Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Treffen sich Stan Laurel und Thomas von Aquin im Dunkeln ... "Markus Orths macht das Schwere leicht und das Dunkle hell." Martin Halter, FAZEine unglaubliche, unerhörte Begegnung, die den Bogen spannt über siebenhundert Jahre Weltgeschichte: Zwei Männer treffen sich in vollkommener Finsternis. Sie wollen ans Licht, unbedingt. Sie tasten sich voran, führen irrwitzige Gespräche und teilen die Erinnerungen an zwei haarsträubend unterschiedliche Leben. Die Männer? Stan Laurel und Thomas von Aquin. Der begnadete Komiker trifft auf den großen Denker des Mittelalters. Warum hier? Warum jetzt?...
Treffen sich Stan Laurel und Thomas von Aquin im Dunkeln ... "Markus Orths macht das Schwere leicht und das Dunkle hell." Martin Halter, FAZEine unglaubliche, unerhörte Begegnung, die den Bogen spannt über siebenhundert Jahre Weltgeschichte: Zwei Männer treffen sich in vollkommener Finsternis. Sie wollen ans Licht, unbedingt. Sie tasten sich voran, führen irrwitzige Gespräche und teilen die Erinnerungen an zwei haarsträubend unterschiedliche Leben. Die Männer? Stan Laurel und Thomas von Aquin. Der begnadete Komiker trifft auf den großen Denker des Mittelalters. Warum hier? Warum jetzt? Warum gerade sie beide? Genau dies müssen sie herausfinden, um endlich ans Licht zu gelangen. "Picknick im Dunkeln" ist eine aufregende philosophische Reise, eine urkomische und todernste Geschichte über die großen Fragen des Lebens.
Markus Orths wurde 1969 geboren und studierte Philosophie, Romanistik und Anglistik in Freiburg. Er lebt als Autor mit Frau und drei Kindern in Karlsruhe. Seine Romane wurden in sechzehn Sprachen übersetzt, der Roman Das Zimmermädchen wurde 2015 für das Kino verfilmt. Er ist außerdem Autor von Hörspielen und Kinderbüchern. Bei Hanser erschienen seine Romane Max (2017), Picknick im Dunkeln (2020) und Mary & Claire (2023).
Produktdetails
- Verlag: Hanser
- Artikelnr. des Verlages: 505/26570
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: 27. Januar 2020
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 132mm x 27mm
- Gewicht: 349g
- ISBN-13: 9783446265707
- ISBN-10: 3446265708
- Artikelnr.: 57897608
Herstellerkennzeichnung
Carl Hanser Verlag
Vilshofener Straße 10
81679 München
info@hanser.de
© BÜCHERmagazin, Björn Hayer
Totengespräche mit Stan und Tommy
Fetter Engel im Schnee: Markus Orths bittet Thomas von Aquin und Stan Laurel zum "Picknick im Dunkeln"
Zwei Männer tappen im Dunkeln. Sie haben keinen blassen Schimmer, wo sie sind und wie sie wieder aus der Finsternis ans Licht kommen wollen, aber immerhin, "solange wir reden, leben wir". Der eine ist Stan Laurel, die dünnere Hälfte von Dick und Doof, der tollpatschige, "unabsichtliche Anarchist" mit Melone und Fliege. Der andere ist der berühmteste Theologe der Welt, Thomas von Aquin, der "stumme Ochse", eine "Geistseele", so dick, dass man ihr der Legende nach zum Schreiben einen Halbmond aus dem Tisch heraussägen musste. Stan Laurel starb 1965, Thomas 1274. Siebenhundert Jahre
Fetter Engel im Schnee: Markus Orths bittet Thomas von Aquin und Stan Laurel zum "Picknick im Dunkeln"
Zwei Männer tappen im Dunkeln. Sie haben keinen blassen Schimmer, wo sie sind und wie sie wieder aus der Finsternis ans Licht kommen wollen, aber immerhin, "solange wir reden, leben wir". Der eine ist Stan Laurel, die dünnere Hälfte von Dick und Doof, der tollpatschige, "unabsichtliche Anarchist" mit Melone und Fliege. Der andere ist der berühmteste Theologe der Welt, Thomas von Aquin, der "stumme Ochse", eine "Geistseele", so dick, dass man ihr der Legende nach zum Schreiben einen Halbmond aus dem Tisch heraussägen musste. Stan Laurel starb 1965, Thomas 1274. Siebenhundert Jahre
Mehr anzeigen
und etliche Welten liegen zwischen dem ungläubigen Komiker und dem gelehrten Dominikanermönch, aber zusammen sind sie ein unschlagbares Paar. Nicht zufällig nannte Beckett immer Stan und Ollie als Idealbesetzung für seine metaphysischen Clowns in "Warten auf Godot".
Markus Orths rüttelt mit seinen kühnen Versuchsanordnungen und bizarren Gedankenspielen immer wieder an den Grundmauern unserer Logik: "Erwachen aus dem Einerlei. Einbruch des Unmöglichen. Angriff auf das Gewohnte" definierte er einmal als Impuls seines Schreibens. In "Lehrerzimmer" beschrieb der ehemalige Lehrer die Schule als DDR-ähnliches System von Spitzelei, autoritärem Terror und bürokratischem Leerlauf, in "Alpha & Omega" träumte sich ein Mädchen mit einem hohlen Hund in eine postapokalyptische Zukunft. "Die Tarnkappe" war ein verkappt kafkaesker Thriller um die erstaunlichen Möglichkeiten, die sich einem unsichtbaren Menschen eröffnen. "Das Zimmermädchen" drang, als Hotelangestellte quasi unsichtbar, in das Leben der anderen ein, durchwühlte die Koffer der Gäste, probierte ihre Kleider und Identitäten aus und machte die Leser zu ihren Komplizen. Nebenbei schreibt Orths auch noch Kinderbücher; gerade hat er eines über die "Luftpiraten" geschrieben, die hoch über der Erde in Phantasiewolken und logischen Luftlöchern hausen.
Jetzt also treffen sich Stan und Tommy im Limbus, zwei Tote - denn die Finsternis ist natürlich kein Escape-Room-Spiel, sondern ein Gleichnis - an der Schwelle zwischen Seligkeit und Verdammnis. Geschickt verknüpft Orths in seiner "Göttlichen Komödie" drei Erzählebenen: das physische Herumtasten im Dunkeln, philosophische Dispute über Gottesbeweise und Weltweisheit, Erinnerungen aus den Leben des Komikers wie des Klerikers. Die beiden haben manches gemein, aber sie sind natürlich auch getrennt durch mehr als Zeit und Raum: Finsteres Mittelalter trifft auf dunkles 20. Jahrhundert, Showbusiness auf Kirche, Glauben auf aufgeklärte Skepsis, Slapstick und Klamauk auf ernste Predigten. Stan war fünfmal verheiratet, Thomas liebte (hier im Roman) allenfalls eine Nonnen namens Andra züchtig. Der Scholastiker wollte Gott dienen und die Welt mit allen Sinnen vernünftig begreifen, der "Schlauspieler" vor allem seinem dominanten Vater imponieren. Das Lachen und der Tod schweißen sie zusammen, die ausweglose Lage, das Zittern und Blödeln im stockfinsteren Keller und am meisten das gemeinsame Reden, die Solidarität der Nichtsehenden. Jeder für sich ist hilflos, einsam, dumm, schwach. Zusammen sind sie weniger "menschenseelenallein", können Räuberleitern bilden, sich scheu umarmen und trösten, und das zählt in der Vorhölle nicht wenig.
Thomas von Aquin ist eindeutig der Klügere, aber er hat auch ein paar Bretter vor dem Kopf, etwa seinen stoisch unbeirrbaren Glauben an die eine Wahrheit, um den Stan ihn manchmal beneidet. Orths hat mit seinem Roman ursprünglich Dante, dann aber vor allem seinem verstorbenen Vater ein Denkmal setzen wollen, der auch absolutes Gottvertrauen mit unverwüstlichem Humor verband. Thomas ist ein Doktor Allwissend, aber er hat naturgemäß noch nichts von Kant und Darwin, Film und Fernsehen gehört. Sein Laienbruder klärt ihn über die Errungenschaften der Moderne auf. Der Aquinat kann sich nicht mit Stans "heillosem Lachen" anfreunden, aber er schmunzelt auch mal gern über Schwiegermutterwitze. Was nicht bei Aristoteles steht, ist für Thomas weder existent noch vorstellbar, und dessen Buch über die Komödie ist bekanntlich verschollen. Aber nicht nur für kindliche Luftpiraten gilt: "Sinnlosigkeit macht sich Luft im Unsinn."
Orths hat Philosophie studiert und weiß aus G.K. Chestertons Märchenbuch über Thomas von Aquin, dass Vernunft und Glaube, Logik und Lachen sich nicht ausschließen müssen. Am Ende profitieren alle: Der dicke Doctor Angelicus wird heiter und übermütig, sein Cicerone weise. Stan findet einen Freund, der ihn, anders als Ollie, nicht immer herumschubst und maßregelt, und Thomas lernt, aus vollem Herzen und intellektuell unbeschwertem Kopf zu lachen. "Etwas zu sehen, mit dem man nicht gerechnet hat, ist der Ursprung des Lachens": Lachen ist für Orths praktische Lebenshilfe, "Einübung ins Sterben", letzter Trost, aber im letzten Stündlein ist dann jeder allein. Stan geht mit dem - historisch verbürgten - letzten Wort "Ich möchte jetzt lieber sterben als Ski fahren" hinüber. Thomas von Aquin hört mit dem Schreiben auf und beginnt eine Schneeballschlacht; von ihm bleibt der Abdruck eines "fetten Engels im Schnee" zurück.
Auch von "Picknick im Dunkeln" bleibt ein guter Eindruck. Orths macht das Schwere leicht und das Dunkle hell und lässt sich auch vom Dämon der "Ablenkung vom Wesentlichen" nicht in die Irre führen. In seinem hochkonzentrierten Kammerspiel - Orths hat von seinem Roman auch eine Theaterfassung erstellt - bleibt alles in einer filigranen, leichthändigen Schwebe zwischen absurder Parabel und göttlichem Slapstick. Treffen sich zwei Männer im Dunkeln, der eine dick, der andere auch gar nicht doof: So fangen schlechte Witze an. Bei Orths wird aus dem Grimassieren im Dunkeln ein Totengespräch voller Lebensweisheit und gutem Witz.
MARTIN HALTER
Markus Orths: "Picknick im Dunkeln". Roman.
Carl Hanser Verlag,
München 2020. 238 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Markus Orths rüttelt mit seinen kühnen Versuchsanordnungen und bizarren Gedankenspielen immer wieder an den Grundmauern unserer Logik: "Erwachen aus dem Einerlei. Einbruch des Unmöglichen. Angriff auf das Gewohnte" definierte er einmal als Impuls seines Schreibens. In "Lehrerzimmer" beschrieb der ehemalige Lehrer die Schule als DDR-ähnliches System von Spitzelei, autoritärem Terror und bürokratischem Leerlauf, in "Alpha & Omega" träumte sich ein Mädchen mit einem hohlen Hund in eine postapokalyptische Zukunft. "Die Tarnkappe" war ein verkappt kafkaesker Thriller um die erstaunlichen Möglichkeiten, die sich einem unsichtbaren Menschen eröffnen. "Das Zimmermädchen" drang, als Hotelangestellte quasi unsichtbar, in das Leben der anderen ein, durchwühlte die Koffer der Gäste, probierte ihre Kleider und Identitäten aus und machte die Leser zu ihren Komplizen. Nebenbei schreibt Orths auch noch Kinderbücher; gerade hat er eines über die "Luftpiraten" geschrieben, die hoch über der Erde in Phantasiewolken und logischen Luftlöchern hausen.
Jetzt also treffen sich Stan und Tommy im Limbus, zwei Tote - denn die Finsternis ist natürlich kein Escape-Room-Spiel, sondern ein Gleichnis - an der Schwelle zwischen Seligkeit und Verdammnis. Geschickt verknüpft Orths in seiner "Göttlichen Komödie" drei Erzählebenen: das physische Herumtasten im Dunkeln, philosophische Dispute über Gottesbeweise und Weltweisheit, Erinnerungen aus den Leben des Komikers wie des Klerikers. Die beiden haben manches gemein, aber sie sind natürlich auch getrennt durch mehr als Zeit und Raum: Finsteres Mittelalter trifft auf dunkles 20. Jahrhundert, Showbusiness auf Kirche, Glauben auf aufgeklärte Skepsis, Slapstick und Klamauk auf ernste Predigten. Stan war fünfmal verheiratet, Thomas liebte (hier im Roman) allenfalls eine Nonnen namens Andra züchtig. Der Scholastiker wollte Gott dienen und die Welt mit allen Sinnen vernünftig begreifen, der "Schlauspieler" vor allem seinem dominanten Vater imponieren. Das Lachen und der Tod schweißen sie zusammen, die ausweglose Lage, das Zittern und Blödeln im stockfinsteren Keller und am meisten das gemeinsame Reden, die Solidarität der Nichtsehenden. Jeder für sich ist hilflos, einsam, dumm, schwach. Zusammen sind sie weniger "menschenseelenallein", können Räuberleitern bilden, sich scheu umarmen und trösten, und das zählt in der Vorhölle nicht wenig.
Thomas von Aquin ist eindeutig der Klügere, aber er hat auch ein paar Bretter vor dem Kopf, etwa seinen stoisch unbeirrbaren Glauben an die eine Wahrheit, um den Stan ihn manchmal beneidet. Orths hat mit seinem Roman ursprünglich Dante, dann aber vor allem seinem verstorbenen Vater ein Denkmal setzen wollen, der auch absolutes Gottvertrauen mit unverwüstlichem Humor verband. Thomas ist ein Doktor Allwissend, aber er hat naturgemäß noch nichts von Kant und Darwin, Film und Fernsehen gehört. Sein Laienbruder klärt ihn über die Errungenschaften der Moderne auf. Der Aquinat kann sich nicht mit Stans "heillosem Lachen" anfreunden, aber er schmunzelt auch mal gern über Schwiegermutterwitze. Was nicht bei Aristoteles steht, ist für Thomas weder existent noch vorstellbar, und dessen Buch über die Komödie ist bekanntlich verschollen. Aber nicht nur für kindliche Luftpiraten gilt: "Sinnlosigkeit macht sich Luft im Unsinn."
Orths hat Philosophie studiert und weiß aus G.K. Chestertons Märchenbuch über Thomas von Aquin, dass Vernunft und Glaube, Logik und Lachen sich nicht ausschließen müssen. Am Ende profitieren alle: Der dicke Doctor Angelicus wird heiter und übermütig, sein Cicerone weise. Stan findet einen Freund, der ihn, anders als Ollie, nicht immer herumschubst und maßregelt, und Thomas lernt, aus vollem Herzen und intellektuell unbeschwertem Kopf zu lachen. "Etwas zu sehen, mit dem man nicht gerechnet hat, ist der Ursprung des Lachens": Lachen ist für Orths praktische Lebenshilfe, "Einübung ins Sterben", letzter Trost, aber im letzten Stündlein ist dann jeder allein. Stan geht mit dem - historisch verbürgten - letzten Wort "Ich möchte jetzt lieber sterben als Ski fahren" hinüber. Thomas von Aquin hört mit dem Schreiben auf und beginnt eine Schneeballschlacht; von ihm bleibt der Abdruck eines "fetten Engels im Schnee" zurück.
Auch von "Picknick im Dunkeln" bleibt ein guter Eindruck. Orths macht das Schwere leicht und das Dunkle hell und lässt sich auch vom Dämon der "Ablenkung vom Wesentlichen" nicht in die Irre führen. In seinem hochkonzentrierten Kammerspiel - Orths hat von seinem Roman auch eine Theaterfassung erstellt - bleibt alles in einer filigranen, leichthändigen Schwebe zwischen absurder Parabel und göttlichem Slapstick. Treffen sich zwei Männer im Dunkeln, der eine dick, der andere auch gar nicht doof: So fangen schlechte Witze an. Bei Orths wird aus dem Grimassieren im Dunkeln ein Totengespräch voller Lebensweisheit und gutem Witz.
MARTIN HALTER
Markus Orths: "Picknick im Dunkeln". Roman.
Carl Hanser Verlag,
München 2020. 238 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
"Ein wunderlich bezauberndes Buch über die Sehnsucht nach und die Möglichkeit zur Nähe in unmöglichen Situationen." Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 14.04.20 "Mit 'Picknick im Dunkeln' ist ein unterhaltsamer und fein gearbeiteter Roman entstanden. Einer, der sich nicht scheut, große Fragen zu stellen - und Antworten zu finden." Tanya Lieske, Deutschlandfunk, 16.03.2020 "'Picknick im Dunkeln' ist ein so tiefsinniger wie federleichter Roman, amüsant und geistvoll zugleich. [...] Der eigentliche Zauber des Buches liegt in der Kollision zweier unvereinbarer Standpunkte und Weltsichten, die von völligem Unverständnis zum Begreifen, zum Ineinandergleiten führt. [...] Markus Orths führt vor, wie man miteinander reden, sich verständigen
Mehr anzeigen
und schliesslich verstehen kann, auch wenn man von denkbar weit entfernten Positionen herkommt. Eine in Zeiten wachsender Intoleranz und Abschottung höchst willkommene Lektüre." Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 16.02.2020 "Orths macht das Schwere leicht und das Dunkle hell und lässt sich auch vom Dämon der 'Ablenkung vom Wesentlichen' nicht in die Irre führen. In seinem hochkonzentrierten Kammerspiel [...] bleibt alles in einer filigranen, leichthändigen Schwebe zwischen absurder Parabel und göttlichem Slapstick. [...] Bei Orths wird aus dem Grimassieren im Dunkeln ein Totengespräch voller Lebensweisheit und gutem Witz." Martin Halter, FAZ, 13.02.2020 "Den Lesern dieses kuriosen, entzückenden, tiefsinnigen Romans geht so manches Licht auf." Martin Ebel, SonntagsZeitung, 08.02.2020 "Markus Orths beschwört mit beeindruckender Präzision und subtilem Witz die Kraft des Gesprächs und des gegenseitigen Verstehens." Lina Brünig, WDR 5 Bücher, 08.02.2020 "Das ist ein geistesblitzender und schräger, aber auch ein ernsthafter und bewegender Roman. [...] 'Picknick im Dunkeln' ist ein Roman des Lachens und des Denkens, der zeigt, wie sehr wir auf beides angewiesen sind. Die Dunkelheit, die uns Markus Orths hier schildert, ist begeisternd hell." Martin Oehlen, Kölner Stadt-Anzeiger, 07.02.2020 "Einmal mehr gewinnt Markus Orths der realen Biografien großer Künstler einen flüssig geschriebenen Roman ab. Gag gegen Gottesbeweis, Slapstick gegen Glaube - am Ende ein klares Unentschieden und vor allem ein großer Gewinn für die Leser." Jörg Schieke, MDR Kultur, 03.02.2020 "Markus Orths freigeistiger Roman wirft auch ein Schlaglicht auf die erhitzte Debattenkultur unserer Zeit. [...] [Seine] literarische Jenseitsreise zeigt mithin, was Literatur kann. Sie mag auf höchst charmante Weise unbekannte Räume zu erschließen." Björn Hayer, WDR 3 Buchkritik, 11.02.2020
Schließen
Gleich mal vorneweg eine Warnung: Wer nach dem Verlagstext "eine aufregende philosophische Reise, eine urkomische und todernste Geschichte über die großen Fragen des Lebens" erwartet, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht sein.
Das hat dieser kluge, kurze Roman jedoch …
Mehr
Gleich mal vorneweg eine Warnung: Wer nach dem Verlagstext "eine aufregende philosophische Reise, eine urkomische und todernste Geschichte über die großen Fragen des Lebens" erwartet, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht sein.
Das hat dieser kluge, kurze Roman jedoch nicht verdient. Leider werden die Klappentexte jedoch auch hierzulande immer reißerischer, keine Ahnung, was sich die Marketing-Abteilungen davon versprechen. Jedenfalls habe ich in "Picknick im Dunkeln" keine urkomischen Passagen gefunden, wohl aber fein dosierten Wortwitz. Und ja, es geht um den Tod, darum ob und wenn ja was uns danach erwartet, und die philosophischen Betrachtungen sind durchaus ernst, aber deswegen nicht gleich todernst.
Der Plot mutet zunächst mystisch-skurril an: Stan Laurel, bekannt vor allem als Komiker des legendären Filmduos "Laurel und Hardy"/"Dick und Doof", trifft in einem zappendusteren Gang auf den rund 700 Jahre vor ihm geborenen Thomas von Aquin, seines Zeichens dominikanischer Theologe und Philosoph. Autor Markus Orths schafft eine unterhaltsame und lehrreiche Melange aus einer Doppelbiografie und einem philosophischen Spaziergang.
Ich habe das Buch zwei Mal gelesen und kann dies nur empfehlen: Es steckt voller sprachlicher Kleinode, besonders die witzig-beschreibenden Neologismen, wie etwa "Schneckenfühlerfingerchen" haben es mir angetan. Für das bessere Verständnis manch philosophischen Gedankengangs hätten mir etwas mehr einschlägige Vorkenntnisse wohl geholfen. Sehr bereichernd fand ich hingegen die wahre Flut an biografischen Details, vor allem zu Stan Laurel. Daneben ist der Roman aber vor allem auch eine Geschichte über zwei Männer, die aus völlig unterschiedlichen Erfahrungs- und Glaubenswelten stammen, und die dennoch in einen wirklichen Dialog treten. Die den Gesprächspartner erzählen lassen und ihm aufmerksam zuhören, versuchen, ihn zu verstehen, auch das, was zunächst fremd erscheint, ins eigene Denken zu lassen.
So gesehen ein wichtiges Buch, gerade in einer Zeit, in der sich vorgefasste Meinungen schnell zementieren und Diskussionen oft zum reinen Schlagabtausch statt zu wirklichem Dialog verkommen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Als Stan Laurel Thomas von Aquin das Lachen lehrte
Markus Orths zeigt in seinem neuen Werk "Picknick im Dunkeln", wie sich zwei Menschen verstehen lernen, die nichts gemein haben. Dabei bedient er sich einer so emotionalen Sprache und überrascht mit Wortneuschöpfungen, …
Mehr
Als Stan Laurel Thomas von Aquin das Lachen lehrte
Markus Orths zeigt in seinem neuen Werk "Picknick im Dunkeln", wie sich zwei Menschen verstehen lernen, die nichts gemein haben. Dabei bedient er sich einer so emotionalen Sprache und überrascht mit Wortneuschöpfungen, daß es eine wahre Freude ist.
Obwohl die konträren Protagonisten Thomas von Aquin und Stan Laurel nicht nur Ansichten zu Humor, Religion und den Tod, sondern auch 700 Jahre trennen, schaffen sie es, mit einer bereitwilligen Offenheit all ihre Differenzen zu überwinden.
Dazu befinden sie sich offenbar in einer Art Zwischenreich, nicht mehr lebendig, aber auch nicht tot. Zudem werden sie in einer lichtlosen Röhre der meisten ihrer Sinne beraubt- nur ihr Tast- und Hörsinn ist verblieben.
Neben Erzählungen und Gesprächen über ihr eigenes Leben geht es vor allem um die großen Fragen des Lebens- was ist gut und was böse, warum streben wir nach Glück, wie können wir besser kommunizieren, was gibt uns das Lachen und sollten wir uns vor dem Tod fürchten?
Nach dem großartigen Hauptteil, der zugleich tiefsinnig, locker, amüsant und spannend war, enttäuschte jedoch die Auflösung etwas- da hätte ich ein fulminanteres Ende erwartet.
Fazit: ein warmherziges Plädoyer für (mehr) Toleranz.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Stan Laurel (1890-1965) trifft auf Thomas von Aquin (1225-1274) - häh? Und nicht nur das! Um sie herum herrscht vollkommene Dunkelheit, und keiner von ihnen weiß, was sie an diesem Ort erwartet.
Was sich anhört wie der wirre Traum eines Surrealisten, ist das Ausgangsszenario des …
Mehr
Stan Laurel (1890-1965) trifft auf Thomas von Aquin (1225-1274) - häh? Und nicht nur das! Um sie herum herrscht vollkommene Dunkelheit, und keiner von ihnen weiß, was sie an diesem Ort erwartet.
Was sich anhört wie der wirre Traum eines Surrealisten, ist das Ausgangsszenario des neuen Buches von Markus Orths. Beworben wird es vom Verlag mit 'eine aufregende philosophische Reise, eine urkomische und todernste Geschichte...', was ich als doch etwas (oder auch etwas mehr) übertrieben betrachte. Ja, es gibt philosophische Momente ebenso wie komische und ernste, doch von allem etwas und nie in Extremform.
Der Schwerpunkt lag für mich auf der Schilderung der Biographien der beiden Männer, die ich insbesondere im Falle Thomas von Aquins als sehr gelungen empfand. Da außer den reinen Fakten zu dessen Leben keine persönlichen Zeugnisse überliefert sind (sieht man von seinen philosophischen und theologischen Schriften ab), sind die entsprechenden Abschnitte zu seinem Leben wohl gänzlich der Phantasie des Autors zu verdanken. Wie er das Leben dieses großen mittelalterlichen Denkers darstellt, finde ich sehr glaubwürdig und authentisch. Wohl wissend, dass nur Wenig davon als verbürgt gelten kann.
Was diese beiden Leben, Thomas' und Stans, miteinander verbindet, ist praktisch nichts außer ihr gemeinsamer Aufenthalt an diesem mysteriösen Ort. Doch in dieser vollkommenen Dunkelheit versuchen sie nun, sich einander anzunähern und zu verstehen, um sich in dem Unerklärlichen, das um sie herum herrscht, gegenseitig Halt zu geben. Wobei Stan klar der 'Bedürftigere' der Beiden ist - Denken schlägt Lachen ;-)
Markus Orths zeigt in einer gefühlvollen Sprache mit wirklich kreativen neuen Wortkreationen (Hosenrücktauschverstecke, Schneckenfühlerfingerchen), wie sich zwei Menschen verstehen lernen, die nichts gemeinsam haben. Doch mit Offenheit und Bereitschaft ist es auch möglich, Bande über die Jahrhunderte zu knüpfen. Verbindungen, die einen bis in den Tod begleiten.
Es ist eine gut erzählte, in gewisser Weise phantastische Geschichte, die mich mit ihrer Auflösung jedoch ein bisschen enttäuschte - zu alltäglich kam sie daher. Dennoch: eine schöne und etwas ungewöhnliche Lektüre.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Arthur Stanley Jefferson, bekannt als Stan Laurel, der dünne Teil von ‘Dick und Doof’, befindet sich einem ihm unbekannten Tunnel und ist dort von absoluter Finsternis umgeben. Gespenstisch und makellos ist dieser mysteriöse, fremde Ort, denn weder sind Steinchen, noch Flusen …
Mehr
Arthur Stanley Jefferson, bekannt als Stan Laurel, der dünne Teil von ‘Dick und Doof’, befindet sich einem ihm unbekannten Tunnel und ist dort von absoluter Finsternis umgeben. Gespenstisch und makellos ist dieser mysteriöse, fremde Ort, denn weder sind Steinchen, noch Flusen zu ertasten und Wände, Boden und Decke bilden eine absolut glatte Oberfläche. Kein Licht, keine Geräusche bis er plötzlich leise Atemgeräusche wahrnimmt und denen folgt.
Stan trifft dort in der Schwärze auf Thomas von Aquin. Siebenhundert Jahre trennen sie in der weltlichen Geschichte und noch viel mehr Unterschiede gibt es...Anarchist trifft auf Dominikanermönch, Mittelalter auf das mittlere 20. Jahrhundert, Kirche auf Showbühne, tiefer Glaube auf Zweifel und Misstrauen, Ernsthaftigkeit auf Albernheit…
Die beiden beginnen, teils Arm in Arm, ihren gemeinsamen Weg, einen Spaziergang offenbar in der Station zwischen Paradies und Hölle. War es das jetzt? Beginnt so die Ewigkeit? Hat die Ewigkeit überhaupt einen Anfang?
Für ihr Miteinander stehen ihnen zunächst nur Tast- und Hörsinn zur Verfügung, denn sie riechen, schmecken und sehen nichts. Der gemeinsame Gang durch die Finsternis ist sehr unterhaltsam, interessant durch die vielen philosophischen Aspekte und Unterhaltungen der beiden. Die jeweiligen Biografien, die sie sich gegenseitig erzählen, und somit auch den Leser*innen, sind nebenbei toller Geschichtsunterricht und bringt einem diese beiden Persönlichkeiten sehr nah, denn die Erzählungen bestehen hauptsächlich aus den wichtigsten Stationen der beiden in ihrem Leben. Nach und nach kristallisiert sich dadurch heraus, warum sich gerade Stan und Thomas treffen.
Der Autor, studierte übrigens u.a. Philosophie, verwebt hier Geschichte und Fakten mit Fiktion und Philosophie, Weisheit und Tiefsinn mit Komik und Humor. Dies alles in den Gesprächen der Protagonisten über Gott, Glaube, Nichtglaube, Sein und Nichtsein, Sinn und Unsinn, Leben und Tod. Picknick im Dunkeln ist ein sehr unterhaltsames, kurzweiliges, interessantes, außergewöhnliches und tiefsinniges Buch. Spannend und zugleich entschleunigend, leicht zu lesen. Stellenweise sehr komisch und lustig, nämlich dann, wenn Stan in seiner Plauderlaune vom Film erzählt, von Impfungen, Amerika oder dass die Erde sich um die eigene Achse dreht und Thomas wie vor den Kopf geschlagen wirkt und sich von Stanley grob die 700 Jahre fehlende Weltgeschichte erklären lässt. Ebenso stimmt es traurig und nachdenklich, denn oft trügt der Schein und im Inneren eines Menschen sieht es ganz anders aus, als der äußere Eindruck wirkt.
Das Ende hat mir sehr gefallen und es schließt sich ein großartiger Kreis.
Ein besonders außergewöhnliches Buch, welches ich noch lange in Erinnerung haben werde. Klare Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ein disparater Stoff
Nicht erst seit Kehlmanns Geschichte über Humboldt und Gauß ist das fiktive Zusammentreffen zweier grundverschiedener historischer Gestalten ein literarisch reizvolles Genre geworden, und so lässt auch Markus Orths in seinem neuen Roman «Picknick im …
Mehr
Ein disparater Stoff
Nicht erst seit Kehlmanns Geschichte über Humboldt und Gauß ist das fiktive Zusammentreffen zweier grundverschiedener historischer Gestalten ein literarisch reizvolles Genre geworden, und so lässt auch Markus Orths in seinem neuen Roman «Picknick im Dunkeln» Stan Laurel und Thomas von Aquin aufeinander treffen. Und dass, obwohl zwischen dem Tod des Filmkomikers und dem des Heiligen mehr als siebenhundert Jahre liegen. Eine Begegnung der besonderen Art also, die nur in jenem zeitlosen Zwischenreich stattfinden kann, welches Tod und Ewigkeit voneinander trennt.
«Diese Dunkelheit, diese alles verschlingende, vollkommene Dunkelheit: Wohin er sich wandte, Stanley sah nichts» heißt es zu Beginn. Er sieht nichts, auf sein Rufen meldet sich niemand, und so beginnt er seine Umgebung abzutasten Aber er findet nur glatte Wände, scheinbar ist er in einem Tunnel, der ja irgendwo einen Ausgang haben müsste, wie er glaubt. Also beginnt er, langsam in eine Richtung loszulaufen. Und trifft nach einer Weile überraschend auf einen anderen Menschen, der da am Boden hockt und ihm zunächst nicht antwortet, als er ihn anspricht. Nach und nach stellt sich heraus, dass er auf Thomas von Aquin gestoßen ist, einer der einflussreichsten Philosophen des Mittelalters und der bedeutendste katholische Theologe überhaupt. Was folgt ist eine zuweilen amüsante, zuweilen aber auch philosophisch anspruchsvolle Unterhaltung der beiden Männer, die ungleicher kaum sein könnten. Hier der Spaßmacher des Films, zu seiner Zeit weltberühmt für seine wenig geistreiche, slapstickartige Komik, mit der er seinen Zuschauern im Dunkel des Kinos eine sorgenfreie Stunde beschert, um sie, wenigstens für kurze Zeit, den schnöden Alltag und ihre Sorgen vergessen zu lassen. Und auf der anderen Seite der strenge Theologe, dessen Denken sich auf Aristoteles stützte, ein Scholastiker, der ein umfangreiches Werk hinterlassen hat, ein reiner Geistesmensch, der allem Weltlichen entsagt hatte als Dominikaner.
In fünfzig Kapiteln entwickelt Markus Orths in seiner Jenseitsreise den Gedanken-Austausch der ungleichen Männer, die sich zunächst schwer tun, sich in das Leben des jeweils anderen hineinzufinden, was allein schon der riesige Zeitunterschied mit sich bringt. Abwechselnd wird in Rückblenden aus dem Leben der Beiden berichtet, die sich allmählich näher kommen, die sich im Gespräch, so gut es geht, mit der Vita des jeweils anderen vertraut machen. Natürlich kommt es zu Disputen, die auf größtmöglichen Spaß ausgerichtete Lebensweise von Stan Laurel, seine nur auf das Lachen abzielenden Bemühungen stehen der mönchischen Glaubens-Strenge des Heiligen diametral entgegen. Gleichwohl versuchen beide, einander zu verstehen. Es geht letztendlich um Sinnfragen, die von ihnen ganz unterschiedlich beantwortet werden, und um den Tod natürlich, den beide, sie ahnen das allmählich, ja bereits hinter sich haben. Und so bemühen sie sich, einander Halt zu geben in dieser mysteriösen Umgebung physischen und meta-physischen Dunkels, und eine Bande zu knüpfen über die trennenden Jahrhunderte hinweg, - sie kommen sich tatsächlich immer näher.
Markus Orths breitet sein philosophisches Gedanken-Experiment in einer angenehm lesbaren Sprache ohne Fachchinesisch vor den Lesern aus, seine gedanklichen Expeditionen in die Welt der großen Denker sind leicht nachvollziehbar. Er legt damit auch so manche Fährte für eigene Reflektionen über letzte Wahrheiten, die man ja so gern verdrängt, was die Lektüre über das rein Unterhaltende hinaus bereichernd macht. Über alldem liegt aber störend der Eindruck, dass hier ein disparater Stoff gewaltsam in ein literarisches Korsett gezwungen wurde, was besonders bei den oft holprigen Dialogen ziemlich deutlich wird. Wenig überzeugend sind zudem die artistischen Übungen der beiden Figuren im völligen Dunkel, die in einem ebenso misslungenen Finale münden. Diese Ambivalenz zwischen Erzählstoff und literarischer Umsetzung schmälert den Lesegenuss!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Ein gelungener Mix aus Biographien und philosophischen Fragen. Stan Laurel meets Thomas von Aquin.
Es ist dunkel, man findet sich umgeben von purer Schwärze. Tast- und Gehörsinn scheinen zu funktionieren, dann kann es wohl doch nicht ganz so schlimm sein. Aber wie ist derjenige dorthin …
Mehr
Ein gelungener Mix aus Biographien und philosophischen Fragen. Stan Laurel meets Thomas von Aquin.
Es ist dunkel, man findet sich umgeben von purer Schwärze. Tast- und Gehörsinn scheinen zu funktionieren, dann kann es wohl doch nicht ganz so schlimm sein. Aber wie ist derjenige dorthin gelangt? Eine Erinnerung daran gibt es nicht, sehr wohl an das eigene Leben. Irgendwo sollte sich doch ein Ausgang finden lassen, könnte man meinen. Und so tastet sich unser Held durch die Dunkelheit vorwärts. Es ist niemand anderes als Arthur Stanley Jefferson, uns besser bekannt als Stan Laurel. Seine ersten Gedanken in dieser bizarren Situation galten seinem langjährigen Filmpartner und Freund Oliver Hardy. Ein klägliches „Ollie?“ verstummte unbeantwortet.
Und so beginnt eine abenteuerliche Reise durch die Finsternis. Orths erzählt uns viele interessante Dinge über Stan Laurel, über seinen Werdegang und sein Leben. Und währenddessen stolpert Stan auf seinem Weg entlang einer Wand über eine Person, die am Boden kauerte – Thomas von Aquin, welcher sich im Jahre 1273 wähnt.
Es beginnen interessante Dialoge zwischen den beiden, natürlich vorerst geprägt durch den kleinen Unterschied von 700 Jahrhunderten, welche Stan voraus ist. Doch bald bekommt das Gespräch eine philosophische Natur, geprägt von der Frage, warum sie beide hier sind. Absolut fesselnd! Die Gedanken dehnen sich aus, drehen sich bald um Glaubensfragen. Stan Laurel ist mehr oder weniger Atheist, und so treffen dogmatisch zwei Welten aufeinander. Laurels „Religion“ besteht in der Faszination des Lachens, denn nichts war ihm in seinem Leben wichtiger, als Menschen zum Lachen zu bringen. Dazwischen, aufgelockert, gibt es immer wieder passende Kapitel über den Lebenslauf der beiden Protagonisten.
Ich bin total fasziniert von diesem Buch, so „trocken“ sich der Inhalt auch anhören mag. Aber: ich glaube, man sollte ein Fan des Komikers Laurel sein, und seine Filme kennen (auch wenn viele Szenen beschrieben werden), um im Gedankenkarussel der beiden nicht schwindelig zu werden. Sehr gerne gebe ich hier eine Leseempfehlung für dieses äußerst gelungene Werk und geniale Buch. Für mich ist es eine große Erzählkunst, ein solches Thema derart unterhaltsam zu beschreiben!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für