Michael Dangl
Gebundenes Buch
Orangen für Dostojewskij
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Als Fjodor M. Dostojewskij zum ersten Mal Venedig besucht, ist das die Erfüllung eines Kindheitstraums. Doch ist er bereits 40, im Westen unbekannt und in einer beruflichen wie privaten Krise. Die Schönheit und Lebendigkeit Venedigs erreichen ihn nicht. Da widerfährt ihm eine phantastische Begegnung: mit dem Komponisten Gioachino Rossini, 70, weltberühmt, eine Legende. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert ihn mit Lebensfreude und stellt den grüblerischen, schwermütigen Asketen in drei Tagen sozusagen vom Kopf auf die Beine. Die Gegensätz...
Als Fjodor M. Dostojewskij zum ersten Mal Venedig besucht, ist das die Erfüllung eines Kindheitstraums. Doch ist er bereits 40, im Westen unbekannt und in einer beruflichen wie privaten Krise. Die Schönheit und Lebendigkeit Venedigs erreichen ihn nicht. Da widerfährt ihm eine phantastische Begegnung: mit dem Komponisten Gioachino Rossini, 70, weltberühmt, eine Legende. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert ihn mit Lebensfreude und stellt den grüblerischen, schwermütigen Asketen in drei Tagen sozusagen vom Kopf auf die Beine. Die Gegensätze sind die größten und doch erleben wir die Annäherung zweier hochsensibler Künstlerseelen, in teils grotesken, komischen und an die Grundfragen des Menschlichen rührenden Situationen und Gesprächen. Ich habe Venedig noch mehr geliebt als Russland, findet sich in privaten Notizen Dostojewskijs. Der Roman spürt möglichen Ursachen dieser Liebe nach.
Michael Dangl, Schauspieler und Schriftsteller, arbeitet am Wiener Theater in der Josefstadt, am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz und für Kino und TV. Er veröffentlicht CDs, schreibt Theaterstücke, gestaltet Lesungen und musikalisch-literarische Konzertprogramme. www.michaeldangl.com Bei Braumüller erschienen: Rampenflucht (2010), Schöne Aussicht Nr. 16 (2012), Grado abseits der Pfade (2015) und Im Rausch (2019)
Produktdetails
- Verlag: Braumüller
- Seitenzahl: 480
- Erscheinungstermin: Februar 2021
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 137mm x 42mm
- Gewicht: 665g
- ISBN-13: 9783992002979
- ISBN-10: 3992002977
- Artikelnr.: 60705598
Herstellerkennzeichnung
Braumüller GmbH
Servitengasse 5
1090 Wien, AT
Die Lektüre des mit einem ebenso gefälligen wie gut zum erzählten Geschehen passenden Cover versehenen Romans "Orangen für Dostojewskij" des österreichischen Autors Michael Dangl lässt mich bedauerlicherweise ziemlich zwiegespalten zurück.
Der Titelheld …
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Die Lektüre des mit einem ebenso gefälligen wie gut zum erzählten Geschehen passenden Cover versehenen Romans "Orangen für Dostojewskij" des österreichischen Autors Michael Dangl lässt mich bedauerlicherweise ziemlich zwiegespalten zurück.
Der Titelheld ist nach einer längeren politisch bedingten Verbannung selbst in seiner russischen Heimat beruflich in Vergessenheit geraten, finanziell auf die Unterstützung seines Bruders angewiesen und darüber hinaus gesundheitlich schwer angeschlagen, als er im Alter von 40 Jahren nach London, Paris und Deutschland nun auch Italien in Erfüllung eines Kindheitstraumes Italien bereist und im August 1862 in der Lagunenstadt Venedig eintrifft.
Herr Dangl schildert ziemlich detailliert Fjodor M. Dostojewskijs höchst unterschiedliche Eindrücke, mangels Sprachenkenntnissen auftretende Probleme und allgemeine Befindlichkeiten; der Beschreibung von örtlichen Gegebenheiten und politischen Hintergründen wird ebenfalls relativ viel Aufmerksamkeit geschenkt, mediterranes Flair glaubwürdig vermittelt.
Er stellt seinem Protagonisten gleich zu Beginn ein mich an eine Mischung zwischen Sancho Pansa und Hadschi Halef Omar erinnerndes Faktotum namens Beppo zur Seite, allerdings ist der Russe von einem Kara ben Nemsi oder Old Shatterhand meilenweit entfernt. Als dieser nach ca. 100 Seiten denn auch erschöpft bereits einen vorzeitigen Abbruch seiner Reise in Erwägung zieht, lässt der Verfasser ihn - gefühlt "endlich!!" und auf m. E. recht skurrile Weise - auf einen wesentlich älteren Genussmenschen in Gestalt des berühmten italienischen Komponisten Gioachino Rossini treffen.
Dangl verweist ausdrücklich darauf, dass es keinerlei Hinweise geschweige denn Nachweise für stattgefundene Begegnungen der beiden Künstler gäbe, allerdings auch keine Beweise dafür, dass solche nicht durchaus hätten stattfinden können.
Ein mir sehr sympathisches Konzept, welches denn auch mein Interesse an und meine Vorfreude auf dieses Buch geweckt hatten.
Enttäuscht hat mich allerdings die Umsetzung. Ich könnte nur schwer den Finger darauf legen, was es genau war, das mir zunehmend die Lesefreude nahm und das Weiterlesen erschwerte. Zu viel? Zu ausschweifend?
Immerhin hat Dostojewskij die Geschichte besser überstanden als ich, Rossinis Einfluss auf ihn (oder die Reise selbst) wirkte offenbar belebend, denn er soll an seinem Lebensende eine größere Sympathie für Venedig als für seine Heimatstadt geäußert haben.
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Ein sinnliches Portrait von Venedig
1862: Dostojewskij ist nach seiner Haft zu einer Reise durch Europa aufgebrochen. Seine letzte Stadion: Venedig. Hier trifft er auf den weltberühmten Komponisten Gioachino Rossini. Die beiden so unterschiedlichen Männer fühlen eine Art …
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Ein sinnliches Portrait von Venedig
1862: Dostojewskij ist nach seiner Haft zu einer Reise durch Europa aufgebrochen. Seine letzte Stadion: Venedig. Hier trifft er auf den weltberühmten Komponisten Gioachino Rossini. Die beiden so unterschiedlichen Männer fühlen eine Art Seelenverwandtschaft. Der Schriftsteller lässt sich, von dem väterlichen Rossini inspiriert, durch das feucht schwüle Venedig treiben und lernt sich selbst und die Stadt von einer ganz anderen Seite kennen.
In dem Roman von Michael Dangl begleitet man den großen russischen Schriftsteller durch die Lagunenstadt und sieht sie durch seine Augen. Man bangt mit ihm, weint mit ihm und will ihn warnen, wenn er sich scheinbar in sein Unglück stürzt.
Auf dieses Buch muss man sich einlasen und sich Zeit nehmen. Es ist keine leichte Lektüre für Zwischendurch. Es sind immer wieder Zeilen in französischer und italienischer Sprache verfasst. Aber man muss die Sprachen nicht beherrschen, um den Inhalt zu verstehen.
Der Erzählstil ist sehr poetisch und ausdrucksstark. Man kann das Venedig des 19. Jahrhunderts oft fühlen, schmecken und riechen.
Ein Buch das die Sinne anspricht, wenn man ihm die Zeit dazu gibt.
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Eine geniale Zeitreise
Die erzählerische Kraft und Fantasie des Autors Michael Dangl spricht aus jeder Zeile. Es ist immer eine geniale Idee, zwei Große einer Zeit aufeinandertreffen zu lassen und zu sehen, was es bewirken kann. So könnte es gewesen sein zwischen Rossini und …
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Eine geniale Zeitreise
Die erzählerische Kraft und Fantasie des Autors Michael Dangl spricht aus jeder Zeile. Es ist immer eine geniale Idee, zwei Große einer Zeit aufeinandertreffen zu lassen und zu sehen, was es bewirken kann. So könnte es gewesen sein zwischen Rossini und Dostojewskij. Wir begleiten den Dichter Dostojewskij bei seinen Rundgängen in Venedig. Wir erleben ihn und seine Gedanken im Hotelzimmer. Er ist nicht gesund, sondern geplagt von Epilepsieanfällen. Sein Innenleben ist sehr komplex, oft ist er traurig, verzweifelt und depressiv.
Besser wird es, als er endlich mit dem Genie Rossini zusammentrifft. Der Abend in einer Privatgesellschaft im Restaurant L’Acquasanta verändert Dostojewkskijs Aufenthalt in Venedig. Ein Gelage an Essen und Trinken in lustiger Gesellschaft tut ihm gut. Es ist als ob wieder Leben in ihn eingeflößt wird, durch die aufmerksamen Fragen Rossinis und die Anteilnahme der Gäste.
Der Hintergrund Venedigs ist geradezu prädestiniert für die Kulisse dieses Romans. Dazu erfahren wir sehr viel über die Geschichte und Geschichten dieser Zeit, Bewegungen der Kunst und Kultur werden geschickt durch die Gespräche Rossinis und Dostojewskis dem Leser nahegebracht. Dostojewski erinnert sich auch an Goethe und seine Zeilen:
“Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.“
Auch in Rossinis interessantes Leben dürfen wir blicken. Der Zeitgeist durchzieht den Text, alles ist so bildhaft und lebendig erzählt, wir sehen Venedig, Paris, Berlin, sogar Köln und Heidelberg durch die Augen Rossinis und Dostojewskis. Die Gedanken Dostojewskijs über seine Vergangenheit in St. Petersburg, mit seiner Familie, im Arbeitslager durch seine Begnadigung zeigt uns, woher seine Depressionen und seine Krankheit kommen. Auch seine Verführung zum Spielen erleben wir.
Ein mitreißender Roman ist es, der uns Seite für Seite fesselt mit klugen Dialogen und Erzählungen, der uns mitnimmt auf eine Zeitreise, wie sie lebendiger und informativer nicht sein könnte.
Dieser Roman ist ein literarisches Meisterwerk, aus jeder Zeile sprühen Geschichten, die wir so in keinem Geschichtsbuch lesen könnten.
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Sehr detailreich und eher für Dostojewskij-Kenner
Der Roman handelt von der realen Person Dostojewskij, die ihren fiktiven Gegenpart Rossini in Venedig trifft. Venedig ist die letzte Station von Dostojewskijs Reise. Gerade im richtigen Moment trifft dieser auf den lebensfrohen Rossini, als …
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Sehr detailreich und eher für Dostojewskij-Kenner
Der Roman handelt von der realen Person Dostojewskij, die ihren fiktiven Gegenpart Rossini in Venedig trifft. Venedig ist die letzte Station von Dostojewskijs Reise. Gerade im richtigen Moment trifft dieser auf den lebensfrohen Rossini, als ihn das Heimweh plagt. Rossini wird zum Gesprächspartner und Freund, aber auch zu einer Art Mäzan Dostojewskijs. In den Gesprächen gibt es viele biografische und literarische Bezüge zu Dostojewskij, man sollte daher schon sein Werk einigermaßen kennen, um die Anspielungen zu verstehen. Die eigentliche Handlung ist mehr Nebensache. Zwar planen Dostojewskij und Rossini eine Casanova-Oper zu realisieren, dies ist aber m.E. eher ein Nebenkriegsschauplatz der Handlung, der erst zum Ende des Buches wieder relevant wird. Dominiert wird der Roman von Sinneseindrücken, Gefühlen und detailreichen Beschreibungen der Landschaft, der gegenwärtigen Personen und vergangener Erlebnisse.
Mein Fazit: Ein anspruchsvoller Roman, den man nicht einfach mal so zwischendrin lesen kann.
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Begegnung in Venedig
"Orangen für Dostojewskij" von Michael Dangl finde ich von der Grundidee einfach genial. Es ist eine Geschichte über die Begegnung zweier Ausnahmetalente, die zwar höchstwahrscheinlich so nicht stattgefunden hat, aber die Möglichkeit zumindest …
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Begegnung in Venedig
"Orangen für Dostojewskij" von Michael Dangl finde ich von der Grundidee einfach genial. Es ist eine Geschichte über die Begegnung zweier Ausnahmetalente, die zwar höchstwahrscheinlich so nicht stattgefunden hat, aber die Möglichkeit zumindest gegeben wäre.
Der Großteil dieser Geschichte spielt im wunderbaren Venedig, von dem auch viele tolle Eindrücke vermittelt werden. Wir begleiten Fjodor Michailowitsch Dostojewski auf seiner Reise durch Europa. Er ist gesundheitlich angeschlagen, hat wenig finanzielle Mittel und wirkt sehr wortkarg und kontaktarm. Interessant sind seine Erinnerungen an die Zeit seiner Verbannung nach Sibirien und Erinnerungen an Petersburg. Auch die Ideen in seinem Kopf über zu schreibende Romane habe ich interessiert mitverfolgt, da ich einige seiner Werke gelesen habe. Die Grundstimmung der Autors Dostojewskijist hier aber eher pessimistisch und negativ.
Zu diesem Zeitraum trifft er dann ganz zufällig auf den lebensbejahenden Genussmenschen Gioachino Rossini, der den Russen sofort in sein großes Herz schließt. Von dem Zeitpunkt an passiert in dem Buch etwas mehr an Handlung. Die beiden führen lange Gespräche, unternehmen Ausflüge, ja musizieren gemeinsam. Rossini bringt Dostojewskij die italienische Lebensart näher, die Leichtigkeit des Seins in Venedig, trotz politisch schwerer Zeiten.
Diese fiktive Freundschaft der beiden großen Künstler ist ein tolles Thema für das Buch, aber so recht konnte der Funke bei mir nicht überspringen. Viele Seiten habe ich mich auch mal durch den Text gequält, war es mir zu langatmig. Ich habe das Buch gerne gelesen, aber aus diesem tollen Thema hätte man eindeutig mehr machen können.
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Dostojewskij reist im Jahr 1862 nach seiner Haft durch Europa. Die italienische Stadt Venedig ist hierbei der letzte besuchte Ort. Genau hier trifft er auf den weltberühmten Komponisten Rossini. Auf Anhieb verstehen sich die grundverschiedenen Männer sehr gut und betrachten sich jeweils …
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Dostojewskij reist im Jahr 1862 nach seiner Haft durch Europa. Die italienische Stadt Venedig ist hierbei der letzte besuchte Ort. Genau hier trifft er auf den weltberühmten Komponisten Rossini. Auf Anhieb verstehen sich die grundverschiedenen Männer sehr gut und betrachten sich jeweils als Seelenverwandter.
Während dem Aufblühen dieser Freundschaft lernt Dostojewskij die Stadt sowie andere Aspekte seiner Persönlichkeit kennen.
Im Buch finden sich hin und wieder abwechselnd Zeilen in französischer als auch in italienischer Sprache. Der Inhalt kann auch ohne Sprachkenntnisse leicht entnommen werden.
Das Geschriebene hat einen leicht poetischen Geschmack. Der Schreibstil ist dabei stark expressiv. Es wird mit allen menschlichen Sinnen gespielt, sodass die Geschichte während der Lektüre zum Leben erweckt wird.
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Ein großartiger Roman über eine fiktive Begegnung
Die Hauptfiguren dieses Buches sind Dostojewskij und Rossini.
Fjodor M. Dostojewskijs Romane haben mich lange sehr beschäftigt. Es tut gut ihn hier als Romanfigur wiederzutreffen.
Orangen für Dostojewski ist nicht der …
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Ein großartiger Roman über eine fiktive Begegnung
Die Hauptfiguren dieses Buches sind Dostojewskij und Rossini.
Fjodor M. Dostojewskijs Romane haben mich lange sehr beschäftigt. Es tut gut ihn hier als Romanfigur wiederzutreffen.
Orangen für Dostojewski ist nicht der einzige Roman mit Dostojewskij als handelnde Figur. Das gab es schon in Ein Sommer in Baden Baden.
Aber bei Michael Dangl wirkt er sympathischer und nachdenklicher. Natürlich ist er ein grüblerischer Mensch.
1862 ist er auf Auslandsreise in Venedig. Seine Begegnung mit dem Komponisten Rossini ist fiktiv, aber ein guter Einfall. So wird der Roman auch mehr auf eine Episode begrenzt. Dostojewskijs ganzes Leben würde mehrere Romane füllen.
Die Begegnung der ungleichen Männer ist herzlich. Gioachino Rossini ist ein empathischer Mensch und schafft es in ihren Gesprächen den Schriftsteller aus der Reserve zu locken. Was ist Rossini für eine großartige Figur! Diese Passagen sind pure Lesefreude.
Aber nicht nur die Dialoge, auch die Beschreibungen Venedigs dieser Zeit sind sehr interessant.
Faszinierend auch die Idee einer Möglichkeit der Zusammenarbeit dieser beiden Größen. Dostojewskij hätte ein Libretto für eine komische Oper Rossinis schreiben können.
Das ist nicht zustande gekommen, Michael Dangls schöner Roman aber schon. Ein Roman, der sowohl die Literatur als auch die Musik feiert.
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Zum Inhalt:
Dostojewski hat immer davon geträumt einmal Venedig zu besuchen. Als er sich den Wunsch erfüllt, ist er bereits 4 Jahre alt und steckt sowohl beruflich als auch privat in einer Krise. Bedingt durch seine Probleme begeistert die Schönheit Venedigs ihn zunächst nicht. …
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Zum Inhalt:
Dostojewski hat immer davon geträumt einmal Venedig zu besuchen. Als er sich den Wunsch erfüllt, ist er bereits 4 Jahre alt und steckt sowohl beruflich als auch privat in einer Krise. Bedingt durch seine Probleme begeistert die Schönheit Venedigs ihn zunächst nicht. Erst durch die Begegnung mit Rossini beginnt er wahrzunehmen, was um ihn herum vor sich geht.
Meine Meinung:
Das bemerkenswerte an diesem Buch ist eigentlich, dass man sich total vorstellen kann, dass es genau so gewesen sein könnte. Klar gibt es den ein oder anderen Fakt auf den sich der Autor stützt, aber im Grunde ist das Buch reine Fiktion, aber es hätte so sein können. Sehr angetan war ich auch von der Art, wie das Buch geschrieben ist. Auch wenn ich mich erst schwer getan habe mit dem Schreibstil, irgendwann hatte der Autor mich und ich musste einfach immer weiter lesen.
Fazit:
Faszinierend
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Meine Meinung:
Mir hat das Buch wirklich außerordentlich gut gefallen. Ich war mir erst nicht sicher, ob das wirklich ein buch ist, das mich packen kann aber siehe da….ich hab es halb durchgesuchtet.
Mir gefällt die Idee einfach unglaublich gut und auch der Schreibstil …
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Meine Meinung:
Mir hat das Buch wirklich außerordentlich gut gefallen. Ich war mir erst nicht sicher, ob das wirklich ein buch ist, das mich packen kann aber siehe da….ich hab es halb durchgesuchtet.
Mir gefällt die Idee einfach unglaublich gut und auch der Schreibstil ist toll aufgebaut. Es gibt viele Dialoge, die das Ganze abwechslungsreich gestalten aber trotzdem ist das Buch sehr ruhig. Außerdem erfährt man wirkliche viele informative Dinge. Es wird über historisches gesprochen und über Politik.
Ja, also ich denke, dieses Buch sollte jede*r selber lesen um zu begreifen wie es sich auf mich ausgewirkt hat. Ich habe da nicht wirklich die passenden Worte zu =)
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Ein funkensprühendes Zeitbild
„Doch am meisten beseelte ihn die Anwesenheit des grandiosen Musikers, der auch ein grandioser Mann war und dabei so schlicht, so natürlich mit ihm sprach, als kennten sie einander schon lang.“ (Zitat Seite 112)
Inhalt
Anfang August 1862 …
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Ein funkensprühendes Zeitbild
„Doch am meisten beseelte ihn die Anwesenheit des grandiosen Musikers, der auch ein grandioser Mann war und dabei so schlicht, so natürlich mit ihm sprach, als kennten sie einander schon lang.“ (Zitat Seite 112)
Inhalt
Anfang August 1862 trifft Fjodor Michailowitsch Dostojewskij mit dem Zug in Venedig ein. Es ist seine erste Auslandsreise nach Europa, die am 7. Juni begonnen hatte. Er kommt aus Florenz und Italien hat ihn bisher enttäuscht. Schon vierzig Jahre alt, hat er nach ersten Erfolgen, Straflager und Strafdienst beim Militär, eine Schaffenskrise, auch wenn er durch seine Reise eine Fülle von neuen Ideen gesammelt hat. Schon überlegt er, aus Venedig früher abzureisen, als er den berühmten Komponisten Gioachino Rossini kennenlernt, der auch mit siebzig Jahren das Leben fröhlich feiert und genießt, hilfsbereit, liebenswert und großzügig. Durch ihn erlebt der zurückhaltende, schwermütige russische Schriftsteller die unvergleichliche Stadt Venedig, wie sie wirklich ist.
Thema und Genre
In diesem Roman geht es um eine Begegnung des Schriftstellers Dostojewskij mit dem Komponisten Rossini. Obwohl die beiden Künstler einander tatsächlich nie getroffen haben, ist diese Geschichte eine so lebendige, geniale Verbindung zwischen intensiver Recherche und einfühlsamer Phantasie, dass man beim Lesen vergisst, dass es sich um keine reale historische Begebenheit handelt.
Charaktere
Der lebensfrohe, überschäumend italienische Komponist Rossini ist das genaue Gegenteil des schwermütigen, damals von Selbstzweifeln erfüllten Schriftstellers Dostojewskij. Die gemeinsamen Gespräche sind trotz oder gerade wegen ihrer unterschiedlichen Sichtweisen für beide eine Bereicherung und beeinflussen das weitere künstlerische Schaffen. Auch die Personen im Umfeld sind so typisch italienisch, man hat sie und die teilweise chaotischen Situationen sofort vor Augen, sie werden lebendig, sind liebenswert, ohne je in Klischees abzugleiten.
Handlung und Schreibstil
Es sind nur fünf Tage, die Dostojewskij vor seiner Heimreise nach St. Petersburg in Venedig verbringt, doch die Fülle an Erlebnissen und Eindrücken, die uns jeder Tag in diesem auch sprachlich überzeugenden Roman schildert, lässt diese kurze Zeitspanne wie Wochen scheinen. Großartig ist die Szene, in der Rossini und Dostojewskij einander zum ersten Mal begegnen. Auch der Umgang der venezianischen Bevölkerung mit den österreichischen Besatzern ist ein Thema. Spätestens, als Dostojewskij zu einem Treffen im Caffè eilt und zuerst das Quadri betritt, wo er auf das gegenüberliegende Florian verwiesen wird, erkennt er die Zusammenhänge und Viva Verdi bekommt eine völlig neue Bedeutung. Doch während die Erinnerungen an den Strafmilitärdienst die Gedanken des russischen Dichters oft in tiefes Dunkel tauchen, hat sich Venedig die lebensfrohe, südliche Leichtigkeit auch unter der österreichischen Herrschaft erhalten. Spannung erhält diese Geschichte durch eine Idee Rossinis, er macht Dostojewskij einen Vorschlag und man ist neugierig, wie der Autor dies auflösen wird, da auch diese Idee fiktiv ist.
Fazit
Ein funkensprühendes Zeitbild, eine Begegnung von zwei großen Künstlern, der schwermütige, ernste Russe trifft auf den fröhlichen italienischen Genussmenschen und lernt die einzigartige Stadt Venedig kennen und lieben. Ein Leseerlebnis, das mich begeistert hat, mich zum Träumen brachte und Erinnerungen an Venedigbesuche lebendig werden ließ. „Italien ist Italien, Venedig ist Venedig. Venedig bleibt Venedig. Immer.“ (Zitat Seite 434)
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