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Von der Suche nach Heimat und uns selbst:eine große deutsche Familien-Geschichte am Rand des Hambacher ForstesHeimat, das ist für Leonore Klimkeit vor allem der Wald nahe des kleinen Dorfes, in dem die aus Ostpreußen Vertriebene Zuflucht gefunden hat. Zwischen den hohen Bäumen findet sie Trost und neuen Lebensmut.Doch als Leonores Sohn Paul zwölf Jahre alt ist, muss der Wald dem Braunkohle-Tagebau weichen, das Dorf wird umgesiedelt. In einer Neubausiedlung am Rand der Kreisstadt versucht Leonore, für Paul und später die Enkel Jan und Sarah eine neue Heimat zu schaffen. Die immer weiter ...
Von der Suche nach Heimat und uns selbst:eine große deutsche Familien-Geschichte am Rand des Hambacher ForstesHeimat, das ist für Leonore Klimkeit vor allem der Wald nahe des kleinen Dorfes, in dem die aus Ostpreußen Vertriebene Zuflucht gefunden hat. Zwischen den hohen Bäumen findet sie Trost und neuen Lebensmut.Doch als Leonores Sohn Paul zwölf Jahre alt ist, muss der Wald dem Braunkohle-Tagebau weichen, das Dorf wird umgesiedelt. In einer Neubausiedlung am Rand der Kreisstadt versucht Leonore, für Paul und später die Enkel Jan und Sarah eine neue Heimat zu schaffen. Die immer weiter fortschreitende Rodung des Waldes treibt jedoch einen tiefen Keil in die Familie - bis sich die Geschwister schließlich als Gegner gegenüberstehen: Denn während Jan einen der gigantischen Schaufelradbagger des Braunkohle-Konzerns steuert, schließt sich seine Schwester Sarah den Wald-Besetzern im Hambacher Forst an.Unaufgeregt und einfühlsam erzählt Andreas Wagner eine berührende Familien-Geschichte, die immer wieder die Frage stellt, was Heimat bedeutet. Gleichzeitig porträtiert sein Roman auf anschauliche Weise die Nachkriegs- und Wirtschaftswunder-Zeit in Deutschland, die Folgen des Braunkohle-Abbaus nicht nur für die Landschaft und die Ereignisse rund um den Hambacher Forst.
Andreas Wagner, 1978 in Neuss geboren, studierte Sozialpädagogik und arbeitet heute an einer Realschule in Köln. Gemeinsam mit seinen drei Töchtern lebt er in der Domstadt am Rhein. Zum Verfassen literarischer Texte kam er über das Schreiben von Songs, durch das er schon als Jugendlicher einen künstlerischen Ausdruck fand. Nach 'Jahresringe' ist 'Wie Treibgut im Fluss' sein zweiter Roman. Die Weite seiner niederrheinischen Heimat inspirierte ihn dabei ebenso wie die Lebenserinnerungen seiner Großmutter. Er hat eine Schwäche für Schokolade und ausgedehnte Spaziergänge, bei denen er sich mit den Sehnsüchten und Abgründen seiner Romanfiguren auseinandersetzt und neue Ideen sammelt.
Produktdetails
- Verlag: BoD - Books on Demand / Droemer Knaur / Droemer/Knaur
- Artikelnr. des Verlages: 3011466
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 256
- Erscheinungstermin: 1. September 2021
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 125mm x 15mm
- Gewicht: 227g
- ISBN-13: 9783426308059
- ISBN-10: 3426308053
- Artikelnr.: 61421643
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Ich lebe selbst am Rande des Braunkohle-Tagebaus und bin zwar nicht von der Umsiedlung wie einige unserer Verwandten, aber dennoch von den Auswirkungen betroffen. Als ich den Klappentext dieses Buches gelesen hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen musste. Allerdings hatte ich ein wenig …
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Ich lebe selbst am Rande des Braunkohle-Tagebaus und bin zwar nicht von der Umsiedlung wie einige unserer Verwandten, aber dennoch von den Auswirkungen betroffen. Als ich den Klappentext dieses Buches gelesen hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen musste. Allerdings hatte ich ein wenig Zweifel, denn wie sollte diese umfassende Geschichte in rund 250 Seiten erzählt sein.
Leonore Klimkeit hatte schon einmal ihre Heimat verloren, als sie aus Ostpreußen flüchten musste. In ihrer neuen Heimat in der Nähe von Jülich, der Wald rund um den kleinen Ort wird ihre Zuflucht. Doch sie wird immer als Fremde betrachtet. Aber sie richtet sich ein und glaubt, bleiben zu können. Wieder aber wird sie vertrieben, als die Bagger kommen und das Dorf weggebaggert wird. Zu der Zeit ist ihr Sohn Paul zwölf Jahre. Eine Neubausiedlung soll die neue Heimat werden für sie und ihre Familie. Doch der Tagebau sorgt auch für einen Graben in der eigenen Familie. Während ihr Enkel Jan auf dem Bagger seinen Job macht, ist Enkelin Sarah gegen den Tagebau und wird zur Besetzerin des Hambacher Forstes.
Das Buch liest sich flüssig und der Schreibstil hat mir gefallen. Dennoch waren auch meine Zweifel berechtigt, denn es ist wirklich viel in diese recht kurze Geschichte hineingepackt worden. Am besten haben mir die eindringlichen und authentischen Schilderungen im ersten Teil gefallen. Dagegen blieben die späteren Jahre recht farblos.
Die Figuren sind lebendig und authentisch dargestellt. Leonore war mir sympathisch. Sie nimmt das Leben wie es kommt. Auch wenn es schwierig wird, lässt sie sich nicht unterkriegen. Für mich ist sie die Hauptperson in diesem Roman.
Trotz kleiner Schwächen hat mir diese ruhige Geschichte über Heimat, Verlust und Familie gut gefallen.
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Eine Geschichte um Heimatsuche und Wertevorstellungen.
Jahresringe, das Erstlingswerk von Andreas Wagner hat mich vom ersten Moment an gefesselt. Ein Buch, das mehr ist als ein Roman über die Suche nach einer Heimat. Andreas Wagner ist es gelungen einen generationsübergreifenden Roman zu …
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Eine Geschichte um Heimatsuche und Wertevorstellungen.
Jahresringe, das Erstlingswerk von Andreas Wagner hat mich vom ersten Moment an gefesselt. Ein Buch, das mehr ist als ein Roman über die Suche nach einer Heimat. Andreas Wagner ist es gelungen einen generationsübergreifenden Roman zu schreiben, der die persönlichen Schicksale mit einem stets aktuellem Thema verknüpft: Umweltschutz.
Die Geschichte:
Leonore Klimkeit muss ihre Heimat Ostpreußen verlassen. Sie macht sich allein auf den Weg, eine 13jährige, die ankommen möchte, aber das wird ihr nur sehr bedingt gelingen. Sie findet Unterschlupf und später eine Heimat in einem kleinen Dorf, sie findet zwei Freunde, Hannes und Anton, die sie verstehen. Für alle anderen Dorfbewohner bleibt sie auch noch Jahre später 'die Evangelische aus dem Osten'. Der Harbinger Anton ist ebenso ein Aussenseiter wie Leonore und dem Autor ist eine liebevolle Schilderung einer besonderen Persönlichkeit gelungen, ebenso wie bei Hannes, der Leonore unvoreingenommen begegnet.
Leonore bleibt unabhängig von der Meinung der Anderen, findet sich zurecht, lebt ihr Leben, bringt einen Sohn zur Welt und findet immer wieder Ruhe und Trost bei den Bäumen im umliegenden Wald, dem später so genannten Hambacher Forst.
Ihr Sohn fühlt sich ebenso wie sie immer wieder zu den Bäumen hingezogen, aber es sind ebendiese Bäume die gerodet werden sollen, die dem einem überdimensionalen Schaufelradbagger zum Opfer fallen sollen. Nach anfänglicher Gegenwehr, zunächst von Leonore, dann von Paul, schließlich von seiner Tochter Sarah, entwickelt sich eine spannende Geschichte die deutlich macht, dass wir alle kleine, aber wichtige Zahnräder in einem grossen Räderwerk sind. Wir sind aufgefordert uns zu entscheiden ob wir uns einfach drehen ohne zu hinterfragen oder uns bewusst entscheiden ob unser Einsatz Gegenwehr bedeutet.
Das alte deutsche Sprichwort ‚Wer einen Bauern betrügen will, muss einen Bauern mitbringen.‘ bekommt vor dem Hintergrund des Chefoberhändlers eine sinnige Bedeutung. Geld gegen Heimat – die Rechnung scheint bei entsprechenden Beträgen aufzugehen. Die Macht der Braunkohleindustrie ist trotz beschlossenem Kohleausstieg auch heute noch ungebrochen und es ist mehr als überfällig, dass wir erkennen, was diese Form der Energiegewinnung aus Land und Menschen macht.
Andreas Wagner ist ein lesenswerter Roman gelungen, der eine Familiengeschichte über mehrere Genrationen erzählt und gleichzeitig auf das Thema Hambacher Forst aufmerksam macht. Eine Geschichte um Heimatsuche und Wertevorstellungen.
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Das Cover ist relativ schlicht, aber mir gefällt es insgesamt sehr gut.
Meine Meinung:
Leider konnte mich das Buch nicht so wirklich überzeugen. Es ist in 3 Teile aufgeteilt, die immer in einer anderen Zeit spielen. Leider werden die Geschehnisse dort doch sehr kurz gehalten und man …
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Das Cover ist relativ schlicht, aber mir gefällt es insgesamt sehr gut.
Meine Meinung:
Leider konnte mich das Buch nicht so wirklich überzeugen. Es ist in 3 Teile aufgeteilt, die immer in einer anderen Zeit spielen. Leider werden die Geschehnisse dort doch sehr kurz gehalten und man bekommt immer nur kleine Eindrücke der Geschehnisse. Auch die Charaktere sind mir insgesamt zu farblos. Auch da hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht. Gerade die Diskrepanz zwischen Sarah und Paul hätte man noch vertiefen können. Irgendwie hatte es den Anschein, das der Autor das Buch schnell beenden wollte, denn der erste Teil im Nachkriegsdeutschland mit der Flucht und dem schwierigen Start in Deutschland hat mich wirklich gefesselt, doch bereits im zweiten Teil wurde alles recht oberflächlich, was sich auch im dritten Teil fortsetzte.
Insgesamt eine wirklich tolle Idee, doch leider in der Umsetzung nicht gelungen.
Mein Fazit: Leider nur 3 Sterne, weil die Geschichte insgesamt zu oberflächlich rüber kommt.
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Jahresringe - in vielem hoch aktuell
Cover:
Ich hätte in einer Buchhandlung nicht nach diesem Buch gegriffen (sieht für mich eher wie ein Naturkundebuch aus), aber die Maiglöckchen spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte.
Inhalt:
Leonore flüchtet als …
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Jahresringe - in vielem hoch aktuell
Cover:
Ich hätte in einer Buchhandlung nicht nach diesem Buch gegriffen (sieht für mich eher wie ein Naturkundebuch aus), aber die Maiglöckchen spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte.
Inhalt:
Leonore flüchtet als 13jährige aus dem Osten, mutterseelenallein strandet sie (1946) in einem kleinen Dorf zwischen Köln und Aachen.
In drei Teilen: 1946-1964, 1976-1986, 2017-2018, begleiten wir sie und ihre Familie. Wir erleben wie sie zum 2. Mal ihre „Heimat“ verliert, wie ihr Sohn Paul um seinen Platz und seine Wurzeln kämpft und wie dann ihre Enkel Sarah und Jan sich plötzlich als Gegner (im Hambacher Forst) gegenüberstehen.
Meine Meinung:
Ein Buch das nicht einfach mal so zwischendurch zu lesen ist.
Es greift viele ernsthafte und tief bewegende Themen auf.
1. Die grausame Flucht während des Krieges aus Osten.
2. Was ist Heimat? Warum werden Flüchtlinge so ausgegrenzt und abgelehnt (gerade auch heute wieder durchaus aktuell).
3. Umweltschutz, Klimaschutz! Was machen wir mit unserer Erde (hochaktuell, nicht nur wegen dem Hambacher Forst).
Die Geschichte baut sich langsam auf. Der Schreibstil ist ruhig und obwohl es wirkliche Dramen gibt, möchte ich sagen es ist nicht dramatisch geschrieben.
Es gibt tolle Bilder und Vergleiche, Metaphern die das ganze sehr konkret und vorstellbar machen.
Es hat mich in seinen Bann gezogen und ich habe Leonore fasziniert begleitet.
Ihr Leben, Ihre Flucht, deren Ausmaß wir erst am Ende des Buches so richtig erfahren und die unvorstellbares offenbart, ist wirklich unglaublich emotional.
Aber auch der Konflikt: Heimat- Existenz-Arbeit-aktives Einstehen für den Klimawandel, und die Zerrissenheit die dadurch in vielen Familien oder in einzelnen Personen, entsteht wird gut dargestellt.
Es gab auch Dinge die haben mir nicht so gut gefallen. Manche Dinge scheinen mir einfach in den Raum geworfen ohne Deutung oder Erklärung wie das jetzt zu verstehen ist.
Oder das „Übersinnliche“ wenn Leonore über den Waldboden „schwebt“ und wie sie mit Paul schwanger wird, das finde ich ja schon etwas seltsam. Für mich hätte man das realistischer „lösen“ können.
Was mir gar nicht gefallen hat, war das Ende. Hier fehlen für mich noch ein paar Seiten, für mich ist die ganze Geschichte ist hier nicht zu Ende erzählt.
Autor:
Andreas Wagner, 1978 in Neuss geboren, arbeitet als Schulsozialarbeiter an einer Realschule. Er lebt mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Töchtern in
Köln. Jahresringe ist sein erster Roman.
Mein Fazit:
Ein unglaubliches Buch, das ich ganz schwer mit Punkten beurteilen kann, denn von der Thematik her hat es mir super gut gefallen, es hat mich wirklich gefesselt und in seinen Bann gezogen, doch dann gab es wieder Punkte die ich absolut nicht verstehen und nachvollziehen konnte und am Ende fehlt mir der Abschluss.
Deshalb von mir 4 Sterne.
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Ein überraschungsgeladender Debütroman
Die junge Leonore Klimkeit begegnet auf ihrer endlos langen Flucht aus Ostpreußen den Moppenbäcker Jean „Hannes „ Immenrath , der sich ihrer annimmt. Fortan lebt Leonore bei ihm und seiner Mutter Änne. Sie hilft ihm in …
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Ein überraschungsgeladender Debütroman
Die junge Leonore Klimkeit begegnet auf ihrer endlos langen Flucht aus Ostpreußen den Moppenbäcker Jean „Hannes „ Immenrath , der sich ihrer annimmt. Fortan lebt Leonore bei ihm und seiner Mutter Änne. Sie hilft ihm in der Backstube und beim Verkauf und wo sie sonst noch so gebraucht wird. Von den übrigen Dorfbewohnern wird sie gemieden und geschnitten und Leonore fragt sich sehr oft, was ist Heimat?
Die Antwort findet sie für sich in dem angrenzenden Wald, in dem sie sich frei und herrlich entspannt fühlt, Ruhe erfährt und somit neue Kraft tanken kann.
Schon bald wird Leonore schwanger und bekommt einen Sohn namens Paul.
Aber schon Jahre später ist diese neue Heimat schon wieder sehr bedroht, denn das Dorf soll den Braunkohleabbau weichen und umgesiedelt werden.
Und so kommt es, dass Paul Jahre später seine beiden Kinder in dem Neubaugebiet groß zieht.
Und diese beiden stehen sich viele Jahre später auf zwei verschiedenen Seiten wieder. Jan auf der einen Seite, der einen Schaufelradbagger steuert und Sarah die zu den Besetzern des Hambacher Forst gehört und für den Erhalt des Waldes erbittert kämpft.
Werden die beiden sich wieder annähern?
Meinung:
Durch die Maiglöckchen und den Titel bin ich auf dieses wundervolle Buch aufmerksam geworden. Als ich den Klappentext zu dem Buch las, war mein Interesse zusätzlich mehr geweckt worden, da ich mir die Frage stellte, was es mit dem Titel, dem Maiglöckchen und der jungen Leonora auf sich hat.
Dennoch waren meine Erwartungen nicht so groß, wie die Neugierde, auf das Buch gewesen und ich musste hier relativ schnell erkennen, was für ein Potenzial in diesem Buch doch steckt.
Je weiter ich die Geschichte las umso tiefer bin ich in dieser abgetaucht und befand mich in einer tiefgründigen Geschichte wieder, die unter die Haut geht und die zudem noch ein sehr wichtiges Thema vereint, welches uns alle etwas angeht und lebensnotwendig für uns Menschen ist.
Der Wald!
In diesem Buch hat der Autor es gekonnt und beeindruckend verstanden ,den Leser auf einer Zeitreise mitzunehmen und diese gekonnt mit einer Zeit- und einer Familiengeschichte rund um den Hambacher Forst zu verbinden.
Die Geschichte nimmt ihren Anfang mit Leonore und diese wird auf drei Zeitebenen, aus Sicht von drei Generationen gekonnt erzählt.
Eine spannende und tiefgründige Familiengeschichte wurde gekonnt in wahrhaftig passierten Zeitgeschehen eingearbeitet und großartig miteinander verknüpft, dass man nicht aufhören möchte, weiter in dieser abzutauchen.
Das lag zum einen auch an dem tollen flüssigen Schreibstil des Autors, dass die Personen und die örtliche Umgebung sofort greifbar wurden und man mit einer Leichtigkeit nur so durch die Seiten flog.
Gerade Leonores Szenen im Wald wirkten auf mich total magisch und mit mystischen Effekten. Hammer geschrieben.
Der Leser taucht tief in die Geschichte des Ortes Lich- Steinstraß ein, der tatsächlich dem Tagebau Hambach weichen musste. Der Wald, ringsherum, bekannt als Hambacher Forst, hat eine sehr beeindruckende Geschichte, die weit zurückliegt zu Zeiten von Kaiser Karl den Großen, der diesen den heiligen Arnold von Arnoldsweiler schenkte und der dieses wiederrum an die Gemeinden weiterverschenkte zur Bekämpfung der Armut.
Und dieser Wald, der früher Bürgewald hieß, umfasste früher einmal 4100 Hektar Wald. Heute sind nur noch ca 500 Hektar vorhanden. Ein Wahnsinn, was da abgerodet worden ist.
Und auch werden in dieser Geschichte alle Seiten perfekt durchleuchtet und dargestellt, dass der Leser, voll auf seine Kosten kommt. Das fängt bei den vertriebenen Menschen nach dem Krieg an, die Heimatlos auf der Suche sind, geht über die Menschen, die dem Braunkohleabbau weichen mussten und endet bei denjenigen, die für dieses Stückchen wertvollen Wald, auf die Barrikaden gegangen sind.
Großartig gelungen. Besser geht es nicht.
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Was ist Heimat?
Eine berührende Familiengeschichte inmitten der Nachkriegs- und Wirtschaftswunder-Zeit in Deutschland. Unaufgeregt und einfühlsam erzählt von Andreas Wagner und der Frage, was Heimat eigentlich ist. Dazu bekommen wir die Folgen des Braunkohle-Abbaus rund um den …
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Was ist Heimat?
Eine berührende Familiengeschichte inmitten der Nachkriegs- und Wirtschaftswunder-Zeit in Deutschland. Unaufgeregt und einfühlsam erzählt von Andreas Wagner und der Frage, was Heimat eigentlich ist. Dazu bekommen wir die Folgen des Braunkohle-Abbaus rund um den Hambacher Forst mit.
Der Autor bekommt es sehr geschickt hin scheinbar zufällig Informationen einzustreuen, die erst später an Bedeutung gewinnen. Über drei Generationen hinweg werden wir mitgenommen und auch wenn die Protagonisten Leonore nur zu Beginn wirklich die Hauptperson ist, ist sie als Mutter und später Oma immer anwesend,
Für mich war es ein sehr gefühlvolles und anschauliches Bild, dass Andreas Wagner von der Zeit und von den Geschehnissen mitgegeben hat. Man fragt sich des öfteren selbst, was das Wort heimat und die damit verbundenen Gefühle für einen selbst bedeuten und man wird definitiv zum nachdenken angeregt.
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Von Andreas Wagners Debüt hier bin ich wirklich angetan und habe es flink gelesen. Es geht um die Suche nach Heimat einer deutschen Familie am Rand des Hambacher Forstes.
Leonore Klimkeit flieht aus Ostpreußen und findet in einem kleinen Dorf bei einem Bäckermeister Unterschlupf und …
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Von Andreas Wagners Debüt hier bin ich wirklich angetan und habe es flink gelesen. Es geht um die Suche nach Heimat einer deutschen Familie am Rand des Hambacher Forstes.
Leonore Klimkeit flieht aus Ostpreußen und findet in einem kleinen Dorf bei einem Bäckermeister Unterschlupf und Arbeit. Sie erlangt dort Trost und ein neues Leben, vor allem zwischen den Bäumen. Als Leonores Sohn zwölf ist, wird das Dorf umgesiedelt und muss dem Braunkohle-Tagebau weichen. Ihre Enkel Sarah und Jan verfolgen ganz unterschiedliche Ziele, die die Familie teilt. Während Sarah sich den Aktivisten gegen die Rodung des Hambacher Forstes in einem Baumhaus angeschlossen hat, steuert Jan den großen Schaufelradbagger im Tagebau und ist stolz darauf. Alle müssen sich nochmal überdenken und selbst suchen.
Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, angefangen mit Leonores Flüchtlingsgeschichte, die sehr aufmerksam und ausführlich erzählt wird und berührt. Man erfährt sehr viel über die Nachkriegs-Mentalität einer festen Dorfgemeinschaft, wo jeder jeden kennt. Auch Paul, Leonores Sohn, wird gut portraitiert. Er ist es, der das alte Familienrezept für die traditionellen Moppen (Lebkuchengebäck) verkauft und sich schweren Herzens für die Umsiedlung entscheiden muss. Das alles ist nah und unaufgeregt in einem nur so durch die Zeilen fliegenden Schreibstil verfasst. Für mich hat sich die Handlung nie gezogen und man kann so ein Stück Geschichte um den Hambacher Forst anhand einer Familie einfühlsam nachvollziehen.
Ein atmosphärischen Debüt, welches so gelungen ist, dass ich gleich weitere Werke von Andreas Wagner lesen möchte und eine uneingeschränkte Leseempfehlung gebe!
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Ich habe für dieses Buch relativ lange gebraucht, obwohl es nicht so umfangreich ist. Auch lag dies nicht an der fehlenden Spannung. In dem Buch wird die Lebensgeschichte einer Geflohenen zu Kriegszeiten erzählt. Man lernt sie als junges Mädchen kennen und wird gemeinsam mit ihr alt. …
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Ich habe für dieses Buch relativ lange gebraucht, obwohl es nicht so umfangreich ist. Auch lag dies nicht an der fehlenden Spannung. In dem Buch wird die Lebensgeschichte einer Geflohenen zu Kriegszeiten erzählt. Man lernt sie als junges Mädchen kennen und wird gemeinsam mit ihr alt. Mich haben die vielen Verluste, die in diesem Buch vorkamen, sehr mitgenommen. Die eine oder andere Träne ist beim Lesen bei mir geflossen. Aber so ist die Realität und das Leben und umso authentischer empfand ich die Geschichte dieses Buches. Der Schreibstil ist gut, man liest so vor sich hin ohne viel darüber nachdenken zu müssen. Besonders toll gefällt mir das Cover das Buches, Maiglöckchen werden das ganze Buch über eine große Rolle spielen. Ein Buch, für vielleicht nicht ganz junge Leser, aber super zu lesen. Klare Empfehlung!
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Mich hat „Jahresringe“ vor allem wegen seines realen Hintergrunds des Kohleabbaus im Ruhrgebiet und der damit verbundenen Zerstörung des Bürgerwaldes interessiert. Das wurde auch sehr gut in die fiktive drei-Generationen-Geschichte der Familie Klimkeit integriert, wobei ich mir …
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Mich hat „Jahresringe“ vor allem wegen seines realen Hintergrunds des Kohleabbaus im Ruhrgebiet und der damit verbundenen Zerstörung des Bürgerwaldes interessiert. Das wurde auch sehr gut in die fiktive drei-Generationen-Geschichte der Familie Klimkeit integriert, wobei ich mir zwischendurch noch mehr Tiefe gewünscht hätte.
In jedem der drei Buchabschnitte spielt eine Generation die Hauptrolle und so schlägt es einen Bogen vom Flüchtlingsmädchen Leonore zu den Enkeln Jan und Sarah, die zur Rodung des Hambacher Forsts ganz unterschiedlicher Meinung sind. Mit Abstand am stärksten fand ich diesen 3. Teil. So hätte ich mir das ganze Buch gewünscht. Da werden nicht nur verschiedene Meinungen vertreten, sondern vor allem dürfen wir mit der Familie Klimkeit mitleben und ihre Gedanken, Gefühle und Konkflikte hautnah erfahren. Diese Direktheit hat mir vor allem im mittleren Teil gefehlt, in dem sehr distanziert berichtet wird, wie Paul, der Sohn Leonores seine Jugend erlebt. Langatmig, ohne Emotionen und auch für mich thematisch nicht relevant. Im ersten Teil bin ich der Geschichte Leonores, die in Lich-Steinstraß eine neue Heimat findet, gerne gefolgt. Nur mit den mystischen Geschehnissen in diesem Teil konnte ich überhaupt nichts anfangen. Ich habe nichts gegen Übersinnliches in Büchern, wenn es denn passt – das hat es hier für mich aber gar nicht, abgesehen davon fand ich es auch völlig unnötig.
Mit dem letzten Abschnitt schließt sich der Kreis und sowohl die Familien- wie auch die tatsächliche Geschichte wird rund. Vom Grundaufbau gut gemacht und auch die die lebendigen Charaktere waren gut gewählt. Nur ihre spontanen Handlungen – gerade wenn es um das Thema Wald ging – haben mich immer wieder gestört. Das hätte man auch plausibler erzählen können.
Das Thema Heimat spielt durchgehend eine (große) Rolle, was mir sehr gut gefallen hat. Heimat, aus der man gewaltsam vertrieben wird; Heimat, die zu keiner Heimat wird; aber auch Heimat, die man selbst findet. Ich habe wie erhofft auch etwas über den geschichtlichen Hintergrund des Braunkohleabbaus und der damit verbundenen Zerstörung des Bürgerwaldes und dem Kampf im Hambacher Forst erfahren, allerdings hätte dieser Aspekt für mich durchaus ausführlicher und noch mehr in die Tiefe gehen dürfen. Das ist aber persönliche Vorliebe, andere LeserInnen werden das anders sehen.
Fazit: Familiengeschichte mit zeitgeschichtlichem Hintergrund. Gut gewähltes Thema, die Umsetzung hatte für mich ein paar Schwächen. Durch den gelungenen dritten Abschnitt aber doch noch vier Sterne.
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Ganz alleine flüchtet die 13 jährige Leonore aus Ostpreußen, als sie in einem kleinen Dorf beim kriegsversehrten Bäcker Hannes und seiner alten Mutter ein neues zu Hause findet. Selbst Jahre später wird sie immer noch von den Dorfbewohnern gemieden. Leonore genießt am …
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Ganz alleine flüchtet die 13 jährige Leonore aus Ostpreußen, als sie in einem kleinen Dorf beim kriegsversehrten Bäcker Hannes und seiner alten Mutter ein neues zu Hause findet. Selbst Jahre später wird sie immer noch von den Dorfbewohnern gemieden. Leonore genießt am liebsten ihre freie Zeit im Wald und der Natur, in der sie sich glücklich fühlt. Die Zeit vergeht und sie ist mittlerweile Mutter des 12 jährigen Paul, als das Schicksal wieder zuschlägt. Der geliebte Wald und das Dorf sollen dem Braunkohle Tagebau weichen. Wieder einmal heißt es für Leonore, dass sie ihre Heimat verlassen muss. Viele Jahre vergehen und Paul ist selbst Vater zweier Kinder, die er mit seiner Mutter versorgt. Auch jetzt hat das Schicksal noch einiges vor und wichtige Entscheidungen müssen getroffen werden.
Der Autor Andreas Wagner erzählt in seinem Roman ,,Jahresringe“ eine Familiengeschichte, die sich über drei Generationen hin weg erstreckt. In Teil 1 zwischen 1946- 64 lernt der Leser Leonore kennen, die auf der Suche nach einer neuen Heimat ist. Dabei hat der Autor sehr einfühlsam und schön ihren Lebensweg beschrieben und dabei gezeigt, dass man da zu Hause ist, wo man sich wohlfühlt und man merkt, dass man akzeptiert wird. Aber er hat auch die andere Seite gezeigt, wie Menschen einem ,,Fremden“ gegenüber mit Vorurteilen und Abneigung, das Leben schwer machen können. Im zweiten Teil 1976- 86 erfährt der Leser, wie es Leonore geschafft hat ihren Jungen alleine groß zu ziehen und voller Schmerz erkennen muss, dass das Rad der Zeit nicht still steht und große Veränderungen auf sie zu kommen werden. Paul wird dabei vom Autor gut dargestellt, da er immer zu seiner Mutter hält und er instinktiv spürt, wie wichtig ihr ihre eigene Bäckerei ist und was das Dorf für sie bedeutet. Er ist charakterstark und unterstützt sie, wo er kann. In Teil drei 2017-18 hat Paul nun selbst zwei Kinder Sarah und Jan, die beide charakterlich ganz verschieden sind und es zwischen allen zu Spannungen kommt, die weitreichende Folgen haben. Der Roman wird in einer angenehmen Sprache erzählt und der Leser wird Zeuge vieler Vorurteile, kleiner Wunder und der Wunsch eine Heimat zu haben in der man für immer Leben möchte. Dass sich im Laufe der Jahre vieles, auch nicht immer zum besseren verändert, wird dabei emotional und intensiv beschrieben. Eine schöne Familiengeschichte die sich über drei Generationen erstreckt.
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