Andrej Kurkow
Gebundenes Buch
Samson und Nadjeschda
Kriminalroman
Übersetzung: Grebing, Sabine; Marx, Johanna;Illustration: Nikitin, Jurij
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Kiew, 1919: In den Wirren nach der Russischen Revolution stößt der junge Samson, gerade zur Vollwaise geworden, beinahe durch Zufall zur neuen sowjetischen Polizei. Sein erster Fall ist gleich äußerst mysteriös: Ein abgeschnittenes Ohr, ein Knochen aus reinem Silber und ein Anzug aus feinem englischem Tuch geben ihm Rätsel auf. Doch die Zeiten sind gefährlich und halten jeden Tag neue Überraschungen bereit. Zum Glück lernt Samson die patente Nadjeschda kennen, die ihm bei den Ermittlungen hilft und an die er schon bald sein Herz verliert.
Andrej Kurkow, geboren 1961 in St. Petersburg, lebt seit seiner Kindheit in Kiew und schreibt in russischer Sprache. Er studierte Fremdsprachen, war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes Gefängniswärter. Danach schrieb er zahlreiche Drehbücher. Seit seinem Roman ¿Picknick auf dem Eis¿ gilt er als einer der wichtigsten zeitgenössischen ukrainischen Autoren. Sein Werk erscheint in 45 Sprachen. Kurkow lebt als freier Schriftsteller mit seiner Familie in der Ukraine. 2023 wurde er als Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen.
Produktdetails
- Die seltsamen Fälle von Samson und Nadjeschda 1
- Verlag: Diogenes
- Originaltitel: Samson i Nade¿da
- Artikelnr. des Verlages: 562/07207
- 03. Aufl.
- Seitenzahl: 368
- Erscheinungstermin: 27. Juli 2022
- Deutsch
- Abmessung: 185mm x 123mm x 27mm
- Gewicht: 346g
- ISBN-13: 9783257072075
- ISBN-10: 3257072074
- Artikelnr.: 63727760
Herstellerkennzeichnung
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Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Fritz Göttler liest interessiert Andrej Kurkows Kriminalroman "Samson und Nadjeschda". Der ukrainische Autor erzählt darin ohne Partei zu ergreifen und vor dem Hintergrund des 1919 von Bürgerkrieg und Sozialismus geprägten Kiews von Samson, der als Ermittler bei der Miliz eingestellt wird und bald darauf Schnittmustern, bedrohlichen Wandbeschriftungen und einem Knochen aus Silber auf der Spur ist, erklärt Göttler. Und auch die Liebe findet daneben Platz, denn Samson zieht mit der jungen im Amt für Statistik arbeitenden Nadjeschda zusammen. Die Sprache Kurkows ist dem Rezensenten zufolge märchenhaft gelassen, lustvoll improvisiert und von "behutsamer Aufbruchsstimmung" gekennzeichnet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Unerhörte Sehnsucht nach Stille
Revolutionäre Kakophonie, und der böse Nachbar wartet schon: Der ukrainische Autor Andrej Kurkow rückt in einem Kriminalroman die Geschichte seiner Heimat ins Licht
Darf man im Krieg satirische Geschichten erzählen? Andrej Kurkow, geboren in Sankt Petersburg und aufgewachsen in Kiew, hat sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges vom Prosaschreiben verabschiedet und sieht sich nunmehr als Dokumentarist und Kommentator des aktuellen Geschehens. Niemand sei jetzt noch mit Romanen beschäftigt. "Für mich gibt es keine Beziehung zu Russland mehr", sagte Kurkow unlängst, und als Präsident des ukrainischen PEN-Clubs fordert er gar den Total-Boykott russischer Kultur. Dass jetzt die
Revolutionäre Kakophonie, und der böse Nachbar wartet schon: Der ukrainische Autor Andrej Kurkow rückt in einem Kriminalroman die Geschichte seiner Heimat ins Licht
Darf man im Krieg satirische Geschichten erzählen? Andrej Kurkow, geboren in Sankt Petersburg und aufgewachsen in Kiew, hat sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges vom Prosaschreiben verabschiedet und sieht sich nunmehr als Dokumentarist und Kommentator des aktuellen Geschehens. Niemand sei jetzt noch mit Romanen beschäftigt. "Für mich gibt es keine Beziehung zu Russland mehr", sagte Kurkow unlängst, und als Präsident des ukrainischen PEN-Clubs fordert er gar den Total-Boykott russischer Kultur. Dass jetzt die
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Übersetzung des ersten Bandes von Kurkows mit Schwung und Witz erzählter Krimi-Reihe über "Samson und Nadjeschda" auf Deutsch erscheint, könnte also wundernehmen. Aber sind fiktive, satirische Geschichten, ja sogar das Lachen nicht gerade in Zeiten des Krieges wichtig, eben weil sie sich dessen Logik konsequent widersetzen?
Er selbst habe seinen Humor verloren, so Kurkow, und im Übrigen sei die einzige Errungenschaft der Europäer und Amerikaner angesichts des Angriffskrieges ihre Einsicht, dass sie nichts über die Ukraine, ihre Kultur und Geschichte wüssten. Der im Original bereits 2020 erschienene Auftaktband zur Reihe "Samson und Nadjeschda" schafft Abhilfe, denn die um 1919 in Kiew angesiedelte faktengesättigte Kriminalgeschichte über die Anfänge des ukrainischen Nationalstaates ist zugleich ein satirisches Mentalitätsporträt seiner Bewohner. Es ist dunkel in diesem Roman, dunkel und kalt, denn seit der Absetzung des Zaren herrscht Mangel an allem, an Salz, Zucker, Brot, Brennholz und Elektrizität. Im Bürgerkrieg kämpfen kosakische Aufrührer, bolschewikische Rotarmisten, von den deutschen Militärbesatzern unterstützte Nationalisten und die antibolschewikische "Weiße Armee" um die Vorherrschaft im konfessionell, ethnisch und kulturell zerklüfteten Land.
Kurkow mangelt es nicht an Reverenzen an die ukrainische Literaturgeschichte. Die schnörkellose, knappe Sprache und das Anarchisch-Absurde in einem System aus Gaunerei und Gerüchten erinnern an die grotesken Szenarien von Michail Bulgakow und Isaak Babel. Das zentrale Motiv seiner Geschichte, eine abgetrennte Ohrmuschel, verweist auf die berühmte Novelle "Die Nase" des ebenfalls ukrainischstämmigen Nikolaj Gogol. Gewalt, Chaos und eine omnipräsente subtile Ironie stehen im Mittelpunkt von Kurkows literarischer Bühne. Bereits auf der ersten Seite wird Samsons Vater von marodierenden Kosaken auf offener Straße der Schädel eingeschlagen und dem Sohn sein rechtes Ohr abgetrennt - eine Schlüsselszene, die in präzisen, schmucklosen Sätzen auch in der deutschen Übersetzung ein mitreißendes Tempo vorgibt. "Samson sah es fallen, konnte noch die Hand ausstrecken, fing es auf und hielt es festumschlossen in der Faust, während sein Vater mit gespaltenem Schädel direkt auf die Straße stürzte und das Pferd ihn mit einem beschlagenen Hinterhuf noch einmal niedertrat."
Nicht etwa, dass sich Samson in Trauer oder Selbstmitleid erginge. Unversehens kehrt er in die elterliche Wohnung zurück, schiebt nach kurzem Innehalten je eine Kugel auf dem Abakus für seinen Vater und die zuvor bereits verstorbene Mutter und Schwester hinüber, zieht "einen Strich unter sein vergangenes Leben" und wendet sich wieder den schrulligen Launen der Wirklichkeit zu.
Als unbedarfter Held stolpert Samson durch die Wirren der postrevolutionären Gesellschaft und durch sein Leben voller unwahrscheinlicher Zufälle. Weil er nicht nur lesen und schreiben, sondern auch lesbare Berichte verfassen kann, wird er unvermittelt zur Miliz der gerade in Kiew herrschenden Bolschewiken berufen. Den Doppelmord im Milieu der Silberschmuggler und Brennholzdiebe ermittelt der herrlich naive Kommissar vor allem mithilfe seines Gehörs. Die abgetrennte Ohrmuschel lässt ihn nämlich immer dort mithören, wo er das sorgfältig konservierte Organ gerade platziert. Diese Referenz an die entstehende Überwachungsgesellschaft baut Andrej Kurkow gekonnt aus zu einem auditiven Porträt des nächtlichen Kiews. In der "revolutionären Kakofonie", in der es "Waffen wie Sand am Meer und Ordnung keine mehr gibt", klappern Droschken, knarzen Holztreppen, knirschen verrostete Riegel, knallen Schüsse, erschallt das Echo davonlaufender Füße, klopft es brutal an der Tür oder klackern verräterisch die Metallbeschläge an den Stiefeln der Miliz. Ganze Szenen beschreibt Kurkow detailliert über den Gehörsinn, denn vieles spielt auf den Straßen und Plätzen der dunklen Nacht, wenn die Beleuchtung einmal mehr ausgefallen ist.
Auch am Tage sieht es derweil nicht besser aus, denn ausschließlich schlecht und ärmlich gekleidete Passanten kreuzen Samsons Wege als Ermittler, "auch wenn die Gesichter einiger sie als die Teilnehmer an einer Maskerade verrieten, bei der niemand durch seinen Aufzug auffallen wollte". Andrej Kurkow ist überzeugt, dass den Russen der Platz im Kollektiv und die systemische Stabilität wichtiger sei als die Freiheit, während die Ukrainer Individualismus und "organisierte Anarchie" vorzögen. Diese scharfe Mentalitätsanalyse findet sich auch in seinem Roman wieder. Während die aus dem Osten gesandten Bolschewiken sich einer erbarmungslosen Bürokratie unterordnen, ruft allein der Gedanke an die neue Macht bei Samson ein kummervolles Lächeln hervor: "Der finstere Himmel versprach Regen, aber das tat er schon seit dem Morgen, und das Volk hatte aufgehört, Blicke hinaufzuwerfen, weil es begriffen hatte, dass Versprechungen in der heutigen Zeit nichts wert waren. Nicht einmal die Versprechen der Natur."
Unerschütterlich bahnt Samson sich als frisch gekürter Milizionär seinen Weg durch das Chaos, in dem unsicher ist, ob man einen nächtlichen Spaziergang überlebt und welche Währung gültig, welche Gruppe an der Macht und welche politische Haltung gerade opportun ist. Samsons Verlobte Nadjeschda, eine Funktionärin im Amt für Statistik, die im vorliegenden ersten Band der Reihe nur eine Nebenrolle einnimmt, inszeniert der Autor als Beispiel des "künftigen Menschen", der "entschieden, fleißig und gutherzig sein soll". Kurkow, der auf Russisch schreibt und dessen Bücher in Russland seit Jahren verboten sind, hat mit "Samson und Nadjeschda" einen augenscheinlich unpolitischen Unterhaltungsroman geschrieben, der gleichwohl hintergründige Erkenntnisse über die ukrainische Staatswerdung und die Auseinandersetzung mit der politischen und auch kulturellen Bevormundung durch den großen Nachbarn ins Licht rückt. Er beweist, dass satirische Geschichten auch und gerade in Kriegszeiten geschrieben und gelesen werden müssen. Am Ende, als Samson mit Nadjeschdas Hilfe den Doppelmord aufklärt, erfüllt sich im bürgerkriegsgebeutelten Kiew sogar seine größte Sehnsucht, einfach der Stille zu lauschen. CORNELIUS WÜLLENKEMPER
Andrej Kurkow: "Samson und Nadjeschda". Roman.
Aus dem Russischen von Johanna Marx und Sabine Grebing. Diogenes Verlag, Zürich 2022. 367 S., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Er selbst habe seinen Humor verloren, so Kurkow, und im Übrigen sei die einzige Errungenschaft der Europäer und Amerikaner angesichts des Angriffskrieges ihre Einsicht, dass sie nichts über die Ukraine, ihre Kultur und Geschichte wüssten. Der im Original bereits 2020 erschienene Auftaktband zur Reihe "Samson und Nadjeschda" schafft Abhilfe, denn die um 1919 in Kiew angesiedelte faktengesättigte Kriminalgeschichte über die Anfänge des ukrainischen Nationalstaates ist zugleich ein satirisches Mentalitätsporträt seiner Bewohner. Es ist dunkel in diesem Roman, dunkel und kalt, denn seit der Absetzung des Zaren herrscht Mangel an allem, an Salz, Zucker, Brot, Brennholz und Elektrizität. Im Bürgerkrieg kämpfen kosakische Aufrührer, bolschewikische Rotarmisten, von den deutschen Militärbesatzern unterstützte Nationalisten und die antibolschewikische "Weiße Armee" um die Vorherrschaft im konfessionell, ethnisch und kulturell zerklüfteten Land.
Kurkow mangelt es nicht an Reverenzen an die ukrainische Literaturgeschichte. Die schnörkellose, knappe Sprache und das Anarchisch-Absurde in einem System aus Gaunerei und Gerüchten erinnern an die grotesken Szenarien von Michail Bulgakow und Isaak Babel. Das zentrale Motiv seiner Geschichte, eine abgetrennte Ohrmuschel, verweist auf die berühmte Novelle "Die Nase" des ebenfalls ukrainischstämmigen Nikolaj Gogol. Gewalt, Chaos und eine omnipräsente subtile Ironie stehen im Mittelpunkt von Kurkows literarischer Bühne. Bereits auf der ersten Seite wird Samsons Vater von marodierenden Kosaken auf offener Straße der Schädel eingeschlagen und dem Sohn sein rechtes Ohr abgetrennt - eine Schlüsselszene, die in präzisen, schmucklosen Sätzen auch in der deutschen Übersetzung ein mitreißendes Tempo vorgibt. "Samson sah es fallen, konnte noch die Hand ausstrecken, fing es auf und hielt es festumschlossen in der Faust, während sein Vater mit gespaltenem Schädel direkt auf die Straße stürzte und das Pferd ihn mit einem beschlagenen Hinterhuf noch einmal niedertrat."
Nicht etwa, dass sich Samson in Trauer oder Selbstmitleid erginge. Unversehens kehrt er in die elterliche Wohnung zurück, schiebt nach kurzem Innehalten je eine Kugel auf dem Abakus für seinen Vater und die zuvor bereits verstorbene Mutter und Schwester hinüber, zieht "einen Strich unter sein vergangenes Leben" und wendet sich wieder den schrulligen Launen der Wirklichkeit zu.
Als unbedarfter Held stolpert Samson durch die Wirren der postrevolutionären Gesellschaft und durch sein Leben voller unwahrscheinlicher Zufälle. Weil er nicht nur lesen und schreiben, sondern auch lesbare Berichte verfassen kann, wird er unvermittelt zur Miliz der gerade in Kiew herrschenden Bolschewiken berufen. Den Doppelmord im Milieu der Silberschmuggler und Brennholzdiebe ermittelt der herrlich naive Kommissar vor allem mithilfe seines Gehörs. Die abgetrennte Ohrmuschel lässt ihn nämlich immer dort mithören, wo er das sorgfältig konservierte Organ gerade platziert. Diese Referenz an die entstehende Überwachungsgesellschaft baut Andrej Kurkow gekonnt aus zu einem auditiven Porträt des nächtlichen Kiews. In der "revolutionären Kakofonie", in der es "Waffen wie Sand am Meer und Ordnung keine mehr gibt", klappern Droschken, knarzen Holztreppen, knirschen verrostete Riegel, knallen Schüsse, erschallt das Echo davonlaufender Füße, klopft es brutal an der Tür oder klackern verräterisch die Metallbeschläge an den Stiefeln der Miliz. Ganze Szenen beschreibt Kurkow detailliert über den Gehörsinn, denn vieles spielt auf den Straßen und Plätzen der dunklen Nacht, wenn die Beleuchtung einmal mehr ausgefallen ist.
Auch am Tage sieht es derweil nicht besser aus, denn ausschließlich schlecht und ärmlich gekleidete Passanten kreuzen Samsons Wege als Ermittler, "auch wenn die Gesichter einiger sie als die Teilnehmer an einer Maskerade verrieten, bei der niemand durch seinen Aufzug auffallen wollte". Andrej Kurkow ist überzeugt, dass den Russen der Platz im Kollektiv und die systemische Stabilität wichtiger sei als die Freiheit, während die Ukrainer Individualismus und "organisierte Anarchie" vorzögen. Diese scharfe Mentalitätsanalyse findet sich auch in seinem Roman wieder. Während die aus dem Osten gesandten Bolschewiken sich einer erbarmungslosen Bürokratie unterordnen, ruft allein der Gedanke an die neue Macht bei Samson ein kummervolles Lächeln hervor: "Der finstere Himmel versprach Regen, aber das tat er schon seit dem Morgen, und das Volk hatte aufgehört, Blicke hinaufzuwerfen, weil es begriffen hatte, dass Versprechungen in der heutigen Zeit nichts wert waren. Nicht einmal die Versprechen der Natur."
Unerschütterlich bahnt Samson sich als frisch gekürter Milizionär seinen Weg durch das Chaos, in dem unsicher ist, ob man einen nächtlichen Spaziergang überlebt und welche Währung gültig, welche Gruppe an der Macht und welche politische Haltung gerade opportun ist. Samsons Verlobte Nadjeschda, eine Funktionärin im Amt für Statistik, die im vorliegenden ersten Band der Reihe nur eine Nebenrolle einnimmt, inszeniert der Autor als Beispiel des "künftigen Menschen", der "entschieden, fleißig und gutherzig sein soll". Kurkow, der auf Russisch schreibt und dessen Bücher in Russland seit Jahren verboten sind, hat mit "Samson und Nadjeschda" einen augenscheinlich unpolitischen Unterhaltungsroman geschrieben, der gleichwohl hintergründige Erkenntnisse über die ukrainische Staatswerdung und die Auseinandersetzung mit der politischen und auch kulturellen Bevormundung durch den großen Nachbarn ins Licht rückt. Er beweist, dass satirische Geschichten auch und gerade in Kriegszeiten geschrieben und gelesen werden müssen. Am Ende, als Samson mit Nadjeschdas Hilfe den Doppelmord aufklärt, erfüllt sich im bürgerkriegsgebeutelten Kiew sogar seine größte Sehnsucht, einfach der Stille zu lauschen. CORNELIUS WÜLLENKEMPER
Andrej Kurkow: "Samson und Nadjeschda". Roman.
Aus dem Russischen von Johanna Marx und Sabine Grebing. Diogenes Verlag, Zürich 2022. 367 S., geb., 24,- Euro.
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»Andrej Kurkow hat diese gewissen Nebensätze, die so lakonisch sind, dass man von ihm sogar die Gebrauchsanweisung eines Rasenmähers lesen würde.«
Für Cornelius Wüllenkemper ist Andrej Kurkows im Original bereits 2020 erschienene Kriminalgeschichte aus dem frühen ukrainischen Nationalstaat ein gelungenes Beispiel für die Bedeutung von Satire in Kriegszeiten. Wie der Autor mit Reverenzen an die ukrainische Literaturgeschichte und allerhand Sinn fürs Groteske ein "Mentalitätsporträt" der Ukrainer zeichnet, die Gewalt, den Mangel und die Dunkelheit nach der Zarenabsetzung beschreibt und seine beiden Hauptfiguren, ein Milizionär der Bolschewiki wider Willen und eine junge Funktionärin, ums Überleben kämpfen lässt, findet Wüllenkemper unterhaltsam und ausdrücklich nicht politisch. Erkenntnisse über die Ukraine vermittelt der Text aber dennoch, meint er.
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Samson ist neu bei der Polizei und es geht gleich heiß her. Ein geheimnsivoller Fall wird auf seinen Schreibtisch gelegt und er taucht in die Welt des Verbrechens ein. Die Sowjetische Polizei ist neu und bei Unruhen 1919 wurde Samson zum Vollwaisen und er verlor auch noch ein Ohr. Sein Leben …
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Samson ist neu bei der Polizei und es geht gleich heiß her. Ein geheimnsivoller Fall wird auf seinen Schreibtisch gelegt und er taucht in die Welt des Verbrechens ein. Die Sowjetische Polizei ist neu und bei Unruhen 1919 wurde Samson zum Vollwaisen und er verlor auch noch ein Ohr. Sein Leben bekommt bei der Polizei eine neue Wendung und als er auf Nadjeschda trifft, bekommt er nicht nur Unterstützung beim ermitteln, sondern auch im Leben und seine Gefühle spielen verrückt.
Andrej Kurkow hat einen spannenden Krimi geschrieben und man erfährt viel von der damaligen Zeit und mit unvergleichlichem und sehr bissigem Humor, hat er die Geschichte von Samson aufgeschrieben. Der Diogenes Verlag bleibt sich mit guten Büchern treu und auch mit seinen wunderbaren Covern. Das Motiv mit dem Polizisten ist super gewählt und die Art der Zeichnung gefällt mir ausgesprochen gut.
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Andrej Kurkow ist meine Entdeckung des Jahres 2022. Während der Buchmesse in Frankfurt entdeckte ich bei einem anderen Verlag eine Art Kriegstagebuch aus der Ukraine von ihm. Dieses Buch machte mich so neugierig und ich fand es am nächsten Tag bei Diogenes Verlag. Der Klappentext las sich …
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Andrej Kurkow ist meine Entdeckung des Jahres 2022. Während der Buchmesse in Frankfurt entdeckte ich bei einem anderen Verlag eine Art Kriegstagebuch aus der Ukraine von ihm. Dieses Buch machte mich so neugierig und ich fand es am nächsten Tag bei Diogenes Verlag. Der Klappentext las sich so als wäre es ein Buch von Dostojewski. Und auch während des Lesens hatte ich das Gefühl, dass sich das Buch wie ein Klassiker Dostojewskis las.
Dem Autor ist es sehr gut gelungen ein Setting herzustellen, welches die düstere Zeit gut in Bildern darstellt. Für mich wirkte die Stimmung des Buches wie ein kalter, diesiger Wintertag.
Die Schauplätze erscheinen sehr gut beschrieben und dank des tollen Schreibstils konnte ich mich gut zurechtfinden im alten Kiew. Gepaart mit den toll beschriebenen Figuren die allesamt echt und wirklich wirken, fühlt sich das Buch vielmehr wie ein alter Schwarzweißfilm an. Schwarzweiß aber nur weil ich den Film in die Zeit dieses Mediums hineininterpretiere.
Das Buch ist von Beginn an auf einem recht hohen Spannungslevel und steigert sich zum Ende hin nochmals deutlich.
Nach diesem ersten Buch von Andrej Kurkow glaube ich schon fast sagen zu können, dass der Autor schon bald zu meinen Lieblingsautoren gehören könnte.
Alles in allem komme ich hier auf die vollen 5 von 5 Sternen, sowie eine Leseempfehlung
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Kiew im Jahr 1919: Die Rotarmisten haben die Vormacht, trotzdem dringen die Gegner immer wieder vor. Die Unruhen und Kämpfe sind oft gegenwärtig. Der junge Samson ist mit seinem Vater auf der Straße unterwegs, als sie in einen Kampf geraten. Sein Vater stirbt und Samson wird ein Ohr …
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Kiew im Jahr 1919: Die Rotarmisten haben die Vormacht, trotzdem dringen die Gegner immer wieder vor. Die Unruhen und Kämpfe sind oft gegenwärtig. Der junge Samson ist mit seinem Vater auf der Straße unterwegs, als sie in einen Kampf geraten. Sein Vater stirbt und Samson wird ein Ohr abgeschlagen. Die Wunde verheilt schnell und Samson kann, wo immer das Ohr liegt, alles hören was in diesem Raum gesprochen wird. Da Wohnraum knapp wist, nisten sich zwei Rotarmisten bei ihm ein. Kurzerhand geben sie den Schreibtisch der Miliz die gerade Möbel sucht und sammelt. Auf der Suche nach seinem Ohr, dass im Schreibtisch lag, kommt Samson zur Miliz. Er wird kurzerhand eingestellt und schon hat er seinen ersten Fall.
Samson ist ein kluger Kopf aber nicht abgebrüht genug. Außerdem hat er keinerlei Ausbildung um seinen Fall richtig zu lösen. Und doch schafft er es.
Nadjescha spielt eine untergeordnete Rolle und kommt im Kriminalfall nicht richtig zum Einsatz.
Der Krimi selbst hat mich nicht so richtig gefesselt. Ich habe besseres erwartet.
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Kiew.
Wir schreiben das Jahr 1919 und befinden uns inmitten den Wirren der Russischen Revolution. Samsons Vater wird auf offener Straße von einem Rotarmisten getötet und Samson verliert ein Ohr, das er fortan in einer Blechdose aufbewahrt und für ihn ein treuer Begleiter …
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Kiew.
Wir schreiben das Jahr 1919 und befinden uns inmitten den Wirren der Russischen Revolution. Samsons Vater wird auf offener Straße von einem Rotarmisten getötet und Samson verliert ein Ohr, das er fortan in einer Blechdose aufbewahrt und für ihn ein treuer Begleiter wird.
.
Verstört durch die Vorkommnisse und der Machtspiele der neuen Regenten in seinem Land bekommt Samson unerwartet eine Anstellung bei der sowjetische Polizei als Ermittler.
Und er verliebt sich in die patente Nadjeschda aus der Statistik, die ihn mit Rat und Tat zur Seite steht.
Das hilft ihn bei seinen Ermittlungen zu seinem ersten Fall…
.
… ein Knochen aus massivem Silber und ein unfertiger Maßanzug aus feinstem Stoff.
Wer ist der geheimnisvoll Jakobson?
Es entwickelt sich ein spannender aber auch manchmal skurriler Krimi.
.
Ein interessanter historischer Kriminalroman, der in einer Zeit der Unruhen, Straßenkämpfe und politischen Umbrüche in der Stadt Kiew spielt. Der junge Polizist Samson Koletschko ermittelt mit viel Charme und auch Naivität, dass mir beim Lesen viel Freude gemacht hat.
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Der letzte Satz des Buches: „Ende. Aber Fortsetzung folgt.“
Ich freue mich drauf, mehr von Samson und Nadjeschda zu lesen.
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Die Veröffentlichungen ukrainischer Autoren oder ukrainischer Texte ist in den vergangenen Monaten spürbar angestiegen. Offensichtlich ist nun der Punkt gekommen, wo die deutschen Verlage uns Leser*innen besser mit der ukrainischen Literatur vertraut machen wollen. Bei Diogenes erscheint …
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Die Veröffentlichungen ukrainischer Autoren oder ukrainischer Texte ist in den vergangenen Monaten spürbar angestiegen. Offensichtlich ist nun der Punkt gekommen, wo die deutschen Verlage uns Leser*innen besser mit der ukrainischen Literatur vertraut machen wollen. Bei Diogenes erscheint in diesen Tagen der erste Band einer Krimiserie von Andrej Kurkow. Der Journalist und Autor ist allerdings kein Neuzugang auf den deutschen Leselisten. Zahlreiche Romane, darunter „Picknick auf dem Eis“ und „Graue Bienen“ sind bereits in deutscher Sprache erschienen.
In der Ukraine liegen von der Serie „Samson und Nadjeschda“ insgesamt bereits drei Bände vor; weitere sind zurzeit nicht in Planung, denn, wie Kurkow in verschiedenen aktuellen Interviews u.a. im Berliner Tagesspiegel sagt, arbeite er aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine ausschließlich journalistisch. Er ist mit seiner Familie in den Westen der Ukraine geflüchtet, und als politischer Mensch reist er nach wie vor viel durch Europa, um über den Krieg in seinem Heimatland zu berichten.
Andrej Kurkow wurde 1961 in St. Petersburg geboren, lebt aber seit frühester Kindheit in Kiew und machte dort 1983 am dortigen Staatlichen Pädagogischen Fremdspracheninstitut seinen Abschluss. Er arbeitete in unterschiedlichen originellen Berufen und ist seit 1988 Mitglied des Londoner PEN-Clubs, seit 1996 lebt er zeitweise in London.
Doch nun zum Buch: „Samson und Nadjeschda“. Die Handlung ist in Kiew, im Mai 1919, angesiedelt. Gleich auf den ersten beiden Seiten verliert unser Held Samson seinen Vater und sein rechtes Ohr. Der behandelnde Arzt, dessen Fachgebiet eigentlich die Augen sind, weiß nicht, ob man das gute Stück wieder annähen kann. Also packt Samson das Sinnesorgan in eine Dose und nimmt es mit nach Hause, um den Kopf einen großen, weißen Verband. Die Täter zu verfolgen macht keinen Sinn, in Kiew herrscht Bürgerkrieg und die Kosaken, die „rote Gesetzlosigkeit“, sind über alle Berge. Spätestens jetzt wissen wir zwei Dinge: Wir müssen unbedingt nachschlagen, wer da im Jahr 1919 gegen wen in der Stadt Bürgerkrieg führt, und es wird klar, dass wir in einem 1A Schelmenroman gelandet sind. Herrlich abseitiger Humor, skurrile Charaktere und natürlich gibt es auch etwas mit Liebe.
Zwischen 1918 und 1921 herrschte Bürgerkrieg, als die Bolschewiki versuchten, die Ukraine zu übernehmen, was ihnen erst im vierten Anlauf gelang. Mit dieser Zeitgeschichte ist die Handlung eng verwoben, weswegen es so wichtig ist zu wissen, wer Freund, wer Feind ist. Gefährlich ist es allemal, aber unser Held hat Glück, ob Requirierung, Einquartierung oder Mordanschlag, er kommt gut aus der Sache heraus – dank seines rechten Ohres, das zwar in der Schreibtischschublade seines Vaters liegt, mit dem er aber immer noch prächtig hören kann. Zum Beispiel, was die beiden, bei ihm einquartierten Rotarmisten, Anton und Fjodor, so alles planen.
Und als der Zufall und die Tatsache, dass er gut schreiben kann, ihn in die Miliz führen, nimmt er Ermittlungen auf, die bald nicht mehr jedem richtig gut gefallen.
Ich musste mich erst in die Sprache und auch in den geschichtlichen Hintergrund einarbeiten und mich auf das Erzähltempo einstellen. Dann war es aber ein großes, nachdenkliches Lesevergnügen, mit zwei weiteren unerwähnten Protagonisten: dem allgegenwärtigen Tee und der Kiewer Straßenbahn.
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Kiewer Revolutionswirren
Seit ich ‚Graue Bienen‘ im Frühjahr las, bin ich ein großer Fan von Andrej Kurkow. Er schreibt im Original auf Russisch und wurde von Johanna Marx und Sabine Grebing hervorragend übersetzt. Hier nun also ein Kriminalroman, der auch in der …
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Kiewer Revolutionswirren
Seit ich ‚Graue Bienen‘ im Frühjahr las, bin ich ein großer Fan von Andrej Kurkow. Er schreibt im Original auf Russisch und wurde von Johanna Marx und Sabine Grebing hervorragend übersetzt. Hier nun also ein Kriminalroman, der auch in der Ukraine spielt, die geistige Heimat von Andrej Kurkow, auch wenn seine prägenden Jahre zur Zeiten der Sowjetunion waren.
Hier wird nun noch einmal weiter in die Vergangenheit zurück gegangen, denn der Krimi spielt zur Zeit der russischen Revolution, das heißt ca 1905 bis 1922 – wir starten 1919. Wir stolpern in das Leben von Samson, der Vollwaise ist und in diesem Towabouwa der Revolution zur sowjetischen Polizei in Kiew findet. Nicht nur diese Stelle findet Samson, sondern auch die titelgebende Nadjeschda, an die er sein Herz verliert, aber eine patente Helferin findet.
Der Fall den er löst ist passend zur damaligen Zeit wie ein Whodunit aufgebaut und nett gemacht. Was hier aber neben der Kriminalhandlung entscheidender ist (wie bei allen Krimis aus dem Hause Diogenes), ist die Komposition: Der Rahmen der hier beleuchtet wird, die historische Zeit und seine Wirren. Außerdem trifft Kurkow es sprachlich wieder besonders schön.
Mich hat es gut unterhalten, meinen Horizont erweitert und sprachlich gesättigt. Was will man mehr!
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Ein etwas anderer Kriminalroman
Ein historischer Krimi, der im Kiew von 1919 während der Russischen Revolution spielt.
Der junge Samson, der eben zum Vollwaisen geworden und ein Ohr verloren hat, durchlebt einige Überraschungen.
Seine elterliche Wohnung wird zunächst von zwei …
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Ein etwas anderer Kriminalroman
Ein historischer Krimi, der im Kiew von 1919 während der Russischen Revolution spielt.
Der junge Samson, der eben zum Vollwaisen geworden und ein Ohr verloren hat, durchlebt einige Überraschungen.
Seine elterliche Wohnung wird zunächst von zwei Rotarmisten besetzt, was noch später Fragen aufwerfen wird. Unterstützung findet er bei einer alten Hausmeisterin, über die er auch Nadjeschda kennenlernt.
Samson selbst wird zum Ermittler bei der Miliz, wo er einige Fälle löst und auch selbst in die Schusslinie gerät. Dabei hilft ihm auch seine Unerfahrenheit und sein unkonventionelles Vorgehen.
Insgesamt ein Buch, das zwar recht flüssig zu lesen ist, aber mit einer eher flachen Spannungskurve.
Wegen des historischen Kontexts und den detaillierten Beschreibungen dennoch sehr lesenswert. Eine Fortsetzung kann ich mir gut vorstellen.
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Kiew 1919
In dem Buch „Samson und Nadjeschda“ von Andrej Kurkow geht es um den Jungen Samson der seine Familie verloren hat und nun allein da stet in einer Welt die durch den Krieg noch aus den Fugen geraten ist.
Das Buch spielt 1919 in Kiew und beginnt damit wie Samson seinen …
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Kiew 1919
In dem Buch „Samson und Nadjeschda“ von Andrej Kurkow geht es um den Jungen Samson der seine Familie verloren hat und nun allein da stet in einer Welt die durch den Krieg noch aus den Fugen geraten ist.
Das Buch spielt 1919 in Kiew und beginnt damit wie Samson seinen Vater verliert und mit viel Glück überlebt, jedoch nicht unbeschadet denn er verliert sein Ohr, das er zwar noch hat, aber leider nicht mehr angenäht werden kann, weil die Ärztliche Versorgung nicht gegeben ist. Wir lernen Samson kenne, der ein guter Junger Mann ist, der an das Gute im Leben glaubt. Seine Vermieterin ist eine aufmerksame Person den Samson, nachdem er nun allein ist etwas im Auge behält und Ihm Nadjeschda vorstellt eine junge Frau, die nach Ihrer Meinung gut zu Ihm passen würde. Durch einen Zufall bekommt er eine Anstellung bei der neuen sowjetischen Polizei und stolpert gleich in seinen ersten Fall aus Mord und Diebstahl.
Der Schreibstil ist mitreißen und auf gewisse Art und Weise spannend. Aber auch gefühlvoll durch die Gedanken, die Samson hat und die eine beim Lesen mit Ihm verbinden. Sanson mit seiner gefühlvollen, ehrlichen und gütigen Art in dieser gefährlichen aufwühlenden Zeit sind Gegensätze, die das Buch bereichern. Auch die Beschreibung von Kiew nach der Russischen Revolution sind gut gemacht und die Geschichtlichen Ereignisse sind gut eingebettet.
Für mich persönlich war es ein toller Krimi, der mich sehr gut unterhalten hat und mir ein Einblick in die Zeit nach der Russischen Revolution gegeben hat. Ich bin auf die Fortsetzung gespannt.
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Originell, ungewöhnlich, atmosphärisch
„Samson und Nadeschda“ ist ein spannender Kriminalroman, der aus der Feder vom ukrainischen Autor Andrej Kurkow stammt. Die Handlung entwickelt sich in Kiew einige Jahre später nach der Revolution von 1917, in der Zeit voller …
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Originell, ungewöhnlich, atmosphärisch
„Samson und Nadeschda“ ist ein spannender Kriminalroman, der aus der Feder vom ukrainischen Autor Andrej Kurkow stammt. Die Handlung entwickelt sich in Kiew einige Jahre später nach der Revolution von 1917, in der Zeit voller Unruhe, Gefahr, Unbeständigkeit und Unberechenbarkeit.
Der junge Samson und sein Vater werden von Kasaken angegriffen. Der Vater stirbt und Samson verliert sein Ohr. Später fängt er bei der Miliz zu arbeiten, um sich für die Ordnung, Gefahrlosigkeit und Gerechtigkeit einzusetzen. Dabei ermittelt er in einem interessanten und ungewöhnlichen Fall. Was dieses Buch echt einzigartig macht, ist die Tatsache, dass Samsons abgetrenntes Ohr die Fähigkeit behalten hat, alles zu hören und das Gehörte zu übermitteln. Diese Fähigkeit wird Samson auch mal das Leben retten. Sehr originelle und mutige Idee, die im Buch einbezogen ist.
Dem Autor ist es sehr gut gelungen, die schwere Zeit nach der Revolution und den herrschenden damals Chaos eindrucksvoll und realistisch darzustellen. Für einen Kriminalroman mit dem historischen Hintergrund fand ich hier genügend Spannung vorhanden. Das Ende ist schlüssig und ich würde mich über die Fortsetzung freuen.
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Kiew. Wir schreiben das Jahr 1919 und befinden uns inmitten der Wirren der Russischen Revolution. Samsons Vater wird auf offener Straße von einem Rotarmisten getötet und Samson verliert ein Ohr, das er fortan aufbewahrt – es wird ihm gute Dienste leisten. Er beginnt seinen Dienst …
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Kiew. Wir schreiben das Jahr 1919 und befinden uns inmitten der Wirren der Russischen Revolution. Samsons Vater wird auf offener Straße von einem Rotarmisten getötet und Samson verliert ein Ohr, das er fortan aufbewahrt – es wird ihm gute Dienste leisten. Er beginnt seinen Dienst bei der neu gegründeten sowjetischen Polizei und lernt die patente Nadjeschka kennen. Schon sein erster Fall gibt ihm Rätsel auf….
Kurkow schildert eindrucksvoll ein spannendes und aufwühlendes Kapitel innerhalb der ukrainischen Geschichte. Er lässt den / die Leser*in eintauchen in eine unruhige, von Chaos, Willkür und Unsicherheit geprägte Zeit. Dabei baut er einige fantastische Elemente in die Geschichte mit ein, sodass die Lektüre immer spannend und unterhaltsam bleibt.
Bei aller Phantastik und den teils grausamen Ereignissen ist Kurkows Stil nüchtern und sachlich. Er wirft einen liebevollen Blick auf seine Figuren und ihm gelingen überzeugende Charaktere, die man so schnell nicht vergisst.
Fazit: Wer einen etwas ungewöhnlichen Krimi vor realem historischen Hintergrund, kombiniert mit leicht grotesken Elementen und überzeugenden Charakteren lesen möchte, dem sei Kurkows Roman wärmstens empfohlen.
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