Essie Chambers
Gebundenes Buch
Swift River
Roman - 'Dieses Buch hat mir zuerst das Herz gebrochen - um mir dann Hoffnung zu schenken.' Ann Napolitano
Übersetzung: Jakob, Simone
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Ein generationsübergreifendes Familienepos voller LiebeSommer 1987: Die 16-jährige Diamond fühlt sich als Außenseiterin. Ständig wird sie wegen ihres Gewichts gehänselt, zudem ist sie die einzige Schwarze weit und breit und hat mit diversen alltäglichen Rassismen zu kämpfen. Erst recht, seit ihr Vater spurlos verschwunden ist, ein Ereignis, das Anlass ist für allerlei Tratsch im Ort - und Diamond nachhaltig beschäftigt. Doch dann erhält sie Post von einer Unbekannten, und erfährt endlich mehr - über ihren Vater und die eigenen Wurzeln.Ein berührender, Jahrzehnte umspannender Roma...
Ein generationsübergreifendes Familienepos voller LiebeSommer 1987: Die 16-jährige Diamond fühlt sich als Außenseiterin. Ständig wird sie wegen ihres Gewichts gehänselt, zudem ist sie die einzige Schwarze weit und breit und hat mit diversen alltäglichen Rassismen zu kämpfen. Erst recht, seit ihr Vater spurlos verschwunden ist, ein Ereignis, das Anlass ist für allerlei Tratsch im Ort - und Diamond nachhaltig beschäftigt. Doch dann erhält sie Post von einer Unbekannten, und erfährt endlich mehr - über ihren Vater und die eigenen Wurzeln.Ein berührender, Jahrzehnte umspannender Roman über den Wunsch nach Zugehörigkeit und die komplizierte Beziehung zwischen Vätern und Töchtern. Mit Essie Chambers lernen wir eine beeindruckende neue Autorin kennen!
Essie Chambers hat an der Columbia University einen MFA in Kreativem Schreiben erworben und Stipendien von der MacDowell Colony, dem Vermont Studio Center und von Baldwin for the Arts bekommen. Sie war früher in der Film- und Fernsehbranche aktiv, u.a. als Producerin der Dokumentation DESCENDANT, die 2022 von der Produktionsfirma der Obamas, HIGHER GROUND, und von Netflix herausgebracht wurde. AN DEN UFERN DES SWIFT RIVER ist ihr erster Roman.
Produktdetails
- Verlag: Eichborn
- Originaltitel: Swift River
- Artikelnr. des Verlages: 0188
- 1. Aufl. 2025
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 25. April 2025
- Deutsch
- Abmessung: 216mm x 144mm x 31mm
- Gewicht: 493g
- ISBN-13: 9783847901884
- ISBN-10: 3847901885
- Artikelnr.: 72020888
Herstellerkennzeichnung
Eichborn Verlag
Schanzenstraße 6-20
51063 Köln
telefonmarketing@luebbe.de
Selbstbestimmtes Leben
Die noch junge Diamond hat es nicht leicht. Das Leben der kleinen Familie ist geprägt von Ausgrenzungen aufgrund ihrer Hautfarbe und so kommt es immer wieder zu internen Streitereien. Eines Tages ist der Vater spurlos verschwunden. Es kommen Gerüchte auf er …
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Selbstbestimmtes Leben
Die noch junge Diamond hat es nicht leicht. Das Leben der kleinen Familie ist geprägt von Ausgrenzungen aufgrund ihrer Hautfarbe und so kommt es immer wieder zu internen Streitereien. Eines Tages ist der Vater spurlos verschwunden. Es kommen Gerüchte auf er wäre ermordet worden, oder er habe aufgrund seiner Situation eventuell den Freitod gewählt. Diamond bleibt mit ihrer Mutter zurück und lebt fortan in noch kärgeren Verhältnissen. Den verlorenen Vater versucht sie über dass Essen zu kompensieren, was sie über ihr Gewicht zusätzlich angreifbar macht. Kann es ihr gelingen, dem trostlos vorgezeichneten Leben zu entrinnen?
Die noch junge amerikanische Autorin Essie Chambers hat mit "Swift River" ihren Debüt-Roman veröffentlicht. Sie erzählt die Familien- Geschichte der kleinen farbigen Diamond, die alles andere als umsorgt und rosig ist. Ihr Schreibstil liest sich zunächst etwas holprig und es fiel mir schwer in einen guten Lesefluss zu kommen. Es gab zunächst viele Zeitenwechsel, verbunden mit diversen Perspektivwechsel, die zunächst bei mir für Verwirrung sorgten. Mit der Zeit bessert sich dies aus meiner Sicht und ich konnte immer besser mit der Protagonistin mitfühlen, die versucht aus der von Ausgrenzung geprägten Welt zu entkommen und dabei Stärke beweist. Das Ganze ist durchaus eine ergreifende Geschichte, die mich aber leider nie so ganz mitreißen konnte.
Insgesamt ist "Swift River" kein schlechtes Debüt, schon allein weil es viel Potential offenlegt, aber für mich noch ein wenig unausgegoren wirkt. Die Autorin widmet sich mit den mir bis dato unbekannten Thema der "Sundown Towns" einer brisanten Thematik, welche sie versucht über ein Einzelschicksal zu hinterleuchten. Der Ansatz ist gut gewählt und ich bin durchaus interessiert, weitere Werke von Essie Chambers zu lesen. Ihr Debüt bewerte ich aufgrund des aus meiner Sicht nicht ausgeschöpften Potentials mit drei von fünf Sternen.
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Ein Buch über Rassismus, Diskriminierung und zeigt, welche Voreingenommenheit bei den Menschen herrscht. Ein Buch, das lange im Leser sehr eindrucksvoll nachwirkt. Wir sind im Sommer 1987 in einen kleinen Ort in Amerika.Die 16jährige Diamond macht gerade ihren Führerschein und lernt …
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Ein Buch über Rassismus, Diskriminierung und zeigt, welche Voreingenommenheit bei den Menschen herrscht. Ein Buch, das lange im Leser sehr eindrucksvoll nachwirkt. Wir sind im Sommer 1987 in einen kleinen Ort in Amerika.Die 16jährige Diamond macht gerade ihren Führerschein und lernt dabei ihre erste Freundin kennen, die sie so akzeptiert wie sie ist: Schwarz und Dickleibig. Hier fühlt sich Diamond erstmals zugehörig, Vor sieben Jahren hat sie den Vater verloren, man fand nur seine Schuhe am Fluß. Niemand weiß, was geschehen ist. Hat er sich abgesetzt, wurde er ermordet, hat er sich umgebracht? Diamond leidet sehr unter seinem Verlust. Er hatte zwar oft große Stimmungsschwankungen und handelte oft verantwortunglos, aber er war ihr Vater und sie fühlte sich beschützt von ihm. Mit ihrer Mutter kommt Diamond nicht so richtig klar. sie nimmt viele Tabletten und lebt in den Tag hinein. Und dann erhält Diamond plötzlich Post von ihrer Tante Lena. Sie erzählt von Pops (Diamonds Vater) und durch sie lernt sie die ganze Familiengeschichte kennen. Die Tante ist es letztendlich auch, die Diamond wieder Herzlichkeit und Lebenslust lehrt. Dann werden in dem Buch Briefe einer Clara abgedruckt, eine Vorfahrin von Diamonds Vater und auch hier können wir herauslesen, wie schwer es die schwarze Bevölkerung hatte und arbeitsmäßig ausgebeutet wurde. Es wird hier sehr deutlich dargestellt, wie Diamond aufgrund ihrer Hautfarbe ausgegrenzt wurde. Auch durch den Verlust des Vaters tröstete sich Diamond mit Essen und nahm immer mehr zu, so es ihr letztendlich fast nicht mehr möglich war, mit dem Fahrrad zu fahren. Bei der Mutter fand sie auch keine Hilfe und keinen Zuspruch, denn sie hatte selbst mit sich zu kämpfen. Die Autorin schreibt in so einem herzlichen und eindrucksvollen Schreibstill, dass man meint, diese Geschichte persönlich erzählt zu bekommen und lernen die Protagonisten sehr gut kennen. Die Spache ist klar und deutlich und die Briefe sind in kursiver Schrift. Ein Roman voller Empathie und voller Zuversicht und im Glauben an das Gute im Menschen. Denn es zeigt sich, dass man sich oft von Äußerlichkeiten ablenken läßt und den Menschen in eine vorgesehene Schiene stellt. Das Cover finde ich wunderschön. Es zeigt eine herrliche Naturlandschaft in kräfigen Farben.
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Worum es geht:
Die 16-jährige Diamond lebt im Jahr 1987 in Swift Rover, einer Kleinstadt in den USA. Sie ist die einzige Schwarze in der ganzen Stadt seitdem ihr Vater Pop vor sieben Jahren verschwand. Gemeinsam mit ihrer Mutter, die Weiß ist, lebt sie in einem heruntergekommenen Haus. …
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Worum es geht:
Die 16-jährige Diamond lebt im Jahr 1987 in Swift Rover, einer Kleinstadt in den USA. Sie ist die einzige Schwarze in der ganzen Stadt seitdem ihr Vater Pop vor sieben Jahren verschwand. Gemeinsam mit ihrer Mutter, die Weiß ist, lebt sie in einem heruntergekommenen Haus. Diamond ist stark übergewichtig und leidet unter alltäglichem Rassismus und Diskriminierung. Doch dann erhält sie ein Paket mit einem Brief einer Verwandten väterlicherseits und sie lernt nach und nach die Geschichte ihres Vaters und ihrer eigenen Familie kennen.
Meine Meinung:
Das Cover hat mich mit seinen kräftigen Farben angesprochen und auch der Klappentext verspricht eine emotionale und spannende Reise mit wichtigen und aktuellen Themen. Dieses Versprechen wurde für mich nur teilweise eingelöst. Die Leseprobe hat sich noch sehr spannend gelesen und ich wollte unbedingt erfahren, was es mit dem Brief von Auntie Lena auf sich hat. Welche Familiengeheimnisse wird Diamond aufdecken? Und was hat es mit Pops Verschwinden auf sich?
Leider wurde auf die groß angepriesene Suche vom Klappentext eher weniger im Verlauf der Handlung eingegangen. Viel mehr erzählt Diamond aus ihrer Sicht aus ihrem Alltag, der geprägt ist von Alltagsrassismus, ihrem Übergewicht und ihrem komplizierten Verhältnis zu ihrer Mutter. Man begleitet sie auf eine Reise, von der man als Leser gar nicht so wirklich weiß, wohin sie gehen soll oder was das Ziel ist. Diamond wächst auf jeden Fall über sich hinaus, wird selbstständiger und selbstbewusster und das hat mich als Leserin gefreut und weiter lesen lassen.
In Rückblenden erzählt sie aus ihrer Kindheit, in der sie noch mit beiden Elternteilen zusammen war. Auch hier zeigt sich die Zerrissenheit der kleinen Familie, es wird deutlich, dass Pop Probleme hatte und das Verhältnis zu Diamond zwiegespalten war. Auch das Verhältnis zu ihrer Mutter bleibt schwierig. Man merkt beim Lesen sofort, dass Annabel sich weder um sich selbst noch um Diamond wirklich kümmern kann. Stets hat man beim Lesen Mitleid mit Diamond und wünscht sich für sie, dass sie diesem toxischen Umfeld entkommen kann. Diamond war mir direkt zu Beginn sympathisch, mit den anderen Figuren konnte ich nicht wirklich warm werden, das ist von der Autorin wahrscheinlich auch so gewollt.
Sehr gut gefallen haben mir die abgedruckten Briefe von Lena, die sie Diamond schreibt und auch Briefe ab dem Jahr 1915 von einer noch älteren Verwandten. Auch wenn man der Familienkonstellation an vielen Stellen schlecht folgen konnte, zeigen gerade diese Briefe, dass der Alltagsrassismus und die Diskriminierung seit über hundert Jahren aktueller denn je sind. Es ist sehr spannend, von einer Familie zu lesen, die seit Generationen unterdrückt wurde und die trotzdem zusammengehalten hat.
Essie Chambers behandelt in ihrem Roman wichtige und aktuelle Themen wie Alltagsrassismus, Diskriminierung, Gewalt und Trauer. Mit Diamond gibt sie dem ganzen eine andere Note, nicht tragisch oder belehrend sondern vielmehr humorvoll nähert sie sich diesen Themen an und erzählt auf ganz eigene Weise, wie es sich als einzige Schwarze weit und breit anfühlt. An manchen Stellen wirkt Diamond fast abgestumpft und ich hatte oft einen Kloß im Hals beim Lesen, aber umso mehr hofft man, dass Diamond aus eigener Kraft den Absprung schafft. Die Sprache ist leicht und man folgt Diamond, die mit ihren ganz eigenen Gedanken und Erinnerungen auf die Dinge schaut.
Ein großer Kritikpunkt sind für mich die Längen, die das Buch hat. Oft habe ich mich beim Lesen auch gefragt, wo die Autorin mit ihrer Geschichte eigentlich hin möchte, die Handlung ist oft auf der Stelle getreten und auch die Suche nach ihrem Vater, die im Klappentext ein zentraler Punkt ist, hat mir gefehlt. Das Ende hat mich leider nicht voll überzeugt, es wurde auf einige Seiten herunter gebrochen, wovon ich mir mehr Tiefe und Details gewünscht hätte.
Mein Fazit:
Trotz einiger Schwächen hat Essie Chambers mit ihrem Debütroman eine tolle Geschichte verfasst mit wichtigen Themen. Von mir gibt es eine Empfehlung für alle, die sich mit Themen wie Rassismus und Diskriminierung auseinander setzen möchten und nebenbei auch noch etwas über die Schwarze Bevölkerung einer Kleinstadt in den USA lesen möchten.
3,5/5 Sternen
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Sundown towns
Die Autorin greift in ihrem Debüt ein paar sehr wichtige und ergreifende Themen auf und erzählt eine Familiengeschichte, die im frühen 20. Jahrhundert begann und unsere Protagonistin im Heute nachhaltig prägt. Es geht um Rassismus und die Geschichte und …
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Sundown towns
Die Autorin greift in ihrem Debüt ein paar sehr wichtige und ergreifende Themen auf und erzählt eine Familiengeschichte, die im frühen 20. Jahrhundert begann und unsere Protagonistin im Heute nachhaltig prägt. Es geht um Rassismus und die Geschichte und Auswirkungen der so genannten Subdown Towns in den USA, um Verlust, die Abwesenheit des Vaters und eine einsame und fast resignierte Jugend.
Der Einstieg in den Roman hat mir super gefallen, die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil, der sich gut und flüssig lesen lässt. Über Briefe werfen wir immer wieder einen Blick in die Vergangenheit und erfahren so mehr über die amerikanische Geschichte und das Schicksal der Schwarzen, was sehr eindrücklich geschildert wird und bewegt.
Leider empfand ich die Protagonistin als sehr passiv und habe sie nicht so richtig zu fassen bekommen. Darüber hinaus gab es immer wieder sehr schleppende Passagen. Das Ende wiederum fand ich zwar inhaltlich gelungen, hatte aber das Gefühl, dass der Autorin hier die Luft ausgegangen ist. Auf einmal gibt es einen Cut und innerhalb weniger Seiten werden zusammenfassend diverse Ereignisse runter erzählt. Das fand ich sehr schade - hier wäre weniger Inhalt aber dafür mit Fokus auf das Wesentliche und ausführlicher ausgearbeitet mehr gewesen.
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Zitat aus dem Buch:
"So ist das in einer rassistischen Stadt. Sie entscheidet selbst, wann sie freundlich sein will." Zu Diamonds Eltern war Swift River nie wirklich freundlich. Zu Diamond noch weniger. Und genau davon erzählt uns die sechzigjährige Protagonistin.
Stell dir …
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Zitat aus dem Buch:
"So ist das in einer rassistischen Stadt. Sie entscheidet selbst, wann sie freundlich sein will." Zu Diamonds Eltern war Swift River nie wirklich freundlich. Zu Diamond noch weniger. Und genau davon erzählt uns die sechzigjährige Protagonistin.
Stell dir vor, eine Teenagerin- die einzige Schwarze in einer rassistischen Stadt-, mit einer Mutter, die selber bemuttert werden muss, mittellos, ohne Freunde, ohne Aussicht auf ein besseres Leben, ständiges Opfer von Diskriminierung und abwertenden Kommentaren- das ist Diamonds Leben. Sie fühlt sich im Stich gelassen- von der ganzen Welt, vor allem aber von ihrem Vater.
In Tante Lena findet Diamond nicht nur eine Brieffreundin. Sie erfährt Zuspruch, Wärme und wird akzeptiert so, wie sie ist. Durch die Briefe von Lena lernt Diamond ihre Familiengeschichte und ihren Vater besser kennen. Manchmal fügt sie alte Briefe von der mittlerweile verstorbenen Tante Clara hinzu, welche auch mal die einzige Schwarze in Swift River war.
Diamonds Erinnerungen als neunjähriges Mädchen geben uns Einblick in ihr Familienleben vor Pops Verschwinden. Einerseits war er für sie ein sicherer Hafen, andererseits eine gefährliche Klippe. Mal war sie für ihn die interessanteste Person der Welt, mal hat jedes Wort aus ihrem Mund ihn gereizt. Die Beziehung zwischen Mutter und Vater war auch nicht immer harmonisch. Was ist also mit dem Vater passiert? Hat er sie mit Absicht verlassen, oder ist ihm etwas schlimmes zugestoßen?
Bis zum Schluss bekommt man auf diese Frage keine eindeutige Antwort. Ich würde sagen, dass das Hauptthema des Buches nicht Pops Verschwinden oder die Beziehung zwischen Diamond und ihrem Vater, sondern Diamonds Gefühlswelt ist. An sich gibt es nicht viel Handlung, keine großen Entwicklungen in dem Buch. Irgendwann habe ich aufgehört, auf Wendungen oder Überraschungen zu warten und habe mich voll und ganz auf Diamond konzentriert. Sie ist sympathisch, ehrlich zu sich selbst und bemerkenswert stark. In der kurzen Zeit entwickelt sie sich zu einer Frau, die weiß was sie will und wie sie es erreichen kann. Das wünscht man sich für sie. Durch die Erzählungen von der Perspektive des neunjährigen Diamond, hat man das Gefühl sie als Kind schon gekannt und gemocht zu haben. Deswegen erlebt man als Leser jede Enttäuschung und jede kleine Freude mit ihr mit.
Essie Chambers schreibt wirklich eindringlich, mit vielen Vergleichen und sehr bildlich. Ich hatte das Gefühl, nicht nur ein Buch gelesen, sondern auch einen Film gesehen zu haben.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass „Swift River“ keine leichte Lektüre ist. Es behandelt wichtige Themen und ist sehr gefühlsintensiv. Vor allem aber traurig. Deswegen ist es mir manchmal schwer gefallen, dran zu bleiben und das Buch schnell zu lesen. Man braucht Zeit, um durchzuatmen und das gelesene zu verdauen. Ich würde das Buch weiterempfehlen, jedoch nicht für Leser, die sich in einer schwierigen emotionalen Verfassung befinden, denn es einen noch mehr runterziehen kann. Am Ende des Buches wird der Satz „Wo der Wille ist, ist auch ein Weg“ auf eine sehr kraftvolle Weise bestätigt, da Diamond trotz aller Hindernisse ihre eigene Stärke findet und sich ihren Weg bahnt
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Berührender Roman über den Wunsch nach Zugehörigkeit
"So ist das in einer rassistischen Stadt. Sie entscheidet selbst, wann sie freundlich sein will."
„Swift River“ von Essie Chambers ist ein Debütroman, der mich sehr begeistert hat.
Erzählt …
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Berührender Roman über den Wunsch nach Zugehörigkeit
"So ist das in einer rassistischen Stadt. Sie entscheidet selbst, wann sie freundlich sein will."
„Swift River“ von Essie Chambers ist ein Debütroman, der mich sehr begeistert hat.
Erzählt wird die Geschichte der 16jährigen Diamond, die einzige Schwarze in Swift River, die alltäglich mit Rassismus zu kämpfen hat und zudem noch wegen ihres Gewichts gehänselt wird.
"Ich weiß, dass er was Gemeines gesagt hat. Es trifft meinen Körper und hinterlässt ein Loch."
Seitdem ihr Vater damals spurlos verschwand, gab es noch mehr Tratsch und Klatsch im Ort. Das Verhältnis zu ihrer weißen Mutter ist nicht einfach, diese liebt ihre Tochter zwar, hat aber selbst zu viele Probleme mit ihrere Gesundheit und anderem, so dass sie sich nicht wirklich um ihre Tochter kümmern kann.
"Als der Herbst beginnt, komme ich in die vierte Klasse - das Leben springt abrupt in die gewohnten Bahnen zurück, als hätte ich keinen Vater, der vermisst wird, und keine Mutter, die Angst hat, mich aus dem Haus zu lassen, aber auch vergisst, mir etwas zu essen zu machen."
Diamond ist of auf sich allein gestellt. Als sie Post von ihrer bisher unbekannten Tante Lena bekommt, erfährt sie endlich mehr über ihren Vater und ihre Wurzeln.
"Etwas ist im Gange. Die Vergangenheit sammelt sich, nimmt irgendwo, wo ich es nicht sehen kann, feste Gestalt an, wie Hände, die von hinten auf meine Schultern gelegt werden."
Essie Chamers hat einen wirklich tollen Schreibstil, ich konnte mich gut in Diamond hineinversetzen und fand alle Charaktere sehr authentisch getroffen. Das Ende fand ich sehr versöhnlich und genau passend für diesen Roman.
Für mich ein sehr schönes Leseerlebnis. Ich kann das Buch unbedingt weiterempfehlen und hoffe sehr, dass wir von dieser Autorin noch mehr zu lesen bekommen!
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Starke Persönlichkeit, geht ihren Weg
Diamond wächst als einzige schwarze Person in „Swift River“ auf. Ihr Vater ist verschwunden, ihre Mutter teilweise selbst eher Kind als Erwachsene. Verwandtschaft ist bis auf ihre weiße Großmutter niemand vorhanden. Schon …
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Starke Persönlichkeit, geht ihren Weg
Diamond wächst als einzige schwarze Person in „Swift River“ auf. Ihr Vater ist verschwunden, ihre Mutter teilweise selbst eher Kind als Erwachsene. Verwandtschaft ist bis auf ihre weiße Großmutter niemand vorhanden. Schon früh begegnet Diamond Rassismus, Ablehnung, Gemeinheiten. Sie lernt trotz aller Widrigkeiten ihren Weg zu gehen.
Als plötzlich eine Tante mit ihr Kontakt aufnimmt, beginnt sie auch die Seite ihres Vaters zu verstehen und langsam kennenzulernen.
Für ihr Debüt hat sich Essie Chambers ein schweres Thema gewählt, aber sehr gut gemeistert. Es wirkt nicht deprimierend oder schwer, auch wenn die Handlungen oft nicht einfach auszuhalten sind. Gerade mit dem Wissen, dass die Zeit noch nicht lange vorbei ist, beziehungsweise manches Verhalten immer noch andauert.
Einzig hätte ich mir bei manchen Abschnitten ein schnelleres Vorwärtskommen gewünscht. Hin und wieder zog sich die Geschichte etwas, diese Stellen hätte man getrost kürzen können. Aber ansonsten finde ich das Buch gelungen und lesenswert.
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Intensiv, aber hoffnungsvoll
Dieser Debütroman wurde sehr gekonnt beworben, sodass ich richtig Lust auf diese Familiengeschichte, die auch eine Geschichte von Rassismus, Wut und Verlust ist, bekommen habe. Stellenweise dachte ich, das Buch bzw. die Autorin wollte vielleicht zu viel, aber am …
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Intensiv, aber hoffnungsvoll
Dieser Debütroman wurde sehr gekonnt beworben, sodass ich richtig Lust auf diese Familiengeschichte, die auch eine Geschichte von Rassismus, Wut und Verlust ist, bekommen habe. Stellenweise dachte ich, das Buch bzw. die Autorin wollte vielleicht zu viel, aber am Ende muss ich schon sagen, dass es mir insgesamt sehr gefallen hat.
Diese Familiengeschichte umspannt mehrere Generationen, wird teilweise in Briefform erzählt und eröffnet dem Leser die sozialen Strukturen der 80er Jahre. Ich hatte anfangs Schwierigkeiten die exakten AZusammenhänge zwischen den Briefinhalten und Diamonds Familie herzustellen. Zum Schluss hin waren diese Briefe dann aber tatsächlich das, was mir nachhaltig in Erinnerung geblieben ist. Die Geschichte eines Ortes, einer Sozialstruktur, einer Familie.
Diamonds Schicksal war teilweise wirklich elend, aber tief berührend. Auf sanfte Art wird hier viel vermittelt, ohne es überhaupt laut aussprechen zu müssen, ohne dem ganzen einen Namen geben zu müssen. Das war sehr eindrücklich und hat mich beim Lesen auch durchaus ergriffen. An vielen Stellen kam es mir fast wie eine Geschichte aus einer anderen Welt vor und ich musste mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass derartige Schicksale vor nicht einmal 50 Jahren Realität waren.Und genau das macht diese Geschichte so tief erschütternd.
Obwohl der sprunghafte Charakter der Geschichte anfangs nicht ganz leicht ist, wirklich die Geschichte schon gut strukturiert erzählt. Es gab ein paar inhaltliche Wiederholung, die natürlich die zur Eindrücklichkeit prekärer Situationen beitragen, aber eigentlich hätte es die gar nicht gebraucht.
Es werden ein paar wirklich starke Bilder innerhalb der Handlung erzeugt, die Geschichte ist ernst, aber auch leise hoffnungsvoll und ich Diamond heimlich die ganze Zeit die Daumen gedrückt.
Für einen Debütroman wirklich schon sehr stark. Hat mir gut gefallen.
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In Swift River verbindet sich ein tragisches Familiendrama mit der Geschichte um ein junges Mädchen, das sich noch selbst finden und in ein eigenes Leben aufbrechen muss. Nachdem Diamonds Vater spurlos verschwindet, lebt sie mit ihrer Mutter alleine. Von Armut und Streitigkeiten geprägt, …
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In Swift River verbindet sich ein tragisches Familiendrama mit der Geschichte um ein junges Mädchen, das sich noch selbst finden und in ein eigenes Leben aufbrechen muss. Nachdem Diamonds Vater spurlos verschwindet, lebt sie mit ihrer Mutter alleine. Von Armut und Streitigkeiten geprägt, tröstet sich Diamond mit Essen über ihre aussichtslose Situation hinweg. Doch dann erfährt sie mehr über ihre Familiengeschichte, findet sie eine Freundin und erlebt zum ersten Mal, was es heißt wirklich zu leben.
Swift River ist in weiten Teilen trostlos und von Leid geprägt, es zeichnet das Bild einer Familie im Ungleichgewicht, überfordert von den Stimmungsschwankungen des Vaters und der kindlichen Sprunghaftigkeit der Mutter. Diamond fehlt ein Anker, ein Vorbild, und erst die Briefe ihrer Cousine vermitteln ihr ein Gefühl von Stabilität und ein Zugehörigkeit, das ihr einen Ausweg aus ihrer verfahrenen Situation aufzeigt.
Obwohl ich zwischenzeitlich Probleme mit der stagnierenden Handlung hatte, die scheinbar planlos vor sich hin dümpelte, zeigen genau diese Kapitel Diamonds Antriebslosigkeit, die sie nur mit anderen mitschwimmen lässt anstatt aktiv einen eigenen Weg zu beschreiten. Erst gegen Ende zeichnet sich ab, dass Diamond erwachsen wird und eigene Entscheidungen trifft. Interessant fand ich die Erläuterungen der Autorin zur Geschichte der Sundown Towns, die in diesem Buch ebenfalls thematisiert werden und mir bisher unbekannt waren.
Fazit: das Buch verknüpft eine eindringliche Coming-of-Age-Geschichte in einer dysfunktionalen Familie mit den dramatischen Auswirkungen von Rassismus und Entwurzelung.
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Swift River erzählt die Geschichte der 16-jährigen Diamond, die nach dem Verschwinden ihres Vaters in einem strukturell rassistischen, emotional kargen Umfeld aufwächst. Geborgenheit findet sie vor allem im Essen, in Büchern und zunehmend in kleinen, vorsichtigen Beziehungen zu …
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Swift River erzählt die Geschichte der 16-jährigen Diamond, die nach dem Verschwinden ihres Vaters in einem strukturell rassistischen, emotional kargen Umfeld aufwächst. Geborgenheit findet sie vor allem im Essen, in Büchern und zunehmend in kleinen, vorsichtigen Beziehungen zu anderen – seien es ihre neue Freundin Shelly, neuer Kontakt zu ihrer Cousine Lena oder ihre Fahrstunden, die ihr zum ersten Mal echte Selbstständigkeit ermöglichen. Ihre Mutter dagegen schafft es nicht, Diamond wirklich zu unterstützen.
Die Coming-of-Age-Geschichte von Diamond ist feinfühlig und schmerzhaft ehrlich. Besonders berührend fand ich ihre Entwicklung: Sie beginnt, sich von den Projektionen und Erwartungen ihres Umfelds zu lösen, findet neue weibliche und Schwarze Vorbilder, und erkennt langsam, dass sie mehr verdient als das, was ihr Umfeld ihr bisher gegeben hat.
Zusätzlich gibt es eine historische Rahmenhandlung, die erklärt, warum Diamond die einzige Schwarze in der Stadt ist. Die Erzählung um Clara, die als Schwarze Frau Anfang des 20. Jahrhunderts trotz massiver Diskriminierung in Swift River blieb, hat mich ebenfalls beschäftigt, auch wenn ich mir manchmal etwas mehr Kontext gewünscht hätte. Dass sich die Schwarze Bevölkerung der Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts kollektiv gezwungen sah, Swift River zu verlassen, ist ein zentrales, aber wenig dokumentiertes Thema. Der Roman deutet hier auf reale rassistische Vertreibungen hin, ohne sich dabei zu sehr in historischen Details zu verlieren – was einerseits Raum für Interpretation lässt, andererseits ein wenig Orientierung erschwert.
Was Swift River besonders macht, ist die zarte Hoffnung, die sich durch die oft schmerzhafte Handlung zieht: Trotz Verlust, Isolation und einem Mangel an Fürsorge gelingt es Diamond, sich selbst eine Zukunft zu erschließen – langsam, tastend, aber stetig. Eine bittersüße Geschichte über Identität, Herkunft und die Suche nach einem Ort, an dem man wirklich gesehen wird.
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