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Bibibo

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2024
Über Leben und Tod
Klenk, Florian

Über Leben und Tod


ausgezeichnet

Witzig und lehrreich zugleich

Das Buch "Über Leben und Tod" ist eine wunderbare Ansammlung von interessanten, lehrreichen und manchmal sogar witzigen Kurzgeschichten aus dem Leben des Wiener Gerichtsmediziners Christian Reiter. Man könnte vielleicht sogar von einem Best-of sprechen.
Natürlich hat jeder dieser Geschichten einen Bezug zu gerichtsmedizinischen Tätigkeit der Hauptperson, wird aber auch immer wieder um Aspekte der Geschichte, der Politik ergänzt. Der Fokus liegt hierbei ganz klar auf Wien bzw. Fälle/ Vorkommnisse, welche größtenteils in Österreich spielen. Nicht zuletzt wird auch das Leben von Christian Reiter nachgezeichnet, sodass man einen wunderbaren Eindruck bekommt wie dieser Mann zu dem werden konnte was er heute ist.
Dabei versteht es der Autor wunderbar auch seine eigene Meinung unterzubringen, etwa in Bezug auf politische Themen. Für mich, der die Person Christian Reiter im Vorfeld nicht kannte, ist jede Episode lehrreich und spannend anzuschauen, wie mithilfe der Naturwissenschaft scheinbar unerklärliche Phänomene/ Fälle dann doch hergeleitet werden können.
Tolles Buch!

Bewertung vom 03.08.2024
Alte Eltern
Kitz, Volker

Alte Eltern


sehr gut

Ein Buch mit Tiefgang

Die persönliche Geschichte des Autors Volker Kitz im Umgang mit seinem an Demenz erkrankten Vater ist eindrücklich, emotional und bewegend sowie immer sehr authentisch und ohne jegliche Effekthascherei.
Wie Volker Kitz seinen Vater am Beginn der Demenzerkrankung begleitet, wie er ihn schlussendlich zu sich nach Berlin in eine (Senioren-) Residenz geholt und vor allem wie er sich dabei gefühlt hat, dies ist Gegenstand des Buches. Der Autor schafft es dabei hervorragend diese belastende, manchmal sogar existenziell bedrohliche Zeit anschaulich und nachvollziehbar darzustellen, sodass man selbst sich sofort mit ihm identifizieren kann. Im Bezug auf den Umgang mit einem nahestehenden, an demenzerkrankten Menschen sollte dieses Buch vielleicht nicht direkt als Blaupause/ Ratgeber verstanden werden, aber wie, teilweise zerrissen und verunsichert, der Autor dennoch immer wieder die wohl bestmögliche Lösung versucht für seinen Vater und sich zu finden ist bemerkenswert und nachahmungswürdig. Auf jeden Fall ein wunderbar ehrlicher und persönlicher Beitrag, welcher immer wieder mit den Meinungen und Denkanstößen verschiedener Persönlichkeiten (Philosophen, Ärzte, ...) abgerundet wird! Tolles Buch, was sich nicht einfach so eben wegliest!

Bewertung vom 29.06.2024
Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

KI-Pageturner!

"Der 1. Patient" ist ein wirklich spannender Thriller, welcher das Thema Künstliche Intelligenz in der Medizin wunderbar einsetzt. Hierbei wird jedoch auf einen thematischen Deep Dive verzichtet, die KI ist mehr ein übergeordnetes Thema. Als vermeintlicher Gegenspieler wird die Boulevardpresse gekonnt eingesetzt. Auch das Agieren dieser ist wunderbar dargestellt und regt zum Nachdenken an (man beachte die Namensgebung ;)).
Das Buch besteht aus kleinen kompakten Kapiteln, welche sich super lesen lassen. Präzise Sätze, verständliches Vokabular rundet das Ganze ab. Weiterhin sind die Protagonisten wirklich empathisch dargestellt.
Einziger Wermutstropfen meinerseits ist der gottgleiche Hacker im Hintergrund, welcher allein die entscheidenden Tipps gibt. Das ist mir ein bisschen zu sehr Magie. Alles in allem dennoch super gelungen!

Bewertung vom 15.06.2024
Weißglut
Quast, Tobias

Weißglut


gut

Finnische Schönheit trifft Mordlust

Der Kriminalroman "Weissglut" von Tobias Quast ist ein solider Krimi, welcher in Finnland spielt und hier auch ein bisschen das Eintauchen in die finnische Kultur/ Lebensart ermöglicht (natürlich neben der beeindruckenden Natur).
Somit vereint dieser Krimi eine durchweg spannende Mördersuche mit einem ferienhaften Ausflug nach Finnland.
Der Plot ist hierbei größtenteils plausibel gestaltet. Einzig an manchen Stellen erschließt sich mir die Motivation für bestimmte Handlungen nicht ganz: Warum ist der Kommissar dermaßen "vertrottelt" verliebt in die Protagonisten Sarah? Warum überhaupt will Sarah dermaßen überzeugt den Mörder finden? Wäre ein Abwarten, sogar ein Abreisen aus dem Ferienhaus trotz aller potentieller Unannehmlichkeiten in München bzw. geschocktes Nichtstun nicht viel realistischer in diesem Moment?
Alles in allem ist das Buch für mich kein unbedingtes Highlight, aber dennoch nette Krimiware mit Urlaubstouch.

Bewertung vom 09.05.2024
Das Lebensfreude-Kochbuch

Das Lebensfreude-Kochbuch


sehr gut

Lecker und abwechslungsreich

"Das Lebensfreude Kochbuch" wartet mit einer Menge leckerer Gerichte auf, welche saisonal gegliedert sind. Dabei gilt ein Gericht pro Seite bzw. die zweite Seite ist für ein schönes Foto des fertigen Gerichts vorgesehen (da bekommt man sofort Appetit!). Die Gerichte sind wirklich sehr abwechslungsreich und verwenden jeweils unterschiedliche Zutaten, welche entsprechend der vier Jahreszeiten natürlicherweise bei uns vorkommen. Alle Gerichte vereint, dass sie relativ einfach zuzubereiten sind, also in Bezug auf Komplexität sowie die Verwendung von exotischen, nicht alltäglichen Kochutensilien. Darüber hinaus hält sich auch der zeitliche Aufwand in einem vertretbaren Rahmen (Zubereitungszeiten ungefähr von 30 bis 60 min jeweils). Die Mehrheit der Gerichte war mir vorher vollkommen unbekannt, sodass ich für meinen Teil sagen kann: Tolle neue Inspirationen für eine abwechslungsreiche Küche zu jeder Jahreszeit!

Bewertung vom 25.04.2024
The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding
Green, Hank

The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding


sehr gut

Social Media meets Aliens

Der Einfluss von Social Media auf die Gesellschaft ist allgegenwärtig. Manchmal werden auch die unschönen Seiten (Internet-Trolle, Cyber-Mobbing ...) sichtbar, wobei sich die Verlagerung der Meinungsbildung, Contentgenerierung und einfacher Darstellung von verschiedensten Inhalten weg von den klassischen Medien (Print und Fernsehen) nicht mehr aufhalten lässt.
Welchen Einfluss bzw. welche Auswirkungen diese Form der Kommunikation, teilweise der zur Schaustellung einer Person inklusive Gestaltung eines künstlichen Images hat, davon erzählt das Buch "The April Story".

Als Aufhänger wird hier der Versuch einer mysteriösen Kontaktaufnahme einer hochentwickelten, außerirdischen Lebensform verwendet, wobei es hier sehr unspektakulär, wenn nicht sogar Anti-Star Trek/ Star Wars mäßig zu geht. Im Vordergrund steht die Protagonistin April May, welche von den Außerirdischen aus unerfindlichen Gründen für den Erstkontakt "auserwählt" wurde und nun dieses monumentale Ereignis zunächst zufällig als Einstieg in die Social Media Welt nutzt. Sehr schön wird hier beschrieben wie April immer mehr in eine künstliche, nach Aufmerksamkeit geifernde Welt der Tweets und Likes hineingezogen wird. Was das mit ihr macht, wie sie aber auch selbst ihren Teil dazu beiträgt das Social Media Rad immer schneller zu drehen und so zu einer Eskalation ungeahnten Ausmaßes beiträgt, darum dreht sich das Buch.

Das Buch ist wirklich gut geschrieben und liest sich leicht weg. Das Thema Social Media wird wunderbar von allen Seiten beleuchtet und hat teilweise schon dystopische Züge (oder ist das schon längst real?). Das Thema "Außerirdische" verleiht dem Ganzen eine besondere Würze, drängt sich aber zu keiner Zeit in der Vordergrund. Insgesamt wirklich lesenswert und kurzweilig!

Bewertung vom 11.04.2024
Das kleine Buch der großen Risiken
Thomä, Jakob

Das kleine Buch der großen Risiken


sehr gut

Risiken mal anders

"Das kleine Buch der großen Risiken" ist ein wunderbares Sammelsurium an wirklich ernst zunehmenden Gefahren, welche mehr oder weniger seriös die gesamte Menschheit bzw. unseren Planeten bedrohen und im Endeffekt zerstören können. Insgesamt werden 26 Risiken vorgestellt, die unterschiedlicher nicht sein könnten, wobei jedem ein kurzes Kapitel von etwa 6 bis 10 Seiten gewidmet ist.
Das Spektrum geht von der Atombombe über das Jüngste Gericht bis hin zur Zombieapokalypse. Die einzelnen Risiken werden dabei mit Hilfe von Fakten und Differenzierungsmerkmalen zunächst eingeordnet (Was genau meint der Autor) und dann vom Autor interpretiert bzw. persönlich bewertet. Dies ist immer interessant und informativ. Auch die Interpretationen und Ableitungen sind eigentlich immer schlüssig, ohne allerdings den Anspruch zu erheben auf eine Allgemeingültigkeit. Manchmal hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle noch etwas mehr Information und Tiefgang gewünscht. Doch dies hätte dann sicher den Umfang dieses (kleineren) Buches gesprengt. So wird man auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt und kann im Zweifel zu einer eigenen vertiefenden Recherche aufbrechen.
Der Schreibstil ist umgänglich und locker, sodass auch per se trockenere Themen nicht langweilig daherkommen. Quasi ein angenehm geschriebenes Kurzgeschichtenbuch mit tendenziell sehr bedrohlichem Inhalt!

Bewertung vom 07.03.2024
Nostalgia Siciliana
Di Stefano, Patrizia

Nostalgia Siciliana


sehr gut

Sizilienurlaub trifft Familiengeschichte

Der Debütroman "Nostalgia Siciliana" von Patrizia Di Stefano ist ein schöner Mix aus persönlicher Familiengeschichte und dem Zauber Siziliens. Im Zentrum steht die Lebensgeschichte von Gianni, welcher zugleich Vater der Protagonistin "Tita" ist. Gianni verlässt in den 60er Jahren Sizilien um in Deutschland, genauer in Berlin sein Glück zu finden. Er gründet hier eine Familie, ist einer der ersten italienischen Gastronomen und erfindet sogar die industrielle Tiefkühlpizza. Dabei lässt die Sehnsucht bzw. das Heimweh nach Sizilien, insbesondere seinem elterlichen Landhaus "Magni", ihn nie wirklich los. Nur folgerichtig werden die Sommerferien eben dort verbracht. So lernt auch Tita die Heimat ihres Vaters kennen und lieben, schaffst es aber nicht nach dessen Tod einen weiteren Besuch zu unternehmen - zu schmerzlich ist die Erinnerung.
Nach dem Tod ihres Onkels muss sie allerdings notgedrungen ihre Erbschaft, nämlich Magni selbst, klären und verliebt sich erneut in Sizilien.

Der Roman erzählt hierbei abwechselnd aus der Sicht von Tita sowie Gianni selbst und startet insbesondere bei Gianni in der frühesten Kindheit. So wird die Geschichte sehr persönlich aus den beiden Perspektiven beleuchtet. Sehr eindrucksvoll wird der ganz besondere Flair von Sizilien, insbesondere das Gebiet im Südosten der Insel um Ragusa, dargestellt. Die Schilderung der Landschaft, der Botanik der Gerüche ist wirklich anschaulich und atmosphärisch und macht wirklich Lust auf einen Besuch. Man kann wirklich sehr gut nachvollziehen wie verschieden die Welten doch sind! Nebenbei werden auch immer wieder grundlegende italienische Vokabeln eingestreut und nicht zuletzt ein bisschen die Geschichte des 20. Jahrhunderts geschildert. Ein schöner Mix aus Information, Familiengeschichte, Fernweh und dabei immer weit weg von Klischees oder Vorurteilen. Sehr nett zu lesen!

Bewertung vom 17.02.2024
Kackadiesisch! Darwins großes Regenwurm-Spektakel
Owen, Polly

Kackadiesisch! Darwins großes Regenwurm-Spektakel


sehr gut

Beeindruckende Regenwürmer

In "Darwins grosses Regenwurmspektakel" dreht sich alles um den manchmal so unscheinbaren, aber nach der Lektüre des Buches ach so beeindruckenden Regenwurm.
Das Buch vermag es wunderbar Darwins Versuche/ Forschung an den Regenwürmern auf eine einfache, kindgerechte Art darzustellen und so die Fähigkeiten des Regenwurms Seite für Seite zu erklären. Die sehr großen Bilder (man beachte die großen Seiten, welche etwas größer als A4 sind) in ihren warmen Farben sind anschaulich und liebevoll gestaltet. Die Interaktion von Darwin und dem Regenwurm ist hierbei wirklich toll dargestellt. Die Bilder sind darüber hinaus auch immer mit einer Prise Witz versehen, sodass man auch als Erwachsener fast immer schmunzeln muss. Alles in allem ein wirklich tolles Buch, was durchaus auch sehr lehrreich ist und das nicht nur für die Kleinen! Ich würde sagen geeignet ab 3,5 Jahren.

Bewertung vom 17.02.2024
Die verfluchte Maske / Meisterdetektiv Sherlock Bones Bd.2
Collins, Tim

Die verfluchte Maske / Meisterdetektiv Sherlock Bones Bd.2


sehr gut

Kindgerechter Rätselspaß

Das ägyptische Abenteuer von Sherlock Bones und Dr. Jane Catson ist eine liebevolle Schnitzeljagd durch Kairo und Co. inklusive Pyramiden und allen weiteren klassischen touristischen Höhepunkten Ägyptens. Hierbei ist die Sprache und der Erzählstil kindgerecht und die einzelnen Kapitel werden immer wieder mittels kleinen Rätseln zum Mitmachen ergänzt. Dadurch ist ein guter Mix aus zuhören und selber aktiv werden gelungen. Die Figuren lassen selbst die Erwachsenen schmunzeln, da sie sich doch sehr stark an der Vorlage (Sherlock Holmes und Dr. Watson) orientieren. Die meisten Rätsel sind "grafischer Natur". Dies bedeutet, dass viele Bilder in irgendeiner Form verglichen/ ergänzt/ ausgewertet werden müssen. Hierfür wären farbige, bunte Bilder schön gewesen (hier leider nur in schwarz-weiß)
Meiner Einschätzung nach ist das Buch in vollem Umfang "nutzbar" für Kinder ab 4 bis 5 Jahren.