Han Kang
Gebundenes Buch
Unmöglicher Abschied
Roman Nobelpreis für Literatur 2024
Übersetzung: Lee, Ki-Hyang
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Nobelpreis für Literatur 2024Der neue große Roman von Han Kang»Unmöglicher Abschied« erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer GeschichteEines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Überleb...
Nobelpreis für Literatur 2024
Der neue große Roman von Han Kang
»Unmöglicher Abschied« erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer Geschichte
Eines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Überlebenskampf gegen die Kälte, die mit jedem Schritt mehr in sie eindringt. Noch ahnt sie nicht, was sie dort erwartet: die verschüttete Geschichte von Inseons Familie, die eng verbunden ist mit einem lang verdrängten Kapitel koreanischer Geschichte. Han Kangs neuer Roman ist eine Hymne an die Freundschaft und das Erinnern, die Geschichte einer tiefen Liebe im Angesicht unsäglicher Gewalt - und eine Feier des Lebens, wie zerbrechlich es auch sein mag.
Der neue große Roman von Han Kang
»Unmöglicher Abschied« erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer Geschichte
Eines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Überlebenskampf gegen die Kälte, die mit jedem Schritt mehr in sie eindringt. Noch ahnt sie nicht, was sie dort erwartet: die verschüttete Geschichte von Inseons Familie, die eng verbunden ist mit einem lang verdrängten Kapitel koreanischer Geschichte. Han Kangs neuer Roman ist eine Hymne an die Freundschaft und das Erinnern, die Geschichte einer tiefen Liebe im Angesicht unsäglicher Gewalt - und eine Feier des Lebens, wie zerbrechlich es auch sein mag.
Han Kang wurde 1970 in Gwangju, Südkorea, geboren und ist die wichtigste literarische Stimme Koreas. 1993 debütierte sie als Dichterin, ihr erster Roman erschien 1994. Für 'Die Vegetarierin' erhielt sie gemeinsam mit ihrer Übersetzerin 2016 den Man Booker International Prize, 'Menschenwerk' erhielt den renommierten italienischen Malaparte-Preis. 'Weiß' war ebenfalls für den Booker Prize nominiert. 2024 erhielt Han Kang den Nobelpreis für Literatur. Sie lebt in Seoul. Im Aufbau Verlag sind 'Die Vegetarierin', 'Menschenwerk', 'Deine kalten Hände', 'Weiß', 'Griechischstunden' und 'Unmöglicher Abschied' lieferbar. Mehr zur Autorin unter han-kang.net.

© Yeseul Jeon
Produktdetails
- Verlag: Aufbau-Verlag
- Originaltitel: (We Do Not Part)
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 315
- Erscheinungstermin: 16. Dezember 2024
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 134mm x 28mm
- Gewicht: 381g
- ISBN-13: 9783351041847
- ISBN-10: 3351041845
- Artikelnr.: 71906960
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Verlage GmbH
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Dieser Roman leuchtet hell: Rezensent Martin Oehlen schwärmt von der Prosa der Nobelpreisträgerin Han Kang. In diesem Buch geht sie von einer Metapher aus, erklärt Oehlen: Ein Berg mit schwarzen Baumstämmen bewachsen, der der Protagonistin Gyeongha wie ein Friedhof übersät mit Grabsteinen erscheint. Daraus entwickelt diese mit einer befreundeten Künstlerin eine Installation - im Kern geht es um ein Massaker, bei dem Ende der 1940er Jahre auf der Insel Jeju Zehntausende ums Leben kamen, so der Rezensent. Kang lasse diese Geschichte "nach und nach" ans Licht kommen, ihre Prosa sei "mit großer Sensibilität und noch größerer Finesse" zu charakterisieren, betont Oehlen. Als sich die Freundin Inseon bei der Arbeit verletzt, muss sie ins Krankenhaus. Die blutende Wunde wird von den Ärzten immer wieder geöffnet, hier sieht der Kritiker eine Metapher auf die Geschichte: Dinge nicht ruhen zu lassen, auch wenn es weh tut. Ein bisschen stört sich Oehlen daran, dass die Übersetzerin Ki-Hyang Lee, die ansonsten eine solide und "einnehmende" Leistung abliefert, versucht, für einige Passagen im koreanischen Dialekt des Buches Äquivalente im Deutschen zu finden - das wirkt etwas unbeholfen. Aber nicht genug, um die Freude an diesem "reichen Roman" zu dämpfen, versichert der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Han Kang legt keinen Faden aus der Hand. Auch darin zeigt sich ihr schriftstellerisches Können« Enrico Ippolito Enrico Ippolito SPIEGEL Online 20241218
Unterhaltsam schon gar nicht
Der Nobelpreis für Literatur des Jahres 2024 wurde jüngst der südkoreanischen Schriftstellerin Han Kang verliehen, fast zeitgleich erschien ihr neuester Roman «Unmöglicher Abschied» in deutscher Übersetzung. Die Grundprinzipien …
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Unterhaltsam schon gar nicht
Der Nobelpreis für Literatur des Jahres 2024 wurde jüngst der südkoreanischen Schriftstellerin Han Kang verliehen, fast zeitgleich erschien ihr neuester Roman «Unmöglicher Abschied» in deutscher Übersetzung. Die Grundprinzipien ihres Schreibens seien «Liebe und Schmerz», hat sie in ihrer aufschlussreichen Stockholmer Rede bei der Preisverleihung erklärt. Wie für ihre Erzählerin am Anfang dieses Romans sei ein Traum auch für sie selbst die Initialzündung für den Beginn ihrer Arbeit an diesem Buch gewesen, hat sie hinzugefügt. Das Traumbild eines mit schwarzen Baumstämmen bewachsenen Berges, das ihrer Protagonistin Gyeongha wie ein mit Grabsteinen übersäter Friedhof erschienen ist, dient im Roman als Metapher für das jahrzehntelang tabuisierte Jeju-Massaker von 1948. Sie beschwört mit dieser bedrückenden Thematik auf sehr subtile Weise die Geister einer fürchterlichen Vergangenheit herauf.
Als dreiteiliger Roman beginnt die Geschichte in nicht chronologischer Reihenfolge mit dem dringlichen Wunsch von Inseon, der besten Freundin der Ich-Erzählerin, die nach einem Unfall im Krankenhaus von Seoul liegt, ganz schnell zu ihr zu kommen. Die allein in einem abgelegenen Bergdorf auf der südkoreanischen Insel Jeju wohnende Freundin bittet sie dringend, zu ihrem Haus zu fahren und dort ihren innig geliebten Papagei zu versorgen, den sie nach dem eiligen Abtransport mit dem Rettungswagen allein zurücklassen musste. Ohne Wasser und Nahrung könne er dort maximal drei Tage überleben. Gyeongha macht sich bei beginnendem Schneegestöber spontan und völlig ohne Gepäck auf den Weg, ihr Flug auf die Insel ist wetterbedingt der letzte an diesem Tage. Auch die Weiterfahrt mit dem Bus zu dem kleinen Bergdorf ist schwierig, alle Straßen sind menschenleer, nirgendwo ist noch ein Geschäft geöffnet, wo sie sich mit dem Nötigsten eindecken könnte. Nach einem odysseeartigen Fußmarsch durch Wald und Flur trifft sie schließlich spätnachts in völliger Dunkelheit an dem einsam gelegenen Haus der Freundin ein, - zu spät allerdings, der Vogel liegt tot in seinem Bauer.
Schnee ist allgegenwärtig in diesem bedrückenden Roman einer Freundschaft zwischen zwei Frauen, der Schriftstellerin Gyeongha und ihrer langjährigen Freundin, der Fotografin Inseon. Beide hatten beschlossen, das Traumbild von Gyeongha in einem gemeinsamen Projekt als Installation bildlich umzusetzen und dafür einen Hang in der Nähe ausgesucht, mehr als hundert schwarze Baumstämme sind neben Inseons Haus dafür schon eingelagert. Im Haus trifft Gyeongha schließlich ganz unvermutet auf Iseon, die ihr von dem Insel-Aufstand erzählt, der als Jeju-Massaker auch die leidvolle Geschichte ihrer eigenen Familie widerspiegelt. Zwischen Traum und Wirklichkeit mäandernd verwischen hier die Grenzen. Realität und Imagination, aber auch Lebende und Tote stehen erzählerisch kaum noch unterscheidbar völlig gleichberechtigt nebeneinander. Wie ein Menetekel schwebt in diesem Roman die düstere Vergangenheit drohend über dem Erzählten, und all das kommt hier dann nur sehr zögerlich und nur nach und nach ans Licht.
Im Stil des magischen Realismus geschrieben, bestimmt der Schnee als omnipräsente, letztendlich aber auch kaum zu deutende Metapher diesen poetischen Roman, in dem sich oft unvermittelt verschiedene Realitätsebenen miteinander vermischen, was zu erhöhter Aufmerksamkeit beim Lesen zwingt. Neben den irgendwann lästig werdenden Schnee-Passagen, die durch ihre ständigen Wiederholungen schon bald ermüden, sind auch die geradezu fantastisch wirkenden Passagen über die eherne Freundschaft der beiden Frauen irgendwann nur noch lästig. Sprachlich zum Teil etwas holprig, für eine Nobelpreis-Trägerin also wenig überzeugend, ist dieser depressiv machende Roman, der so ziemlich alles offen lässt am Ende, weder wirklich bereichernd noch gar erfreulich, - und unterhaltsam schon gar nicht!
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Freundschaft zweier Frauen
Eine Frau sägt sich zwei Finger ab, oder doch nicht? Ein Vogel stirbt oder doch nicht?
Meine Meinung
Es gibt selten ein Buch, das ich nicht fertig lese. Selten ein Buch, wo ich so viele Sätze überspringe.
Ich bin mit diesem Schreibstil …
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Freundschaft zweier Frauen
Eine Frau sägt sich zwei Finger ab, oder doch nicht? Ein Vogel stirbt oder doch nicht?
Meine Meinung
Es gibt selten ein Buch, das ich nicht fertig lese. Selten ein Buch, wo ich so viele Sätze überspringe.
Ich bin mit diesem Schreibstil überhaupt nicht warm geworden. So viele Zeitenwechsel ohne Vorankündigung, so viele veränderte Sichtweisen, ob der Vogel nun lebt oder nicht, gab es diesen Unfall oder nicht? Vielleicht hätte ich fertig lesen müssen, um dieses Buch zu verstehen, aber dafür war mir meine Zeit zu schade.
1 Stern und ich kann die vielen guten Bewertungen überhaupt nicht verstehen. Von mir gibt es keine Kaufempfehlung
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Die Künstlerin Inseon kontaktiert eines Tages ihre Freundin Gyeongha und bittet sie, zu ihrem Haus auf der Insel Jeju zu fahren. Inseon liegt verletzt im Krankenhaus in Seoul, und ohne die Hilfe von Inseon würde ihr kleiner weißer Vogel dort verhungern.
Also macht Gyeongha sich …
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Die Künstlerin Inseon kontaktiert eines Tages ihre Freundin Gyeongha und bittet sie, zu ihrem Haus auf der Insel Jeju zu fahren. Inseon liegt verletzt im Krankenhaus in Seoul, und ohne die Hilfe von Inseon würde ihr kleiner weißer Vogel dort verhungern.
Also macht Gyeongha sich auf den Weg und kämpft sich durch einen verheerenden Schneesturm zum Haus ihrer Freundin. Dort findet sie nicht nur den Vogel, sondern auch die Arbeit, mit der Inseon vor ihrem Unfall beschäftigt war: die Erinnerungen ihrer Mutter an ein sehr dunkles Kapitel koreanischer Geschichte.
Für mich ist „Unmöglicher Abschied“ ein Buch der Gegensätze. Eine wunderschön poetische Sprache trifft auf großes Leid und unfassbare Brutalität. Äußerst bildhaften, detaillierten Beschreibungen folgen nebulöse Sequenzen, bei denen man nicht genau sagen, was real ist und was nicht. Mit ihrer Sprache hat mich Han Kang regelrecht verzaubert, Gyeonghas Weg durch den Schnee zu Inseons Haus ist mir dabei besonders in Erinnerung geblieben.
Über die Gräuel, die sich nach dem zweiten Weltkrieg auf der koreanischen Insel Jeju abgespielt haben zu lesen, ist allerdings schwer auszuhalten. Auch insgesamt strahlt dieser Roman für mich soviel Bedrückendes aus, dass es mir nicht leicht fiel, ihn bis zum Ende zu lesen.
Fazit
„Unmöglicher Abschied“ ist thematisch und literarisch eine Herausforderung, für die es vielleicht den richtigen Zeitpunkt braucht, um sich damit auseinanderzusetzen.
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Nachdem ich über "Die Vegetarierin" auf Autorin Han Kang aufmerksam geworden bin, war ich sehr gespannt auf ihr aktuellstes Werk. Dabei wird schon im Klappentext deutlich, dass hier reale koreanische Geshichte mit einer fiktiven Geschichte verknüpft wird.
Die Sprache in …
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Nachdem ich über "Die Vegetarierin" auf Autorin Han Kang aufmerksam geworden bin, war ich sehr gespannt auf ihr aktuellstes Werk. Dabei wird schon im Klappentext deutlich, dass hier reale koreanische Geshichte mit einer fiktiven Geschichte verknüpft wird.
Die Sprache in Übersetzung durch Ki-Hyang Lee liest sich flüssig, ist jedoch auch durchaus umschreibend und poetisch. Der Storyaufbau gliedert sich in drei Teile, wobei mich die Konstruktion um die beiden Freundinnen Inseon und Gyeongha doch teils verwirrt hat. Unklare Handlungsverläufe und Zwischentöne kannte ich bereits von Autorin Han Kang, dennoch bin ich hier an meine persönlichen Grenzen gestoßen: Wer lebt und wer ist tot? Die Erzählung bewegt sich fließend auf der Grenze zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit. Diese Frage (Was ist real?) hat mich mitunter mehr beschäftigt als die eigentlich zugrundeliegende Story: die Aufarbeitung der Massaker auf Jeju.
Trotz der Schilderung brutaler Morde legt Kang den Fokus auf die zwischenmenschlichen Ebenen, auf persönliches Leid, Wachstum und Entwicklung. Das hat mir gefallen. Ich hatte zwischenzeitlich das Bedürfnis mich zu den historischen Kontexten belesen zu mmüssen, um besser zu verstehen. Andererseits sind Kriegsverbrechen oft unverständlich, egal wie viele Fakten man kennt.
Insgesamt hat mir das Buch gefallen, es hat mir aber auch Fragezeichen hinterlassen und wirkt mehr durch die besondere Atmosphäre, die es zu schaffen vermag.
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Ein Stück koreanischer Geschichte
Zuallererst: Am liebsten würd ich dies Buch gar nicht bewerten, da das Buch auf verschiedenen Ebenen betrachtet und bewertet werden kann. Legt man den Fokus auf eine Ebene, wird man womöglich den anderen Ebenen nicht gerecht.
Tatsächlich tat …
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Ein Stück koreanischer Geschichte
Zuallererst: Am liebsten würd ich dies Buch gar nicht bewerten, da das Buch auf verschiedenen Ebenen betrachtet und bewertet werden kann. Legt man den Fokus auf eine Ebene, wird man womöglich den anderen Ebenen nicht gerecht.
Tatsächlich tat ich mich mit dem Aufbau des Romans zunächst sehr schwer. Die erzählende Autorenfigur, die Koreanerin Gyeongha, leidet unter Depressionen und Albträumen, resultierend aus den Recherchen zu einer früheren Arbeit. Das war für mich nicht greifbar, mir fehlten die Ursachen, welche vielleicht derart angedeutet wurden, dass ich diese Andeutungen nicht verstand.
In Verbindung mit ihrer verunglückten Freundin Inseon kommt sie in Kontakt mit deren Recherchen zu früheren Geschehnissen, welche Abertausenden das Leben kostete, Familien auseinander riss und Menschen mental zerstörte. Hierbei bedient sich Han Kang der Vorstellung, dass dem Tode nahe Personen als Geist ihnen nahestehenden Menschen erscheinen können. Als verbindendes Element nutzt sie den Schnee, welcher in diversen Zeitebenen ebenso vorkommt wie als sinnbildliches Symbol.
Die historischen Geschehnisse, welche sich nach und nach herauskristallisieren, lassen sich mit einer alten koreanischen Erzählung umschreiben, welche Inseon erzählt: Auf der Flucht vor dem Grauen in ihrem Ort dreht sich die Flüchtende um und erstarrt bei dem sich ihr bietenden Anblick zu Stein. Auch ich habe mich beim Lesen des Grauens, welches mir dargeboten wurde, wie zu Stein erstarrt gefühlt. Und ich habe NUR darüber gelesen.
Dies ist ein Buch, zu welchem ich mir gern ein erläuterndes Nachwort gewünscht hätte. Leider habe ich mich nach der letzten Seite wie mit dem Grauen allein gelassen gefühlt. Ein traumatisches Grauen, welches scheinbar auf historischen Geschehnissen fusst (zumindest verstehe ich die Buchbeschreibung so), welche derart mit Gewalt über die Menschen rollten, dass sie den Abschied von geliebten Menschen unmöglich machten.
Vielleicht ist mein Dilemma, das Buch nicht mal eben so bewerten zu können, verständlich. Der Anfang war für mich recht zäh, das anschließende Freilegen der Vergangenheit war auch ohne große emotionale Einschübe sehr bewegend, das Grauen kaum zu ertragen. Mein Dank gilt der Autorin für den Einblick in dieses Kapitel koreanischer Geschichte.
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„Unmöglicher Abschied“ war mein erster Roman von Nobelpreisträgerin Han Kang – und wird ganz sicher nicht mein letzter sein. Die Protagonistin Gyeongha soll für ihre Freundin Inseon, die im Krankenhaus liegt, auf die Insel Jeju fliegen und sich dort um den Vogel der …
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„Unmöglicher Abschied“ war mein erster Roman von Nobelpreisträgerin Han Kang – und wird ganz sicher nicht mein letzter sein. Die Protagonistin Gyeongha soll für ihre Freundin Inseon, die im Krankenhaus liegt, auf die Insel Jeju fliegen und sich dort um den Vogel der Freundin kümmern. Auf der Insel tobt ein menschenfeindlicher Schneesturm, der schon die Reise herausfordernd macht. Endlich angekommen muss sich Gyeongha dann auch noch mit den Geistern der Vergangenheit auf der Insel auseinandersetzen: schrecklichen Massakern, die die Regierung in den 1950ern an der Bevölkerung verübt hatte.
Die Geschichte entwickelte für mich mit ihrem melancholischen, klaren Stil schnell einen Sog, obwohl sie durchweg düster und traurig bleibt. Die eisige, lebensfeindliche Natur der Insel Jeju spiegelt die innere Zerrissenheit der Figuren wider, und der Schneesturm wird fast schon zu einem eigenen Charakter, der Gyeonghas Reise ebenso bestimmt wie ihre Erinnerungen. Im zweiten Teil des Romans spielt auch magischer Realismus eine große Rolle, um die Freundschaft zwischen den beiden Frauen auf eine ganz besondere Weise erzählen.
Insgesamt werden die persönlichen Schicksale zweier Freundinnen poetisch mit einem lange verdrängten Kapitel koreanischer Geschichte verknüpft und der Roman zeigt eindringlich, wie Vergangenheit und Gegenwart untrennbar miteinander verwoben sind. Trotz der poetischen Sprache und der emotionalen Tiefe hatte der Roman für mich auch Längen. Dennoch überwiegt mein Eindruck, dass „Unmöglicher Abschied“ ein einfühlsames, eindrucksvolles Buch ist.
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2024 wurde die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang mit dem Literaturnobelpreis geehrt. In ihrem Roman „Unmöglicher Abschied“, einem Hauptwerk ihres vielseitigen Schaffens, greift sie erneut die oft verschwiegene Gewaltgeschichte ihres Landes auf. erzählt die …
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2024 wurde die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang mit dem Literaturnobelpreis geehrt. In ihrem Roman „Unmöglicher Abschied“, einem Hauptwerk ihres vielseitigen Schaffens, greift sie erneut die oft verschwiegene Gewaltgeschichte ihres Landes auf. erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen. Die Erzählerin Gyeongha wird von einer langjährigen Freundin, die im Krankenhaus liegt, gebeten, auf einer tiefverschneiten Insel sich um ihren geliebten Papagei zu kümmern. Auf der Insel fand 1948 ein Massaker, als koreanische Truppen einen angeblich kommunistischen Aufstand niedergeschlagen hatten. Ganze Dörfer wurden damals ausgelöscht und mehr als 30.000 Menschen brutal getötet.
In der Schneewüste mit ihrer surreal-magischen Atmosphäre werden die verdrängten Ereignisse jedoch wieder sichtbar. Unter der friedlich scheinenden Schneedecke kommen die Grausamkeiten quasi wieder ans Licht. Han Kang schreibt beeindruckend bildgewaltig auf unterschiedlichen Ebenen und benutzt symbolträchtige Erklärungen oder Metaphern. Im Verlauf der Handlung berichtet die Autorin mittels Briefen und Zeitungsartikeln die Gyenongha im Haus findet, in eindringlicher und bedrückender Weise von den Massakern. Die Autorin, die der Frage nach dem „Warum“ nachgeht, erzählt aber auch von der Kraft der Poesie und der Hoffnung, die durch Freundschaft, Liebe und Mitmenschlichkeit entsteht.
Fazit: Ein Roman, der sowohl durch seine literarische Qualität als auch durch seine historische Relevanz besticht.
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Gemischte Gefühle
Unmöglicher Abschied von Han Kang, erschienen im Aufbau Digital Verlag am 16. Dezember 2024.
Gyeongha wird von ihrer Freundin Inseon angerufen und gebeten sie im Krankenhaus in Seoul zu besuchen. Sie solle ihren Pass mitnehmen. Sie liegt nach einem Unfall den sie …
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Gemischte Gefühle
Unmöglicher Abschied von Han Kang, erschienen im Aufbau Digital Verlag am 16. Dezember 2024.
Gyeongha wird von ihrer Freundin Inseon angerufen und gebeten sie im Krankenhaus in Seoul zu besuchen. Sie solle ihren Pass mitnehmen. Sie liegt nach einem Unfall den sie in ihrer Tischlerei hatte im Krankenhaus. Inseon bittet ihre Freundin zu ihr nach Hause zu fliegen, sie wohnt auf der Insel Jeju, und sich um ihren Vogel zu kümmern, der sonst verdurstet. Gyeongha macht sich unter Zeitnot, der Vogel braucht dringend Wasser, auf den Weg. Es ist wohl die letzte Maschine, die noch auf Jeju für einige Tage landen wird da sich ein heftiger Schneesturm austobt. Gyeongha hat Schwierigkeiten zum abgelegenen Haus ihrer Freundin zu kommen.
Die Handlung verwischt schnell zu düsteren Bildern. Schon zu Beginn hat Gyeongha einen Alptraum, der so düster ist und sich durch das Buch zieht, dass es nicht verwundert, dass man sich nicht wundert, bald schon in der Familiengeschichte von Inseon zu landen, die um die 30.000 Menschen die 1948 auf Jeju nach einem lokalen Aufstand brutal getötet wurden und deren Gebeine über Jahre nicht den Angehörigen übergeben wurden. So ist dieses Buch gleichzeitig eine Aufarbeitung von Gewalt und Schmerz darüber, nicht zu wissen was mit den Angehörigen passiert ist. Im letzten Teil der Geschichte greift die Autorin auf magische Dinge wie Geister zurück.
Auf der einen Seite hätte ich ohne dieses Buch wohl niemals etwas über die Vorkommnisse in Jeju erfahren, auf der anderen Seite war mir die Geschichte dann doch etwas zu geschichtslastig ohne dass ich damit wirklich am Ende etwas anfangen konnte außer mit den Gefühlen die sehr gut beschrieben wurden.
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Das Ereignis, über das nicht gesprochen werden durfte
Als Han Kang den Literaturnobelpreis gewann war ich sehr erfreut und liest man auch nur die ersten 60 Seiten ihres neuen Romans, erkennt man, wie verdient das war.
Die Protagonistin reist ihrer guten Freundin zuliebe, die im …
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Das Ereignis, über das nicht gesprochen werden durfte
Als Han Kang den Literaturnobelpreis gewann war ich sehr erfreut und liest man auch nur die ersten 60 Seiten ihres neuen Romans, erkennt man, wie verdient das war.
Die Protagonistin reist ihrer guten Freundin zuliebe, die im Krankenhaus liegt, von Seoul zu deren Haus auf der Insel Jeju, um ihren Vogel zu versorgen. Es ist eine beschwerliche Reise durch unwirtliches und winterliches Gebiet, fast eine Odyssee, die sie mit Flugzeug, Bus und zuletzt zu Fuß durch die Nacht unternimmt. Dabei kommen ihr viele Erinnerungen.
Schon bald wird angedeutet, dass viele Menschen, die hier leben, viele ihrer Verwandten verloren haben, denn kurz vor Beginn des Koreakriegs kam es zu Massakern an der Bevölkerung. Das Jeju-Massaker 1948 war ein Ereignis, das verschwiegen wurde.
Han Kangs Prosa bricht einmal mehr das Schweigen, wie sie es schon in Menschenwerk tat.
Literatur aus Südkorea kann für viele Leser etwas sehr Spezielles sein, aber Han Kangs bringt universell gültiges ein.
Der Roman hat kontemplative Momente, er ist sehr verinnerlicht und nachdenklich. Das hat mir in dieser Form sehr gut gefallen.
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Han Kangs Roman Unmöglicher Abschied entführt seine Leser in eine tiefgründige Erzählung über Freundschaft, Erinnerung und die Aufarbeitung eines lange verschwiegenen Kapitels der koreanischen Geschichte. Die Geschichte beginnt mit der Bitte von Inseon an ihre Freundin …
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Han Kangs Roman Unmöglicher Abschied entführt seine Leser in eine tiefgründige Erzählung über Freundschaft, Erinnerung und die Aufarbeitung eines lange verschwiegenen Kapitels der koreanischen Geschichte. Die Geschichte beginnt mit der Bitte von Inseon an ihre Freundin Gyeongha, sich um ihren weißen Vogel auf der Insel Jeju zu kümmern. Was als einfache Aufgabe erscheint, entwickelt sich zu einer Reise, die die Schrecken des Jeju-Massakers von 1948 offenbart.
Die Autorin verwebt meisterhaft persönliche Schicksale mit historischen Ereignissen. Die poetische Sprache und die eindringlichen Bilder schaffen eine Atmosphäre, die sowohl bezaubert als auch erschüttert. Besonders beeindrucken kann die Darstellung der verschneiten Landschaft, die als Metapher für Vergänglichkeit und Erinnerung dient. Die Schneebilder verbinden Vergangenheit und Gegenwart und verleihen der Erzählung eine träumerische Qualität. Die verschachtelte Erzählweise trägt dazu bei, die Komplexität der Themen und Emotionen zu vermitteln, die Han Kang anspricht. Die universellen Themen von Liebe, Schmerz und Verlust werden in einer Weise behandelt, die tief berührt und zum Nachdenken anregt.
Ein Roman, der sowohl durch seine literarische Qualität als auch durch seine historische Relevanz besticht. Er fordert seine Leser heraus, sich mit den dunklen Kapiteln der Geschichte Koreas auseinanderzusetzen und die Bedeutung von Erinnerung und Freundschaft neu zu überdenken. Ein Werk, das lange nachhallt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
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