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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 198 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


ausgezeichnet

Die erfolgreiche Großstadtfrau Maria will mit ihren Töchtern und einer befreundeten Familie ein Wochenende in den Bergen verbringen. Doch als Marias Mutter anruft, eilt Maria schnell auf den elterlichen Hof und wird von den Erlebnissen ihrer Vergangenheit eingeholt.

„Mühlensommer“ von Martina Bogdahn erzählt in einer sehr eigenen, manchmal sehr pragmatischen Art von einer Kindheit auf dem Bauernhof.
Martina Bogdahn schafft es, ihre Protagonistin Maria in zwei Handlungssträngen erzählen zu lassen. Sie befindet sich zum einen in der Gegenwart auf dem elterlichen Hof, inmitten von besorgter Mutter und dementer Großmutter, gespickt mit einer vorwurfsvollen Schwägerin und einem Bruder, zu dem sie die früher innige Verbindung, verloren hat. Zum anderen erzählt sie von prägenden Erlebnissen ihrer Kindheit.
Die Autorin hat in beiden Handlungssträngen einen ganz tollen Schreibstil. Gerade im vergangenen Strang erzählt sie Geschichten eines harten Lebens auf dem Bauernhof, geprägt durch Verzicht, aber auch abhängig von den Jahreszeiten, aber wiederum auch von glückseligen Momenten durch die Kleinigkeiten des einfachen Leben. Es geht um eine unbeschwerte Kindheit in der Natur, Verantwortung für Tiere, aber auch die Härte des bäuerlichen Alltags - Erntearbeit in einer Zeit, in der andere im Freibad liegen, das harte Verdienen von Taschengeld für Dinge, die andere Kinder im Überfluss haben oder deren Eltern über mehr Geld verfügen usw. 
Wiederum das Gegenteil ist Marias gegenwärtiger Lebensstil. Ein Lebensstil, den sie sich hart erarbeitet hat, der aber auch geprägt ist, von „Großstadtschickimicki“, Biobäckerei und dem smarten Lebensstil des 21. Jahrhunderts.
Martina Bogdahns Maria erzählt all das in einem sehr realistischen, mitunter pragmatischen Stil. Gerade letzteres hat mir wirklich gut gefallen. Gerade jene, die auf dem Land aufgewachsen sind, werden viele Situationen aus ihrer eigenen Kindheit oder auch ihrem Alltag wiederfinden. Manchmal ist es auch die ungeschönte Wahrheit, aber gerade das hat mir sehr gut gefallen. Es ist keine romantisierende Geschichte, aber doch greift sie das Wichtigste im Leben auf - die Familie.
Für mich eine sehr realistische Geschichte, die einer biografischen Erzählung ähnelt.

Mein Fazit: Ein tolles Buch über das ungeschönte Landleben, eine glückliche Kindheit und die schönen Dinge im Leben, aber auch über Verzicht, Familienstreitigkeiten, Missgunst u.v.m.
Auf jeden Fall eine Empfehlung für wahre Dorfkinder und Familienmenschen!

Bewertung vom 22.04.2024
Die Kranichfrauen
Greil, Renate

Die Kranichfrauen


ausgezeichnet

Paula Seitzinger ist ein Mädchen aus besten Hause, die auch wieder ebenso gut verheiratet werden soll. Doch bevor es soweit kommt, darf sie noch einen Sommer in Freiheit am Ammersee genießen. Ihre Eltern machen aber natürlich nichts ohne Hintergedanken und so fängt Paula eine Ferienarbeit im GYA als Betreuerin an. Dieses befindet sich wiederum auf dem Gelände des ehemaligen Yachtclubs Ammersee, der noch von den Amerikanern beschlagnahmt ist. Paula soll dort, gemeinsam mit Anna, einem Mädchen aus einfachen Verhältnissen aus dem nahen Dorf, arbeiten und versuchen, die Amerikaner dazuzubringen, den Yachtclub wieder in die Hände der Seitzingers zurückzubringen. Dabei liegt allen das Segelboot „Kranich“ besonders am Herzen.

„Die Kranichfrauen - Der Wind der Freiheit“ von Renate Greil ist ein Roman über Freundschaft, Familie, Geborgenheit, aber auch Ehrgeiz.
Das Buch ist in 40 Kapitel unterteilt, die alle eine Überschrift haben. Das hat mir wirklich gut gefallen, da die Überschriften wirklich sehr passend waren und immer eine kleine Vorahnung auf das nächste Kapitel brachten, sodass mich das doch immer mal animiert hat, doch weiter zu lesen, anstatt eigentlich eine Lesepause einzulegen.
Die beiden Protagonistinnen Paula und Anna könnten gesellschaftlich nicht unterschiedlicher sein, dennoch spielt das für die beiden keine Rolle. Beide Mädchen haben Zukunftsträume, bei denen sie sich nicht mehr den konservativen gesellschaftlichen Erwartungen beugen wollen. Gerade diese Einstellung verbindet die beiden auch nochmal intensiver.
Neben den beiden spielen die jungen Männer Wolf, Dietrich und der jüdische Eli eine Nebenrolle in der Geschichte. Was mir dabei gefällt ist, dass sich die Geschichte mit der Vergangenheit auseinandersetzt und die Lehren aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg behandelt. Gerade die Personen Dietrich und Eli spiegeln das wider. Auch das Ansprechen der Erwartungen in Richtung Kriegsheimkehrender finde ich sehr realistisch dargestellt. Gerade letzteres Thema wird stellvertretend durch Paulas Tante Hedi behandelt. Hedi ist eine große Stütze für die Mädchen und ich denke, sie findet sich manchmal selbst in ihnen wieder. Dennoch ist sie in ihren Bestrebungen geerdet durch die Historie, aber auch als Mutter zweier Mädchen und Ehefrau eines Kriegsvermissten. Ich finde, Hedi ist aber auch der Fels in der Brandung für die Mädchen, der zu ihnen hält, ihnen Ratschläge gibt und sie immer mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt.
Das Nachwort fand ich sehr interessant, da ich mir immer nicht vorstellen konnte, dass das Schicksal der Kranich so abgelaufen sein könnte. 
Für mich endet dieses Buch sogar mit mehreren Cliffhangern. So hätte mich wirklich interessiert, wie es mit dem Boot, den Mädels und ihrer Freundschaft weitergeht, aber auch wie es mit Hedi und dem Yachtclub weitergeht.
Was mich ein bisschen verwundert hat, war die Einordnung der Mädchen durch die Amerikaner. Hier wird ja wieder das konservative Weltbild aufgezeigt und nicht der Fortschritt, den sie eigentlich wollen.
Was mich nur am Rande etwas verwundert hat, war das Klischee der holländischen Großmutter, die Maxima hieß. Das passte für mich gar nicht, sondern ist eher das Klischee der heutigen Zeit in Bezug auf Königin Maxima, die ja Argentinierin ist. Damit war der Name zu der Zeit für mich nicht realistisch (aber das nur als kleine Anmerkung).

Alles in allem war dieses Buch wunderbar schnell zu lesen, hat mich sehr gefesselt und die Seiten flogen nur so dahin. Für mich ein Buch über eine innige Freundschaft, die den gesellschaftlichen Konventionen entgegengetreten ist und bei dem man beim Lesen immer das Gefühl hat, als würde einem eine frische Segelbrise um die Nase wehen. Ein toller Roman, dessen Titel absolut auf das Buch zutrifft!!

Bewertung vom 21.04.2024
L'Ancora - Du gibst mir Halt (eBook, ePUB)
Buchelt, Melanie

L'Ancora - Du gibst mir Halt (eBook, ePUB)


sehr gut

Der 50. Geburtstag von Luanas Vater ist eigentlich ein Freudentag. Doch an diesem Tag schweben nach und nach einige Fragezeichen über Luana, die sich später in der Offenbarung eines lebenslangen Geheimnisses auflösen. Für Luana ist nichts mehr wie es war. Sie flüchtet vor ihren Eltern, aber nicht vor ihrer Vergangenheit und begibt sich unbewusst in ihre Zukunft.

„L’Ancora - Du gibst mir Halt“ von Melanie Buchelt ist der erste Band der Conti-Dilogie und handelt von Luana und Luca. 
L’Ancora bedeutet ist italienisch und bedeutet „Der Anker“. Wie der Titel und die Namen der Protagonisten schon erahnen lassen, handelt der Roman vor italienischem Hintergrund. 
So hat jedes Kapitel eine deutsche Überschrift, unter der das Ganze nochmals auf italienisch übersetzt ist.
Luana ist Lehramtsstudentin, die in einem wohlgehüteten Elternhaus aufgewachsen ist und der es an nichts gefehlt hat. Sie befindet sich in einer eher unglücklichen Beziehung, die sie im Verlauf des Buches auch in Frage stellt.
Luca arbeitet im Laden seines Vaters und ist ein lebenslustiger, junger Italiener, der nach und nach seine Träume preisgibt.
Beide begegnen sich durch Zufall, ohne zu ahnen, dass sie viel und dich wieder nicht viel verbindet.
Nebencharaktere sind Luanas Familie, ihre Eltern, die die Tochter über alles lieben und ihr alles ermöglicht haben sowie Lucas Familie. Lucas Familie ist die typische italienische Klischeefamilie, die aber auch die Herzlichkeit der mediterranen Bevölkerung ausstrahlen. Genau das finde ich im Verlaufe des Buches wirklich auflockernd. Gerade Sofia ist eine wichtige Person, die ein Fels in der Brandung für Luana darstellt.
Der Roman hat eine Wohlfühlatmosphäre, ist aber aber in gewissem Sinne auch sehr vorhersehbar. Er bietet dennoch ein wunderschönes Urlaubsflair, indem das Happy End erwartbar ist. An vielen Stellen geht alles doch recht schnell. Dennoch kommt m.E. das italienische Flair, in Form von Sightseeing, nicht zu kurz und lockert das Ganze noch weiter auf.

Alles in allem ein Roman, bei dem sich Lesende fallen lassen können und genießen können. Die Conti-Familie mit ihrer Erweiterung wächst einem schnell ans Herz und man freut sich, in Form von Band 2 bald zu erfahren, wie es weitergeht mit der Familie.

Bewertung vom 14.04.2024
Hochbeet - Jetzt durchstarten!
Hucht, Deborah und Florian

Hochbeet - Jetzt durchstarten!


ausgezeichnet

Hochbeete - Ihre Bedeutung hat in den letzten Jahren zugenommen, bieten sie doch einen hohen Komfort für den Gärtner, aber auch insgesamt bessere Wachstumsbedingungen.
Viele Hobbygärtner versuchen einfach durchzustarten und dabei helfen Deborah und Florian Hucht mit ihrem Buch „Hochbeet - jetzt durchstarten - Spielerisch gärtnern und erfolgreich ernten“.

Ich gebe zu, ich bin auch eine von den Hobbygärtnerinnen, die sich etwas im Internet belesen haben und dann einfach darauf losgestartet ist und das mit mehr oder minder mäßigem Erfolg.
Dies war für mich der Grund, mir „professionelle“ Hilfe in Form dieses Buchs zu nehmen.
In sieben Kapiteln führen die Autoren durch das Buch und damit durch die Welt des Hochbeetes. Angefangen vom Anlegen, über Insektenschutz bis hin zu den unterschiedlichen Bepflanzungsformen. Das Ganze findet auch auf verschiedenen Leveln statt, die liebevoll nach Gemüsearten benannt sind. Auch gibt es ausgeprägte Tipps rund um die Pflege der Pflanzen im Hochbeet.
Was mir an diesem Buch wirklich gut gefällt ist, dass der Text kurz und prägnant und nicht ausschweifend gehalten ist. Die Gestaltung wird auch durch sehr viele Fotos und kleine Grafiken aufgelockert, was Freude macht, sich mit diesem Buch und damit mit dem eigenen Hochbeet zu beschäftigen.
Auch die Beispiele, die im Buch angebracht werden, haben mir gefallen. Ich persönlich fand die Vorstellung des sogenannten „Square Gardenings“ wirklich interessant, da es gerade für mich als Besitzerin dreier relativ kleiner Hochbeete eine gute und effiziente Anbauform darstellt.
Ebenfalls interessant für mich ist das Kapitel über die Wege der Schädlingsbekämpfung, da wir hier bei uns sehr viel mit Kohlschädlingen zu tun haben, sind die Hilfestellungen für mich hier sehr interessant.

Kurz um: Ein sehr empfehlenswertes Buch für alle frischen Hobbygärtner, da es eine leichte und absolut hilfreiche Anleitung darstellt, die nicht hochtrabend oder belehrend wirkt. Vor allem die Fotos und Grafiken machen es den Gärtnernden sehr leicht und geben wirklich tolle Ratschläge!
Ich denke aber, dass auch schon gestandene Hobbygärtner hier den ein oder anderen Tipp finden werden!

Bewertung vom 08.04.2024
Ein deutscher Kanzler (eBook, ePUB)
Brössler, Daniel

Ein deutscher Kanzler (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Land in einer Wirtschaftskrise Anfang der 2000er und Anfang 2020 in einer nie dagewesenen Pandemie ab 2020. All dies stellt eine Herausforderung für die Politik und die Regierung unseres Landes dar. Doch niemand hätte damit gerechnet, dass sich an diese schwere Phase ein Krieg mitten in Europa anschließt. Genau diesem neuen Kapitel in der Geschichte Europas und der Bundesrepublik Deutschland musste sich Olaf Scholz kurz nach Beginn seiner Kanzlerschaft stellen.

„Ein deutscher Kanzler - Olaf Scholz, der Krieg und die Angst“ von Daniel Brössler ist eine Berichterstattung aus dem direkten Umfeld von Olaf Scholz. Der Autor hat den Kanzler dabei stetig begleitet und seine Entscheidungsfindungen, die Diskrepanzen und Diskussionen hautnah mitbekommen.
Das Buch ist dabei in mehrere große Abschnitte unterteilt, die einer großen thematischen Überschrift zugeordnet sind. Diese unterteilen sich nochmals in mehrere Unterabschnitte, die ebenfalls nach einer Thematik oder einem Ereignis betitelt sind. Diese Unterteilung fand ich für das Lesen sehr angenehm.
Auch stellt der Autor die einzelnen handelnden Personen im politischen Umfeld Olaf Scholz’, aber auch der weiteren Akteure (politische und militärische Berater etc.).
Der Einstieg des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es gibt einen Überblick über viele bisherige deutsche Kanzler, aber auch über die Entwicklung des Olaf Scholz. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch dieses Buch, weil es die Zusammenhänge innerhalb seiner Kanzlerschaft gut erklärt.
Olaf Scholz ist jemand, den man verstehen muss und dieses Verständnis erwirkt Daniel Brössler mit seinem Buch sehr gut. Er stellt die Herausforderungen, Zwiespalte und Interessenskonflikte des Kanzlers dar, skizzierte diese anschaulich und zeigt genau auf, wie Olaf Scholz zu welcher Entscheidung gelangt ist. 
Der Autor schafft es aber auch mit diesem Buch die Zusammenhänge innerhalb Europas und der NATO klar darzustellen. Auch hierbei bringt er den ein oder anderen Staatschef und dessen jeweilige Haltung dem Lesenden näher und erklärt auch dabei historische Zusammenhänge. Dabei beschreibt er auch anschaulich deren Wesen und Konflikte, aber auch deren Vergangenheit und ihre Entwicklung.

Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch, für all jene, die wissen möchte, wie Olaf Scholz die z.T. schwierigsten Entscheidungen gefällt hat, die bisher ein Kanzler fällen musste. Nach meinem Empfinden bringt Daniel Brössler hier dem deutschen Volk seinen Kanzler näher, wenn es denn auch das Interesse dafür hat!! Für mich eine absolute Empfehlung.

Bewertung vom 03.04.2024
Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1 (eBook, ePUB)
Lorentz, Iny

Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Cristina stammt aus einer Gauklerfamilie. Ihr Part liegt dabei weniger nicht auf dem athletischen, sondern im sängerischen Bereich. Als solche wird sie von einer Abordnung des Herzogs von Sachsen-Meiningen entdeckt. Da ihre zänkische und missgünstige Tante nur auf einen Moment hoffte, sie loszuwerden, nutzt sie diesen aus und Cristina wird an den Hof des Herzogs verkauft.
Doch auch hier ist ihr nicht jeder wohlgesonnen.

„Die verkaufte Sängerin“ von Iny Lorentz ist der Start einer neuen Trilogie des Autorenpaars.
Das Cover reiht sich dabei in die bisherigen Buchcover ein.
Das Buch unterteilt sich in 10 Abschnitte, die immer unter einer großen Überschrift spielen, die den Teil charakterisiert. Diese Übersichtlichkeit und die Länge der Kapitel gefallen mir dabei sehr gut.
Die Geschichte rundum Cristina ist eine typische Geschichte aus der Feder der beiden.
Die Atmosphäre des Buches, eingerahmt von der historischen Kulisse Mitteldeutschlands, machen es leicht, sich in die Geschichte hereinzufinden. Allein die Benennung der Städte und Burgen, die man auch jederzeit auf Karten und Fotos nachvollziehen kann, geben einem ein inneres Bild vor Augen.
Der Mix aus unterschiedlichsten Protagonisten verschiedenster Herkunft, Nationalität und Charaktereigenschaften beleben die Geschichte.
Dennoch muss ich sagen, erinnert mich die Geschichte auch an die vorherigen Bücher der Autoren, wie die Reihen um „Die Wanderhure“ oder „Die Wanderapothekerin“, aber auch an weitere Reihen. Kurzum: Es fehlt eine Art Alleinstellungsmerkmal und dementsprechend fehlt mir auch etwas an Originalität.
Cristina selbst ist eine sehr sympathische, aber auch beeindruckende Figur, deren Entwicklung ich gerne verfolgt habe. Vor allem ihre Begabung war sehr interessant, da ich davon vorher nur selten etwas gehört habe. Zu ihren Mentoren hatte ich am Anfang eine distanzierte Haltung, aber mit dem Fortlaufen der Geschichte kam ich auch mit ihnen sehr gut klar und bin daher gespannt wie es mit Cristinas Karriere und ihrem Umfeld weitergeht. 
Ich denke, dass auch die spannenden Elemente, die in diesem Buch gerade zum Ende vorkamen noch nicht ihren Höhepunkt gefunden haben und ihr Widersacher auch im nächsten Band eine Rolle spielen wird.

Alles in allem ein typischer Iny Lorentz-Roman, der Fans historischer Romane gefallen wird.

Bewertung vom 01.04.2024
Warnemünder Sommer (eBook, ePUB)
Jantzen, Nele

Warnemünder Sommer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nachdem ihr Freund sie betrogen hat, flüchtet Rike zu ihrem Großvater nach Warnemünde.
Hier stolpert sie von einem Fettnäpfchen ins andere, aber auch in den Urlaub ihrer Träume. Doch dann verschwindet auch noch der Traummann aus dem Traumurlaub und noch dazu sorgt er für schlechte Laune bei Opa Willi.
Rike erlebt in Warnemünde eine Achterbahnfahrt der Gefühle, aber sehnt sich nach einem glücklichen Zieleinlauf.

„Warnemünder Sommer“ ist der erste Band der „Warnemünder Jahreszeiten“.
Das Cover ist typisch für die Reihe und verfügt damit über einen Wiedererkennungswert.
Für mich war es bereits das dritte Buch aus dieser Reihe. Da alle Romane in sich abgeschlossen sind, kann man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen, was wirklich gut funktioniert.
Aber auch wenn die Bücher in sich abgeschlossen sind, trifft man viele Charaktere in den einzelnen Büchern wieder, was zu einem angenehmen Wiedererkennungseffekt führt.
Nele Jantzens Schreibstil ist angenehm und sorgt dafür, dass man sich beim Lesen fallen lassen kann. Der Schreibstil enthält auch eine Vielzahl von lustigen Elementen, sodass es trotz des ernsthaften Hintergrundes der Story sehr aufgelockert wirkt.
Besonders die erfrischenden Nebencharaktere wie Opa Willi, sein Ruthchen und deren Rentnerfreunde sorgen für eine erfrischende Atmosphäre. Auch Rikes Freundin Sanne wirkt wie ein wahrer Fels in der Brandung, der aber auch so manchen Schuss vor den Bug aushalten muss.
Für einen Schmunzelmoment sorgten für mich auch die bodenständigen Namen wie Friederike Müller und die Alliteration von Henning Hansen aus Hamburg.
Der Roman verfügt sowohl über authentische Anteile, aber auch einige, die im realen Leben so sicher nicht ablaufen würden. Dennoch führen gerade die letztgenannten dazu, dass diese Romane wahre Wohlfühlromane sind.

Mein Fazit: Wieder ein sehr herzerfrischender Roman von Nele Jantzen, mit dem es sich immer wieder lohnt, sich in den Urlaub an die wunderschöne deutsche Ostsee zu träumen und sich mit einem Aperol mit an den Strand zu setzen. ;-)
Eine Empfehlung für alle Nele Jantzen-Fans, aber auch für all jene, die die Ostsee lieben!

Bewertung vom 31.03.2024
Sylt im Getriebe (eBook, ePUB)
Thesenfitz, Claudia

Sylt im Getriebe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein ruhiges, beschauliches Leben in Hamburg, immer dafür sorgen, dass der Gatte was Essbares bekommt, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt, immer schön die Hemden bügeln und das Haus zum Glänzen bringen. Das ist die Beschreibung von Marinas Leben, das sie so von ihren Eltern gelernt hat und ihr Ehemann Rolf als selbstverständlich ansieht. Als Marina der Bitte ihrer Cousine Sabine folgt und sie deren E-Bike-Verleih auf Sylt für kurze Zeit schmeißt, stellt Marina ihr Leben in Frage.

„Sylt im Getriebe“ von Claudia Thesenfitz ist ein Roman, der Thematiken beschreibt, die aus dem wahren Leben gegriffen sind. Erzählt wird das Ganze vor dem traumhaften Hintergrund der berühmten nordfriesischen Insel Sylt.
Meiner Meinung nach ist Claudia Thesenfitz mit diesem Buch ein beeindruckend authentischer Roman gelungen. Habe ich am Anfang noch die Augen verleiert, ob der anstrengenden Protagonistin Marina, hat diese sich von Seite zu Seite immer mehr Sympathie erarbeitet.
Dieses Buch ist ein wahrer Mutmacher für alle gestandenen Frauen in den Wechseljahren, aber auch für jene, denen dies noch bevorsteht und dient den letztgenannten als Respekt einflößend gegenüber den älteren Frauen in ihrer Umgebung.
Die Autorin spricht wichtige Themen an, das selbstständige Sein einer Frau, die nicht nur die Rolle der Ehefrau und Mutter intus hat, sondern auch eigene Ziele und Wünsche im Leben haben sollte bzw. muss! Gleichzeitig macht sie Mut, über das Thema Menopause offen zu sprechen, schließlich gibt es genug Verbündete, die gemeinsam helfen können, diese Zeit zu überstehen. Das Buch lehrt aber auch, dass Freundschaft, ein offenes Ohr und das Besinnen auf die grundlegenden Dinge im Leben helfen können, ein schönes, spannendes, entspannenden und auch ein Leben mit Liebe zu führen.

Fazit: Ein wunderschöner, authentischer Mutmacher für alle Frauen, der Verständnis weckt und auch wecken sollte und lehrt, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und hin und wieder mal den Blickwinkel zu wechseln.
Eine Empfehlung für selbstbewusste Frauen, aber auch für all jene, die an einem Scheidepunkt in ihrem Leben stehen oder denen etwas fehlt, von dem sie noch nicht wissen, was es ist!

Bewertung vom 22.03.2024
Loreley - Die Frau am Fluss
Popp, Susanne

Loreley - Die Frau am Fluss


ausgezeichnet

Juliane, genannt Julie, liebt den Rhein. Dieser Fluss und sie gehören untrennbar zusammen und ihre Faszination gegenüber diesem traumhaften Naturwunder ist ihr immer anzumerken. Auch ihre Lebensgeschichte ist eng mit dem Rhein verbunden. So ist es kein Wunder, dass sie diesen zu ihrem Arbeitsplatz auserkoren hat und auch ihre Zukunft ist untrennbar mit dem Fluss verbunden. Doch die Liebe zu diesem Gewässer scheint auch ihr Schicksal zu sein.

Susanne Popp ist mit „Loreley - Die Frau am Fluss“ der Auftakt zu einer tollen Dilogie gelungen.
Das Cover fällt aufgrund des pinken Schriftzugs auf, der leider nicht zum konservativen, aber wunderschönen Motiv, welches eine Art Gemälde darstellt, dieses Buches passt.
Was sofort und vor allem positiv auffällt, ist die Rheinkarte, die sich in der Klappe des Buches befindet. So kann man als Lesender jeder Zeit nachvollziehen, wo die Geschichte gerade spielt und hat damit auch ein gewisses Bild vor Augen.
In diesem Buch tummeln sich viele wirklich sehr unterschiedliche Charaktere. Es gibt den „schönen Schwan“ Julie, die durch ihr Aussehen sofort auffällt, aber auch freundlich und gutmütig ist. Weiterhin ist da ihre Schwester Ruth, „das hässliche Entlein“, die durch Intelligenz und Empathie auffällt und Elisabeth, die Kaufmannsgattin aus gutem Elternhause, die aber ein Herz aus Gold hat und Julie als gute Freundin zur Seite steht. Weiterhin sind da Julies und Ruths Vormund mit deren Sohn Gregor, die Julie aber eher ausnutzen und der intelligente, aber bodenständige Johann, dem seine Intelligenz so manches Mal zum Verhängnis wird.
Julie hat mich vor allem durch ihre starke Art beeindruckt. Sie ist eine absolute Kämpferin, die aber eine gewisse geheimnisvolle Aura umgibt. Gerade diese sorgt dafür, dass der Leser von Beginn an von ihrer Geschichte fasziniert ist und rätselt, was ihre Vergangenheit und ihre Zukunft wohl bringen mögen.
Elisabeth wiederum bringt für mich die Gefühle und Emotionen in die Geschichte. In den Szenen, in denen sie dabei ist, kann man gerade dieser wunderbar nachvollziehen und fühlt sich zu den handelnden Personen hingezogen.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist der historische Kontext. Der Lesende lernt hier viele interessante Menschen und ihre Geschichte kennen. So begegnen einem hier Clemens Brentano und Bettine von Arnim. Über deren Leben erfährt man interessante Aspekte. Aber auch die Rheinbegradigung stellt ein spannendes Thema dar, das keinesfalls an Aktualität verloren hat.
Das Ende des Buches endet mit einem gewissen Cliffhanger und vermutlich auch mit einer etwas unerwarteten Wendung.
All das macht jedoch Lust auf den zweiten Band!

Zusammenfassend ein toller, historischer Roman, der spannend und nachvollziehbar ist. Durch die vorhandene Karte ist alles vorstellbar und die geheimnisvolle Lebensgeschichte Julies zieht sich wie ein roter Faden und spannend durch die Geschichte. Eine Empfehlung für all jene, die historische Romane und die Landschaft um den Rhein mögen!

Bewertung vom 15.03.2024
Roter Sand - Mord auf Gran Canaria
Berg, Eric

Roter Sand - Mord auf Gran Canaria


sehr gut

Flaco ist ein ehemaliger Polizeibeamter, der sich nun als Angestellter der Hotelkonzernchefin Doña Esmeralda verdingt. Seine genaue Aufgabe ist zwischen den den beiden nicht geklärt, aber der Begriff Butlerguard sollte es beschreiben. In dieser Funktion übernimmt er viele Aufgaben. Während er einer dieser nachkommt, stolpert er über eine Leiche am hoteleigenen Strand.
Während sich seine Ex-Kollegen wie Hyänen auf ihn stürzen und ihn zum Verdächtigen Nummer 1 machen, versucht Flaco dem wahren Mörder auf die Spur zu kommen. Dabei stolpert er immer wieder über die Familiengeschichten seiner Chefin und stolpert von einer brenzligen Situation in die nächste.

„Roter Sand - Mord auf Gran Canaria“ von Eric Berg ist der Auftaktband um Fabio Lozano, genannt Flaco.
Für mich war es das erste Buch des Autors.
Ich muss sagen, dass er mich mit seinem Schreibstil eingenommen hat. Flaco war mir von der ersten Minute sympathisch, denn Eric Berg stattet ihn mit einer sehr eigenen Kommunikationsstrategie aus. Flaco ist für mich ein Meister der ironischen Dialoge und des trockenen Humors. Das sorgte dafür, dass es beim Lesen nicht langweilig wurde und man trotz der spannenden Geschichte auch hin und wieder schmunzeln musste.
Flaco als Person wirkt auf mich sehr authentisch. Er bringt sich gern in Schwierigkeiten, aber manövriert sich immer eigenständig aus diesen heraus. Dabei hält er wirklich großen Abstand zu seinem erfolgreichen, aber doch sehr korrupten Vater. Flaco verdient sich Anerkennung immer aus eigenem Antrieb und dies macht ihn sehr menschlich.
Auch schafft er es, Dialoge immer auf Augenhöhe zu führen, auch wenn das Gegenüber bspw. Doña Esmeralda, seine sehr reiche Chefin, ist.
Was mir besonders gefallen hat, sind die kurzen Kapitel. Diese motivieren mich immer schnell weiterzulesen, weil alles sehr übersichtlich ist.
Dadurch und auch durch den Spannungsbogen, der fast bis zum letzten Kapitel anhält, habe ich das Buch sehr schnell durchgelesen. Ich hatte wirklich bis zum Schluss keine Ahnung, wie sich die Geschichte entwickeln wird und tappte also bis zuletzt im Dunkeln.
Auch die Kulisse vor der der Krimi spielt, ist gut beschrieben. Der Autor bringt die mediterrane Lebensweise und den -stil sehr realistisch und nachvollziehbar rüber, sodass man auch beim Lesen etwas in Urlaubsstimmung schwelgen kann.
Er lässt aber auch die Probleme der Schönen und Reichen und ihrer gesellschaftlichen Zwänge nicht außen vor. So lernen Lesende viel über die Welt seines Vaters, aber vor allem auch über die, der Doña Esmeralda und damit des Mordopfers Vicente. Die Quintessenz, die Eric Berg hier mit auf den Weg gibt, ist das Geld Familie oder Emotionen/ Gefühle nicht ersetzen kann!

Alles in allem ein spannender Krimi und ein gelungener Auftakt für einen etwas anderen Ermittler, gepaart mit Menschlichkeit, aber auch Machtspielen. Aufgelockert wird die Geschichte durch einen sehr ironischen Flaco.
Der Beginn einer Reihe mit viel Potential vor einer traumhaften Kulisse.