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Wenn Wut die Kontrolle übernimmt. Von einem, der auszog, um dich das Fürchten zu lehren.Der Weg eines unschuldigen Kindes zum rechtsradikalen Mörder: vorbestimmt oder frei gewählt?Leo ist ein unschuldiges Kindergartenkind - Leo ist ein rechtsradikaler Mörder. Sein Hass hat einen Ursprung: Leos Vater. Denn der weiß ganz genau, wie sein Sohn zu sein hat: als Kind gehorsam und ordentlich, als Erwachsener autoritär und angesehen. Leos Mutter steht daneben und fängt die Schläge ab, bevor sie Leo treffen. Aus ihr macht das eine gebrochene Frau. Und aus Leo? Welche Wahl hat er denn, als selb...
Wenn Wut die Kontrolle übernimmt. Von einem, der auszog, um dich das Fürchten zu lehren.Der Weg eines unschuldigen Kindes zum rechtsradikalen Mörder: vorbestimmt oder frei gewählt?Leo ist ein unschuldiges Kindergartenkind - Leo ist ein rechtsradikaler Mörder. Sein Hass hat einen Ursprung: Leos Vater. Denn der weiß ganz genau, wie sein Sohn zu sein hat: als Kind gehorsam und ordentlich, als Erwachsener autoritär und angesehen. Leos Mutter steht daneben und fängt die Schläge ab, bevor sie Leo treffen. Aus ihr macht das eine gebrochene Frau. Und aus Leo? Welche Wahl hat er denn, als selbst gewalttätig zu werden? Sein Weg scheint vorgezeichnet, unausweichlich. Oder hat er vielleicht doch eine Wahl? Könnte er sich gegen seinen Hass entscheiden? Es gibt Hoffnung: Marinca. Vielleicht kann sie zu ihm durchdringen. Es bleibt ihr aber nicht viel Zeit. So nahe dran, dass es wehtut - so nachvollziehbar, dass es unheimlich istDie Schlinge zieht sich zu, lässt keine Luft zum Atmen. Du kannst nichts daran ändern. Dir bleibt die Luft genauso weg wie Leos Opfern. Und ihm selbst. Du bist mittendrin, die ganze Zeit dabei. In Leos Kopf. In seinem Denken. In seiner zunehmenden Paranoia. Du kannst mit ihm gehen, jeden Schritt von der Unschuld zur Schuld. Und du kannst jeden Gedanken nachvollziehen - auch wenn du das gar nicht willst. Düster und verstörend In seinem neuen Roman gelingt Herbert Dutzler etwas Außergewöhnliches: der verstörende Einblick in den Kopf eines Täters - in einen Weg, der unaufhaltsam in eine Richtung führt. In Richtung der Zerstörung anderer und von sich selbst.
Herbert Dutzler, geboren 1958, ist mit seinen Krimis um den Altausseer Polizisten Gasperlmaier Autor einer der erfolgreichsten österreichischen Krimiserien. Bisher erschienen bei HAYMONtb die ersten neun Fälle, zuletzt ¿Letzter Knödel¿ (2021). Mit den beiden Kriminalromanen ¿Die Einsamkeit des Bösen¿ (2016, HAYMONtb 2020) und ¿Am Ende bist du still¿ (2018) zeigt er, dass es in seinen Krimis nicht nur gemütlich zugeht. Das beweist er auch in seinem neuesten Roman, ¿In der Schlinge des Hasses¿: Er nimmt dich mit in den Kopf eines Mörders.
Produktdetails
- Verlag: Haymon Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 8102
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 1. September 2022
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 128mm x 31mm
- Gewicht: 526g
- ISBN-13: 9783709981023
- ISBN-10: 3709981026
- Artikelnr.: 63677304
Herstellerkennzeichnung
Haymon Verlag
Erlerstraße 10
6020 Innsbruck, AT
order@studienverlag.at
0043 512395045
"Schnörkellos erzählt Herbert Dutzler vom ganz normalen Leben, in dem nichts normal läuft. Und gerade das lässt mir, mehr noch als die Morde, Schauder über den Rücken jagen. Was wäre, wenn Leo mehr Glück gehabt hätte? Eine andere Abzweigung genommen hätte? Oder darf man das einem Rechtsradikalen nicht wünschen?" Eva Rossmann "Eine bedrückende Studie toxischer Männlichkeit und völkischer Ideologie. Und trotz seines Wahns beginnen wir, dem Protagonisten die Daumen zu drücken, dass er vielleicht doch die Kurve bekommt. Spannend!" Horst Eckert "Ich war schockiert und trotzdem so gefesselt von diesem Buch. Herbert Dutzler lässt uns teilhaben am Denken und Walten von Leo. Schon als kleiner Junge lernt er nichts als Gewalt kennen, sein Vater
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pflegt einen autoritären Erziehungsstil, darunter leidet der zart besaitete Junge sehr. Bis er selbst immer mehr in den Strudel aus Gewalt, Ausländerhass und Frauenunterdrückung reinrutscht! Starke und wichtige Lektüre!" Martina Dienstl, Buchhandlung Plautz "Herbert Dutzler ... begibt sich mit "In der Schlinge des Hasses" auf ganz neues literarisches Territorium. ... Der Roman ist ebenso Warnung wie Appell an die Menschlichkeit." Peter Huber und Doris Kraus, Presse am Sonntag "Herbert Dutzler schafft es, ... den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite hochzuladen. Einerseits möchte man immer weiterlesen, andererseits fürchtet man sich vor dem, was da noch kommen könnte. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Schlinge nicht nur um Leos Hals immer mehr zuzog, sondern auch um meinen. ... Im wahrsten Sinne des Wortes fesselnd ist das Buch "In der Schlinge des Hasses" von Herbert Dutzler." Anna Komiss, Radio Grüne Welle "Der Roman ist gut konstruiert und entwickelt schnell einen Sog. Die Handlung bleibt bis zum Schluss spannend, obwohl der Leser bei den Morden stets dabei ist." Herbert Schorn, Oberösterreichische Nachrichten
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Des Menschen grausamster Feind ist der Mensch
Leo hat als Kind schon von seinem Vater eingebläut bekommen, dass er ein ganzer Kerl sein muss, um überhaupt geachtet zu werden. Doch je mehr Leo sich anstrengt, desto mehr geht schief und er verfängt sich immer mehr in einem Strudel …
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Des Menschen grausamster Feind ist der Mensch
Leo hat als Kind schon von seinem Vater eingebläut bekommen, dass er ein ganzer Kerl sein muss, um überhaupt geachtet zu werden. Doch je mehr Leo sich anstrengt, desto mehr geht schief und er verfängt sich immer mehr in einem Strudel aus Misserfolgen. Aus dem Kind wird ein Erwachsener, der aus den eingetrichterten "Werten" des Vaters seine Schlüsse zieht und sich den falschen Freunden widmet. Die völkischen Ideologien heizen seine Wut und seinen Hass noch zusätzlich an und es scheint, als wäre Leo unrettbar an das rechte Gedankengut verloren. Dann lernt er Marinca kennen und es sieht so aus, als würde sich das Blatt wenden...
Sprach - & fassungslos bin ich noch vollkommen in dieser verstörenden Handlung gefangen und ich kann die furchtbaren Bilder, die sich vor dem inneren Augen abgespielt haben, einfach nicht abschütteln. Herbert Dutzler erschafft mit "In der Schlinge des Hasses" ein Szenario, das zwar Imagination, aber doch so unglaublich nah dran an der Realität ist.
Leo erscheint wie ein wütender Stiere, dem man mit der roten Muelta reizt. Ich habe noch nie einen Menschen erlebt, der, geprägt durch Gefühlskälte und das regelrechte Abrichten durch seinen Vater in der Kindheit, so viel Wut, Hass und Feindseligkeit in sich trägt. Ja, er hatte es nicht leicht - der Vater ein Rechter, die Mutter eine Alkoholikerin und mittendrin der kleine Leo, der sich nicht wehren kann. Aber reicht das wirklich aus, um Mitleid mit dem erwachsenen Leo zu haben, der hier vollumfänglich für seine Taten verantwortlich ist ? Eine Frage, mit der ich mich im Verlauf des Buches immer wieder auseinandersetzen muss und auf die ich keine Antwort finde. Alles in mir wendet sich von dieser Bestie ab und doch ist da permanent das Bild des kleinen Leo, dem in seiner Kindheit so viel Unrecht zugefügt wurde.
Dutzler lässt seine Leser:innen mit Leo immer am Rande des Abgrundes balancieren und zeigt ihnen, wie vergiftet seine Gedanken und Gefühle sind, die durch den falschen Umgang immer und immer wieder beeinflusst werden. Die Wandlung vom unschuldigen Kind hin zur Bestie, der jegliches Unrechtsbewusstsein und Schuldgefühl fehlt, ist in schockierenden und gewalttätigen Szenen geschildert.
Die ausweglose Situation Zuhause mit der alkoholkranken Mutter wirkt wie ein gnadenloser Antrieb, der ihn immer wieder dazu anspornt, seine gewalttätigen Fantasien auszuleben. Die Nerven sind fast zum Zerreißen gespannt, denn die Ruhelosigkeit und Nervosität der Hauptfigur überträgt sich auf die Lesenden. Fallstricke, Lügen und kluge Schachzüge seitens der Polizei halten die Spannung konstant hoch und jagen die Leser:innen regelrecht durch die Seiten.
Bis zum Schluss ist das Buch eine Mischung aus Fassungslosigkeit, Entsetzen und der Erkenntnis, dass der Mensch sich selbst der grausamste Feind ist.
Der Roman macht betroffen und regt sehr zum Nachdenken an - absolute Leseempfehlung!
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Gefangen im erlebten Hass
Der kleine Leo wächst wohlbehütet auf, leider wählt sein Vater bei der Erziehung einen sehr konsequenten und autoritären Stil, der Leo in seinem späteren Leben voll und ganz in Beschlag nimmt. Seine Mutter versucht den kleinen Leo zu …
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Gefangen im erlebten Hass
Der kleine Leo wächst wohlbehütet auf, leider wählt sein Vater bei der Erziehung einen sehr konsequenten und autoritären Stil, der Leo in seinem späteren Leben voll und ganz in Beschlag nimmt. Seine Mutter versucht den kleinen Leo zu schützen, aber auf Dauer gelingt ihr dies immer schlechter und zerbricht schließlich selber an der sehr unglücklichen Familiensituation. Spätestens mit dem Tod seines Vaters tritt Leo dann in seine Fußstapfen. Er hat es nicht anders gelernt und ist nicht empfänglich für Empathie oder soziale Einstellungen. Seine Beziehungen scheitern immer wieder an seinem veralteten Gesellschaftsbild, nur wird Leo mit der Zeit immer radikaler. Ein Unheil kündigt sich an, als Leo dann auch noch Kontakte zur rechtsradikalen Szene knüpft...
Der österreichische Autor Herbert Dutzler konnte mich schon mit vielen seiner Bücher in den Bann ziehen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die schicksalshafte Geschichte von Leo in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil und arbeitet dabei mit einem ständigen Zeitenwechsel zwischen der Kindheit und dem aktuellen Leben des Hauptprotagonisten. Der Spannungsbogen wird langsam und sehr intensiv aufgebaut, da Herbert Dutzler einen sehr tiefen Einblick in das Leben von Leo gewährt, aber er zeigt damit auch auf, wie sich Wut und Hass immer mehr in Leo aufbauen und schließlich zur absoluten Eskalation führen. Ein wirklich absolut mitreißendes Psychogramm eines nach außen hin völlig kaltblütigen Killers, das mich nicht mehr losgelassen hat.
Insgesamt ist "In der Schlinge des Hasses" aus meiner Sicht ein faszinierender Psychothriller, der die Radikalisierung in unserer Gesellschaft hinterfragt und den Leser sicherlich noch einige Zeit nachdenklich zurücklässt. Mich hat das Buch von der ersten Seite an völlig in den Bann gezogen, so dass ich es gerne weiterempfehle und als eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
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Der Autor stellt uns den kleinen Leopold (der IV.) im Kindergartenalter vor. Er erzählt uns von der Strenge seines Vaters (Leopold der III). Der ist dominant und hart gegenüber Leo und dessen Mutter. Dann gibt uns Herbert Dutzler Einblicke in das Denken und Fühlen des Jurastudierenden …
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Der Autor stellt uns den kleinen Leopold (der IV.) im Kindergartenalter vor. Er erzählt uns von der Strenge seines Vaters (Leopold der III). Der ist dominant und hart gegenüber Leo und dessen Mutter. Dann gibt uns Herbert Dutzler Einblicke in das Denken und Fühlen des Jurastudierenden Leos. Hier zeigt sich bereits ganz deutlich seine rechtsradikale Einstellung. Die sich im Laufe der Geschichte hochschraubt zu Menschenverachtung, Verfolgungswahn, Hass und dem Fehlen jeglicher Empathie gegenüber anderen. Hierbei eingeschlossen sogar seine Mutter, die dem Alkohol verfallen ist seit dem Tod des Ehemannes. Vor- und Rückblenden wechseln sich im Buch ab, was mir gefallen hat.
Es hat mich regelrecht kribblig gemacht zu lesen wie krank die Denkweise des jungen Mannes sich entwickelt hat. Das zu vermitteln ist dem Autor wirklich sehr gut gelungen. Ich frage mich nur, wer daran die meiste Schuld trägt. Der autoritäre Vater, der seinen Sohn bereits in jüngsten Jahren stählen wollte? Oder die in der Ehe sich dem Mann unterordnende, duckmäuserische Mutter, die nie gegen ihren Mann aufbegehrt und nach seinem Tod nur noch den Alkohol als Sinn des Lebens gesehen hat. Für mich ist das ein sehr anschaulicher Abriss wie ein Mensch sich in diese Richtung entwickeln kann und was ihn zu seinen Taten treibt. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.
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Bereits als Kind muss Leo schmerzhaft erfahren wie es ist, wenn sein Vater wütend auf ihn ist und er nicht so ist, wie ein Junge zu sein hat. Nämlich hart, selbstbewusst und nicht so verweichlicht. Seine Mutter versucht zwar ihn zu schützen, aber mit der Zeit merkt Leo, dass er von …
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Bereits als Kind muss Leo schmerzhaft erfahren wie es ist, wenn sein Vater wütend auf ihn ist und er nicht so ist, wie ein Junge zu sein hat. Nämlich hart, selbstbewusst und nicht so verweichlicht. Seine Mutter versucht zwar ihn zu schützen, aber mit der Zeit merkt Leo, dass er von ihr auch keine Hilfe zu erwarten hat.
Als Student ist es Leo, der oft wütend ist. Nicht nur auf seine ständig betrunkene Mutter, sondern auch auf die vielen Ausländer, die seiner Meinung nach an allem Schuld sind und es endlich jemanden geben muss der dafür sorgt, dass sie wieder dorthin kehren, wo sie her kommen. So wird sein Hass immer stärker und seine Verbindung in einer rechtsradikalen Gruppe verstärkt diese Abneigung.
Da lernt er die aus Kroatien stammende Marinca kennen, die sich für ihn und seine Ansichten interessiert und dabei versucht seine Meinung zu ändern. Leo ist verwirrt ob seiner Gefühle zu ihr. Trotzdem muss er ein Zeichen setzen und zeigen, dass jemand für seine Überzeugung bereit ist alles zu tun.
,, In der Schlinge des Hasses“ befindet sich in diesem erschütternden und aufwühlenden Roman der junge Protagonist Leo, der von Kindheit an mit physischer und psychischer Gewalt aufgewachsen ist.
Der Autor Herbert Dutzler hat dabei ein Szenario beschrieben, das keinen Leser kalt lässt und man gleich von Beginn weg in der Geschichte gefangen ist.
In abwechselnden Kapiteln begleitet man Leo als Kind und dann als jungen Studenten.
Die Kindheit wird dabei drastisch dargestellt, wo der Vater nichts als Verachtung für seinen schwächlichen Jungen hat und dieser ständig in Angst leben muss, wenn er wieder einmal etwas tut, was seinem Vater nicht gefällt. Dass dabei die Mutter immer mehr dem Alkohol verfällt zeigt, dass auch sie es nie geschafft hat sich ihrem Mann entgegen zu stellen.
Erschütternd sind die Gedanken von Leo als jungen Mann, der von seinem Hass auf Ausländer richtig zerfressen wird. Dabei hat der Autor sehr gut die Wandlung beschrieben wo man merkt, dass Leo immer mehr in seinem Wahn, von anderen beobachtet oder verfolgt zu werden, gefangen wird.
Man fiebert ständig mit und man wird Zeuge davon, wie selbstverständlich es für Leo immer mehr wird, wenn er eine Gewalttat nach der anderen beginnt.
In seinem Wahn merkt Leo schon gar nicht mehr, dass sich die Schlinge um seinen Hals immer mehr zusammen zieht und es nur mehr eine Frage der Zeit ist, bis es zu seinem eigenen Untergang kommt.
Ein toll geschriebener Roman mit einem ernsten Hintergrund, den der Autor hervorragend umgesetzt hat.
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Spannung, Spannung, Spannung! Ein guter Krimi für zwischendurch mit ernstem und erschreckend realitätsnahem Thema.
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Ein beklemmender Blick in ein wahnhaftes Hirn in einer Abwärtsspirale
Mit „In der Schlinge des Hasses“ gelingt Herbert Dutzler ein literarisches Kunststück, das seinesgleichen sucht: Zugleich authentisch, zutiefst verstörend und emotional mitreißend gewährt …
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Ein beklemmender Blick in ein wahnhaftes Hirn in einer Abwärtsspirale
Mit „In der Schlinge des Hasses“ gelingt Herbert Dutzler ein literarisches Kunststück, das seinesgleichen sucht: Zugleich authentisch, zutiefst verstörend und emotional mitreißend gewährt er einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt eines rechtsextremen Mörders während seines Abstiegs in die vollständige Verblendung. Ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann!
Leo ist Mitglied einer rechten Burschenschaft, studiert Jura und lebt bei seiner alkoholkranken Mutter, die er verabscheut. Den verstorbenen Vater, der ihn zu einem strammen Neonazi zu erziehen versuchte, himmelt er an, trotz des Missbrauchs, den er als Kind durch ihn erfuhr – physische und psychische „Disziplinierung“ waren für ihn und seine Mutter an der Tagesordnung. Als erwachsener Mann sucht Leo ein Ventil für die aufgestauten Emotionen und findet es in einem stetig zunehmenden wahnhaften Hass auf Menschen anderer Herkunft, gepaart mit einer Art verklemmter Misogynie. Tiefer und tiefer rutscht Leo in eine Abwärtsspirale aus Hass, Gewalt und Paranoia, verbunden mit einem bizarren Überlegenheitsgefühl gegenüber der Welt um ihn herum und der Polizei. Als seine kroatischstämmige Kommilitonin Marinca beginnt, sich für ihn zu interessieren, bekommt er die Chance, sich daraus zu befreien, aber ist es dafür nicht schon zu spät?
Mit Leo hat Herbert Dutzler einen durch und durch unsympathischen Charakter erschaffen. Dadurch wird es umso beeindruckender, dass es ihm im Laufe des Romans gelingt, so etwas wie Mitgefühl für ihn bei der Leserschaft zu erzeugen. Die Rückblenden in Leos Kindheit zeigen deutlich die vielen Kreuzungen, an denen etwas anders hätte laufen können, an denen jemand hätte eingreifen und Leo unter Umständen retten können – und thematisieren damit auch die gesellschaftliche Verantwortung für eine solche Radikalisierung. „In der Schlinge des Hasses“ ist ein Buch, das man aushalten muss, denn man kommt nicht weg aus der Innenperspektive von Leo, muss sich mit seinen irrsinnigen Gedankengängen auseinandersetzen. Der Roman liefert keine Entschuldigungen oder Ausflüchte, aber Erklärungen. Er nimmt seinen radikalen Protagonisten nicht aus der Verantwortung, zeigt aber das gesamte Bild, in dem deutlich wird, dass eine Radikalisierung nicht ohne das Zutun anderer stattfindet. All das gelingt Dutzler, ohne auf graphische Schockmomente zu setzen, denn das Schockierende ist nicht die stattfindende Gewalt, sondern das, was im Kopf des Protagonisten vorgeht. Trotz dieser strikten Innenperspektive bleibt die Spannung kontinuierlich erhalten, und der Text entwickelt eine regelrechte Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann.
Eine beeindruckende, emotional fordernde und betroffen machende Charakterstudie, die tief berührt und aufwühlt. Dieses Buch lässt sich nicht so einfach vergessen!
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