Tonio Schachinger
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Nominiert für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019Gewinner des Förderpreises zum Bremer Literaturpreis 2020Ivo wusste immer schon, dass er besonders ist. Besonders cool, besonders talentiert, besonders attraktiv. Alle wussten es, seine Familie, seine Jugendtrainer, seine Freunde im Käfig. Jetzt ist er einer der bestbezahlten Fußballer der Welt. Er verdient 100.000 Euro in der Woche, fährt einen Bugatti, hat eine Ehefrau und zwei Kinder, die er über alles liebt. Doch als seine Jugendliebe Mirna ins Spiel kommt, gerät das sichere Gerüst ins Wanken. Wie koordiniert man eine Affär...
Nominiert für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019Gewinner des Förderpreises zum Bremer Literaturpreis 2020Ivo wusste immer schon, dass er besonders ist. Besonders cool, besonders talentiert, besonders attraktiv. Alle wussten es, seine Familie, seine Jugendtrainer, seine Freunde im Käfig. Jetzt ist er einer der bestbezahlten Fußballer der Welt. Er verdient 100.000 Euro in der Woche, fährt einen Bugatti, hat eine Ehefrau und zwei Kinder, die er über alles liebt. Doch als seine Jugendliebe Mirna ins Spiel kommt, gerät das sichere Gerüst ins Wanken. Wie koordiniert man eine Affäre, wenn man eigentlich keine Freizeit hat? Lässt Ivos Leistung auf dem Spielfeld nach? Und was macht eigentlich seine Frau, während er nicht da ist? Einmal in Ivos Gedankenwelt eingetaucht, lässt sich Tonio Schachingers Debütroman schwer aus der Hand legen. Es ist nämlich dieser rotzige, witzige und originelle Ton des Erzählers, der vom ersten Satz an fesselt. Gespickt mit Wiener Milieusprache und herrlichen Fußballmetaphern gibt der Roman Einblick in das Schauspiel des Profisports und entlarvt seine Spieler als Schachfiguren auf einem kapitalistischen Spielfeld."Als Ivo jung war, gab es nur einen Ort: ihn selbst. Alles andere, der Fußball, Brügge, London, Hamburg, die Clubs, Autos und Restaurants, waren nur Kulissen, die hinter ihm vorbeigetragen wurden, aber er war der Mittelpunkt, die Sonne, um die sich alles dreht."
Tonio Schachinger, geboren 1992 in New Delhi, aufgewachsen in Nicaragua und Wien, studiert Germanistik an der Universität Wien und Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst. ¿Nicht wie ihr¿ ist sein erster Roman.
Produktdetails
- Verlag: Verlag Kremayr & Scheriau
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 304
- Erscheinungstermin: September 2019
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 130mm x 30mm
- Gewicht: 409g
- ISBN-13: 9783218011532
- ISBN-10: 3218011531
- Artikelnr.: 56502836
Herstellerkennzeichnung
Kremayr und Scheriau
Rotenturmstraße 27/5
1010 Wien, AT
Ein Fest der Bücher
Es sind viele wunderbare Sportbücher in diesem Jahr erschienen. Wir haben uns für neun entschieden
"Pelé war torgefährlicher, Cruyff schneller, Messi trickreicher - aber niemand war so elegant wie Beckenbauer."
Titel Manuel Neukirchner: Hall of fame. Die größten deutschen Fußballspieler. Delius Klasing, Bielefeld 2019, 240 Seiten, 49,90 Euro.
Kurzkritik Elf Spieler, ein Trainer - das ergibt: eine Jahrhundertelf des deutschen Fußballs. Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund würdigt die besten Spieler in der Geschichte der Nationalelf mit einer Ruhmeshalle, die beständig erweitert wird. Die Hauptdarsteller dieses Buchs bilden dabei das Fundament: Sepp Maier im Tor, Franz
Es sind viele wunderbare Sportbücher in diesem Jahr erschienen. Wir haben uns für neun entschieden
"Pelé war torgefährlicher, Cruyff schneller, Messi trickreicher - aber niemand war so elegant wie Beckenbauer."
Titel Manuel Neukirchner: Hall of fame. Die größten deutschen Fußballspieler. Delius Klasing, Bielefeld 2019, 240 Seiten, 49,90 Euro.
Kurzkritik Elf Spieler, ein Trainer - das ergibt: eine Jahrhundertelf des deutschen Fußballs. Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund würdigt die besten Spieler in der Geschichte der Nationalelf mit einer Ruhmeshalle, die beständig erweitert wird. Die Hauptdarsteller dieses Buchs bilden dabei das Fundament: Sepp Maier im Tor, Franz
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Beckenbauer, Andreas Brehme und Paul Breitner in der Abwehr, Günter Netzer, Lothar Matthäus, Matthias Sammer und Fritz Walter im Mittelfeld, Gerd Müller, Uwe Seeler und Helmut Rahn im Sturm und Sepp Herberger als Trainer. Das Buch besticht durch großartige Fotos, viele davon noch in Schwarzweiß, und eindringliche Porträts. Es ist zudem hochwertig verarbeitet.
Für jene, die finden, früher sei der Fußball besser gewesen.
witt.
"Hände sind Waffen."
Titel Kobe Bryant: Mamba Mentality. Mein Weg zum Erfolg. Riva, München 2019, 208 Seiten, 24,99 Euro.
Kurzkritik Da sitzt er also auf einem handelsüblichen Bürostuhl, die Füße im Eiswasser, in der Hand eine Tageszeitung: "Ich habe nicht nur meinen Körper, sondern auch meinen Verstand trainiert", sagt Kobe Bryant. Aufgenommen wurde das Bild vom Fotografen Andrew D. Bernstein, der seit Jahrzehnten offizieller Fotograf der Los Angeles Lakers ist und durch seine intimen Aufnahmen in diesem Buch einen ganz besonderen Blick auf die Karriere von Bryant schafft. "Mamba Mentality" ist keine klassische Biographie, es ist vielmehr ein Scan der Gedanken- und Motivationswelt von Kobe Bryant, eine Art Lehrbuch. Eines seiner Gebote: "Mein Ziel war immer, den Gegner zu vernichten." Wie er das tat, wie er sich immer wieder mental und körperlich ans Limit brachte, wie er seine Gegenspieler analysiert und sich von schweren Verletzungen erholt hat, all das beschreibt er so eindrucksvoll, dass selbst Kenner des Basketballs in eine neue Welt eintauchen.
Für alle, die sich psychisch und physisch stärken wollen. witt.
"Kampfsport ist ein Langzeitprojekt für Gewaltprävention und Integration."
Titel Ernes Erko Kalac: Faszination und integrative Kraft des Sports - Geschichte eines Geflüchteten. ibidem-Verlag, Stuttgart 2019, 162 Seiten, 32 Euro.
Kurzkritik Im Jahr 1989 kämpft Ernes Erko Kalac mit dem jugoslawischen Nationalkader bei der Karate-Europameisterschaft in Wien und äußert sich in einem Interview kritisch zur Politik von Staatschef Milosevic. Er muss fliehen, wie während des folgenden Balkan-Krieges bald auch Hunderttausende seiner Landsleute. Er schlägt sich nach Deutschland durch, kommt dort an ohne jede Sprachkenntnisse - und findet Anschluss durch den Sport. In der hessischen Provinz gründet er einen Verein, der sich zu einem bundesweiten sportlichen und sozialen Vorzeigeprojekt entwickelt. Kalac erstellt ein Integrationskonzept, um Geflüchtete, sozial Benachteiligte und Menschen mit Behinderungen zu helfen. Er wird vielfach ausgezeichnet und Integrationsbotschafter des Deutschen Olympischen Sportbundes. In seinem Buch erzählt er die Geschichte seines Lebens.
Für alle, die Sport für mehr halten als das, was Profis betreiben. ede.
"Lass Federer einfach spielen und forsche nicht, was er taktisch macht. Du verstehst es ohnehin nicht."
Titel René Stauffer: Roger Federer: Die Biografie. Piper, München 2019, 352 Seiten, 25 Euro.
Kurzkritik Ob Roger Federer der größte Tennisspieler der Geschichte ist oder bleibt, das sei einmal dahingestellt. In jedem Fall ist der Schweizer, der 20 Grand-Slam-Titel gewonnen hat und damit mehr als jeder andere, eine große Inspiration für Spieler und Schreiber. Über Federer sind Elogen erschienen. Der Tonfall des Schweizer Journalisten René Stauffer in seiner Biographie "Roger Federer" ist eher nüchtern, aber die Aufarbeitung des Ausnahmelebens ist in Breite und Tiefe äußerst gelungen. Das Buch, in Teilen eine überarbeitete Fassung vom 2008 erschienenen "Das Tennisgenie", beschreibt nicht nur Federers Tenniskunst, sondern blickt auch hinter die freundliche Fassade.
Für Federer-Fans ein Standardwerk. kle.
"Basketball seit Nowitzki war anders als Basketball vor ihm: beweglicher, variabler, weniger erwartbar, feiner, raffinierter."
Titel Thomas Pletzinger: The Great Nowitzki. Mit Fotos von Tobias Zielony. Kiepenheuer&Witsch, Köln 2019, 512 Seiten, 26 Euro.
Kurzkritik Sieben Jahre hat die Arbeit an diesem Buch gedauert, sagt Pletzinger. Sogar seine Töchter, die während der Recherche für dieses Projekt geboren worden sind, haben irgendwann geglaubt, Nowitzki sei sein Beruf. Pletzinger ist Nowitzki bis in die Umkleide gefolgt, er hat Interviews mit ihm geführt, mit seiner Familie und seinen Vertrauten gesprochen und dabei eine Nähe aufgebaut, die diesem Buch guttut - weil es ein solch intensives Sportbuch über das Denken und Handeln eines deutschen Sportstars bisher noch nicht gab. Das macht es so besonders, und deshalb ist es auch egal, dass die Geschichte, wie aus Nowitzki einer der besten Basketballer der Geschichte wurde, keine neue ist. Die Erzählung ist es. Und ihr Tempo. Swish!
Für jeden, der von Großen träumt. witt.
"Wer keinen Bugatti hat, kann sich gar nicht vorstellen, wie angenehm Ivo darin sitzt."
Titel Tonio Schachinger: Nicht wie ihr. Kremayr & Scheriau, Wien 2019, 304 Seiten, 22,90 Euro.
Kurzkritik Ivica "Ivo" Trifunovic ist ein Star. 27 Jahre alt, österreichischer Nationalspieler, er verdient 100 000 Pfund pro Woche. Und auch sonst hat er alles, was ein richtiger Fußballer heute braucht: Seine Frau Jenny hat platinblonde lange Haare und vermutlich nicht von der Natur geformte Brüste; er fährt einen Bugatti, gern niedertourig, damit die Karre ordentlich wummert. Und doch steckt er in einer Krise: Wird er jemals wieder so gut, wie er einmal war? Und warum wird sein Herz so hart, als er seine Jugendliebe Mirna wiedersieht? Das Romandebüt von Schachinger, Jahrgang 1992, ist nicht nur eine fiktive Studie über den heutigen Fußballspieler, sie ist auch eine Geschichte über das Menschsein. Quell Schachingers Inspiration waren unter anderem die Social-Media-Accounts von Marko Arnautovic. Das Buch ist gelungen, so sehr, dass es es sogar auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft hat.
Für alle die meinen, Fußball sei ohnehin nur Theater. witt.
"Nach außen gibt sich Niki cool. In Wirklichkeit hat er seine sensiblen Phasen."
Titel Hartmut Lehbrink, Ferdi Kräling: Niki Lauda, von außen nach innen - 1949-2019. Delius Klasing, Bielefeld 2019, 160 Seiten, 79 Fotos und Abbildungen, 29,90 Euro.
Kurzkritik Die Fotos erscheinen, als habe man sie so noch nie gesehen. Manche in Schwarzweiß, andere in Farbe: Niki Lauda an der Rennstrecke, im Ferrari, beim Spaziergang mit seinem Schäferhund, im Gespräch mit einigen der größten Persönlichkeiten in der Geschichte der Formel 1. Etwa mit Bernie Ecclestone, dem Erfinder dieser Rennserie. Er und 39 andere Figuren aus der Formel 1 kommen in diesem Buch zu Wort und erzählen ihre ganz eigene Geschichte über Niki Lauda. Über den Rennfahrer, den Ehemann, den Vater, den Menschen. Über Jahre, ja Jahrzehnte entsteht so ein ganz besonderes Bild des Mannes mit der roten Kappe. Am 20 Mai 2019 ist Niki Lauda gestorben, er wurde 70 Jahre alt.
Für alle, die wissen wollen, wie Niki Lauda wirklich tickte.
witt.
"In den Ozeanen der sterilen Perfektion muss es Inseln der Echtheit geben."
Titel Christian Werner mit Frank Goosen: An jedem verdammten Sonntag. Edelbooks, Hamburg 2019, 194 Seiten, 19,95 Euro.
Kurzkritik Männer auf Asche, die zwei Kreise bilden. Im Hintergrund rauchen die Fabrikschlote. Männer in Trainingsjacken, die den Spielball im Rapsfeld suchen. Männer mit Mützen hinter der Absperrung, gestikulierend. Fotograf Christian Werner hält die kleine Welt des Amateurfußballs in Fotos fest, die in ihrer Tristesse rührend wirken und doch von einer großen Liebe erzählen: von der Leidenschaft der Amateure, mit der sie ihrem Lieblingssport nachgehen. Ob auf dem Dorf oder in der Großstadt. Mit krummen Linien und windschiefen Eckfahnen, die auf umgedrehten Hütchen das Ende des Sportplatzes markieren. Dazu Sprüche vom Spielfeldrand, trocken, authentisch, schnörkellos - wie der Fußball, der in den zahllosen Kreisklassen noch immer jeden Sonntag gespielt wird.
Für Romantiker, die den Fußball lieben, in der Provinz und überhaupt. ad.
"Als ich die Regeln des Überlebens ein für allemal gelernt hatte, war mein Unterwegssein keine Aufgabe mehr, eher ein Zustand."
Titel Reinhold Messner: Alle meine Gipfel. Bilanz eines Lebens der Extreme. Langen-Müller, München 2019, 376 Seiten, 30 Euro.
Kurzkritik Der wohl berühmteste Bergsteiger unserer Zeit öffnet sein Fotoalbum und teilt seine Erinnerungen. Es sind Bilder von entlegenen Gebieten, von Bergen, ummantelt von Schnee, und einem Mann, der die größten Gipfel bezwingen wollte. Messner geht chronologisch vor, von 1950, dem Sass Rigais als erstem Dreitausender seines Lebens, bis 2018, dem Klettern mit seiner Tochter Anna in den Dolomiten oder mit Gorillas in Ruanda. Dieses Buch ist eine Hymne an die Natur, aber auch ein Plädoyer für das Leben, den Glauben und dafür, niemals den Mut zu verlieren.
Für Abenteurer und Gipfelstürmer. witt.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für jene, die finden, früher sei der Fußball besser gewesen.
witt.
"Hände sind Waffen."
Titel Kobe Bryant: Mamba Mentality. Mein Weg zum Erfolg. Riva, München 2019, 208 Seiten, 24,99 Euro.
Kurzkritik Da sitzt er also auf einem handelsüblichen Bürostuhl, die Füße im Eiswasser, in der Hand eine Tageszeitung: "Ich habe nicht nur meinen Körper, sondern auch meinen Verstand trainiert", sagt Kobe Bryant. Aufgenommen wurde das Bild vom Fotografen Andrew D. Bernstein, der seit Jahrzehnten offizieller Fotograf der Los Angeles Lakers ist und durch seine intimen Aufnahmen in diesem Buch einen ganz besonderen Blick auf die Karriere von Bryant schafft. "Mamba Mentality" ist keine klassische Biographie, es ist vielmehr ein Scan der Gedanken- und Motivationswelt von Kobe Bryant, eine Art Lehrbuch. Eines seiner Gebote: "Mein Ziel war immer, den Gegner zu vernichten." Wie er das tat, wie er sich immer wieder mental und körperlich ans Limit brachte, wie er seine Gegenspieler analysiert und sich von schweren Verletzungen erholt hat, all das beschreibt er so eindrucksvoll, dass selbst Kenner des Basketballs in eine neue Welt eintauchen.
Für alle, die sich psychisch und physisch stärken wollen. witt.
"Kampfsport ist ein Langzeitprojekt für Gewaltprävention und Integration."
Titel Ernes Erko Kalac: Faszination und integrative Kraft des Sports - Geschichte eines Geflüchteten. ibidem-Verlag, Stuttgart 2019, 162 Seiten, 32 Euro.
Kurzkritik Im Jahr 1989 kämpft Ernes Erko Kalac mit dem jugoslawischen Nationalkader bei der Karate-Europameisterschaft in Wien und äußert sich in einem Interview kritisch zur Politik von Staatschef Milosevic. Er muss fliehen, wie während des folgenden Balkan-Krieges bald auch Hunderttausende seiner Landsleute. Er schlägt sich nach Deutschland durch, kommt dort an ohne jede Sprachkenntnisse - und findet Anschluss durch den Sport. In der hessischen Provinz gründet er einen Verein, der sich zu einem bundesweiten sportlichen und sozialen Vorzeigeprojekt entwickelt. Kalac erstellt ein Integrationskonzept, um Geflüchtete, sozial Benachteiligte und Menschen mit Behinderungen zu helfen. Er wird vielfach ausgezeichnet und Integrationsbotschafter des Deutschen Olympischen Sportbundes. In seinem Buch erzählt er die Geschichte seines Lebens.
Für alle, die Sport für mehr halten als das, was Profis betreiben. ede.
"Lass Federer einfach spielen und forsche nicht, was er taktisch macht. Du verstehst es ohnehin nicht."
Titel René Stauffer: Roger Federer: Die Biografie. Piper, München 2019, 352 Seiten, 25 Euro.
Kurzkritik Ob Roger Federer der größte Tennisspieler der Geschichte ist oder bleibt, das sei einmal dahingestellt. In jedem Fall ist der Schweizer, der 20 Grand-Slam-Titel gewonnen hat und damit mehr als jeder andere, eine große Inspiration für Spieler und Schreiber. Über Federer sind Elogen erschienen. Der Tonfall des Schweizer Journalisten René Stauffer in seiner Biographie "Roger Federer" ist eher nüchtern, aber die Aufarbeitung des Ausnahmelebens ist in Breite und Tiefe äußerst gelungen. Das Buch, in Teilen eine überarbeitete Fassung vom 2008 erschienenen "Das Tennisgenie", beschreibt nicht nur Federers Tenniskunst, sondern blickt auch hinter die freundliche Fassade.
Für Federer-Fans ein Standardwerk. kle.
"Basketball seit Nowitzki war anders als Basketball vor ihm: beweglicher, variabler, weniger erwartbar, feiner, raffinierter."
Titel Thomas Pletzinger: The Great Nowitzki. Mit Fotos von Tobias Zielony. Kiepenheuer&Witsch, Köln 2019, 512 Seiten, 26 Euro.
Kurzkritik Sieben Jahre hat die Arbeit an diesem Buch gedauert, sagt Pletzinger. Sogar seine Töchter, die während der Recherche für dieses Projekt geboren worden sind, haben irgendwann geglaubt, Nowitzki sei sein Beruf. Pletzinger ist Nowitzki bis in die Umkleide gefolgt, er hat Interviews mit ihm geführt, mit seiner Familie und seinen Vertrauten gesprochen und dabei eine Nähe aufgebaut, die diesem Buch guttut - weil es ein solch intensives Sportbuch über das Denken und Handeln eines deutschen Sportstars bisher noch nicht gab. Das macht es so besonders, und deshalb ist es auch egal, dass die Geschichte, wie aus Nowitzki einer der besten Basketballer der Geschichte wurde, keine neue ist. Die Erzählung ist es. Und ihr Tempo. Swish!
Für jeden, der von Großen träumt. witt.
"Wer keinen Bugatti hat, kann sich gar nicht vorstellen, wie angenehm Ivo darin sitzt."
Titel Tonio Schachinger: Nicht wie ihr. Kremayr & Scheriau, Wien 2019, 304 Seiten, 22,90 Euro.
Kurzkritik Ivica "Ivo" Trifunovic ist ein Star. 27 Jahre alt, österreichischer Nationalspieler, er verdient 100 000 Pfund pro Woche. Und auch sonst hat er alles, was ein richtiger Fußballer heute braucht: Seine Frau Jenny hat platinblonde lange Haare und vermutlich nicht von der Natur geformte Brüste; er fährt einen Bugatti, gern niedertourig, damit die Karre ordentlich wummert. Und doch steckt er in einer Krise: Wird er jemals wieder so gut, wie er einmal war? Und warum wird sein Herz so hart, als er seine Jugendliebe Mirna wiedersieht? Das Romandebüt von Schachinger, Jahrgang 1992, ist nicht nur eine fiktive Studie über den heutigen Fußballspieler, sie ist auch eine Geschichte über das Menschsein. Quell Schachingers Inspiration waren unter anderem die Social-Media-Accounts von Marko Arnautovic. Das Buch ist gelungen, so sehr, dass es es sogar auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft hat.
Für alle die meinen, Fußball sei ohnehin nur Theater. witt.
"Nach außen gibt sich Niki cool. In Wirklichkeit hat er seine sensiblen Phasen."
Titel Hartmut Lehbrink, Ferdi Kräling: Niki Lauda, von außen nach innen - 1949-2019. Delius Klasing, Bielefeld 2019, 160 Seiten, 79 Fotos und Abbildungen, 29,90 Euro.
Kurzkritik Die Fotos erscheinen, als habe man sie so noch nie gesehen. Manche in Schwarzweiß, andere in Farbe: Niki Lauda an der Rennstrecke, im Ferrari, beim Spaziergang mit seinem Schäferhund, im Gespräch mit einigen der größten Persönlichkeiten in der Geschichte der Formel 1. Etwa mit Bernie Ecclestone, dem Erfinder dieser Rennserie. Er und 39 andere Figuren aus der Formel 1 kommen in diesem Buch zu Wort und erzählen ihre ganz eigene Geschichte über Niki Lauda. Über den Rennfahrer, den Ehemann, den Vater, den Menschen. Über Jahre, ja Jahrzehnte entsteht so ein ganz besonderes Bild des Mannes mit der roten Kappe. Am 20 Mai 2019 ist Niki Lauda gestorben, er wurde 70 Jahre alt.
Für alle, die wissen wollen, wie Niki Lauda wirklich tickte.
witt.
"In den Ozeanen der sterilen Perfektion muss es Inseln der Echtheit geben."
Titel Christian Werner mit Frank Goosen: An jedem verdammten Sonntag. Edelbooks, Hamburg 2019, 194 Seiten, 19,95 Euro.
Kurzkritik Männer auf Asche, die zwei Kreise bilden. Im Hintergrund rauchen die Fabrikschlote. Männer in Trainingsjacken, die den Spielball im Rapsfeld suchen. Männer mit Mützen hinter der Absperrung, gestikulierend. Fotograf Christian Werner hält die kleine Welt des Amateurfußballs in Fotos fest, die in ihrer Tristesse rührend wirken und doch von einer großen Liebe erzählen: von der Leidenschaft der Amateure, mit der sie ihrem Lieblingssport nachgehen. Ob auf dem Dorf oder in der Großstadt. Mit krummen Linien und windschiefen Eckfahnen, die auf umgedrehten Hütchen das Ende des Sportplatzes markieren. Dazu Sprüche vom Spielfeldrand, trocken, authentisch, schnörkellos - wie der Fußball, der in den zahllosen Kreisklassen noch immer jeden Sonntag gespielt wird.
Für Romantiker, die den Fußball lieben, in der Provinz und überhaupt. ad.
"Als ich die Regeln des Überlebens ein für allemal gelernt hatte, war mein Unterwegssein keine Aufgabe mehr, eher ein Zustand."
Titel Reinhold Messner: Alle meine Gipfel. Bilanz eines Lebens der Extreme. Langen-Müller, München 2019, 376 Seiten, 30 Euro.
Kurzkritik Der wohl berühmteste Bergsteiger unserer Zeit öffnet sein Fotoalbum und teilt seine Erinnerungen. Es sind Bilder von entlegenen Gebieten, von Bergen, ummantelt von Schnee, und einem Mann, der die größten Gipfel bezwingen wollte. Messner geht chronologisch vor, von 1950, dem Sass Rigais als erstem Dreitausender seines Lebens, bis 2018, dem Klettern mit seiner Tochter Anna in den Dolomiten oder mit Gorillas in Ruanda. Dieses Buch ist eine Hymne an die Natur, aber auch ein Plädoyer für das Leben, den Glauben und dafür, niemals den Mut zu verlieren.
Für Abenteurer und Gipfelstürmer. witt.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Mal tiefgründig, mal unbeholfen, mal derb sinniert Ivo permanent über seine Umwelt und arbeitet sich verächtlich an allem ab: an Funktionären und Messi, am Rassismus in Österreich und vor allem an der Liebe. Ein urgutes Lesevergnügen, Oida! Jörn Petersen Kicker 20201207
Das Buch „Nicht wie ihr“ ist der Überraschungstitel auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2019, da es die erste Veröffentlichung des Autors Tonio Schachinger ist, zudem noch bei einem kleinen Verlag.
Der Roman ist ungewöhnlich, denn er gibt den Lesern einen Einblick in …
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Das Buch „Nicht wie ihr“ ist der Überraschungstitel auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2019, da es die erste Veröffentlichung des Autors Tonio Schachinger ist, zudem noch bei einem kleinen Verlag.
Der Roman ist ungewöhnlich, denn er gibt den Lesern einen Einblick in die Gedankenwelt eines erfolgreichen Fußballspielers. Dadurch wird das Buch auch sprachlich stark bestimmt.
Es ist teilweise unangenehm, Ivos Gedanken zu folgen. Er agiert und spricht überwiegend sehr prollmäßig. Fußball steht bei ihm an erster Stelle und er hatte auch Erfolge. Doch auch da gibt es Zweifel. Zwar wurde er schon als junger Spieler Champions League-Sieger, aber da war er überwiegend nur auf der Bank oder Tribüne, d.h. an dem großen Erfolg hat er relativ wenig beigetragen. Inzwischen ist er kein ganz so junger Spieler mehr und gelegentlich in der Kritik. Als österreichischer Nationalspieler, der jetzt offenbar in der Bundesliga spielt, sind weitere große sportliche Erfolge unwahrscheinlich. Das macht ihm durchaus zu schaffen, denn nur durch den Fußball definiert er sich.
Dann gibt es auch noch sein Problem mit den Frauen, den obwohl er verheiratet ist, gibt es auch noch eine starke Anziehung zu Mirna.
Der Roman hat seine nervigen wie amüsanten Momente, nicht zuletzt durch den Einsatz von Wiener Dialekt. Und obwohl mir Ivo als Charakter alles andere als sympathisch ist, bleibt man von ihm und den geschickt gemachten Text gefesselt.
Für ein realistisches Portrait des Profisports halte ich den Roman aber nicht, da es ganz verschiedene Spielertypen gibt, von bescheiden bis arrogant, von ehrgeizig bis anpassungsfähig, Einzelkämpfer und Teamplayer. Ivo ist letztlich nur ein Beispiel für einen Typ, der zum Glück nicht für alle steht.
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Ivo Trifunović hat alles, worum ihn viele beneiden: gefeierter Fußballstar bei einem Londoner Verein, verdient 100.000 € in der Woche, fährt einen Bugatti und ist mit einer attraktiven Frau verheiratet, die immer noch alle Blicke auf sich zieht und Ivos Privatleben und die beiden …
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Ivo Trifunović hat alles, worum ihn viele beneiden: gefeierter Fußballstar bei einem Londoner Verein, verdient 100.000 € in der Woche, fährt einen Bugatti und ist mit einer attraktiven Frau verheiratet, die immer noch alle Blicke auf sich zieht und Ivos Privatleben und die beiden Kinder managt. Doch irgendwas fehlt in Ivos Leben, er hat den Eindruck zu funktionieren, aber der Erfolg gibt ihm nicht mehr den Kick. Er beginnt eine Affäre mit seiner Jugendfreundin Mirna, doch auch das bringt nicht die erhoffte Erfüllung. Er könnte zufrieden sein, aber warum ist er es nicht? Das scheinbar perfekte Leben hat offenbar auch seinen Preis – und der ist hoch.
Tonio Schachinger ist mit gerade einmal 27 Jahren auf der diesjährigen Longlist für den Deutschen Buchpreis gelandet. Das alleine ist schon bemerkenswert, dies dann aber auch noch mit einem Fußballprofi als Protagonisten zu erreichen, ist umso erstaunlicher. Das Cover weist schon unmissverständlich den Weg des Inhalts: der stilisierte Fußball, der einerseits golden schimmert, zugleich aber tiefe Risse aufweist, lässt ahnen, was kommt. Wenn man den Roman aufschlägt, ist man als literaturaffiner Leser vermutlich etwas voreingenommen und hat eine Vorstellung, was einem erwartet. Schnell jedoch gerät man in einen Sog, der einem nicht mehr loslässt und der die Vorurteile nur bedingt erfüllt.
Ivo ist rotzig, ohne Frage, sein Vokabular passt wie die Faust aufs Auge zu einem typischen Straßenkicker, der genau dort sozialisiert wurde und zu jung schon zu viel Geld verdient hat und bejubelt wurde.
"ein paar [Fußballer] schauen ja immer so , als würden in ihren Köpfen Heuballen durch eine Alpenprärie wehen"
Die Herkunft als Kind von Ex-Jugoslawen mit diffusen Nationalitäten hat ihn auch geprägt, wichtiger war jedoch immer das, was er auf dem Platz abgeliefert hat, denn nur das hat darüber entschieden, ob er Österreicher oder Jugoslawe war. Er liebt attraktive Frauen und schnelle Autos, erfüllt jedes Klischee nach außen.
In ihm sieht es jedoch gänzlich anders aus. Der Erzähler sieht das, was nicht aus außen dringt. Die Selbstzweifel, Gefühle der Leere. Er hat alles und doch fehlt etwas. Aber er weiß nicht, was es ist. Das alte Spiel "wenn ich von hier aus treffe, dann kann ich mir etwas wünschen" wirkt nicht mehr, denn er hat keine Wünsche mehr. Beziehungsweise, er hat einen Wunsch, erkennt ihn aber nicht. Materiell ist er gesättigt, aber er hat keine Freiheit. Als Spieler ist er nur eine Figur, die von Verein zu Verein geschoben wird, über die Manager entscheiden, deren Tagesablauf durchgetaktet und fremdbestimmt ist. Die Außenwelt entscheidet über Erfolg und Misserfolg, er selbst kann oft nur passiv zusehen, was mit seinem Leben geschieht.
Ein etwas prolliger Protagonist mit bisweilen unterirdischem Vokabular, das ihn jedoch authentisch wirken lässt. Darunter jedoch verbirgt sich jedoch ein intelligenter Roman, der das System Fußball als gnadenloses Wirtschaftssystem entlarvt, in dem der Mensch zur Ware reduziert wird. Ein ungewöhnlicher Roman, auf den man sich einlassen muss – bei genauer Betrachtung aber mitreißend und überzeugend gemacht.
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Der Proll als Millionär
Das soeben erschienene literarische Debüt des jungen österreichischen Schriftstellers Tonio Schachinger, der Roman «Nicht wie ihr», der im Milieu des Profifußballs spielt, wurde überraschend auf die Shortlist des diesjährigen …
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Der Proll als Millionär
Das soeben erschienene literarische Debüt des jungen österreichischen Schriftstellers Tonio Schachinger, der Roman «Nicht wie ihr», der im Milieu des Profifußballs spielt, wurde überraschend auf die Shortlist des diesjährigen Frankfurter Buchpreises gewählt. Im Interview hat der Autor zugegeben: «Die Nominierung hat mich schon gewundert». Der Klappentext nennt ihn «Ein Roman für Fußballfans und Fußballverweigerer gleichermaßen». Der Autor selbst, der sich als Hobbykicker, nicht als Fanatiker bezeichnet, hat klargestellt: «Es ist kein Schlüsselroman, aber natürlich habe ich vorher auch dazu recherchiert», Realität und Fiktion sind also eng miteinander verzahnt. Kenner der Szene werden diverse der aus juristischen Gründen leicht verfremdeten Figuren wiedererkennen, es kommen aber auch etliche reale Personen vor. Ob auch «Fußballverweigerer» Freude an dem Roman haben, hängt davon ab, inwieweit die fußballfreie Erzählebene der Geschichte sie anzusprechen vermag.
«Wer keinen Bugatti hat, kann sich gar nicht vorstellen, wie angenehm Ivo gerade sitzt», lautet der erste Satz. Protagonist des Romans ist Ivo Trifunović, ein 27jähriger, österreichischer Fußballstar mit bosnischen Wurzeln, der 100.000 Euro pro Woche verdient, eine attraktive Frau hat, die ihn sexuell sehr glücklich zu machen versteht, und zwei kleine Kinder, die er innig liebt. Er sieht gut aus, ist als cooler Typ bekannt, der auf dem Spielfeld wahre Wunder vollbringen, aber auch total versagen kann. Seine Form ist nicht konstant gut, seine Spielweise launenhaft und kaum vorhersehbar, für seine Gegner nicht, - und oft nicht mal für ihn selbst. Als er seine Jugendliebe nach langer Zeit wieder trifft und mit ihr Sex hat, kommt sein privilegiertes Luxusleben gehörig durcheinander, er merkt plötzlich, wie wenig Freiraum ihm sein durchgetaktetes Leben als Profifußballer und sein Bekanntheitsgrad in Österreich lässt. Dicht am Burnout, findet er durch ein Unglück am Ende wieder zu sich, gewinnt trotz der sportlichen Rückschläge und privaten Turbulenzen wieder neues Selbstvertrauen und endlich auch seine innere Ruhe.
Neben dem ausführlich und detailliert beschriebenen Spitzensport mit dem immergleichen Auf und Ab und all den knallharten Rangeleien hinter den Kulissen wird in der zweiten Erzählebene vom Seelenleben des Fußballhelden berichtet. Der auktoriale Erzähler bleibt immer dicht an seinem Protagonisten dran, schildert dessen Gedanken und Empfindungen in Form des Bewusstseinstroms und in ausgedehnten inneren Monologen. Dem Bildungsniveau des Helden, der lediglich die Hauptschule besucht hat, stimmig angepasst ist die rotzig-freche Proleten-Sprache des Romans. Neben dem Wiener Schmäh und dem derben Insider-Jargon der Kickerwelt ist dies auch der Neusprech der Digital Natives, deren Smartphones im Dauereinsatz sind. Ivo ist arrogant und charmant gleichermaßen, naiv und gutmütig, er kann sehr nett, aber auch sehr eigensinnig und böse sein. Als Mann ist er ein Macho durch und durch, ein Egozentriker zudem, er hat häufig Zukunftsängste, hadert zuweilen sogar mit seinem Migrationshintergrund, sein Hauptproblem aber ist die innere Leere, gegen die er lange vergeblich anzukämpfen versucht.
Obwohl nicht wirklich etwas Erzählenswertes passiert in diesem Roman, stellt er, aus der Proleten-Perspektive seines neureichen Helden erzählt, eine amüsante Gesellschaftskritik dar, in die auch der ungehemmte Turbokapitalismus einbezogen ist, der im Fußball-Business herrscht. Die vielen Klischees in diesem Roman stören erheblich, das Ganze findet in einem Goldenen Käfig statt, und richtig schief geht da eigentlich nie etwas, - außer auf dem Spielfeld mit den zweiundzwanzig Multimillionären, wenn der Ball partout nicht ins Netz will. Zwei Fragen also zum Schluss: Lehrt uns der Fußball etwas über das Leben? - Ganz im Gegenteil! Wird dieser Roman in zwei Tagen den Frankfurter Buchpreis erhalten? - Das kann ich mir auch beim allerbesten Willen nicht vorstellen!
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Und meiner Meinung nach gehört diese dazu. Ein Jahr den (fiktiven) erfolgreichen und berühmten Fussballer Ivo zu begleiten und seine Gedanken zu teilen - dass hätte ich mir deutlich interessanter vorgestellt. Doch was hier über rund 300 Seiten ausgebreitet wird, hat einen …
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Und meiner Meinung nach gehört diese dazu. Ein Jahr den (fiktiven) erfolgreichen und berühmten Fussballer Ivo zu begleiten und seine Gedanken zu teilen - dass hätte ich mir deutlich interessanter vorgestellt. Doch was hier über rund 300 Seiten ausgebreitet wird, hat einen Informations- und Unterhaltungswert, für den auch 100 Seiten ausgereicht hätten.
Ivo ist ein Egomane in Reinform und dazu von schlichtem Gemüt. Worte sind nicht so seins und am liebsten würde er allen aufs Maul oder sonstwohin schlagen, denn verdient hätten sie es allemal. Er ist ein richtiger Proll, der jedoch glaubt, der Einzige mit Ahnung zu sein von was auch immer und betrachtet praktisch alle als ihm völlig unterlegen. Doch wehe, man erkennt dies nicht an, dann ist Ivo kurz vorm Ausrasten und mit seiner mühsam antrainierten Gelassenheit ist es schnell vorbei. Denn tief in seinem Innern steckt er noch immer voller Minderwertigkeitskomplexe, die auf keinen Fall ans Tageslicht kommen dürfen.
Es ist wirklich grandios, wie überzeugend der Autor Tonio Schachinger diesen Tonfall darstellt und die kompletten 300 Seiten durchhält. Für mich wurde Ivo immer mehr zu einer realen, wenn auch unsympathischen Person. Doch es hat mir trotzdem nicht geholfen, denn auch der beste Stil macht eine lahme Geschichte nicht zu einer fesselnden Lektüre. Und lahm ist diese Geschichte. Es passiert nahezu nichts, ausser dass Ivo Fussball spielt, mit seiner Frau schläft und sie betrügt und mit ihr bei Familienfesten und Sponsorenveranstaltungen erscheint. Seine Gedanken kreisen überwiegend um sich selbst und seine Großartigkeit und die Unzulänglichkeiten der Anderen - womit praktisch der Rest der Welt gemeint ist. Ab und zu geraten ihm gerade durch die Schlichtheit seines Wesens witzige Gedanken: "Also liest Ivo seiner Tochter die Geschichte von Narziss vor, einem schwulen Typen, der auf sich selber steht und eigentlich niemandem etwas Böses tut, außer irgendeine Frau nicht zu erhören, die auf ihn steht. Und weil die nicht mit der Ablehnung klarkommt, verflucht sie ihn. Was soll DAS seiner Tochter sagen? Dass man sich nicht zu oft in den Spiegel schauen soll, OK, aber das war ja nicht der Fehler. Der Fehler von Narziss war einfach, Pech zu haben und an eine böse Frau zu geraten, die, wenn man ehrlich ist, ihn sowieso verflucht hätte, wenn nicht deswegen, weil er sie nicht angeschaut hat, dann später, wenn sie draufgekommen wäre, dass er schwul ist, oder sie sich nach ein paar Jahren Ehe langweilt. Also, was hätte er machen sollen?" Aber für die fast 300 Seiten sind es einfach zu wenige solcher Lichtblicke.
Nach ca. 150 Seiten habe ich mich dabei erwischt, dass ich immer oberflächlicher gelesen habe, weil ich nur noch fertig werden wollte. Schade drum, denn der Tonfall ist ausserordentlich gut getroffen.
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Ivo Trifunović ist Fußballspieler und er ist cool. Er ist ein Star und verdient sehr viel Geld. Er ist „nicht wie ihr“.
Der Autor Tonio Schachinger lässt uns mit diesem Roman hinter die schöne Welt des Fußballs schauen. Es ist eine Scheinwelt, die uns Zuschauern …
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Ivo Trifunović ist Fußballspieler und er ist cool. Er ist ein Star und verdient sehr viel Geld. Er ist „nicht wie ihr“.
Der Autor Tonio Schachinger lässt uns mit diesem Roman hinter die schöne Welt des Fußballs schauen. Es ist eine Scheinwelt, die uns Zuschauern ein unterhaltsames Schauspiel bietet, aber hinter den Kulissen geht es um knallhartes Geschäft. Die Spieler sind nur die Figuren, die auf der Bühne stehen und für Unterhaltung sorgen. Die Geschichte ist überspitzt, trifft aber wohl den Kern der Sache.
Das Buch ist nicht immer ganz leicht zu lesen, da zu dem österreichischen Dialekt auch noch ein Portion Fußball-Jargon dazukommt, der mir als Nicht-Fußballfan fremd ist. Die Sprache ist sehr direkt, manchmal derb.
So ein Spieler ist Ivo, der Talent hat, gut aussieht und bei den Leuten ankommt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ivo haut schon mal über die Stränge, darf es aber auch nicht zu doll treiben, denn immer ist er im Licht der Öffentlichkeit. Aber er hadert auch ein wenig mit dem ganzen Zirkus um ihn herum. Da taucht seine Jugendliebe Mirna wieder auf und Ivos heile Welt gerät ins Wanken.
Bei Iva hat sich immer alles um den Fußball gedreht, da war Bildung nicht so wichtig, was man auch an seiner Sprache spürt. Da sich aber immer alles um ihn gedreht hat, fehlt ihm das Gespür für andere Menschen. Auch sein Frauenbild ist nicht ganz zeitgemäß. Er ist ein sehr egozentrischer Mensch und dennoch nicht ganz unsympathisch.
Aber auch die anderen Charaktere sind gut und passend beschrieben.
Es ist ein unterhaltsames Buch das „harte“ Leben eines Fußballspielers.
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Das Buch „Nicht wie ihr“ von Tonio Schachinger stand auf der Liste für den Buchpreis 2019, daher wollte ich es lesen. Hinterher fragte ich mich dann allerdings: WIESO? Wieso stand es auf der Liste und wieso sollte es jemand lesen?
Von der ersten Seite an habe ich mich durch das …
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Das Buch „Nicht wie ihr“ von Tonio Schachinger stand auf der Liste für den Buchpreis 2019, daher wollte ich es lesen. Hinterher fragte ich mich dann allerdings: WIESO? Wieso stand es auf der Liste und wieso sollte es jemand lesen?
Von der ersten Seite an habe ich mich durch das Buch durch gequält, selten habe ich für ein Buch dieses Umfangs so lange gebraucht. Dabei ist das Thema Fußball das eine – grundsätzlich habe ich nichts dagegen, auch Bücher zu diesem Thema habe ich schon viele gelesen. Aber Sprache, Ausdruck und Form des Buches ist das andere. Ich konnte damit absolut nicht warm werden. Und damit meine ich nicht das Österreichische, was ja durchaus Charme haben kann. Die Wortwahl ist eher mau und ich kann an der Sprache nichts finden, sie wirkt auf mich ziemlich verkrampft und uninspiriert. Ja, der Protagonist ist eher ungebildet (aber nicht dumm), aber trotzdem bedarf es nicht ständig der Verwendung von Schimpfwörtern und Fäkalausdrücken.
Das Buch bedient jedes Klischee von Fußballspielern. Fußball, Geld, schnelle Autos und Frauen, und das 24/7. Laut Klappentext ist das Buch „Ein Roman für Fußballfans und Fußballverweigerer gleichermaßen“ – für mich war es ein Buch, das mich durchweg gelangweilt und im Endeffekt genervt hat. Oft hatte ich mir gewünscht, ich könnte mit meinem Anspruch brechen, und könnte Bücher ungelesen lassen.
Ivo war mir nicht sympathisch. Weder seine arrogante und narzisstische Art, noch seine Sprache. Und die Wege, mit denen er seine innere Leere zu füllen versucht, finde ich einfach nur machohaft und prollig. Insgesamt hat das Buch praktisch keine Handlung, ist ein Schnipsel aus dem Leben eines Berufsfußballers. Es hat weder einen Anfang noch einen Schluss, dafür viel Fußball und pseudo-intellektueller innerer Monolog und ich war froh, als ich die letzte Seite erreicht hatte. Was an dem Buch „deep und fresh“ sein soll, weiß ich nicht, und mal ganz ehrlich, ich finde, diese Begriffe haben auf Klappentexten schlicht nichts verloren.
Von mir zwei Sterne.
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