T. C. Boyle
Gebundenes Buch
No Way Home (deutschsprachige Ausgabe)
Roman. Deutsche Ausgabe
Übersetzung: Gunsteren, Dirk van
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Liebe als unheimliche, chaotische Kraft - niemand schreibt so über menschliche Abgründe wie T.C. Boyle. Sein neuer Roman als WeltpremiereT.C. Boyles neuer großer Roman über die obsessive Liebe zweier Männer zu einer Frau, die sich zwischen ihnen nicht entscheiden mag: Terry, ein Arzt aus Los Angeles, zieht nach dem Tod seiner Mutter in ihr Haus in Boulder City in der Wüste Nevadas. Eigentlich wollte er es verkaufen, wäre er nicht in einer Bar Bethany begegnet, die sich bei ihm einquartiert - gegen seinen Willen. Der eigenbrötlerische Terry kann ihr nicht widerstehen. Aber da ist auch n...
Liebe als unheimliche, chaotische Kraft - niemand schreibt so über menschliche Abgründe wie T.C. Boyle. Sein neuer Roman als WeltpremiereT.C. Boyles neuer großer Roman über die obsessive Liebe zweier Männer zu einer Frau, die sich zwischen ihnen nicht entscheiden mag: Terry, ein Arzt aus Los Angeles, zieht nach dem Tod seiner Mutter in ihr Haus in Boulder City in der Wüste Nevadas. Eigentlich wollte er es verkaufen, wäre er nicht in einer Bar Bethany begegnet, die sich bei ihm einquartiert - gegen seinen Willen. Der eigenbrötlerische Terry kann ihr nicht widerstehen. Aber da ist auch noch ihr eifersüchtiger Ex-Freund Jesse, der immer wieder auftaucht und ihn warnt: »Sie ist Gift«. Mitten in der Wüste geraten die beiden Männer aneinander. T.C. Boyles »No Way Home« ist große Literatur über menschliche Abgründe.
T. Coraghessan Boyle, 1948 in Peekskill, N.Y., geboren, ist der Autor von zahlreichen Romanen und Erzählungen, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Bis 2012 lehrte er Creative Writing an der University of Southern California in Los Angeles. Bei Hanser erschienen zuletzt 'Sind wir nicht Menschen' (Stories, 2020), 'Sprich mit mir' (Roman, 2021),'Blue Skies' (Roman, 2023) sowie 'I Walk Between the Raindrops' (Stories, 2024).

© Annette Pohnert
Produktdetails
- Verlag: Hanser
- Originaltitel: No Direction Home
- Artikelnr. des Verlages: 505/28423
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 16. September 2025
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 150mm x 36mm
- Gewicht: 550g
- ISBN-13: 9783446284234
- ISBN-10: 3446284230
- Artikelnr.: 73679404
Herstellerkennzeichnung
Carl Hanser Verlag
Vilshofener Straße 10
81679 München
info@hanser.de
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Eine "sinistre Geschichte", allerdings mit "hohen Unterhaltungspotenzial" liest Rezensentin Judith von Sternburg mit T.C. Boyles neuem Roman. Es geht um drei verflochtenen Leben in Boulder City in Nevada, das von Terry, der Arzt in einem Krankenhaus ist, von Bethany, in die er sich verliebt und das ihres Ex-Freundes Jesse, einem trinkenden Taugenichts. Diese Dreiecksbeziehung entwickelt für die Kritikerin einen ganz eigenen Sog, auch dadurch, dass zwar aus den unterschiedlichen Perspektiven verschiedene Versionen der Wahrheit erzählt werden, Boyle allerdings auf "überraschende Aufschlüsse" verzichtet und im Unklaren lässt, wer hier lügt. Auf die Psychologie der Figuren geht Boyle weniger ein, erklärt die Kritikerin, er überlässt sie lieber der Vorstellung seiner Leser. Auch der Humor geht ihm diesmal ab, was Sternburg aber gar nicht stört: So spannend und rauschhaft es hier manchmal zugeht, so überwiegt doch der Eindruck von "Lethargie, Passivität" und "eruptiver Gewalt" - so liest die Kritikerin diese Beziehung auch als Allegorie auf das heutige Amerika, übrigens hervorragend übersetzt von Dirk van Gunsteren.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"T.C. Boyle schafft es, seinen Figuren immer wieder neue Facetten zu geben ... Das ist Erzählkunst, die wieder richtig Spaß macht, und die durch die Hintertür eben doch wieder ein Kommentar ist auf die verrohte Gesellschaft und den Zustand der Welt mit all den Abgründen wie Klimawandel, die MAGA-Bewegung, toxische Männlichkeit; und die eine wirklich bestechende Atmosphäre schafft aus Unbehagen, Unbehaustsein und Bedrohung." Nadine Kreuzahler, rbb radio3, 19.9.25
Als bekennende T.C.-Boyle-Leserin war ich begeistert, als ich sah, dass er ein neues Buch veröffentlicht hat. No Way Out klingt nach großem Drama: zwei Männer lieben dieselbe Frau – Bethany – und geraten sich dabei gehörig in die Quere. Das könnte spannend sein; …
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Als bekennende T.C.-Boyle-Leserin war ich begeistert, als ich sah, dass er ein neues Buch veröffentlicht hat. No Way Out klingt nach großem Drama: zwei Männer lieben dieselbe Frau – Bethany – und geraten sich dabei gehörig in die Quere. Das könnte spannend sein; Boyle hat mich schon mit deutlich unspektakuläreren Themen in seinen Bann gezogen.
Diesmal aber nicht. Nach rund 150 Seiten habe ich das Buch entnervt zugeklappt – von Spannung leider keine Spur. Stattdessen zieht sich die Handlung zäh dahin, was wohl auch daran liegt, dass ich das Verhalten der Hauptfigur Terry schlicht nicht nachvollziehen konnte.
Terry, ein angehender Facharzt, steht unter Dauerstress und ist vom überraschenden Tod seiner Mutter zusätzlich belastet. In dieser Situation trifft er im Ort seiner Mutter auf Bethany und ist sofort fasziniert. Doch was er danach alles hinnimmt, ließ mich nur noch kopfschüttelnd weiterlesen: Bethany besetzt kurzerhand das Haus seiner Mutter, nutzt deren Auto, lässt ihn nach einem gemeinsamen Abend einfach stehen und zieht auch noch eine Freundin ein, von der sie Miete kassiert – während Terry immer wieder wütend aufbegehrt, nur um dann doch klein beizugeben.
Auch Bethanys Ex-Freund ist noch immer verrückt nach ihr und warnt Terry sogar vor ihr. Was jedoch den Reiz dieser Frau ausmacht, bleibt für mich vollkommen im Dunkeln. Boyle gelingt es diesmal nicht, mir deutlich zu machen, warum Bethany beide Männer so um den Verstand bringt – zumal Terry sonst ein rationaler, fast unromantischer Typ ist. Mit jeder Seite wuchs mein Unverständnis, bis ich schließlich aufgab. Vielleicht verpasse ich damit die erlösende Erklärung für diese Obsession – aber so richtig glaube ich nicht mehr daran.
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Brillant erzählt und mitreißend
Im Mittelpunkt von "No Way Home", dem neuen Roman von T.C. Boyle, steht Dr. Terrence Tully, genannt Terry. Der 31-Jährige arbeitet in einem Krankenhaus in Los Angeles. Als Assistenzarzt im dritten Jahr, der sich eine Zulassung als Internist …
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Brillant erzählt und mitreißend
Im Mittelpunkt von "No Way Home", dem neuen Roman von T.C. Boyle, steht Dr. Terrence Tully, genannt Terry. Der 31-Jährige arbeitet in einem Krankenhaus in Los Angeles. Als Assistenzarzt im dritten Jahr, der sich eine Zulassung als Internist wünscht, arbeitet er an 6 Tagen in der Woche, 14 Stunden täglich. Er lebt allein und hat kaum Sozialkontakte. Während einer Visite erreicht ihn die traurige Nachricht, dass seine Mutter Katie ganz plötzlich verstorben ist.
Terry begibt sich auf die lange Reise nach Boulder City in der Wüste Nevadas, wo seine Mutter lebte, um die notwendigen Formalitäten abzuwickeln und sein Erbe, das Haus und den Hund der Mutter, zu übernehmen. Am Abend lernt er in einer Bar die 24-jährige Bethany Begany kennen, die beiden verbringen eine gemeinsame Nacht. Bethany hat sich von ihrem Freund Jesse getrennt und möchte übergangsweise im Haus von Terrys Mutter wohnen. Obwohl Terry ablehnt, zieht sie nach seiner Abreise in das Haus. Terry, der verschuldet ist und das Objekt eigentlich verkaufen möchte, verliebt sich in die junge Frau, doch es gibt da noch ihren Ex-Freund, der alles daran setzt, Bethany zurückzugewinnen ...
Der Roman ist, wie man es von T.C. Boyle kennt, in intelligenter Sprache geschrieben, mitreißend und äußerst unterhaltsam. Seine Protagonisten, die er sehr präzise skizziert, sind keine einfachen, keine liebenswerten Charaktere: auf der einen Seite der eher unauffällige und kontaktarme Terry, der sich in seiner Verliebtheit von Bethany ausnutzen und einwickeln lässt, und auf der anderen Seite die lebenslustige und dreiste Bethany, die sich von ihrem Ex-Freund nicht zu lösen vermag, sich aber gleichzeitig mit Terry einen Mann mit Vermögen und Ansehen angeln möchte, und schließlich der gutaussehende und rücksichtslose Jesse, der auch vor Gewalttaten nicht zurückschreckt. Ich konnte verstehen, dass die attraktive Bethany eine gewisse Faszination auf Terry ausübte, habe aber einige seiner Handlungsweisen überhaupt nicht nachvollziehen können und hätte ihn am liebsten geschüttelt.
Die Geschichte ist aus den Perspektiven der drei Hauptcharaktere erzählt, sie liest sich sehr flüssig und hat mich von Beginn an gefesselt. Ich habe das Buch sehr gern gelesen, neben der Ménage à trois enthält es, wie so oft in T.C. Boyles Romanen, eine Menge Gesellschaftskritik. Es geht neben Liebe, Leidenschaft und Eifersucht auch um Gewalt, Manipulation, Abhängigkeit und Drogen. Häufiger Alkoholkonsum nimmt im Buch meinem Empfinden nach zu viel Raum ein.
Die Beschreibung von Terrys anstrengendem Klinikalltag fand ich sehr interessant, das Ende der Geschichte lässt mich allerdings etwas unzufrieden zurück.
Absolute Leseempfehlung für diesen brillant erzählten Roman über menschliche Abgründe!
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Terrence Tully ist Assistenzarzt in L.A. und Anfang dreißig. Als seine Mutter plötzlich stirbt, bricht er nach Boulder City in Nevada auf, um sich um die Beerdigung und ihr Haus zu kümmern. Kurz nach seiner Ankunft trifft er in einer Bar die junge Bethany, die ihm dem Kopf verdreht. …
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Terrence Tully ist Assistenzarzt in L.A. und Anfang dreißig. Als seine Mutter plötzlich stirbt, bricht er nach Boulder City in Nevada auf, um sich um die Beerdigung und ihr Haus zu kümmern. Kurz nach seiner Ankunft trifft er in einer Bar die junge Bethany, die ihm dem Kopf verdreht. Er verbringt eine Nacht mit ihr und reist zurück nach Los Angeles. Als Bethany sich kurzerhand im Haus der verstorbenen Mutter einnistet, ist Terrence ist hin- und hergerissen: Einerseits misstraut er ihr und verübelt ihr die unverfrorene Besetzung des Hauses, andererseits ist er ihr vor allem körperlich verfallen. Dann taucht auch noch Bethanys Ex-Freund Jesse auf, der die Beziehung noch längst nicht aufgegeben hat und Terrence und Bethany keine Ruhe lässt.
Die karge Wüstenlandschaft von Boulder City ist eine wunderbare Kulisse für das Setting, das mich an ein archaisches Duell zweier Männer um eine Frau erinnert und mit Klischees spielt: Der gebildete, zurückhaltende, körperlich unterlegene Arzt, gegen den athletischen, attraktiven, aber prolligen Biker Jesse, einen klassischen Macho-Typen. Dazwischen die attraktive Bethany, die sich nicht entscheiden kann, Terrence vor allem als sichere und finanziell interessante Partie ansieht, während sie sich von Jesse weiterhin angezogen fühlt.
Boyle schreibt gewohnt sprachgewaltig, lebendig und voller bissigem, schwarzem Humor. Wie immer enthält auch „No way home“ einiges an Gesellschaftskritik: Er thematisiert unter anderem Armut und Obdachlosigkeit, den allgegenwärtigen Drogenkonsum, der in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und das problematische Gesundheitssystem.
Wie meist bei Boyle fällt es mir schwer, Sympathie für die Protagonisten aufzubringen, was mich jedoch nicht stört, da ich schwierige Charaktere, an denen man sich beim Lesen reiben kann, besonders spannend finde. Am stärksten fühlte ich mit Terrence mit, auch wenn mich seine mangelnde Entschlossenheit und Durchsetzungskraft nervten. Die Geschichte lässt tief in die menschlichen Abgründe blicken: Rache, Lügen, Eifersucht, verletzter Stolz, übersteigerte Männlichkeit, triebgesteuertes Handeln. Sämtliche Figuren, stehen in dysfunktionalen Beziehungen zueinander, und ihre moralischen und charakterlichen Schwächen führen dazu, dass sich eine unheilvolle Eigendynamik entwickelt. Dementsprechend war ich sehr gespannt, wie sich alles weiterentwickeln würde. Der Schluss hat mich leider nicht überzeugt und kam für mich sehr abrupt, so dass ich hierfür einen Stern abziehe.
Abgesehen davon ein lesenswerter, sehr unterhaltsamer Roman in typischer Boyle-Manier, aber nicht sein bestes Werk.
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Obsessionen
Die Mutter des jungen Arztes Terry stirbt, und so fährt er die lange Strecke von Los Angeles nach Boulder City, um sie zu beerdigen. In der trostlosen Wüstenstadt lernt er die attraktive Bethany kennen und verfällt ihr sofort. Ab diesem Zeitpunkt fährt er …
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Obsessionen
Die Mutter des jungen Arztes Terry stirbt, und so fährt er die lange Strecke von Los Angeles nach Boulder City, um sie zu beerdigen. In der trostlosen Wüstenstadt lernt er die attraktive Bethany kennen und verfällt ihr sofort. Ab diesem Zeitpunkt fährt er regelmäßig von Kalifornien in die Wüste, um Zeit mit ihr zu verbringen. Bethany zieht, schneller als er schauen kann, in das Haus seiner Mutter ein und bestimmt von nun an jeden seiner Gedanken. Leider ist noch eine dritte Person im Spiel: Bethanys Ex-Freund Jessie kann nicht von ihr lassen und sie anscheinend auch nicht von ihm. Ein destruktiver Kreislauf aus Lügen, Manipulationen und Gewalt beginnt ...
Der Roman ist aus der Sicht der drei Hauptpersonen Terry, Bethany und Jessie geschrieben, sodass man die Standpunkte jeder Person erfahren, wenn auch nicht immer nachvollziehen kann. Terry ist der einzige, den ich als Leserin sympathisch finde und dessen Handlungen ich begreifen kann. Bethany und Jessie sind Menschen, die sich treiben lassen, wenig Ehrgeiz und kaum Moralvorstellungen haben. Für sie zählt nur der eigene Vorteil, sie scheuen nicht davor zurück, andere zu ihren eigenen Gunsten zu manipulieren und auszunutzen.
Der Autor stellt auch diese Personen so authentisch dar, dass selbst die Kapitel, die aus ihrer Sicht geschrieben sind, fesseln.
Boyle beschreibt sehr schön und anschaulich, wie sich die drei Personen, allen voran Terry, immer weiter in den Strudel dieser Dreiecksbeziehung verstricken und nicht erkennen, dass es gesünder wäre, sich daraus zu befreien. Diese Selbstzerstörung, vor allem Terrys, war für mich als Leserin schwer zu ertragen, was wohl in der Intention des Autors liegt.
Das Ende des Buches ist gelungen und sehr passend.
Das Buch ist in wundervoller Sprache geschrieben – detailreich, fast poetisch, so dass man jeden Satz genießt.
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Im neuen Roman von T.C.Boyle folgen wir zunächst Terry, der wegen des Todes seiner Mutter nach Nevada fahren muss und dort Bethany kennen lernt, die sich sehr schnell in seinem Leben und auch dem Haus seiner Mutter einnistet. Terry kommt nicht gegen Bethany an und ist ihr sehr schnell …
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Im neuen Roman von T.C.Boyle folgen wir zunächst Terry, der wegen des Todes seiner Mutter nach Nevada fahren muss und dort Bethany kennen lernt, die sich sehr schnell in seinem Leben und auch dem Haus seiner Mutter einnistet. Terry kommt nicht gegen Bethany an und ist ihr sehr schnell verfallen, teilweise aus Leidenschaft, aber auch irgendwie aus Hilflosigkeit. Seine Beweggründe konnte ich beim Lesen nicht wirklich nachvollziehen, aber dennoch wird er schnell von Bethany abhängig.
Zunächst denkt man als Leser bei Bethany an eine sehr manipulative und naive Frau, aber als Kapitel aus ihrer Sicht folgen, bekommt man einen tieferen Einblick in ihre Gefühlswelt, was mir sehr gut gefallen hat. Die Dynamik der Beiden wird einem klarer und auch die Beziehung. Dennoch taucht immer wieder ihr Ex-Freund Jesse auf. Manchmal von Bethany eingeladen, manchmal einfach so und mit ihm gibt es immer Ärger. Zunehmend deutlicher erscheint ein Geflecht von Abhängigkeiten und toxischen Beziehungen, sowie negativen Gewohnheiten aus denen keiner ausbrechen kann. Auch Kapitel aus Jesses Sicht reihen sich an, aber diese haben mir nicht geholfen ihn sympathischer zu finden oder ihn besser zu verstehen. Die Situationen zwischen den Dreien spitzen sich zu und sind teilweise schwer auszuhalten. Vor allem Terry möchte man nur schütteln und ihn bitten einfach wieder in L.A. zu bleiben, wo er arbeitet. Aber keiner der Männer kann lange von Bethany getrennt bleiben und auch sie scheint sich nicht ganz entscheiden zu wollen.
Insgesamt bleibt man auch als Leser ratlos, warum die Situation so ist wie sie ist. Sie ist auf jeden Fall toxisch, doch keiner bricht aus. Zeitweise zieht sich das Geschehen in die Länge, aber dennoch bleibt die Handlung spannend und vor allem die Beschreibung der Dynamiken punktgenau. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, kann aber gar nicht richtig sagen, wie das hätte aussehen sollen.
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Dreiecksdrama in der Wüste Nevadas
No Way Home von T.C. Boyle hat mich sofort mit seinem Cover angesprochen: Es vermittelt das amerikanische Setting und deutet zugleich an, dass hier eine Frau im Zentrum der Handlung steht. Thematisch bewegen wir uns in einem Feld aus toxischen Beziehungen, …
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Dreiecksdrama in der Wüste Nevadas
No Way Home von T.C. Boyle hat mich sofort mit seinem Cover angesprochen: Es vermittelt das amerikanische Setting und deutet zugleich an, dass hier eine Frau im Zentrum der Handlung steht. Thematisch bewegen wir uns in einem Feld aus toxischen Beziehungen, gesellschaftlicher Kritik und der permanenten Suche nach Halt oder vielleicht auch nur nach Betäubung.
Boyles Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Selbst in ruhigen Szenen gleitet man mühelos über die Seiten. Besonders die Beschreibungen der Wüste Nevadas sind eindrücklich - die Natur wird zur Bühne für eine Geschichte, die immer weiter in Gewalt und Abhängigkeiten abdriftet. Schockierend fand ich, welch riesige Rolle Alkohol für alle Figuren spielt. Sie wirken, als könnten sie den Alltag nur benebelt ertragen.
Die drei Hauptfiguren sind mir alles andere als sympathisch, und doch konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Bethany, das Partygirl, das sich in das Leben des bürgerlichen Arztes Terry drängt - getrieben von der Aussicht auf Sicherheit, Geld und ein Zuhause. Terry, der ihren Reizen erliegt und in ihr das Versprechen einer klassischen Beziehung sieht. Und schließlich Jesse, Bethanys Ex, der für mich die unangenehmste Figur von allen ist. Doch auch Terrys moralischer Kompass gerät zunehmend ins Wanken, sodass man sich ständig fragt: Was sehen diese Menschen eigentlich ineinander? Ob es bei ihnen überhaupt um Liebe geht, wage ich stark zu bezweifeln. Vielmehr wirken sie getrieben von Begierde, Abhängigkeit und Langeweile.
Als Hundebesitzerin hat mich besonders Daisy berührt - sie ist das stille Opfer inmitten der Eskalation. Die Gewaltszenen beschreibt Boyle schonungslos und realistisch, wodurch sich die Spirale aus Rivalität, Rache und Gewalt intensiv entfaltet.
Einziger Wermutstropfen für mich war das Ende. Es hat mich nicht völlig überzeugt; ich hätte mir mehr Detailliertheit und Klarheit gewünscht. Nach der intensiven Entwicklung der Handlung wirkte der Schluss etwas zu knapp.
Trotzdem: No Way Home ist ein sehr stark geschriebener, atmosphärischer Roman, der eindrücklich zeigt, wie zerstörerisch Beziehungen sein können. Keine leichte Kost, aber unbedingt lesenswert.
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Beklemmend gut
T. C. Boyle hat mich mit No Way Home ziemlich überrascht. Eigentlich dachte ich, es geht nur um eine Dreiecksgeschichte, doch die Wüste Nevadas, in der das Ganze spielt, ist fast ein eigener Charakter. Terry, der Arzt, will Abstand, aber Bethany drängt sich in sein …
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Beklemmend gut
T. C. Boyle hat mich mit No Way Home ziemlich überrascht. Eigentlich dachte ich, es geht nur um eine Dreiecksgeschichte, doch die Wüste Nevadas, in der das Ganze spielt, ist fast ein eigener Charakter. Terry, der Arzt, will Abstand, aber Bethany drängt sich in sein Leben – und mit ihr auch die Probleme. Jesse, ihr Ex, verstärkt die Spannung. Boyle beschreibt das alles sehr dicht, manchmal fast beklemmend. Mir gefiel, wie realistisch und gleichzeitig rätselhaft die Figuren wirken: fehlerhaft, widersprüchlich, nie glatt. Manche Stellen ziehen sich ein wenig, vor allem in der Mitte, und Bethany bleibt ziemlich geheimnisvoll, was nicht jeder mögen wird. Trotzdem hat mich die Atmosphäre gepackt, und ich habe das Buch nach dem Lesen nicht so schnell vergessen. Für mich ein intensiver, eigenwilliger Roman, der mehr bietet als bloße Unterhaltung.
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T.C. Boyle ist ein Autor, der mich bereits seit Jahrzehnten zu überraschen vermag, in unterschiedlichster Hinsicht. "Wassermusik" habe ich bis heute nicht gelesen, weil ich irgendwie nicht reinkomme (und das bei inzwischen mindestens zehn Versuchen in den unterschiedlichsten …
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T.C. Boyle ist ein Autor, der mich bereits seit Jahrzehnten zu überraschen vermag, in unterschiedlichster Hinsicht. "Wassermusik" habe ich bis heute nicht gelesen, weil ich irgendwie nicht reinkomme (und das bei inzwischen mindestens zehn Versuchen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen), bin von vielen anderen Romanen aber sehr begeistert bspw. von "Der Samurai von Savannah", "Willkommen in Wellville" und "Dr. Sex", um nur einige zu benennen.
Bei vorliegendem Roman habe ich durchgehend den unterhaltsamen Stil genossen, auch die Beschreibungen der Protagonisten sprachen mich an. Allerdings konnte ich mit der Geschichte selbst nicht so recht etwas anfangen, weil mich irritierte, wie die Hauptfigur, der Arzt Terry, der übergriffigen Bethany dermaßen auf den Leim gehen konnte, dass er sich aus dem Schlamassel kaum herausziehen konnte. Oder gar nicht? Lassen Sie sich überraschen, dieser Roman lohnt sich schon aufgrund seiner Lesbarkeit und ist die ideale Lektüre für eine lange Zugfahrt oder entspannte Tage am Meer. Aber für Ewigkeiten in mein Gedächtnis einbrennen wird er sich nicht.
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Schwierige Beziehungen
"No Way Home" von T.C. Boyle hat es wieder geschafft mich von der ersten Sete an in den Bann zu ziehen. Der Autor ist einer der ganz großen Erzähler und ich wurde auch von diesem Werk nicht enttäuscht.
Terry ist Assistenzarzt in L.A. und …
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Schwierige Beziehungen
"No Way Home" von T.C. Boyle hat es wieder geschafft mich von der ersten Sete an in den Bann zu ziehen. Der Autor ist einer der ganz großen Erzähler und ich wurde auch von diesem Werk nicht enttäuscht.
Terry ist Assistenzarzt in L.A. und ständig im Stress. Als er telefonisch vom Tod seiner Mutter erfährt, bekommt er diese Nachricht fast gar nicht in seinen Kopf. Noch ganz benommen fährt er nach Boulder City in die Wüste Nevadas, um den Papierkram zu regeln und das Haus zu verkaufen.
Allerdings lernt er sofort Bethany kennen, die bei ihm einzieht, obwohl er das gar nicht möchte. So beginnt eine ganz eigenartige Geschichte, in der auch der Ex-Freund Jesse eine Rolle spielt.
Erzählt wird hier abwechselnd aus den drei Perspektiven, wobei Terry schon den größten Part behält. Die Charaktere werden sehr genau gezeichnet und vorgestellt, man kann sich ein gutes Bild machen. Ich mochte sie eigentlich alle nicht, wobei ich Terrys Reaktionen oftmals so gar nicht nachvollziehen konnte.
Die Geschichte hat ein langsames Erzähltempo, rasante Spannung findet man hier nicht, aber viele Informationen zwischen den Zeilen. Auch die Naturbeschreibungen der Wüste fand ich absolut gelungen.
Es gibt hier so einige Konstellationen an toxischen Beziehungen und an menschlichen Abgründen, beginnend mit Eifersucht und Abhängigkeit bis hin zu purer Gewalt aus Rache.
Ich mag den Schreibstil von Boyle sehr, er erzählt vieles mit schwarzem Humor und einem Augenzwinkern, hat allerdings auch immer die Ränder der Gesellschaft mit im Blick.
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Abhängigkeiten
Terrence's Mutter stirbt. Er fährt in ihr Haus in Nevada, das er erbt, und wird von der Nachbarin Margaret, einer engen Freundin seiner Mutter, abgefangen, die Mutters Hund Daisy an der Leine hat und ihm diesen übergibt.
Terrence, alleinstehender Assistenzarzt …
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Abhängigkeiten
Terrence's Mutter stirbt. Er fährt in ihr Haus in Nevada, das er erbt, und wird von der Nachbarin Margaret, einer engen Freundin seiner Mutter, abgefangen, die Mutters Hund Daisy an der Leine hat und ihm diesen übergibt.
Terrence, alleinstehender Assistenzarzt Anfang 30, muss mit der neuen Situation erstmal klar kommen, wohnt er doch in einer kleinen, wenig benutzen Wohnung in der Stadt.
Er ist Arzt, immer. Er arbeitet im Krankenhaus für Obdachlose und erlebt dort oft Schlimmes. Aber auch wenn er fremde Leute sieht, egal ob auf der Straße, in Cafés usw. schaut er primär, wie es um sie steht, bildet in seinem Kopf mögliche Diagnosen.
In sich gekehrt, ruhig und sympathisch kommt Terrence beim Leser an. Aber auch ein bisschen hilflos ob der plötzlichen Dinge, die wegen des Todesfalls zu regeln sind. Mit Änderungen in seinem Lebensablauf scheint er überfordert.
Bei seinem Kurzaufenthalt im Haus seiner Mutter lernt er eines Abends eine junge Frau, Bethany, in einer Bar kennen, die sich aus ihren Umständen heraus spontan bei ihm einquartiert, damit Hund und Haus nicht allein sind, wenn Terrence wieder als Arzt in seiner Großstadt ist. Allerdings ohne Terrences' Einverständnis...
Bethany weiß ihren Charme und ihr dominantes Auftreten perfekt einzusetzen, um Terrence immer wieder um den Finger zu wickeln und in seine Schwächen zu greifen, um ihr eigenes Ziel zu erreichen.
Und Terrence verfällt ihr immer wieder...
Allerdings braucht auch Bethany Terrence!
In diese Abhängigkeitsbeziehung mischt sich Jesse ein, Bethany's eifersüchtiger Ex und komplettiert das Dreigespann einer toxischen Beziehung.
Aus dem einst so ruhigen Leben Terrences', das überwiegend aus Arbeit im Krankenhaus bestand und sonst sorglos und geordnet verlief, entwickelt sich ein Chaos aus entgleitenden und entgleisenden Ereignissen.
Die Kapitel wechseln zwischen den drei Personen und lassen dadurch intensive Einblicke zu.
Jesse ist z.B. doch anders als man zu Beginn aus Sicht der anderen denkt.
Thematisiert sind toxische Beziehungen, Obdachlosigkeit und das Krankensystem in den USA und hinterlässt teilweise einen schalen Nachgeschmack. Man muss bereit sein, den genauen Blick menschlicher Abgründe zu ertragen!
Die Qualität der Geschichte ist jedoch T.C.Boyle-einzigartig!
TC Boyle schreibt genial, mit kraftvollen Worten, gewürzt mit menschlicher Gedankentiefe, gespickt mit Absurditäten, totaler Offenheit und dem Gefühl, die Rolle des Beobachters einzunehmen. Die Symbiose zwischen Mensch und Tier ist beiläufig und zehrt von nebensächlicher Wichtigkeit für den Verlauf der Geschichte.
Das Cover zeigt nebulös Ansätze einer Großstadt, der Wüste und einer Frau, die über allem steht und trotzdem verschwommen bleibt.
"No way home" gilt für alle Protagonisten...
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