Liz Nugent
Broschiertes Buch
Kleine Grausamkeiten (Steidl Pocket)
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Drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen liegt im Sarg, betrauert von seinen Geschwistern. Aber welcher? Und warum? Nur jeweils ein Jahr sind die Drumm-Brüder William, Brian und Luke auseinander und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. William hat als Filmproduzent Karriere gemacht und glaubt, ihm stehe einfach alles zu, Brian, der mittlere Bruder, Lehrer und Künstleragent betätigt sich als wenig selbstloser Friedensstifter, Luke, psychisch instabiles Nesthäkchen, ist ein international gefeierter, sehr einsamer Popstar. Aber keiner von ihnen ist der, der er zu sein sch...
Drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen liegt im Sarg, betrauert von seinen Geschwistern. Aber welcher? Und warum? Nur jeweils ein Jahr sind die Drumm-Brüder William, Brian und Luke auseinander und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. William hat als Filmproduzent Karriere gemacht und glaubt, ihm stehe einfach alles zu, Brian, der mittlere Bruder, Lehrer und Künstleragent betätigt sich als wenig selbstloser Friedensstifter, Luke, psychisch instabiles Nesthäkchen, ist ein international gefeierter, sehr einsamer Popstar. Aber keiner von ihnen ist der, der er zu sein scheint. Vom Tag ihrer Geburt an hat ihre narzisstische, ziemlich abgefeimte Mutter die Brüder darauf abgerichtet, um ihre Aufmerksamkeit zu buhlen. Sie spielen Spielchen, doch im Laufe der Jahre werden diese Spiele - die kleinen Grausamkeiten - immer unheimlicher, gnadenloser und gefährlicher. Toxisch geradezu, denn nur zwei der Brüder werden überleben.
Liz Nugent, geboren 1967 in Dublin, hat für irische Radio- und Fernsehsender und für das Theater geschrieben. Bereits ihr erster Roman Unravelling Oliver (dt. »Die Sünden meiner Väter«), erschienen 2014, wurde ein großer Erfolg und Crime Novel of the Year bei den Irish Book Awards. Auch ihre folgenden Bücher Lying in Wait und Skin Deep wurden mit Preisen ausgezeichnet und landeten auf den irischen Bestsellerlisten. Nugents Romane erscheinen in fünfzehn Sprachen. Kleine Grausamkeiten erschien 2020 in Irland, England und den USA und wurde von der New York Times sofort als einer von sieben Most Recommended Thrillers of 2020 gelistet.
Produktdetails
- Steidl Pocket
- Verlag: Steidl
- Seitenzahl: 400
- Erscheinungstermin: 24. Juli 2023
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 126mm x 30mm
- Gewicht: 483g
- ISBN-13: 9783969992029
- ISBN-10: 3969992028
- Artikelnr.: 66756264
Herstellerkennzeichnung
Steidl GmbH & Co.OHG
Düstere Straße 4
37073 Göttingen
mail@steidl.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Maria Wiesner ist hellauf begeistert von Liz Nugents Roman, den sie durchaus als Krimi versteht. Was Nugent da zaubert scheint Wiesner nicht nur mit allen Wassern des Whodunit gewaschen, sondern auch mit denen der englischsprachigen Erzählmoderne von Faulkner bis Joyce. Dass Wiesner lange Zeit nicht mal weiß, wer von den drei Brüdern im Text nun im Sarg liegt, wer als Mörder infrage kommt und welche Rolle die Mutter eigentlich in dieser dysfunktionalen Familie spielt, gehört für die Rezensentin ebenso zu den reizvollen Aspekten des Romans wie die munteren Zeitsprünge, Perspektivwechsel, Gedankenströme und die sich ungebremst ansammelnden Details und Handlungsmotive der Figuren. Herrlich, findet Wiesner.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Mutters Vorstellungen von Ehe und Treue
Liz Nugent seziert eine dysfunktionale irische Familie aus der Sicht der drei Söhne - von denen einer tot und einer Mörder ist.
Genrekonventionen können findigen Autoren einen Rahmen bieten, der überbordenden Ideen Halt gibt. Die irische Schriftstellerin Liz Nugent ist so eine findige Autorin, und würde auf dem Umschlag ihres Buches "Kleine Grausamkeiten" nicht das Wörtchen "Kriminalroman" stehen, man vergäße glatt beim Lesen, dass es hier eigentlich um einen Mord geht, so klug seziert die Autorin dysfunktionale Familienstrukturen.
Dabei beginnt sie direkt mit einer Beerdigung. Die drei Brüder der Familie Drumm sind anwesend, einer liegt im Sarg, zwei zeigen Trauer.
Liz Nugent seziert eine dysfunktionale irische Familie aus der Sicht der drei Söhne - von denen einer tot und einer Mörder ist.
Genrekonventionen können findigen Autoren einen Rahmen bieten, der überbordenden Ideen Halt gibt. Die irische Schriftstellerin Liz Nugent ist so eine findige Autorin, und würde auf dem Umschlag ihres Buches "Kleine Grausamkeiten" nicht das Wörtchen "Kriminalroman" stehen, man vergäße glatt beim Lesen, dass es hier eigentlich um einen Mord geht, so klug seziert die Autorin dysfunktionale Familienstrukturen.
Dabei beginnt sie direkt mit einer Beerdigung. Die drei Brüder der Familie Drumm sind anwesend, einer liegt im Sarg, zwei zeigen Trauer.
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Doch wer tot ist und wer lebt, das gilt es auf den folgenden rund 400 Seiten zu enträtseln.
Nugent ist eine Meisterin von Form und Sprache. In ihrer Einleitung gibt sich ein namenloser Icherzähler als einer der Brüder und potentieller Mordverdächtiger zu erkennen, man findet jedoch kein Anzeichen dafür, um wen es sich handeln könnte. Dann beginnt die Spurensuche in zwei Teilen. Im ersten erzählt jeder Bruder separat seine Erinnerungen in Ichform. Ganz im Gedankenstrom verloren, wechseln Orte und Zeiten, von der Kindheit im irischen Elternhaus, den Bruderkämpfen beim Heranwachsen bis zu Karrierewegen, die schließlich durch Europa und Amerika führen.
William, der Älteste, war der Liebling der Mutter und setzte sich als Filmproduzent durch. Luke, der Jüngste, ist erfolgreicher Popstar, der mit Mitte zwanzig den Zenit des Erfolgs überschritten hat und versucht, mit schwindendem Ruhm und Geld klarzukommen. Und dann ist da noch Brian, der selbst bei den Erzählungen der Geschwister immer irgendwie am Rande steht und gern als Sündenbock verhaftet wird, wie William in Erinnerung an ein grauenhaft eskaliertes Weihnachtsfest erzählt: "Denn bei uns in der Familie, so war das nun mal, musste immer jemand als Zielscheibe des Spotts herhalten, und an diesem Weihnachtsfeiertag war das Brian."
Wann werden diese kleinen Spötteleien und Grausamkeiten zu viel? Was gab den Ausschlag für den Brudermord? Nugent spielt mit dem klassischen "Whodunit"-Konzept, das allein nach dem Täter sucht, und erweitert es um die Frage: Wer liegt eigentlich im Sarg? Die Autorin hat ihr Handwerk bei den großen englischsprachigen Literaten der Moderne und Postmoderne gelernt. Das multiperspektivische Erzählen und das Eintauchen in den Gedankenstrom der Figuren sind dem Werk ihres irischen Landsmannes James Joyce entlehnt.
Aufbau und Form erinnern an William Faulkners Novelle "Als ich im Sterben lag". Auch darin erzählen abwechselnd Geschwister ihre Sicht auf die Familiengeschichte und ergänzen bereits von einer anderen Person Berichtetes um neue Details, stellen so Sichtweisen und Motive für Handlungen infrage. Zudem verbindet eine zweite Idee Nugent mit Faulkner: Die Figur der Mutter stellen beide Autoren in den Mittelpunkt, lassen sie jedoch fast ausschließlich aus der Sicht der Kinder entstehen. Doch im Gegensatz zu Faulkners Mutterfigur, die von romantischen Jungmädchenträumen und deren Scheitern an der harten Realität des Ehe- und Farmlebens zu Beginn des 20. Jahrhunderts erzählte, ist die Mutter der Drumm-Brüder deutlich komplexer.
Die Erzählungen der drei Söhne kreisen um sie wie Planeten um eine Sonne, die kurz vor der Explosion steht. Am unterschiedlichen Maß von Aufmerksamkeit und Zuneigung der Mutter entzünden sich die Bruderkämpfe, hier liegt die Wurzel für ihre bis ins Erwachsenenalter andauernde Rivalität. Aus der Sicht der drei Söhne entsteht das Bild einer Frau, die als Waise der Dubliner Arbeiterklasse entstammte, sich von der Heirat mit einem sanfteren, älteren Mann finanzielle Absicherung versprach und feststellen musste, dass ihre Vorstellungen von Ehe und Treue nicht denen des Mannes entsprachen.
Je mehr die Söhne von ihren Leben erzählen, desto vielschichtiger wird die Gestalt der Mutter, die mal als süchtig nach Ruhm und Anerkennung, mal als divenhafte Schauspielerin und mal als psychisches Wrack wahrgenommen wird. Immer deutlicher treten auch die Traumata zutage, die diese Frau durchlebte und am Ende an ihre Söhne vererbte. Nugent gelingt es, aufzuzeigen, wie Missbrauch, Manipulation und Misstrauen sich übertragen, wie jeder der drei Söhne auf unterschiedliche Art die Qualen der Mutter verinnerlicht hat und in seinem eigenen Leben weitergibt.
Während der egomanische William die Stärke der Mutter und die Schwäche des Vaters in einem misogynen Frauenbild kompensiert, reagiert der verschlossene Brian mit Rückzug und Unterdrückung seiner Gefühle, und im sensiblen Luke blüht das Trauma der Mutter zur vollen Neurose auf. Besonders in der Erzählung Lukes wird Nugents handwerkliche Brillanz deutlich. Hier ändern sich Ton und Sprachduktus ins Manische, wenn Lukes Psyche die Qualen im Schlaf zu verarbeiten sucht. Dann entwickelt der Junge panische Angst vor einer alten Frau im Wald und träumt von einer Hexe, die seiner Mutter immer ähnlicher sieht.
Die Autorin spielt mit solchen Märchentropen, ruft damit das Repertoire der Literatur über grässliche Frauen ab, schafft es aber, nicht in Klischees zu verfallen, sondern selbst für die ambivalente Mutterfigur Verständnis aufzubringen, indem sie irgendwann die Ursachen für deren Verhalten präsentiert. Außerdem gelingt ihr über die Perspektive der Söhne ein kluger Dreh, um sexuelle Übergriffe und Gewalt zu thematisieren, und wie diese nicht nur Frauen, sondern auch die Männer erschüttern. So handelt "Kleine Grausamkeiten" auch von Machtmissbrauch, von MeToo-Diskussionen und vom Umgang mit sexueller Gewalt.
Während sich dies alles über Zeitsprünge, die mehr als vier Jahrzehnte umfassen, zu einem großen Gesellschaftsbild zusammenfügt, erinnert der zweite Teil des Buches daran, dass auf dem Leineneinband das Wörtchen "Kriminalroman" steht. Wer schuldig, wer unschuldig und wer tot ist, enthüllt der rasante zweite Erzählteil, in dem sich die Brüder immer schneller abwechseln, ergänzen, erklären. Wenn man die Lösung weiß, beginnt man wieder am Anfang zu blättern. MARIA WIESNER
Liz Nugent: "Kleine Grausamkeiten". Kriminalroman.
Aus dem Englischen von Kathrin Razum.
Steidl Verlag, Göttingen 2021. 400 S., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Nugent ist eine Meisterin von Form und Sprache. In ihrer Einleitung gibt sich ein namenloser Icherzähler als einer der Brüder und potentieller Mordverdächtiger zu erkennen, man findet jedoch kein Anzeichen dafür, um wen es sich handeln könnte. Dann beginnt die Spurensuche in zwei Teilen. Im ersten erzählt jeder Bruder separat seine Erinnerungen in Ichform. Ganz im Gedankenstrom verloren, wechseln Orte und Zeiten, von der Kindheit im irischen Elternhaus, den Bruderkämpfen beim Heranwachsen bis zu Karrierewegen, die schließlich durch Europa und Amerika führen.
William, der Älteste, war der Liebling der Mutter und setzte sich als Filmproduzent durch. Luke, der Jüngste, ist erfolgreicher Popstar, der mit Mitte zwanzig den Zenit des Erfolgs überschritten hat und versucht, mit schwindendem Ruhm und Geld klarzukommen. Und dann ist da noch Brian, der selbst bei den Erzählungen der Geschwister immer irgendwie am Rande steht und gern als Sündenbock verhaftet wird, wie William in Erinnerung an ein grauenhaft eskaliertes Weihnachtsfest erzählt: "Denn bei uns in der Familie, so war das nun mal, musste immer jemand als Zielscheibe des Spotts herhalten, und an diesem Weihnachtsfeiertag war das Brian."
Wann werden diese kleinen Spötteleien und Grausamkeiten zu viel? Was gab den Ausschlag für den Brudermord? Nugent spielt mit dem klassischen "Whodunit"-Konzept, das allein nach dem Täter sucht, und erweitert es um die Frage: Wer liegt eigentlich im Sarg? Die Autorin hat ihr Handwerk bei den großen englischsprachigen Literaten der Moderne und Postmoderne gelernt. Das multiperspektivische Erzählen und das Eintauchen in den Gedankenstrom der Figuren sind dem Werk ihres irischen Landsmannes James Joyce entlehnt.
Aufbau und Form erinnern an William Faulkners Novelle "Als ich im Sterben lag". Auch darin erzählen abwechselnd Geschwister ihre Sicht auf die Familiengeschichte und ergänzen bereits von einer anderen Person Berichtetes um neue Details, stellen so Sichtweisen und Motive für Handlungen infrage. Zudem verbindet eine zweite Idee Nugent mit Faulkner: Die Figur der Mutter stellen beide Autoren in den Mittelpunkt, lassen sie jedoch fast ausschließlich aus der Sicht der Kinder entstehen. Doch im Gegensatz zu Faulkners Mutterfigur, die von romantischen Jungmädchenträumen und deren Scheitern an der harten Realität des Ehe- und Farmlebens zu Beginn des 20. Jahrhunderts erzählte, ist die Mutter der Drumm-Brüder deutlich komplexer.
Die Erzählungen der drei Söhne kreisen um sie wie Planeten um eine Sonne, die kurz vor der Explosion steht. Am unterschiedlichen Maß von Aufmerksamkeit und Zuneigung der Mutter entzünden sich die Bruderkämpfe, hier liegt die Wurzel für ihre bis ins Erwachsenenalter andauernde Rivalität. Aus der Sicht der drei Söhne entsteht das Bild einer Frau, die als Waise der Dubliner Arbeiterklasse entstammte, sich von der Heirat mit einem sanfteren, älteren Mann finanzielle Absicherung versprach und feststellen musste, dass ihre Vorstellungen von Ehe und Treue nicht denen des Mannes entsprachen.
Je mehr die Söhne von ihren Leben erzählen, desto vielschichtiger wird die Gestalt der Mutter, die mal als süchtig nach Ruhm und Anerkennung, mal als divenhafte Schauspielerin und mal als psychisches Wrack wahrgenommen wird. Immer deutlicher treten auch die Traumata zutage, die diese Frau durchlebte und am Ende an ihre Söhne vererbte. Nugent gelingt es, aufzuzeigen, wie Missbrauch, Manipulation und Misstrauen sich übertragen, wie jeder der drei Söhne auf unterschiedliche Art die Qualen der Mutter verinnerlicht hat und in seinem eigenen Leben weitergibt.
Während der egomanische William die Stärke der Mutter und die Schwäche des Vaters in einem misogynen Frauenbild kompensiert, reagiert der verschlossene Brian mit Rückzug und Unterdrückung seiner Gefühle, und im sensiblen Luke blüht das Trauma der Mutter zur vollen Neurose auf. Besonders in der Erzählung Lukes wird Nugents handwerkliche Brillanz deutlich. Hier ändern sich Ton und Sprachduktus ins Manische, wenn Lukes Psyche die Qualen im Schlaf zu verarbeiten sucht. Dann entwickelt der Junge panische Angst vor einer alten Frau im Wald und träumt von einer Hexe, die seiner Mutter immer ähnlicher sieht.
Die Autorin spielt mit solchen Märchentropen, ruft damit das Repertoire der Literatur über grässliche Frauen ab, schafft es aber, nicht in Klischees zu verfallen, sondern selbst für die ambivalente Mutterfigur Verständnis aufzubringen, indem sie irgendwann die Ursachen für deren Verhalten präsentiert. Außerdem gelingt ihr über die Perspektive der Söhne ein kluger Dreh, um sexuelle Übergriffe und Gewalt zu thematisieren, und wie diese nicht nur Frauen, sondern auch die Männer erschüttern. So handelt "Kleine Grausamkeiten" auch von Machtmissbrauch, von MeToo-Diskussionen und vom Umgang mit sexueller Gewalt.
Während sich dies alles über Zeitsprünge, die mehr als vier Jahrzehnte umfassen, zu einem großen Gesellschaftsbild zusammenfügt, erinnert der zweite Teil des Buches daran, dass auf dem Leineneinband das Wörtchen "Kriminalroman" steht. Wer schuldig, wer unschuldig und wer tot ist, enthüllt der rasante zweite Erzählteil, in dem sich die Brüder immer schneller abwechseln, ergänzen, erklären. Wenn man die Lösung weiß, beginnt man wieder am Anfang zu blättern. MARIA WIESNER
Liz Nugent: "Kleine Grausamkeiten". Kriminalroman.
Aus dem Englischen von Kathrin Razum.
Steidl Verlag, Göttingen 2021. 400 S., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Ich habe mein erstes Highlight des Jahres gefunden:
KLEINE GRAUSAMKEITEN
Liz Nugent
… ist ein Porträt einer dysfunktionalen Familie.
Nachdem der gutmütige Vater früh verstorben ist, stehen die drei Söhne und die narzisstische Mutter im Fokus.
Im Verlauf des …
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Ich habe mein erstes Highlight des Jahres gefunden:
KLEINE GRAUSAMKEITEN
Liz Nugent
… ist ein Porträt einer dysfunktionalen Familie.
Nachdem der gutmütige Vater früh verstorben ist, stehen die drei Söhne und die narzisstische Mutter im Fokus.
Im Verlauf des Buches erfahren wir viel über die Kindheit der Jungen, ihre Machtspiele untereinander und ihren Kampf um die Aufmerksamkeit und Anerkennung der Eltern zu erlangen. Sie wachsen in Dublin der 70er- und 80er-Jahre auf und sind dabei meist auf sich allein gestellt. Während die Mutter an ihrer Gesangs- und Schauspielkarriere arbeitet, kümmert sich maximal der Vater um die Jungen.
Als Erwachsene haben sich die Spannungen zwischen den Brüdern keineswegs gelegt, obwohl sie mittlerweile unterschiedliche Rollen innerhalb der Familie einnehmen. William ist der erfolgreiche Bruder mit aggressiven, misogynen und narzisstischen Zügen. Brian, der mittlere Bruder, ist Lehrer und versucht als Vermittler in der Familie zu agieren. Luke, der Jüngste, bleibt das exzentrische und labile „schwarze Schaf“ der Familie.
Im Verlauf der Geschichte spitzen sich die Beziehungen der Brüder so zu, dass sie schließlich alle drei einer Beerdigung beiwohnen - einer von ihnen im Sarg.
Liz Nugent erschafft in zahlreichen, in sich abgeschlossenen Kapiteln ein beeindruckendes Charakterporträt einer völlig toxischen Familienbeziehung. Besonders beeindruckend ist, wie jedem der Brüder im Verlauf des Buches ein eigener Abschnitt gewidmet wird, in dem er als Hauptfigur seine Perspektive auf die Ereignisse schildert. Dadurch verdichtet und erweitert sich die Erzählung von Bruder zu Bruder, bis schließlich ein großes, vollständiges Bild entsteht.
Für mich ist das Buch ein echtes Highlight. Von der ersten Seite an war ich gefangen und bis zum Ende wusste ich nicht, welcher Bruder gestorben war - äußerst spannend!
Nachdem ich ihr neuestes Werk, Seltsame Sally Diamond, gelesen hatte, wollte ich unbedingt diesen Vorgänger lesen - und ich wurde nicht enttäuscht. Kurz erwähnen möchte ich noch das wieder einmal wunderschöne Cover im Leinenbezug aus dem Verlagshaus Steidl - einfach großartig! ❤️
Großes Kino!
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Buch mit Leinen-Einband
William, Brian und Luke sind Brüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. William ist der Älteste, Brian ein Jahr jünger und Luke das Nesthäkchen, obwohl zwischen William und ihm nur zwei Jahre liegen. Bereits mit dem ersten Satz am Anfang des Buches ist klar, dass …
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William, Brian und Luke sind Brüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. William ist der Älteste, Brian ein Jahr jünger und Luke das Nesthäkchen, obwohl zwischen William und ihm nur zwei Jahre liegen. Bereits mit dem ersten Satz am Anfang des Buches ist klar, dass einer der Brüder tot ist. Welcher von den dreien es ist, was passierte und warum, das wird verschwiegen und bleibt bis kurz vor dem Ende offen. Wie es dazu kommen konnte, davon handelt dieses Buch.
„Wir wussten alle, dass dieses Erlebnis tiefe Narben bei ihm hinterlassen hatte, aber es war eine der kleinen Grausamkeiten unserer Familie, dass wir oft und gern darauf zurückkamen.“ Seite 270
Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt und im ersten Teil kommen hintereinander die drei Brüder zu Wort. Dies geschieht nicht chronologisch, die Kapitel springen zwischen den Jahren und Episoden hin und her, aber nie habe ich das Gefühl, verwirrt zu sein. Genial ist hierbei, dass die Art der Erzählung vom jeweiligen Alter des Erzählers abhängt. Wenn also der neunjährige William etwas erzählt, tut er dies kindlicher, als wenn er in die 2000er Jahre springt, wo er bereits erwachsen ist. Die Sprache ist leicht an das Alter angepasst, die Handlungen sind es natürlich komplett. So konnte ich mir gut die jeweilige Gefühlslage vorstellen, was mich den Charakteren näher brachte.
Anfangs hat es gedauert, bis die Geschichte mich gefangen nahm, was damit zusammenhängt, dass die Bezeichnung Kriminalroman mich etwas anderes erwarten ließ. Ich würde hier eher von einem Familienroman sprechen, besser noch einer griechischen Tragödie, die unweigerlich mit dem Tod eines der Hauptakteure endet. Die Art und Weise der Erzählung sowie der Umstand, dass ich nicht wusste, wer gestorben ist, hat mich dazu animiert, immer wieder zu raten, was passiert sein könnte. Letztendlich lag ich falsch, obwohl ich meine Meinung immer wieder revidieren musste.
Beim lesen habe ich eine ganze Palette an Gefühlen durchlebt, die Brüder haben mich fasziniert, angeekelt, berührt und entsetzt. Zuletzt konnte ich das Buch nicht mehr als der Hand legen, fieberte dem Finale entgegen und war dennoch überrascht, wie heftig es mich traf, als und in welcher Form das Ende kam. Ein wunderbares, spannendes und überraschend emotionales Buch, das mich begeistert zurücklässt. Für mich persönlich bereits jetzt ein Jahreshighlight, für diesen Monat ganz sicher meine literarische Sensation. Von mir gibt es zehn Sterne von fünf. Grandios!
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Buch mit Leinen-Einband
Familienfehde mit subtilen Boshaftigkeiten
Wie echt kann Trauer sein, wenn die Umstände, die zum Tod geführt haben, tragisch sind ? Eines steht jedenfalls fest - auf der Beerdigung sind die Brüder Luke, William und Brian wieder vereint, aber nur zwei von ihnen sind unter den …
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Familienfehde mit subtilen Boshaftigkeiten
Wie echt kann Trauer sein, wenn die Umstände, die zum Tod geführt haben, tragisch sind ? Eines steht jedenfalls fest - auf der Beerdigung sind die Brüder Luke, William und Brian wieder vereint, aber nur zwei von ihnen sind unter den Lebenden. Doch wer betrauert hier wen und welches Schicksal geht dem Todesfall voraus ?
"Kleine Grausamkeiten" bietet vom ersten Satz einen ausgefeilten Plot mit unendlich viel Konfliktstoff, bei dem die Zündschnur so kurz ist, dass es jeden Augenblick zur großen Explosion kommen kann.
Die Autorin lässt ihre Leser;innen an einem ungesunden Familienleben teilhaben, bei dem Sarkasmus, Neid, Gier, Lieblosigkeit und Hass an der Tagesordnung sind. Der Titel ist dabei federführend, denn all die kleinen Grausamkeiten, die hier bewusst und unbewusst seit Kindheitstagen recht großzügig verteilt werden, prägen die Brüder und sorgen dafür, dass sich ihre Beziehung zueinander, aber auch zu ihren Mitmenschen, in einer regelrecht vergiftete Atmosphäre entwickeln muss.
Angeheizt durch die offen zur Schau getragene Ablehnung der Mutter zu Luke, macht sich eine ungesunde Stimmung breit, die im Verlauf der Jahre eine Dynamik annimmt, die nur ein Ziel kennt -den jeweils Anderen zu vernichten, seinen Untergang zu provozieren und dabei genüsslich zuzusehen, wie sich derjenige windet, um doch noch den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Die Schreibende hat ihre Protagonisten präzise beschrieben und zieht die Leser:innen mit hinein in eine absurde Spirale der fiesen Sticheleien und Provokationen, die verstörend und herausfordernd zugleich ist.
Drogen, Alkohol, Vergewaltigung, Intrigen am laufenden Band, Rücksichtslosigkeit und purer Egoismus treiben die Brüder an und es scheint so, als wollten sie sich gegenseitig an Niederträchtigkeit und Gehässigkeit übertrumpfen, nur um Anerkennung zu erhalten.
Aus den Perspektiven eines jeden einzelnen Bruders erzählt, erhalten die Leser:innen einen sehr tiefen Einblick in die Gefühls- & Gedankenwelt von Luke, Brian und William. Das Fehlverhalten der Mutter in Kindertagen ist ein Saatgut, das im Erwachsenenalter aufgeht und dafür sorgt, dass Impertinenz und Wahn aus den Männern spricht.
Zwar wird das Buch als Kriminalroman gehandelt, es ist jedoch ein gut durchdachtes Familiendrama, das mit einer Zeitreise durch die letzten 50 Jahre und einem erstklassig inszenierten Plot und die Leser:innen an die Seiten fesselt.
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Buch mit Leinen-Einband
Kleine schmutzige Geheimnisse und Grausamkeiten…..
…und das trifft es tatsächlich, denn fast jedes Kapitel enthält kleinere und größere Geheimnisse und Grausamkeiten, wie eine Perlenkette aneinandergereiht.
Es beginnt mit einer Beerdigung bei der man als Leser …
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Kleine schmutzige Geheimnisse und Grausamkeiten…..
…und das trifft es tatsächlich, denn fast jedes Kapitel enthält kleinere und größere Geheimnisse und Grausamkeiten, wie eine Perlenkette aneinandergereiht.
Es beginnt mit einer Beerdigung bei der man als Leser aber nicht erfährt, welcher der Brüder hier gestorben sein könnte.
Denn es geht hier um drei Brüder, Will, Brian und Luke die unterschiedlicher nicht sein können. Altersmässig sind sie jeweils nur ein Jahr voneinander entfernt, aber irgendwie sind sie alle nicht so ganz „echt“.
Das Buch gliedert sich in vier Teile, in den ersten drei Teilen erzählt jeweils einer der Brüder seine Geschichte(n) und im letzten Part kommt dann eigentlich jeder nochmal zu Wort. Interessant zu lesen, zeitliche Rückblicke und immer auch dem jeweiligen Alter der Brüder entsprechend artikuliert. Auch die durchaus dominante und narzisstischer Mutter der Jungs spielt eine große Rolle, spielt sie ihre Söhne doch auch noch gegeneinander aus.
Das Buch strotzt geradezu vor Grausamkeiten und es ist eine Berg- und Talfahrt an Gefühlen, die diese Geschichten in einem auslösen.
Na und das Ende……das überrascht dann doch total!
Vielleicht nicht unbedingt ein Krimi, aber eine spannende Familienstory allemal.
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Buch mit Leinen-Einband
!ein Lesehighlight 2022!
Klappentext:
„Drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen liegt im Sarg, betrauert von seinen Geschwistern. Aber welcher? Und warum? Nur jeweils ein Jahr sind die Drumm-Brüder William, Brian und Luke auseinander und doch könnten sie …
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!ein Lesehighlight 2022!
Klappentext:
„Drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen liegt im Sarg, betrauert von seinen Geschwistern. Aber welcher? Und warum? Nur jeweils ein Jahr sind die Drumm-Brüder William, Brian und Luke auseinander und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. William hat als Filmproduzent Karriere gemacht und glaubt, ihm stehe einfach alles zu, Brian, der mittlere Bruder, Lehrer und Künstleragent betätigt sich als wenig selbstloser Friedensstifter, Luke, psychisch instabiles Nesthäkchen, ist ein international gefeierter, sehr einsamer Popstar. Aber keiner von ihnen ist der, der er zu sein scheint. Vom Tag ihrer Geburt an hat ihre narzisstische, ziemlich abgefeimte Mutter die Brüder darauf abgerichtet, um ihre Aufmerksamkeit zu buhlen. Sie spielen Spielchen, doch im Laufe der Jahre werden diese Spiele – die kleinen Grausamkeiten – immer unheimlicher, gnadenloser und gefährlicher. Toxisch geradezu, denn nur zwei der Brüder werden überleben.“
Welch ein Buchtitel, welch ein Cover und welch eine Geschichte! Im ersten Augenblick scheint es eine Geschichte von 3 Brüdern zu sein aber das täuscht, denn wir werden immer mehr mit ihrer Mutter vertraut gemacht und das ist der Abgrund selbst für uns Leser. Autorin Liz Nugent scheint hier entweder allen Hass in dieser, ihrer Figur der Mutter abgeladen zu haben, denn so jemanden kann es doch nicht geben, dass man ihn sich als Abbild für diesen Roman vornimmt. Oder doch? Nugent‘ Schreib-und Sprachstil sind brillant, klar und ungemein scharfzüngig. Ihr Ausdruck ist wechselnd und das passt sehr gut um in die Geschichte weiter einzusteigen. Sie treibt nicht nur ihre 3 männlichen Brüder an den Rande des Wahnsinns, sondern auch uns Leser. Ich weiß nicht wie oft ich bei diesem Buch die Luft angehalten habe oder nach Fassung gerungen habe! Meine Güte! Wir werden recht kühl und auch etwas stoisch an die Erzählung heran geführt. Wir erleben die Situation am Grab, dann die einzelnen Stricke und Gedanken der Brüder, alles scheint verschwommen und nicht richtig greifbar. Sie scheinen sich selbst verloren zu haben und warum? Ihre Mutter ist der Grund, nur stellt sich bei diesem Kriminalroman immer wieder die Frage „Wer hat den einen Bruder umgebracht?“ „Ist er überhaupt umgebracht worden?“. Fragen über Fragen und ein sehr gekonntes Fallkonstrukt bildet sich hier. Seelische Gewalt? Innere Zerstörtheit? Mir blieben die Protagonisten bis zum Schluss distanziert und das ist auch gut so. Wir sind hier stille Beobachter, haben nichts zu melden oder zu denken. Das einzige was uns erlaubt ist, ist uns aufzuregen, zu staunen, zu grübeln…einfach nur Aufregung. Der rote Faden ist schnell erkennbar. Nugent spinnt hier aber gekonnt Zwischenfäden ein und lässt uns immer wieder verwirren. Dieser Fall ist so sonderbar, unheimlich, so sprachgewaltig und das Cover hätte besser nicht gewählt sein können. Das Buch wird als „toxisch“ bezeichnet und das ist es in jeder Seite. Man könnte meinen die Seiten sind vergiftet. Die Mutter speit förmlich mit ihrer Art aus dem Buch heraus und will uns verunsichern. Nugent hat hier alle psychologischen Tricks angewendet um uns Leser auf falsche Fährten zu schicken. Das war einfach nur großartig und so extrem giftig…giftig gut… Dafür gibt es 5 von 5 Sterne.
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eBook, ePUB
Drei Brüder, die jeweils nur ein Jahr auseinander sind, wurden von ihrer egozentrischen, lieblosen, spöttischen Mutter geprägt. Der untergehende Bühnenstar hat ihre Söhne jahrelang gegeneinander ausgespielt und sie um ihre Anerkennung wetteifern lassen - außerdem hatte …
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Drei Brüder, die jeweils nur ein Jahr auseinander sind, wurden von ihrer egozentrischen, lieblosen, spöttischen Mutter geprägt. Der untergehende Bühnenstar hat ihre Söhne jahrelang gegeneinander ausgespielt und sie um ihre Anerkennung wetteifern lassen - außerdem hatte sie offenkundig ein Lieblingskind. Der Vater war im Vergleich zur Mutter zwar gutmütig, doch die Kränkungen & Demütigungen, die sie ihren Söhnen zufügte, konnte er nicht ausgleichen. Nun sind die drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen ist der Tote, der betrauert wird. Welcher von ihnen ist es? Wie kam es dazu?
Im ersten Teil des Buches kommen nacheinander William (der Älteste), Luke (der Jüngste) sowie Brian (der Mittlere) zu Wort. Die Lesenden erfahren aus der Sicht des jeweiligen Bruders wie das turbulente Leben, voller Höhen & Tiefen, dieser kaputten Familie aussah. William ist ein berechnender, erfolgreicher, spendabler Filmemacher sowie Ehemann & Vater geworden, aus dem neurotischen Luke wurde ein Popstar mit Psychosen & Suchtproblemen, der dominant fürsorgliche Versager Brian hatte mogelte sich, mal recht mal schlecht, durchs Leben.
Durch die drei Erzählperspektiven eines gemeinsamen Lebens, gibt es einige “Wiederholungen”, wobei es interessant ist, wie unterschiedlich die Brüder dasselbe Ereignis wahrnahmen.
Im zweiten Teil gibt es einen unregelmäßigen Wechsel der Perspektiven der drei Brüder.
Die ereignisreiche, fesselnde, bewegende Handlung & die faszinierend verstörenden Charaktere werden lebendig, mit psychologischem Tiefgang sowie schwarzem Humor geschildert. “Kleine Grausamkeiten” ist ein differenziertes, unterhaltsames, erschütterndes Psychogramm einer zerstörerischen Familie - mit einem verblüffenden Ende!
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Buch mit Leinen-Einband
Keine ziemlich nette Familie
In Liz Nugents Roman geht es um eine dysfunktionale Familie in Dublin. Die Brüder William, Brian und Luke Drumm kämpfen ihr Leben lang um die Aufmerksamkeit und Liebe ihrer exzentrischen und egozentrischen Mutter, einer Sängerin und Schauspielerin. …
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Keine ziemlich nette Familie
In Liz Nugents Roman geht es um eine dysfunktionale Familie in Dublin. Die Brüder William, Brian und Luke Drumm kämpfen ihr Leben lang um die Aufmerksamkeit und Liebe ihrer exzentrischen und egozentrischen Mutter, einer Sängerin und Schauspielerin. William ist ein erfolgreicher, sehr von sich eingenommener Produzent, Brian ein Lehrer und Autorenagent, der immer wieder zu vermitteln versucht, und Luke ein auch im Ausland erfolgreicher, dennoch einsamer Popstar mit diversen psychischen Problemen. Die Brüder machen einander das Leben schwer und erfinden Spielchen, die immer gefährlicher und grausamer werden. Von daher ist der Titel blanker Hohn. Die Sache geht schlecht aus. Der Roman beginnt mit der Beerdigung eines der Brüder. Die beiden Überlebenden trauern um ihn. Wer ums Leben kommt und warum, erfährt der Leser erst zum Schluss.
Erzählt wird die Horrorgeschichte, in der es zum Glück auch humorvolle Passagen gibt, aus der wechselnden Perspektive der drei Brüder auf unterschiedlichen Zeitebenen. Der Roman ist nicht schlecht, aber keine der Figuren ist für mich ein Sympathieträger, und die Darstellung ist mir insgesamt zu breit. „Die Sünden meiner Väter“ und „Auf der Lauer liegen“ haben mir wesentlich besser gefallen.
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