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Von der Schönheit und der Härte des einfachen Lebens, von der Gnade der Freundschaft und dem Moment des VerlustsDer alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern.Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen G...
Von der Schönheit und der Härte des einfachen Lebens, von der Gnade der Freundschaft und dem Moment des Verlusts
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern.
Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen Glück. Und vom Schorsch. Aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen. Erst im Morgengrauen kehrt der Max heim. Im Licht des neuen Tages ist ihm klar: Nichts davon wird wiederkommen. Nur die Erinnerungen an dieses Leben bleiben, solange er da ist...
»Ein großes kleines Buch« Bayerischer Rundfunk
»'Im Schnee' von Tommie Goerz macht einfach glücklich. Die Geschichten und Anekdoten bringen eigene Erinnerungen zum Vorschein. Diesem Autor möchte man tagelang, ach was, ein Leben lang zuhören, weil er etwas in uns berührt, wie kaum ein anderer.« WDR 4 - Bücher
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern.
Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen Glück. Und vom Schorsch. Aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen. Erst im Morgengrauen kehrt der Max heim. Im Licht des neuen Tages ist ihm klar: Nichts davon wird wiederkommen. Nur die Erinnerungen an dieses Leben bleiben, solange er da ist...
»Ein großes kleines Buch« Bayerischer Rundfunk
»'Im Schnee' von Tommie Goerz macht einfach glücklich. Die Geschichten und Anekdoten bringen eigene Erinnerungen zum Vorschein. Diesem Autor möchte man tagelang, ach was, ein Leben lang zuhören, weil er etwas in uns berührt, wie kaum ein anderer.« WDR 4 - Bücher
Tommie Goerz ist gebürtiger Erlanger. Über Jahre machte er sich als mehrfach ausgezeichneter Krimiautor einen Namen. Auch sein literarisches Debüt 'Im Tal' (2023) wurde von Publikum und Kritik begeistert aufgenommen. Goerz war Langzeitstudent, Hüttenwirt, Automatenwart und Schallplattenvertreter, Lehrbeauftragter, Almknecht, erfolgreicher Werber und mehr. Bis heute wohnt er in Erlangen.
Produktdetails
- Verlag: Piper
- 5. Aufl.
- Seitenzahl: 176
- Erscheinungstermin: 10. Januar 2025
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 132mm x 24mm
- Gewicht: 288g
- ISBN-13: 9783492073486
- ISBN-10: 3492073484
- Artikelnr.: 71845646
Herstellerkennzeichnung
Piper Verlag GmbH
Georgenstr. 4
80799 München
info@piper.de
Tommie Goerz, eigentlich erfolgreicher Franken-Krimi-Autor, wagt mit 71 Jahren seinen zweiten Roman, freut sich Rezensent Andreas Platthaus. Die Geschichte ist ein tiefgründiges Porträt des dörflichen Lebens im fiktiven Austhal im Fichtelgebirge. Im Mittelpunkt steht Max Malter, der während der Totenwache seines Freundes Georg Wenzel auf das frühere Dorfleben zurückblickt: einst von Vertrautheit geprägt, heute von Neubürgern und Veränderungen geprägt, resümiert der Kritiker. Goerz erzählt unprätentiös und intensiv von Tradition, Verlust und Wandel, ohne nostalgisch oder reaktionär zu wirken. Wie große Schneebücher der Weltliteratur (zum Beispiel der "Zauberberg") nutzt er das Motiv des Schneetreibens als Symbol für die Vergänglichkeit menschlichen Strebens. Goerz gelingt ein literarisches Glanzstück, das Provinz und Menschlichkeit in den Fokus rückt, schließt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Marie Schmidt hält den neuen Roman von Tommie Goerz für ziemlichen Kitsch. Vielleicht hätte Goerz lieber bei seinen erfolgreichen Franken-Krimis bleiben sollen, meint sie. Die Story um einen alten Mann im Fichtelgebirge, der wegsterbenden Freunden und Sitten nachtrauert, der über alte Apfelsorten, Pilze und Kräuter salbadert und urige Heimeligkeit ausstrahlt, nimmt Schmidt genau bis zu dem Punkt mit, wo die Romantik erdrückend wird. Schmidt ist dieser "genießerische Abgesang" auf eine vermeintlich heile alte Welt nicht so ganz geheuer, mit so viel "Wohligkeit" wird einem hier die Weltabkehr dargebracht, dass alle schmerzhafte "Erkenntnis", die generiert werden könnte, unterdrückt wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»'Im Schnee' ist ein großartiges, fast schüchternes Stück Prosa, ein melancholischer Augenblick, in dem Leben nur aufblitzt, bevor es sich wieder zurückzieht in die Winkel und verstaubten Ecken einer unbedeutenden Gegenwart.« Bernd Noack (CH) Neue Zürcher Zeitung 20250128
»Manche rief man hier noch nach ihren Höfen, egal wie ihre Namen waren. Wenn man aus dem Dorf war, wusste man Bescheid, und wenn nicht, ging es einen auch nichts an. Das war schon immer so.« (Seite 12)
Ein Dorf stirbt aus, früher war es einmal lebendig und wach. Der Schorsch …
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»Manche rief man hier noch nach ihren Höfen, egal wie ihre Namen waren. Wenn man aus dem Dorf war, wusste man Bescheid, und wenn nicht, ging es einen auch nichts an. Das war schon immer so.« (Seite 12)
Ein Dorf stirbt aus, früher war es einmal lebendig und wach. Der Schorsch ist tot und Max, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband, sinniert leise über Gott und die Welt. Er erinnert sich an alte Geschichten, an Menschen, die gingen, aber auch solche, die da sind. Noch.
„»Dieses Dorf«, sagte er schließlich, nachdem er eine Zeit lang hin und her gedacht hatte, »ist wie jedes Dorf. Da wohnen Leute, und da gibt es Misthaufen. Und je näher man herankommt, desto mehr stinkt es.« Er ließ die Worte verklingen und lauschte ihnen hinterher. Sie gefielen ihm.“ (Seite 159
Wenige Tage lang lässt Tommie Goerz mich teilhaben an den Gedanken von Max, wenige Tage, die mir vorkommen wie ein ganzes Jahr. Da passiert eigentlich nicht viel, aber ganze Biografien laufen vor meinen Augen ab, passieren Dramen, ereignen sich Tragödien, werden Kinder geboren und Menschen verlieren ihr Leben. Ein leises Buch, das dennoch laut ist, in einer Sprache, die eine Vergangenheit aufleben lässt, die mich nostalgisch macht. Früher war auch nicht alles besser, es war einfach anders, aber dadurch nicht weniger lebenswert. Danke für diesen Einblick, der mich nachdenklich und zufrieden zurücklässt. Lesenswert!
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Tommie Goerz schildert hier ein Dorfleben. Es befindet sich im ländlichen Bereich und viele, jedenfalls die älteren, leben hier ein einfaches Leben wie aus der Zeit gefallen.
Der alte Schorsch ist gestorben. Erzählt wird aus dem Blickwinkel von Max, selbst über 80 und er war …
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Tommie Goerz schildert hier ein Dorfleben. Es befindet sich im ländlichen Bereich und viele, jedenfalls die älteren, leben hier ein einfaches Leben wie aus der Zeit gefallen.
Der alte Schorsch ist gestorben. Erzählt wird aus dem Blickwinkel von Max, selbst über 80 und er war Schorsch Freund.
In winterlicher Umgebung geht er zu Schorsch Haus. Von der Totenwache bis zum Begräbnis wird gezeigt, wie die Dorfgemeinschaft zusammenfindet.
Der Autor lässt den Leser so teilhaben, das man sich fühlt, als würde man selbst bei der traditionellen Totenwache dabei sitzen.
Und es werden Geschichten erzählt, die Vergangenheit ist nie ganz vorbei, solange die Alten sich noch daran erinnern können.
Das Dorfleben wirkt auf den ersten Blick wie ein Idyll, doch wenn man genauer hinblickt sieht man gutes wie schlechtes. Max ist ein einfacher Mann, aber sein Blick auf die Gesellschaft ist unbestechlich und enthüllt auch Ungerechtigkeiten.
Tommie Goerz verklärt nichts, findet aber dennoch Respekt und fast poetische Sätze für die Leute, die im Dorf ein konstantes Leben und Gemeinschaft finden.
Es ist ein Buch, in das man abtauchen kann.
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Mir wurde dieses Hörbuch auf Social Media angepriesen als geeignet für Hörer, die „25 letzte Sommer“ liebten. Und tatsächlich geht der Schreibstil und die Tiefe in eine ähnliche Richtung. Max ist einer der alteingesessenen Bewohner eines langsam aussterbenden …
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Mir wurde dieses Hörbuch auf Social Media angepriesen als geeignet für Hörer, die „25 letzte Sommer“ liebten. Und tatsächlich geht der Schreibstil und die Tiefe in eine ähnliche Richtung. Max ist einer der alteingesessenen Bewohner eines langsam aussterbenden Dorfes. Er scheint hier verwurzelt, aber vom Charakter her in sich gekehrt und reflektierend. Als Hörer begleiten wir ihn durch wenige Tage im Winter, in denen er die Zeit und das Dorfleben Revue passieren lässt und Abschied von seinem Freund nimmt.
Wunderschön ergreifend und tiefgründig. Ich hab mich sehr verbunden mit diesem alten Mann gefühlt.
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Der Schorsch ist tot. Der alte Max blickt aus dem Fenster und denkt an seinen Freund seit Kindertagen. „Im Herbst hat sich der Schorsch dort noch seine Äpfel geholt, da konnte er sich schon kaum mehr bücken. Den Martini hat er geliebt, weil der so schön rund ist und saftig und …
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Der Schorsch ist tot. Der alte Max blickt aus dem Fenster und denkt an seinen Freund seit Kindertagen. „Im Herbst hat sich der Schorsch dort noch seine Äpfel geholt, da konnte er sich schon kaum mehr bücken. Den Martini hat er geliebt, weil der so schön rund ist und saftig und sich bis Weihnachten hält.“
Max trauert. Und wir begleiten ihn dabei. Am Abend treffen sich die Alten im Dorf zur Totenwacht Der Weisels Paul und der Lehnerts Gustl, der Angermann und der alte Gobertn, alle kommen, um sich vom Max zu verabschieden. Geschichten von früher machen die Runde. Manchmal sitzen sie aber auch nur da und schweigen, weil das Schweigen für die Alten genauso dazugehört wie das Reden.
Tommie Görz hat einen unglaublich authentischen Roman geschrieben. Mit seiner einfachen Sprache trifft er genau den richtigen Ton und mich mitten ins Herz. Gut fand ich, dass auch das Schweigen über das, was nicht sein darf, thematisiert wird.
Die Geschichte ist durchgängig aus Max‘ Sicht erzählt. Der Totenwacht folgt am nächsten Tag die Beerdigung. Zum Schluss gibt es eine unerwartete Wendung, die richtig unter die Haut geht. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Ein ruhiger, authentischer Roman über Trauer und Freundschaft, über Verbundenheit und Schweigsamkeit. Sehr wertvoll!!!
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Ein melancholisches Buch über Freundschaft und das Sterben der Dörfer!
Im Piper Verlag erscheint der Roman Im Schnee von Tommie Goerz.
Tommie Goerz entführt uns in die verschneite ländliche Idylle eines kleinen Dorfes. Das arbeitsame Leben der Bewohner ist schwer, doch …
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Ein melancholisches Buch über Freundschaft und das Sterben der Dörfer!
Im Piper Verlag erscheint der Roman Im Schnee von Tommie Goerz.
Tommie Goerz entführt uns in die verschneite ländliche Idylle eines kleinen Dorfes. Das arbeitsame Leben der Bewohner ist schwer, doch im Winter verschwindet alles unter einer Schneedecke und es kehrt Ruhe ein. Junge Leute schreckt die harte Arbeit ab, sie ziehen in die Städte, deshalb gibt es keine Geschäfte mehr und das alte Handwerk stirbt aus. Die alten Bewohner pflegen aber weiterhin ihre Traditionen wie das Läuten der Totenglocke und die Leichenwache. So ehren sie sich nach dem Tod.
"Wenn man schweigt, kommt man sehr gut miteinander aus. Worüber man nicht spricht, das gibt es nicht." Zitat
Der alte Max erzählt diese Geschichte, er lebt bescheiden und genießt, während die Natur im Schnee versinkt, die Wärme seine Häuschens und die winterliche Ruhe. Doch dann schreckt ihn das Läuten der Totenglocke auf und wenig später erfährt er, dass sein bester Freund Schorsch gestorben ist, er trauert um einen langjährigen Gefährten. Die Bewohner erweisen dem Toten ihre letzte Ehre, indem sie dem aufgebahrten Toten mit einer Nachtwache ehren. Dabei erzählen Freunde, Nachbarn und Weggefährten und Dörfler von ihren unterschiedlichen Erlebnissen mit dem Verstorbenen. Diese Tradition zeigt die Verbundenheit und die Kameradschaft der Bewohner. Es ist ein einfühlsames und achtsames Abschiednehmen.
Die Geschichte klingt wie aus einer anderen Zeit entsprungen. Die leise Erzählweise und die tiefen Einblicke in menschliche Schicksale haben melancholische Wirkung, hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und es haben sich viele Dramen abgespielt.
Der Tod seines alten Freundes lässt in Max die Erinnerungen an gemeinsame Stunden und Erlebnisse aufsteigen, die ihn mit seinem besten Freund Schorsch verbunden haben. Es gab freudige Momente, genau wie leidvolle. Jedes Jahr holte sich Schorsch ein paar Eimer voller Äpfel aus Max Garten, wenn es ans Ernten der Apfelbäume ging. Aber er bekam auch die Frau, die sich Max ausgesucht hatte.
Im Verlauf der Geschichte zeigt sich, dass die ländliche Idylle täuscht, bei näherem Eintauchen sieht man die harte Arbeit und Einsamkeit und es werden immer mehr Probleme der Menschen untereinander sichtbar. Häusliche Gewalt, ein behindertes Kind, das irgenwann verschwindet und Alkoholsucht sind die schlimmen Dinge, an die sich Max bei der andächtigen Totenwacht zurück erinnert und die er als Kind kaum beeinflussen konnte. Je mehr er nachdenkt, enthüllen sich immer mehr Dramen mit menschlichem Leid. Doch es gibt auch lichte Momente, wenn es um den Charakter Schorsch geht, der mit dem Menschen gut auskam und den viele mochten.
Die Geschichte hat mich durch die ruhige Erzählweise und die menschlichen Dramen immer mehr gepackt und festgehalten. Max hat kein einfaches Leben, sondern harten Arbeitsalltag, nur im Winter kann er sich ausruhen. Doch wie die Natur einem ewigen Kreislauf folgt, so folgt auch der Tod als Ende des Lebens.
Ein eindringlicher Roman, der das dörfliche Leben auf dem Land zeigt, mit tiefen Einblicken in alte Denkmuster, gelebte Traditionen und das Abschiednehmen von Freunden.
Hoffnung entsteht, wenn die Erinnerungen und Geschichten von den Lebenden weiter getragen werden.
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Klappentext:
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht …
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Klappentext:
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern.
Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen Glück. Und vom Schorsch. Aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen. Erst im Morgengrauen kehrt der Max heim. Im Licht des neuen Tages ist ihm klar: Nichts davon wird wiederkommen. Nur die Erinnerungen an dieses Leben bleiben, solange er da ist.
Meine Meinung:
Es ist ein Buch der leisen Töne, das aber trotzdem sehr sprachgewaltig herüberkommt.Die Themen,welche in der kleinen Dorfgemeinschaft besprochen werden ,sind nicht neu und passen in ähnlicher Konstellation auch in einen größeren Rahmen. Wenn man gerade denkt, in dem kleinen Dorf ist die Zeit stehen geblieben, geht es wieder um ganz aktuelle Themen (Flüchtlingsproblematik) und man erkennt, dass die Bewohner durchaus über das Zeit Geschehen informiert sind.Ein Buch ,was noch etwas nachhallen wird.Der Sprecher Thomas Loibl hat das Hörbuch sehr gut präsentiert.
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eBook, ePUB
Ein Freund
Der Schorsch ist tot und Max begibt sich zur Totenwacht, die auch immer seltener so abgehalten wird wie früher, wie es sich gehört, wie man es gewohnt ist. Bis Mitternacht die Männer, danach bis zum Morgengrauen die Frauen. Max bleibt die ganze Nacht bei seinem Freund, …
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Ein Freund
Der Schorsch ist tot und Max begibt sich zur Totenwacht, die auch immer seltener so abgehalten wird wie früher, wie es sich gehört, wie man es gewohnt ist. Bis Mitternacht die Männer, danach bis zum Morgengrauen die Frauen. Max bleibt die ganze Nacht bei seinem Freund, lauscht den alten Schwänken und schildert selbst die ein oder andere Begebenheit.
Ruhig wie das Titelbild erscheint auch die Geschichte vom Leben und vom Sterben. Einen Tag und eine Nacht begleiten wir den alten Max, der schon über achtzig ist und das Totenglöckchen hört, als er stumm am Fenster steht und in die friedliche weiße Schneelandschaft hinausblickt. Wer wird es diesmal sein? Wer wird künftig nicht mehr ins Wirtshaus kommen? Es ist Schorsch, der nur im Pass und beim Pfarrer Georg Wenzel hieß, ansonsten stets der Schorsch war, ein angenehmer Nachbar, Maxens Freund seit Kindertagen.
In einfachen Sätzen und knappen Bildern schildert Tommie Goerz das Dorfleben einst und jetzt. Die Alten werden immer weniger, die gute alte Zeit immer blasser, wahrscheinlich war nicht immer alles so gut, wie es später scheinen mag. Durch einen hervorragenden Schreibstil wird die Atmosphäre der Totenwacht ebenso gut eingefangen wie der Blickwinkel der Zugezogenen und der Durchreisenden, die Dinge sehen, die man gar nicht sehen kann. Wie tief ist denn der Teich und was verbirgt sich wohl auf dessen Grund? Austhal als Stellvertreter für Dörfer, die aussterben, Gedanken bei der Totenwacht über Erlebnisse, die bald keiner mehr teilt, Hofnamen und Gewerke, an die sich niemand von den Neubürgern in der abseits liegenden Siedlung erinnert.
Ein Roman, der nicht nur erzählen, sondern auch schweigen kann, der mehr zwischen als mit den Zeilen sagt und den Leser mit seiner melancholisch-friedvollen Stimmung abholt. Ich bin gerührt ob der Macht von weniger als 200 Seiten. Absolute Empfehlung!
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Idylle oder Rattenhaus
Ich habe das Hörbuch gehört, das von Thomas Loibl absolut hervorragend gelesen wurde – seine klare, angenehme Stimme mit stets angemessenem Tempo und Betonung trägt maßgeblich zur gelungenen Atmosphäre bei.
Schorsch ist gestorben. Wir …
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Idylle oder Rattenhaus
Ich habe das Hörbuch gehört, das von Thomas Loibl absolut hervorragend gelesen wurde – seine klare, angenehme Stimme mit stets angemessenem Tempo und Betonung trägt maßgeblich zur gelungenen Atmosphäre bei.
Schorsch ist gestorben. Wir begleiten nun seinen Freund Max, den der plötzliche Tod sehr getroffen hat. Wir begleiten ihn 3 Tage. Eine Nacht lang wird Totenwacht gehalten, zuerst die Männer, dann die Frauen. Max bleibt die gesamte Wacht.
Die Geschichte wird ruhig erzählt, was dem 80-jährigen Max zugeschrieben werden kann, dessen Perspektive wir folgen. Obwohl ruhig erzählt, teilweise auch ganz erdend und besinnlich, sind seine erinnerten Erzählungen sehr bewegend und teilweise schockierend. Man erhält tiefe Einblicke in das dörfliche Leben der vergangenen 100 Jahre, in denen sich vieles im Verlauf der Zeit eklatant verändert hat. Es wird vom harten Bauernleben berichtet, aber auch vom Leben ganz nah an der Natur. Von einengenden Regeln und Konventionen, die manche traurige Realität schufen. Es werden Themen wie der Umgang mit Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen, zerrüttete Familien, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit besprochen.
Philosophisch sinnierend über die stetigen Veränderungen und poetisch Bilder beschreibend, entsteht insgesamt eine sehr spezielle Atmosphäre – traurig, aber auch tröstend, besinnlich und im Kreislauf des Lebens. Alles wird stets mit viel Respekt und Wertschätzung erzählt.
Besonders berührend fand ich die Darstellung der Freundschaft bzw. Liebe zu Schorsch, die mir das Herz erwärmte.
Ein Kritikpunkt bleibt jedoch: Ich fand am Ende die Gestalt des Fotografen etwas unnütz. Hier hatte ich den Eindruck, dass der Autor sicherstellen wollte, und es im Dialog mit dem Fotografen aussprechen liess, dass die Lesenden wirklich das verstanden, was er aufzeigen wollte. Das fand ich schade, da er es doch im Verlauf schon wunderbar schaffte, die Thematiken und Fragen herauszuarbeiten, so dass der Lesende durchaus angeregt wurde, über die Veränderlichkeit der Zeit, über das dörfliche und auch städtische Leben, mit all seinen Widersprüchen, Vor- und Nachteilen nachzudenken. Bezüglich des Endes bin ich daher etwas zwiegespalten.
Ansonsten aber: große Hörempfehlung mit Nachhalleffekt! Es hat mir zudem so gut gefallen, dass ich es definitiv noch einmal hören werde.
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Letztes Jahr war „Im Tal“ von Tommie Goertz eines meiner absoluten Lesehighlights, und so konnte ich sein neuestes Werk „Im Schnee“ kaum erwarten.
Max ist über 80 Jahre alt und wohnt im (fiktiven) kleinen fränkischen Dorf Austhal. Es ist Winter, Max sieht aus dem …
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Letztes Jahr war „Im Tal“ von Tommie Goertz eines meiner absoluten Lesehighlights, und so konnte ich sein neuestes Werk „Im Schnee“ kaum erwarten.
Max ist über 80 Jahre alt und wohnt im (fiktiven) kleinen fränkischen Dorf Austhal. Es ist Winter, Max sieht aus dem Fenster und denkt über das Leben nach. Gerade haben die Totenglocken geläutet, sein bester Freund Schorsch, den er sein Leben lang wie einen Bruder kannte, ist gestorben. Max macht sich auf zur Totenwacht: Abends wachen die Männer, von Mitternacht bis in den Morgen die Frauen. Max bleibt die ganze Nacht, so wie er auch mit Schorsch viel Zeit mit den Frauen des Dorfes verbracht hat, ob beim Besenbinden, Fertigen von Kräutersträußen oder Backen. Tief in Gedanken hängt er seinen Erinnerungen nach an eine Zeit, die nur noch in den Gedanken der Alten lebendig ist, Erinnerungen, die mit ihnen aussterben werden, genauso wie das Dorfleben. Denn das Dorflädchen, den Bäcker, den Schuster, den Metzger und all die anderen alten Gewerke gibt es schon lange nicht mehr. Doch Tommie Goertz verklärt das Dorfleben nicht, die vermeintliche Idylle, die keine ist und nie eine war: „Dieses Dorf (…) ist wie jedes Dorf. Da wohnen Leute, und da gibt es Misthaufen. Und je näher man herankommt, desto mehr stinkt es.“
Wie schon bei „Im Tal“ gelingt es Tommie Goertz auch hier auf unvergleichliche Weise, das Innenleben der Hauptfigur spürbar zu machen und in ihrer Tiefe auszuloten. Wieder ist die Hauptfigur ein stiller, wortkarger Mensch, der seine Gefühle nicht nach außen trägt, aber dennoch tief empfindet. Und in seinen Erinnerungen wird die alte Zeit wieder lebendig, so klar, dass man beim Lesen das Gefühl hat, unmittelbar dabei zu sein. Da ist die eingeschworene Dorfgemeinschaft der Alteingesessenen, die sich gegenseitig hilft. Wenn es etwas zu reparieren gibt, ist immer jemand zur Stelle, man feiert gemeinsam, trifft sich im Wirtshaus, kennt sich von Kindesbeinen an. Der Tee wird aus selbst gesammelten Wildkräutern bereitet, geschlachtet wird auf dem Hof, man ist autark als Gemeinschaft, aber auch hermetisch abgeschlossen ist gegen alles Neue. Die Zugezogenen aus dem Neubaugebiet gehören auch nach 40 Jahren nicht dazu, man bleibt beim „Sie“, lässt sie spüren, dass sie niemals dazugehören werden. Ganz zu schweigen gar von Geflüchteten – da wird lieber über Nacht ein Haus abgerissen, als zu riskieren, dass dort Afrikaner einquartiert werden. Die gegenseitige soziale Kontrolle ist hoch, jeder sieht alles, doch alle sehen auch gerne weg, wenn etwas nicht gesehen werden soll. Misshandlungen, cholerische Patriarchen – da mischt man sich lieber nicht ein. Und über Gefühle spricht man schon gar nicht. Beim Lesen bzw. Hören war die Enge für mich stellenweise geradezu körperlich spürbar.
Thomas Loibl liest „Im Schnee“ wunderbar nachdenklich ein und verleiht diesem leisen Roman genau den richtigen Ton.
Dieses Buch ist ein echtes Juwel, das ich unbedingt weiterempfehlen möchte, ebenso wie „Im Tal“. Sehr, sehr lesens- und hörenswert.
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Gemeinschaft auf dem Dorf
Max ist über 80 und hat alle Zeit der Welt. Es ist Winter, der Schnee fällt, alles ist still, da läutet das Totenglöckchen. Es läutet für seinen lebenslangen Freund, den Schorsch. Die Alten im Dorf folgen der Tradition der Totenwacht. Sie …
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Gemeinschaft auf dem Dorf
Max ist über 80 und hat alle Zeit der Welt. Es ist Winter, der Schnee fällt, alles ist still, da läutet das Totenglöckchen. Es läutet für seinen lebenslangen Freund, den Schorsch. Die Alten im Dorf folgen der Tradition der Totenwacht. Sie kommen zusammen, tauschen Erinnerungen an den Verstorbenen aus und freuen sich an den gemeinsam verbrachten Zeiten noch einmal. Jeder erzählt etwas über ihn, das die anderen nicht oder nicht mehr wussten. Und sie reflektieren automatisch ihr Verhalten dabei.
Dieses Buch ist so still, wie eine Schneenacht. Und doch ist es so laut, wie eine Autobahn zu Stoßzeiten. Es sagt so wahnsinnig viel, gerade und auch zwischen den Zeilen. Ich habe einige der Dinge, die erzählt wurden, als Kind noch selbst erlebt und weiß, dass die Kinder heute darüber mit offenen Mündern staunen würden und nicht fassen könnten, dass es Zeiten gab, in denen es im Ort nur zwei, drei Telefone gab und die die ganze Bevölkerung mitnutzte. Ich erkannte so vieles wieder, das ich als Kind erlebt hatte. Schmunzeln musste ich besonders über die Neubürger, die bei uns Zugezogene heißen. Die Schilderungen über die stillen Übereinstimmungen, die wortlosen Aktionen, treffen direkt ins Schwarze. Eigentlich traurig, aber irgendwie hatte das damals alles so schon für das Dorf gepasst, sogar die ganz schlimmen Dinge, die es eben auch gab. Die Totenwacht hat mich selbst ebenso dazu gebracht, über mich und das Leben nachzudenken, wie die Figuren im Buch beim Erzählen das ebenso tun.
Thomas Loibl setzt den Text von Tommie Goerz perfekt um. Er legt eine Wärme in seine Stimme, die sowohl Liebe, als auch Trauer so schön ausdrückt, dass man die Story im Herzen spürt, während man sie hört. Die Sprachmelodie ist wunderschön und macht auch ein wenig melancholisch. Eigentlich möchte man, auch wenn man relativ jung ist und mit dieser Tradition der Totenwacht nur über die Großeltern oder noch weiter zurück zu tun hatte, den Brauch aufleben lassen. Schöner kann man eigentlich von niemandem Abschied nehmen. Das Ende ist bittersüß, aber trotz aller Traurigkeit absolut in sich stimmig und dürfte eigentlich auch kein bisschen anders sein. Kurze Geschichte, lange Wirkung.
Mich hat dieser Roman sehr bewegt und zugleich glücklich und traurig gemacht, vor allem aber hat er mich zum Nachdenken gebracht und in mir hallt dieses Gefühl noch immer an. Ich lausche sozusagen einem weit entfernten Totenglöckchen. Fünf Sterne.
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