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Halloween - die Nacht, in der man alles und jeder sein darf. Auf dem Collegecampus bereitet man sich aufgeregt auf das wilde Treiben vor. Leda, Studentin im dritten Jahr, will eigentlich cool bleiben, aber als Ian signalisiert, sie auf einer Party treffen zu wollen, lässt sie sich in die allgemeine Aufregung mit hineinziehen. Am nächsten Morgen wacht sie mit einen Filmriss und einer tiefen Wunde an der Lippe auf. Was genau ist letzte Nacht passiert? Als dann eine Kommilitonin vermisst wird, versucht Leda obsessiv herauszufinden, wo die stecken könnte. Immer unschärfer werden ihre Motive fÃ...
Halloween - die Nacht, in der man alles und jeder sein darf. Auf dem Collegecampus bereitet man sich aufgeregt auf das wilde Treiben vor. Leda, Studentin im dritten Jahr, will eigentlich cool bleiben, aber als Ian signalisiert, sie auf einer Party treffen zu wollen, lässt sie sich in die allgemeine Aufregung mit hineinziehen. Am nächsten Morgen wacht sie mit einen Filmriss und einer tiefen Wunde an der Lippe auf. Was genau ist letzte Nacht passiert? Als dann eine Kommilitonin vermisst wird, versucht Leda obsessiv herauszufinden, wo die stecken könnte. Immer unschärfer werden ihre Motive für diese Nachforschungen: Sucht Leda noch Charlotte? Oder eigentlich sich selbst?
Anna Caritj studierte Englische und Spanische Literatur an der University of Virginia und Creative Writing an der Hollins University. Sie lebt in Südwestvirginia. 'Flüchtige Freunde' ist ihr erster Roman.
Produktdetails
- Verlag: Berlin Verlag
- Originaltitel: Leda and the Swan
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 27. April 2023
- Deutsch
- Abmessung: 218mm x 144mm x 41mm
- Gewicht: 550g
- ISBN-13: 9783827014580
- ISBN-10: 3827014581
- Artikelnr.: 65999454
Herstellerkennzeichnung
Berlin Verlag
Hedemannstraße 14
10969 Berlin
info@piper.de
»Eine Überraschung, die sich Seite für Seite offenbart, ebenso wie Leda erst nach und nach eine Persönlichkeit bekommt. Doch wer sich der Geschichte nähert, muss sich vor allem auf eines einstellen - eine intensive Lektüre!« die_buecherweltenbummlerin 20230515
Als die zweiundzwanzigjährige Charlotte an Halloween nach einer Party verschwindet, ist die Aufregung groß; von Entführung, Vergewaltigung und sogar Mord ist die Rede. Anfangs glaubt Leda, sie sei die letzte Person, die Charlotte in dieser Nacht gesehen hat, aber sicher ist sie sich …
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Als die zweiundzwanzigjährige Charlotte an Halloween nach einer Party verschwindet, ist die Aufregung groß; von Entführung, Vergewaltigung und sogar Mord ist die Rede. Anfangs glaubt Leda, sie sei die letzte Person, die Charlotte in dieser Nacht gesehen hat, aber sicher ist sie sich da nicht, zu verschwommen ist ihre Erinnerung, sie weiß selbst nicht, ob und was sie in dieser Nacht getan hat.
Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe vom Buch, allerdings eher einen Roman mit Spannungsmomenten und nicht ein Buch, in dem die Protagonistin über lange Strecken hinweg über ihr Leben nachdenkt, es seziert und daran scheitert. Daneben ist sie von der Suche nach Charlotte so eingenommen, dass es fast einer Manie gleicht, wenn man bedenkt, dass sie das Mädchen lediglich auf der besagten Party gesehen und kurz mit ihr gesprochen hat. Ich kann nicht sagen, worauf die Autorin hinauswollte; ging es um Familie, Freunde oder einfach nur um das Campusleben und die Auswirkungen davon auf die Studierenden? Ging es um eine Identitätskrise, das Fehlen einer solchen oder auch um etwas gänzlich anderes? Eine Bedrohung zieht sich durch das Buch, die aber nicht greifbar ist und die ich deswegen als unpassend wahrnehme. Es ist, als ob die Autorin selbst nicht wusste, worauf die Geschichte hinausläuft, als ob sie sich treiben ließe, um am Ende eine Auflösung zu konstruieren, die mich etwas ratlos zurücklässt. Vielleicht war es aber auch einfach nur nicht der richtige Zeitpunkt für mich und das Buch.
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Leda hat in ihrem Verbindungsschwestern, den Psi-Deltas, eine Art Ersatzfamilie gefunden. Ihren Vater hatte sie nie kennengelernt und ihre Mutter ist vor einigen Jahren einer Krankheit erlegen. Diesen Verlust hat sie nie aufgearbeitet. Sie trägt den Schmerz in sich, fest verkapselt und weigert …
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Leda hat in ihrem Verbindungsschwestern, den Psi-Deltas, eine Art Ersatzfamilie gefunden. Ihren Vater hatte sie nie kennengelernt und ihre Mutter ist vor einigen Jahren einer Krankheit erlegen. Diesen Verlust hat sie nie aufgearbeitet. Sie trägt den Schmerz in sich, fest verkapselt und weigert sich, darüber zu sprechen.
Manchmal ertränkt sie ihren Kummer in Alkohol und vertreibt ihre Einsamkeit mit schnellem Sex auf ausgelassenen Partys. Auch an Halloween lässt sie nichts anbrennen. Vor allem, weil der beliebte Mädchenschwarm Ian an ihr interessiert scheint. Ziemlich angetrunken legt sie eine kurze Frischluftpause im Vorgarten ein und lernt dort ein Mädchen im Schwanenkostüm kennen. Dieses Mädchen, Charlotte, steigt zu einem Jungen in den Wagen und das nächste, was Leda bewusst wahrnimmt, ist ihr verkatertes Aufwachen am Vormittag. Ihre Lippe ist blutig, ihr Kleid zerrissen. Totaler Filmriss.
Doch Sorgen macht sie sich erst, als sie erfährt, dass Charlotte vermisst wird. Sie beginnt zu überlegen, ob sie Sex hatte, ob dieser einvernehmlich war, mit wem sie die Nacht verbracht hat und wie sie schlussendlich nach Hause gekommen ist.
Während am Campus "Findet Charlotte" Aktionen starten, verstrickt sich Leda immer mehr in ihrem Filmriss. Sie jagt Erinnerungen nach und verbindet Charlottes Verschwinden mit ihren eigenen Erlebnissen. Akribisch versucht sie zu recherchieren, wie Charlottes letzte Tage verlaufen sind, denn sie verspricht sich selbst Heilung, wenn sie Charlotte findet.
Dieses Gedankenkonstrukt zieht uns Leser*innen in seinen Bann und dadurch denkt man fast automatisch an ein Verbrechen und es kommt auch die Frage auf, ob nicht vielleicht sogar Leda darin verwickelt ist. War sie die letzte, die mit der Vermissten gesprochen hat?
Dieser Roman startet wie ein typischer Collegeroman mit den kleinen und größeren Nöten der Student*innen, ausgelassenen Partys, Liebesgeschichten und Freundschaftsbelange. Mit den Ereignissen wird das Ganze zu einem Spannungsroman mit Rästelraten was wie wann und mit wem passiert sein könnte. Dieser Mittelteil ist der Autorin aber nicht so optimal gelungen. Leda verstrickt sich in ihre eigenen Sorgen und Nöten und dreht sich dabei mehrmals im Kreis. Fast hatte ich das Gefühl, der Roman ist zum Stillstand gekommen. Streckenweise habe ich ziemlich ungeduldig weitergelesen und gehofft, dass sich endlich wieder was tut. Und dann wird die Geschichte zu einem Entwicklungsroman. Leda beginnt tatsächlich ihr Trauma aufzuarbeiten und geht geläutert aus diesem Drama hervor. Das Ganze ging dann doch ziemlich schnell.
Trotz dieser Kritikpunkte ist der Autorin ein spannendes Debüt gelungen. Das Buch hat mich die meiste Zeit gut unterhalten. Auch wenn alles anderes gekommen ist, als erwartet, fand ich Figuren gut gezeichnet und die Story ansprechend. Den nächsten Roman von Anna Caritj werde ich bestimmt auch wieder lesen!
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Leda geht auf College und gehört einer Sorority an. Nach dem Tod ihre Mutter vor drei Jahren, sehnt sie sich nach einer Familie und ist froh über die Gemeinschaft, auch wenn diese oberflächlich ist und veralteten, zum Teil absurden Regeln folgt. Dann ist da noch Ian, der mit ihr …
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Leda geht auf College und gehört einer Sorority an. Nach dem Tod ihre Mutter vor drei Jahren, sehnt sie sich nach einer Familie und ist froh über die Gemeinschaft, auch wenn diese oberflächlich ist und veralteten, zum Teil absurden Regeln folgt. Dann ist da noch Ian, der mit ihr flirtet und mit dem es auf einer Halloweenparty ernster wird. Am nächsten Tag hat sie einen Filmriss, dreckige Füße und einen Verletzung an der Lippe. Ihre letzte Erinnerung betrifft ein Mädchen, das seitdem verschwunden ist. Leda fragt sich nicht nur, was mit Charlotte passiert ist, sondern auch mit ihr selbst und ob sie mit dem Verschwinden etwas zu tun hat.
„Flüchtige Freunde“ von Anna Caritj sieht auf den ersten Blick aus wie ein Thriller und hat auch viele Merkmale des Genres: die Spannung, das Mysteriöse und einen Showdown mit Waffe, doch es ist ein Roman mit Augenmerk auf Ledas Entwicklung. Sie taumelt schon vor Halloween durchs Leben, hat unbedeutenden und oft nicht wirklich einvernehmlichen Sex, weil es nun mal dazugehören soll. Sie ist auf der Suche nach einer Familie und glaubt sie bei Delta Psi gefunden zu haben. Doch nach Halloween ist nichts mehr wie es war. Jetzt sucht sie auch noch nach Charlotte und ihrer Erinnerung, wodurch sie sich immer mehr selbst findet und erkennt, in was für einer Gemeinschaft sie sich vermeintlich sicher fühlt.
Charlottes Verschwinden wird Ledas Wendepunkt und es ist spannend ihre Entwicklung zu beobachten. Alles wird mehr oder wenig schlüssig aufgelöst, obwohl ich Ledas Verhalten manchmal nicht nachvollziehen konnte. Das Ende wirkt leider nicht so gut durchdacht, wie der Rest des Romans.
Besonders interessant fand ich, das Setting an einem College und vor allem das Leben in einer Sorority. Anna Caritj Stil ist sehr fesselnd, beobachtend und mit gut gewählten Metaphern gespickt.
Wer einen klassischen Thriller sucht, ist hier vielleicht falsch; wer einen guten Roman lesen möchte, kann gerne zugreifen.
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Ein College-Roman, der mehr zu bieten hat
Leda fühlt sich am College, dank ihrer Mitgliedschaft in einer Studentinnenverbindung, gut eingebunden und ihre Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Familie wird so, zumindest oberflächlich, gestillt. Ihre eigene Mutter ist vor einiger Zeit …
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Ein College-Roman, der mehr zu bieten hat
Leda fühlt sich am College, dank ihrer Mitgliedschaft in einer Studentinnenverbindung, gut eingebunden und ihre Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Familie wird so, zumindest oberflächlich, gestillt. Ihre eigene Mutter ist vor einiger Zeit gestorben und den Verlust und die Gefühle drumherum hat sie, eher unterbewusst, tief in sich selbst vergraben. An Halloween zieht sie mit ihren Verbindungsschwestern los und lässt es krachen. Als sie am nächsten Tag ziemlich lädiert zu sich kommt, weiß sie so gut wie nichts mehr von der zurückliegenden Nacht. Allerdings stellt sich sehr bald heraus, dass ein Mädchen mit Namen Charlotte seither verschwunden ist. Und Leda glaubt, sie irgendwann letzte Nacht getroffen zu haben. Während auf dem Campus Suchaktionen starten und man allmählich von etwas richtig Schlimmem ausgeht, macht sich Leda, mit einem Hang zur Obzession, auf eigene Faust daran, Ledas Spuren zu folgen.
Diese Geschichte, sie bietet, im positiven Sinne, nicht das Übliche, was man so von einem College-Roman erwartet. Liebe, Alkohol, Drugs, auch das ist natürlich dabei, aber der Fokus liegt auf Leda selbst und auf der Entwicklung, die sie während ihrer Suche, durchlebt. Sie gibt, ganz langsam, ihre vor allem für die Außenwelt aufgesetzte Haltung auf, gesteht sich ein, wie traumatisiert sie vom Tod ihrer Mutter ist, einen Vater hat es nie gegeben, und sie lässt 'Heilung' zu. Vieles, was in diesem Roman passiert, findet innen statt und so sind wir der jungen Leda sehr nah, wenn sie auf ihre ganz persönliche Reise geht. Das Alles geht angemessen mit der tatsächlichen Handlung einher und nimmt auch Themen wie sexueller Consens und den öffentlichen Umgang mit sexuellem Missbrauch auf.
Ein tolles Buch, das damit punktet, Überraschendes zu bieten und sich angenehm von den üblichen College-Romanen abhebt.
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Intensive Lektüre
Um ihrer Einsamkeit zu entgehen, ist Leda einer Studentinnenverbindung beigetreten, die für sie eine Ersatzfamilie darstellt. Am Halloweenabend geht sie daher mit ihren Verbindungsschwestern auf Partys, die sich von nackter Haut, Alkohol und lauter Musik …
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Intensive Lektüre
Um ihrer Einsamkeit zu entgehen, ist Leda einer Studentinnenverbindung beigetreten, die für sie eine Ersatzfamilie darstellt. Am Halloweenabend geht sie daher mit ihren Verbindungsschwestern auf Partys, die sich von nackter Haut, Alkohol und lauter Musik nähren.
Zwei Tage später wird ihr bewusst, dass sie keine Erinnerung an den Abend hat. Während sich der Campus mit zahlreichen Aktionen für ein Mädchen einsetzt, welches seit Halloween als vermisst gilt, tun sich Leda immer größere Rätsel auf. Woher kommt die Verletzung an ihrer Lippe? Wieso kannte die Vermisste sie? Und warum fühlt sie sich beklommen, sobald Ian auftaucht?
Anna Caritj hat mit ihrem Debütroman "Flüchtige Freunde" ein Werk geschaffen, das es versteht, seine Leser*innen in die Irre zu führen. Gekonnt platziert die Autorin hierfür kleine Indizien. Ein zerrissenes Kleid. Ominöse Botschaften auf Postkarten. Eine verletzte Lippe.
Doch je weiter man in die Geschichte eindringt, umso mehr verflüchtigt sich der anfängliche Eindruck von einem Thriller hin zu einem Entwicklungsroman.
Vordergründig handelt die Story um ein vermisstes Mädchen namens Charlotte. Doch mit Ledas Erwachen zwei Tage nach Halloween findet sich ein erster Hinweis auf die eigentliche Thematik des Romans: Wo endet einvernehmlicher Sex? Und wo beginnt Vergewaltigung?
Anna Caritj behandelt auf einfühlsame Weise ein Thema, über das Betroffene nicht sprechen. Die Unsicherheit darüber, was geschehen und ob man ein Opfer von Gewalt geworden ist. Haarfein verfolgt die Autorin dabei die Grenze zwischen Legalem und Verbrechen.
"Flüchtige Freunde" ist eine Überraschung, die sich Seite für Seite offenbart, ebenso wie Leda erst nach und nach eine Persönlichkeit bekommt. Doch wer sich der Geschichte nähert, muss sich vor allem auf eines einstellen - eine intensive Lektüre!
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Zwischen Wahn und Wirklichkeit
Die amerikanische Autorin Anna Caritj verwebt in ihrem atmosphärischen Debütroman „Flüchtige Freunde“ die mentale Entwicklung einer jungen, instabilen Frau mit einem mysteriösen Vermisstenfall an einem Campus.
Leda ist an ihrer …
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Zwischen Wahn und Wirklichkeit
Die amerikanische Autorin Anna Caritj verwebt in ihrem atmosphärischen Debütroman „Flüchtige Freunde“ die mentale Entwicklung einer jungen, instabilen Frau mit einem mysteriösen Vermisstenfall an einem Campus.
Leda ist an ihrer Universität in einer Schwesternschaft – nach dem Tod ihrer Mutter, den sie noch nicht verarbeitet hat und als Trauma in sich verkapselt trägt, verspricht sie sich dort Halt und Zugehörigkeit. Nach einer exzessiven Partynacht an Halloween, bei denen viele junge Männer und Frauen jegliche Hemmungen verlieren, wacht Leda ohne Erinnerung und einer blutigen Lippe auf. Sie fragt sich, ob sie in dieser Nacht Sexualverkehr mit ihrem Schwarm Ian hatte und ob dieser einvernehmlich war. Und gleichzeitig verschwindet nach dieser Party ihre flüchtige Bekannte im Schwanenkostüm Charlotte und ist nicht auffindbar. Wurde sie vergewaltigt und umgebracht?
Während am College-Campus großflächige Suchaktionen, Diskussionen und gesellschaftspolitische Events zu Charlotte stattfinden, verstrickt sich Leda in ihren Projektionen auf Charlotte immer mehr in ein verwirrendes Gedankenkarussell und in ein fast schon wahnhaftes Verhalten. Sie sucht Charlottes Haus auf, nimmt sich dort eine Reihe privater Postkarten mit und macht sich obsessiv auf die Suche nach Charlottes letzten Tagen und Verbleib. Dabei sucht Ian immer wieder Kontakt zu ihr – kann sie ihm vertrauen und was genau ist in der Halloween-Nacht passiert?
Packend und bewegend dringt Anna Caritj dabei in einer Art des ewigen Monologs tief in die Gedanken und Seele der Protagonistin ein – auch wenn sich vieles dabei wiederholt, sind die Erinnerungsfetzen an ihre Mutter gemischt mit ihrer Unsicherheit in Sachen Sex, Verbundenheit und Liebe sehr greifbar. Dabei nutzt die Autorin treffsicher-schöne Metaphern aus der Astronomie oder Tierwelt und nimmt erzählerisch jedes Detail in der Umwelt wahr. Filmisch und dicht schildert sie zudem das Campusleben und die anderen Handlungsorte wie Charlottes Haus oder Farm, in der sie das rabiate Herdenverhalten der Ziegen ausführlich beobachtet. Darüber hinaus spricht Caritj durch Ledas verworrene Wahrnehmung einige gesellschaftspolitische Themen an, allen voran selbstbestimmte Sexualität und Vergewaltigung. Aber auch Familie, Freundschaft, Trauer, Unsicherheit in Bindungen und die Suche nach Zugehörigkeit spiegeln sich vage im Roman, während so manche Hauptfigur wie Ian sehr blass in der Charakterzeichnung bleibt.
Doch leider stolpert das vielversprechende Debüt am Ende über das eigene Konstrukt – Leda versucht ihr verdrängtes Trauma und den After-Party-Blackout mit Charlottes Verschwinden zu verknüpfen und aufzulösen. Das schafft sie auch, aber nachdem in unzähligen, treibenden Kapiteln voller Zerrissenheit, Bedrohungen und drehender Bewegung mit repetitiven Fragen ein großer Spannungsanstieg konstruiert wurde, fällt die Auflösung und Heilung des Traumas psychologisch sehr knapp und unglaubwürdig aus. Auch die anfänglichen Bezüge zur Leda-und-Zeus-Mythologie (Originaltitel) verlaufen sich gnadenlos im Sande.
Trotzdem bleibt Anna Caritj eine sprachlich talentierte Autorin, von der gespannt erwartet werden darf, was noch von ihr erscheinen wird!
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