Peter Buwalda
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Otmars Söhne
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Ein meisterhafter Roman über Familie, Identität und die Bruchstücke des Lebens in heutiger Zeit."Ungeheuer fesselnd, handwerklich grandios und verblüffend. Ein Wunder der Erzählkunst." NRC HandelsbladLudwig Smit, Stiefbruder eines genialen, aber wunderlichen Klavier- und Beethoven-Virtuosen, dessen Vater Otmar auch ihn großgezogen hat, reist als Shell-Angestellter auf die sibirische Insel Sachalin, um dort den Geschäftsführer der Firma Sakhalin Energy zu treffen. Dabei kommt ihm der Verdacht, dass dieser Johan Tromp sein leiblicher Vater ist, der ihn schon im Stich gelassen hat, als er...
Ein meisterhafter Roman über Familie, Identität und die Bruchstücke des Lebens in heutiger Zeit.
"Ungeheuer fesselnd, handwerklich grandios und verblüffend. Ein Wunder der Erzählkunst." NRC Handelsblad
Ludwig Smit, Stiefbruder eines genialen, aber wunderlichen Klavier- und Beethoven-Virtuosen, dessen Vater Otmar auch ihn großgezogen hat, reist als Shell-Angestellter auf die sibirische Insel Sachalin, um dort den Geschäftsführer der Firma Sakhalin Energy zu treffen. Dabei kommt ihm der Verdacht, dass dieser Johan Tromp sein leiblicher Vater ist, der ihn schon im Stich gelassen hat, als er noch gar nicht geboren war. In einem Schneesturm begegnet Ludwig völlig unverhofft einer früheren Mitbewohnerin wieder, der Journalistin Isabelle Orthel, die mit Tromp vor Jahren in Nigeria eine Affäre hatte. Isabelle verfolgt nun den Plan, Tromps dunkle Machenschaften ans Licht zu zerren. Bislang kam der Hedonist und Alpha-Mann immer einfach so davon.
Nach seinem fulminanten Roman Bonita Avenue, von der ZEIT als "große europäische Kunst" gefeiert, schreibt Peter Buwalda nun also weiter an seinem stilistisch meisterhaften literarischen Universum. In Otmars Söhne geht es wieder um Familie, abwesende Väter und Stiefväter, Identität und Verantwortung, persönliche Versäumnisse, Sexualität und Schuld - das unübersichtlich gewordene Leben in heutiger Zeit.
"Ungeheuer fesselnd, handwerklich grandios und verblüffend. Ein Wunder der Erzählkunst." NRC Handelsblad
Ludwig Smit, Stiefbruder eines genialen, aber wunderlichen Klavier- und Beethoven-Virtuosen, dessen Vater Otmar auch ihn großgezogen hat, reist als Shell-Angestellter auf die sibirische Insel Sachalin, um dort den Geschäftsführer der Firma Sakhalin Energy zu treffen. Dabei kommt ihm der Verdacht, dass dieser Johan Tromp sein leiblicher Vater ist, der ihn schon im Stich gelassen hat, als er noch gar nicht geboren war. In einem Schneesturm begegnet Ludwig völlig unverhofft einer früheren Mitbewohnerin wieder, der Journalistin Isabelle Orthel, die mit Tromp vor Jahren in Nigeria eine Affäre hatte. Isabelle verfolgt nun den Plan, Tromps dunkle Machenschaften ans Licht zu zerren. Bislang kam der Hedonist und Alpha-Mann immer einfach so davon.
Nach seinem fulminanten Roman Bonita Avenue, von der ZEIT als "große europäische Kunst" gefeiert, schreibt Peter Buwalda nun also weiter an seinem stilistisch meisterhaften literarischen Universum. In Otmars Söhne geht es wieder um Familie, abwesende Väter und Stiefväter, Identität und Verantwortung, persönliche Versäumnisse, Sexualität und Schuld - das unübersichtlich gewordene Leben in heutiger Zeit.
Peter Buwalda, 1971 in Brüssel geboren, arbeitete für eine Musikzeitschrift, bevor er seinen ersten Roman schrieb und freier Schriftsteller wurde. Sein Debüt "Bonita Avenue", 2013 auf Deutsch erschienen, wurde für zwölf Preise nominiert, darunter die wichtigsten niederländischen Literaturpreise, und mehrfach ausgezeichnet. Der Roman führte über zwei Jahre lang die holländischen Bestsellerlisten an und wurde in zwanzig Sprachen übersetzt. 2019 veröffentlichte er seinen zweiten Roman, "Otmars Söhne", den ersten Teil einer Trilogie. Peter Buwalda lebt in Amsterdam. Gregor Seferens, 1964 geboren, ist Übersetzer etwa von Maarten 't Hart, Geert Mak und Harry Mulisch und wurde u.a. mit dem Else-Otten-Übersetzerpreis ausgezeichnet. Er lebt in Bonn.
Produktdetails
- Verlag: Rowohlt, Hamburg
- Originaltitel: Otmars zonen
- Artikelnr. des Verlages: 23264
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 620
- Erscheinungstermin: 18. Mai 2021
- Deutsch
- Abmessung: 216mm x 154mm x 52mm
- Gewicht: 890g
- ISBN-13: 9783498001759
- ISBN-10: 3498001752
- Artikelnr.: 59385880
Herstellerkennzeichnung
Rowohlt Verlag GmbH
Kirchenallee 19
20099 Hamburg
produktsicherheit@rowohlt.de
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Jens Uthoff verzeiht Peter Buwalda das Überkandidelte. Den ersten Band von Buwaldas Trilogie liest er trotz "überbordender Ideenfülle" mit Genuss. Das liegt an Buwaldas Erzähllust und seinem Händchen für Dialoge, Dramaturgie und für Abgründiges. Szenen wie von David Lynch begegnen Uthoff ebenso wie literarische Bezüge zu Sade. Ob die Handlung um Macht und Eros und um einen für Shell tätigen Geologen und seine Beziehungen, die laut Uthoff mal Züge eines Wirtschaftskrimis, mal Züge eines psychologischen Romans hat, letztlich aufgeht, vermag der Rezensent einstweilen nur zu hoffen, nicht zu sagen. Wie Buwalda Erzählstränge und Spuren legt und Bezüge andeutet, birgt für den Leser jedenfalls Unterhaltungspotenzial, findet er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Vater, warum hast du mich verlassen?
Peter Buwaldas Roman "Otmars Söhne"
Sein Debüt "Bonita Avenue" (deutsch 2013) war ein großer Erfolg. Hier schrieb einer über viele hundert Seiten mit unglaublichem Furor über die Verwicklungen und Abgründe einer zerborstenen Familie. Der flämische Autor Peter Buwalda, geboren 1971, ringt bis heute mit dieser Thematik. 2019 erschien in den Niederlanden der erste Teil seines als Trilogie angelegten Romans "Otmars Söhne", wiederum über sechshundert Seiten stark und nun auch ins Deutsche übertragen. Gleich im einleitenden Satz heißt es: "Mit dem, was Psychiater für ein stattliches Honorar Vatersuche nennen, hat es nichts zu tun; Dolf sucht nichts, und er vermisst auch nichts, als
Peter Buwaldas Roman "Otmars Söhne"
Sein Debüt "Bonita Avenue" (deutsch 2013) war ein großer Erfolg. Hier schrieb einer über viele hundert Seiten mit unglaublichem Furor über die Verwicklungen und Abgründe einer zerborstenen Familie. Der flämische Autor Peter Buwalda, geboren 1971, ringt bis heute mit dieser Thematik. 2019 erschien in den Niederlanden der erste Teil seines als Trilogie angelegten Romans "Otmars Söhne", wiederum über sechshundert Seiten stark und nun auch ins Deutsche übertragen. Gleich im einleitenden Satz heißt es: "Mit dem, was Psychiater für ein stattliches Honorar Vatersuche nennen, hat es nichts zu tun; Dolf sucht nichts, und er vermisst auch nichts, als
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in ihrer Wohnung in der Geresstraat ein Mann auftaucht, zu dem er noch im selben Jahr ,Papa' sagt, obwohl er doch bereits ein zehnjähriger Junge ist." Das ist gelogen, denn im Verlauf der Handlung schält sich immer stärker der Wunsch des nunmehr Erwachsenen heraus, den leiblichen Vater, der die Mutter noch vor seiner Geburt verlassen hat, ausfindig zu machen und zu verstehen.
Aber zunächst beginnt der Roman in ruhigem Fahrwasser. Dolfs Mutter verliebt sich in Otmar, den Dirigenten in einer Musikschule, und zieht ins Haus des neuen Mannes, der dort mit einem Sohn und einer Tochter lebt. Eine Patchworkfamilie entsteht - wie so oft bei Buwalda. Das Problem: Beide Knaben tragen den Vornamen Dolf. Da Otmars Sohn als pianistisches Wunderkind bereits Aufsehen erregt hat, muss der andere Dolf seinen Namen ablegen und wird in Ludwig umbenannt. Die Geschwister bleiben ungleich: Die beiden Musikerkinder sind kleine Genies, reden altklug über Musik und leben in der Einbildung, sie wären etwas ganz Besonderes. Der neue Ludwig kann nicht mithalten, er ist ein normaler Junge ohne besondere Begabungen.
Dann macht die Geschichte einen großen Sprung. Es geht auf die sibirische Insel Sachalin, der inzwischen 35 Jahre alte Ludwig arbeitet dort als Spezialist an der Entdeckung neuer Erdölfelder. Der örtliche Chef seines niederländischen Arbeitgebers ist Johan Tromp, und verschiedene Hinweise lassen bei Ludwig den Verdacht aufkommen, dieser Mann sei sein leiblicher Vater. Nun entwickelt Buwalda seine ganze Fabulier- und Erzählkunst. Der größte Teil des Romans handelt von nur wenigen Tagen des Aufenthalts in Sachalin. Eigentlich will Ludwig zurückfliegen, aber ein Schneesturm hält ihn auf. Die Halbinsel versinkt in der weißen Hölle und Ludwig in seiner Vergangenheit. Mit Rückblenden, Zwischenblenden und Ferngesprächen Ludwigs mit seiner Ehefrau verwirrt und verirrt sich die Geschichte in turbulente Szenen.
Sexualität spielt, wie in Buwaldas Debüt, eine wichtige Rolle. Eine homosexuelle Affäre wird eingeflochten, mit Geschlechtsumwandlung. Tromp hat ehedem in Holland eine von Ludwig angebetete Frau zu seiner Sexsklavin gemacht und deren Ehe zerstört. Der vermutete Vater erweist sich in Darstellungen anderer als Sadist. Auch der Stiefbruder kommt wieder ins Spiel. Dolf soll angeblich den "verlorenen" dritten Satz der Beethoven-Klaviersonate Opus 111 gefunden haben. Ludwig erzählt davon unter dem Siegel der Verschwiegenheit einer Journalistin; die jedoch bricht das Vertrauen und beginnt sofort zu recherchieren.
Buwalda ist unersättlich in der Konstruktion emotional hoch aufgeladener Einfälle und Geschichten. Sein deutscher Übersetzer Gregor Seferens vermag ihm dabei gewandt und abwechslungsreich zu folgen. Am Ende des Romans bleiben viele Konflikte ungelöst, viele lose Fäden hängen in der Luft. Das bietet mannigfaltige Anknüpfungspunkte für die noch zu erwartenden zwei Folgeromane. Ludwig will Gewissheit, ist aber auch von Zweifeln geplagt; der Machtmensch und Erotomane Tromp - vielleicht eine Anspielung auf Donald Trump - stößt ihn ab und zieht ihn an. Buwalda erzählt dies alles nicht als psychologisches Familiendrama, sondern als großes Panorama menschlicher Absurditäten und Gewalttaten. Alle sind irgendwie beschädigt und drehen doch am Rad der persönlichen Geschichte, im Großen wie im Kleinen. Eines ist sicher: Die bürgerlich gefestigte Familie ist nicht zu retten.
LERKE VON SAALFELD
Peter Buwalda: "Otmars Söhne". Roman.
Aus dem Niederländischen von Gregor Seferens. Rowohlt Verlag, Hamburg 2021. 621 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Aber zunächst beginnt der Roman in ruhigem Fahrwasser. Dolfs Mutter verliebt sich in Otmar, den Dirigenten in einer Musikschule, und zieht ins Haus des neuen Mannes, der dort mit einem Sohn und einer Tochter lebt. Eine Patchworkfamilie entsteht - wie so oft bei Buwalda. Das Problem: Beide Knaben tragen den Vornamen Dolf. Da Otmars Sohn als pianistisches Wunderkind bereits Aufsehen erregt hat, muss der andere Dolf seinen Namen ablegen und wird in Ludwig umbenannt. Die Geschwister bleiben ungleich: Die beiden Musikerkinder sind kleine Genies, reden altklug über Musik und leben in der Einbildung, sie wären etwas ganz Besonderes. Der neue Ludwig kann nicht mithalten, er ist ein normaler Junge ohne besondere Begabungen.
Dann macht die Geschichte einen großen Sprung. Es geht auf die sibirische Insel Sachalin, der inzwischen 35 Jahre alte Ludwig arbeitet dort als Spezialist an der Entdeckung neuer Erdölfelder. Der örtliche Chef seines niederländischen Arbeitgebers ist Johan Tromp, und verschiedene Hinweise lassen bei Ludwig den Verdacht aufkommen, dieser Mann sei sein leiblicher Vater. Nun entwickelt Buwalda seine ganze Fabulier- und Erzählkunst. Der größte Teil des Romans handelt von nur wenigen Tagen des Aufenthalts in Sachalin. Eigentlich will Ludwig zurückfliegen, aber ein Schneesturm hält ihn auf. Die Halbinsel versinkt in der weißen Hölle und Ludwig in seiner Vergangenheit. Mit Rückblenden, Zwischenblenden und Ferngesprächen Ludwigs mit seiner Ehefrau verwirrt und verirrt sich die Geschichte in turbulente Szenen.
Sexualität spielt, wie in Buwaldas Debüt, eine wichtige Rolle. Eine homosexuelle Affäre wird eingeflochten, mit Geschlechtsumwandlung. Tromp hat ehedem in Holland eine von Ludwig angebetete Frau zu seiner Sexsklavin gemacht und deren Ehe zerstört. Der vermutete Vater erweist sich in Darstellungen anderer als Sadist. Auch der Stiefbruder kommt wieder ins Spiel. Dolf soll angeblich den "verlorenen" dritten Satz der Beethoven-Klaviersonate Opus 111 gefunden haben. Ludwig erzählt davon unter dem Siegel der Verschwiegenheit einer Journalistin; die jedoch bricht das Vertrauen und beginnt sofort zu recherchieren.
Buwalda ist unersättlich in der Konstruktion emotional hoch aufgeladener Einfälle und Geschichten. Sein deutscher Übersetzer Gregor Seferens vermag ihm dabei gewandt und abwechslungsreich zu folgen. Am Ende des Romans bleiben viele Konflikte ungelöst, viele lose Fäden hängen in der Luft. Das bietet mannigfaltige Anknüpfungspunkte für die noch zu erwartenden zwei Folgeromane. Ludwig will Gewissheit, ist aber auch von Zweifeln geplagt; der Machtmensch und Erotomane Tromp - vielleicht eine Anspielung auf Donald Trump - stößt ihn ab und zieht ihn an. Buwalda erzählt dies alles nicht als psychologisches Familiendrama, sondern als großes Panorama menschlicher Absurditäten und Gewalttaten. Alle sind irgendwie beschädigt und drehen doch am Rad der persönlichen Geschichte, im Großen wie im Kleinen. Eines ist sicher: Die bürgerlich gefestigte Familie ist nicht zu retten.
LERKE VON SAALFELD
Peter Buwalda: "Otmars Söhne". Roman.
Aus dem Niederländischen von Gregor Seferens. Rowohlt Verlag, Hamburg 2021. 621 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Buwalda entwickelt seine ganze Fabulier- und Erzählkunst (... und) ist unersättlich in der Konstruktion emotional hoch aufgeladener Einfälle und Geschichten. .(... Er) erzählt dies alles nicht als psychologisches Familiendrama, sondern als großes Panorama menschlicher Absurditäten und Gewalttaten. Lerke von Saalfeld Frankfurter Allgemeine Zeitung 20210706
Spannender und außergewöhnlicher Roman
Der Roman „Otmars Söhne“ ist der erste Teil des als Trilogie angelegten Romans „111“ von Peter Buwalda. Der Roman handelt von Ludwig (früher war sein Name Dolf) der bei Shell arbeitet und bei einer …
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Spannender und außergewöhnlicher Roman
Der Roman „Otmars Söhne“ ist der erste Teil des als Trilogie angelegten Romans „111“ von Peter Buwalda. Der Roman handelt von Ludwig (früher war sein Name Dolf) der bei Shell arbeitet und bei einer Geschäftsreise auf die sibirische Insel Sachalin Johan Tromp, den Chef von der Firma Sakhalin Energy kennenlernt, der vermutlich sein Vater ist. Der Roman handelt außerdem von Ludwigs Patchworkfamilie. Da wären sein Stiefvater Otmar, der zwei Kinder mit in die Ehe bringt, Tosca und Dolf (ja er heißt genauso, Ludwig musste seinen Namen ändern) und Ludwigs Mutter. Als Ludwig durch einen Schneesturm nicht von Sachalin abreisen kann trifft er dort zufällig eine alte Bekannte wieder – Isabelle. Der zweite Teil des Romans beleuchtet hauptsächlich Isabelles Geschichte, die wie sich herausstellt, vor Jahren eine Affäre mit Johan Tromp hatte.
Der Roman Otmars Söhne erfordert beim Lesen eine hohe Konzentration, da häufig zwischen der Vergangenheit und Gegenwart gewechselt wird, auch ohne Absätze mitten im Text. Der Sprachstil von Peter Buwalda hat mir sehr gut gefallen, er schreibt sehr direkt und man bleibt auch über die Länge von 620 sehr gut im Lesefluss. Insgesamt muss ich sagen, dass mir der zweite Teil des Romans, der größtenteils die Geschichte von Isabelle beleuchtet etwas mehr gefallen hat. Der Roman endet leider etwas abrupt. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf die beiden weiteren Teile. Fazit: 4,5 von 5 Sternen.
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Von hummelfreu2703
Meine Meinung zu Otmars Söhne ist etwas durchwachsen. Auf der einen Seite ist der Roman tiefgründig, persönlich und teilweise ziemlich heftig und brutal. Der Roman war für mich nicht ganz einfach zu lesen. Es ist kein Roman zum "berieseln" sondern …
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Von hummelfreu2703
Meine Meinung zu Otmars Söhne ist etwas durchwachsen. Auf der einen Seite ist der Roman tiefgründig, persönlich und teilweise ziemlich heftig und brutal. Der Roman war für mich nicht ganz einfach zu lesen. Es ist kein Roman zum "berieseln" sondern verlangt nach voller Konzentration. Peter Buwaldas Schreibstil ist einzigartig. Sie ist sehr direkt und nimmt keine Umschweife. Die Charaktere sind eigen und auch manchmal sonderbar. Es geht um Dolf (später Ludwig), der ohne seinen Vater aufgewachsen ist. Er ließ Dolfs Mutter schon vor der Geburt sitzen. Mit 10 Jahren lernt er seinen "Stiefvater" Otmar kennen.
Während Ludwig als Erwachsener in Sibirien auf Erdölfeldern für Shell arbeitet, lernt er Johan Tromp kennen. Ist er vielleicht sein Vater?
Wenn man sich die Zeit nimmt und sich auf die Schreibart einlässt, ist das Buch auf jeden Fall packend und empfehlenswert.
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Der Roman "Otmars Söhne" von Peter Buwalda ist der geplante erste Teil einer dreibändigen Familiengeschichte. Wobei es sich hier definitiv nicht um den klassischen Familienroman handelt!
Das Buch handelt von eigenwilligen zum Teil exzentrischen Menschen, die auf die eine oder …
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Der Roman "Otmars Söhne" von Peter Buwalda ist der geplante erste Teil einer dreibändigen Familiengeschichte. Wobei es sich hier definitiv nicht um den klassischen Familienroman handelt!
Das Buch handelt von eigenwilligen zum Teil exzentrischen Menschen, die auf die eine oder andere Weise miteinander verbunden sind. Dies sind Ludwig Smit, Experte für künstliche Erdbeben im Rahmen der Erdölexploration bei Shell mit ausgeprägten Minderwertigkeitskomplexen. Johan Tromp, skrupelloser Manager bei Shell, vermeintlicher Vater von Ludwig und darüber hinaus stark sadomasochistisch veranlagt. Isabell Orthel, Investigativjournalistin im (selbst-) zerstörerischen Kampf gegen die Ölindustrie befindlich.
Im Wesentlichen geht es um die Beziehungen dieser Dreierkonstellation zueinander, wobei die persönliche, sehr unterschiedliche Geschichte jeder Person anschaulich beschrieben wird.
Diese Lebenswege sind oft unbequem, teilweise extrem, aber irgendwie immer spannend zumal sie im direkten Kontrast so gegensätzlich sind!
Peter Buwalda schafft es virtuos seinen Protagonisten Tiefe zu verleihen! Dies gelingt nicht zuletzt durch die Kombination von nahezu poetischen Passagen (da muss man manchmal einen Satz auch zweimal lesen ;)) und sehr gut recherchierten sowie aufbereiteten Spezialthemen wie etwa der Ölindustrie, Klassische Musik und Sexualität.
Ein durchaus gelungenes Buch, welches bewusst gelesen werden muss!
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Einfach sehr sehr gut, auf seine ganz eigene Art
Die Geschichte, die einem hier begegnet ist, ist 'normal', nichts außergewöhnliches nach objektiver Betrachtung. Sie beschreibt einfach das Leben einer vielleicht in einer Hinsicht dann doch nicht ganz so gewöhnlichen Familie und …
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Einfach sehr sehr gut, auf seine ganz eigene Art
Die Geschichte, die einem hier begegnet ist, ist 'normal', nichts außergewöhnliches nach objektiver Betrachtung. Sie beschreibt einfach das Leben einer vielleicht in einer Hinsicht dann doch nicht ganz so gewöhnlichen Familie und später ihrer Söhne, wobei man ja durchaus geltend machen kann, das jedem Mensch seine ganz eigene 'Einzigartigkeit' zusteht und so ist das dann hier wohl auch. Der verwitwete Otmar mit seinen beiden Kindern Dolf und Tosca trifft auf Ulrike, die einen Sohn hat, der ebenfalls Dolf heißt und später auf Ludwig umbenannt wird. Auch sie ist allein. Die beiden heiraten und sie werden unter Otmars Dach zu einer doch recht gut verträglichen Patchworkfamilie. Bei Otmars zwei eigenen Kindern dreht sich alles um die Musik. Beide sind herausragend, der Junge am Klavier, Tosca auf der Geige und ihr Vater tut alles, um sie voran zu bringen. Der spätere Ludwig dagegen ist ein sportlicher Kerl, der mit der Musik wenig am Hut hat, aber das ist kein Problem. Otmar wird ihm ein guter Vater. Sie haben immer genug Gesprächsstoff miteinander und Ludwig seinerseits ist seinem Ersatzvater sehr zugetan. Und Ulrike, sie bekocht alle, ist ein durchaus ausgleichender Pol und kann auch beim Thema Musik durchaus das ein oder andere Mal mitreden. Man sieht, also tatsächlich, eine fast normale Familie. Dazwischen und danach dann Zeitsprünge hinein in Ludwigs Erwachsenenleben. Beruflich gerade auf der sibirischen Insel Sachalin unterwegs, sitzt er dort fest, wegen eines Schneesturms und lernt so, seinen vermutlich tatsächlichen Vater kennen. Und eine alte Bekannte kommt auch noch ins Spiel.
Man denkt nun, ja und warum jetzt das alles, warum 620 Seiten für den zudem ersten Teil einer so doch eher unspannenden 'Familien'-Geschichte. Und die Antwort ist, weil sie grandios ist. Grandios in ihrem feinen präzisen Schreibstil, der so genau auf den Punkt bringt, wer die Menschen sind, gerade in diesem Augenblick und so ganz nah dran bleibt, ohne das das Gefühl jemals kippt und Partei ergreift, auf welche Weise wir die Personen warnehmen, ob das Pendel hin zum Sympathischen oder eher Unangenehmen ausschlägt. Das ist ein Grund für das Besondere, das für mich von diesem Buch ausgeht oder besser gesagt, das könnte es sein. Aber eigentlich und vor allem ist da eine Faszination, deren Ursache man gar nicht wirklich greifen kann. Sie ist einfach da und sie bringt einen durch dieses Werk, superleicht und in einem durch, auf das der nächste Band bald folgen wird und einen dann einfach wieder mitnimmt, aufs Neue.
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Alles außer_gewöhnlich !
Orange, grün, lila – brillierende Farben präsentieren sich auf dem Cover – eine Einladung zu einer berauschenden Geschichte. Die rückwärts gerichtete Zählweise der Kapitel, die irgendwo starten (111) und irgendwo enden (75) …
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Alles außer_gewöhnlich !
Orange, grün, lila – brillierende Farben präsentieren sich auf dem Cover – eine Einladung zu einer berauschenden Geschichte. Die rückwärts gerichtete Zählweise der Kapitel, die irgendwo starten (111) und irgendwo enden (75) scheinen willkürlich gewählt oder zeigen vielleicht einfach, dass die Kapitelnummerierung hier eigentlich gar keine Rolle spielt.
Das Thema der Geschichte dreht sich um 'vaterlos'. Der Junge, Dolf (später Ludwig), wächst zunächst ohne Vater auf. Später stößt Otmar dazu, der die Vaterrolle einnimmt und zwei eigene Kinder in die Ehe einbringt. Otmars Kinder werden zielstrebig und fordernd auf eine musikalische Karriere vorbereitet, während Ludwig eine klassische Erziehung genießt und gleichermaßen von Otmar geschätzt und gefördert wird. Der spätere erwachsene Ludwig wird als Spezialist für die Ölexplorationsfirma Shell auf die unwirtliche sibirische Insel geschickt. Dort trifft er auf Johan Tromp hinter dem er seinen Vater vermutet. Nun beginnt die Spurensuche nach „Vater sein oder Vater nein“.
Die Figuren der Geschichte sind einerseits normal und einerseits besonders und tauchen im Verlauf der Erzählung an unerwarteten Stellen immer wieder auf. Der Wechsel der Erzählung aus Sicht der Kindheit mit der Zeit des Erwachsenseins und die detailreichen, pittoresken Schilderungen erfordern eine hohe Konzentration vom Lesenden.
Immer wieder wurde ich überrascht durch den Wechsel der Szenen, die teilweise auch verstörend sind. Dafür fühlte ich mich belohnt durch den wahrlich fulminanten Sprachstil und einer Sprache, die ungewöhnlich eingesetzt wird und Wortbedeutungen anwendet, die ich in dem jeweiligen Zusammenhang so nicht erwartet hätte. Otmars Söhne ist wirklich ein außergewöhnliches Buch und ein echter Leckerbissen für geübte Leser, die auch anspruchsvolle Literatur schätzen. Für mich war es eine neue grandiose Leseerfahrung.
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Meinung:
Ich habe mir wirklich sehr viel von diesem Buch erwartet und erhofft, aber dass ich ein solch literarisches Meisterwerk bekommen würde, war mir nicht bewusst und zudem eine gehörige Portion Skurrilität und außergewöhnliche Momente.
Zu Anfang der Geschichte …
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Meinung:
Ich habe mir wirklich sehr viel von diesem Buch erwartet und erhofft, aber dass ich ein solch literarisches Meisterwerk bekommen würde, war mir nicht bewusst und zudem eine gehörige Portion Skurrilität und außergewöhnliche Momente.
Zu Anfang der Geschichte lernen wir die einzelnen Charaktere kennen, der Autor schafft es auf bemerkenswerte Weise, die Charktere präzise genau zu schildern und diese mit einer gehörigen Portion Skurrilität und Komplexität auszustatten und diese so bildhaft zu beschreiben, als seien es echte Personen. Eine Geschichte, die sprachlich gesehen, gar nicht hochemotional wirkt, aber gerade diese leichte Zartheit mit ganz präzise eingesetztem Gefühl, packte mich emotional ganz tief innen.
Und gerade hier liegt das unfassbare Können des Autors verborgen, mit welcher Raffinesse, er es schafft jeden Charakter miteinander zu verbinden und dabei nie das wesentliche, die Aussage der Geschichte, aus den Augen zu verlieren, zeugt von großem schriftstellerischen Talent.
Denn sie weist nicht nur auf das große ganze hin, Nein sie entwickelt Einzelschicksale, die so nah an Realität sind, so gut recherchiert sind , dass eben vor allem das Leid in den kleinen Situationen des Lebens bemerkbar wird. Aber vor alle schafft sie Charaktere die so authentisch, so eigen sind, so vielschichtig, wie ich es selten erlebt habe.
Fazit :
Eine große, laute, feinfühlige und dennoch skurrile Stimme am Literaturhimmel.
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Ludwig Smit (eigentlich Dolf) wächst quasi mit zwei Väter auf: Sein Adoptivvater Otmar, den er bewundert und respektiert, und der abwesende Erzeuger, der trotz seiner Abwesenheit gedanklich die ganze Kindheit und auch Erwachsenenzeit über präsent ist. In seinen 30ern angekommen, …
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Ludwig Smit (eigentlich Dolf) wächst quasi mit zwei Väter auf: Sein Adoptivvater Otmar, den er bewundert und respektiert, und der abwesende Erzeuger, der trotz seiner Abwesenheit gedanklich die ganze Kindheit und auch Erwachsenenzeit über präsent ist. In seinen 30ern angekommen, arbeitet er als mittelmäßiger Angestellter für einen großen Ölkonzern und trifft auf einer Geschäftsreise nicht nur auf seine alte Mitbewohnerin Isabelle, sondern auch auf seinen vermeintlichen Vater.
Die Thematik von Otmars Söhne ist wirklich sehr vielschichtig. Einmal geht es natürlich um die Identitätssuche von Ludwig und seinen Platz im Leben: Schon als Kind spielte er neben seinen hochbegabten Stiefgeschwistern immer nur eine untergeordnete Rolle und fühlte sich dadurch oft vernachlässigt. Nur sein Stiefvater Otmar hielt zu ihm, während er vom Rest der Familie oftmals vernachlässig wurde. Auch der Aspekte der Vatersuche ist ein zentrales Thema des Romans, bei dem sich auch Ludwigs innerliche Zerrissenheit offenbart: Auf der einen Seite möchte er seinen Vater kennenlernen, hat jedoch auch große Angst davor. Weitere Thematiken des über 600 Seiten starken Werkes: toxische Beziehungen, Musik (insbesondere Beethoven), Umweltschutz, sexuelle Vorlieben und Macht.
Die Verknüpfung der einzelne Themenkomplexe und Zeitebenen gelingt dabei dem Autor unglaublich gut, sodass man zu keinem Zeitpunkt die Handlung aus den Augen verliert. Der Protagonist Ludwig als Hauptfigur ist eine sehr interessante Persönlichkeit mit einige Macken und Besonderheiten und hat mich als Leser sehr fasziniert. Viele seiner Aktionen sind wirklich zum Fremdschämen, da er sich in einigen Situationen sehr unbeholfen verhält. Es mangelt ihm an sozialen Kompetenzen wie Feinfühligkeit und Empathie, dennoch fühlt man mit ihm mit. Auch die anderen Figuren – selbst wenn sie nur im Nebengeschehen vorkommen – im Roman sind außergewöhnlich und auf ihre Weise individuell und besonders.
Mit hat der Roman wirklich außergewöhnlich gut gefallen. Die Handlung ist trotz ihrer Komplexität sehr spannend und gut nachzuvollziehen, außerdem hat mir der Humor sehr gut gefallen. Ich freue mich auch die beiden Folgebände.
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Der Roman erzählt die Geschichte einer Familie. Eine alltägliche Familie mit ihren individuellen Besonderheiten wie man sie so oder so ähnlich überall finden kann. Es handelt sich um eine Patchworkfamilie in der die klassische Musik und die Förderung der Kinder des Mannes …
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Der Roman erzählt die Geschichte einer Familie. Eine alltägliche Familie mit ihren individuellen Besonderheiten wie man sie so oder so ähnlich überall finden kann. Es handelt sich um eine Patchworkfamilie in der die klassische Musik und die Förderung der Kinder des Mannes eine ganz besondere Rolle spielen. Die Handlung wird aus der Sicht Dolfs, der sich später Ludwig nennt, erzählt.
Wie unter einem Brennglas werden die Eigenheiten der unterschiedlichen Charaktere ausgeleuchtet, ihr Werdegang über die Zeit verfolgt. Kleinigkeiten wie sie in jeder Familie vorkommen werden erörtert. Was sich banal anhört erhält durch die einzigartige Erzählkunst des Autors seinen besonderen Reiz. Trotz der Schilderung der oft alltäglichen Streitereien und Probleme der Familie wird es nicht langweilig, wenn auch die ein oder andere Stelle eine Kürzung nicht geschadet hätte. Etwas verwirrend sind die ständigen Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart – Ludwig arbeitet nun für eine Erdölfirma. Diese Sprünge erfolgen spontan und es ist für den Leser im ersten Moment nicht zu erkennen in welcher Zeit man sich gerade befindet. Es fordert einiges an Konzentration hier den Überblick zu bewahren. Interessant ist die Kennzeichnung der Kapitel in einer absteigenden Nummerierung. Es scheint dadurch als ob die Familie unweigerlich einem Abgrund entgegensteuert. Ob das wirklich der Fall ist wird man aber wohl erst im letzten Band dieser Trilogie erfahren. Was aber sicher ein Anreiz ist auch die folgenden zwei Bände zu lesen.
Geradezu enttäuschend fand ich das Cover. Auffallend rot mit äußerst großen geradezu aggressiven Buchstaben, sonst aber absolut trist und unkreativ, nichtssagend.
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Verwirrend und spannend zugleich
Das Cover fällt durch die grellen Farben natürlich sofort ins Auge und hat dadurch auch meine Neugier geweckt.
Im Buch habe ich mich sofort mitten in der Handlung wiedergefunden, was ich sehr mag, weil das Lesen dadurch kurzweilig ist. Dennoch ist …
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Verwirrend und spannend zugleich
Das Cover fällt durch die grellen Farben natürlich sofort ins Auge und hat dadurch auch meine Neugier geweckt.
Im Buch habe ich mich sofort mitten in der Handlung wiedergefunden, was ich sehr mag, weil das Lesen dadurch kurzweilig ist. Dennoch ist gerade der Beginn etwas undurchsichtig, weshalb ich mich erst einmal in das Buch einfinden musste.
Die Art des Autors zu Schreiben gefällt mir, weil sich das Buch flüssig lesen lässt und gleichzeitig durch die Handlung Spannung aufgebaut wird. Auch wenn die Spannung eher nebenbei entsteht, weil ich mir beim Lesen viele Fragen gestellt habe, wie es weitergeht.
Mir war lange nicht klar, wie sich die einzelnen Handlungen weiterentwickeln und genau das hat mich am Lesen gehalten.
Für mich ist es ein besonders Buch, welches mich überrascht hat, weil es in einigen Situation verzwickt ist und für mich oft der Hintergrund bzw. auch der Sinn der Handlung sich nach und nach erschlossen hat. Aber genau diese Tatsache hat mich in den Bann gezogen und mich nicht mehr losgelassen, was ich zu Beginn nicht erwartet hatte.
Insgesamt ein gelungenes Werk, dem ich 1 Stern abziehe, da ich den Start zwar gut fand, aber die Verwirrung mir zwischendurch etwas zu viel des Guten war. Daher 4 von 5 Sternen.
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Zerklüftete Familien und Leben
Nach seinem erfolgreichen und preisdotierten Debütroman liegen die Erwartungen am Nachfolger von Peter Buwalda hoch – nun ist der erste Teil einer Trilogie mit 600 Seiten fertig und wird von 111 kapitelweise nach unten gezählt. Ein Panoptikum an …
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Zerklüftete Familien und Leben
Nach seinem erfolgreichen und preisdotierten Debütroman liegen die Erwartungen am Nachfolger von Peter Buwalda hoch – nun ist der erste Teil einer Trilogie mit 600 Seiten fertig und wird von 111 kapitelweise nach unten gezählt. Ein Panoptikum an kuriosen Charakteren, Bekanntschaften und tiefen seelischen Einblicken. Im Mittelpunkt steht Dolf: Erst alleine mit seiner Mutter zieht später Otmar ein, der die zwei musizierenden Kinder Tosca und Dolf mitbringt – zwei Dolfs wären zu chaotisch, also wird der Erste in Ludwig umgetauft.
Der Inhalt lässt sich ansonsten schwer greifen – es gibt mehrere Handlungsstränge und nach und nach wird eine Charakterstudie aufgerollt, die zahlreiche Themen wie Familienverhältnisse, Alkohol, Missbrauch, sexuelle Ausbeutung und musikalische Hochbegabung umfassen. Auch wird in den Zeiten und Erzählperspektiven gesprungen. Auf der sibirischen Insel Sachalin trifft ein erwachsener Ludwig eine alte Bekannte – die Journalistin Isabelle Orthel will den lokalen Shell-Chef Johan Tromp wegen eines Deliktes in Nigeria konfrontieren und war sexuell mit ihm verbandelt. Und Ludwig ist sich sicher, dass Tromp sein leiblicher Vater ist.
Peter Buwaldas Werk ist von einem opulenten, fantasiereichen und reichhaltig-detaillierten Erzählstil mit zahlreichen Rückblenden, Metaphern und präzisen Beobachtungen geprägt, auf den man sich abseits der Handlung einlassen sollte – hinter jeder Fassade brodelt es gewaltig, stecken vollständige Biografien und irgendwie hängt alles miteinander komplex zusammen, wird aber nur langsam entrollt. Die feinen, wechselnden Perspektiven in Ort, Erzählstimme und Zeit sowie die verschrobenen, aber dicht erschaffenen Charaktere erfordern hohe Aufmerksamkeit und Flexibilität im Lesen. Ein sprachlich hochwertiger und packender, aber nicht ganz einfacher Roman, der am Ende viel Fantasie und Spielraum für den zweiten Teil lässt und bestimmt polarisieren wird.
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