Stefanie H. Martin
Broschiertes Buch
Vanessa und die Kunst des Lebens / Die Liebenden von Bloomsbury Bd.2
Roman
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Die Liebe ist wie das Licht. Versucht man, sie in einen festen Rahmen zu pressen, verschwindet sie.London, 1910: Virginias Schwester Vanessa trifft den Kritiker Roger Fry, der die Kunst in England neu beleben will. Die Begegnung mit ihm inspiriert Vanessas Hunger nach Farben, Leidenschaft - und Liebe. Schließlich wagt sie es, ihre moderne Auffassung von Malerei ebenso wie ihre Sinnlichkeit offen auszuleben. Doch sie zahlt einen hohen Preis dafür ... Virginia entscheidet sich indes, Leonard Woolf zu heiraten, und strebt an, was vielen in ihrer Zeit verwehrt bleibt: als Ehefrau zu arbeiten und...
Die Liebe ist wie das Licht. Versucht man, sie in einen festen Rahmen zu pressen, verschwindet sie.
London, 1910: Virginias Schwester Vanessa trifft den Kritiker Roger Fry, der die Kunst in England neu beleben will. Die Begegnung mit ihm inspiriert Vanessas Hunger nach Farben, Leidenschaft - und Liebe. Schließlich wagt sie es, ihre moderne Auffassung von Malerei ebenso wie ihre Sinnlichkeit offen auszuleben. Doch sie zahlt einen hohen Preis dafür ... Virginia entscheidet sich indes, Leonard Woolf zu heiraten, und strebt an, was vielen in ihrer Zeit verwehrt bleibt: als Ehefrau zu arbeiten und den Traum vom Schreiben zu verwirklichen.
Ein mitreißender Roman über Virginia Woolf und ihre Schwester Vanessa Bell - eine Frau, deren Freiheitsdrang keine Grenzen kannte und die mit ihrer erotischen Libertinage das Herz des Kreises von Bloomsbury wurde.
London, 1910: Virginias Schwester Vanessa trifft den Kritiker Roger Fry, der die Kunst in England neu beleben will. Die Begegnung mit ihm inspiriert Vanessas Hunger nach Farben, Leidenschaft - und Liebe. Schließlich wagt sie es, ihre moderne Auffassung von Malerei ebenso wie ihre Sinnlichkeit offen auszuleben. Doch sie zahlt einen hohen Preis dafür ... Virginia entscheidet sich indes, Leonard Woolf zu heiraten, und strebt an, was vielen in ihrer Zeit verwehrt bleibt: als Ehefrau zu arbeiten und den Traum vom Schreiben zu verwirklichen.
Ein mitreißender Roman über Virginia Woolf und ihre Schwester Vanessa Bell - eine Frau, deren Freiheitsdrang keine Grenzen kannte und die mit ihrer erotischen Libertinage das Herz des Kreises von Bloomsbury wurde.
Stefanie H. Martin ist das Pseudonym von Stefanie Hohn, die als Übersetzerin und Dozentin für literarisches Übersetzen arbeitet und über Charlotte Brontë promoviert hat. Schon als Studentin faszinierten sie die 'Bloomsberries' mit ihrem schillernden Einfluss auf den Wandel zur Moderne, aber auch als Gruppe junger Menschen, die gegen die engen Moralvorstellungen ihrer Zeit aufbegehrten. Ihr Interesse an den oft konfliktreichen Lebensläufen von Künstlerinnen und Schriftstellerinnen führte sie schließlich selbst auf den Weg zum Schreiben. Stefanie H. Martin lebt und schreibt in Düsseldorf.
Produktdetails
- Bloomsbury-Saga 2
- Verlag: Aufbau TB
- Artikelnr. des Verlages: 656/33905
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 486
- Erscheinungstermin: 6. Dezember 2022
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 134mm x 43mm
- Gewicht: 495g
- ISBN-13: 9783746639055
- ISBN-10: 3746639050
- Artikelnr.: 63415131
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
»Ist der Werdegang dieser beiden Frauen auch geschichtlich vorgeschrieben, gelang es Stefanie Hohn, atmosphärische Details aus dem Alltag und den Gedanken der Schwestern nachempfindbar lebendig werden zu lassen.« Rheinische Post 20230607
Ich war sehr glücklich als der zweite Band der Bloomsbury Trilogie endlich erschien, bereits der erste Band konnte mich total überzeugen.
Nochmal zur Erinnerung: die Bloomsberries waren eine moderne und junge Künstlergruppe im Londoner Stadtteil Bloomsbury, die sich zu Beginn des …
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Ich war sehr glücklich als der zweite Band der Bloomsbury Trilogie endlich erschien, bereits der erste Band konnte mich total überzeugen.
Nochmal zur Erinnerung: die Bloomsberries waren eine moderne und junge Künstlergruppe im Londoner Stadtteil Bloomsbury, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts um die Schwestern Virginia Woolf und Vanessa Bell gegründet hat.
In der Trilogie erfahren wir vom Leben Virginia Woolfs bevor sie eine bekannte Literatin wurde. In diesem Band steht ihre malende Schwester Vanessa Bell im Fokus.
Nicht nur dass die Thematik und der Zeitgeist enorm interessant ist, Martin schreibt einfach überzeugend und recherchiert sehr genau. Es hat mir viel Freude bereitet, nebenher nach Fotos zu googeln, die das Gelesene noch untermauern. Es ist toll wenn ein Gemälde oder eine Person so detailliert beschrieben wird, dass man diese auf einem Foto sofort wiedererkennt.
Stefanie H.Martin schreibt so wunderbar, dass man ohne ständige Hinweise, immer weiss wann man sich befindet… die Atmosphäre der Zeit ist immer greifbar, ganz ohne „Produktplatzierung“.
Dass alles historisch exakt ist, ist für mich mittlerweile leider keine Selbstverständlichkeit mehr, deshalb will ich das nochmal betonen.
Danke für diese wunderbare Fortsetzung, jetzt hoffe ich, dass die Wartezeit zum dritten Band schnell vergeht!
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Ein Kreis voller Künstler inmitten Londons. Unter ihnen die Geschwister Stephen und viele intellektuelle Männer aus dem Stadtteil Bloomsbury. Es ist ein Wiedersehen mit Virginia und Vanessa Stephen bzw. Bell. Vanessa, geerdet in ihrer Ehe mit Clive, aber doch unglücklich und Virginia, …
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Ein Kreis voller Künstler inmitten Londons. Unter ihnen die Geschwister Stephen und viele intellektuelle Männer aus dem Stadtteil Bloomsbury. Es ist ein Wiedersehen mit Virginia und Vanessa Stephen bzw. Bell. Vanessa, geerdet in ihrer Ehe mit Clive, aber doch unglücklich und Virginia, die immer noch irgendwie auf der Suche nach sich selbst ist, prägen diesen Teil des Buches. Doch es ist vor allem Vanessa, die auf der Suche nach Liebe und ihrer eigenen Kreativität ist und deren besondere Beziehung zu Virginia einmalig bleiben wird. Es ist die Geschichte zweier Frauen, auf der Suche nach sich selbst.
Das Cover dieses Buches schließt sich an seinen Vorgänger an. Es zeigt das historische London und inmitten dessen ist das Bild von Vanessa über allem zu erkennen, denn dieser Teil dreht sich um Vanessa Bell, die Schwester der berühmten Virginia Woolf.
Es empfiehlt sich die Bücher hintereinander zu lesen oder nochmal einen kurzen Abstecher in das vorherige Buch zu machen, um in die Handlung einsteigen zu können. Doch es gelingt der Autorin den Leser dank ihres wunderbaren Schreibstils mitzunehmen.
Stefanie H. Martin gelingt es den quasi Haufen bunter Papageien, den die Bloomsbury-Anhänger darstellen, zu beschreiben. Die Individualität jedes einzelnen ist in den Gesprächen innerhalb der Handlung zu erkennen und jeder übermittelt auf seine Weise eine Botschaft. Vor allem gelingt es ihr die Tiefgründigkeit der Gespräche der Bloomsburys wiederzugeben. Eine Tiefgründigkeit, die so manchem Gespräch heute fehlt.
Auch mögen die Beziehungen der einzelnen Personen untereinander befremdlich anmuten, jedoch waren sie für diese Ansammlung von Künstlern normal. Mit ihren Handlungen, Gesprächen und ihren Lebensgewohnheiten revolutionierten sie die damalige Zeit. Doch auch, wenn die Autorin die oftmalige Schwermut der einzelnen Charakter nachvollziehbar darstellte, gelang es ihr, deren Freude über die Lebensgewohnheit, in der sie verankert waren, darzustellen.
Gerade ab der Hälfte wurde es auch sehr spannend, sodass ich das Buch nur noch schwerlich zur Seite packen konnte. Die Entwicklung der Charaktere erzeugte Spannung und die Frage, wie es für sie weitergehen mag.
Mein Fazit: Stefanie H. Martin ist es gelungen, eine wunderbare und fesselnde Fortsetzung zu schreiben. Tat ich mich mit dem ersten Band noch schwer, viel es mir mit diesem Buch umso leichter die Bloomsbury-Anhänger auf ihren Wegen zu begleiten, für sie zu hoffen, mit ihnen zu bangen und einfach Spaß am Lesen ihrer Geschichte zu haben.
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Einblick in die viktorianische Ära
Die junge Vanessa Bell/ Stephens und ihre Freunde sind die Hauptcharaktere in „Die Liebenden von Bloomsbury: Vanessa“. I’m Fokus steht dabei Kunst, Emanzipation und die Gesellschaft im viktorianischen England.
Im viktorianischen England …
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Einblick in die viktorianische Ära
Die junge Vanessa Bell/ Stephens und ihre Freunde sind die Hauptcharaktere in „Die Liebenden von Bloomsbury: Vanessa“. I’m Fokus steht dabei Kunst, Emanzipation und die Gesellschaft im viktorianischen England.
Im viktorianischen England hatten Frauen kaum Rechte. Sie durften zum Beispiel nicht selber malen oder Bücher veröffentlichen. Dieser Zeitgeist ist überall im Roman präsent. Sei es das Manuskript von Vanessas Schwester Virginia oder Vanessas freimütige Einstellung zu Kunst und Beziehungen. Viele Tabus werden genauso angesprochen wie die Konsequenzen (sozialer Status, Verlust von Ansehen, Isolation …). Daher ist es für mich ein sehr gesellschaftlicher Roman der die Schattenseiten aufzeigt.
Dieser Eindruck wird durch die Sprache untermauert. Es ist eine eher gebildete, bedachte Sprache, als ob man vorsichtig formulieren möchte, was man sagt. Hier wird wieder die Gefahr von verlorenen Ansehen deutlich. Abgerundet wird das von den Themen die beschrieben werden, hauptsächlich Kunst und Literatur, sowie reisen. Das zeigt den gesellschaftlichen Fortschritt, zeitgleich aber auch die verharrende Vorstellung der Gesellschaft, dass Frauen keine Bücher schreiben oder Bilder verkaufen sollen.
Insgesamt finde ich den Roman gelungen. Er gibt den Lesern Einblick in eine Zeit, die gerne vergessen wird, obwohl sie noch nicht lange her ist. Für jemand, der sich mit dieser Zeit beschäftigen möchte, eine klare Empfehlung.
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Ein toller Roman mit einem sehr guten Einblick in die Zeit von 1910 bis 1918
Über Vanessa, die Schwester von Virginia Woolf, hatte ich bisher überhaupt keine Kenntnisse, auch über deren Bedeutung für eine neue Kunstrichtung war mir nichts bekannt. Von daher habe ich durch den …
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Ein toller Roman mit einem sehr guten Einblick in die Zeit von 1910 bis 1918
Über Vanessa, die Schwester von Virginia Woolf, hatte ich bisher überhaupt keine Kenntnisse, auch über deren Bedeutung für eine neue Kunstrichtung war mir nichts bekannt. Von daher habe ich durch den Roman eine mir völlig neue, faszinierende Frau kennengelernt. Es geht überwiegend um Vanessa, aber auch an Virginias Leben kann die Leserin/der Lesen teilhaben.
Der Schreibstil ist sehr gut lesbar, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Orte sind so beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, die Häuser und auch teilweise die Einrichtung vor meinem geistigen Auge zu sehen.
Begeistert hat mich aber auch, wie viele Personen die Autorin als Charaktere in dem Roman mit einbezogen hat: Maler, Dichtern und bekannte Personen aus politischen Kreisen der Zeit. Es fühlte sich so an, als ob ich als Leserin mit zu der Bloomsbury-Gruppe gehört habe. Das war ein tolles Gefühl und ich war etwas traurig als das Buch zu Ende war. Dieser Band gefiel mir noch besser als der erste Band.
Faszinierend war es für mich mitzuerleben, wie Vanessa Bell nicht nur ihr Privatleben nach ihren Wünschen lustvoll organisierte, sondern auch, wie sie es schaffte, ihre "Männer" nicht zu verärgern. Eine Menage à trois ist nichts dagegen und auch für heutige Verhältnisse würde man diese Lebensweise mehr als nur modern bezeichnen.
Sehr gerne hätte ich allerdings noch erfahren, wie Virginia und ihr Mann auf die Idee kamen eine Druckpresse anzuschaffen und woher sie diese bekommen haben. Dieser Lebensbereich von Virginia und Leonard hätte für mich etwas ausführlicher sein können. Aber das ist eindeutig Jammern auf hohem Niveau.
Ich kann das Buch sehr empfehlen, wenn man sich für das Leben der Schwestern Vanessa und Virginia interessiert. Aber auch, wenn man in diese Zeit des Aufbruches in die Moderne eintauchen möchte, ist es empfehlenswert, da zahlreiche kulturelle und politische Ereignisse eingewoben wurden.
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Der zweite Teil der Trilogie über die Bloomsbury Group „Vanessa und die Kunst des Lebens“ hat mir noch besser gefallen als der erste Teil.
Das in Sepia gehaltene Titelblatt zeigt die Malerin Vanessa Bell, von deren Leben, Leidenschaft und Freiheitsdrang in diesem Band …
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Der zweite Teil der Trilogie über die Bloomsbury Group „Vanessa und die Kunst des Lebens“ hat mir noch besser gefallen als der erste Teil.
Das in Sepia gehaltene Titelblatt zeigt die Malerin Vanessa Bell, von deren Leben, Leidenschaft und Freiheitsdrang in diesem Band erzählt wird. Sie muss eine außergewöhnliche Persönlichkeit gewesen sein, die mit ihrer Energie die Voraussetzung zur Bildung der Bloomsbury Group geschaffen hat.
Das Buch umfasst den Zeitraum von 1910 bis 1918. Vanessa trifft den Kunstkritiker Roger Fry, der die zeitgenössische französische Kunst in England bekannt machen möchte. Da Vanessas Ehe in einer Krise ist, entwickelt sich zwischen ihr und Fry eine Beziehung auf künstlerischer und persönlicher Ebene. Später verliebt sie sich in den homosexuellen Maler Duncan Grant.
Aber auch über ihre Schwester Virginia Woolf wird in diesem Band weiter berichtet, ihre gesundheitlichen Probleme, ihre Depressionen und ihren Selbstmordversuch. Die Ehe mit Leonard Woolf, die zunächst nicht einfach war, gibt ihr dann die Sicherheit für ihre schriftstellerische Karriere.
Der Roman ist sehr lebendig und bildhaft geschrieben, die vielen eingestreuten Briefe machen die Lektüre zu einem schönen Leseerlebnis.
Stefanie H. Martin hat sehr sorgfältig recherchiert und sich dabei an die historisch belegten Tatsachen gehalten. Ich habe beim Lesen viel über die zeitgenössische Kunst und die einzelnen Mitglieder der Bloomsbury Group erfahren. Die Persönlichkeiten waren dabei so lebendig beschrieben, dass ich sie mir lebhaft vorstellen konnte und beinahe das Gefühl hatte im Roman dabei zu sein.
Insgesamt ist es ein wunderbares Buch, das ich sehr gerne gelesen habe. Ich freue mich schon auf den dritten Teil und bin gespannt, wie es mit den Schwestern weitergeht.
Ich fand das Thema so interessant, das ich gerne noch mehr über die Bloomsbury Group erfahren würde. Wem es ähnlich geht, der findet am Ende des Buches eine Literaturliste mit weiterführender Lektüre..
Fazit:
Auch der zweite Teil der Trilogie um die „Liebenden von Bloomsbury“ hat mir sehr gut gefallen.
Wer mehr über die Schwestern Virginia Woolf, Vanessa Bell und die Bloomsbury Group erfahren möchte sollte dieses Buch unbedingt lesen. Allerdings ist der Einstieg leichter, wenn man den ersten Teil vorher gelesen hat.
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Die Bloomsberries
„Ich behaupte, selbst die Köchin ist in der Lage zu sagen, ob ihr ein Matisse gefällt oder nicht. Sie muss dafür nicht Kunst studieren. Damit aber enthebe ich sie ihrer Klasse, erkläre sie der Lady ebenbürtig, in deren Salon teuer erkaufte …
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Die Bloomsberries
„Ich behaupte, selbst die Köchin ist in der Lage zu sagen, ob ihr ein Matisse gefällt oder nicht. Sie muss dafür nicht Kunst studieren. Damit aber enthebe ich sie ihrer Klasse, erkläre sie der Lady ebenbürtig, in deren Salon teuer erkaufte Gemälde hängen“. Roger Fry, S. 292
Virgina und Clive – Vanessa und Julian – Clive und Virginia. Die Schwester Virginia und ihr Ehemann. Und Roger Fry (Guildford). Besuche dort, Besuche in Bloomsbury... Duncan. Gespräche, Erotik, Annäherung... Ausstellungen, Malen, Schreiben... neue Orte, neue Gesichter...
Ein wundervoll fließender Roman, gut geschrieben, kenntnisreich geschrieben. Wer Virginia Woolf kennt, findet sie im Buch; wer ihre Schwester noch nicht kennt, findet sie attraktiv genug, um an ihren Gedankengängen interessiert zu sein.
Die Bloomsberries – junge Menschen der bürgerlichen Mittel- bis Oberklasse, manche vermögend, viele haben reiche Freunde und Freundinnen, Gönner, Mäzen, Geliebte... sie sind jung, sie sind ungestüm, sie wollen das Viktorianische aufbrechen. Und sie schaffen es! Sie produzieren Skandale und verwickeln sich in Affären. Einige davon sind höchst talentiert – in unterschiedlichen Bereichen. Sie sind politisch. Sie sind sexuell auf unterschiedlichen Feldern aktiv. Sie sind die Bloomsberries, weil sie im Londoner Stadtteil Bloomsbury logieren. Im Haus der Stephens...
Sie brechen gesellschaftlichen Normen auf und reißen Klassenschranken nieder! Das damals herrschende Kunstverständnis wird aus den Angeln gehoben und vergesellschaftet. Von jetzt an dürften sich auch auch Köchinnen an der Kunst erfreuen. Einfach, weil sie ihnen gefällt...
Virginia und Vanessa Stephen (Bell), Bruder Adrian spielt auch noch eine Rolle. Vanessa, verehelicht mit Clive Bell (eigentlich nur noch auf dem Papier, aber er ist da... gelegentlich... wenn er nicht der Schwester Virginia hinterher stiefelt oder sich mit einer seiner Geliebten amüsiert). Vanessa sucht eine neue Liebe, Virginia eine Liebe überhaupt – denn es scheint so zu sein, dass ein unbemanntes Weib nicht existieren darf... Sie suchen sich selbst, die Schwestern. Die eine durch die Malerei, die andere durch das Schreiben. Sie finden neue Lieben, die eine überhaupt, die andere mehrere...
Sie hetzen durch das Buch, getrieben. Virginia, in ihrer Angst wahnsinnig zu werden, feilt an ihren Manuskripten, kann nicht loslassen, braucht die ältere Schwester Vanessa. Doch diese will sich nicht immer umklammern lassen oder Angst davor haben, dass die jüngere Schwester ihr den Verehrer abspenstig macht. Zwei feinsinnige Schönheiten, die sich doch nur um sich selbst drehten. Doch zumindest Vanessa wird durch die Kinder bodenständiger.
Das Umschlagsbild ist fein und zart (so wie die Geschwister Stephen, mit einem Ausschnitt von Gebäuden in Bloombury 1910 und dem zart gezeichneten Gesicht von Vanessa Bell). Als Merkmal für eine Reihe über die Bloomsberries passend. Es sind drei Bände vorgesehen, Band Nr. eins Virginia Woolf ist bereits veröffentlich. Ich kenne nur den Band über Vanessa Bell und die Kunst des Lebens – informativ in sich. Es braucht nicht die anderen Bände, aber sie ergänzen sich! Und es finden sich zusätzliche Informationen, Literaturhinweise...
Der Schreibstil von Stefanie H. Martin ist eindringlich, sensibel und doch leicht lesbar als wären es Held:innen in einem Kinofilm.
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Experimentelle Pionierkunst und freie Gefühle
Die Malerin Vanessa Bell und die Schriftstellerin Virginia Woolf werden als Schwestern beschrieben, sie sind beide hochsensible und nervlich angegriffene Künstlerinnen. Beide wollen nach dem Verlust der Eltern und eines Bruders und den …
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Experimentelle Pionierkunst und freie Gefühle
Die Malerin Vanessa Bell und die Schriftstellerin Virginia Woolf werden als Schwestern beschrieben, sie sind beide hochsensible und nervlich angegriffene Künstlerinnen. Beide wollen nach dem Verlust der Eltern und eines Bruders und den traumatischen Erlebnissen eines Missbrauchs durch einen Halbbruder selbständig und unabhängig sein. Ihre Kunst weiterentwickeln. Das können sie auch, denn ihre Eltern waren vermögend. Virginia heiratet Leonard und Vanessa zieht nach einer Affäre mit Roger aufs Land. Vanessa gründet ihrer Zeit weit voraus eine WG mit Duncan und Bunny, einem bisexuellen männlichen Pärchen. Sie bekommt mit Duncan eine Tochter. In der Londoner Gesellschaft würde sie dafür geächtet und so wird ihr drittes Kind von ihrem Nochehemann Clive, der mittlerweile eine feste Geliebte hat, anerkannt. Die Künstler sind alle auf der Suche nach ihren wahren Gefühlen und versuchen ein freies Leben zu führen, ohne Korsetts jeglicher Art.
Der Erste Weltkrieg macht ihnen einen Strich durch die Rechnung, aber da sie kreativ sind, finden sie einen Weg dem Kriegsdienst durch Obstanbau zu entkommen. Das gelingt dem privilegierten Kreis besser als den einfachen Leuten. Letztere kommen in dem Roman nicht vor, der Fokus liegt auf dem kleinen Elitekreis und ihrem Pioniergeist in der Kunst und dem entrückten Künstlerleben. Die Geschichte macht die damalige Zeit, die Konflikte innerhalb der Gruppe und die jeweiligen Beziehungsverflechtungen anschaulich.
Die Autorin schreibt die Lebensgeschichte der beiden berühmten Frauen so intensiv, dass man sich im Raum wähnt, als sei man als Leser dabei. Man durchleidet die Nöte und Gefühle mit. Und den Kampf gegen die damaligen Konventionen. Die Reaktionen der Gesellschaft, wenn sich eine der beiden davon befreien will. Die Charaktere sind präzise gezeichnet. Die Gespräche und Diskussionen über Kunst sind nachvollziehbar. Die Umstände sind ausgezeichnet recherchiert und ab und an lässt Stefanie H. Martin einen Brief der beiden Schwestern einfließen. Es bereitet Vergnügen, in die Welt der Bloomsbury Group hautnah einzutauchen. Ich finde das Buch spannend geschrieben und kann die Lektüre empfehlen.
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Einblicke in die Londoner Künstlerszene zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Das Buch erzählt die Geschichte der Künstlergruppe im Londoner Stadtteil Bloomsbury. Die Gruppe entstand maßgeblich durch die Initiative der Schwestern Virginia und Vanessa. Der 1. Band der Trilogie stellt …
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Einblicke in die Londoner Künstlerszene zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Das Buch erzählt die Geschichte der Künstlergruppe im Londoner Stadtteil Bloomsbury. Die Gruppe entstand maßgeblich durch die Initiative der Schwestern Virginia und Vanessa. Der 1. Band der Trilogie stellt Virginia Wolfe in den Mittelpunkt. Hier drehen sich die Ereignisse vorwiegend um ihre Schwester Vanessa, eine Malerin, die leider erst spät Anerkennung erfahren hat.
Vanessa Bell , verheiratet, ein Kind, trifft zufällig am Bahnhof auf den Kunstkritiker Roger Fry. Die beiden beginnen eine Liebesaffäre und Vanessa findet dadurch den Mut, Konventionen hinter sich zu lassen. Verbunden durch die Hingabe an die Malerei hat sie eine enge Bindung an den Maler Duncan Grant, der homosexuell ist. Vanessa verliebt sich in ihn, trennt sich von Frey und muss Duncan mit dessen Liebhabern teilen.
Ein ständiger Begleiter in ihrem Leben ist die Sorge um die Gesundheit Virginias. Diese Sorge teilt Vanessa mit Virginias Ehemann Leonard Wolfe, der seine Frau aufopferungsvoll pflegt.
Vanessa hat sich von ihrem Mann nie scheiden lassen, der sich seinerseits anderen Frauen zugewandt hat.
Dieser Band endet mit der Geburt der gemeinsamen Tochter von Vanessa und Duncan.
Ich muss zugeben, wenn ich an die Künstlerszene zu Beginn des letzten Jahrhunderts gedacht habe, hatte ich immer Paris vor Augen. London war eindeutig ein blinder Fleck für mich. Dank des unterhaltsamen und informativen Romans der Autorin habe ich Zugang zu dieser in meinen Augen gelegentlich exaltierten Künstlergruppe gefunden.
Zu Beginn hatte ich ein wenig Probleme, mich innerhalb des Personenkreises zurecht zu finden, da ich den 1. Band nicht gelesen habe, was ich aber unbedingt nachholen will.
Vanessa ist für mich eine Persönlichkeit, für die ich gespaltene Gefühle habe. Ich habe sie für ihre Fürsorge gegenüber ihrer Schwester Virginia bewundert Sie stellt deren Bedürfnisse oft über ihre eigenen. Ihre Bereitschaft, Konventionen hinter sich zu lassen, fand ich mutig. Heute würde man sagen, sie hat sich selbst verwirklicht.
Ein wenig gram war ich ihr, als sie sich von Roger Frey abwendet, der sicher nicht einfach im Umgang war. Sie behandelt ihn schlecht, stößt ihn regelrecht von sich, ohne sich zu erklären. Fast schon Unverständnis hat da ihre Liebe zu Duncan Grant bei mir hervorgerufen. Manchmal hatte ich den Eindruck, sie liebt gerade das, was sie nicht heben kann. Sie akzeptiert Duncans Liebesverhältnisse zu anderen Männern, ohne selbst körperliche Erfüllung bei ihm zu finden. Erst der gemeinsame Wunsch nach einem Kind führt zur Vereinigung.
Mich haben die Einblicke in diese Welt fasziniert . Ein wenig fühlte ich mich an die 60ziger Jahre erinnert im Hinblick auf wechselnde Partnerschaften und dem Wunsch, altes abzuschütteln.
Der Roman liest sich sehr unterhaltsam und hat mir einen neue Welt eröffnet.
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Ein weiterer interessanter Einblick in das Leben der Frauen von Bloomsbury
„Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens“ ist nach „Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ der zweite Band der Trilogie der Frauen von …
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Ein weiterer interessanter Einblick in das Leben der Frauen von Bloomsbury
„Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens“ ist nach „Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ der zweite Band der Trilogie der Frauen von Bloomsbury von der in Düsseldorf lebenden Autorin Stefanie H. Martin.
Nachdem es im ersten Band mehr um Virginia ging, steht hier nun ihre Schwester Vanessa Bell im Vordergrund.
Vanessa Bell ist verheiratet, hat zwei Söhne und eine Leidenschaft für die Kunst. Als die Künstlerin den Kunstkritiker Roger Fry trifft, fühlt sie sich neu inspiriert.
Stefanie H. Martin schreibt so lebendig über die Blommsbury Group, dass ich auch dieses Mal die Atmosphäre der Gemeinschaft direkt gespürt habe und in die Vergangenheit abgetaucht bin. Es ist ausgesprochen interessant wie liberal die Bewohner Bloomsbury Group eingestellt waren. Die Beziehung zwischen Vanessa und Virginia wird gut dargestellt und auch die übrigen Charaktere wirken lebendig und authentisch.
Man merkt, dass die Autorin ausgiebig recherchiert haben muss. Der Zeitgeist und die Atmosphäre kamen durch die Verflechtung historischer Ereignisse und lebendiger Dialoge direkt bei mir an. Ich bin schon sehr gespannt auf den dritten Teil, in dem Vita Sackville-West neben Virginia im Vordergrund stehen wird.
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Stefanie H. Martin legt mit „Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens“ den zweiten Band der Trilogie rund um die Frauen der Bloomsbury Group vor. Die Bloomsberries waren ein englischer Intellektuellenzirkel, der von 1905 bis zum Zweiten Weltkrieg existierte. …
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Stefanie H. Martin legt mit „Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens“ den zweiten Band der Trilogie rund um die Frauen der Bloomsbury Group vor. Die Bloomsberries waren ein englischer Intellektuellenzirkel, der von 1905 bis zum Zweiten Weltkrieg existierte. Während der erste Band sich der berühmten Schriftstellerin Virginia Woolf widmet, steht nun im zweiten Band ihre Schwester Vanessa Bell im Mittelpunkt. Diese war für die Nachwelt weniger durch ihre Malerei als durch ihr unstetes Liebesleben interessant. Die Handlung des Romans erstreckt sich vom Jahr 1910 bis 1918. Wir werden Zeuge von Vanessas Bemühungen um einen eigenen künstlerischen Ausdruck und ihren komplizierten Beziehungen, Virginias Traum, als Schriftstellerin zu reüssieren, wir verfolgen die Aufregung, die die erste Ausstellung impressionistischer Maler*innen in England hervorrief, die Formierung des Omega Workshops, den Ausbruch des Ersten Weltkriegs sowie die Veränderungen, die das innerhalb der Gruppe mit sich bringt.
Martin gelingt es ausgezeichnet, die Bloomsbury Group, ihre Mitglieder und das postviktorianische England zum Leben zu erwecken. Ihr gelingen dabei tiefgründige, facettenreiche Charaktere, die durch ein kompliziertes Beziehungsgeflecht miteinander verbunden sind und in ihrem Freiheitsdrang erstaunlich modern wirken.
Besonders interessant und inspirierend fand ich die Textstellen, die sich um Kunst und Malerei drehten. Der Autorin gelingt es, kunsttheoretische Überlegungen der damaligen Zeit als Dialoge spannend und auch für den Laien nachvollziehbar darzustellen. So bekommen wir einen Eindruck davon, warum so berühmte Maler wie Gauguin oder Manet damals soviel Ablehnung hervorriefen Skandale provozierten.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Er hebt sich angenehm und deutlich von den derzeit sehr beliebten, manchmal ein wenig nach Schema F produzierten Romanen zum Thema „Frauen und Kunst“ ab. Das liegt auch an der umfangreichen und sorgfältigen Recherche, die die Autorin in einem informativen Nachwort und einem ausführlichen Literaturverzeichnis dokumentiert.
Fazit: Ein spannender, ausgezeichnet recherchierter Roman über eine fesselnde Frau und eine Gruppe von Künstler*innen, die mit ihren Werken und ihrem Leben den Weg bereitete für die Moderne. Absolute Leseempfehlung!
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