Christian Berkel
Gebundenes Buch
Sputnik
Roman 'Ein Meister der autofiktionalen Prosa.' MDR Unter Büchern
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»Es gibt Menschen, die sind geborene Geschichtenerzähler. Christian Berkel ist so einer.« emotion»Ich schloss die Augen. Minutenlang schlug mein Herz bis zum Hals. Ich lebte in einem Schloss in Frankreich, es gab vorzügliche Speisen, ein Pierrot deckte den Tisch und räumte ihn wieder ab. Ich hatte zwei Brüder gewonnen, dazu sechs Hunde in einem verwilderten Park.«Mitreißend und berührend erzählt Christian Berkel den Roman seiner Kindheit und Jugend: eine Geschichte über die Zerrissenheit, den Aufbruch und das Abnabeln - und nebenbei eine Hommage an die Literatur, die Freundschaft u...
»Es gibt Menschen, die sind geborene Geschichtenerzähler. Christian Berkel ist so einer.« emotion
»Ich schloss die Augen. Minutenlang schlug mein Herz bis zum Hals. Ich lebte in einem Schloss in Frankreich, es gab vorzügliche Speisen, ein Pierrot deckte den Tisch und räumte ihn wieder ab. Ich hatte zwei Brüder gewonnen, dazu sechs Hunde in einem verwilderten Park.«
Mitreißend und berührend erzählt Christian Berkel den Roman seiner Kindheit und Jugend: eine Geschichte über die Zerrissenheit, den Aufbruch und das Abnabeln - und nebenbei eine Hommage an die Literatur, die Freundschaft und die Liebe.
»Ich schloss die Augen. Minutenlang schlug mein Herz bis zum Hals. Ich lebte in einem Schloss in Frankreich, es gab vorzügliche Speisen, ein Pierrot deckte den Tisch und räumte ihn wieder ab. Ich hatte zwei Brüder gewonnen, dazu sechs Hunde in einem verwilderten Park.«
Mitreißend und berührend erzählt Christian Berkel den Roman seiner Kindheit und Jugend: eine Geschichte über die Zerrissenheit, den Aufbruch und das Abnabeln - und nebenbei eine Hommage an die Literatur, die Freundschaft und die Liebe.
Christian Berkel, 1957 in West-Berlin geboren, ist einer der bekanntesten deutschen Schauspieler. Er war an zahlreichen europäischen Filmproduktionen sowie an Hollywood-Blockbustern beteiligt und wurde u.a. mit dem Bambi, der Goldenen Kamera und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Sein Debütroman Der Apfelbaum sowie der Nachfolger Ada wurden von Kritikern und Lesern gleichermaßen gefeiert.
Produktbeschreibung
- Verlag: Ullstein HC
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 30. Mai 2025
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 135mm x 37mm
- Gewicht: 300g
- ISBN-13: 9783550200526
- ISBN-10: 3550200528
- Artikelnr.: 71918630
Herstellerkennzeichnung
Ullstein Verlag GmbH
Friedrichstraße 126
10117 Berlin
Info@Ullstein-Buchverlage.de
»Mit seinem autofiktionalen Roman setzt Berkel Mosaiksteine seiner Familienvergangenheit zusammen, denkt nach über die deutsche Nachkriegsgeschichte, über Schuld, Verantwortung. Aber auch über eine unbeschwerte Jugend in Frankreich, [...] ein kulturelles Feuerwerk aus Sprache, Musik, Theater und Literatur.« Claudia Christophersen NDR Klassik à la carte 20250630
Oh là là, Christian Berkel!
Christian Berkels Romanbiografie "Sputnik" erscheint im Ullstein Verlag.
Im Jahr 1957 startete der erste Satellit namens Sputnik in die Erdumlaufbahn, in diesem Jahr wurde Christian Berkel geboren. Als "Sputnik" erzählt …
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Oh là là, Christian Berkel!
Christian Berkels Romanbiografie "Sputnik" erscheint im Ullstein Verlag.
Im Jahr 1957 startete der erste Satellit namens Sputnik in die Erdumlaufbahn, in diesem Jahr wurde Christian Berkel geboren. Als "Sputnik" erzählt Berkel autofiktional aus seinem Leben, beginnend im Mutterleib, durch die Kindheit und Pubertät bis in seine 20er Jahre als seine Schauspielkarriere begann.
Wir erfahren vom schwierigen Verhältnis zu seinen Eltern, die den zweiten Weltkrieg überlebt, aber immer noch traumatisiert sind. Seine Mutter Sala entstammte einer jüdischen Familie und war im Lager Gurs eingesperrt. Sein Vater Otto litt mehrere Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft.
Das Buch startet originell mit der befruchteten Eizelle im Körper der Mutter, wir erleben Sputniks Gedanken während seiner Geburt und folgen ihm durch seine Schulzeit in Berlin. Seine große Chance ist der Aufenthalt als Schüler in Frankreich, eine Zeit, die ihn prägen und reifen lässt auf der Suche nach seiner eigenen Identität. Seine französischen Freunde führen ihn mit anderen Leuten zusammen, er nimmt Drogen und verliebt sich mehrfach und lässt uns an seinen Erfahrungen teilhaben. Das liest sich durch das erzählerische Können wirklich sehr unterhaltsam und auf eine gewisse Weise auch humorvoll, so wie im Grunde die ganze Geschichte einfach schön erzählt ist. Berkel möchte Schauspieler werden, bekommt aber trotz guter Französischkenntnisse keinen Platz an einer Schauspielschule in Frankreich. Also kehrt er nach Deutschland zurück und schafft es hier, es folgen einige Rollen an verschiedenen Theatern. Neben der Schauspielerei interessiert er sich für die Literatur und für Kunst. Doch viel interessanter erschienen mit die Einblicke in seinen Schauspielunterricht und die Vorgänge bei den Theaterproben. Denn das Theater wird Sputniks Welt, hier kann er sich austoben und sein Können zeigen.
Im dritten Teil des Buches fließen die Einflüsse der politischen Unruhen und gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland ein. Und es kommt zu einem speziellen Erlebnis als seine Eltern mit Freunden die TV-Verfilmung "Holocaust" ansehen und über ihre eigene Vergangenheit diskutieren.
Dieser Roman ist eine Art Coming of Age-Geschichte, die Berkel mit schriftstellerischem Können sehr abwechslungsreich und zeitweise auch poetisch erzählt und mit Inhalten füllt. Die biografische Erzählung stellt ihn uns bis zu seinen Jugendjahren vor, man darf also noch auf eine Fortsetzung hoffen.
Lesenswerte und intensiv erzählte autofiktionale Romanbiografie!
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Ehrliche Einblicke
„Sputnik“ ist nach „Der Apfelbaum“ und „Ada“ bereits der dritte Roman des Autors und Schauspielers Christian Berkel.
Der Autor schildert sein Leben aus der Ich-Perspektive und beginnt dabei mit den Erinnerungen seiner Mutter, die zu seinen …
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Ehrliche Einblicke
„Sputnik“ ist nach „Der Apfelbaum“ und „Ada“ bereits der dritte Roman des Autors und Schauspielers Christian Berkel.
Der Autor schildert sein Leben aus der Ich-Perspektive und beginnt dabei mit den Erinnerungen seiner Mutter, die zu seinen eigenen wurden.
Da es sich um eine Autobiografie des Autors handelt, möchte ich hier gar nicht viel zum Inhalt des Buches sagen. Viel Wesentlicher ist der Weg, der Schreibstil, die Art und Weise wie Christian Berkel den Spuren seines Lebens folgt und die Ereignisse um sich herum wahrnimmt und weitergibt.
Er fasst sein Leben gekonnt in Worte. Besser kann man Gefühle und Erfahrungen nicht greifbar machen.
Es ist aber nicht nur sein Leben und die Menschen, die um ihn herum sind, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte, das viele Leser so oder ähnlich ebenfalls erlebt haben und hier wiedererkennen können.
Der Schreibstil des Autors ist lebendig und mitreißend. Er beschreibt Gefühle, unangenehme Situationen und alles was das Leben mit sich bringt so, dass ich direkt den Eindruck bekommen habe ihn wirklich zu kennen.
Ich bin Christian Berkel gerne auf den Spuren seines Lebens gefolgt und bin gespannt auf sein nächstes Buch.
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Alles nur so halb...
Im Roman "Sputnik" erzählt der Spiegel Bestseller-Autor über einen jungen Mann mit dem Namen Sputnik. In dessen Leben dreht sich viele darum, dass alles nur so halb ist, er ist halber Jude, die Mutter ist halbe Jüdin, er fühlt sich als halber …
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Alles nur so halb...
Im Roman "Sputnik" erzählt der Spiegel Bestseller-Autor über einen jungen Mann mit dem Namen Sputnik. In dessen Leben dreht sich viele darum, dass alles nur so halb ist, er ist halber Jude, die Mutter ist halbe Jüdin, er fühlt sich als halber Franzose.... Auch für mich hat das Buch einiges "halbes". Vielleicht bin ich nicht schlau genug oder habe nicht konzentriert genug gelesen. Manche stellen haben sich mir einfach nicht erschlossen. Fieberträume, Drogenrausch, Fantasie oder Gedankenkreise der Wahrheit?
Das Cover mag ich. Es passt absolut zum Buch. Schlicht, der junge Mann im passenden Outfit.
Nochmal lesen würde ich das Buch nicht. Es reizt mich auch nicht, mehr vom Autor zu lesen. Wer etwas kompli5und tiefgründig geschriebene Bücher mit geschichtlichem Hintergrund mag, wird hier aber sicher fündig und glücklich.
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Ausdrucksstarker Coming of Age-Roman mit autobiografischen Zügen
Obwohl Christian Berkel darauf hinweist, dass es sich bei „Sputnik“ um einen fiktiven Roman handelt, sind die Parallelen zu seinem eigenen Leben und somit die autobiografischen Züge unverkennbar. Es bleibt nur …
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Ausdrucksstarker Coming of Age-Roman mit autobiografischen Zügen
Obwohl Christian Berkel darauf hinweist, dass es sich bei „Sputnik“ um einen fiktiven Roman handelt, sind die Parallelen zu seinem eigenen Leben und somit die autobiografischen Züge unverkennbar. Es bleibt nur die Frage nach dem Mischungsverhältnis zwischen Fiktion und Autobiografie offen.
In einer gefühlvollen Coming of Age Geschichte mit Tiefgang schildert der Autor das Leben des jungen Sputnik – und zwar bereits ab der Zeugung (!) - bis über die (Früh-)Pubertät hinaus zum jungen Mann. Immer wieder werden dabei seine innerliche Zerrissenheit und sein Gefühlschaos deutlich. Da sind einerseits die Traumata der Eltern aus dem Krieg (die jüdische Mutter verlor Teile ihrer Familie im Konzentrationslager und war selbst lange auf der Flucht). Andererseits das eigene Hin- und Hertaumeln zwischen unerfüllter Liebe, dem Traum von der Schauspielerei, dem oft nicht leichten Schulalltag und dem unbeschwerten und teils ausschweifenden Leben als Austauschschüler in Frankreich. Christian Berkel gelingt es als Autor ebenso gut wie in seinen Rollen als Schauspieler die Leser mitten hinein tauchen zu lassen in die jeweiligen Szenen, die er sehr passend und ausdrucksstark schildert.
Mir hat es sehr gefallen den jungen Sputnik bei seiner rasanten Entwicklung zu begleiten. Am Ende beschäftigt mich jedoch immer noch die Frage wieviel Christian Berkel denn tatsächlich in Sputnik steckt.
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Vita navigatio
Die Autofiktion mit dem Moment der Zeugung zu beginnen, ist ja nicht unoriginell, zuletzt begegneten wir diesem Kunstgriff bei Tristam Shandy. Doch zu diesen Höhen der Erzählkunst vermag Christian Berkel sich nicht aufzuschwingen.
Was der Leser präsentiert …
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Vita navigatio
Die Autofiktion mit dem Moment der Zeugung zu beginnen, ist ja nicht unoriginell, zuletzt begegneten wir diesem Kunstgriff bei Tristam Shandy. Doch zu diesen Höhen der Erzählkunst vermag Christian Berkel sich nicht aufzuschwingen.
Was der Leser präsentiert bekommt, ist die in der Rückschau verklärte Nostalgie der Swinging Sixties, zuzüglich die politische Zuspitzung der Studentenrevolution und das Abdriften in den Terrorismus, die sattsam bekannten Ingredienzen von sex and drugs and Rock n Roll, ergänzt durch die zugegebenermaßen verstörenden biographischen Details der Elterngeneration. Es ist aber mehr als abstoßend, wenn der mittlerweile selbst gealterte Erzähler immer noch mit dem alten Hochmut, der typischen Selbstgerechtigkeit auf diese irregeleitete Generation herabblickt. Entlarvend die Episoden des letzten Drittels, in dem die verblasene Intellektualität der zeitgenössischen Theaterboheme ausgiebig zu Wort kommt.
Wenn es im Gefolge eines zweifelhaften psychologisch motivierten Probenprocedere beim Protagonisten zu einem Rebirthing-Erlebnis kommt, erfolgt damit eine unübersehbare Verknüpfung mit der Eingangspassage. Etwas prätentiös, wenn auch gut gemacht.
Insgesamt eine wenig befriedigende Lektüre, gedanklich eher unergiebig, emotional arm.
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Auf dem Cover von "Sputnik" von Christian Berkel ist der Schauspieler als junger Mann abgebildet. Es ist der dritte Teil seiner Trilogie und leider habe ich die ersten beiden Bände nicht gelesen, das werde ich aber schleunigst nachholen. Warum? Berkel hat einen absolut fesselnden und …
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Auf dem Cover von "Sputnik" von Christian Berkel ist der Schauspieler als junger Mann abgebildet. Es ist der dritte Teil seiner Trilogie und leider habe ich die ersten beiden Bände nicht gelesen, das werde ich aber schleunigst nachholen. Warum? Berkel hat einen absolut fesselnden und anspruchsvollen Schreibstil, ohne abgehoben zu wirken. Er erzählt spannend und keineswegs langatmig aus seinem Leben. Von seiner Geburt, die fast zeitgleich mit den ersten Sateliten die in die Erdumlaufbahn gelangten, einherging, seiner Kindheit mit der Familie in Berlin, seiner wilden Jugend in Paris und wie er die Begeisterung für die Schauspielerei entwickelte. Es geht um Liebe, Beziehungen, Freundschaften, Theatergeschichten und die zügellosen Siebzigerjahre. Selbst ein Kind dieser Zeit, hat mich speziell diese Ära besonders interessiert. Christian Berkel ist ein Ausnahme-Schauspieler, dass der Mann auch herausragende literarische Fähigkeiten hat, lässt mich wirklich vor ihm den Hut ziehen. Chapeau!
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Eine etwas andere Geschichte des beliebten Schauspielers. Hier wird sehr viel Fiktion mit etwas Biografie vermischt, Personen werden abgeändert an realen Personen angeglichen. Schon der Anfang des Buches läßt uns innehalten, denn er beginnt als Fötus im Bauch der Mutter. Sehr …
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Eine etwas andere Geschichte des beliebten Schauspielers. Hier wird sehr viel Fiktion mit etwas Biografie vermischt, Personen werden abgeändert an realen Personen angeglichen. Schon der Anfang des Buches läßt uns innehalten, denn er beginnt als Fötus im Bauch der Mutter. Sehr fließend erzählt uns der Autor über seine Kindheit, er wächst mit den Opernarien und der klassischen Musik im Hintergrund seiner Mutter auf, die Jahre in Argentinien verbracht hatte, um so als Jüdin der Verfolgung im dritten Reich zu entgegen. Der Vater war in Kriegsgefangenschaft und übt seinen Beruf als Arzt aus. Die ältere Schwester Ada ist in einem Internat, so dass die Geschwister wenig Berührungspunkte miteinander hatten. Er kommt aufs Gymnasium und geht als Austauschschüler für einige Zeit nach Paris. Hier macht er Bekanntschaft mit den Drogen und durch seine Freundschaft mit Bouche lernt er das Lasterhaft und die Literatur kennen. Wir erfahren seine ersten sexuellen Kontakte und auch seine erste Theaterausbildung beginnt in Frankreich. Zurück in Berlin nimmt seine Schauspielkarriere den Anfang. Ein Buch, das mich sehr begeistert hat, erzählt hier Berkel viel von seinen Gefühlen, seine Zerrissenheit und nicht Verstandenwerden besonders in in der Pubertät. Die Ausdrucksweise ist gut gewählt, leicht zu lesen und der Lesefluß ist leicht und sehr interessant. Die beiden Vorgängerbände kenne ich nicht, werde dies aber bestimmt nachholen. Das Cover zeigt Berkel als jungen Mann in den 70iger Jahren
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Im Oktober 1957 brachte die Sowjetunion den ersten künstlichen Satelliten in die Erdumlaufbahn. Und in Berlin wird, ebenfalls im Oktober, ein Kind geboren, das fortan denselben Namen wie der Satellit trägt: Sputnik. So heißt auch Christian Berkels neuer autofiktionaler Roman. Leider …
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Im Oktober 1957 brachte die Sowjetunion den ersten künstlichen Satelliten in die Erdumlaufbahn. Und in Berlin wird, ebenfalls im Oktober, ein Kind geboren, das fortan denselben Namen wie der Satellit trägt: Sputnik. So heißt auch Christian Berkels neuer autofiktionaler Roman. Leider kann das Buch für mich mit „Der Apfelbaum“ und „Ada“ nicht mithalten.
Aber von vorn.
„Die ersten Worte meiner Mutter hörte ich lange vor meiner Geburt. Ihre Hoffnungen, Ängste, Erwartungen, ihre Enttäuschungen, ihre Sorgen waren der Raum, in dem ich begann, mich schwerelos zu orientieren.“ Die fiktiven Gedankengänge des ungeborenen Kindes beschreibt Christian Berkel sehr anschaulich. Nach der Geburt wurde er beinahe vertauscht, nur seinem Vater ist es zu verdanken, dass das nicht passiert ist. Vielleicht führte das dazu, dass er so intensiv nach seiner Identität suchte. Als Halbjude fühlte er sich lange als nichts Ganzes und nichts Halbes, vor allem nicht als Deutscher. Die Erziehung, die ihm seine Eltern angedeihen lassen, ist liebevoll und künstlerisch geprägt. Deren Traumata sind allerdings deutlich spürbar, Mutter Sala, die während des 2. Weltkriegs unter anderem im Lager Gurs eingesperrt war, wirkt oft abweisend. Vater Otto, der viele Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft war, neigt zum Jähzorn. Da seine Mutter ihm schon früh die französische Sprache nähergebracht hat, geht er nach der fünften Klasse auf ein französisches Gymnasium, mit 14 erst als Gastschüler für ein Trimester und dann für längere Zeit nach Paris. Da war ihm schon klar, dass er Schauspieler werden möchte. In Frankreich hat er trotz hervorragender Sprachkenntnisse keine Chance und kehrt nach Deutschland zurück. Auf eine Sturm-und-Drang-Zeit mit Selbstfindung folgt eine Zeit der Selbstwerdung, über Drogen und Frauen führt ihn der Lebensweg zum Ziel und er wird ein erfolgreicher Schauspieler.
Wie viel von Christian Berkel in Sputnik steckt, kann ich nicht beurteilen. Klar ist, dass es zwischen den beiden viele Parallelen gibt. Der Charakter des Sputnik ist zwar interessant, sein Werdegang und seine Suche nach der Identität spannend, aber ich kann ihm persönlich nichts abgewinnen. Sowohl die ausschweifenden Beschreibungen seiner immer feuchter werdenden Träume bis hin zur obsessiven M***urba**on als auch seine Erfahrungen mit unterschiedlichen Drogen haben mich wenig begeistert. Ehrlich und schonungslos offen mögen die Berichte wohl sein, aber wer will denn wirklich wissen, wer wann wo „Hand angelegt hat“?
Sprachlich fand ich das Buch so gut wie die Vorgänger, die Sprache ist klar, bildhaft und zum Teil fast poetisch. Die konzeptionelle Idee und die Ansätze finde ich gut, die Einteilung in drei Kapitel ist gelungen, der Autor schreibt menschlich, nahbar und bodenständig. Der Schluss wirkt auf mich aber verkrampft, nach einer Aneinanderreihung seiner beruflichen Stationen scheint Christian Berkel unbedingt etwas zu suchen, was zum Anfang passt und alles abrundet. Leider bleibt für mich das Buch in Umsetzung und Ausarbeitung weit hinter „Der Apfelbaum“ und „Ada“ zurück.
Berkel schlägt Brücken zu den beiden anderen Teilen der Trilogie, neben seiner Schwester Ada (sie ist meist abwesend, erst im Internat, dann verlässt sie die Familie) treten weitere „alte Bekannte“ aus den anderen Büchern auf. So trifft sich „der Kreis“ aus Bekannten, Freunden und Kollegen (darunter auch der jüdische Bekannte Walter, der in „Der Apfelbaum“ eine wichtige Rolle spielte) zum Ansehen der Fernsehserie „Holocaust“. Der Umgang der Zeitzeugen mit dem Thema und der Fernsehserie ist interessant. Berkel beschreibt die intensive, fast hitzige Diskussion wie ein Theaterstück, wobei sehr kontroverse Ansichten ans Tageslicht kommen. Dennoch konnte mich von dem Buch nur das erste Drittel begeistern. Ich empfehle es allen Fans von Christian Berkel und allen, die die anderen Teile der Trilogie auch gelesen haben und gern Serien zu Ende bringen. Von mir gibt es dreieinhalb Sterne, aufgerundet auf vier.
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Sputnik hat mich nicht erreicht: Langweilig und nichtssagend
„Sputnik“ist die Fortsetzung von Christian Berkels beiden vorherigen Büchern „Der Apfelbaum“ und „Ada“, die allesamt biographisch geprägt sind. Ich muss dazu sagen, dass ich die beiden …
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Sputnik hat mich nicht erreicht: Langweilig und nichtssagend
„Sputnik“ist die Fortsetzung von Christian Berkels beiden vorherigen Büchern „Der Apfelbaum“ und „Ada“, die allesamt biographisch geprägt sind. Ich muss dazu sagen, dass ich die beiden früheren Bücher nicht gelesen hatte; ob dies meine Leseerfahrung verändert hätte, weiß ich nicht.
Berkels Roman beginnt aber weit vor seiner Geburt, noch im Bauch seiner Mutter - diesen Prolog kannte ich schon von der Leseprobe und fand ihn recht originell geschrieben.
Danach ging es um seine schwierige Kindheit und Jugend sowie die problematische Beziehung zu seiner Mutter; auch die zu seinem Vater ist nicht viel einfacher.
Ich muss gestehen, dass ich recht schnell merkte, dass mich dieses Buch leider nicht erreichen konnte.
Die Handlung plätschert so vor sich hin, es passiert nicht viel. Dagegen war es einfach zu viel des Guten bei seinen feuchten Jungendträumen. Für mich las sich das alles recht selbstverliebt und klischeehaft; und für Außenstehende völlig uninteressant.
Dann ab Berkels Frankreich-Aufenthalt drehte sich eigentlich alles nur noch, sehr bruchstückartig geschildert, um eine Auflistung seiner Stationen als Schauspieler.
Spätestens ab hier habe ich mich furchbar gelangweilt und das Buch nur mit großer Mühe zu Ende gebracht.
Ich hatte aufgrund der Leseprobe und des recht originellen Prologs ganz andere Erwartungen an dieses Buch. Es war mein erstes und sicher auch mein letztes Buch von Christian Berkel.
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Autobiografisch, authentisch, absolut lesenswert
Christian Berkel ist mir natürlich als Schauspieler aus zahlreichen Serien und Filmen bekannt. Dass er auch als Schriftsteller tätig ist und mit diesem Werk bereits seinen dritten Roman vorlegt, war mir bis vor Kurzem nicht …
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Autobiografisch, authentisch, absolut lesenswert
Christian Berkel ist mir natürlich als Schauspieler aus zahlreichen Serien und Filmen bekannt. Dass er auch als Schriftsteller tätig ist und mit diesem Werk bereits seinen dritten Roman vorlegt, war mir bis vor Kurzem nicht bewusst.
Ehrlich gesagt habe ich nur aufgrund seiner Bekanntheit zu diesem Buch gegriffen. Das Cover sprach mich nicht besonders an, und auch der Klappentext verriet mir persönlich zu wenig, um echtes Interesse zu wecken. Umso erfreulicher war die Überraschung, die mich beim Lesen erwartete: Schon nach den ersten Seiten war ich überzeugt.
Berkels Schreibstil entspricht genau meinem Geschmack – flüssig, bildhaft und sprachlich sehr gelungen. Die Geschichte entfaltet sich lebendig vor dem inneren Auge, die Formulierungen sind treffend und atmosphärisch dicht.
Inhaltlich blickt Berkel autobiografisch auf seine frühe Jugend zurück. Besonders faszinierend ist, wie er die Welt aus seiner damaligen Perspektive beschreibt – mit all den Eindrücken und Wahrnehmungen.
Ein eindrucksvolles, feinfühliges Buch über das Erwachsenwerden und die Suche nach Identität. Gut geschrieben und absolut lesenswert!
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