Mareike Fallwickl
Broschiertes Buch
Und alle so still
Roman Auf der Shortlist für den BücherFrauen-Literaturpreis 2025
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Ein großer feministischer Gesellschaftsroman über Widerspruchsgeist und Solidarität, wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste.An einem Sonntag im Juni gerät die Welt aus dem Takt: Frauen liegen auf der Straße. Reglos, in stillem Protest. Hier kreuzen sich die Wege von Elin, Nuri und Ruth. Elin, Anfang zwanzig, eine erfolgreiche Influencerin, der etwas zugestoßen ist, von dem sie nicht weiß, ob es Gewalt war. Nuri, neunzehn Jahre, der die Schule abgebrochen hat und versucht, sich als Fahrradkurier, Bettenschubser und Barkeeper über Wasser zu halten. Ruth, Mitte fünfzig, die als Pfleg...
Ein großer feministischer Gesellschaftsroman über Widerspruchsgeist und Solidarität, wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste.
An einem Sonntag im Juni gerät die Welt aus dem Takt: Frauen liegen auf der Straße. Reglos, in stillem Protest. Hier kreuzen sich die Wege von Elin, Nuri und Ruth. Elin, Anfang zwanzig, eine erfolgreiche Influencerin, der etwas zugestoßen ist, von dem sie nicht weiß, ob es Gewalt war. Nuri, neunzehn Jahre, der die Schule abgebrochen hat und versucht, sich als Fahrradkurier, Bettenschubser und Barkeeper über Wasser zu halten. Ruth, Mitte fünfzig, die als Pflegefachkraft im Krankenhaus arbeitet und deren Pflichtgefühl unerschöpflich scheint.
Es ist der Beginn einer Revolte, bei der Frauen nicht mehr das tun, was sie immer getan haben. Plötzlich steht alles infrage, worauf unser System fußt. Ergreifen Elin, Nuri und Ruth die Chance auf Veränderung?
Was wäre, wenn alle Frauen sich verweigern und in einen Care-Streik treten würden? Das Narrativ, dass Frauen einander die ärgsten Feindinnen seien, ist auserzählt. Zeit für neue Geschichten!
«Ein hoffnungsvolles Plädoyer, in dem die Menschlichkeit das höchste Ziel darstellt.» NDR Kultur
An einem Sonntag im Juni gerät die Welt aus dem Takt: Frauen liegen auf der Straße. Reglos, in stillem Protest. Hier kreuzen sich die Wege von Elin, Nuri und Ruth. Elin, Anfang zwanzig, eine erfolgreiche Influencerin, der etwas zugestoßen ist, von dem sie nicht weiß, ob es Gewalt war. Nuri, neunzehn Jahre, der die Schule abgebrochen hat und versucht, sich als Fahrradkurier, Bettenschubser und Barkeeper über Wasser zu halten. Ruth, Mitte fünfzig, die als Pflegefachkraft im Krankenhaus arbeitet und deren Pflichtgefühl unerschöpflich scheint.
Es ist der Beginn einer Revolte, bei der Frauen nicht mehr das tun, was sie immer getan haben. Plötzlich steht alles infrage, worauf unser System fußt. Ergreifen Elin, Nuri und Ruth die Chance auf Veränderung?
Was wäre, wenn alle Frauen sich verweigern und in einen Care-Streik treten würden? Das Narrativ, dass Frauen einander die ärgsten Feindinnen seien, ist auserzählt. Zeit für neue Geschichten!
«Ein hoffnungsvolles Plädoyer, in dem die Menschlichkeit das höchste Ziel darstellt.» NDR Kultur
Mareike Fallwickl debütierte 2018 mit Dunkelgrün fast schwarz, 2019 folgte Das Licht ist hier viel heller. Die Wut, die bleibt (2022) war ein großer Erfolg bei Presse und Publikum, kam bei den Salzburger Festspielen auf die Bühne und wird fürs Kino verfilmt. Und alle so still (2024) gelangte in die Top 10 der SPIEGEL-Bestsellerliste und wird ebenfalls an verschiedenen Theatern inszeniert. Mareike Fallwickl lebt im Salzburger Land und setzt sich online wie offline für Literaturvermittlung ein, mit Fokus auf weiblichen und diversen Erzählstimmen.
Produktdetails
- Verlag: Rowohlt TB.
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 363
- Erscheinungstermin: 11. November 2025
- Deutsch
- Abmessung: 189mm x 124mm x 29mm
- Gewicht: 306g
- ISBN-13: 9783499009235
- ISBN-10: 3499009234
- Artikelnr.: 73793631
Herstellerkennzeichnung
Rowohlt Taschenbuch
Kirchenallee 19
20099 Hamburg
produktsicherheit@rowohlt.de
Ein hoffnungsvolles Plädoyer, in dem die Menschlichkeit das höchste Ziel darstellt. Claudia Cosmo NDR Kultur 20240508
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Als "Verfallsprodukt des Erzählens" bezeichnet Rezensentin Maja Beckers sichtlich genervt den neuen Roman von Mareike Fallwickl: Viel wird darin geredet, aber wenig gesagt, und vor allem nicht erzählt. Es geht um Care-Arbeit, um Frauen, die streiken, weil sie diese Arbeit nicht mehr schultern wollen, es fallen lauter Buzzwords von Hatespeech bis Stealthing, aber vor allem geht es Beckers zufolge darum, in oberlehrerinnenhaften Dialogen zu zeigen, was die richtige Sicht ist. Diese Botschaften seien zwar durchaus richtig und wichtig, aber der Kritikerin fehlt jeder literarische Anspruch, stattdessen könne sich das Publikum vor allem in der eigenen Sichtweise bestätigt fühlen. Ein Buch, das sich für Beckers einreiht in die vielen feministischen Romane derzeit, die politisch, aber "frei von jeder erzählerischen Ambition" sind.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
An einem gewöhnlichen Sommertag passiert etwas Ungewöhnliches: Frauen liegen reglos auf der Straße, still und ohne Protest. Es ist der Beginn eines Widerstands, der immer größere Kreise ziehen wird. Vor diesem Hintergrund begegnen sich Nuri, Elin und Ruth. Nuri ist …
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An einem gewöhnlichen Sommertag passiert etwas Ungewöhnliches: Frauen liegen reglos auf der Straße, still und ohne Protest. Es ist der Beginn eines Widerstands, der immer größere Kreise ziehen wird. Vor diesem Hintergrund begegnen sich Nuri, Elin und Ruth. Nuri ist neunzehn Jahr alt, schlägt sich mit diversen Nebenjobs mehr schlecht als recht durch. Er hadert mit seiner Rolle als Mann und scheint dem gesellschaftlichen Druck nicht gewachsen zu sein. Elin ist Anfang zwanzig und Influencerin. Sie arbeitet im Hotel ihrer Mutter mit und erlebt dort Gewalt, die sie für mich selbst erstmal aufarbeiten muss. Ruth ist Mitte fünfzig und Pflegefachkraft im Krankenhaus. Sie opfert sich für all ihre Patienten auf, übernimmt Schichten ohne Ende, denkt dabei aber nie an sich selbst. Wird der Widerstand der Frauen auch etwas mit den drei Personen machen und werden sie das System ebenfalls infrage stellen?
Ich war sehr gespannt auf das neue Buch von Mareike Fallwickl, "Die Wut, die bleibt" hat mir sehr gut gefallen und gehört zu meinen Lesehighlights. Auch das Cover hier passt zum Thema: laut, auffällig und krass.
Bereits der Klappentext hat mich mitgenommen und ich war gespannt auf dieses Gedankenspiel: was passiert, wenn keine Frau mehr macht, was von ihr erwartet wird? Wenn sich keine mehr dem System beugt, wie lange kann es noch standhalten? Die Autorin hat hier einen wunderbaren Roman geschaffen mit Figuren, denen man gerne folgt und deren Entwicklung man mit Spannung verfolgt. Mich hat beeindruckt, mit welcher Gelassenheit die Frauen sich zusammen tun und leise protestieren. Wobei man es nicht als klassischen Protest bezeichnen kann, vielmehr zeigen sie, was tagtäglich von den Frauen überall auf der Welt erwartet wird: funktionieren, unbezahlte Care-Arbeit leisten, Aufopferung für andere und Gewalt über sich ergehen lassen. Oft hart zu lesen, lohnt es sich, die Geschichte zu lesen, weil deutlich wird, was in unserer Gesellschaft falsch läuft.
Sehr gut gefallen haben mir auch die kurzen, jedem Kapitel vorangehenden Einschübe, die aus der Sicht einer Pistole oder der Gebärmutter einer Frau geschrieben sind. Ungewöhnlich und traurig zugleich zeigen sie Fakten über die Frau in der Gesellschaft, die einen beim Lesern schaudern lassen und die zur Stimmung der Geschichte passen.
Besonders hervorzuheben ist sicherlich auch die Arbeit von Ruth, die Tag für Tag mehrere Schichten hintereinander übernimmt und immer für andere da ist. Man merkt beim Lesen schnell, dass sie sowohl psychisch als auch körperlich am Ende ist, ausgebeutet von einem System, dass nach der Corona-Pandemie eigentlich Besserung gelobt hat - die nie kam. Es hat mich erschreckt zu sehen, unter welchen Bedingungen tausende von Menschen jeden Tag die Maschinerie am Laufen erhalten müssen und über die man sich meist viel zu wenig Gedanken macht.
Interessant ist auch, wie das Patriarchat, die Politik und die Männer selbst auf diesen Widerstand reagieren: statt zuzuhören, nach einer Lösung zu suchen, wird der stille Widerstand mit (Polizei)Gewalt bekämpft und es werden Strafen verhängt.
Für mich der Roman ein neues Lesehighlight, das ich unbedingt jedem weiterempfehlen kann!
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Gebundenes Buch
An einem schönen Sommertag im Juni geschieht etwas Ungewöhnliches: Frauen liegen auf den Straßen, vor Kindergärten, vor Krankenhäusern, vor anderen Gebäuden. Auf öffentlichen Plätzen verteilen sie sich und sind dabei ruhig, vereint in einem stillen Protest. …
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An einem schönen Sommertag im Juni geschieht etwas Ungewöhnliches: Frauen liegen auf den Straßen, vor Kindergärten, vor Krankenhäusern, vor anderen Gebäuden. Auf öffentlichen Plätzen verteilen sie sich und sind dabei ruhig, vereint in einem stillen Protest. Zu diesem Zeitpunkt kreuzen sich zum ersten Mal die Wege von Elin, Nuri und Ruth. Elin, eine erfolgreiche Influencerin, die ihren Körper präsentiert, ihr Gefühl dafür aber längst verloren hat. Nuri, der täglich ums Überleben kämpft, obwohl er weiß, dass er diesen Kampf alleine nicht gewinnen kann. Und Ruth, die sich seit Jahren aufopfert und merkt, dass es trotzdem nie genug sein wird. Werden sie das System ändern können oder besiegt das System sie?
»Wir haben doch alles versucht. Wir haben verlangt, dass Care-Arbeit aufgewertet wird, dass wir die gleiche Bezahlung erhalten für die gleiche Arbeit, wir haben gefordert, dass Täter zur Verantwortung gezogen werden, dass es besseren Schutz gibt vor Femiziden. Nichts hat sich verändert. Hinter allen Arten des Unrechts steckt dasselbe Problem, dass wir nicht gehört, nicht gesehen, nicht geachtet werden.« (Seite 173)
Der vorliegende dystopische Roman lässt mich wütend zurück. Auf den Punkt gebracht hat Mareike Fallwickl Probleme, die uns alle angehen, die aber von Jahr zu Jahr größer werden, ohne dass es eine Lösung gibt. Wer erinnert sich nicht an die Zeit, als Menschen in den Fenstern standen, um zu applaudieren und sich bei Menschen zu bedanken, deren Einsatz seit vielen Jahren nicht genügend gewürdigt wird. Damals dachte auch ich, dass sich in diesem Bereich etwas ändern würde. Wie falsch ich doch damit lag. Diese Zustände prangert der Roman an, bezieht aber viele andere Aspekte mit ein, wie zum Beispiel die schwierige Suche nach der eigenen Identität, sexuelle Belästigung, psychische und physische Gewalt in Beziehungen und viele andere Themen dazu. Im Vordergrund stehen die Frauen, die sich finden und einen Zusammenhalt zeigen, den keiner für möglich gehalten hätte.
»Es ist nicht so, dass ihnen diese Dinge geschehen sind und sie zufällig Frauen sind. Vielmehr sind diese Dinge geschehen, weil sie Frauen sind. Und wie soll eine aufrecht bleiben mit diesem Wissen?« (Seite 282)
Was passiert mit einer Gesellschaft, wenn das angeblich schwächere Geschlecht sich herausnimmt, einfach alles liegen zu lassen, weggeht, sich plötzlich nicht mehr kümmert? Was passiert in den Wohnungen und Häusern, den Kindergärten und an den Supermarktkassen, wer putzt in den Geschäften, den Fabriken und Krankenhäusern, wer hilft und bemuttert, wer hegt und wer pflegt? Das Szenario im Buch war erschreckend, aber auch befreiend, ich fühlte förmlich mit und war hautnah dabei. Eine seltsame Euphorie erfasste mich, die einen Dämpfer bekam, dann noch einen, dann weitere zwei. Ich leckte meine Wunden, ich weinte und ich schrie, versorgte die Wunden, stand auf und dann war sie da, die Hoffnung. Die Hoffnung darauf, dass es anders geht und irgendwann auch anders wird. Großes Kino!
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Gebundenes Buch
Das neue (langersehnte) Buch von der Mareike Fallwinkl ist da! Und was soll ich sagen, es ist wieder der Hammer! Nach dem vorherigen Bestseller, ist die Wut immer noch da. Doch diesmal richtet sie sich gegen das Systemversagen in der Pflege, die gescheiterten Privatisierung der Krankenhäuser, …
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Das neue (langersehnte) Buch von der Mareike Fallwinkl ist da! Und was soll ich sagen, es ist wieder der Hammer! Nach dem vorherigen Bestseller, ist die Wut immer noch da. Doch diesmal richtet sie sich gegen das Systemversagen in der Pflege, die gescheiterten Privatisierung der Krankenhäuser, gegen die wortgewandten Hater im Netz und natürlich das Patriarchat und vieles mehr.
Ich liebe die radikale Sicht der Autorin, das kompromisslose Schwarz-Weiß-Denken. Sie schokiert, provoziert und trifft den Nerv mit einer Wucht, die teilweiße kaum auszuhalten ist.
Bewegend fand ich den Zusammenhalt der Frauen, eine Wunschvorstelleng, dass alle Frauen zusammenhalten können, ohne sich gegenseitig zu bekriegen. Wie schön wäre es und wie viel könnten wir damit erreichen?!
Ich habs sehr schnell und gern gelesen.
Mein absolutes Jahresighlight! Unbedingt Lesen!
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Gebundenes Buch
Fallwickls neuester Roman liest sich zunächst ganz gut, vor allem als Milieustudie: Da ist die erfolgreiche junge Influencerin, die sich (scheinbar) emanzipiert in anonymen Sexualkontakten schnelle Befriedigung holt. Und auch der ungelernte junge Mann, der sich mit gleich drei prekären …
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Fallwickls neuester Roman liest sich zunächst ganz gut, vor allem als Milieustudie: Da ist die erfolgreiche junge Influencerin, die sich (scheinbar) emanzipiert in anonymen Sexualkontakten schnelle Befriedigung holt. Und auch der ungelernte junge Mann, der sich mit gleich drei prekären Jobs über Wasser halten muss und dabei stets befürchtet, dass seine gleichaltrigen Freunde davon erfahren und auf ihn heransehen könnten, ist als Figur gelungen. Die dritte Protagonistin schließlich arbeitet als Krankenschwester in einer Klinik und ist ebenfalls körperlich wie seelisch ausgebrannt. Die Gesellschaftskritik kommt bei mir als Leserin an, so weit, so gut.
Allerdings gerät die Geschichte bald zum feministischen Manifest, das vor stereotypen Geschlechterzuschreibungen nur so strotzt: Care-Arbeit wird fast ausschließlich von Frauen geleistet, Männer machen Karriere auf dem Rücken ihrer Frauen. Bis die Frauen es einfach nicht mehr ertragen und sie in eine Art Generalstreik treten. Allerdings ohne Forderungen zu äußern, sie finden sich einfach in Gruppen zusammen und legen sich stillschweigend auf den Boden. Frauen rebellieren also gewaltfrei, und klar, die Männer reagieren mit Gewalt darauf. Egal, die Frauen solidarisieren sich auf geradezu märchenhafte Weise, es gibt keine Spannungen unter ihnen, sie sind friedvoll und fürsorglich, böse sind einzig die Männer. Frauen opfern sich auf, Männer sind profitgierig und aggressiv.
Das wäre alles schon schlimm genug, aber die Autorin packt noch Dialoge oben drauf, die vor platten feministischen Parolen nur so strotzen. Das alles hat für mich nur in Teilen funktioniert, leider.
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Gebundenes Buch
Ich muss zugeben, aktuell bin ich etwas genervt davon, dass mein Feed mir nur noch die immer gleichen Bücher anzeigt, weil diese Releaseday haben und von allen Seiten total gehyped werden. Oft führt dies dazu, dass ich gar keine Lust mehr habe, mich näher mit den Geschichten zu …
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Ich muss zugeben, aktuell bin ich etwas genervt davon, dass mein Feed mir nur noch die immer gleichen Bücher anzeigt, weil diese Releaseday haben und von allen Seiten total gehyped werden. Oft führt dies dazu, dass ich gar keine Lust mehr habe, mich näher mit den Geschichten zu befassen.
Bei "Und alle so still" wusste ich jedoch direkt, dass ich die 1246796ste Besprechung dazu liefern werde.
Worum es geht haben wahrscheinlich mittlerweile die meisten mitbekommen. Mareike Fallwickl zeigt, wozu die ständige Überlastung und fehlende Wertschätzung der weiblichen Bevölkerung führen könnte, wenn die Frauen einander bei der Hand nehmen und alles niederlegen würden. Keine bezahlte Arbeit mehr, keine Care-Arbeit mehr - alles stünde still. Im Roman drücken die Frauen ihren Unwillen weiter zu machen wie bisher in stillem Protest aus, indem sie sich wortlos alle zusammen auf Straßen, Gehwege und öffentliche Plätze legen.
Die Konsequenz dessen ist der Zusammenbruch des Systems und die Antwort von Regierung und männlicher Bevölkerung Wiederstand und Gewalt. Es ist ein dystopischer Roman, der einen Ausnahmezustand zeichnet, der mich immer wieder an die Lockdowns und die damit einhergehenden Maßnahmen (Gesetzesänderungen, Ausschreitungen, etc.) denken ließ.
Auf der anderen Seite wurde aber vor allem der starke Zusammenhalt der Frauen gezeigt und was möglich wäre, wenn wir uns aufeinander verlassen würden und bedingungslos zusammenhalten würden. Wir könnten uns vieles erkämpfen.
Ich mochte die Geschichte wirklich gerne, weil dieses Was-wäre-wenn-Szenario einfach ein unglaublich interessantes Szenario ist, das ich mir so oder so ähnlich irgendwann, in einer weit entfernten Zukunft, vorstellen könnte. Und bis dahin halten sie alles aufrecht, die Pflegerinnen, Reinigungsdamen, Erzieherinnen, Köchinnen, Einzelhandelskauffrauen....
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Gebundenes Buch
Ich hätte es so gerne geliebt
Sie liegen da vor dem Krankenhaus. Viele Frauen. Wie Blumen, denen das letzte Wasser entzogen, die letzten Nährstoffe genommen wurden, eingeknickt ohne einen Laut. Sie rufen nichts, sie erklären sich nicht. Denn was gibt es denn da noch zu …
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Ich hätte es so gerne geliebt
Sie liegen da vor dem Krankenhaus. Viele Frauen. Wie Blumen, denen das letzte Wasser entzogen, die letzten Nährstoffe genommen wurden, eingeknickt ohne einen Laut. Sie rufen nichts, sie erklären sich nicht. Denn was gibt es denn da noch zu erklären, wo alles schon so viele Male gesagt wurde?
Ein stiller Protest, eine solidarische Aktion vieler Frauen, die wie ein Lauffeuer um sich greift. Sie legen die Arbeit nieder und innerhalb weniger Tage beginnt das System zu wanken, denn baut es nicht auf der unter- und unbezahlten Arbeit so vieler Frauen? Voller Wut und gleichzeitig Hoffnung verfolgt Mareike Fallwickl dieses Gedankenexperiment.
Es ist ein erstaunliches, schockierendes Buch. Ein Buch, das mich auf wenigen Seiten so viel gelehrt hat, so viele Perspektiven vereint und denen eine Stimme gibt, die insbesondere durch Mehrfachmarginalsierung oft keine haben. Es ist ein wichtiges Buch und so gerne würde ich es uneingeschränkt empfehlen.
Aber leider konnte mich Mareike Fallwickl weder von der Sprache noch mit ihren Charakteren ganz abholen. Viele Konversationen kamen mir unnatürlich vor, viele der Szenen zu konstruiert. Vielleicht ist es Absicht? Vielleicht soll das Buch wie eine Traumsequenz wirken, denke ich, als ich es zuklappe. Doch für mich hat es eher bewirkt, dass eine Distanz zwischen mir und den Hauptcharakteren blieb, die es schwerer machte mit ihnen zu fühlen.
Und so schwingt in all den Momenten, in denen ich in den darauffolgenden Tagen an das Buch zurückdenken muss - denn losgelassen hat es mich bisher nicht und wird es auch so schnell nicht - immer auch ein leichtes Gefühl der Enttäuschung mit.
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Gebundenes Buch
Gesellschaftskritik
Und alle so still“ hat Mareike Fallwickl ihrem Sohn gewidmet, damit dieser versteht, wie sich das Denken der Männer ändern muss. Warum dies überhaupt notwendig ist, zeigt sie mit ihrem neusten Roman eindrücklich auf. Denn von einem auf den anderen …
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Gesellschaftskritik
Und alle so still“ hat Mareike Fallwickl ihrem Sohn gewidmet, damit dieser versteht, wie sich das Denken der Männer ändern muss. Warum dies überhaupt notwendig ist, zeigt sie mit ihrem neusten Roman eindrücklich auf. Denn von einem auf den anderen Tag übernehmen die Frauen die Carearbeit nicht mehr, sei es beruflich für das Krankenhaus oder den Kindergarten, aber auch privat. Stattdessen legen sich die Frauen neuerdings einfach hin und machen nichts mehr. An welchen Stellen wird dies spürbar? Wie würde die Politik darauf reagieren? Und wie kann der Weg zur Veränderung aussehen?
Mareike Fallwickl nimmt in ihrem Buch eine sehr feministische Sicht ein. Sie legt die Finger auf die Wunde und zeigt auf, warum es so schwierig ist, die Frauen zu einem solchen Widerstand zu bewegen und warum Frauen überhaupt so viel stärker ausgebeutet werden. Besonders gut fand ich, dass sie aufzeigt, dass nicht nur Frauen ausgebeutet werden, sondern eben auch Personen mit Migrationshintergrund.
An Charakteren haben wir die Pflegefachkraft Ruth, Influencerin Elin, bei der nach einem One Night Stand die Frage bleibt, ob dies eine Vergewaltigung war und mit Nuri auch noch einen marginalisierten Mann, der sich irgendwie mit mehreren Jobs versucht über Wasser zu halten. Alle Charaktere haben eindrückliche Charaktereigenschaften, die passend zu der Ausgangslage gewählt sind und aufzeigen, wie Frauen, aber auch insbesondere Personen mit Migrationshintergrund ausgebeutet werden. Einzig und allein, dass der Roman alle anderen Männer eher stereotyp widerspiegelt, fand ich etwas schade.
Insgesamt würde ich diesen Roman allen, die sich gerne mit feministischen Themen auseinandersetzen, empfehlen.
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Gebundenes Buch
Das Buch ist leider sehr einseitig geschrieben. Die drei Protagonisten lernen sich alle langsam durch das Buch hinweg, trotz ihrer großen Differenzen, ihren verschiedenen Hintergründen, Altern und Lebenslagen, kennen. Die Charaktere waren mir nicht durchweg realistisch gezeichnet. …
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Das Buch ist leider sehr einseitig geschrieben. Die drei Protagonisten lernen sich alle langsam durch das Buch hinweg, trotz ihrer großen Differenzen, ihren verschiedenen Hintergründen, Altern und Lebenslagen, kennen. Die Charaktere waren mir nicht durchweg realistisch gezeichnet. Insbesondere mit Elin und Nuri hatte ich mitunter Probleme. Ruth dagegen ist sehr tiefsinnig, realistisch und es ist sehr tragisch, dass sie erst im hohen Alter ihre Lage realisiert und kritisch zurückblickt. Lange nachdem es schon zu spät ist. Elin ist als Influencerin eher unrealistisch dargestellt. Sie tut sich plötzlich mit Arzthelferinnen zusammen und protestiert für die Frauenbewegung, wenn sie parallel ganz andere Probleme als die Unterbezahlung der Pflegekräfte hat. Wenn noch stärker zum Ausdruck gekommen wäre, dass es um generell alle Frauen, ganz gleich des Berufs und co. geht, dann hätte ich das noch verstanden und nachvollziehen können, aber so war ich eher irritiert. Die Idee ist nämlich gut. In Nuris Geschichte konnte ich viel Wahrheit entdecken. Die stumme Mutter, die die Sprache nie gelernt hat und ihrem Kind daher nie eine Chance geboten hat, es in Deutschland zu schaffen. er ist somit für ein ähnlich miserables Leben prädestiniert. Und er erkennt es und schämt sich für sie. In Großen und Ganzen war mein Problem allerdings, dass die ganze Protestbewegung nur auf eine Stadt reduziert wurde und darin bestand auf der Straße zu sitzen und Wege zu blockieren. Das hat schon bei der letzten Generation nicht funktioniert. Daher hatte ich mir hier mehr erwartet. Dennoch gut geschrieben. Die Stimmen sind angenehm zu hören.
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Gebundenes Buch
Ein kluges, starkes Buch zum Thema Diskriminierung und Ausbeutung
Sprachlich und wortgewandt hat hier Mareike Fallwickl einen großartigen Roman geschrieben.
Der Schreibstil ist aus meiner Sicht nicht nur Außergewöhnlich sondern auch einmalig! Durch Buchstaben direkt in die Seele …
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Ein kluges, starkes Buch zum Thema Diskriminierung und Ausbeutung
Sprachlich und wortgewandt hat hier Mareike Fallwickl einen großartigen Roman geschrieben.
Der Schreibstil ist aus meiner Sicht nicht nur Außergewöhnlich sondern auch einmalig! Durch Buchstaben direkt in die Seele des Lesers, dass schafft sonst keiner. Direkt und Emotional fliegen
die Seiten hier nur so dahin.
Im Buch Und alles so still geht es um vier unterschiedliche Charaktere. Elin ist Social Media Star, Nuri als Arbeiterkind mit Migrationshintergrund, Ruth die Krankenpflegerin. Alle drei sind gefangen im System auf unterschiedliche Weisen.
Was passiert wenn diese Frauen einfach nicht mehr funktionieren? Das erfahren wir in dem Roman, wenn an diesem Sonntag alle Frauen reglos auf der Straße liegen. Eine sehr interessante und provokative Idee, ein Gedankenexperiment, welches beim Lesen auch nicht aufhört.
Es geht um die Bedeutung der Geringschätzung, Diskriminierung und Ausbeutung von Frauen. Ein feministisches Anliegen, welches sich durch die Seiten zieht.
Der Spannungsbogen zieht sich von Kapitel zu Kapitel, ein wirklicher Lesespaß, sofern man bei dem Thema von Spaß reden kann.
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Gebundenes Buch
Oh wow, so unfassbar gut geschrieben, so wichtig, so relevant. Wär voll die gute Schullektüre.
Mareike Fallwickls Roman "Und alle so still" ist ein kraftvoller und tiefgründiger Gesellschaftsroman, der die Leser von der ersten Seite an packt. Die Geschichte ist nicht nur …
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Oh wow, so unfassbar gut geschrieben, so wichtig, so relevant. Wär voll die gute Schullektüre.
Mareike Fallwickls Roman "Und alle so still" ist ein kraftvoller und tiefgründiger Gesellschaftsroman, der die Leser von der ersten Seite an packt. Die Geschichte ist nicht nur fesselnd, sondern auch von enormer Bedeutung und Relevanz für die heutige Zeit.
Das Buch stellt die provokante Frage: Was wäre, wenn alle Frauen sich verweigern und in einen Care-Streik treten würden? Durch diese Prämisse wird ein lebendiges Bild von Widerspruchsgeist und Solidarität gezeichnet, das lange nach dem Lesen nachhallt.
Die Hauptfiguren Elin, Nuri und Ruth sind meisterhaft gezeichnet und bieten Einblicke in unterschiedliche Lebensrealitäten:
Elin, Anfang zwanzig, wird während des Lockdowns zur Influencerin und sieht sich seitdem mit misogynem Hass im Netz konfrontiert.
Nuri stammt aus prekären Verhältnissen und kämpft sich als Fahrradkurier, Bettenschubser und Essenslieferant durchs Leben, während der Spätkapitalismus ihn fest im Griff hat.
Ruth, Ende fünfzig, arbeitet nach dem Tod ihres behinderten Sohnes wieder als Pflegekraft und überschreitet täglich ihre Grenzen aus einem scheinbar unerschöpflichen Pflichtgefühl.
An einem schicksalhaften Sonntag geraten alle drei in eine unvorhergesehene Situation: Vor dem Krankenhaus, in dem Ruth und Nuri arbeiten, liegen Frauen reglos im stillen Protest. Dies markiert den Beginn einer Revolte, in der Frauen nicht mehr das tun, was sie immer getan haben, und plötzlich alles infrage steht, worauf unser System fußt.
Die Erzählung ist stark, tiefgründig und fordert die Leser auf, über gesellschaftliche Normen und Strukturen nachzudenken. Die letzten 100 Seiten des Buches könnten einige Leser vielleicht ein wenig verlieren, was jedoch mehr über die persönliche Lesereise aussagt als über das Werk selbst.
Insgesamt ist "Und alle so still" ein großartiges Buch, das nicht nur durch seine literarische Qualität besticht, sondern auch durch seine thematische Tiefe und gesellschaftliche Relevanz. Es wäre definitiv eine hervorragende Schullektüre, die zum Nachdenken und Diskutieren anregt. Mareike Fallwickl hat hier einen wichtigen Beitrag zur zeitgenössischen Literatur geleistet, der noch lange in den Köpfen der Leser nachwirken wird.
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