Heather Marshall
Gebundenes Buch
Frag nach Jane
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Drei Frauen und ihr Kampf für selbstbestimmte Mutterschaft - der Nr.-1-Bestseller aus KanadaAngela, Evelyn und Nancy haben als Frauen, Töchter und Mütter unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Angela ist 2017 nach langer Kinderwunschbehandlung endlich schwanger und umso ergriffener, als sie den Brief einer unbekannten Frau an ihre Tochter findet, der ein wichtiges Geständnis enthält und offenbar nie zugestellt wurde. Während sie nach der rechtmäßigen Empfängerin sucht, stößt Angela auf Evelyn, die im Toronto der 1970er Teil des illegalen Abtreibungsnetzwerks »Jane« war. Evelyn möc...
Drei Frauen und ihr Kampf für selbstbestimmte Mutterschaft - der Nr.-1-Bestseller aus Kanada
Angela, Evelyn und Nancy haben als Frauen, Töchter und Mütter unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Angela ist 2017 nach langer Kinderwunschbehandlung endlich schwanger und umso ergriffener, als sie den Brief einer unbekannten Frau an ihre Tochter findet, der ein wichtiges Geständnis enthält und offenbar nie zugestellt wurde. Während sie nach der rechtmäßigen Empfängerin sucht, stößt Angela auf Evelyn, die im Toronto der 1970er Teil des illegalen Abtreibungsnetzwerks »Jane« war. Evelyn möchte als Ärztin anderen Frauen die Wahl ermöglichen, die sie selbst nie hatte: Sie wurde in einem Heim für unverheiratete Mütter gezwungen, ihr Kind zur Adoption freizugeben. Auch Nancy stößt 1981 in einer Zeit der Haltlosigkeit zu den Janes. Durch ihr Aufeinandertreffen finden die drei Frauen Beistand - und langersehnte Antworten.
Angela, Evelyn und Nancy haben als Frauen, Töchter und Mütter unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Angela ist 2017 nach langer Kinderwunschbehandlung endlich schwanger und umso ergriffener, als sie den Brief einer unbekannten Frau an ihre Tochter findet, der ein wichtiges Geständnis enthält und offenbar nie zugestellt wurde. Während sie nach der rechtmäßigen Empfängerin sucht, stößt Angela auf Evelyn, die im Toronto der 1970er Teil des illegalen Abtreibungsnetzwerks »Jane« war. Evelyn möchte als Ärztin anderen Frauen die Wahl ermöglichen, die sie selbst nie hatte: Sie wurde in einem Heim für unverheiratete Mütter gezwungen, ihr Kind zur Adoption freizugeben. Auch Nancy stößt 1981 in einer Zeit der Haltlosigkeit zu den Janes. Durch ihr Aufeinandertreffen finden die drei Frauen Beistand - und langersehnte Antworten.
Heather Marshall wurde in Kanada geboren und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Toronto. Sie studierte kanadische Geschichte und Politikwissenschaft und arbeitete in den Bereichen Politik und Kommunikation, bevor sie sich dem Geschichtenerzählen zuwandte. Frag nach Jane ist ihr erster Roman und wurde in Kanada zum Nr.-1-Bestseller.
Produktdetails
- Verlag: Arche Verlag
- Originaltitel: Looking For Jane
- Seitenzahl: 429
- Erscheinungstermin: 13. Juli 2023
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 144mm x 44mm
- Gewicht: 576g
- ISBN-13: 9783716000007
- ISBN-10: 3716000000
- Artikelnr.: 67665203
Herstellerkennzeichnung
Zeitfracht GmbH
Ferdinand-Jühlke-Str. 7
99095 Erfurt
kas-va@kolibri360.de
Schrecklich ergreifend!
Inhalt:
Als Angela einen verloren gegangenen Brief einer unbekannten Frau an ihre Tochter findet, ist sie über den Inhalt ergriffen. Sie will unbedingt die rechtmäßige Empfängerin finden. Angela ist gerade nach mehreren Kinderwunschbehandlungen …
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Schrecklich ergreifend!
Inhalt:
Als Angela einen verloren gegangenen Brief einer unbekannten Frau an ihre Tochter findet, ist sie über den Inhalt ergriffen. Sie will unbedingt die rechtmäßige Empfängerin finden. Angela ist gerade nach mehreren Kinderwunschbehandlungen schwanger und trifft bei ihrer Suche auf Evelyn, die in den 70ern dem illegalen Abtreibungsnetzwerk "Jane" angehörte. Evelyn selbst wurde als junge Frau in einem Heim für unverheiratete Mütter gezwungen ihr Kind zur Adoption freizugeben. Auch Nancy stößt in ihrem Leben auf die Janes. Alle drei Frauen haben in unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Erfahrungen gesammelt.
Fazit:
Das Buch hat mich wirklich ergriffen. Die wechselnden Ansichten der drei Frauen waren so unterschiedlich und ich konnte mich in jeder einzelnen Protagonistin hineinversetzen. Viele Szenen sind schrecklich grausam und man kann sich nicht vorstellen, dass dieses Buch auf ähnlichen Ereignissen anspielt. Der ganze Roman ist wirklich schön aufgebaut und hat mich sehr überrascht. Die Botschaft hinter diesem Buch sollte so laut wie möglich herausgeschrien werden!
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Verschiedene Aspekte von Mutterschaft
Das Debut der jungen kanadischen Autorin Heather Marshall war in ihrer Heimat ein großer Erfolg. Oberflächlich betrachtet scheint es bei „ Frag nach Jane“ um das Thema Abtreibung zu gehen, doch das greift zu kurz. Wie die Autorin in …
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Verschiedene Aspekte von Mutterschaft
Das Debut der jungen kanadischen Autorin Heather Marshall war in ihrer Heimat ein großer Erfolg. Oberflächlich betrachtet scheint es bei „ Frag nach Jane“ um das Thema Abtreibung zu gehen, doch das greift zu kurz. Wie die Autorin in ihrem aufschlussreichen Nachwort schreibt, ist es „ ein Buch über Mutterschaft. Über den Wunsch, Mutter zu sein, und den Wunsch, keine Mutter zu sein, und alle Graubereiche dazwischen.“ Es geht letztendlich um das Recht der Frauen um Selbstbestimmung.
Dazu verknüpft die Autorin drei Frauenschicksale über die Jahre hinweg miteinander.
Evelyn wird 1960 schwanger, doch ihr Verlobter stirbt überraschend kurz vor der Hochzeit. Ihre Eltern bringen sie in ein Heim für ledige Mütter, das von Nonnen geleitet wird. Den Frauen wird hier aber nicht in christlicher Nächstenliebe beigestanden, sondern sie werden gezwungen, ihr Kind kurz nach der Geburt zur Adoption freizugeben.
Die zwanzigjährige Nancy entdeckt 1980, dass sie adoptiert wurde. Das stürzt sie in eine emotionale Krise. Und als sie kurz darauf schwanger wird, stößt sie auf die „ Janes“, eine Art Untergrundnetzwerk von Ärzten und Aktivisten, die Frauen sichere Abtreibungen ermöglichen, als diese in Kanada noch illegal waren. Hier trifft sie Evelyn, die als Reaktion auf ihr Trauma Ärztin wurde und Frauen ein ähnliches Schicksal wie ihr eigenes ersparen will.
Und die dritte Figur ist Angela, die sich im Jahr 2017 einer Kinderwunschbehandlung unterzieht.
Der rote Faden, der die drei Geschichten miteinander verbindet, ist ein zehn Jahre alter Brief, der seine Adressatin nie erreichte. Hierin gesteht eine sterbenskranke Mutter ihrer Tochter, dass sie adoptiert wurde und nennt ihr den Namen ihrer leiblichen Mutter. Angela entdeckt zufällig diesen Brief und macht sich nun auf die Suche nach der Frau, für die er bestimmt war.
Der Roman greift verschiedene Aspekte der Mutterschaft auf: unerwünschte Schwangerschaft ebenso wie unerfüllter Kinderwunsch, Geburt und Abtreibung sowie Adoption.
Diese Themen bettet Heather Marshall in ihre emotional bewegende Geschichte ein.
Zutiefst schockiert liest man von den Verhältnissen in dem christlichen Heim, das den „ gefallenen Mädchen“ keinerlei Mitgefühl entgegenbringt, sondern sie völlig unvorbereitet gebären lässt, um ihnen dann mit grausamer Härte die Kinder wegzunehmen. Diese Erfahrung lässt die Frauen nie mehr los und immer werden sie sich fragen, was aus ihren Kindern geworden ist.
Doch auch eine Adoption wirft Fragen auf. Wer war meine Mutter und weshalb hat sie mich weggegeben?
Abtreibung wird in seiner ganzen Bandbreite thematisiert. Wir lesen von einer illegalen Abtreibung, bei der die junge Frau beinahe stirbt und von der belastenden Entscheidung, diesen Schritt zu gehen. Wir erleben hautnah, welche Risiken das Netzwerk einging, um schwangeren Frauen zu helfen. Und es wird immer wieder deutlich gezeigt, dass keine Frau sich leichtfertig zu einer Abtreibung entschließt.
Und mit Angela erleben wir das emotionale Wechselbad einer künstlichen Befruchtung. Denn mehrmals endet die Freude über eine Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt.
Mit sehr viel Empathie für ihre Figuren und mit großer Sensibilität entfaltet Heather Marshall dieses komplexe Themenfeld. Der Roman liest sich leicht und die Autorin hält durchgehend die Spannung . Den Twist am Ende hätte ich nicht gebraucht, auch ohne den war die Geschichte schon erschütternd genug.
Im Nachwort erfahren wir die historischen Hintergründe des Romans. Die Geschichte ist zwar fiktiv, basiert aber auf Fakten und die Schicksale der Protagonistinnen stehen stellvertretend für die zahlreicher Frauen.
„ Frag nach Jane“ ist ein fesselnder und berührender Unterhaltungsroman, der eindrücklich aufzeigt, warum es wichtig ist, dass sich Frauen selbstbestimmt für oder gegen ein Kind entscheiden können. Wie aktuell er leider ist, sehen wir gerade in den USA, wo das den Frauen wieder abgesprochen wird.
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Drei Frauen und ihr Schicksal der Mutterschaft verbindet Heather Marshall in ihrem Buch „Frag nach Jane“ geschickt miteinander. Da ist Evelyn, die 1960 unverheiratet schwanger wird von ihrem Verlobten, der jedoch vor der Hochzeit stirbt. Das Schicksal der jungen Frau ist zutiefst …
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Drei Frauen und ihr Schicksal der Mutterschaft verbindet Heather Marshall in ihrem Buch „Frag nach Jane“ geschickt miteinander. Da ist Evelyn, die 1960 unverheiratet schwanger wird von ihrem Verlobten, der jedoch vor der Hochzeit stirbt. Das Schicksal der jungen Frau ist zutiefst berührend, die gesellschaftlichen Zwänge der damaligen Zeit - nicht nur in Kanada - grausam und entwürdigend. Ihre Geschichte hat mich am tiefsten bewegt und zu verfolgen, wie sich dieses gedemütigte und misshandelte Wesen zu einer mutigen und starken Frau entwickelt, ist großartig. Nancy hingegen findet heraus, dass sie von ihren Eltern adoptiert wurde. Auf ihrem Lebensweg macht sie verschieden Erfahrungen mit Schwangerschaft und Mutterschaft, die sie mit Evelyn in Verbindung bringt. Und schließlich ist da noch Angela, die eine Verbindung zu beiden Frauen herstellt. Sie versucht selber verzweifelt, durch künstliche Befruchtung schwanger zu werden.
In diesem Roman geht es um Mutterschaft und den Wunsch, Mutter zu sein oder eben nicht Mutter zu werden. Das Thema Abtreibung und der Kampf um ihre Legalisierung ist ein zentrales Thema. Die Zustände ab 1960 in Kanada zu beleuchten ist der Autorin hervorragend gelungen. Und auch die moderne Zeit kommt in Form von Angelas Problemen zu Wort, in der sich Frauen verzweifelt nach Mutterschaft sehnen und bereit sind, viel dafür zu unternehmen.
Am Ende gelingt der Autorin mit einem Twist noch eine gelungene Überraschung.
Mein Stern Abzug wäre gerne nur ein halber Stern geworden, das ist hier aber nicht möglich. Manchmal ist mir der Schreibstil ein bisschen zu schlicht, das tut aber dem tollen Inhalt keinen Abbruch.
Eine Leseempfehlung für Frauen jeden Alters und für interessierte Männer.
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Mit ihrem Debüt »Frag nach Jane« feierte Marshall in ihrem Heimatland Kanada einen Überraschungserfolg. Es geht um drei Frauen dreier Generationen, die um ihre Selbstbestimmung kämpfen, um den Wunsch, Mutter zu sein oder keine Mutter zu sein. Marshall erzählt in ihrem …
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Mit ihrem Debüt »Frag nach Jane« feierte Marshall in ihrem Heimatland Kanada einen Überraschungserfolg. Es geht um drei Frauen dreier Generationen, die um ihre Selbstbestimmung kämpfen, um den Wunsch, Mutter zu sein oder keine Mutter zu sein. Marshall erzählt in ihrem fiktiven Roman von drei stellvertretenden Schicksalen, die sich so, oder so ähnlich, zugetragen haben können.
1960 – Evelyn wird in einem Heim für »gefallene Frauen« dazu gezwungen, ihr Kind zur Adoption freizugeben. Dieses traumatische Erlebnis veranlasst sie, später als Ärztin Frauen zu helfen, die Wahl zu haben, Mutter zu werden oder nicht. Dafür schließt sie sich dem Untergrund-Netzwerk »Jane« an, das Frauen hilft, sichere Abtreibungen durchführen zu lassen.
1979 – Nancy begleitet ihre Cousine Clara, die ungewollt schwanger geworden ist, zu einer Abtreibung bei einem Hinterhof-Scharlatan, die beinahe schiefgeht. In den 80ern kommt sie selbst mit dem Netzwerk Jane in Berührung.
2017 – Angela hat sich gerade wiederholt einer künstlichen Befruchtung unterzogen und hofft, dieses Mal endlich das langersehnte Kind zur Welt zu bringen. Sie findet in ihrem Antiquitätenladen einen Brief, der vor Jahren versehentlich falsch zugestellt wurde. Darin gesteht eine Mutter kurz vor ihrem Tod ihrer Tochter, dass sie adoptiert wurde.
Auf diesen drei Zeitebenen erzählt Marshall uns aus der Sicht der drei Frauen über die unterschiedlichsten Erfahrungen mit ungewollter Schwangerschaft, Abtreibung, Adoption und dem gesellschaftlichen Umgang damit. Besonders erschüttert hat mich Evelyns Situation in dem Heim.
Zentrales Thema ist das Recht der Frauen an ihrem eigenen Körper, ihr Selbstbestimmungsrecht, nicht etwas ein Plädoyer für Schwangerschaftsabbrüche. Auch wenn das »Jane-Netzwerk« fiktiv ist, so die Autorin, gab es und gibt es solche Organisationen, die Frauen in ihrer Not behilflich sind. Sie schildert eindrücklich, unter welchen Umständen sie agieren müssen, da sie sich mit ihrer Hilfeleistung ja ebenfalls strafbar machen.
Marshall gelingt es, diese vielen Themen miteinander zu verknüpfen und mich stellenweise zu berühren. Dass die drei sehr unterschiedlich gewichteten Perspektiven sich später zusammenfinden, war schnell erkennbar, leider wirkte es aber etwas zu konstruiert auf mich. Mir waren es auch des Öfteren zu viele Nebensächlichkeiten, die sie sehr detailverliebt geschildert hat und damit vom Wesentlichen ablenkten. Aber das ist reine Geschmacksache.
Fazit:
Ich denke, dass es ein sehr vielschichtiges, gut recherchiertes Buch ist, das eine enorme Aktualität besitzt, da einige Länder, wie zum Beispiel die USA, wieder die Rechte der Frauen beschneiden. Es macht deutlich, wie wichtig es vor allem ist, zusammenzuhalten und für Selbstbestimmungsrechte und den uneingeschränkten Zugang zu sicherer Abtreibung weiterhin zu kämpfen. Dies schildert sie auch sehr eindrücklich in einem ausführlichen Nachwort.
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Aufwühlender Roman über ein wichtiges Thema
In ihrem Debütroman "Frag nach Jane", in dem es um das zentrale Thema Selbstbestimmte Mutterschaft geht, erzählt die kanadische Autorin Heather Marshall in drei Handlungssträngen, die am Ende zusammengeführt werden, …
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Aufwühlender Roman über ein wichtiges Thema
In ihrem Debütroman "Frag nach Jane", in dem es um das zentrale Thema Selbstbestimmte Mutterschaft geht, erzählt die kanadische Autorin Heather Marshall in drei Handlungssträngen, die am Ende zusammengeführt werden, die Geschichte dreier Frauen.
Toronto 1960: Die junge Evelyn Taylor erwartet von ihrem verstorbenen Verlobten ein Kind. Sie wird von ihrem Vater in das Sankt Agnes-Heim gebracht, einem Heim für ledige Mütter, das von Nonnen geführt wird. Dort macht man ihr klar, dass ihr Kind nach der Geburt an ein Ehepaar zur Adoption gegeben wird. Evelyn erlebt eine traumatische und leidvolle Zeit im Heim, ist Schikanen ausgesetzt und sämtlicher persönlicher Freiheiten beraubt. Später absolviert sie ein Medizinstudium. Neben ihrer Tätigkeit als Hausärztin hilft sie verzweifelten Mädchen und Frauen, die ungewollt schwanger geworden sind. Sie führt Schwangerschaftsabbrüche durch und schließt sich dem illegalen Abtreibungsnetzwerk "Jane" an.
Toronto 1979: Die 18-jährige Nancy begleitet ihre Cousine Clara, die ihr sehr nahesteht, zu einer Abtreibung. Ein Jahr später, sie lebt inzwischen nicht mehr bei ihren Eltern, erhält sie von ihrer demenzkranken Großmutter einen Hinweis und hat Grund zu der Annahme, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Wenige Jahre später wird auch Nancy ungewollt schwanger und sucht auf Vermittlung von "Jane" Evelyn Taylor auf. Zwei Jahre später schließt sie sich dem Netzwerk an.
Toronto 2017: Angela, die Leiterin eines Antiquitätenladens, und ihre Frau Tina wünschen sich ein Baby. Das Kinderzimmer ist bereits eingerichtet, doch Angela hatte nach mehreren Kinderwunschbehandlungen Fehlgeburten. In einer Kommode findet sie den Brief einer ihr unbekannten Mutter an ihre Tochter, in dem sie dieser offenbart, dass sie nach ihrer Geburt adoptiert wurde. Der Brief stammt aus dem Jahr 2010, und Angela begibt sich auf die Suche nach der rechtmäßigen Empfängerin.
Heather Marshall beschreibt in schönem Sprachstil und mit sehr viel Empathie die Schicksale der drei Frauen. Dabei verflechten sich ganz langsam die Handlungsstränge miteinander. Die Autorin zeichnet die starken Figuren absolut authentisch und bildhaft, und sie lässt uns tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelt blicken. Einen Handlungsschwerpunkt bildet Evelyns Leben. Wir begleiten sie ab dem Jahr 1960 und erleben ihren Aufenthalt im Heim für ledige Mütter und die unnachgiebige Härte, mit der sie dort von den Nonnen behandelt wird. Das geht unter die Haut und ist oft nur schwer zu ertragen.
Das emotionale Buch, in dem außer Abtreibung auch Adoption und unerfüllter Kinderwunsch thematisiert werden, hat mich vom Beginn bis zum überraschenden Ende gefesselt, es hat mich zu Tränen gerührt, aber auch wütend gemacht. Sehr lesenswert ist auch das Nachwort der Autorin, in dem sie u.a. das System der Entbindungsheime und der Netzwerke beschreibt und ihrer Enttäuschung über die Aufhebung des Roe-Urteils im Jahr 2022 Ausdruck verleiht.
Absolute Leseempfehlung von mir für diesen zutiefst berührenden Roman über ein wichtiges Thema!
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Das Thema der selbstbestimmten Mutterschaft, ein einziges Drama, über so viele Jahre und heute zunehmend wieder
Dieses Buch ist ein Roman, eine fiktiv erzählte Geschichte, die eine so präsente und vielfach immer noch vorhandene Realität in sich birgt, dass es einen schmerzt, …
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Das Thema der selbstbestimmten Mutterschaft, ein einziges Drama, über so viele Jahre und heute zunehmend wieder
Dieses Buch ist ein Roman, eine fiktiv erzählte Geschichte, die eine so präsente und vielfach immer noch vorhandene Realität in sich birgt, dass es einen schmerzt, sehr.
Drei Frauen gehen hier ihren Weg. Zu unterschiedlichen Zeiten wird ihr Leben von den Themen Schwangerschaft, ob gewollt oder ungewollt und Selbstbestimmtheit im Umgang mit der Entscheidung, ein Kind auszutragen, geprägt. Und trotz der Zeitspanne von nahezu 50 Jahren, von den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts und in unser heute, ist da sehr viel Gemeinsames, Erlebtes, Gefühltes. Und gerade für Angela, die 2017 nach langer Kinderwunschbehandlung nun schwanger ist, ist da das intensive Verlangen, ausgelöst durch einen Brief, der nie seine wahre Empfängerin erreicht hat, sich dem Schicksal der Frauen anzunähern, die so viel haben erdulden müssen, wahre Traumata erfahren haben, dazu gezwungen, medizinisch schlecht behandelt, was zu nicht wenigen Totesfällen führte, in den 1970- und 80er Jahren. Diese Zeit, dafür stehen Evelyn, die als unverheiratete Frau gezwungen wurde, ihr Kind in einem dafür eingerichteten Heim zu bekommen und es dann zur Adoption freizugeben. Und dann ist da Nancy, die ihre schwangere Cousine zu einer illegalen Abtreibung begleitete, die diese dann fast das Leben kostete. Und die dadurch auf 'Jane' stieß, eine von Frauen organisierte Möglichkeit, für Frauen, die ihre Schwangerschaft abbrechen mussten, eine sichere und würdevolle Umgebung zu schaffen, in der dies erfolgen konnte. Ihr Handeln war strafbar und sie mussten im Untergrund arbeiten, viele Jahre lang, bis zum erlösenden Urteil des obersten Gerichtshofs in den USA, was sie aus der Illegalität holte und für Frauen damals einfach alles war.
Dieses Buch, es hat eine Bestimmung und ist dabei beste Leseunterhaltung, mit einem schwer tragenden Thema, hervorragend, nuanciert beleuchtet und traurig,sehr aktuell dazu. Neben den vielen Ländern, in denen die Dinge immer noch 'einfach schlimm' sind, finden sich nun in einigen Bundesstaaten der USA Bestrebungen bzw. es ist schon weit mehr, die Entwicklung umzukehren und Abtreibung erneut zu einen schweren Straftatbestand zu machen. Da fehlen einem die Worte.
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Ich muß sagen, selten habe ich so ein emotionsgeladenes Buch gelesen, es hat mich traurig gemacht, regelrecht hinuntergezogen, so habe ich mir die Ereignisse in diesem Buch zu Herzen genommen. Hier wird über drei Frauen geschrieben,. Angela, Nancy und Evelyn und wir sind in verschiedenen …
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Ich muß sagen, selten habe ich so ein emotionsgeladenes Buch gelesen, es hat mich traurig gemacht, regelrecht hinuntergezogen, so habe ich mir die Ereignisse in diesem Buch zu Herzen genommen. Hier wird über drei Frauen geschrieben,. Angela, Nancy und Evelyn und wir sind in verschiedenen Zeitzonen in Kanada unterwegs im Jahr von 1960 bishin zu 2017. Wir schreiben das Jahr 1960. Evelyn ist eine junge Frau. Sie ist von ihrem Verlobten schwanger, der jedoch plötzlich verstirb. Ihre Eltern wollen keine Schande und so geben sie das junge Mädchen in das St-Agnes-Heim, wo diese ihre Zeit bis zur Geburt verbringen. In dem Heim herrschen unvorstellbare Bedingungen und die Mädchen werden wie Sklaven gehalten und müssen Arbeiten in Haus und Hof verrichten. Unvorbereitet gehen sie in die Geburt und danach werden ihnen die Kinder weggenommen und zur Adoption gegeben. Nancy ist ein junges Mädchen Ende der 70iger Jahre. Auch sie wird ungewollt schwanger, jedoch hat sie eine Adresse, bei der sie nur nach Jane fragen muß und dann in eine Abreibungspraxis kommt. Just dies wird von Evelyn heimlich betrieben. Nancy ist davon sehr begeistert und schließt sich dieser Frauenbewegung an, die sie immer mit einem Fuß ins Gefängnis bringt. Und dann entdeckt Nancy ein Geheimnis ihrer Eltern. Angela ist eine moderne junge Frau 2017. Sie ist mit Tina verheiratet und beide versuchen schon lange durch künstliche Befruchtung in der Wunschklinik Eltern zu werden. Und durch puren Zufall verweben sich die Schicksale der Frauen. Angela findet in dem Antiquitätengeschäft in einer Schublade verborgen einen fast 10 Jahre alten Brief. Dort berichtet eine inzwischen verstorbene Frau ihrer Tochter, dass sie adoptiert wurde und sie nach ihrer Mutter suchen soll. Und Angela beginnt, nach der neuen Adresse der Adressatin zu forschen. Das Buch ist derart gut geschrieben, es werden die Charakter dieser Frauen beschrieben, ihr Leid, der einen, weil ihr ihr Kind weggenommen wurde, die andere wegen der Abtreibung und die dritte wegen ihres Kinderwunsches. Gerade Evelyn möchte den jungen schwangeren Frauen helfen mit ihrer illegalen Abtreibung, da viele zu Engelmacher gehen und an Wundinfektion sterben. Teils bewundere ich die Kraft und den Mut dieser Frau, teils bin ich total gegen eine Abtreibung. Wir erfahren hier so einiges über das Netzwerk JANE und staunen, wie lange dies gut gegangen ist, obwohl auch schon Polizeirazzien dort waren. Jede der Frauen hat tiefe Betrübnis und ein schweres Los zu tragen. Das Buch ist in vier Teilen und man llest, ohne aufhören zu können. Und dann frage ich mich, wieviel Leid kann eigentlich ein Mensch ertragen. Das Ende dieses Buches läßt uns sehr erstaunt zurück.
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Angela möchte nichts sehnlicher als Mutter werden, aber die künstliche Befruchtung hat mal wieder nicht geklappt. Als sie einen Brief findet, worin eine Mutter beichtet, dass die Tochter adoptiert wurde, muss sie Nancy finden, denn sie weiß, wie es sich anfühlt. Doch Nancy …
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Angela möchte nichts sehnlicher als Mutter werden, aber die künstliche Befruchtung hat mal wieder nicht geklappt. Als sie einen Brief findet, worin eine Mutter beichtet, dass die Tochter adoptiert wurde, muss sie Nancy finden, denn sie weiß, wie es sich anfühlt. Doch Nancy scheint unauffindbar. Diese weiß außerdem bereits von dieser Lebenslüge und hadert schwer damit. Als junge Frau entscheidet sie sich zudem eine damals noch illegale Abtreibung vorzunehmen und lernt dadurch Evelyn kennen, die nicht nur für das Netzwerk Jane arbeitet, sondern ebenfalls eine sehr bewegende Vergangenheit hat.
„Frag nach Jane“ von Heather Marshall ist wohl der aufwühlendste Roman, den ich dieses Jahr gelesen habe. Nicht nur das Thema Abtreibung spielt eine große Rolle, sondern auch das Mutter sein und werden, aber vor allem die Entscheidungsgewalt darüber, die viel zu lange beschnitten wurde und immer noch wird.
Unter dem Deckmantel eines Romans werden Begebenheiten geschildert, die so passiert sind. Frauen, die als „gefallen“ bezeichnet werden, weil sie, egal wie, schwanger geworden sind und denen dann das Baby weggenommen wurde, um es zu verkaufen; Frauen, die bei oder nach stümperhaft ausgeführten, illegalen Abtreibungen gestorben sind; Frauen, die als sie helfen wollten und für ihr Recht kämpften, verhaftet wurden. Das alles ist emotional anstrengend, aber diese Geschichten sind wichtig und gerade im Hinblick auf die USA wieder brandaktuell.
Nicht nur das Thema macht diesen Roman zu einer sehr empfehlenswerten Lektüre. Die drei Protagonistinnen sind starke Frauen, die für das Kämpfen, wofür sie brennen und Heather Marshall beschreibt gekonnt und einfühlsam, aber mit einer Klarheit, die mich oft schlucken ließ.
Am liebsten würde ich allen Menschen, die nicht verstehen, dass jede Frau selbst über ihren Körper entscheiden können sollte und vor allem den Männern, die denken, dass sie sich über Frauen erheben können, diesen Roman unter die Nase halten.
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