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Auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2023Breaking Bad in Berlin: Vanessa liefert Glücksmittel, Deniz fährt Streife. Ihre Begegnung öffnet den Himmel über einer pulsierenden Stadt.Vanessa ist Pharmakologin. Sie liefert Substanzen, die für Erfolg und Glück sorgen. Ihre Kunden sind Sportler, Krankenpflegerinnen und Politiker. Deniz ist Streifenpolizist. Er fährt Doppelschicht und pflegt seinen parkinsonkranken Vater. Jeden Tag suchen Vanessa und Deniz verlorene Menschen auf, doch dann treffen sie sich. Ein zarter, starker Großstadtroman, der danach fragt: Wie halten wir dem Druck...
Auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2023
Breaking Bad in Berlin: Vanessa liefert Glücksmittel, Deniz fährt Streife. Ihre Begegnung öffnet den Himmel über einer pulsierenden Stadt.
Vanessa ist Pharmakologin. Sie liefert Substanzen, die für Erfolg und Glück sorgen. Ihre Kunden sind Sportler, Krankenpflegerinnen und Politiker. Deniz ist Streifenpolizist. Er fährt Doppelschicht und pflegt seinen parkinsonkranken Vater. Jeden Tag suchen Vanessa und Deniz verlorene Menschen auf, doch dann treffen sie sich. Ein zarter, starker Großstadtroman, der danach fragt: Wie halten wir dem Druck stand? Wie wollen wir leben, und wie können wir lieben?
»Sein rasendes Gespür für Rhythmus macht süchtig. Auf unsere Stadt, auf die Romantik!« Julia Franck»
Tim Staffel hat einen absolut zeitgemäßen halluzinogenen Großstadtroman geschrieben.« Jan Brandt
Breaking Bad in Berlin: Vanessa liefert Glücksmittel, Deniz fährt Streife. Ihre Begegnung öffnet den Himmel über einer pulsierenden Stadt.
Vanessa ist Pharmakologin. Sie liefert Substanzen, die für Erfolg und Glück sorgen. Ihre Kunden sind Sportler, Krankenpflegerinnen und Politiker. Deniz ist Streifenpolizist. Er fährt Doppelschicht und pflegt seinen parkinsonkranken Vater. Jeden Tag suchen Vanessa und Deniz verlorene Menschen auf, doch dann treffen sie sich. Ein zarter, starker Großstadtroman, der danach fragt: Wie halten wir dem Druck stand? Wie wollen wir leben, und wie können wir lieben?
»Sein rasendes Gespür für Rhythmus macht süchtig. Auf unsere Stadt, auf die Romantik!« Julia Franck»
Tim Staffel hat einen absolut zeitgemäßen halluzinogenen Großstadtroman geschrieben.« Jan Brandt
Tim Staffel hat vier Romane veröffentlicht. Sein Debüt 'Terrordrom' wurde 1998 von Frank Castorf für die Volksbühne dramatisiert. Daneben schrieb Staffel zahlreiche Hörspiele. Er wurde u. a. mit dem Alfred-Döblin-Stipendium und mehrmals mit dem Literatur-Stipendium des Deutschen Literaturfonds ausgezeichnet. Sein Roman 'Südstern' stand 2023 auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis. 2024 erhielt er das London-Stipendium des Deutschen Literaturfonds.
Produktdetails
- Verlag: Kanon, Berlin
- Seitenzahl: 301
- Erscheinungstermin: 17. Juli 2024
- Deutsch
- Abmessung: 179mm x 117mm x 30mm
- Gewicht: 300g
- ISBN-13: 9783985681365
- ISBN-10: 3985681368
- Artikelnr.: 70370492
Herstellerkennzeichnung
Kanon Verlag Berlin GmbH
Belziger Straße 35
10823 Berlin
info@kanon-verlag.de
»Ich lebe nicht in Berlin und das ist auch nicht meine Generation, von der da erzählt wird, aber mich hat das trotzdem überzeugt. Man ist von der ersten Seite an gefangen « Julia Schröder, Jury SWR Bestenliste»Vanessa reads the minds and the fortunes of her customers in a scene that feels like Wim Wender"s classic film 'Der Himmel über Berlin' put into words in every heartbreaking detail.« Catherine Venner, World Literature Today
»Vanessa reads the minds and the fortunes of her customers in a scene that feels like Wim Wender"s classic film 'Der Himmel über Berlin' put into words in every heartbreaking detail.« Catherine Venner, World Literature Today»Ich lebe nicht in Berlin und das ist auch nicht meine Generation, von der da erzählt wird, aber mich hat das trotzdem überzeugt. Man ist von der ersten Seite an gefangen « Julia Schröder, Jury SWR Bestenliste
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Über diesen neuen Roman von Tim Staffel freut sich Rezensent Ronald Düker besonders: Der Autor erschreibt darin die "große menschliche Komödie" Berlins, insbesondere Kreuzbergs, anhand eines jungen Paares, das eigentlich keins sein darf. Deniz und Vanessa haben für Dücker Romeo und Julia-Potential, sie ist vordergründig Pharmazeutin, hintergründig Drogenhändlerin, er ist Streifenpolizist mit schwerkrankem Vater. Reizvoll findet der Kritiker, wie die beiden Perspektiven miteinander verwoben werden, das ergibt einen Flow, der ihm verschiedene Kieze, verschiedene Millieus zeigt - und ein Kreuzberg, das geneigte BerlinerInnen wiedererkennen dürften. Ein "Sittengemälde", das auch Anklänge an Wim Wenders' berühmten Berlin-Film bereithält und das dem Ansehen des Autors neuen Aufwind verschaffen dürfte, schließt Düker.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Kreuzberg ist überall
Nach fünfzehn Jahren kehrt der vielseitig schreibende Tim Staffel mit «Südstern» zum Genre Roman zurück, und zwar so überzeugend, dass seine Prosa für die Longlist des Deutschen Buchpreises nominiert wurde. Es ist ein Berlin-Roman, …
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Kreuzberg ist überall
Nach fünfzehn Jahren kehrt der vielseitig schreibende Tim Staffel mit «Südstern» zum Genre Roman zurück, und zwar so überzeugend, dass seine Prosa für die Longlist des Deutschen Buchpreises nominiert wurde. Es ist ein Berlin-Roman, der im Problem-Stadtteil Kreuzberg angesiedelt ist, worauf schon der Titel hinweist, ein Platz in der Hasenheide mit einer U-Bahn-Station. Der Roman bringt dank seines in Berlin lebenden Autors jede Menge Lokalkolorit mit, und zwar aus dem prekären Teil dieser Metropole, nicht aus dem schicken Berlin, wie es die Touristen zu sehen bekommen. Zudem ist er in der Gegenwart, im Hier und Jetzt angesiedelt und spiegelt den ganz normalen Wahnsinn einer aus den Fugen geratenen, überforderten sozialen Schicht wieder.
Der männliche Protagonist dieser Geschichte ist Deniz, ein junger Streifen-Polizist mit türkischen Wurzeln, der aufopferungsvoll seinen an Parkinson erkrankten Vater pflegt. Wegen seiner Geldnöte muss er häufig Doppelschichten machen. Als abgeklärter Streifenführer hat er oft Probleme mit seiner übereifrigen Kollegin, die bei den Einsätzen stur alle Vorschriften befolgt, wo Deniz schon mal ein Auge zudrückt. Weibliche Protagonistin ist die Barfrau Vanessa, die nebenbei als angebliche «Pharmakologin» ihre dankbaren Stammkunden mit Psychopharmaka beliefert, also für ‹Erfolg und Glück› sorgt. Als diese Beiden erstmals aufeinander treffen, springt der berühmte Funke über, sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Ein Liebesroman à la ‹Romeo und Julia› ist «Südstern» deshalb aber nicht, auch wenn diese Beziehung im Roman wie ein schwach sichtbarer, roter Faden wirkt. In erster Linie haben wir es hier mit einem Gesellschafts-Roman zu tun, der die Frage stellt: Wollen wir, müssen wir wirklich so leben?
Vanessa ist schon länger mit Olli zusammen, einem Bundestags-Abgeordneten, sie teilen sich die Wohnung und sind ein gut harmonierendes Paar. Während sich Olli als Politiker zu profilieren sucht, um aus dem Hinterbänkler-Dasein heraus zu kommen, bewegt sich Vanessa in ihrem eigenen Netzwerk. Dem gehört der Barbesitzer an, für den sie arbeitet, viele der urigen Stammgäste ihrer Bar, natürlich auch ihr meist in Amsterdam lebender Lieferant für die Psychopharmaka. Mit denen versorgt sie Sportler, Politiker, Geschäftsleute, Künstler, kurz Menschen, die dem alltäglichen Druck, dem hastigen Leben der Großstadt, nicht standhalten können. Außerdem begegnet man in diesem literarischen Sittengemälde den typischen Themen im Kiez, berufliche Ausbeutung, Wohnungsnot, häusliche Gewalt, Überforderung, Armut, Drogensucht. Zu dieser Tristesse prekärer Lebensumstände gehören aber auch der Pflegenotstand, der Deniz vor kaum zu bewältigende Probleme mit seinem Vater stellt.
Dieser hochaktuelle Roman berichtet aus der doppelten Ich-Perspektive mit dem jeweiligen Umfeld der beiden Protagonisten. Deren Gemeinsamkeit besteht darin, alltäglich mit prekären Lebens-Umständen konfrontiert zu sein. Vanessa mit dem karriere-bedingten Druck der leistungs-orientierten Gesellschaft, Deniz mit alltäglichem Zoff und seiner manchmal auch kriminellen Klientel im Kiez. Der Autor hat erkennbar intensive Recherchen betrieben, sein schonungsloser Blick offenbart stimmig die schwierigen Schicksale und alltäglichen Probleme seiner Romanfiguren. Trotz aller Härte, trotz der Dissonanzen seiner Thematik ist immer auch Menschlichkeit spürbar. Und selbst wenn die Liebe zwischen seinen beiden Haupt-Figuren eher ein zartes Pflänzchen bleibt, scheint sie doch tief verankert zu sein, so ganz ohne den üblichen Seelen-Kitsch. Die ständigen Perspektiv-Wechsel irritieren häufiger mal, denn das erzählende Ich ist oft nur schwer erkennbar. Erzählt wird in einer intensiven, vorantreibenden Sprache, die Dialoge kommen ohne Satzzeichen aus. Man ist ganz nah dran am Geschehen, und man erkennt: Kreuzberg ist überall!
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Gebundenes Buch
Einblicke in ein besonderes Stadtviertel Berlins.
Der Roman Südstern handelt von einem Vorort Berlins, nämlich Friedrichshain – Kreuzberg, handelt von alltäglichen Problemen fernab von der Wohlfühlidylle dieser Hauptstadt. Die Hauptfiguren Vanessa Paschke, Mitte 20, …
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Einblicke in ein besonderes Stadtviertel Berlins.
Der Roman Südstern handelt von einem Vorort Berlins, nämlich Friedrichshain – Kreuzberg, handelt von alltäglichen Problemen fernab von der Wohlfühlidylle dieser Hauptstadt. Die Hauptfiguren Vanessa Paschke, Mitte 20, ausgebildete Pharmakologin, aber tätig vor allem als Drogenkurierin und Deniz Aziz, Streifenpolizist in einem turbulenten multikulturellen Viertel, versorgt seinen dementen Vater - beide berichten als Ich-Erzähler von ihrem stressigen Alltag. Der in mehrerer Hinsicht nun doch ungewöhnliche Schreibstil lässt die Zeichensetzung wörtlicher Rede vermissen. Kurze, emotionslose Sätze, wenige Dialoge, eingeflochtene türkische Wörter, der unangekündigte Wechsel des Ich-Erzählers zügeln den Lesegenuss. Die knallharte Realität mit eindeutiger Überforderung auch einiger Nebenfiguren trifft auf ein wenig Romantik zwischen Vanessa und Deniz. In diesem sozialkritischen Roman erfährt man viel über großstädtische Probleme: häusliche Gewalt, Übergriffe in der Justizanstalt, Geldmangel, Ausländerhass, Mangel an Pflegekräften, Überstunden bis zu drei Schichten hintereinander im Polizeidienst und in der Psychiatrie etc.. Die vielen Schattenseiten Berlins wirken sehr bedrückend und chaotisch. Es ist keine leichtgängige Lektüre, die jedem Leser gefallen mag.
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Gebundenes Buch
Eine beeindruckende Leseerfahrung
Wir lernen Vanessa und Deniz mit ihrem jeweiligen Umfeld kennen. Beide erzählen abwechselnd aus der Ich-Perspektive. Sie leben in Berlin, aber nicht in dem schicken Berlin, das vielleicht die Touristen eher zu sehen bekommen. Wir lernen eine Großstadt …
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Eine beeindruckende Leseerfahrung
Wir lernen Vanessa und Deniz mit ihrem jeweiligen Umfeld kennen. Beide erzählen abwechselnd aus der Ich-Perspektive. Sie leben in Berlin, aber nicht in dem schicken Berlin, das vielleicht die Touristen eher zu sehen bekommen. Wir lernen eine Großstadt kennen, in der es rau zugeht, in der jeder unter Druck steht und ums Durchkommen kämpft. Manchmal schaffen die Menschen es nur mit Drogen oder Medikamenten. Und hier kommt Vanessa ins Spiel, die als Kurier unterwegs ist und die vermeintlich glücksmachenden Substanzen an den Mann oder die Frau bringt. Deniz ist Streifenpolizist und fährt Doppel- und Dreifachschichten, weil er das Geld dringend braucht. Er muss sich um seinen an Parkinson erkrankten Vater fast alleine kümmern. Dann treffen die beiden Protagonisten eines Tages aufeinander und es entsteht eine starke Anziehung zwischen ihnen. Man wird förmlich in diesen Roman geworfen, in dem man sich zuerst einmal zurecht finden muss. Die Sprache ist außergewöhnlich, vermittelt einem ein Gefühl wie in Echtzeit dabei zu sein, man spürt fast den Druck und die Atemlosigkeit. Aufzählungen, Situationen, Dialoge ohne diese sprachlich kenntlich zu machen (kein Doppelpunkt, keine Anführungszeichen), reihen sich kurz und nüchtern aneinander. Dies bringt den knallharten Alltag dem Leser nahe, um dann dazwischen auch wieder sehr poetische bis surreale Einschübe zu finden. Zuerst musste ich mich sehr konzentrieren, um zu erkennen, wer denn jetzt gerade spricht, aber dann wurde ich von der Geschichte und der Sprache vollkommen in den Bann gezogen. Eine deprimierende Grundstimmung, die durch die zarte Liebesgeschichte von Vanessa und Deniz aufgelockert wird und einen nicht vollkommen desillusioniert zurücklässt. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen. Mich hat es definitiv beeindruckt.
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Gebundenes Buch
Der Titel hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht, auch die Gestaltung des Covers finde ich sehr ansprechend. Die Farben sind sehr intensiv und der Mond auf dem Cover ist gut dargestellt, die Haptik des Hardcover Buches und das Papier sind sehr hochwertig.
Dieser Großstadtroman spielt in …
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Der Titel hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht, auch die Gestaltung des Covers finde ich sehr ansprechend. Die Farben sind sehr intensiv und der Mond auf dem Cover ist gut dargestellt, die Haptik des Hardcover Buches und das Papier sind sehr hochwertig.
Dieser Großstadtroman spielt in Berlin, die Hauptcharakter sind Deniz, ein junger Polizist und Vanessa, Pharmakologin und Drogendealerin. Beide könnten nicht unterschiedlicher sein und doch führt sie das Schicksal zusammen. Auf eine poetische Art und Weise schafft es der Autor Tim Staffel eine fesselnde und emotional berührende Geschichte zu erschaffen. Deniz pflegt seinen an Parkinson erkrankten Vater, eine Erhöhung der Pflegestufe wird nicht zugestimmt, die Verzweiflung darüber kommt sehr gut rüber. Vanessa schafft es mir ihren Drogen im Kiez für Freude und Leichtigkeit zu sorgen, Engel. - so wird sie genannt, sie möchte die Menschen einfach nur glücklich machen.
Die Geschichte wird aus jeweils aus der Perspektive des einen erzählt, für mich war die Geschichte sehr intensiv zu lesen, die Dialoge waren fesselnd. Ein modernen und gefühlvoller Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.
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Gebundenes Buch
„Südstern“ ist ein höchst aktueller Großstadtroman, der in Berlin spielt. Der Autor wirft einen schonungslosen Blick auf das Leben in der Metropole, in der die meisten Menschen ihr Dasein nur durch Drogenkonsum zu ertragen scheinen. Vielleicht wirkt das aber nur so auf …
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„Südstern“ ist ein höchst aktueller Großstadtroman, der in Berlin spielt. Der Autor wirft einen schonungslosen Blick auf das Leben in der Metropole, in der die meisten Menschen ihr Dasein nur durch Drogenkonsum zu ertragen scheinen. Vielleicht wirkt das aber nur so auf den / die Leser*in, denn eine der beiden Zentralfiguren ist Vanessa, die ihr Geld u.a. als Apothekenkurier verdient. Dadurch ist sie konfrontiert mit allen möglichen Menschen, die sie - illegal - mit Psychopharmaka versorgt, damit diese weiterhin am Rande der permanenten Überforderung „funktionieren“ können. Permanent überfordert ist auch Deniz. Als Streifenpolizist ist er ebenfalls mit allen möglichen Widrigkeiten und Menschen am Rande der Gesellschaft konfrontiert. Um etwas Geld dazu zu verdienen, fährt er Doppel- und Dreifachschichten und pflegt in seiner knapp bemessenen Freizeit seinen an Parkison erkrankten Vater. Vanessa und Deniz begegnen sich und zwischen beiden entspannt sich eine zarte Liebesgeschichte.
Der Roman ist in einem temporeichen Stil aus den Blickwinkeln von Vanessa und Deniz geschrieben. Er verzichtet weitestgehend auf Absätze, Anführungszeichen und ähnliche den Text gliedernde Elemente. So wirkt er auf den ersten Blick etwas abschreckend und man fragt sich, wie man durch diese Textwüste wohl durchsteigen soll. Aber schon nach ein paar Seiten entwickelt der Roman einen ungewöhnlichen Sog, was auch an der intensiven, rhythmischen Sprache des Autors liegt. Die beiden Hauptfiguren wirken absolut authentisch und ich konnte mich sehr gut mit ihnen identifizieren. Vor allem Deniz ist mir im Laufe der Lektüre sehr ans Herz gewachsen.
Im Laufe der Geschichte werden verschiedene Probleme unserer Zeit angesprochen: Häusliche Gewalt, Pflegenotstand, Drogenkonsum, prekäre Lebensumstände. Inmitten dieser Tristesse gibt es kleine hoffnungsvolle Elemente, beispielsweise die aufkeimende Liebe zwischen Deniz und Vanessa. In die Geschichte eingewoben sind einige märchenhaft-magische Elemente, mit denen der Roman einen Gegenpol zur knallharten Realität setzt.
Ich habe den Roman bis zur letzten Seite von der ersten bis zur letzten Seite mit größtem Interesse gelesen. Er schildert auf eindrucksvolle und dichte Weise die aktuelle Realität und wird bei mir noch lange nachhallen.
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Eine Ode an Berlin - die Rohheit der Großstadt und die Zärtlichkeit einer Begegnung
Vanessa Mitte 20, Pharmakologin, sieht in einem ambitionierten Drogenkurierservice eine sinnvollere Option als in einem Masterstudium, sehr zu Frustration und Unverständnis ihres Freundes, der …
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Eine Ode an Berlin - die Rohheit der Großstadt und die Zärtlichkeit einer Begegnung
Vanessa Mitte 20, Pharmakologin, sieht in einem ambitionierten Drogenkurierservice eine sinnvollere Option als in einem Masterstudium, sehr zu Frustration und Unverständnis ihres Freundes, der wiederum aufstrebender Politiker ist. Deniz, Polizist, schiebt aufgrund von Personalmangel permanent Doppel- und Dreifachschichten und kümmert sich in jeder freien Minute um seinen an Parkinson erkrankten Vater, versucht alles und trotzdem ist es angesichts fehlender Unterstützung der Pflegekasse immer zu wenig. Und um all dies schließt sich Berlin, groß, derb, schnell, wie auch Sprache und Gedanken in Südstern. Tim Staffel schreibt, als verfolge man in Echtzeit die Gedanken der ProtagonistInnen, und erzeugt damit eine Unmittelbarkeit, die mich oft ans Theater erinnert hat.
Es sind Vanessa und Deniz, ihre Begegnung und behutsame Annäherung, die als seltsames Gegenstück zu und Insel in der rauen, manchmal gar rohen Großstadt wirkt. Während sich um Vanessa und Deniz ein Band knüpft, werden über zahlreiche Nebenfiguren einige der zentralen Themen der Gegenwart thematisiert: die oft unzureichende Versorgung von Kranken und Menschen mit Behinderung im aktuellen Gesundheitssystem, Medikamentenmissbrauch und Drogenkonsum um der Leistungsgesellschaft und den Anforderungen einer immer rauer werdenden Gesellschaft zu entsprechen bzw. zeitweise zu entfliehen, PTBS in der Bundeswehr, No Go Areas in Städten, Rassismus bei der Polizei, Mangelnde Akzeptanz und Respekt vor der Polizei, die Sinnlosigkeit im Politikbetrieb als ewiges Karussell von Wahl und Wiederwahl ohne Substanz und Inhalte, um nur einige zu nennen.
Das ist viel, manchmal vielleicht zu viel. Und trotzdem kann der Roman überzeugen, nicht als schöne, leichtgängige Lektüre, sondern Gegenwartsliteratur, die die rauen Seiten der Gegenwart in ihrer Deutlichkeit einfängt und ihnen trotzdem Zärtlichkeit und Hoffnung entgegensetzt.
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Gebundenes Buch
Berlin. Vanessa ist Pharmakologin und nebenberuflich Dealerin. Als sie im Privatleben auf den Polizisten Deniz trifft, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Ein moderner Roman mit Großstadtflair.
„Südstern“ von Tim Staffel hat es in sich. Ungeschönt werden die …
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Berlin. Vanessa ist Pharmakologin und nebenberuflich Dealerin. Als sie im Privatleben auf den Polizisten Deniz trifft, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Ein moderner Roman mit Großstadtflair.
„Südstern“ von Tim Staffel hat es in sich. Ungeschönt werden die tägliche Polizeiarbeit, das Leben auf den Straßen einer Großstadt sowie Einzelschicksale dargestellt. Alles spielt und dreht sich um Berlin-Kreuzberg. Ein Stadtteil, den man so sehr lieben wie hassen kann. Zwischen Liebe und Gewalt ist der Roman inhaltlich unglaublich schön und berührend. Zugleich bedient er viele aktuelle Themen, denen der Autor eine zusätzliche Perspektive oder Ebene verschafft. So ist nicht alles schwarz oder weiß – auch keine Drogendealerin mitten in Berlin. Dennoch hatte ich es mit dem Roman nicht leicht. Denn der Sprachstil ist überaus modern und gewöhnungsbedürftig. Stakkatoartig, ohne Satzzeichen, mit nur wenigen Dialogen und in hektischen Sätzen fliegt einem der Blocksatz nur so um die Ohren. Bisweilen empfand ich dies als anstrengend und zäh. Oft war mir gar nicht klar, welche Person gerade ihre Gedanken vor mir ausbreitet. Ich habe eine Weile für den Roman gebraucht, aber in der Gesamtschau hat er mich packen können, denn inhaltlich empfand ich ihn als sehr berührend.
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Gebundenes Buch
Ein wirklich lokaler Roman, denn es spielt nicht nur in Kreuzberg. Auch wenn der „Südstern“ als Ort im Roman sonst keine Erwähnung findet sondern nur im Titel. Nein, Kreuzberg ist essentieller Teil der Erzählung. Ohne Kreuzberg würde dieser Roman nicht …
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Ein wirklich lokaler Roman, denn es spielt nicht nur in Kreuzberg. Auch wenn der „Südstern“ als Ort im Roman sonst keine Erwähnung findet sondern nur im Titel. Nein, Kreuzberg ist essentieller Teil der Erzählung. Ohne Kreuzberg würde dieser Roman nicht funktionieren.
Der Autor Tim Staffel widmet sich in diesem Roman einer Liebensgeschichte, die frei von jeglichem Kitsch ist. Hier prallen zwei Personen aufeinander, die sich diametral gegenüberstehen und doch so nah kommen.
Vanessa, die sich selbst als Engel bezeichnet und auch in vielerlei Hinsicht eine Erscheinung bleibt, weiß sie stets was andere Denken und Fühlen. Vanessa ist eine, die viel tut um Geld in der Kasse zu haben. Barfrau und Apothekenkurierin, aber vor allem auch Drogenkurierin. Da liegt das Geld. Grotesk, dass ihr Partner der Drogenbeauftragte seiner Partei ist.
Und dann ist da Deniz, der solide Streifenpolizist – Mutter Türkin, Vater Deutscher. Er durchkämt mit seiner kroatisch stämmigen Kollegin den Kreuzberg und trifft auf Vanessa. Diese beiden finden zueinander und trotzdem bleibt Kreuzberg der Star des Romans.
Natürlich gibt es noch weitere Randfiguren, bei denen Leid und Freud in verschiedener Schattierung zu Tage tritt. So wie wir es kennen aus Kreuzberg. Tragik und Euphorie liegen oft nebeneinander und beäugen sich.
Die Sprache ist besonders. Kurze Sätze, aneinandergereiht, rhythmisch und klar. Ich denke auch, dass die Sprache der Ausschlag war den Roman für den Deutschen Buchpreis in 2023 zu nominieren. Dadurch konnte das Buch sicherlich einige Leser mehr für sich gewinnen können als es ohnehin schon hat. Mich hat es zu Beginn ein wenig Zeit gekostet in die Sprache einzutauchen, war es doch nicht so leicht, aber es hat sich gelohnt.
Wichtig zu wissen, der Roman basiert auf einem Hörspiel das Tim Staffel für den RBB geschrieben hat: DOPE.
Was ist das für eine Zeit in der dieser Roman spielt? Da weder Gentrifizierung noch Touristen eine Erwähnung finden und es auch schmutzig und wenig aufgeräumt zugeht in den Bars und Nächten, tippe ich auf die 2000er Jahre.
Fazit: Ein Buch für alle die Bock haben wieder mal in Kreuzberg auf die Pirsch zu gehen und den alten Duft der Straßen vermissen.
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Gebundenes Buch
Großstadtsetting Berlin heute
„Wir packen all das Unausgesprochene und Übergangene ein, nehmen es mit, warten auf eine nächste Gelegenheit, jeder für sich.“ (Zitat Pos. 1639)
Inhalt
Eines Tages hat die Pharmakologin Vanessa Paschke eine Geschäftsidee, die …
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Großstadtsetting Berlin heute
„Wir packen all das Unausgesprochene und Übergangene ein, nehmen es mit, warten auf eine nächste Gelegenheit, jeder für sich.“ (Zitat Pos. 1639)
Inhalt
Eines Tages hat die Pharmakologin Vanessa Paschke eine Geschäftsidee, die sie auch umsetzt. Denn sie hat beides, das erforderliche Fachwissen und die notwendigen Verbindungen. Als Kurierdienst ist sie mit ihrem mobilen Apothekenwagen unterwegs und liefert an ihre Kunden alles aus, was diese brauchen, um den Anforderungen ihres täglichen Lebens nicht nur standzuhalten, sondern diese auch erfolgreich zu meistern. Der Berliner Streifenpolizist Deniz Aziz fährt Streife in einem turbulenten Berliner Alltag abseits der Touristenströme, bedingt durch den Personalmangel in mehreren Schichten, immer bemüht, Konflikte zu lösen, und kümmert sich gleichzeitig auch um seinen kranken, alten Vater. Als sie einander treffen, prallen zwei gegenteilige Welten aufeinander, was Vanessa erst ahnt, als sie Deniz plötzlich in seiner Polizeiuniform sieht.
Themen und Genre
Dieser Roman spricht alle brisanten Themen unserer Zeit an, von den fehlenden Arbeitskräften in allen wichtigen Bereichen, vom Großstadtleben auf den Straßen und in den Lokalen und Bars, die Außenseitern eine zweite Heimat sind, von den Krankheiten im Alter, bis zu den zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Freundschaft und verständnislosem Schweigen.
Charaktere
„Ich heiße Vanessa und bin ein Engel.“ (Zitat Pos. 48) Mit diesem ersten Satz beginnt der Roman. So sehen sie ihre Kunden, so sieht auch sie selbst ihre Tätigkeit, als Botin, die ihre Kunden mit Substanzen für Glücksgefühle und Leistungssteigerung versorgt. Deniz, sein deutscher Vater Markus, seine Streifenkollegin Jovanna Coric, Vanessas Freund Olli, ein Politiker, ihr Bruder Felix, ihr väterlicher Freund Andreas „Bär“, sie alle stehen für eines der Konfliktthemen dieses Romans und in diesem Kontext kennen wir sie, ihr Alltagsleben, ihre Probleme, ihr Schicksal, ihr Verhalten. Weitere Figuren tauchen auf, sobald ein weiteres Thema angeschnitten wird, verschwinden wieder.
Erzählform und Sprache
Die Geschichte wird abwechselnd von Vanessa und Deniz erzählt, jeweils in der ersten Person, sodass wir in diesen Abschnitten mehr über die beiden Figuren erfahren, was treibt sie an, ihre Wünsche, Gedanken, ihr Verhalten und Handeln. Ihre Beobachtungen schließen die anderen Figuren mit ein, sodass wir auch über diese mehr erfahren. Der Schwerpunkt dieses Autors liegt im Erzählen von Ereignissen, Situationen, und seine Sprache ist ebenso rasant, kurz, präzise. Für Beschreibungen und Schilderungen nimmt er sich keine Zeit. Dafür taucht plötzlich ein surreal-metaphorisches Kapitel auf. Ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass der Autor zu jenen Schriftstellern gehört, die nicht zuvor die gesamte Handlung und ihre Figuren plotten, sondern dass er seine Figuren einfach losgeschickt hat und dann jeweils neue Ideen hatte, welche brisanten Konflikte unserer Zeit, die ihm ein Anliegen sind, er noch in die Handlung einbauen könnte. Ein Roman aus aneinandergereihten Episoden, welche durch die Hauptfiguren verbunden sind.
Fazit
Eine Sprache, direkt und frontal, ohne Atemholen und Innehalten. Ein Roman wie ein Polizeibericht auf einer der Substanzen, die Vanessa mit ihrem speziellen Kurierdienst ausliefert. Dennoch, oder gerade deshalb, eine sehr interessante Leseerfahrung.
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