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Damit die einen überleben, müssen die anderen sterben.
Grace ist frisch verheiratet mit Henry Winter, einem jungen Mann aus reichem Hause, als sie sich am Vorabend des ersten Weltkriegs auf der Zarin Alexandra einschifft. Doch nach einer mysteriösen Explosion sinkt der Ozeandampfer, und Henry erkauft seiner Frau einen Platz in einem Rettungsboot.
Den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert, treibt das überladene Boot wochenlang auf offener See. In einer Atmosphäre aus Misstrauen und unterdrückter Aggression stellen sich existentielle Fragen.
Sollen die Stärkeren sich opfern, damit die Schwächeren überleben können? Oder besser umgekehrt? Wer darf das entscheiden? Und sitzt Grace überhaupt zu Recht in diesem Boot?
Grace überlebt die Katastrophe, findet sich aber Wochen später vor einem Gericht in New York wieder. Die Anklage lautet auf Mord.
Grace ist frisch verheiratet mit Henry Winter, einem jungen Mann aus reichem Hause, als sie sich am Vorabend des ersten Weltkriegs auf der Zarin Alexandra einschifft. Doch nach einer mysteriösen Explosion sinkt der Ozeandampfer, und Henry erkauft seiner Frau einen Platz in einem Rettungsboot.
Den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert, treibt das überladene Boot wochenlang auf offener See. In einer Atmosphäre aus Misstrauen und unterdrückter Aggression stellen sich existentielle Fragen.
Sollen die Stärkeren sich opfern, damit die Schwächeren überleben können? Oder besser umgekehrt? Wer darf das entscheiden? Und sitzt Grace überhaupt zu Recht in diesem Boot?
Grace überlebt die Katastrophe, findet sich aber Wochen später vor einem Gericht in New York wieder. Die Anklage lautet auf Mord.
Charlotte Rogan arbeitete als Architektin, ehe sie anfing zu schreiben. Viele Sommerurlaube im Kreis einer Familie voller passionierter Segler inspirierten sie zu In einem Boot, ihrem ersten Roman. Nachdem sie mit ihrer Familie lange Zeit in Dallas gelebt hat, zog es sie wieder ans Meer. Heute wohnt sie mit ihrem Mann in Westport, Connecticut.
Die amerikanische Originalausgabe von In einem Boot erreichte auf Anhieb die New York Times Bestsellerliste.
Die amerikanische Originalausgabe von In einem Boot erreichte auf Anhieb die New York Times Bestsellerliste.
Produktbeschreibung
- Verlag: script5
- Originaltitel: The Lifeboat
- Seitenzahl: 336
- Erscheinungstermin: 9. September 2013
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 138mm x 36mm
- Gewicht: 520g
- ISBN-13: 9783839001509
- ISBN-10: 3839001501
- Artikelnr.: 38076437
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Martin Halter wird nicht warm mit der Erzählerin dieses vom Rezensenten als durchaus eindringliche Studie über Moral, Macht und Manipulation bezeichneten Romans. Die Ausgangssituation, der Leser sitzt mit der Erzählerin 1914 in einem Rettungsboot, in dem die Insassen auf Gedeih und Verderb miteinander ringen, ist auch nicht gerade angenehm. Halter begegnet Hysterie, den Grenzen der Ethik und ungeschönter sozialdarwinistsicher Brutaliät. Richtig schwer tut sich Halter mit der von der Erzählerin mit rationaler Kälte vorgenommenen Analyse der Gruppendynamik an Bord. So viel Logik ermüdet den Rezensenten.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Lasst sie doch einfach reden
Nach dem Schiffbruch: Charlotte Rogan kämpft im Ozean ums Überleben
Die amerikanische Autorin Charlotte Rogan spricht in ihrem ersten Roman große moralische Fragen an: Zählt das eine Leben mehr als das andere? Wer soll darüber entscheiden? Darf man Menschenleben opfern, um andere zu retten? Gibt es Grenzen der Gerechtigkeit? Frauen und Kinder zuerst?
Grace Winter, 22 Jahre alt, aus deren Perspektive der Roman "In einem Boot" erzählt wird, gehört zu den Überlebenden einer Schiffskatastrophe und steht nun vor Gericht. Gemeinsam mit ihrem frisch angetrauten Ehemann hatte sie kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, den Dampfer "Zarin Alexandra" bestiegen. Nach einer Explosion
Nach dem Schiffbruch: Charlotte Rogan kämpft im Ozean ums Überleben
Die amerikanische Autorin Charlotte Rogan spricht in ihrem ersten Roman große moralische Fragen an: Zählt das eine Leben mehr als das andere? Wer soll darüber entscheiden? Darf man Menschenleben opfern, um andere zu retten? Gibt es Grenzen der Gerechtigkeit? Frauen und Kinder zuerst?
Grace Winter, 22 Jahre alt, aus deren Perspektive der Roman "In einem Boot" erzählt wird, gehört zu den Überlebenden einer Schiffskatastrophe und steht nun vor Gericht. Gemeinsam mit ihrem frisch angetrauten Ehemann hatte sie kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, den Dampfer "Zarin Alexandra" bestiegen. Nach einer Explosion
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versinkt das Schiff auf seinem Weg von England nach Amerika im Meer. Es rettet sich, wer kann.
Darunter Grace, die in letzter Sekunde Platz in einem der überfüllten seeuntüchtigen Kutter findet, in Rettungsboot Nummer 14, gemeinsam mit 39 anderen Männern, Frauen und einem Kind. Zu viele für das gebrechliche Boot, weswegen ein Überlebenskampf beginnt, der einem beim Lesen das Atmen verschlägt. Rogan erzählt davon, drastisch und lebenserfahren, in schneidenden Dialogen und kühler Grausamkeit sowie in einer Sprache, die Alexandra Ernst in ein glasklares Deutsch überführte. Dabei passt sie sich der Zeit vor hundert Jahren an, indem sie im Zweifel die altertümlichere Formulierung wählt - in diesem Roman siegt man nicht bloß, man obsiegt.
Den Alltag der Geretteten im Roman bestimmen Hunger, Kälte, Durst und Notdurft, wobei die Extremerfahrung archaische menschliche Eigenschaften nach oben spült wie Müll: Missgunst, Neid, Arroganz, Hass, Boshaftigkeit und Wahnsinn. Rogan macht klar, dass die Klassengesellschaft vor keinem Rettungsboot haltmacht, wie ihre Besatzung überhaupt die Gesellschaft im Kleinen nachbildet. Dabei besitzt sie ein besonderes Faible für die Klassenunterschiede zwischen Männern und Frauen. Sie spielt mit Geschlechterklischees und feministischen Unterströmungen, benennt Unterschiede zwischen Damen und Herren und setzt sie mit der offen patriarchalen Gesellschaft der damaligen Zeit in Missklang.
In ihrer zeitversetzt erzählten Geschichte erweckt Rogan den Anschein, Grace Winter schreibe sich ihre Erinnerungen von der Seele und kreuzt diese Schilderungen dann mit dem Fortgang des Prozesses. Ihre Ich-Erzählerin erweist sich dabei als auf einen Schlag dämlich und neunmalklug, gewitzt und überheblich, menschlich und inhuman. Der Roman aber bestaunt ihr wankelmütiges Wesen. Und erzählt darüber hinaus (und an ihr vorbei) mit philosophischer Sanftmut von den Untiefen der menschlichen Natur und den Gefährdungen der Tugend wie des Lasters.
SHIRIN SOJITRAWALLA
Charlotte Rogan: "In einem Boot".
Aus dem Englischen von Alexandra Ernst. Verlag Script 5, München 2013. 333 S., geb., 18,95 [Euro]. Ab 14 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Darunter Grace, die in letzter Sekunde Platz in einem der überfüllten seeuntüchtigen Kutter findet, in Rettungsboot Nummer 14, gemeinsam mit 39 anderen Männern, Frauen und einem Kind. Zu viele für das gebrechliche Boot, weswegen ein Überlebenskampf beginnt, der einem beim Lesen das Atmen verschlägt. Rogan erzählt davon, drastisch und lebenserfahren, in schneidenden Dialogen und kühler Grausamkeit sowie in einer Sprache, die Alexandra Ernst in ein glasklares Deutsch überführte. Dabei passt sie sich der Zeit vor hundert Jahren an, indem sie im Zweifel die altertümlichere Formulierung wählt - in diesem Roman siegt man nicht bloß, man obsiegt.
Den Alltag der Geretteten im Roman bestimmen Hunger, Kälte, Durst und Notdurft, wobei die Extremerfahrung archaische menschliche Eigenschaften nach oben spült wie Müll: Missgunst, Neid, Arroganz, Hass, Boshaftigkeit und Wahnsinn. Rogan macht klar, dass die Klassengesellschaft vor keinem Rettungsboot haltmacht, wie ihre Besatzung überhaupt die Gesellschaft im Kleinen nachbildet. Dabei besitzt sie ein besonderes Faible für die Klassenunterschiede zwischen Männern und Frauen. Sie spielt mit Geschlechterklischees und feministischen Unterströmungen, benennt Unterschiede zwischen Damen und Herren und setzt sie mit der offen patriarchalen Gesellschaft der damaligen Zeit in Missklang.
In ihrer zeitversetzt erzählten Geschichte erweckt Rogan den Anschein, Grace Winter schreibe sich ihre Erinnerungen von der Seele und kreuzt diese Schilderungen dann mit dem Fortgang des Prozesses. Ihre Ich-Erzählerin erweist sich dabei als auf einen Schlag dämlich und neunmalklug, gewitzt und überheblich, menschlich und inhuman. Der Roman aber bestaunt ihr wankelmütiges Wesen. Und erzählt darüber hinaus (und an ihr vorbei) mit philosophischer Sanftmut von den Untiefen der menschlichen Natur und den Gefährdungen der Tugend wie des Lasters.
SHIRIN SOJITRAWALLA
Charlotte Rogan: "In einem Boot".
Aus dem Englischen von Alexandra Ernst. Verlag Script 5, München 2013. 333 S., geb., 18,95 [Euro]. Ab 14 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Kurzbeschreibung:
Damit die einen überleben, müssen die anderen sterben.
Grace ist frisch verheiratet mit Henry Winter, einem jungen Mann aus reichem Hause, als sie sich am Vorabend des ersten Weltkriegs auf der Zarin Alexandra einschifft. Doch nach einer mysteriösen Explosion sinkt …
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Kurzbeschreibung:
Damit die einen überleben, müssen die anderen sterben.
Grace ist frisch verheiratet mit Henry Winter, einem jungen Mann aus reichem Hause, als sie sich am Vorabend des ersten Weltkriegs auf der Zarin Alexandra einschifft. Doch nach einer mysteriösen Explosion sinkt der Ozeandampfer, und Henry erkauft seiner Frau einen Platz in einem Rettungsboot.
Den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert, treibt das überladene Boot wochenlang auf offener See. In einer Atmosphäre aus Misstrauen und unterdrückter Aggression stellen sich existentielle Fragen.
Sollen die Stärkeren sich opfern, damit die Schwächeren überleben können? Oder besser umgekehrt? Wer darf das entscheiden? Und sitzt Grace überhaupt zu Recht in diesem Boot?
Grace überlebt die Katastrophe, findet sich aber Wochen später vor einem Gericht in New York wieder. Die Anklage lautet auf Mord.
(Quelle: Schript5)
Meine Meinung:
Grace konnte sich nach dem Untergang der Zarin Alexandria einen Platz in einem Rettungsboot sichern. Ihr Ehemann bleibt zurück und sie weiß nicht ob sie ihn je wiedersieht. Alle im Boot sind sich sicher, die Rettung wird nicht lange auf sich warten lassen.
Doch es kommt ganz anders, die Tage ziehen vorbei, das Essen wird immer knapper, die Stimmung sinkt und das Wetter wird auch immer unberechenbarer. Es scheint so als bliebe nur der Tod.
Doch diese Aussicht verwandelt Menschen in Bestien, das muss auch Grace mit ansehen …
Der Roman „In einem Boot“ stammt von der Autorin Charlotte Rogan. Es ist das Debütwerk der Autorin, in dem sie ihre Leser in eine Situation bringt, die sich wohl keiner so wirklich vorstellen kann.
Grace ist 22 Jahre alt, frisch verheiratet und landet nach dem Untergang der Zarin Alexandria in einem Rettungsboot. Sie wirkt an und für sich sympathisch, recht stark und reif für ihr Alter. Grace ist, genau wie die anderen 40 Männer und Frauen im Bott sehr optimistisch was Rettung angeht. Allerdings lässt dieser Optimismus recht schnell nach und es kommt zu Wandlungen der Personen.
Die anderen Bootsinsassen werden zwar namentlich genannt aber es sind sehr viele, so dass man als Leser schon des Öfteren genau überlegen muss wer eigentlich gemeint ist. Ansonsten bleiben sie aber relativ blass.
Der Schreibstil der Autorin ist dem Jahrhundert, in dem die Handlung sich abspielt, angepasst. Er ist recht veraltet und teilweise kommt man nur zäh voran. Zu Beginn hatte ich schon arge Probleme mich einzulesen.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Grace in der Ich-Perspektive. Sie erzählt die Geschichte der Zeit im Rettungsboot ihren Anwälten als Vorbereitung auf eine Gerichtsverhandlung.
Die Handlung an sich ist schon schockierend. Es gibt Schockmomente und man fragt sich als Leser immer wieder wie man wohl selber reagieren würde, wäre man im Boot.
Es ist ein anspruchsvolles Thema mit dramatischen Situationen, das in meinen Augen aber doch relativ emotionslos geschildert wird.
Das Ende, welches man als Leser quasi im Prolog schon serviert bekommt, zumindest zum Teil, wirkt auf mich recht unpassend und konstruiert. Es konnte mich leider nicht wirklich überzeugen.
Fazit:
„In einem Boot“ von Charlotte Rogan ist ein durchwachsener Debütroman.
Die einerseits interessante Grundidee mit doch einigen Schockmomenten kann leider nicht über die doch etwas zähe Umsetzung mit dem doch zu konstruierten Ende hinwegtäuschen.
Ich hatte etwas mehr erwartet.
Wirklich schade!
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Covergestaltung, Buchtitel und Inhaltsbeschreibungen sind gut aufeinander abgestimmt und wecken die Hoffnung auf ein fesselndes Leseabenteuer, bei dem man den Überlebenskampf der Hauptprotagonistin Grace beobachtet. Genau diese Geschichte erzählt die Autorin auch, doch ganz anders als …
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Covergestaltung, Buchtitel und Inhaltsbeschreibungen sind gut aufeinander abgestimmt und wecken die Hoffnung auf ein fesselndes Leseabenteuer, bei dem man den Überlebenskampf der Hauptprotagonistin Grace beobachtet. Genau diese Geschichte erzählt die Autorin auch, doch ganz anders als erwartet.
Denn von Anfang an ist klar, dass Grace das Unglück überleben und des Mordes angeklagt wird. Die Frage, ob Grace die richtigen Entscheidungen treffen und überleben wird, ist damit also geklärt. Dennoch ist die Erzählung interessant und entwickelt stellenweise eine sogartige Wirkung. Denn man stellt sich beim Lesen die Frage, welche dramatischen Szenen sich wohl auf dem Rettungsboot abspielen werden, die letztendlich dazu führen, dass Grace sich vor Gericht verantworten muss.
Die Autorin verwendet eine sehr distanzierte Erzählweise. Grace schreibt die Eindrücke, die sie während der 21 Tage bis zur Rettung gesammelt hat, in einem Tagebuch für ihre Anwälte nieder. Diese Rekonstruktion soll Grace vor Gericht entlasten. Damit beobachtet man die Szenen also direkt aus ihrer Sicht. Sie lässt dabei allerdings keinen Blick hinter ihre Fassade zu, sondern berichtet distanziert und relativ emotionslos von den Geschehnissen an Bord. Dadurch fällt es nicht gerade leicht, Sympathien für sie aufzubauen. Denn stellenweise wirkt sie sehr berechnend und nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Doch kann man ihr das zum Vorwurf machen? Eine falsche Entscheidung hätte ihren Tod bedeutet. Der Erzählstil wirkt durch die gewählte Perspektive zunächst etwas veraltet, denn Grace berichtet in ihren eigenen Worten von den Ereignissen. Da diese sich allerdings im Jahre 1914 zugetragen haben, passt der Stil sehr gut zum Geschehen und spiegelt den damaligen Zeitgeist wider.
21 Tage bis zur Rettung sind eine lange Zeit. Es kommt zu dramatischen Szenen und folgenschweren Entscheidungen. Hunger, Durst, Mutlosigkeit und Verzweiflung machen sich verständlicherweise breit. Das Boot ist überladen, Wasser dringt ständig ein und die Gefahr unterzugehen ist allgegenwärtig. Sturm, Regen, Kälte - aber auch gnadenlos sengende Hitze erschweren das Überleben auf dem Boot. Die Lage spitzt sich dramatisch zu, denn die Passagiere sind sich stets bewusst, dass nicht alle überleben werden. Doch wer opfert sich freiwillig und sichert damit das Überleben von Menschen, die man vorher nicht kannte und die einem selbst nichts bedeuten? Diese Frage schwebt ständig über dem Boot, denn man verfolgt gebannt, wen es als nächsten treffen wird. Dadurch ist die Atmosphäre düster und angespannt. Durch Gerüchte, die an Bord durch aller Munde gehen, stellt man sich beim Lesen die Frage, was wohl zum Untergang geführt hat und welche Bedeutung das für die Erzählung hat.
Gespannt verfolgt man die Gerichtsverhandlung und die Dinge, die dort noch ans Tageslicht kommen. Dennoch bleibt einiges unausgesprochen und Antworten auf Fragen, die man sich an Bord des kleinen Rettungsbootes gestellt hat, gibt es kaum. Beim Zusammenklappen des Buchs bleibt deshalb ein etwas ratloses Gefühl zurück. Ein etwas runderes Ende wäre wünschenswert gewesen.
Insgesamt gesehen habe ich mich allerdings größtenteils sehr gut unterhalten. Die Schilderungen von Grace konnten mich fesseln, sodass ich unbedingt erfahren wollte, was noch an Bord passieren wird. Ihre distanzierte und relativ emotionslose Sicht auf die Dinge kann ich ihr nicht zum Vorwurf machen. Denn wenn ich selbst an ihrer Stelle gewesen wäre, dann hätte ich meine Gefühle und Ängste sicher auch nicht den Anwälten und dem Gericht preisgegeben, und für diesen Zweck war die Rekonstruktion der Ereignisse ja schließlich gedacht. Da ich mir allerdings vom Ende deutlich mehr erhofft hatte, kann ich mich doch "nur" zu drei Bewertungssternchen durchringen.
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Zum Buch:
Das Cover zeigt ein einsames Rettungsboot mit einigen Insassen auf rauer See. Die Sichtweite des Meeres erstreckt sich über das gesamte Buchcover und auf dem Buchrücken ist erneut das Boot abgebildet. Die Gestaltung gefällt mir sehr gut und hat mir beim Eintauchen in die …
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Zum Buch:
Das Cover zeigt ein einsames Rettungsboot mit einigen Insassen auf rauer See. Die Sichtweite des Meeres erstreckt sich über das gesamte Buchcover und auf dem Buchrücken ist erneut das Boot abgebildet. Die Gestaltung gefällt mir sehr gut und hat mir beim Eintauchen in die Atmosphäre der Geschichte sehr geholfen.
Erster Satz:
Die Anwälte waren schockiert über mein Benehmen.
Meine Meinung:
Dieses Buch entdeckte ich aufgrund des Covers, das mir direkt ins Auge fiel. Nachdem ich den Klappentext dazu gelesen hatte, wollte ich es unbedingt lesen und hatte daher auch große Erwartungen an dieses Buch.
Grace und Henry Winter befinden sich am Vorabend des ersten Weltkriegs auf dem Schiff der Zarin Alexandra, auf dem es zu einer ungeklärten Explosion kommt und der Ozeandampfer sinkt. Grace findet sich in einem überfüllten Rettungsboot ohne Henry wieder. Die Rettungsboote waren für 40 Personen ausgelegt, doch mit den 39 Anwesenden, ist das Boot bereits überfüllt. Es wird ein Anführer unter den Schiffbrüchigen gewählt, der die Notrationen wie Wasser und Nahrung und die anfallenden Aufgaben, wie z.B. Wasser schöpfen, einteilt.
Bald schon werden die Vorräte knapp und einige Schiffbrüchige sind bereits verstorben. Doch es gibt auch zunehmend Aggressionen unter den Betroffenen und es stellen sich die Fragen: „Wer opfert sich freiwillig für das Leben der Anderen?“ und „Wird es eine Rettung geben?“.
Die Geschichte beginnt mit dem Prozess von Grace Winter, in dem sie des Mordes angeklagt wird. Danach folgt ein Rückblick über die Geschehnisse auf der Zarin Alexandra bis zur Rettung der Schiffbrüchigen. Am Ende des Buches wird der Prozess kurz erläutert und aufgeklärt. Mir hat der Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit gut gefallen, doch kam mir die Vergangenheit mit den Geschehnissen auf dem Schiff teilweise sehr langatmig vor und der Prozess wurde nur kurz angedeutet. Im Gesamtbild war die Story sehr ausgiebig beschrieben und zum Ende hin kam es dann zu einem schnellen Abschluss.
Die Autorin Charlotte Rogan schaffte es, eine ganz besondere Atmosphäre zu erschaffen, bei der ich mich oftmals selber in dem Boot gesehen und mit den Menschen an Bord mitgelitten habe. Ich habe mich gefragt: „Was würde ich in dieser Situation tun?“ oder „Wie würde ich mich verhalten?“. Ich kam zu keiner zufriedenstellenden Antwort.
Der Plot gefiel mir sehr gut, doch mir hat das gewisse Etwas gefehlt. Dadurch, dass es an einigen Stellen sehr langatmig war und nur so vor sich hin geplätschert ist, habe ich sehr lange an diesem Buch gelesen. Der Reiz des Weiterlesens hat mir einfach gefehlt.
Fazit:
„In einem Boot“ handelt von einem Schiffsbruch, in dem es ums bittere Überleben geht und von vielen Entscheidungen wie z.B. „Wer ist hier der Anführer?“ oder „Wer darf überleben und wer muss sich opfern?“. Die Autorin schafft eine düstere Atmosphäre und lässt die Leser am Schicksal der Schiffbrüchigen teilhaben. Es ist eine schockierende, langatmige und zum Nachdenken anregende Geschichte über den Kampf ums Überleben und dem Moralverhalten der Schiffbrüchigen.
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Grace ist frisch verheiratet mit Henry Winter, einem jungen Mann aus reichem Hause, als sie sich am Vorabend des ersten Weltkriegs auf der Zarin Alexandra einschifft. Doch nach einer mysteriösen Explosion sinkt der Ozeandampfer, und Henry erkauft seiner Frau einen Platz in einem …
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Grace ist frisch verheiratet mit Henry Winter, einem jungen Mann aus reichem Hause, als sie sich am Vorabend des ersten Weltkriegs auf der Zarin Alexandra einschifft. Doch nach einer mysteriösen Explosion sinkt der Ozeandampfer, und Henry erkauft seiner Frau einen Platz in einem Rettungsboot.
Den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert, treibt das überladene Boot wochenlang auf offener See. In einer Atmosphäre aus Misstrauen und unterdrückter Aggression stellen sich existentielle Fragen.
Sollen die Stärkeren sich opfern, damit die Schwächeren überleben können? Oder besser umgekehrt? Wer darf das entscheiden? Und sitzt Grace überhaupt zu Recht in diesem Boot?
Grace überlebt die Katastrophe, findet sich aber Wochen später vor einem Gericht in New York wieder. Die Anklage lautet auf Mord.
Mit "In einem Boot" legt Charlotte Rogan ihr Debüt vor.
Dieser Roman ist kurz vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges angesiedelt, sodass "In einem Boot" sein passendes Setting erhalten hat. Dadurch wird die Idee, die hinter dieser Geschichte steckt um einiges brisanter und authentischer.
Charlotte Rogan befasst sich in ihrem Erstlingswerk hauptsächlich mit den philosophischen Fragen hinter dieser Situation, sodass statt auf Spannung, das Augenmerk eher auf Verhaltens-, und Charakterstudien gelegt wird. Jedoch wirkt dadurch der Roman stellenweise sehr langatmig und etwas zäh und konnte mich nicht durchgehend fesseln.
Die ersten 220 Seiten befassen sich nahezu durchgängig mit den alltäglichen Tagesabläufen im Boot, die sich aufgrund der Begrenztheit des Schauplatzes, sehr ähneln und daher selten etwas gänzlich Neues zu bieten haben.
Meiner Ansicht nach, hätte man daraus ein wenig mehr herausholen können, um die Dramatik und Furcht stärker herauszuarbeiten. So lässt es den Leser oftmals doch recht kalt, wenn über elementare Dinge wie Leben und Tod entschieden wird, da diese häufig lediglich in wenigen Sätzen beschrieben werden.
Durch die vielen Personen, die ihren Auftritt in diesem Roman erhalten, ist es ab und an doch recht schwer, sie alle auseinander zu halten. Mir stellte sich oft die Frage, welche Person welche Vorgeschichte hatte, da ihre Namen häufig einfach in den Raum geworfen wurden, ohne diese näher zu erläutern.
Weiterhin wirkte die Hauptprotagonistin auf mich eher blass, weshalb ich nicht so recht mit ihr warm werden und dementsprechend nicht mit ihr mitleiden konnte.
Lediglich die letzten 100 Seiten, sowie die Unterbrechungen der Tagesabläufe durch Rückblenden oder Fakten der Gegenwart, konnten mich für den eher zaghaften Beginn dieses Romans entlohnen, da diese mehr Spannung zu bieten hatten und mir mehr Informationen über die Hauptprotagonistin liefern konnten.
Am Ende stellten sich mir noch etliche Fragen, die leider keine Beantwortung gefunden haben, wodurch ich nicht gänzlich zufriedengestellt bin.
Auch wenn ich die eine oder andere Kritik anzumerken habe, so lässt sich dennoch sagen, dass dieser Roman keineswegs schlecht ist, sondern es lediglich an der Umsetzung etwas haperte, das Potential aber dennoch vorhanden ist und man weit mehr aus dieser Geschichte hätte herausholen können. So ist "In einem Boot" ein eher durchschnittlicher Roman, der dem Leser Ausblicke in die Seelen der Menschen liefert und ihre Abgründe aufzeigt.
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Das Unglück der „Titanic“ ist erst zwei Jahre her, als die junge Grace an Bord der „Zarin Alexandra“ mit ihrem frisch gebackenen Ehemann in die Heimat über den großen Teich aufbricht. Dort hofft sie, ihre Schwiegermutter von sich überzeugen zu …
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Das Unglück der „Titanic“ ist erst zwei Jahre her, als die junge Grace an Bord der „Zarin Alexandra“ mit ihrem frisch gebackenen Ehemann in die Heimat über den großen Teich aufbricht. Dort hofft sie, ihre Schwiegermutter von sich überzeugen zu können, und ein sorgenfreies Leben an der Seite ihres eroberten Bankiers zu führen.
Zwischen diesen hoffnungsvollen Phantasien liegt allerdings ein trauriges Ereignis, denn das Schiff sinkt eines Nachts und die Rettungsboote reichen erneut nicht für die gesamte Crew. Von dieser dramatischen Sparmaßnahme ahnt Grace erst einmal noch nichts, denn sie sitzt behütet zwischen tapferen Frauen und Männern und hofft, dass ihr Henry ein anderes Boot nehmen konnte.
Nach der Inhaltsangabe habe ich auf einen Roman gehofft, der dort ansetzt, wo der „Titanic“ Blockbuster so tragisch endete. Die Autorin versucht auch gar nicht mit der Dramatik des Untergehens eines riesigen Dampfers zu konkurrieren und so spielt die erste Szene direkt in dem kleinen Wassergefährt, was für die glücklich geretteten in der nächsten Zeit Fluch und Segen zugleich sein wird.
Die Schwierigkeit zeigt sich nämlich schnell darin, dass trotz ihres enormen Glücks die Menschen verzweifeln, immerhin sind die Gedanken an die Lieben allgegenwärtig und die Frage nach dem „Wenn und Aber“ zerfrisst sie regelrecht.
Der Platz ist zu knapp bemessen und ein nahender Sturm zwingt die Besatzung zu einem sehr unmoralischen Vorschlag, denn zum Wohle des Gesamtheit sollen sich einige „freiwillig“ opfern und in den Fluten den Tod suchen. Hinzukommt, dass die Mannschaft kaum Trinkwasser und Nahrungsmittel zur Verfügung hat und die Nerven bald blank liegen, was zur Folge hat, dass selbst an der Führungsposition des erfahrenen Matrosen gezweifelt wird und eine feinfühlige, aber sehr dominante Matrone ihn verdrängen will.
Was nun aber nach einem ausgeklügelten Psychoterror mit spannenden Thrillerelementen auf hoher
See klingt, ähnelt mehr einem Tagebucheintrag, der erstaunlich kühl und sachlich formuliert ist und deswegen einen großen Teil des dramatischen „Zaubers“ verliert.
Die Protagonistin selbst wirkt durch diesen ziemlich distanzierten Erzählstil abgestumpft und berechnet, wodurch ich ihr schon beinahe eine Verurteilung wegen Mordes (der im Prolog erwähnt wird) gegönnt hätte.
Das gefühlt größte Manko, war meine fehlende Vorstellungskraft von dem Ausmaß des Rettungsbootes, welches einen Schlafplatz für erschöpfte Ruderer und sogar Raum für große Fässer geboten hat. Eine Skizze mit Eckdaten, sowie einer Passagierliste, wie sie auf der Autorenhomepage zu finden sind, wären ein nettes Extra für die Leser gewesen.
Die erste Hälfte des Romans hat mir insgesamt ganz gut gefallen, aber danach haben sich leider immer mehr Schwächen durch chaotische Abläufe und langatmige Gespräche bzw. Sticheleien eingestellt, die ihren „krönenden“ Abschluss in einer Farce an Gerichtsverhandlung gefunden haben.
„In einem Boot“ konnte damit leider meine Erwartungen nicht erfüllen, obwohl ich mich sehr auf die Abgründe der menschlichen Seele gefangen in einer sprichwörtlichen Nussschale auf dem blauen, weiten Meer gefreut habe.
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"The Lifeboat" was übersetzt heißt "Ein Rettungsboot" hätte mir als Titel ein klein wenig besser gefallen, als die deutsche Übersetzung. Natürlich befinden sich hier Menschen nach einem Schiffsbrand "in einem Boot", aber ich finde es nicht …
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"The Lifeboat" was übersetzt heißt "Ein Rettungsboot" hätte mir als Titel ein klein wenig besser gefallen, als die deutsche Übersetzung. Natürlich befinden sich hier Menschen nach einem Schiffsbrand "in einem Boot", aber ich finde es nicht aussagekräftig genug, eher langweilig. Ein Boot welches dazu führt, das sich Menschen verändern und um ihre eigene Haut zu retten eines Mordes fähig werden muss einen doch einen Titel haben, der sich absondert und Menschen auf sich aufmerksam macht oder nicht?
. Der Autorin gelingt es ihre Leser vollkommen in den Bann zu ziehen. Nicht, weil die Spannung überwiegt, sondern aus psychologischer Sicht. Wir haben hier keinen Krimi oder Thriller, sondern ein Buch, welches uns knallhart vor Augen führt, wie Menschen ums überleben kämpfen. Es hat ein wenig von Titanic und Life of Pi und ist denen auch ein klein wenig ähnlich, obwohl es letztendlich doch ganz anders ist. Ich fühlte mich beim Lesen oft herausgefordert meine Gesinnung zu überdenken. Wäre ich fähig jemanden aus dem Boot zu werfen, weil es von mir erwartet wird? Wäre ich diejenige, der irgendwann alles egal wird und ich mich einfach nur noch an das Überleben klammere? Was würde Hunger und Durst aus mir machen? Würde auch ich meine menschliche Seite verlieren? Würde ich an einem Kind vorbeifahren können ohne sein Leben zu retten, da das Rettungsboot schon völlig überladen ist? Würde ich mit dieser Schuld leben können? Wäre ich vielleicht diejenige, die freiwillig über die Planken geht?
Gleich zu Anfang begegnet uns Grace aus einer Gefängniszelle heraus und erzählt uns nach und nach ihrer Geschichte. Die Geschichte springt hin und her und als Leser erwartet mich jede Menge an Gefühlsregungen, die mir als teilnahmsloser und stummer Leser wirklich nah gehen. Ich kann die Verzweiflung förmlich spüren. Nur die Vorstellung in einem Boot zu sitzen und den Naturgewalten ausgesetzt zu sein macht mir richtig Angst. Ob ich ein Schiff wie die Zarin Alexandra besteigen werde als Passagier ist also fraglich, denn ich werde bei dem Gedanken daran schon seekrank. Wochenlang auf offener See in einem Rettungsboot ohne die Gewissheit, ob meine Familie überlebt hat, grenzt an Grauen und dem Gefühl der Ohnmacht.
Charlotte Rogan bedient sich einer Sprache, die mich wirklich anspricht und mich mitten in dem Boot sitzen lässt. Vollkommen schutzlos und ängstlich. Es hat mir wirklich gefallen, auch wenn ich hier und da doch etwas anderes erwartet hatte als ich mich für die Leserunde auf Lovelybooks.de bewarb. Das Buch liest sich gut und konnte mich wirklich mitreißen. Wenn man sich darauf einlassen kann, erfährt man schnell wie der Mensch tickt und wie wertlos plötzlich das Leben anderer wird, wenn man sein eigenes Leben gefährdet sieht. Diese Erkenntnis ist mir eine Leseempfehlung wert!
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