Stephen King
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Mind Control / Bill Hodges Bd.3
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In Zimmer 217 ist etwas aufgewacht. Etwas Böses. Brady Hartsfield, verantwortlich für das Mercedes-Killer-Massaker mit vielen Toten liegt seit fünf Jahren in einer Klinik für Neurotraumatologie im Wachkoma. Seinen Ärzten zufolge wird er sich nie erholen. Doch hinter all dem Sabbern und In-die-Gegend-Starren ist Brady bei Bewusstsein - und er besitzt tödliche neue Kräfte, mit denen er unvorstellbares Unheil anrichten kann, ohne sein Krankenzimmer je zu verlassen. Ex-Detective Bill Hodges, den wir aus Mr. Mercedes und Finderlohn kennen, kann die Selbstmordepidemie in der Stadt schließlic...
In Zimmer 217 ist etwas aufgewacht. Etwas Böses. Brady Hartsfield, verantwortlich für das Mercedes-Killer-Massaker mit vielen Toten liegt seit fünf Jahren in einer Klinik für Neurotraumatologie im Wachkoma. Seinen Ärzten zufolge wird er sich nie erholen. Doch hinter all dem Sabbern und In-die-Gegend-Starren ist Brady bei Bewusstsein - und er besitzt tödliche neue Kräfte, mit denen er unvorstellbares Unheil anrichten kann, ohne sein Krankenzimmer je zu verlassen. Ex-Detective Bill Hodges, den wir aus Mr. Mercedes und Finderlohn kennen, kann die Selbstmordepidemie in der Stadt schließlich mit Brady in Verbindung bringen, aber da ist es schon zu spät.
Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk bekam er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem Edgar Allan Poe Award den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. 2018 erhielt er den PEN America Literary Service Award für sein Wirken, gegen jedwede Art von Unterdrückung aufzubegehren und die hohen Werte der Humanität zu verteidigen.Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag.

© Guip Studio Inc.
Produktdetails
- Bill Hodges Bd.3
- Verlag: Heyne
- Originaltitel: End of Watch
- Seitenzahl: 528
- Erscheinungstermin: 12. September 2016
- Deutsch
- Abmessung: 223mm x 147mm x 42mm
- Gewicht: 714g
- ISBN-13: 9783453270862
- ISBN-10: 345327086X
- Artikelnr.: 44942950
Herstellerkennzeichnung
Heyne
Neumarkter Str. 28
81673 München
www.heyne.de
+49 (0800) 5003322
Das Ende der Schlachtplatte
Meta-Krimi: Stephen Kings "Mind Control" hat das Zeug, ein ermattetes Genre zurück an seine Wurzeln zu führen
Die Schraube der Gewaltdarstellung im Kriminalgenre ist längst schon überdreht. Wer könnte und wollte sie noch überbieten, die sadistischen Exzesse, von denen nicht nur die Thriller skandinavischer und amerikanischer Provenienz erzählen (sogenannte "Schlachtplatten" im Verlagsjargon), sondern auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit seiner Überzahl an Krimiformaten? Wohl nur literarische Trittbrettfahrer, deren Namen bald niemand mehr kennt, und zweitklassige "Tatort"-Autoren.
Eine kleine Szene in Stephen Kings neuem Roman "Mind Control" liest sich wie ein
Meta-Krimi: Stephen Kings "Mind Control" hat das Zeug, ein ermattetes Genre zurück an seine Wurzeln zu führen
Die Schraube der Gewaltdarstellung im Kriminalgenre ist längst schon überdreht. Wer könnte und wollte sie noch überbieten, die sadistischen Exzesse, von denen nicht nur die Thriller skandinavischer und amerikanischer Provenienz erzählen (sogenannte "Schlachtplatten" im Verlagsjargon), sondern auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit seiner Überzahl an Krimiformaten? Wohl nur literarische Trittbrettfahrer, deren Namen bald niemand mehr kennt, und zweitklassige "Tatort"-Autoren.
Eine kleine Szene in Stephen Kings neuem Roman "Mind Control" liest sich wie ein
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hintergründiger Kommentar auf diese ermüdende Steigerungslogik. Gerade will einer der Ermittler seinem Kollegen von einem Selbstmord berichten, der mit Hilfe eines Kugelschreibers durchgeführt wurde - und kommt dabei so richtig in Fahrt: "Dann hat er die Metallmine aus der Hülle genommen und sich . . ." Die sich hier nun bietende erzählerische Gelegenheit, das Blut bis an die Zimmerdecke spritzen zu lassen, wird allerdings nicht ergriffen. Stattdessen fällt dem Ermittler eine beistehende Figur beherzt ins Wort: "Das reicht . . . Wir können es uns vorstellen." Es ist ein fast schon moralischer, in jedem Fall aber wohltuend zurückhaltender Gestus, und dies bei einem Autor, der in seinen eigenen Romanen wohl sämtliche Varianten der literarischen Gewaltinszenierung durch- und ausgespielt hat: Gegen die hochauflösende Drastik, die heute Teil der Mainstream-Kultur ist, setzt "Mind Control" auf die Einbildungskraft der Leser - in ihren je individuellen Möglichkeiten, aber eben auch in ihren Grenzen.
Entsprechend ist auch die Handlung des Romans weitgehend ins Innere der Figuren verlegt, als ein vor allem psychisches Geschehen. Der Massenmörder Brady Hartsfield, von dem bereits die Vorgängerromane "Mr. Mercedes" (2014) und "Finderlohn" (2015) erzählt haben und dessen Geschichte in diesem letzten Stück der Trilogie an ein Ende geführt wird, liegt als Patient in einer Klinik für Neurotraumatologie - und macht eine verblüffende Entdeckung: Wie schon die Protagonistin in Kings erstem Roman "Carrie" (1974) verfügt Brady über telekinetische Fähigkeiten, genauer noch, er vermag aus der Ferne in andere Menschen einzudringen und sich ihrer zu bemächtigen.
Dabei ist ihm die Spielekonsole "Zappit" behilflich, die bei ihren Benutzern - eigentlich ein Baufehler - hypnotische Wirkungen entfaltet und sie dadurch für Brady zu öffnen vermag. Besessen vom Thema Selbstmord, versucht er seine Wirtsmenschen dazu zu bringen, Hand an sich zu legen, und es geht ihm nicht um Einzelne. Um das großangelegte Attentat in einer Konzerthalle zu vollenden, an dem er in letzter Minute gehindert wurde (hiervon erzählte "Mr. Mercedes"), lässt er den damals jugendlichen Konzertbesuchern als vermeintliche Entschädigung einen kostenlosen "Zappit" zukommen. Das halb-anonyme Internet, mit seinen sozialen Netzwerken und gruppenspezifischen Foren, fungiert hierbei als Kontaktzone.
Eine "Selbstmordepidemie", das ist Bradys Ziel, und als erklärtes Vorbild dient ihm der (realhistorische) Gründer des sogenannten "Peoples Temple", Jim Jones, der 1978 mehr als 900 Menschen in den Massenselbstmord trieb: "Zuerst hatte er ihnen Paranoia eingeimpft und sie dann mit dem Zauber des Todes hypnotisiert." Brady, der sich selbst als "Jim Jones des 21. Jahrhunderts" versteht, will dessen strategische Gehirnkontrolle ins digitale Zeitalter überführen. Kings lang anhaltendes Interesse an einer Technik, die sich mitleidlos gegen den Menschen richtet (wie die Mörderkarre Christine im gleichnamigen Roman von 1983), wird hier auf eine neue, gegenwärtige Stufe gehoben.
Die souveräne Meisterschaft dieses Autors zeigt sich insbesondere darin, wie er Bradys Gegenspieler, den seinerseits bereits in den Vorgängerromanen auftretenden Ermittler Bill Hodges, nur sehr, sehr langsam über das unheimliche Geschehen in Kenntnis setzt, ohne dass dies auch nur für Momente auf Kosten der Spannung ginge. Und wie es ihm gelingt, aus Hodges einen höchst anspruchsvollen, literarisch reizvollen Charakter zu formen, dessen körperlicher Verfall in einer ebenso unklaren wie unmittelbaren Beziehung zu dem sich aufklärenden Kriminalfall zu stehen scheint: als ein Prozess vollkommener Aufzehrung, der allerdings nicht heldenhaft (als Preis für ein höheres Ziel), sondern bloß jämmerlich (als Resultat eines schlichten Verdrängungsprozesses) daherkommt. Mit Frank Bascombe, dem mürrischen Alltagshelden aus Richard Fords großen Gesellschaftsromanen, kann Bill Hodges es locker aufnehmen.
An gleich mehreren Stellen von "Mind Control" bezieht sich King auf die heutigen Konventionen des Kriminalgenres, indem er sie als abgedroschen, unfreiwillig komisch oder aber, wie in Bezug auf ihre überspannten Gewaltdarstellungen, als fragwürdig bloßstellt. Damit führt er, zumindest seinem Anspruch nach, ein ziemlich ermattetes Genre zurück an seine Wurzeln, die da sind: ein ausgefeilter, spannungsgeladener und immer wieder überraschender Plot; komplexe und interessante Figurenzeichnungen; eine differenzierte, kritische Haltung gegenüber der sozialen Wirklichkeit. All diese Facetten durch das Prisma der exaltierten Gewalt zu betrachten - was für eine Verengung! King, um es mit einem anderen Großmeister des Populären zu sagen, is bringing it all back home.
KAI SINA
Stephen King: "Mind Control". Roman.
Aus dem Englischen von Bernhard Kleinschmidt. Heyne Verlag, München 2016. 528 S., geb., 22,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Entsprechend ist auch die Handlung des Romans weitgehend ins Innere der Figuren verlegt, als ein vor allem psychisches Geschehen. Der Massenmörder Brady Hartsfield, von dem bereits die Vorgängerromane "Mr. Mercedes" (2014) und "Finderlohn" (2015) erzählt haben und dessen Geschichte in diesem letzten Stück der Trilogie an ein Ende geführt wird, liegt als Patient in einer Klinik für Neurotraumatologie - und macht eine verblüffende Entdeckung: Wie schon die Protagonistin in Kings erstem Roman "Carrie" (1974) verfügt Brady über telekinetische Fähigkeiten, genauer noch, er vermag aus der Ferne in andere Menschen einzudringen und sich ihrer zu bemächtigen.
Dabei ist ihm die Spielekonsole "Zappit" behilflich, die bei ihren Benutzern - eigentlich ein Baufehler - hypnotische Wirkungen entfaltet und sie dadurch für Brady zu öffnen vermag. Besessen vom Thema Selbstmord, versucht er seine Wirtsmenschen dazu zu bringen, Hand an sich zu legen, und es geht ihm nicht um Einzelne. Um das großangelegte Attentat in einer Konzerthalle zu vollenden, an dem er in letzter Minute gehindert wurde (hiervon erzählte "Mr. Mercedes"), lässt er den damals jugendlichen Konzertbesuchern als vermeintliche Entschädigung einen kostenlosen "Zappit" zukommen. Das halb-anonyme Internet, mit seinen sozialen Netzwerken und gruppenspezifischen Foren, fungiert hierbei als Kontaktzone.
Eine "Selbstmordepidemie", das ist Bradys Ziel, und als erklärtes Vorbild dient ihm der (realhistorische) Gründer des sogenannten "Peoples Temple", Jim Jones, der 1978 mehr als 900 Menschen in den Massenselbstmord trieb: "Zuerst hatte er ihnen Paranoia eingeimpft und sie dann mit dem Zauber des Todes hypnotisiert." Brady, der sich selbst als "Jim Jones des 21. Jahrhunderts" versteht, will dessen strategische Gehirnkontrolle ins digitale Zeitalter überführen. Kings lang anhaltendes Interesse an einer Technik, die sich mitleidlos gegen den Menschen richtet (wie die Mörderkarre Christine im gleichnamigen Roman von 1983), wird hier auf eine neue, gegenwärtige Stufe gehoben.
Die souveräne Meisterschaft dieses Autors zeigt sich insbesondere darin, wie er Bradys Gegenspieler, den seinerseits bereits in den Vorgängerromanen auftretenden Ermittler Bill Hodges, nur sehr, sehr langsam über das unheimliche Geschehen in Kenntnis setzt, ohne dass dies auch nur für Momente auf Kosten der Spannung ginge. Und wie es ihm gelingt, aus Hodges einen höchst anspruchsvollen, literarisch reizvollen Charakter zu formen, dessen körperlicher Verfall in einer ebenso unklaren wie unmittelbaren Beziehung zu dem sich aufklärenden Kriminalfall zu stehen scheint: als ein Prozess vollkommener Aufzehrung, der allerdings nicht heldenhaft (als Preis für ein höheres Ziel), sondern bloß jämmerlich (als Resultat eines schlichten Verdrängungsprozesses) daherkommt. Mit Frank Bascombe, dem mürrischen Alltagshelden aus Richard Fords großen Gesellschaftsromanen, kann Bill Hodges es locker aufnehmen.
An gleich mehreren Stellen von "Mind Control" bezieht sich King auf die heutigen Konventionen des Kriminalgenres, indem er sie als abgedroschen, unfreiwillig komisch oder aber, wie in Bezug auf ihre überspannten Gewaltdarstellungen, als fragwürdig bloßstellt. Damit führt er, zumindest seinem Anspruch nach, ein ziemlich ermattetes Genre zurück an seine Wurzeln, die da sind: ein ausgefeilter, spannungsgeladener und immer wieder überraschender Plot; komplexe und interessante Figurenzeichnungen; eine differenzierte, kritische Haltung gegenüber der sozialen Wirklichkeit. All diese Facetten durch das Prisma der exaltierten Gewalt zu betrachten - was für eine Verengung! King, um es mit einem anderen Großmeister des Populären zu sagen, is bringing it all back home.
KAI SINA
Stephen King: "Mind Control". Roman.
Aus dem Englischen von Bernhard Kleinschmidt. Heyne Verlag, München 2016. 528 S., geb., 22,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Mind Control geht unter die Haut. Ohne billige Schockeffekte, dafür unterhaltsam, bedrohlich und endlich wieder richtig schön übersinnlich." Bild am Sonntag
Back to the roots oder anders gesagt, das war wieder der Stephen King wie ich ihn kennen und lieben gelernt habe. Ich bin begeistert und ich meine das war er wieder der gute alte Stephen King.
Dieser dritte Band der Boll Hodges Trilogie kommt endlich wieder ganz klassisch im Stile des großen …
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Back to the roots oder anders gesagt, das war wieder der Stephen King wie ich ihn kennen und lieben gelernt habe. Ich bin begeistert und ich meine das war er wieder der gute alte Stephen King.
Dieser dritte Band der Boll Hodges Trilogie kommt endlich wieder ganz klassisch im Stile des großen Meisters des Horror daher. Lange musste man darauf warten und ganz ehrlich hatte ich schon fast die Hoffnung darauf aufgegeben.
Wie man es von King gewöhnt ist, ist die Spannung von Anfang an auf einem sehr hohen Niveau und dies trotz der mehr als 500 Seiten ohne jegliche Längen.
Ich bin sehr gespannt ob auch diese Reihe verfilmt wird, denn genau solche Bilder hat das Buch in meinem Kopf ausgelöst. Das war für mich Kopfkino vom feinsten und ganz besonders hier im vorliegenden dritten Band.
Das Buch ist ein echter Pageturner und es war wirklich unmöglich das Buch aus den Händen zu legen. Nur die Erschöpfung hat mich abends das Buch aus den Händen legen lassen, doch morgens noch vor dem Frühstück hatte ich es gleich wieder am Wickel, ja selbst beim Kochen hielt ich das Buch in der Hand. Es grenzt an ein Wunder, dass ich überhaupt etwas Vernünftiges auf den Tisch bekam.
Ich persönlich liebe die übernatürlichen Elemente wie sie hier im Buch vorkommen und finde gerade diese Bücher in denen diese Elemente vorkommen für seine besten.
Für mich sind das glasklare 5 Sterne sowie eine Leseempfehlung.
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Die Geschichte von Bill Hodges und seinem Widersacher Brady Hartsfield geht weiter. Was mit „Mr Mercedes“ begann und in „Finderlohn“ seine Fortsetzung fand, wird in „Mind Control“, dem abschließenden Band dieser Trilogie von Stephen King, seinen Abschluss …
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Die Geschichte von Bill Hodges und seinem Widersacher Brady Hartsfield geht weiter. Was mit „Mr Mercedes“ begann und in „Finderlohn“ seine Fortsetzung fand, wird in „Mind Control“, dem abschließenden Band dieser Trilogie von Stephen King, seinen Abschluss finden.
Brady Hartsfield ist zurück. Der Attentäter, dessen Amokfahrt acht unschuldige Menschen das Leben kostete und zahlreiche Schwerverletzte hinterließ. Holly Gibney, Privatdetektivin und Partnerin des Ex-Detectives Bill Hodges ist dafür verantwortlich, dass Hartsfield mit einem Schädel-Hirn-Trauma in einer neurologischen Klinik im Koma liegt, und das ist auch gut so. Aber allmählich fallen dem Klinikpersonal eigenartige Veränderungen im Verhalten ihres Patienten auf, die Hodges auf den Plan rufen, denn er ist überzeugt davon, dass Hartsfield das personifizierte Böse und selbst in seinem komatösen Zustand äußerst gefährlich ist. Dass er damit Recht behalten soll, zeigt sich relativ schnell, denn er findet heraus, dass dieser von einem ehrgeizigen Arzt mit experimentellen Medikamenten versorgt wurde, die unheimliche Kräfte in ihm freigesetzt haben. Mit der bloßen Macht seiner Gedanken kann Hartsfield sich in die Köpfe seiner Opfer einschleichen und ihnen seinen Willen aufzwingen. Und da er noch immer von dem Wunsch zu töten beherrscht wird, nutzt er seine telekinetischen Kräfte, um aus seinen „Wirtsmenschen“ willenslose Marionetten zu machen und einen nach dem anderen in den Selbstmord zu treiben.
Natürlich ist dies wieder einmal ein Plot, den so nur Stephen King ersinnen und spannend zu Papier bringen kann. Aber auch diese besonderen Eigenschaften, die die beiden Hauptfiguren auszeichnen, sind einen Blick wert: Hartsfield, das manipulative Monster, eingeschlossen in seinen Körper, bewegungsunfähig und dennoch in der Lage, Fähigkeiten auszubilden, mit denen er seine mörderischen Triebe ausleben kann. Auf der anderen Seite Hodges, der Ex-Detective, jetzt Privatermittler, der Gutmensch, dessen Vorstellungskraft anfangs nicht ausreicht, um an die Kräfte des Bösen zu glauben, der allmählich vom Krebs zerfressen wird, aber dennoch alle Kräfte mobilisiert, um das Böse zu bekämpfen. Ich bin immer wieder tief beeindruckt, wie komplex und dennoch detailliert Stephen King seine Figuren anlegt und diese in der realen Welt verankert.
In dieser Trilogie, und speziell in dem abschließenden Band „Mind Control“ offenbart sich einmal mehr das gesamte schriftstellerische Können Stephen Kings. Kommen die beiden Vorgänger noch eher als Kriminalromane/Thriller mit Schwerpunkt auf der Ermittlerfigur daher, überwiegen im letzten Teil die übernatürlichen Elemente, die ganz klar in Richtung Horror weisen. Dabei kann der Autor aber auf die in diesem Genre so beliebten Splatterorgien weitestgehend verzichten. Er arbeitet mit leisem Grauen, das sich allmählich in seine Story einschleicht und von ihr Besitz ergreift. Und auch wenn es nicht zwingend notwendig ist, die beiden Vorgänger gelesen zu haben, würde ich doch dazu raten, denn nur dann kann man den raffinierten Aufbau und Abschluss dieser Trilogie wirklich genießen.
Schreiben kann er, der Meister, aber das wissen wir ja bereits. Und deshalb meine nachdrückliche Empfehlung: Lesen!
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Nachdem ich „Mr. Mercedes“ und "Finderlohn", die ersten beiden Bände der „Bill Hodges“-Trilogie in kürzester Zeit verschlungen habe, stand für mich schnell fest, dass ich auch den letzten Band "Mind Control" unbedingt lesen möchte und …
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Nachdem ich „Mr. Mercedes“ und "Finderlohn", die ersten beiden Bände der „Bill Hodges“-Trilogie in kürzester Zeit verschlungen habe, stand für mich schnell fest, dass ich auch den letzten Band "Mind Control" unbedingt lesen möchte und auch dieser hat mir wieder einmal gut gefallen.
Der Schreibstil ist typisch Stephen King: Sehr spannend, oftmals verwirrend und salopp, gerne mit ein paar Flüchen versehen und immer wieder geradeaus ohne etwas zu beschönigen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, die Dialoge sarkastisch, aber auch wahnsinnig interessant und der Verlauf der Geschichte ist fast immer unvorhersehbar.
Bill Hodges hat sich gut weiterentwickelt. Zwar ist er immer noch ein hartes und scharfsinniges Kerlchen, der oftmals mit seiner Art recht schroff rüberkommt, allerdings habe ich ich den alternden Detective außer Dienst trotz seiner Schwächen ins Herz geschlossen. Die Geschichte rund um Brady, den man bereits aus den ersten beiden Bänden kennt und der "Mr. Mercedes" verkörpert hat, ist sehr spannend und interessant geschildert, sodass ich diese sehr gerne verfolgt habe.
Die Idee, dass Brady trotz seines Zustandes fähig ist, gewisse Dinge zu fädeln, fand ich spannend und interessant. Dazu war es interessant zu beobachten, wie sich die jeweiligen Menschen anhand von Telekinese verhalten und wie die Selbstmorde aufgeklärt werden. Man muss allerdings auch sagen, dass der Geschichte am Ende ein wenig an Tiefe gefehlt hat, was ich dem Autor jedoch sehr gerne verzeihe, da "Mind Control" letztendlich eine hervorragend ausgearbeitete und spannende Geschichte ist, die sich stets weiterentwickelt und mich oftmals überraschen konnte.
Interessant ist hierbei auch, wie sich die Trilogie im Laufe der Zeit entwickelt. Während der erste Band eher wie ein Krimi daherkam, ging der zweite Band eher in Richtung Thriller mit einer Spur Horror. Selbiges gilt nun auch für "Mind Control", das schon fast an ältere Werke von Stephen King erinnert, denn dieser verknüpft eher den klassischen Horror mit Thriller-Elementen.
Das Cover ist gelungen, passt sehr gut zur Geschichte und hat mich direkt angesprochen. Gleiches gilt für die Kurzbeschreibung, die dem Leser hier eine spannende und ereignisreiche Geschichte verspricht, die man letztendlich auch bekommt.
Kurz gesagt: "Mind Control" ist ein spannender und ereignisreicher Abschluss der "Bill Hodges"-Trilogie und steht seinem Vorgänger "Finderlohn" in Nichts nach. Durch den grandiosen Schreibstil in typischer King-Manier habe ich schnell in die Geschichte hineingefunden und diese regelrecht verschlungen, von daher gibt es eine glasklare Leseempfehlung.
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Mit „Mind Control“ beendet Stephen King seine Bill-Hodges-Trilogie und damit seinen Ausflug ins klassische Krimi-Genre. Aber er wäre nicht Stephen King, wenn er nicht eine Duftnote dalassen würde und dem letzten Teil seinen eigenen Stempel aufdrücken würde – ein …
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Mit „Mind Control“ beendet Stephen King seine Bill-Hodges-Trilogie und damit seinen Ausflug ins klassische Krimi-Genre. Aber er wäre nicht Stephen King, wenn er nicht eine Duftnote dalassen würde und dem letzten Teil seinen eigenen Stempel aufdrücken würde – ein Stempel, der den Krimi-Puristen nicht gefallen wird.
Ich habe vor etlichen Jahren „Carrie“ von Stephen King gelesen, nachdem ich die – ich glaube, es war die zweite – Verfilmung gesehen habe. Die Thematik, die den Film bzw. das Buch prägt, ist Telekinese. Mit Telekinese wäre das Leben um einiges leichter, denn man müsste sich nicht mehr so viel bewegen. Wenn man die Fernbedienung haben möchte, die zwei Meter weg liegt, könnte man sie mit Telekinese einfach zu sich schweben lassen. Nur blöd, dass sowas nicht geht, weil es so etwas Telekinese nicht wirklich gibt. Und damit sind wir auch schon beim Kern meiner Kritik.
Der Anfang von „Mind Control“ ist richtig packend, wir haben einen Doppelselbstmord, wir haben ein Ermittlerteam, das den Vorfall als gegeben hinnimmt; wir haben Bill Hodges, der den Fall hinterfragt; wir haben Holly, die am Tatort wesentlich mehr findet, als die Polizei – Zutaten für einen richtig guten Krimi mit Spannung und Dramatik. Doch dann kommt die Wende, es wird surreal und dann noch surrealer, denn Brady Hartsfield macht genau das, was ich im SPOILER-Beitrag zu „Finderlohn“ geahnt habe – er hat sich telekinetische Kräfte verschafft und erschreckt damit das Krankenhauspersonal. Und später folgt das surrealere, er steuert nämlich andere Menschen, was natürlich nur die logische Folge ist, denn körperlich kann sich Hartsfield nicht erholen, denn er dürfte an einer Art Locked-in-Syndrom leiden, was bedeutet, dass er zwar alles rund um sich mitbekommt, aber sich selbst nicht äußern kann – ganz klar, woran er leidet, wird es nicht.
Hat King die Trilogie genauso geplant oder hat er sich im ersten Teil mit Hollys heldenhaften Vorgehen gegen Hartsfield verzettelt, so dass ihm für den abschließenden Teil nur diese Möglichkeit blieb? Einerseits glaube ich, dass King erfahren genug ist und das genauso geplant hat, andererseits passt dann „Finderlohn“ so gar nicht in die Trilogie, weil es nur wenige Anknüpfungspunkte zu „Mr. Mercedes“ gibt – oder hat King vorgehabt, mehrere Teile rund um Hodges zu schreiben und irgendetwas kam dazwischen? Ich weiß es nicht und hab bis dato noch nicht recherchiert, wobei ich ohnehin glaube, dass eine Recherche darüber recht wenig ergeben wird. Seltsam wirkt es allemal. Der Showdown ist leider auch nicht viel besser; er strotzt nur so vor Zufällen und wirkt in Teilen wie ein schlechter Ganovenfilm. Das Ende ist etwas zu kitschig ausgefallen und zudem vorhersehbar.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der Titel „Mind Control“ der nicht nur viel zu viel vom Inhalt verrät, sondern auch Unverständnis hinterlässt. Wenn man schon einen englischen Titel nimmt, wieso dann nicht gleich den originalen? Das Verkaufsargument kann es nicht sein, Chevy Stevens‘ Bücher verkaufen sich im deutschsprachigen Raum auch hervorragend mit den Originaltiteln – ich werde so ein Vorgehen nie verstehen.
Am Ende noch etwas Positives: Hollys Charakter ist grandios ausgefallen und ihre Entwicklung ist imposant. Im ersten Teil noch völlig unscheinbar (Ende ausgenommen), aber bei „Finderlohn“ blüht sie dann richtig auf, was sich in „Mind Control“ fortsetzt.
Fazit: „Mind Controll“ ist zwar anfangs gut zu lesen, bringt auch alles für einen guten Krimi mit, aber irgendwann hat mich King mit seinen Ausflügen ins Paranormale verloren – schade.
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Subtil und eindringlich
Der dritte Teil der Bill Hodges Reihe ist wirklich gelungen. Eindringlich und gewohnt subtilen Horror nutzend, kommt es zum Showdown der ungewöhnlichen Geschichte.
Brady Hartsfield der Mercedes Killer scheint am Ende und vegetiert in einer Klinik im Wachkoma vor …
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Subtil und eindringlich
Der dritte Teil der Bill Hodges Reihe ist wirklich gelungen. Eindringlich und gewohnt subtilen Horror nutzend, kommt es zum Showdown der ungewöhnlichen Geschichte.
Brady Hartsfield der Mercedes Killer scheint am Ende und vegetiert in einer Klinik im Wachkoma vor sich hin, doch er ist noch immer voller Hass und Bösartigkeit. Und Bill Hodges erfährt am eigenen Leib, wie gefährlich der immer noch ist...
Spannend, intensiv, facettenreich und für mich der beste Teil der Reihe. Stephen KIng ..... immer wieder ein Leseerlebnis!
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