Bihl Lou
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Putin im Wartezimmer
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Im Wartezimmer einer Hausärztin trifft sich eine Gruppe von Patient:innen unterschiedlichen Alters und sozialer Herkunft, die nur eines gemeinsam haben: den Wunsch, ihr Übergewicht loszuwerden. Deshalb absolvieren sie bei der Hausärztin einen Kurs über gesunde Ernährung. Bei zehn Sitzungen, beginnend mit dem Ausbruch des Ukrainekrieges, diskutieren sie das jeweils aktuelle politische Geschehen und lassen ihre Weltsicht diametral aufeinanderprallen.
Seit sie denken kann, träumte Lou Bihl vom Schreiben. Das häusliche Umfeld bestand jedoch auf einer "ordentlichen Ausbildung". So studierte sie Medizin und verliebte sich in den Arztberuf. Per Zufall landete sie in der Strahlentherapie, die sie nie wieder losließ. Nach der Facharztausbildung konnte sie sich neben dem klinischen Alltag auch der Forschung widmen. Für Ihre Habilitationsschrift erhielt sie als erste Frau den Wilhelm-Conrad-Röntgenpreis und, solchermaßen dekoriert, ihre Traumstelle als Chefärztin der Radioonkologie am Städtischen Klinikum Karlsruhe. Sie blieb dem Schreiben treu und verfasste zahlreiche Publikationen und Buchbeiträge. Außerdem fungierte sie viele Jahre als Pressesprecherin der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie und übte dabei, komplexe Sachverhalte verständlich auszudrücken. Nach dem Arztberuf erfüllte sie sich ihren Jugendtraum und begann zu schreiben. Kurz nach der Publikation ihres ersten Romans "Ypsilons Rache" kam die Coronapandemie, die sie in ihrem zweiten Buch "Amazonah" perspektivisch unter dem Motto verarbeitete: Was passiert, wenn wir weiter so wenig lernen und es mal richtig dick kommt? Aber es kam viel schlimmer als jegliche dystopische Phantasie: Die Zeitenwende des Ukrainekrieges. Als Auto-Psychotherapie schrieb sie "Putin im Wartezimmer". Dort lässt sie Patienten, die bei ihrer Hausärztin einen Kurs für gesunde Ernährung absolvieren, über Putins Krieg und das politische Tagesgeschehen diskutieren. Im Kurzgeschichtenband "Ohne Befund" fragt sie, ob Viagra im Seniorenheim tabu sein muss oder ob die German Angst eine Erbkrankheit ist. In den zehn Geschichten mit aktuellem Bezug gewährt sie überraschende Einblicke in den medizinischen Alltag - teils heiter, teils nachdenklich, aber immer mit Augenzwinkern erzählt.
Produktdetails
- Verlag: Unken, Karlsruhe
- Seitenzahl: 247
- Erscheinungstermin: 15. Februar 2023
- Deutsch
- Abmessung: 195mm x 127mm x 25mm
- Gewicht: 342g
- ISBN-13: 9783949286094
- ISBN-10: 3949286098
- Artikelnr.: 67249883
Herstellerkennzeichnung
Unken Verlag GmbH
Seewiesenäckerweg 49
76199 Karlsruhe
info@unken-verlag.de
"Putin im Wartezimmer" ist ein erfrischend anderer Arztroman, der sich von den klassischen Genrekonventionen abhebt. Statt einer überwältigenden Romanze bietet der Autor Lou Bihl eine bunt gemischte Gruppe von Menschen, die sich zum Abnehmkurs in einer Hausarztpraxis versammeln. …
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"Putin im Wartezimmer" ist ein erfrischend anderer Arztroman, der sich von den klassischen Genrekonventionen abhebt. Statt einer überwältigenden Romanze bietet der Autor Lou Bihl eine bunt gemischte Gruppe von Menschen, die sich zum Abnehmkurs in einer Hausarztpraxis versammeln. Doch im Wartezimmer entspinnt sich eine politische Diskussion, die den Leser fasziniert und zum Nachdenken anregt.
Die Charaktere in diesem Roman sind liebevoll ausgearbeitet und haben alle ihre eigenen einzigartigen Persönlichkeiten. Von der syrischen Putzfrau bis hin zum pensionierten Geschichtsprofessor sind die Figuren authentisch und gut entwickelt. Sie repräsentieren verschiedene Generationen, Hintergründe und politische Ansichten, was zu einer lebendigen Dynamik führt.
Die Diskussion über Putin, die im Wartezimmer entsteht, ist spannend und tiefgründig. Die unterschiedlichen Standpunkte der Charaktere werden respektvoll behandelt und regen den Leser dazu an, seine eigenen Ansichten zu reflektieren. Dabei geht es nicht nur um politische Fragen, sondern auch um moralische und ethische Dilemmata, die mit Putins Politik verbunden sind.
Lou Bihl versteht es, politische Themen geschickt in den Kontext einer Arztpraxis einzubinden, ohne dabei die Handlung zu überladen. Die Gespräche über Putin dienen als Katalysator für die Charakterentwicklung und eröffnen neue Einsichten in die individuellen Geschichten der Protagonisten. Es ist erstaunlich, wie der Autor es schafft, die politischen Elemente nahtlos in die Geschichte zu integrieren, ohne den Leser zu überfordern.
Die Sprache in "Putin im Wartezimmer" ist flüssig und gut lesbar. Lou Bihls Schreibstil ist angenehm und humorvoll, was die Lektüre zu einem vergnüglichen Erlebnis macht. Die Dialoge sind lebendig und realistisch, und die Beschreibungen der Charaktere und Umgebungen sind detailliert genug, um ein lebendiges Bild vor dem inneren Auge entstehen zu lassen.
Obwohl "Putin im Wartezimmer" nicht den typischen Arztroman-Klischees folgt, bietet er eine erfrischende Abwechslung. Die politische Komponente gibt dem Buch eine zusätzliche Tiefe und regt zum Nachdenken an. Es ist eine Geschichte über Menschen, ihre Verbindungen zueinander und ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die Welt.
Insgesamt kann ich "Putin im Wartezimmer" allen Lesern empfehlen, die nach einem unkonventionellen Arztroman suchen, der politische Themen geschickt in die Handlung integriert. Lou Bihl hat mit diesem Buch bewiesen, dass man Genregrenzen überschreiten und dabei fesselnde Geschichten erzählen kann.
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Das Thema ist immer noch aktuell, der Krieg in der Ukraine, in diesem Roman wird er auf eine vielseitige und interessante Weise besprochen.
7 übergewichtige Personen sitzen in einem Wartezimmer einer Arztpraxis, sie möchten an einem Ernährungskurs teilnehmen. Doch dann kommt das …
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Das Thema ist immer noch aktuell, der Krieg in der Ukraine, in diesem Roman wird er auf eine vielseitige und interessante Weise besprochen.
7 übergewichtige Personen sitzen in einem Wartezimmer einer Arztpraxis, sie möchten an einem Ernährungskurs teilnehmen. Doch dann kommt das Thema Krieg und die Charaktere haben alle eine völlig unterschiedliche Meinung und Ansicht. Es kommt zu einer hitzigen Diskussion die wirklich interessante und detailliert beschrieben wird. Auch die Charaktere lernt man besser kennen, ihre Lebensgeschichte und wie es zu dem Übergewicht kam. Die politischen Ansichten wurden sehr sachlich beschrieben, dennoch kommen die einzelnen Emotionen der Charaktere sehr gut rüber. Die Beschreibung der Hausärtzin fand ich auch sehr interessant und authentisch.
Der Schreibstil war wirklich sehr angenehm und verständlich. Ich konnte der Handlung gut folgen und fand die Ideen und Denkansätze der einzelnen Charaktere sehr spannend. Krieg und deren Auswirkungen sind ein schwierige Themen, ich finde, dass die Autorin Lou Bihl es geschafft hat, dieses Thema auf eine intensive, humorvolle und interessante Art zu beschreiben, dem Leser aber die Möglichkeit gibt, intensiver und mit einer anderen Sichtweise selber darüber nachzudenken.
Die Illustrationen von Daniel Horwitz haben wunderbar mit der Geschichte harmoniert und sie haben mir sehr gut gefallen.
Das Cover und der Titel passen einfach super und die Haptik des Buches ist wirklich toll. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.
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Eine Gruppe von Übergewichtigen ganz unterschiedlichen Alters findet sich mitten in der Pandemie im Wartezimmer ihrer Hausärztin zusammen, um gemeinsam zu lernen, mit ihrem Körper besser umzugehen - in einer Art Abendkurs.
Der Start des Kurses liegt ziemlich eng mit dem des …
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Eine Gruppe von Übergewichtigen ganz unterschiedlichen Alters findet sich mitten in der Pandemie im Wartezimmer ihrer Hausärztin zusammen, um gemeinsam zu lernen, mit ihrem Körper besser umzugehen - in einer Art Abendkurs.
Der Start des Kurses liegt ziemlich eng mit dem des Angriffskrieges auf die Ukraine zusammen: kein Wunder, dass die Patienten in der Zeit, in der sie auf Frau Doktor warten müssen - und das müssen sie eigentlich immer - darüber sprechen. Was ich auch ganz verständlich finde, allerdings nicht die Art, wie sie das tun - das ähnelt schon eher Fachgesprächen von Politikern oder Wissenschaftlern - denn es sind doch immer inhaltlich recht hoch angesetzte Gespräche, die dort geführt werden. Wenn man die Quellensammlung hinten im Buch sieht, weiß man auch warum das so ist.
Dies ist ein Aspekt im Roman, den ich als recht unrealistisch empfinde - ich hätte mir hier deutlich emotionalere, am Schicksal der Bevölkerung anteil nehmende Diskussionen gewünscht und nicht darüber, was Putin, Selenskij oder auch deutsche Politiker in diesem Zusammenhang sagen. Das war mir alles zu weit weg von der Realität, Gefallen fand ich eher an den ßig , in dem die Ärztin von ihren Patienten erzählte und man diese nach und nach besser kennen und verstehen lernte.
Bis kurz vor Schluss war ich eher mittelmäßig berührt, aber dann wurden die Zügel nochmal richtig angezogen und es zeigte sich, wie aus der den doch sehr unterschiedlich gepolten Gruppenmitgliedern unter ganz besondere Umständen eine Art Familie wurde,. Dieser sehr runde und gelungene Abschluss hat das Buch aus meiner Sicht dann doch noch zu etwas sehr Besonderem gemacht.
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Lou Bihl ist es gelungen, ein neues Genre zu erfinden: den politischen Arztroman. Und obwohl es hier viel um Politik geht und explizit um Putins Einmarsch in der Ukraine, ist dieses Buch unterhaltsam zu lesen, dabei gleichzeitig humorvoll, informativ und berührend.
Das unfreiwillige …
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Lou Bihl ist es gelungen, ein neues Genre zu erfinden: den politischen Arztroman. Und obwohl es hier viel um Politik geht und explizit um Putins Einmarsch in der Ukraine, ist dieses Buch unterhaltsam zu lesen, dabei gleichzeitig humorvoll, informativ und berührend.
Das unfreiwillige Zusammenkommen von sieben übergewichtigen Menschen in der Praxis ihrer Hausärztin zu einem Kurs über gesunde Ernährung führt zu heftigen Diskussionen rund um den Russland-Krieg. So verschieden diese sieben Personen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Ansichten und damit wird das Aufeinanderprallen der Charaktere schon mal recht heftig. Aber besonders faszinierend ist es, die Geschichte der einzelnen Menschen zu erfahren, die Gründe für das Übergewicht, die alle nachvollziehbar und menschlich sind. Auch die Hausärztin selber, sehr authentisch beschrieben von der Autorin und pensionierten Ärztin, kann so ein paar Einsichten in den Alltag ihres Berufsstandes geben.
In Zeiten der permanenten Berichterstattung über Gräueltaten in der Ukraine und dem Russland-Krieg ist dies ein Buch, das trotz vieler Fakten zu den aktuellen Geschehnissen leicht zu lesen ist, das Menschliche nicht aus den Augen verliert. Es lässt die Leser*innen mit einem positiven Gefühl zurück und nicht zuletzt die interessanten Illustrationen von Daniel Horwitz machen dieses Buch zu etwas ganz besonderem.
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„Putin im Wartezimmer“ ist ein faszinierendes Buch, das auf einer interessanten Idee basiert. Im Wartezimmer einer Arztpraxis kommen sieben übergewichtige Personen zusammen, die, während sie auf ihre Therapie warten, über den Krieg in der Ukraine diskutieren. Diese …
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„Putin im Wartezimmer“ ist ein faszinierendes Buch, das auf einer interessanten Idee basiert. Im Wartezimmer einer Arztpraxis kommen sieben übergewichtige Personen zusammen, die, während sie auf ihre Therapie warten, über den Krieg in der Ukraine diskutieren. Diese Personen repräsentieren ganz unterschiedliche Ansichten und Positionen zu dem Konflikt und seinen Hintergründen, die im Laufe der Diskussionen deutlich werden.
Dem Buch liegt eine sehr gründliche Recherche, die sich in einem umfangreichen Quellenapparat zeigt, zugrunde. Die Autorin hat zahlreiche seröse Quellen in ihr Buch mit einfließen lassen. So erhält der / die Leser*in ein gutes Verständnis für die verschiedenen Aspekte dieses Konflikts.
Die Charaktere sind in erster Linie Vertreter bestimmter Ideen, wirken jedoch auch als Personen authentisch und überzeugend. Die Autorin schafft es sehr gut, den einzelnen Positionen ein Gesicht zu geben. Durch Rede und Gegenrede, Argument und Gegenargument wirken die Diskussionen sehr lebhaft und kontrovers. So ist der / die Leser*in angehalten, seine / ihre eigene Position zu dem Thema zu überdenken und zu hinterfragen. Positiv ist mir auch aufgefallen, dass die Autorin nicht versucht, dem / der Leser*in ihre eigene Meinung aufzuzwingen. Stattdessen ermöglicht sie es ihren Leser*innen, sich mit verschiedenen Positionen auseinanderzusetzen und sich letztendlich eine eigene Meinung zu bilden. Im Laufe der Lektüre wird klar, dass die Welt nicht einfach nur schwarz-weiß ist, sondern sehr komplex und dass es zahlreiche Graustufen gibt. Das Ende des Buchs löst sich dann etwas vom Ukraine-Konflikt und dehnt sich ins Philosophische aus, der Ausklang ist versöhnlich und hoffnungsvoll. Und ohne Hoffnung ist alles verloren!
Fazit: Ein ungewöhnliches Buch, das ich mit größtem Interesse gelesen habe. Es wirkt als aktuelle Bestandsaufnahme des Ukrainekriegs im Jahr 2022 / 23. Ich kann es jedem empfehlen, der sich selbst ein Bild der vom Stand der Diskussion machen möchte.
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Wenn der Krieg ins Wartezimmer einzieht!
Die vielseitige Autorin Lou Bihl hat ein neues Buch geschrieben. Diesmal handelt es um eine „Art“ Arztroman. Um einen ziemlich politischen noch dazu.
Sieben übergewichtige Teilnehmer/innen besuchen einen Kurse über gesunde …
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Wenn der Krieg ins Wartezimmer einzieht!
Die vielseitige Autorin Lou Bihl hat ein neues Buch geschrieben. Diesmal handelt es um eine „Art“ Arztroman. Um einen ziemlich politischen noch dazu.
Sieben übergewichtige Teilnehmer/innen besuchen einen Kurse über gesunde Ernährung bei ihrer Hausärztin. Sieben Menschen unterschiedlichster Herkunft. Vom Kommunalpolitiker, über den Geschichtsprofessor bis hin zur syrischen Putzfrau sitzen sie alle zusammen im Wartezimmer. Wie das sehr schön in Szene gesetzte Buchcover schon erahnen lässt, erhalten bald schon Putin und der Ukrainekrieg Einzug in die Gespräche der Akteure. Dabei vertritt jeder der versammelten Teilnehmer/innen seine eigenen politischen Ansichten, Meinungen und auch Ängste. Es kommt unweigerlich zu Diskussionen und Analysen innerhalb der Gruppe und zu Schlussfolgerungen mit denen man nicht unbedingt gerechnet hätte.
Der Ukrainekrieg hat Einzug in die Welt der Bücher genommen. Im hier vorliegenden Buch sogar in das Wartezimmer einer Arztpraxis. Dieses wunderbar recherchierte Buch macht von vorne bis hinten richtig Spaß und regt zum Nachdenken über unsere heutige Gesellschaft an. Die politischen Diskussionen sind eingebettet in eine sehr realistische Rahmengeschichte, wie sie überall in Deutschland stattfinden könnte. Dabei sind die unterschiedlichen Charaktere wirklich gut skizziert und deren Handlungen nachvollziehbar. Wer jemals in einem Wartezimmer saß, weiß wie bunt gemischt die dort wartenden Menschen sind und wie kontrovers etwaige Debatten ausfallen könnten.
Durch die verschiedenen Meinungen der Protagonisten wird der Krieg von unterschiedlichen Seiten beleuchtet und besser erklärbar gemacht. Interessant ist auch der Meinungsstreit, in wie weit man aus seiner Komfortzone rauskommen sollte, während in der Ukraine Menschen an Hunger und Vertreibung leiden und mit dem Tod konfrontiert sind.
Fazit: Mit „Putin im Wartezimmer“ hat Autorin Lou Bihl einen tollen Roman geschrieben , der den Beginn des Ukrainekriegs innerhalb eines Kurses für gesundes Essen ausführlich und sehr gut recherchiert nachzeichnet.
Skurril, mit ernstem Thema und doch immer wieder heiter bereitet das Buch sehr vergnügliche Lesestunden. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Die Illustrationen von Daniel Horowitz die Kirsche auf dem Kuchen. Absolute Leseempfehlung!
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Die Idee ist verrückt, skurril, lustig und hat etwas sehr Einnehmendes – ein Wartezimmer voller unterschiedlicher Patienten, die das gemeinsame Ziel teilen, ihren Leibesumfang zu reduzieren. Grandios, schon auf den ersten Seiten Lou Bihls Roman "Putin im Wartezimmer" war ich …
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Die Idee ist verrückt, skurril, lustig und hat etwas sehr Einnehmendes – ein Wartezimmer voller unterschiedlicher Patienten, die das gemeinsame Ziel teilen, ihren Leibesumfang zu reduzieren. Grandios, schon auf den ersten Seiten Lou Bihls Roman "Putin im Wartezimmer" war ich gefangen und die syrische Putzfrau Amira hat es mir besonders angetan, die erfrischend spontan und unkonventionell ihre Gedanken als Ich-Erzählerin mit uns teilt. Dann dürfen wir noch aus der Perspektive der Frau Doktor, beliebt, äußerst geschätzt, menschlich und den Menschen zur Seite stehend, die Gedanken, Gefühle und Motivation erleben – so eine wunderbare Hausärztin wünsche ich mir! Die Menschen im Wartezimmer bilden ein Teilabbild der Gesellschaft – Politiker, Professor, demente Wissenschaftlerin, Computer-Nerd, Putzfrau, von 19 bis 73 Jahren und aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten stammend. Und in diesen Sitzungen wird in der Regel im Vorfeld wild diskutiert – über Gott und die Welt und vor allem über den Krieg in der Ukraine. Fakten und Hintergrundinformationen werden detailliert geliefert und der eigene Horizont erweitert. Allerdings war mir der politische Diskurs zu ausufernd. Ich war mehr an den persönlichen Geschichten der Charaktere als an den Gesprächen über Selenskyj, Putin, Panzer und Co interessiert. Vielleicht liege ich falsch, aber mir kam es so vor, als ob die Aufklärung und Wissensvermittlung über den Krieg in der Ukraine, Reaktionen der Politiker, Maßnahmen und Gegenmaßnahmen im Bundestag und im EU-Parlament im Mittelpunkt standen und die Geschichte um die übergewichtige Therapiegruppe eher Mittel zum Zweck war. Schade, über Kevin, Amira und Mrs. Glück hätte ich gerne noch mehr erfahren...
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