schafft, der Hunger auf mehr macht. Ich kann auch ihre anderen, neu ins Deutsche übersetzen Memoirs/Romane durchgehend empfehlen.

Bewertung vom 25.02.2022
Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
Evaristo, Bernardine

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«


sehr gut

„In jeder und jedem von uns steckt ein Manifest, dass im Lauf unseres Lebens zu Tage tritt, sich durch unsere Erfahrung verändert & neu ordnet. Dies ist meines.“ (S.245)

Frau Evaristo, übrigens fast mein Jahrgang, legt hier ein „Pageturner-Memoir“ vor, das seinesgleichen sucht.
Über fünf Kapitel begleiten wir sie temporeich und gefesselt durch ihr sehr aktionsreiches Leben, das sie als „Mischlingskind“ einer britisch-nigerianischen Ehe im sehr rassistischen 1959 beginnt, und das seinen Höhepunkt in der Belohnung eines langen künstlerischen Wirkens mit dem Brucker-Preis 2019 findet, als erste schwarze Frau und mit international hoher Resonanz.

Ich habe ihr „Mädchen, Frau etc.“ vor einiger Zeit gelesen und darin, genau, wie jetzt hier, vor allem geschätzt, dass sie ganz ohne „Opferstatus“ oder erhobenen Zeigefinger erzählen kann. Beide Bücher haben eine positive, motivierende Ausstrahlung, der man sich kaum entziehen kann.

In ihrer Autobiografie kommt dazu, dass sie es nicht scheut auch Schwächen zu offenbaren und dadurch eine ungeheure Authenzität schafft. Außerdem mochte ich, wie sie ein Bild der, schon besonderen, späten Siebziger-& Achtziger-Jahre schafft, das ich auch noch ganz ähnlich im Gedächtnis habe.
Es war die Zeit, in der sie sich in jeder Beziehung, künstlerisch wie persönlich, sexuell wie im übrigen Lebensbezug, ausprobiert hat und dies auch sehr freimütig schildert.

Im letzten Drittel des Buches erfahren wir dann, nach der chronologischen Lebensdarstellung, warum es den Untertitel „Warum ich niemals aufgebe“ auf dem Cover gibt. Hier geht das Buch über in eine - für deutsche Leser zunächst dankenswerte - Beschreibung ihrer weiteren Bücher, die ja noch nicht übersetzt sind, in diverse Überlegungen und Ratschläge zum Thema „Schreiben“ allgemein, aber auch der Persönlichkeitsentwicklung und des positiven Denkens - eine Theorie, die die Autorin verinnerlicht und für ihr Leben als sehr wichtig empfunden hat.

Das ist zunächst nicht verwerflich und auch ganz interessant zu lesen, führte bei mir aber im Nachgang dazu, dass ich mich fragen musste, ob ich diesen Ratgeberanteil wirklich gebraucht hätte.
Für mich entsteht hier ein unguter Bruch, das abgedroschene „ich-muss-nur-positiv-denken-dann-wird-alles-gut“ passt m.E. hier nur bedingt hin. (Es wäre eher in einem Ratgeber für aufstrebende Schreibende oder ihre Student:innen angesagt.) Es macht mich außerdem darauf aufmerksam, dass uns Frau Evaristo eben doch nicht alles erzählt. Denn im Nachhinein betrachtet finde ich ihre Erklärungen, wie es ihr gelingen konnte, aus einem unsicheren, vom Vater auch mal geschlagenen Kind zu einer versöhnten Tochter und selbstbewussten jungen Theatermacherin zu mutieren, doch etwas dürftig. Verbunden mit dem Postulat des „positiv Denkens“ bekommt das für mich ein bisschen den Beigeschmack des „Jede:r kann alles schaffen, wenn er nur hartnäckig genug ist“. Das glaube ich persönlich nicht - zumindest sehe ich da die achtziger Jahre auch als eine besondere Zeit, in der Experimente, z.B. in freien Theaterprojekten, weitaus problemloser machbar waren als heute, zum Beispiel.

Fazit: Manifesto ist mehr als eine Autobiografie, es ist ein flott geschriebenes, gut und unterhaltsam zu lesendes Buch, das interessante Einblicke in das Leben und künstlerische Wirken der Autorin gibt.
Es vermittelt darüber hinaus ein lebendiges Bild der Achtziger Jahre und was diese Zeit für das Leben dieser Generation bewirken konnte. Mir persönlich ist es am Ende ein bisschen zu sehr Ratgeber statt Memoir, und ich halte es für wichtig diesen Teil, wie auch „Psychologie“ und „Kindheit“, kritisch zu lesen. Auf viele Leser:innen kann die Ausstrahlung des Buches trotzdem motivierend und insgesamt positiv sein.

Bewertung vom 01.02.2022
Der Erinnerungsfälscher
Khider, Abbas

Der Erinnerungsfälscher


sehr gut

Erinnerungen können Minenfelder sein - eine Erfahrung, die Flüchtlinge in besonderer Weise teilen, manchmal fehlen sie Ihnen sogar - man kann sich denken, aus Selbstschutz.
Der Protagonist Said, der - daraus macht der Autor keinen Hehl - autobiografische Züge trägt, wie Khider selbst im Irak gefoltert wurde, geflohen ist, hier nach Deutschland geflüchtet ist und schriftstellerische Ambitionen entwickelte, entdeckt sogar, dass man Erinnerungen „fälschen“ und damit „schreiben“ kann - die Erinnerungsgabe, die er dazu braucht ist, ist ihm gleichzeitig Therapie. Und er schafft es damit, in einer für ihn typischen Schlichtheit der Sprache, die umso eindringlicher wirkt, die Schwere des Themas zu reduzieren, Verständnis zu schaffen, Leser wie mich, die nicht den Hauch einer Ahnung haben, was Said/Khider erleben mussten, nachfühlen zu lassen, ohne gefühlig zu sein. Für mich ist das, auch sprachlich, eine besondere Kunst.

Den Rahmen der Geschichte schafft der Ruf ans Sterbebett seiner Mutter in den Irak – enttäuscht werden könnte, wer nun eine rührige Geschichte erwartet oder gar eine Art Abrechnung mit dem Irak, mit den Erlebnissen der Flucht oder mit der Bürokratie und dem Alltagsrassismus des neuen Heimatlandes. Sensationsmache oder erhobenen Zeigefinger hat Khider nicht nötig - er muss sich nicht abarbeiten, sondern schildert eher reflektiert und sehr klug, teilweise ironisch, und dadurch bewegend, seine Erinnerungen samt Lehrstellen, führt uns zum Mitreflektieren und auch zum Fremdschämen, aber ohne Belehrung und ohne Nostalgiekitsch. Er verbindet den Einblick in seine Kopfwelt und seine Philosophie des Schreibens mit einem raffinierten wie umfassenden Einblick in das Dasein als Migrant, ins Flüchtlingsein und Flüchtlingbleiben.

Eine „Fälschung“ ist es sicher nicht. Jeder, der sich schon einmal mit den Geschwistern über Kindheitserlebnisse ausgetauscht hat, weiß auch um die Subjektivität von Erinnerung, von eigenen „Minenfeldern“, die lächerlich erscheinen gegenüber den Gefühlen derer, die bei uns Zuflucht suchen.
Einen Stern habe ich – trotzdem mich das Buch immer noch beschäftigt – abgezogen, weil die sprachliche Qualität meines Erachtens etwas schwankt, auch die typische Khider-Leichtigkeit ist im Vergleich zum „Palast der Miserablen“ hier nicht ganz erreicht. Trotzdem lässt sich das Buch in einem Zug spannend und „unterhaltsam“, weglesen - es gibt somit einfach gar keinen Grund es nicht zu lesen!

Drei typische Passagen möchte ich zitieren, weil ich sie so passend wie eindrucksvoll fand:
- Dem Buch vorangestellt ist ein Zitat von Klaus Mann: „Es ist kein Verlass auf die Erinnerung, und dennoch gibt es keine Wirklichkeit außer der, die wir im Gedächtnis tragen.“
- Ein typischer kurzer, schlichter Khider-Satz: „Im Irak, das weiß Said, drehen sich die Minutenzeiger nicht über Ziffern, sondern über Wunden.“
-„Er ist wie ein Januskopf. Das eine Gesicht ist für alle sichtbar, zeigt sich allen, so wie sie es sich von ihm wünschen. Das andere Gesicht ist verschleiert, verborgen, rückwärtsgewandt, kauert allein und freiwillig eingesperrt. Das ist Said…, ein verstecktes Ich und ein sichtbares Ich, die unvereinbar sind, aber dasselbe Schicksal teilen müssen.“

Fazit: Mehr als die Erzählung eines Flüchtlingsschicksals, ein eindringlicher Text vom Schreiben, vom Erinnern und vom Dasein - lesen!

Bewertung vom 07.09.2021
Der perfekte Kreis
Myers, Benjamin

Der perfekte Kreis


sehr gut

„Und in einer stillen Sommernacht draußen auf den Feldern, wo der Himmel ein umgedrehter Spiegel ist und die jungen Pflanzen ganze Orchester von Geschöpfen bergen, die auf die alles umfassende Unterweisung des Mondes warten, erhebt sich ein leichter Wind, der ein Meer von Platinnadeln zum Flimmern bringt, und seltsame Dinge geschehen.“

Das ist der poetische Auftakt zu zehn geheimen Nächten, zehn Kornkreisen, die in jeder Nacht perfekter werden, und die Lösung des Rätsels, wer diese nun wirklich erschafft. Nach jeder Nacht erleben wir außerdem die manchmal erstaunliche Berichterstattung zu den Geschehnissen.

Es ist überdies die Geschichte einer eher ungewöhnlichen Freundschaft, von zwei eher „schrägen Gesellen“, die vom Leben äußerst unperfekt behandelt wurden und eigentlich Versehrte sind, die einen Lebensinhalt suchen, den ihnen die Gesellschaft nicht bieten kann.
Und eine Geschichte von der versehrten Erde, voller Symbolik zum Gegensatz zwischen schöner Natur und schwierigem Mensch – man kann sie ungestraft in verschiedener Weise lesen, am Ende ist es auch noch eine Art Klima-Roman.

Und natürlich schafft Myers, genau wie in seinem Vorgänger „Offene See“, Nacht und Natur lebendig zu machen, alles „was da kreucht und fleucht“ so detailreich und mitunter „zauberhaft“ zu schildern, dass man es nicht nur deutlich vor Augen hat, sondern regelrecht fühlt, riecht und schmeckt!

Das ist es auch, neben der interessanten Grundidee, was mir erneut ein gutes Leseerlebnis bescherte. Alles andere, vor allem die Charaktere, blieben dagegen doch zu blass, zu ungenau, nur angedeutet und am Ende auch zu repetitiv.

Klar, es ist eine ruhige Geschichte, die Protagonisten, ein traumatisierter Ex-Soldat und ein alternder Punk, sind ohnehin nicht jedermanns Ding – aber das war genau nicht mein Problem!
Ich hätte einfach doch gerne noch mehr von Beiden erfahren, und auch den Sinn des Ganzen muss ich mehr raten, als dass er sich durch die Entwicklung der Handlung wirklich erschließt. Ich finde, da wurde Potenzial verschenkt!
Es kann aber auch sein, dass die Lebensweisheiten, die die Beiden austauschen, bei anderen Lesern Gefallen finden, mir waren sie etwas zu flach und kalenderspruchartig, die Gespräche auch mitunter etwas zu konstruiert. So wirklich aus Fleisch und Blut wollten die Figuren bei mir nicht werden.

Fazit: Ein ruhiges, stellenweise poetisches wie verrücktes Buch, dass trotz meiner Kritik Lesevergnügen bringen kann – gelangweilt habe ich mich trotz allem wirklich nicht. Ich empfehle unbedingt Bilder von Kornkreisen zu googeln, dann kann man die Faszination auch gut nachvollziehen. Deshalb gute 3,5 Sterne von mir - wer die Natur mag, sollte unbedingt einmal Myers lesen.

Bewertung vom 07.09.2021
Karl IV.
Monnet, Pierre

Karl IV.


sehr gut

Mit seinem Buch „Karl IV. – Der Europäische Kaiser“ hat der bedeutende französische Mittelalter-Historiker Pierre Monnet ein wissenschaftsgeschichtliches Buch über eine eher dunkle mittelalterliche Epoche vorgelegt, das mehr ist als eine Biographie.
Wer aber war denn Karl IV.? Wozu sollte man sich überhaupt noch mit ihm beschäftigen?

Bezeichnenderweise ist Karl IV. an deutschen Schulen nur noch durch die „Goldene Bulle“ berühmt-berüchtigt, den Namen verbindet man bestenfalls mit dem anderen Karl, dem „Großen“ - ganz im Gegensatz zu Tschechien übrigens, wo er bis heute nicht nur wegen seiner vielen Denkmale in und um Prag lebendig ist.
Von seinen Zeitgenossen und vielen Historikern der folgenden Jahrhunderte wurde er durchaus kritisch gesehen, gar bespöttelt, war er doch eher ein grüblerischer, frömmelnder Mensch, alles andere als die im MA so beliebten Schlachtenkönige und Turnierritter - wie noch sein Vater - und als „Pfaffenkönig“, also papsthörig, als geizig und allzu oft in Geldnöten verschrien!
Aus verschiedenen aktuelleren oder auch nationalen Blickwinkeln betrachtet, kann man heute aber über diesen schöngeistigen, diplomatischen und vorausschauenden Friedensherrscher nur staunen - so war er nicht nur ein König, der, wie sonst keiner, fünf Sprachen in Wort und Schrift(!) beherrschte, der als einziger eine Autobiografie, einen Maßstab für zukünftige Herrscher, hinterließ, „Vater“ der Tschechen genannt wurde, die erste Uni, die „Goldene Stadt“ erbaute und „goldene Handelsrouten“ schuf, und gleichzeitig ein weitgestrecktes und äußerst komplexes „Kaiserreich“ in einer Art verwaltete und vermehrte („Mehrer des Reiches“, ja, stellenweise ist klar, mit ihm hätte das „Spiel um Throne“ ganz anders ausgesehen), die bis ins 19. Jahrhundert wirkte und Deutschland entscheidend prägte, z.B. hinsichtlich des heutigen Föderalismus oder auch eines veränderten Europabegriffs.

Der Autor vermag am Beispiel Karls gut zu zeigen, dass unsere heutigen nationalstaatlichen Vorstellungen und Ideen mit früheren Zeiten unvereinbar sind. (Karl IV. lässt sich keiner Nation zuordnen: er war deutscher König wie König von Böhmen, König von Italien, König von Burgund, Kaiser des „Heilig-Römischen Reiches“, Vorsteher des Hauses Luxemburg usw., sein Handeln war immer im Blick auf viele verschiedene Völker und Kulturen ausgerichtet.)

Monnet schafft hohe Aktualität, indem er aufzeigt, wie wichtig genau diese pluralistische Sichtweise in historische Zeiten für uns ist.
In Zeiten, in denen populistische Strömungen allzu gerne Rückbesinnung und bewusste Instrumentalisierung und Vereinnahmung nationaler Geschichtserzählung benutzen, um zu entzweien, ist eine immer kritische, vor allem aber vielseitige und multinationale Betrachtungsweise der Geschichtsschreibung zwingend und wird hier im dritten Teil des Buches „Überdauern“, in der Analyse der national unterschiedlichen Betrachtungen dieses Herrschers und der Beurteilung seiner Wirkung durch die Jahrhunderte, vorbildhaft umgesetzt.

Durch die nichtchronologische Erzählweise ergeben sich einige Wiederholungen im Text, und zu den vielen Beschreibungen von diversen Gemälden, Skulpturen u.a. Denkmälern wären mir weitere oder auch farbige Abbildungen lieber gewesen. Außerdem äußert sich der Autor nur kurz zur Frage der Judenverfolgung, was ich mir ebenfalls anders gewünscht hätte. Das ist allerdings die einzige Kritik, die ich an diesem Buch habe.

Fazit: Eine klare Leseempfehlung für geschichtlich-politisch Interessierte.

Bewertung vom 10.08.2021
Was fehlt dir
Nunez, Sigrid

Was fehlt dir


sehr gut

Ja, es gibt sie, diese Geschichten, die nahezu ohne Plot auskommen und sprachlich scheinbar einfach geschrieben sind, aber deutlich mehr enthalten, als auf den ersten Blick zu lesen ist – sie können gar eine Komposition sein, ein Musikstück mit einem ganz unverkennbaren (Erzähl-)Ton, einem „autorentypischen Klang“, der noch lange nachhallt. So ein Buch war „Der Freund“, und so ein Buch ist auch dieses.

Sigrid Nunez hat längst ihren eigenen Sound entwickelt, und ja, ich bin bekennender Fan! Eine einfache, fast sparsame Sprache, die immer präzise, klug, tiefgründig, aber auch selbstironisch klingt (leider geht davon einiges bei der Übersetzung verloren) – aber, Moment mal, hier geht es doch um den (selbstbestimmten) Tod einer krebskranken Frau, oder? Ironie und Tod, gar Humor in so einem Buch, wie soll das gehen?!

Bei Nunez geht das - nicht nur, dass wir lernen, dass auch Sterbende noch gerne lachen, im Grunde schreibt die Autorin hier mittels diverser, todtrauriger Geschichten tatsächlich eine Hommage an das Leben! Und alleine dafür gebührt ihr m.E. höchster Respekt. Ich kann nur feststellen, dass ich ihre leise Art, schwierigste Themen leichtfüßig und dennoch tiefgründig zu verhandeln, einfach mag, dass sie mich extrem zum Nachdenken animiert. Das Buch trieft vor Empathie, und wie sie die in philosophische Gedankenströme übersetzt, ist einzigartig und große Kunst!

Warum dann vier Sterne? Im Gegensatz zum „Freund“ empfand ich das Buch bei aller Begeisterung über die Alleinstellungsmerkmale nicht ganz wie aus einem Guss, nicht ganz so ausbalanciert, vielleicht auch themenüberladen. Bis hin zu Trump kommt alles Mögliche, natürlich Liebe und Freundschaft, aber auch Alter und Klimakatastrophe, der Zustand der Gesellschaft usw. zur Sprache, was verständlich, aber manchmal doch zu weit weg von der Kerngeschichte um die todkranke Freundin ist.

Trotzdem ist die Lektüre, wie immer mit vielen interessanten Zitaten und Anekdoten bestückt, meines Erachtens absolut lesenswert. Man sollte nur kein Rührstück, auch keine große Handlung erwarten und wissen, dass das Thema „selbstbestimmter Tod“ in den USA noch tabubehafteter ist als bei uns. Diese Schwierigkeiten im Umgang mit dem „Tabu Tod“ und unsere Aufgaben im Mitmenschlichen beschreibt Nunez als New Yorker Intellektuelle, und wer damit etwas anfangen kann (und gleichzeitig viel zu Leben & Alter lernen will), wird hier bestens bedient. Ich wünsche Frau Nunez noch viele gute Jahre und uns noch viele weitere Bücher von ihr!

Bewertung vom 16.06.2021
Die Kinder von Teheran
Dekel, Mikhal

Die Kinder von Teheran


ausgezeichnet

Wer sind die Kinder von Teheran? Warum waren sie auf der Flucht? Der Begriff der „Teheran children“ ist für uns noch relativ unbekannt und wird von der in Israel geborenen US-Literatur-Professorin Mikhal Dekel, Tochter eines solchen „Teheran child“, aus dem Vergessen hervorgeholt.

Damit wird der Aspekt der Judenverfolgung, der auch aus der Flucht von über 1 Million polnischer Juden durch den Osten und Nahen Osten bestand, erweitert und verbindet sich in interessanter Weise mit unseren aktuellen Problemen der weltweiten Fluchtbewegungen.

Flucht bedeutet, aus Verzweiflung alles Vertraute und jede staatliche Sicherheit hinter sich zu lassen - das ist heute so und war es auch früher. Bezeichnenderweise wusste die Autorin selbst vor ihrer Recherche nicht, was die Flucht des Vaters für ihn und seine Herkunftsfamilie bedeutet hatte, da er, wie so viele Holocaust-Opfer, sich über die Vergangenheit lieber ausschwieg. Und im Verlauf des Buches begegnet uns und den Kindern alles, was man sich dazu denken kann: Vertreibung, Deportation, Kälte, Hunger, Krankheit, Prostitution, Zerstörung und Verlust der Familie/Vorfahren.

Trotzdem muss kein Leser Respekt davor haben dieses Buch zu lesen. Es ist weder negativ geschrieben noch besonders schwer zu lesen - im Gegenteil! Es hat eine für ein Sachbuch sehr schöne Sprache und erzählt die Geschichte ausgesprochen flüssig und fesselnd. Natürlich gibt es auch berührende und unschöne Momente, aber der Autorin gelingt der besondere Kunstgriff, eigentlich zwei Geschichten zu erzählen: die Flucht ihres Vaters, aber auch ihren eigenen Versuch, diese Reise und ihre Auswirkungen nachzuvollziehen, tw. auch vor Ort, und über alles, was ihr dort begegnet, kann sie sehr spannend und nachvollziehbar reflektieren. Das macht die Lektüre sehr besonders und das Buch nahezu zu einem Pageturner.

Ich schätze sehr, dass sie nicht alleine auf die Erforschung des väterlichen Einzelschicksals abstellt, sondern in Herausarbeitung des gemeinsamen und des allgemeingültigen dieser Schicksale dem Leser einen multiperspektivischen Blick auf das Geschichtsgeschehen ermöglicht und damit auch Lehren für uns heute möglich macht.
So ist einer ihrer Hauptpunkte, dass die national begrenzte und tw. verfälschende Erinnerungskultur in einzelnen Staaten das Lernen aus der Geschichte erschweren. Dieses, oder auch schlicht weshalb die Gründung Israels für die Juden derart bedeutungsvoll war, ist mir noch nie so deutlich geworden wie in diesem Buch! Oder auch, dass es ständig erzwungene Identitätswechsel für die Flüchtenden gab (von Polen zu rechtlosen Juden zu Israelis/Zionisten) und was das für sie, bis hin zu ihren späteren Familien und Kindern, bedeutete.

Man kann in diesem Buch in einer besonderen Weise erleben, wie die große Geschichte in die kleine des Einzelnen eingreift und welche Auswirkungen das auf den Menschen wie auf das Weltgefüge hat.
Durch diese Vielschichtigkeit und die intensiven, offen dargelegten Reflektionen der Autorin ist es ein sehr gelungenes Buch.

Fazit: Von mir 4,5 Sterne, ein definitiv lesenswertes Buch! Ich denke, dass auch Menschen, die sonst keine historischen Sachbücher lesen, mit diesem Buch gut zurecht kommen werden und viel daraus mitnehmen können, durchaus auch für die aktuellen Konflikte.
Den kleinen Abzug gibt es, weil ich am Ende doch ein wenig enttäuscht war, dass die Verdrängung der Palästinenser mit der Staatsgründung Israels nicht wirklich erzählt wird. Das widerspricht etwas der sonstigen Haltung der Autorin, allerdings kann ich die besondere Loyalität jüdischer Menschen zum Staate Israel nach der Lektüre auch besser verstehen.

Bewertung vom 12.02.2021
Lotte Lenya und das Lied des Lebens
Neiss, Eva

Lotte Lenya und das Lied des Lebens


ausgezeichnet

In diesem Roman geht es um die durch die „Dreigroschenoper“ bekannt gewordene Lotte Lenya und ihren Ehemann, Kurt Weill. Eva Neiss hat hier ein Gesamtkonzept umgesetzt, das ganz wunderbar zu der „Stimme von Kurt Weill“ und und ihrer Umgebung, vor allem im Berlin der Zwanzigerjahre, passt.
Sie teilt den Roman wie auf einer Bühne in Akte & Szenen ein und bringt uns so theaterhaft das einzigartige Leben von Karoline Blamauer alias Lotte Lenya näher. Der Schreibstil ist klar, eher sachlich und gut lesbar, dabei flüssig und anschaulich, sie schreibt in einem gelungenen Präsenz, was das Konzept unterstreicht und einem mitunter den Eindruck vermittelt den Protagonisten über die Schulter zu schauen. (Unterstrichen wird ihr Konzept übrigens auch mit einer sehr hübschen Innengestaltung des Buches.)

Da das Leben Lotte Lenyas ein eher schwieriges, wechselhaftes war, ist es gar nicht so einfach, das bildhaft nachzuvollziehen, aber der Autorin gelingt es in einem interessanten Mix aus Dialogen und Nacherzählung, der - trotz anrührender Szenen wie der Bootsfahrt von Lotte L. u. Kurt Weill, oder der äußerst aufregend geschilderten Uraufführung der Brecht’schen Oper - niemals kitschig oder langweilig wird. Sie hat gut recherchiert und bietet so auch eine Reihe an Zusatzinformationen und Nebenfiguren, die dem trockenen Stoff Leben einhauchen und zum Weiterlesen-u.recherchieren animieren, angefangen von den Hitler-Bildchen in den Zigarettenschachteln bis zur Erklärung der Absichten von Weill und Brecht in ihrer Kunst.

Das Buch konzentriert sich dabei auf die Zeit von Lottes Kindheit in Wien bis zu ihrer Berliner Zeit und endet mit der Flucht in die USA, also auf die prägensten Jahre. Die Geschichte ist dabei nicht einfach chronologisch erzählt, sondern arbeitet mit einem Rahmen von Prolog & Epilog sowie gelegentlichen kleineren Rückblenden, die den Lesefluss aber nicht stören.

Als einzigen kleinen Kritikpunkt gab es für mich die Stelle, als sich die Ehekrise von L & K zuspitzt, und hier mehr Gedanken als Dialoge zum Verständnis angeboten werden. Das fand ich ein wenig statisch, wobei ich aber betonen muss, dass ich dennoch spätestens das letzte Drittel mit angezogenem Atem gelesen habe, und insgesamt mein wirklich großes Lesevergnügen dadurch nicht geschmälert wurde.

Fazit: Dieses Buch hat mir viel Spaß gemacht und meine Neugier auf vergessene Künstler der zwanziger Jahre gestärkt. Die Autorin hat sich Lotte Lenya respektvoll angenähert und ihre Version von deren besonderer Persönlichkeit lesenswert dargelegt. Sie schafft es, wichtige Aspekte einer schwierigen Zeit dem Vergessen zu entreißen und unterhaltsam zu vermitteln.

Im Bereich des historischen Buchs und der Romanbiographien ist diese Autorin mit ihrem Debüt eine empfehlenswerte Neuentdeckung, von der ich gerne noch mehr lesen möchte.

Bewertung vom 18.01.2021
Vati
Helfer, Monika

Vati


gut

Monika Helfer betreibt in „Vati“ die Suche nach der Wahrheit in ihrer eigenen Familiengeschichte weiter. Es geht um eine Biografie, die eng mit Armut, Krieg und Anderssein verflochten ist, und die vergleichsweise sachlich und mit einer Portion Melancholie erzählt wird. Die Autorin versucht sich einem Vater anzunähern, der über lange Strecken kein Vater war.

Das Besondere an ihren Büchern („Die Bagage“ & „Vati“) ist, dass es ihr nicht nur um eine Nacherzählung des selbst Erlebten, sondern immer auch um Reflektionen der eigenen Wahrnehmung, der Subjektivität von Erinnerung und das Hinterfragen aller Familienmythen geht. Entsprechend wird nicht chronologisch, sondern mittels Sprüngen in die Gegenwart, in das eigene Denken oder in Gespräche mit anderen Zeitzeugen erzählt.

Noch etwas Besonderes ist ihre minimalistische Sprache, der meines Erachtens in sparsamen Worten gelingt, Bilder zu schaffen, für die Andere seitenweise Adjektive und lange Beschreibungen brauchen. Das Gleiche gilt für die Kennzeichnung der Charaktere.

Letztlich bleibt es Geschmackssache, ob man lieber solch eine reduzierten Sprachstil liest oder es opulenter mag, auch emotionaler vielleicht.
Wobei ich es eher als Verdienst sehe, die eigene Familie aus der Distanz zu betrachten und beschreiben zu können – einen Schritt zurückzutreten und nicht alle Familienlegenden unhinterfragt über Generationen weiterzutragen, würde vielen Familien gut tun!
Und eine Familien-Biografie birgt meines Erachtens immer die Gefahr, allzu subjektiv zu wirken - beschönigend, oder auch zu kritisierend - beides kann den Individuen des Familienverbundes dann sehr Unrecht tun, und das immerhin schafft die Autorin zu vermeiden. Es geht hier um Verstehen und nicht um Urteilen!

So war es schon in „der Bagage“ und so ist es auch hier – meines Erachtens angenehm anders!

Was allerdings hier zum Problem wird: der Vater von Monika Helfer war vor allem ein „abwesender Vater“ und von Abwesenheit, die kaum zu greifen ist, zu erzählen, ist schwer. Dadurch geraten Teile der „Bagage-Geschichte“ streckenweise derart in den Vordergrund, dass mir der Vater bis zum Schluss seltsam fremd blieb, und das Vaterthema stellenweise zu sehr verloren ging.

Der zweite Vorwurf, den ich „Vati“ - im Vergleich zum Vorgänger - machen muss, ist die mangelnde Poesie und ein „Gesamtkonzept“, das über die Familien-Erzählung hinausgeht. Bei „der Bagage“ gab es da was, da waren die Themen Schönheit & Außenseitertum derart zentral, dass ich mir sicher war: hier geht es nicht nur um Familiengeschichte, hier bekomme ich, auch literarisch, „mehr“.

Das ist bei „Vati“ leider nicht der Fall, die poetischen Anklänge fehlen fast ganz, was mir das Buch -über die reine Nacherzählung hinaus- bietet, blieb mir leider verborgen. Deshalb Punktabzug und ein gewisses „schade!“

Lesenswert finde ich die Autorin trotzdem, und es wird definitiv nicht mein letztes Buch von Monika Helfer gewesen sein. 3,5 Sterne aus meiner Sicht.

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